Hotelier_2025-05_Kurzvorschau

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Mise en place für die Zukunft.

60 Jahren.

Janus

Liebe Leserin, lieber Leser

Zufälle gibt es. Diesmal ist es das Zusammenfallen meines Gesprächs für die Titelgeschichte der aktuellen «Hotelier»Ausgabe mit Christian Eckert, General Manager des «The Omnia» in Zermatt, mit einer meiner aktuellen Lektüren, «Der darstellende Mensch. Kunst, Leben, Politik» vom englischen Soziologen und Historiker Richard Sennett.

Christian Eckert formulierte im Verlauf unseres angeregten Gesprächs über Gott und die Welt sowie Hotels folgende Sätze: «Das Hotel ist eine Bühne, wo eine gewisse Schauspielerei dazugehört. Wenn man aus dem Zimmer oder dem Büro tritt, übernimmt man eine Rolle. Alle sind Mitakteure, auch die Gäste. Das Hotel, ein Theaterstück, eine never-ending Story.»

Das Aus-dem-Zimmer-, das Aus-dem-Haus-Treten, das Durch-eine-Tür-oder-ein-Tor-Gehen, so erfährt man bei Sennett, hatte in der alten römischen Geschichte sogar einen Gott: Janus. Sein Doppelgesicht wurde in der Antike auf Plaketten über Türen und Toren angebracht. Den Römern war er ein «Gott des Übergangs, des Durchgangs, der Möglichkeiten». Als Gott der «Verwandlungen eröffnete er Wege durch Zeit und Raum».

Sennett führt den Gedanken des «guten, janusköpfigen Geistes» weiter für die Kunst. Sie konzentriere sich «auf den Prozess und nicht auf ein festgelegtes, fertiges Ergebnis». Sie ahnen, wohin der Hase läuft. Und Sennett führt uns zum Ergebnis des Zufalls: «Gute Künstler suchen stets nach Möglichkeiten, ein Werk mit neuer Frische zu erfüllen, es einen Schritt

weiter zu treiben, es anders zu machen.» Im Vokabular unserer Branche lautet der Satz: Gute Künstler – gute Hotelièren und Hoteliers – suchen stets nach Möglichkeiten, ihr Hotel mit neuer Frische zu erfüllen, es für die Gäste einen Schritt weiter zu treiben, es anders zu machen.

Oder bemühen wir einen leicht ergänzten Shakespeare: «Die ganze Hotelwelt ist eine Bühne.» Auf diesen Brettern, die die Welt bedeuten sollen, sind wir alle Darsteller. Allein, welche Rolle wir spielen, das ist hier die Frage – die eigene, die gelernte, die gewünschte, die zugeteilte, die zugefallene oder eine der übrig gebliebenen …

Bühnen leben von Premieren. In der aktuellen «Hotelier»-Ausgabe finden Sie das prickelnd-sprudelnde Premieren-Interview mit Marc Rohrbach, CEO von Nicolas Feuillatte Champagner Schweiz. Er lässt auch einen Champagnerkorken knallen und wird so seiner Profession gerecht.

50 Zukunft der Gastronomie: die smarte Küche

52 Von Guetzli bis Gänsehaut – So wird Weihnachten zur echten Experience

54 Die Neue A-Linie von Franke: Premiumqualität für jedes Hotelkonzept

Szene

Titelgeschichte

16 Christian Eckert: «The Omnia» ist mehr als die Summe aus Crazyness + Ruhe + Matterhorn

Andrin Willi Hotelrating

26 «Ich fokussiere aufs Positive und Besondere»

