SBB (D)

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«Von Klimathemen sind nicht nur Grossunternehmen betroffen»

Gregor Koncilja, Leiter Geschäftskunden B2B bei der SBB, erklärt, wie Firmen ihre Unternehmensmobilität mit einfachen Massnahmen nachhaltiger gestalten, finanzielle Sparpotenziale realisieren und so ihre Arbeitgeberattraktivität steigern können.

Herr Koncilja, seit letztem Jahr sind Unternehmen in der Schweiz ab 500 Vollzeitstellen und einer Mindestbilanzsumme von 20 Millionen Franken zu einer Klimaberichterstattung verpflichtet. Was bedeutet dies für die SBB selbst? Das bedeutet für die SBB nichts Neues, sondern eine Bestätigung der Praxis. Die SBB legt ihre ökologischen, sozialen und Governance-Themen seit vielen Jahren gemäss den «GRI Sustainability Reporting Standards» offen. Für das Geschäftsjahr 2024 hat sie zudem einen Klimabericht gemäss der «Task Force on Climate-related Financial Disclosures TCFD» veröffentlicht. Damit will sie dem Bund und der Bevölkerung aufzeigen, wie sich der Klimawandel betrieblich und finanziell auf ihre Geschäftstätigkeit auswirkt.

Gregor Koncilja Leiter Geschäftskunden B2B bei der SBB

Zur Person

Gregor Koncilja (54), seit bald zwei Jahren Leiter Geschäftskunden B2B bei der SBB, verantwortete zuvor unter anderem das Key Account Management und den Markt UK & Irland für die Swiss sowie den Bereich International Sales bei einer globalen Travel Management Company. Er verfügt über einen Executive Master of Business Administration in Digital Transformation.

Zug: Die SBB und ihre Kunden leisten einen wesentlichen Beitrag, damit die Schweiz ihre Klimaziele erreicht.

Im Einklang mit den EU-Entwicklungen sind im Januar 2026 auch hierzulande Lockerungsankündigungen bezüglich der Berichterstattungspflichten zu erwarten. Die Art und Weise der Berichterstattung wird tendenziell gelockert – wie genau, bleibt abzuwarten. Die Klimaziele bleiben für die Firmen jedoch bestehen. Von Richtlinien zu Klimathemen sind nicht nur Grossunternehmen betroffen. Auch KMU, die in den EU-Raum eingebunden sind – zum Beispiel als Zulieferer –, müssen Nachweise zur Nachhaltigkeit erbringen. Wir empfehlen, innerhalb der regulatorischen Vorgaben für den Bereich der Mobilität das Netto-Null-Ziel zu terminieren und den Absenkpfad dahin festzulegen. In der Umsetzung ist wichtig, den Fokus auf effektiv wirkende Massnahmen konsequent auf diesen Absenkpfad auszurichten. Dies gelingt mit einem aktiven Mobilitätsmanagement.

Welche Kategorien gehören zu den grössten Emissionsquellen? Das Treibhausgasprotokoll kategorisiert Emissionen in drei Klassen: Scope 1 bis 3 genannt. Die grössten Emissionsquellen unterscheiden sich je nach Branche und Unternehmen. Zu den Hauptverursachern von Emissionen gehören in Scope 1 bei Dienstleistern meistens die eigenen Firmenfahrzeuge sowie die Gebäudeheizung. Bei Industriebetrieben sind die Herstellprozesse mit fossilen Brennstoffen ein wichtiger Treiber. Bei Scope 2 dominieren indirekte Emissionen wie zum Beispiel der Stromverbrauch in elektrifizierten Prozessen. Scope 3 beschreibt indirekte Emissionen in der Wertschöpfungskette. In vielen Kundengesprächen machen wir die Erfahrung, dass vor allem bei Dienstleistungsbetrieben die Geschäftsreisen und die Pendelfahrten der Mitarbeitenden bei Emissionen meist dominierend sind. Industrielle Betriebe wiederum sind motiviert, in der Mobilität gewisse Effekte zu realisieren.

Daraus folgt, dass Unternehmen Emissionen, die durch Geschäftsreisen und Pendelfahrten entstehen, zunehmend berechnen müssen. Wie können sie diese Daten transparent ausweisen? Unseren Geschäftskunden stellen wir einen Emissionsbericht zur Verfügung. Dieser zeigt die Emissionswerte auf – basierend auf den gekauften Fahrausweisen, die über die digitalen Kanäle von SBB Businesstravel erworben wurden. Im Bereich der Pendelmobilität erheben viele Firmen