Messevorschau Igeho

Essen und Trinken

38 Mit der richtigen Strategie zum Kaffee-Champion werden – und langfristig Kaffee-Champion bleiben

40 LA PASTERIA®

42 Upselling mal anders: Wie man Digestifs und Süssweine erfolgreich verkaufen kann

44 «Champagne Louis Roederer» – eine Familiensaga

46 SCHULER 1694 – Ihr Partner für Weinkompetenz in Gastronomie und Hotellerie

48 Kaffeegenuss neu gedacht

56 Utopia Dining by Hotelfachschule Thun

58 Nationalpark-Hütte erhält Prix-MontagnePublikumspreis

60 Krise? Welche Krise?

Swiss Hospitality Investment

62 Hotel-Investitionen: Alles fliesst, nichts ist definitiv und die Renditen sind solid

Unterwegs

68 Flippern statt Bowling – so geht smarte Tourismus-Kommunikation heute

Hotelfachschule Passugg

72 Wenn sich Bauern- und Hotelier-Welten verbinden

Next Generation

74 Die Hotellerie im Umbruch: Sind wir schon in QualityLand?

75 Director of E-Commerce: Wie Weiterbildung Karrieren verändert

Unternehmen

76 Erfolgreich in Frankreich

78 Textil mit Stil – Projekte mit Herz und Know-how

80 Rigi Kulm-Hotel: 100 Prozent Strom aus Sonne und Wasser

Architektur

82 Von der Idee zum Unikat

84 Tropisches Flair in Lausanne: Hotel Alpha Palmiers

86 Hotel Braunbär Wengen – ein Projekt zwischen alpiner Lage und internationalem Design

88 Aus einer Vision wird Wirklichkeit

94 Das neue Designhotel Am Stadtgarten in Freiburg – ein grüner Faden der Gestaltung

96 Die architektonische Perspektive – Brasserie VICO im Schweizerhof Luzern

99 Feierliche Eröffnung

100 Voglauer Hotel Concept – Generalunternehmer für Hotelinnenausbau

102 Augen zu, bitte!

104 Seerose Cocon – reimagined

110 Zermatter Familienhaus erfindet sich neu – mit KLAFS-Wellnesskompetenz

112 Sicherheitslösungen für moderne Hotels

114 Personalbereiche sind wichtige Zonen der Wertschätzung

Politik

116 Energie-Impulsprogramm: Nationalrat macht dem Bundesrat Beine

Recht

118 Wenn Äpfel mit Birnen verglichen werden – städtische Mindestlöhne

Vereinigung diplomierter

Hoteliers-Restaurateure VDH

120 Raum trifft Identität – wie Architektur Erlebnisse schafft

121 Hotel Sedartis – Architektur und Design schafft Raum für Begegnung

122 Architektur und Innenraum im Dialog mit der Landschaft

123 Vom Elitären zum Erlebnis: Luxusreisen in der Zukunft

Sommelierverband Schweiz SVS

124 Exkursion ins facettenreiche Wein-Serbien

128 Am Markt

Schluss-Punkt

130 Roman Codina: «Love it, change it or leave it»

Marc Rohrbach

ist in der Hotel- und Gastroszene sehr gut vernetzt und präsent. Hier an der Generalversammlung der Vereinigung Diplomierter Hoteliers VDH im Hotel Greuterhof in Islikon. Nicolas Feuillatte und der VDH pflegen seit vielen Jahren eine enge Partnerschaft.

«100 Franken für eine Flasche Champagner Brut sind ein zu hoher Preis»

«Champagner macht nicht betrunken, sondern glücklich.» Das sagt Marc Rohrbach, Direktor Nicolas Feuillatte Schweiz. Er sagt auch, dass Champagner den Gästen in der Regel zu teuer angeboten wird. 100 Franken oder mehr pro Flasche Brut, bei einem Einstandspreis von ungefähr dreissig Franken, sind für ihn nicht nachvollziehbar. Viele weitere prickelnde, perlende Champagner-Insides lesen Sie im Gespräch mit dem Champagner-Händler, der gerne auch Grünen Veltliner oder Rieslinge aus Österreich oder Deutschland trinkt.

Ist das Champagner-Frühstück noch ein Thema?

Marc Rohrbach: Nein, so gut wie nirgends mehr. Auch nicht in grossen Fünf-SterneHäusern. Die Gäste wollen am Morgen keinen Alkohol, das gibt es nur noch in Filmen. Der Lebensstil hat sich geändert, sodass Champagner zum Frühstück nicht nur aus Kostengründen wegfiel. Dort, wo Champagner am Morgen noch angeboten wird, ist er eher Dekoration. Im wirklichen Leben ist dieses Angebot passé – Ausnahmen gibt es aber immer, wenn auch sehr selten.

Und wie steht es mit Champagner im

Blösse zu geben. Das ist bei einem komplizierten Champagner-Namen nicht immer der Fall. Ein Phänomen ist Rosé. Das RoséBedürfnis wächst konstant. Im Winter wird weniger davon konsumiert, aber im Frühling steigt die Nachfrage verlässlich. Rosé und Blanc de Blanc haben sich neben Brut-Champagner etabliert. Dabei ist der Preisdruck auf den Brut am höchsten, obschon er von der Produktion her der schwierigste ist.

Beobachten Sie Unterschiede im Konsumverhalten in den verschiedenen Regionen der Schweiz? Wir haben 26 Kantone und man kann

und der jeweiligen gesellschaftlichen Struktur einer Region eine Verbindung gibt. Die drei Champagner-Hauptstädte habe ich genannt. Luzern ist ein Mittelding, während Champagner in Bern kein grosses Thema ist. Für mich als Weinverkäufer ist es sehr wichtig, diese differenzierte schweizerische ChampagnerLandschaft zu kennen. So pflege ich mit den regionalen Gastronomie- und Hotelvereinigungen und mit alteingesessenen, treuen Familien, häufig in Landgasthöfen, gute Kontakte. So ist Champagner verkaufen und kaufen ein Geschäft unter Freunden.

Mehr als die Summe aus

+ Crazyness

+ Ruhe

+ Matterhorn

«The Omnia»

Christian Eckert, General Manager und Hotel-«Regisseur»

«Ich fokussiere aufs Positive und Besondere»

Sarah Gini sieht die Aufgabe als Hoteltesterin für das «Andrin Willi Hotelrating Schweiz» als Traumjob. Für den «Hotelier» berichtet sie über ihre Vorgehensweise und was ihr beim Testen wichtig ist. Und eines ist für sie ganz klar: Fallen stellt sie den Hotels bei ihren Besuchen nicht.

«Hast du Interesse, beim Andrin-WilliHotelrating mitzuarbeiten?» Was für eine Frage! Aber sicher. «Klar», antwortete ich, ohne zu zögern. Schliesslich bekam ich

Anfang Jahr plötzlich die Chance, meine berufliche Leidenschaft für die Hotellerie mit der privaten Freude am Tourismus zu verbinden. Ein Mega-Moment. Vorfreude pur.

Falls Sie sich jetzt fragen, wie man sich über diesen Job so freuen kann. Nun, ich glaube, wenn Sie zu Ende lesen, verstehen Sie mich. Ich habe Publizistik studiert und bin seit über 15 Jahren im Hotel- und Tourismusmarketing tätig – sowohl auf Unternehmens- als auch auf Agenturseite. Heute bin ich Mitinhaberin von Trimarca, der ältesten Werbeagentur Graubündens. Mit unserem 15-köpfigen Team entwickeln wir Marken und Kampagnen – oft für Hotellerie und Tourismus. Klar, dass ich diese Erfahrung auch in meine Hoteltests einfliessen lasse.

Vor dem ersten Hotelbesuch habe ich mir viele Gedanken gemacht. Wie gehe ich das an? Wie kann ich objektiv bleiben? Wie viel Persönliches darf mit einfliessen? Die Bewertung erfolgt nach klaren Kriterien, dennoch setzt das Rating bewusst auf die professionelle und irgendwo auch persönlich gefärbte Sicht. Wer mich kennt, der weiss: Ich bin kein Tüpflischisser.

Viel mehr interessiert mich die emotionale Welt. Wie fühle ich mich im Hotel? Wie wird mit den Mitarbeitenden umgegangen? Denn aus meiner Erfahrung weiss ich, dass die menschlichen Faktoren weit höher zu gewichten sind als das Staubkörnchen an der Türschwelle.

Vom Empfinden und dem grossen Ganzen Aber klar. Ich halte mich an die Kriterien des AndrinWilli-Hotelratings und achte ganz besonders auf die Guest Journey. Bestimmt kommt hier meine Brille als Marken- und Kommunikationsberaterin zum Tragen.

Ich sehe nicht nur das einzelne Detail, sondern auch wie sich alle Erlebnisse zu einem stimmigen Gesamtbild fügen – oder eben nicht.

Das Gespräch mit den General Managern Zu meinen Besuchen gehören immer ein Hotelrundgang und ein Gespräch mit der Direktion. Dabei entstehen spannende Begegnungen. Wer eines der besten Hotels der Schweiz führt, hat Ambition und Persönlichkeit. Da treffe ich Visionäre, auf grossartige Gastgeber. Manchmal auf Exzentriker – aber sicher nie auf den Durchschnitt. Beim Kennenlernen spüre ich schnell, worauf Wert gelegt wird, welche Kultur im Team vorherrscht und welche Ziele fürs Haus vorhanden sind. Diese Begegnungen sind für mich das absolute Highlight.

Weibliche Perspektive Ob Frauen anders testen als Männer, kann ich nicht

Sarah Gini*
Sarah Gini, Hotel-Testerin für das «Andrin Willi Hotelrating Schweiz»

Für Gastgeber und begeisterte Besucher vom Fach

Die Igeho bietet Begegnungen und Austausch. Es ist der Treffpunkt in der Hospitality-Branche. Profitieren Sie von einer Vielzahl von Angeboten –für Besuchende und Ausstellende.

Es werden über 55 000 Fachbesuchende erwartet, die es zu begeistern und überzeugen gilt. Die Igeho bietet die Möglichkeit des leibhaftigen Erfahrens und Erlebens sowie mithilfe von persönlichen Begegnungen spontane Gespräche mit der Kundschaft, Partner-

schaft, dem Berufskollegium und Befreundeten.

Weiter erwarten Sie diverse Highlights: Kocharena, Cheminée-Chats, Masterclasses, Innovation Area und Micro Area. Beobachten Sie Starköche, lauschen Sie spannenden Gesprächen, lernen Sie von den Besten.

Als Medienpartner der Igeho ist es uns eine Ehre, Ihnen auf den nachfolgenden Seiten, wie bereits in der letzten Ausgabe, einige Aussteller vorzustellen.

Schweizer Backhandwerk –traditionell, persönlich, verlässlich

Wer an der Igeho nach kreativen Snacklösungen und trendigen Backwaren mit Schweiz-Faktor sucht, wird bei der Bäckerei HIESTAND fündig. Snack de luxe Fleischkäse, Pain au CHocolat crémant, Chickentasche Kebab Style, Muffin noisette cacao Bonne Maman®, salzige Mini-Madeleines und Pistachio Dream Filled Ring Donut – um nur ein paar Neuheiten zu nennen. Reinbeissen erwünscht! Zudem zeigt unser Backmeister Pasquale, wie aus dem wahrscheinlich besten Croissant der Schweiz –dem Croissant parisien – beeindruckende

Dessert-Kreationen gezaubert werden!

Viel Spass beim Eintauchen in die Erlebniswelten der Marken HIESTAND, COUP DE PATES, LA CARTE und OH MY SWEETNESS. Übrigens: 80 % des Umsatzes stammen aus Schweizer Herstellung und HIESTAND bietet das grösste Tiefkühlsortiment der Schweiz – über 800 Backwaren, viel Schweiz, ergänzt mit internationalen Spezialitäten.