Daten zur Reise vom Wohn- zum Arbeitsort mittels Online-Fragebogen. Diese anonymen Umfra-

gen geben wertvolle Hinweise, welche Massnahmen zur Veränderung der Mobilität umgesetzt werden können und von den Mitarbeitenden mitgetragen werden.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, um ihr Mobilitätsverhalten zu ändern? Unternehmen haben verschiedene Möglichkeiten, das Mobilitätsverhalten ihrer Mitarbeitenden mitzusteuern. Einfache und schnell realisierbare Lösungen sind zum Beispiel die Attraktivierung von nachhaltiger Mobilität in Spesenreglementen –beispielsweise die Nutzung der 1. Klasse im Zug; Halbtax-Abo, gekoppelt mit dessen Finanzierung; Pendeln mit dem Zug in Nebenverkehrs- anstatt in den Hauptverkehrszeiten erlauben; HomeOffice-Regelungen; Videokonferenzen oder auch die faire Ausgestaltung von Mitarbeiter-Benefits, die öV-Pendler gegenüber den Autopendlern nicht benachteiligen. Über alle Firmen und Industrien gilt gemäss unserer Erfahrung, dass mit Massnahmen zur nachhaltigen Ausgestaltung der Mobilität sowohl Klima schützende als auch finanzielle Sparpotenziale realisiert werden können. Natürlich zahlen geeignete Massnahmen auch auf die Mitarbeiterzufriedenheit ein – was wiederum die Arbeitgeberattraktivität fördert.

Und wie unterstützt die SBB ihre Geschäftskunden auf diesem Weg?

Das Team von SBB Geschäftskunden B2B bietet in der ganzen Schweiz ein einfaches und strukturiertes Vorgehen mit praxisnahen Massnahmen für Lösungen zur effizienten und nachhaltigen Mobilität. Im persönlichen Gespräch und mittels digitaler Hilfsmittel unterstützen wir die Firmen in der Schweiz in ihren Bestrebungen zu einer nachhaltigeren Mobilität. Wir beraten und helfen bei der Umsetzung.

Was umfasst eine solche Mobilitätsberatung? Bei der Mobilitätsberatung für Firmen arbeiten wir strukturiert von der Analyse über die Lösungsfindung hin zur Realisierung und Wirkungskontrolle. Dabei setzen wir insbesondere nachfolgende Instrumente ein – diese haben sich in der Praxis vielfach bewährt: einen Selbst-Check zum einfachen, systematischen Überblick über die Mobilitätssituation des Unternehmens; die Analyse der Pendelwege von Mitarbeitenden durch Umfragen, unterstützt mit raffinierten Tools; ein umfassendes Lösungsportfolio – beispielsweise öV-Sortimente, Auto-Sharing- und Flottenmanagement, multimodale Angebote; die Begleitung in der Ent-

scheidfindung und Umsetzung; einen Emissionsreport zu den öV-Leistungen; Tipps zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sowie die Vermittlung einer Auszeichnung der Bestrebungen zur nachhaltigeren Mobilität.

Welche Klimaziele will die SBB selbst in den nächsten Jahren umsetzen?

Die SBB leistet ihren Beitrag, damit die Schweiz ihre Klimaziele erreicht. Sie senkt bis 2030 ihre betrieblichen Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 2018 um 50 Prozent. Bis 2040 senkt sie die Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2 weiter, um 92 Prozent gegenüber 2018. Ab 2040 gleicht sie die verbleibenden Emissionen mit Massnahmen aus, die im gleichen Umfang der Atmosphäre CO2 entziehen. Damit erfüllt sie nicht nur das gesetzlich vorgegebene Netto-Null-Ziel, sondern auch die wissenschaftlichen Vorgaben der «Science Based Targets Initiative SBTi», zu der sie sich 2023 verpflichtet hat. Im Vergleich zu den direkten und indirekten energiebedingten Treibhausgasemissionen ist für die SBB vor allem der CO2-Fussabdruck der Beschaffung sehr gross. Sie will deshalb ihre Scope-3-Emissionen ebenso nach wissenschaftlichen Vorgaben bis 2030 um 30 Prozent verringern.

Was tun Sie persönlich, um nachhaltige Mobilität in den Alltag einzubauen? Persönlich und mit meiner Familie setze ich bei einem Grossteil unserer Reisen auf den öV. Daneben benutze ich in diversen Schweizer Städten die Dienste einer Veloverleih-App und reise auch oft mit meinem eigenen Bike im Zug an schöne Orte, um unabhängig auf Entdeckungstour gehen zu können. Daneben setzen wir auch auf eine Carsharing-Lösung.

Weitere Infos online: business.sbb.ch/de

Verlosung

QR-Code scannen und kostenlos mitmachen: Die SBB verlosen fünfmal einen öV-Gutschein im Wert von 500 Franken.

Dieser Inhalt wurde von NZZ Content Creation im Auftrag der SBB erstellt.

Nachhaltig unterwegs mit dem
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