PS: Unbedingt am Stand an der Verlosung von hochwertigem Equipment für die Gastroküche teilnehmen – viel Glück!

www.hiestand.ch Halle 1.1, Stand B001

Pistor, Power-Partnerin für alles, was Gastro bewegt

Unser Team, deine Power-Partner

Utopia Dining by Hotelfachschule Thun

26 Studierende der Hotelfachschule Thun kreieren an der Igeho ein Event, das die Gastronomie der Zukunft zeigt. Mit unserem immersiven Dinner-Format nehmen wir unsere Gäste mit auf eine rührende und berührende Reise, auf der sie innovative Ernährungs- und Getränkeformen, KI und Robotik sowie ein Ambiente voller Ideen erleben.

Lea Näpflin*

Das Dining: Das Menü ist wie eine sinnliche Reise in eine mögliche Zukunft der Gastronomie gestaltet. Im Mittelpunkt stehen pflanzenbasierte Zutaten, regionale und saisonale Produkte sowie ein konsequenter Zero-Waste-Ansatz. Dabei werden Themen wie Eigenverantwortung, Schutz der Meere, Kreislaufdenken und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Ernährungsformen behandelt. Diese Aspekte berücksichtigen wir auch bei unseren auf die Speisen abgestimmten Getränken. Wir servieren kleinere, ausgewogene Portionen, die sich an der Lebensmittelpyramide orientieren. So können wir mehrere Gänge planen und verschiedene Möglichkeiten bzw. Angebote umsetzen. So servieren wir eine harmonische und vollwertige Ernährung, die Balance und Genuss vereint.

Unsere Werte im Fokus: Mit dem Begriff «Utopia» haben wir uns intensiv auseinandergesetzt und anhand der einzelnen Buchstaben unsere Zielsetzungen ausgearbeitet:

– Das «U» steht bei uns für «Unity» und definiert in erster Linie die Zusammenarbeit zwischen der Bildungseinrichtung Hotelfachschule und der IgehoMesse in Basel. Darüber hinaus verbindet es auch alle Partner und Sponsoren, ohne die das Projekt gar nicht stattfinden könnte.

– Das «P» steht für «Progress» und zeigt die Entwicklung der Gastronomie auf, indem wir die Zukunft erlebbar machen.

– Das «I» steht natürlich für «Innovation».

– «A» für «Adventure» symbolisiert ein unvergessliches, überraschendes und inspirierendes Erlebnis.

Lea Näpflin leitet das Projekt «Utopia Dining»

Reservation für Utopia Dining Utopia Dining findet vom 15. bis zum

Hotel-Investitionen: Alles fliesst, nichts ist definitiv und die Renditen sind solid

Der Event des Swiss Hospitality Investment Club (SHIC) ist lässig-chic. Zudem ist er der einzige Schweizer Netzwerk-Event der Hospitality-Branche für bereits aktive und neue Investoren. Und noch fast wichtiger: Er ist ein Kaleidoskop von Ideen, Projekten, Trends, Fakten und Meinungen aus der Branche für die Branche. Der «Hotelier» ist seit Beginn als Medienpartner dabei und fängt die Vielfalt des vierten SHIC ein.

Die drei Gründer und Gast geber Ion Egli (l.), Bratschi Rechtsanwälte, Daniel Schneider (r.), Monoplan und Tanja Millner (Mitte l.), hospitality connect sowie Karin Emmenegger, als verantwortliche Projekt managerin

Das Podium vom SHICMedienpartner Hotelier, von links nach rechts: Martin von Moos, Giles Zollinger und Chefredaktor Hilmar Gernet

Martin von Moos:

«Zusammenarbeit statt Zusammenschluss»

Zurzeit werden die Schwerpunkte für die Tourismus-Wirtschaft in der Schweiz mit Blick auf 2035 diskutiert. Das Staatssekretariat

Flippern statt Bowling –so geht smarte TourismusKommunikation heute

«Unterwegs», das Buch von Martin Nydegger und Hansueli Müller, ist eine aufschlussreiche Reise, bei der die beiden Autoren von ihren 75 Jahren kollektiver Tourismuserfahrung begleitet werden. In ihrem Werk befassen sie sich mit zwanzig strategischen Zielen für den Tourismus in der Schweiz; von Resilienz über Ästhetik oder Overtourismus bis zur Diversifikation. Das Sachbuch diskutiert und zeigt auf inspirierende Weise Lösungen für aktuelle Herausforderungen des Tourismus. Der «Hotelier» präsentiert gekürzte Beiträge aus «Unterwegs» (Weber Verlag). In der vorliegenden Ausgabe lesen Sie eine gekürzte Fassung der Diskussion mit dem Kommunikationsexperten Dominique von Matt. Er spricht über Entwicklungen und Trends hin zu einer smarten Kommunikation im Tourismus.

Tourismus hat eine lange Tradition, und Menschen suchen darin Abwechslung und Erholung, entdecken Neues und oft Fremdes und bewegen sich ausserhalb ihres vertrauten Wohn-, Arbeits- und Lebensraums. Dies setzt Mobilität voraus. Seit Jahrhunderten werden grenzüberschreitende Gastfreundschaften gepflegt. Im Kern des uralten Geschäfts bleibt vieles gleich, doch drumherum hat sich nahezu alles verändert und erneuert. Die Vielfalt der Tourismusformen ist explodiert und reicht vom meditativen Zen-Resort bis hin zur abenteuerlichen Dschungelexpedition. Entfernungen scheinen kaum noch eine Rolle zu spielen, da man unbeschwert und günstig überall hinreisen kann. Anbieter kommunizieren über Sprachgrenzen hinweg mit potenziellen Gästen aus aller Welt. In diesem Kapitel widmen wir uns daher den Entwicklungen und Perspektiven der Kommunikation im Tourismus.

Touristische Leistungsträger und Tourismusorganisationen stehen vor der Herausforderung, die sich rapid verändernden technischen Systeme zu verstehen und zu verifizieren sowie rechtzeitig einzusteigen, um den Zug nicht zu verpassen. Gleichzeitig benötigen die Touristiker und Touristikerinnen Bezugspersonen mit Fachwissen, um die Umsetzung voranzutreiben und die richtigen strategischen Entscheide zu fällen, wann eine neue Technologie in der touristischen Kommunikation einen Nutzen stiftet oder ob es sich nur um eine prunkende Innovation handelt. Welche Bedeutung hat diese rasante Entwicklung für die touristische Kommunikation? Solche

Aspekte haben wir mit Dominique von Matt, dem Mitgründer der Kommunikationsagentur Jung von Matt und Honorarprofessor an der Universität St. Gallen, diskutiert.

Studierende halten Prof. fit Dominique v. Matt gestaltet seit 15 Jahren mit den Studierenden der Universität St. Gallen ein Blockseminar zum Thema Markenkommunikation. Das zwinge ihn, bezüglich Entwicklungen und Anwendungen in der Kommunikation up to date zu bleiben. Die junge Schar von Studierenden wachse mit stets neuen Technologien und Plattformen auf und habe das Recht, ihre Professoren zu fordern. «Das ist anspruchsvoll und aufwendig, doch es hilft mir, digital fit zu bleiben. Ich möchte diesen Austausch nicht missen.» Auch die Mitarbeit in den Verwaltungsräten von Medien, Marken, Marketing, Unternehmensstrate

Meilensteine der Kommunikationsentwicklung

Für Dominique v. Matt sind drei Meilensteine in der Entwicklung der Kommunikation entscheidend:

«1. Die Erfindung des Internets in den 90er-Jahren hat die Welt der Kommunikation völlig verändert.

2. Das Aufkommen der sozialen Medien mit den viel intensiveren Interaktionen hat die Welt der Kommunikation erneut aufgemischt, doch damit ging auch ein gewisser Kontrollverlust einher. Ein dazu passender Titel in der ‹Marketing Review

St. Gallen›: ‹Flippern statt Bowling – Marketing im Zeitalter von Social Media›. Beim Bowling wirft man die Kugel in eine Richtung – und wenn man richtig zielt, trifft man mit seiner Botschaft die Zielgruppe. Beim Flippern glaubt man zwar, die Kugel zu steuern, hat am Ende aber nur einen

und Planbarkeit bietet als die klassischen Testimonial-Kampagnen mit Stars. Ihre Rolle darf nicht unterschätzt werden. Mit einer klugen Auswahl (vgl. Kästchen Auswahlkriterien von Influencern) kann auch mit kleineren Budgets einiges erreicht werden.»

Der nächste Schritt sei nun die Steuerung von Kampagnen über den Einsatz der künstlichen Intelligenz (KI). «KI ist nichts Neues. Man lernt schon lange aus Daten, die über KI verarbeitet werden», sagt Dominique v. Matt. «Sie hat aber mit ChatGPT eine neue Popularität erhalten. Nun passt man die moderne Kommunikationskampagnen den Erkenntnissen aus KI-Daten an.»

Fokussierung in allen Botschaften und Kanälen

Die kunterbunte Markenwelt (Illustration aus dem Buch «Unterwegs»)

Seerose Cocon –reimagined

Das «Seerose Resort & Spa» in Meisterschwanden hat im Rahmen eines umfassenden Erweiterungsprojekts seine Wellness- und Gastronomieangebote deutlich ausgebaut. Ziel war es, der steigenden Nachfrage nach hochwertigen Erholungs- und Genussangeboten gerecht zu werden. Die Investition steht im Einklang mit der langfristigen Strategie des Hauses, Qualität, Authentizität und Gastfreundschaft nachhaltig zu fördern.

Suzanne Schwarz mit Atelier ushitamborriello, Fotos: Jochen Splett
Elegant und grosszügig – das erweiterte Restaurant mit den Cocons

Raum trifft Identität – wie

Architektur Erlebnisse

VDH-Mitglied Philipp Wettstein zeigt am Beispiel des Ruby Mimi Zürich, wie durch flexible Raumgestaltung und authentisches Design neue Begegnungsorte entstehen. Im Gespräch mit VDH-Partnern wird klar: Architektur und Funktion müssen heute mehr können – sie sollen Emotion, Effizienz und Identität vereinen.

Flexibilität in der Raumgestaltung ist für viele Hoteliers, Unternehmer und Architekten bereits ein bewährter Schlüssel zum Erfolg. Die sich wandelnden Bedürfnisse der Gäste verlangen nach Räumen, die flexibel einsetzbar sind, um eine hohe Auslastung und Nutzung der Räume zu erzielen.

Auch bei Ruby Hotels kennen wir diese Herausforderung. Da unsere Hotels meist in urbanen Zentren von europäischen Grossstädten liegen, gilt es, den vorhandenen Platz so effizient wie möglich zu nutzen.

Im ehemaligen ABC-Kino am Beatenplatz Zürich vereint unser Ruby Hotel Mimi High-End-Technologie und urbanes Design in einer historisch verankerten Fassade.

Die Rezeption wurde mit dem Frühstücksraum und der Bar zu einem einzigen Herz des Hotels verschmolzen. Das Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, der die Bedürfnisse für Begegnungen aller Art zu verschiedensten Tageszeiten begünstigt und mit der passenden Stimmung unterstützt. Neben der effizienten Raumnutzung erzeugen wir auch Synergien für unsere Mitarbeiter, die sich unkompliziert auf den verschiedensten Positionen ablösen und unterstützen können.

Auch in der Zimmergestaltung hat sich unser Architektur- und Designteam an der denkmalgeschützten Bausubstanz orientiert und sich durch die vorgegebene Fenstereinteilung an unkonventionelle Zimmer-Grundrisse gewagt, um die maximale Fläche zu nutzen. Dies bringt einerseits Herausforderungen im Bau sowie später in der Vermarktung der Zimmer mit sich, da wir nicht ein komplett standardisiertes Produkt anbieten können. Gleichzeitig können wir jedoch durch diese Effizienz in der Raumnutzung attraktive Zimmerraten an den zentralsten Lagen Europas anbieten.

Es steht auch ausser Frage, wie wichtig es ist, im Design und der Architektur eine klare und authentische Sprache zu haben. Für uns bei Ruby Hotels hat es sich stets bewährt, eine Designstory zum Hotel zu

Lobbybereich mit warmen Farbtönen und Wohnzimmercharakter.

schafft Hotel Sedartis – Architektur und Design schafft Raum für Begegnung

Umbau von Lobby, Restaurant- und Eventbereichen durch Gschwend AG Gastrobau.

entwickeln, die in der Liegenschaft, der Stadt oder der Region verankert ist. Beispielsweise mit der Integration eines kleinen Kinos im Züricher Hotel als Hommage an die Geschichte, die uns die Möglichkeit gibt, das Konzept und die Geschichte des Hauses als Mehrwert an die Gäste weiterzugeben.

Ich bin überzeugt, dass eine authentische und durchdachte Sprache im Design und der Architektur bei vielen Gästen mindestens unterbewusst in positiver Erinnerung bleibt und ein starker Treiber für erneute Buchungen oder Weiterempfehlungen sein kann.

Architektonisches Konzept Im Rahmen umfassender

Lichtführung schaffen ein stimmiges, einladendes Ambiente, das den kulinarischen

Stimmen zum Projekt «Mit der Neugestaltung haben wir einen

Philipp Wettstein
Philipp Wettstein, VDHVorstandsmitglied, LG 47, Hotelmanager im Ruby Mimi Hotel Zürich

Exkursion ins facettenreiche Wein-Serbien

Unter dem Motto «Serbiens beste Weine» fand Ende September eine exklusive Masterclass für Sommeliers und Fachleute bei my winetime in Zürich-Seefeld statt. Sechs serbische Winzer präsentierten Weine aus ihrer interessanten Region, die Tradition und Moderne vereinen. Die Teilnehmer entdeckten eine beeindruckende Vielfalt an Rebsorten, darunter autochthone Sorten wie Prokupac, Bagrina und Tamjanika sowie internationale Favoriten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Chardonnay.

Serbien, das kleine Land zwischen dem Balkangebirge bei Dimitrovgrad und der Donau bei Bezdan, ist mit seinen 72 000 Hektar Rebfläche in puncto Weintourismus fast noch ein Geheimtipp. Historisch gesehen geht der Weinbau auf die Thraker und Griechen zurück. 65 Prozent der serbischen Weinberge sind mit weissen Trauben bepflanzt, von denen die häufigste Sorte die autochthone Rebsorte Smederevka ist. Sie wurde nach der Stadt Smederevo benannt und wird überall in der Balkanregion angebaut. Im Nachbarland Bulgarien ist sie unter dem Namen Dimyat bekannt. Die bereits im Jahr 1855 urkundlich erwähnte Smederevka ist eine spät ausreifende Rebsorte mit dünnschaligen Beeren, die eine hohe Zuckerkonzentration erreichen. Aus ihr werden Weine mit frischer Fruchtigkeit und Aromen von Zitrus- und Apfelnoten gewonnen.

«Roter König»

Seit 2010 hat sich die bekannte Rebzucht-Professorin Slavica Todi´c einer weiteren lokalen Rebsorte – dem

Prokupac – verschrieben. Laut Todi´c ist der Prokupac eine der ältesten Rebsorten Europas und stammt vermutlich aus Mesopotamien, dem heutigen Georgien oder dem Iran. Auf dem Weingut Vino Budimir in Aleksandrovac Zupa findet man noch über hundertjährige Rebstöcke dieser Sorte. Sie werden in der für den Mittelmeerraum typischen Erziehungsform als Buschreben (serbisch: «župski kondir») kultiviert und bringen einen Ertrag von nur 300 bis maximal 1000 Gramm pro Rebstock. Der Prokupac gilt als der «rote König» unter den Rebsorten Serbiens und wird am Prokupac-Tag, dem 14. Oktober, gebührend gefeiert. Nicht umsonst erinnert die Probus-Säule im deutschen Bad Godesberg an den römischen Kaiser Marcus Aurelius Probus, der in Europa für das Aufblühen des Weinbaus verantwortlich war und diesen in Serbien wieder einführte.

Heute verfügt Serbien über neun Weinregionen und 77 Unterregionen, die sich über das gesamte Land erstrecken. Die Geschichte des Weinbaus in der Region Šumadija (Zentralserbien) ist eng mit der serbischen

Die MasterclassTeilnehmer waren während der Verkostung aufmerksam.

Winzer aus Serbien: Matijaševi´c Vinery: Darko Matijaševic, Janko Vinery: Dragan Vasi´c, Myvinodeal: Neša Martinovic, Zvonko Bogdan Vinery: Maja Stojanovi´c, Traško

Susanne Raschke und Alexandra Banhidi *

LE CREUSET

Gourmand

Collection

Le Creuset orientiert sich mit der Gourmand Collection aus emailliertem Gusseisen an den wachsenden Anforderungen und Trends in der Gastronomie. Zum Sortiment der neuen Produktkategorie gehören flache und hohe Mini-Cocottes, ovale und rechteckige Mini-Backformen sowie eine Mini-Servierpfanne.

Mit den Single-Serve-Produkten kommen die Gerichte als Einzelportion direkt vom Koch zum Gast an den Tisch. Die Gourmand Collection lenkt mit den kleinen Grössen den Blick auf die kulinarischen Kreationen. Sie bleiben dank der idealen Wärmespeicherung von Gusseisen während des gesamten Essens auf Temperatur.

Le Creuset bietet die Mini-Cocottes, Mini-Backformen und Mini-Servierpfannen als 4er-Set an. Für eine unkomplizierte Aufbewahrung lassen sich mehrere Produkte einer Form platzsparend stapeln.

www.lecreuset.com

Vorschau

VEGA

Opus – Porzellan in zeitloser Eleganz

Mit der Serie Opus eröffnet VEGA , eine Marke von LUSINI, eine neue Dimension des Tischdesigns, in der Eleganz auf Funktionalität trifft. Die Porzellanserie besticht durch sein zurückhaltendes, zugleich stilvolles Erscheinungsbild, das Speisen perfekt in Szene setzt und jeden Tisch zu einem Erlebnis macht. Besonders schnitt- und kratzfest vereint die Serie ästhetische Klarheit mit der Robustheit, die den Anforderungen der professionellen Gastronomie standhält. Spülmaschinen- und mikrowellenfest, begleitet Opus jede kulinarische Idee mühelos vom kreativen Tellerarrangement bis zum schnellen Service. Ob flache Teller, tiefe Schalen oder organisch geformte Designs – Opus schafft Raum für Individualität, lädt ein zum Experimentieren und lässt zugleich klassische Schönheit nie aus dem Blick. Hier trifft raffinierte Ästhetik auf höchste Funktionalität und macht jeden Moment am Tisch zu einem Genuss für Augen und Sinne.

lusini.com

Digitalisierung – Smarte Technologien verändern den Hotelalltag: Wie Automatisierung, KI und vernetzte Systeme Prozesse vereinfachen, Ressourcen sparen und das Gästeerlebnis verbessern.

Sonderteil: Wellness & Health – Wohlbefinden als neues Qualitätsmerkmal: Innovative Spa- und Fitnesskonzepte sowie nachhaltige Materialien prägen die moderne Gesundheits- und Erholungswelt im Hotel.

Sauna, Pools & Fitness – Entspannung trifft Bewegung: Trends bei Wasser-, Wärme- und Bewegungswelten –von energieeffizienten Anlagen bis zu inspirierenden Designlösungen.

Bildung, Weiterbildung & HR-Dienstleister – Digitalisierung, Automatisierung und neue Gästebedürfnisse verändern die Anforderungen an Hoteliers und Mitarbeitende. Es braucht moderne Aus- und Weiterbildung im Gastgewerbe fèr geschultes, zukunftsfähiges Personal.

Die nächste Ausgabe «Hotelier» erscheint am 12. Dezember 2025.

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IMPRESSUM

Hotelier e

Hotelier

31. Jahrgang

hotelier.ch hoteliere.ch

Herausgeberin

Weber Verlag AG Gwattstrasse 144 CH43645 Gwatt/Thun 033 336 55 55 weberverlag.ch

Verlegerin Annette Weber-Hadorn a.weber@weberverlag.ch

Verlagsleiter Zeitschriften Dyami Häfliger-Hadorn d.haefliger@weberverlag.ch

Chefredaktion

Dr. phil. Hilmar Gernet (phg) h.gernet@hotelier.ch

Projektleitung Laura Spielmann l.spielmann@weberverlag.ch

Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe: Nicole Agnew (Hotelfachschule Thun), Marc Almert (Sommelier), Alexandra Banhidi (Präsidentin Sommelierverband SVS), Franz Bamert (VDH-Mitglied), Daniela Dambach (Journalistin), Sarah Gini (Hotel-Testerin, Andrin Willi Hotelrating Schweiz), Adrian Gisler (Rast Kaffee), Roland Gasche (Präsident VDH), Manfred Möckli (Präsident FCSI Schweiz), Roger Lütolf (Igeho), Marc Rohrbach (Direktor Nicolas Feuillatte Schweiz), Suzanne Schwarz (Journalistin), Catarina Schwarze (VDHVorstandsmitglied), Martin Schwegler (Rechtsanwalt), Naomi Z. Steffen (Hotelfachschule Thun), Marianne und Rolando Vonlanthen (CASY)

Anzeigenverkauf Thomas Kolbeck t.kolbeck@weberverlag.ch

Aboverwaltung abo@weberverlag.ch Telefon 033 334 50 44

Layout Cornelia Wyssen

Bildbearbeitung

Adrian Aellig

Korrektorat Corinne Kneubühler

Laura Spielmann

Druck AVD Goldach AG Sulzstrasse 10 – 12 9403 Goldach

Bildnachweise

Patrick Baeriswyl: Cover, S. 16, 23 (rechts); SwissSkills/ Michael Zanghellini: S. 6 (oben); Daniel Ammann: S. 8 (oben); Harald Eisenberger: S. 9; George Apostolidis: S. 11; Ronson: S. 12; Marc Kronig: S. 14; Christine Kocher: S. 26; Gabriela Wüthrich: S. 35; Andreas Scherrer: S. 41 (links); David Biedert: S. 43; Marie Flament: S. 44; Louis Roederer/ Emmanuel&Quentin: S. 45; Remo Inderbitzin: S. 46–47; iStock: S. 50, 60–61, 129; Max Hugelshofer: S. 59; Sonja Berger, Weber Verlag: S. 68, 70; Olivia Pulver: S. 78 (links); ADEV/Lukas Pitsch: S. 81–81; Mirco Toffolo: S. 83; HotelFotograf.ch/Fassbind SA: S. 84–85; Paul Brechu: S. 86–87; Philippe Hubler Fotografie: S. 87 (unten); Elmar Laubender, zvg von Ligno in-Raum AG: S. 96–98; Franziska Heinl: S. 98 (links); Steve Herud, Berlin: S. 100–101; Philippe Funke: S. 102–103; unsplash: S. 113, 116; Felix Meinhardt: S. 119; Gregor Hofbauer: S. 120 (rechts); Merlin Photography Ltd: S. 121 (oben); Stefan Bienz: S. 121 (Mitte);

Valentin Flauraud: S. 122; Gernot Brendle: S. 123; Le Creuset: S. 128; BEAUSiTE Zermatt/Julius Hirtzberger: S. 130

Preise Abonnement

1 Jahr (6 Ausgaben): CHF 120.–2 Jahre (12 Ausgaben): CHF 240.–Einzelausgabe: CHF 22.–, Ausland zuzüglich Porto ISSN 1664-7548

WEMF/SWBeglaubigung 2025 Total gedruckte Auflage: 4283 Exemplare Total verbreitete Auflage: 3824 Exemplare

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Offizielles

Publikationsorgan «Hotelier» ist das offizielle Publikationsorgan des Schweizer Sommelierverbands ASSP-SVS und der Vereinigung dipl. Hoteliers-Restaurateure VDH.

LUSINI

«Love it, change it or leave it»

Was tun Sie gegen Langeweile? Langweile kenne ich nicht. In einem Hotel gibt es immer Bewegung – Menschen, Ideen, Geschichten. Und sollte es tatsächlich einmal still werden, reicht ein Blick in die Lobby, um festzustellen: Das Leben ist spannender als jede Netflix-Serie.

Was macht Sie glücklich?

Schokolade in all ihren Facetten: zartbitter für die Eleganz, Milchschokolade für die Kindheitserinnerung. Das macht mich glücklich.

Was macht Sie traurig?

Die aktuelle weltpolitische Lage. Manchmal wünsche ich mir, die Welt würde mit der gleichen Sorgfalt geführt wie ein gutes Hotel: mit Haltung, Empathie – und ja, auch der Ehrlichkeit, dass nicht immer alles reibungslos läuft, man Probleme aber gemeinsam löst.

Was war Ihr grösster Erfolg?

Ich denke, die Begleitung mehrerer Hotel-Neueröffnungen und umfassender Umbauprojekte. Ein Haus neu zu positionieren, ist wie ein Marathon – am Anfang Euphorie, unterwegs viel Schweiss und Zweifel, am Ende dieses unvergleichliche Gefühl, wenn Gäste das Resultat lieben.

Welches der grösste Flop?

Als Kind habe ich mich am Klavier und später auch noch an der klassischen Handorgel versucht – mit mässigem Erfolg. Weiter als bis zur

«Ballade pour Adeline» bin ich nicht gekommen. Heute spiele ich lieber auf der Klaviatur eines Hotels – die Klänge sind dort deutlich harmonischer.

Ihr Leitspruch fürs Leben?

Love it, change it or leave it.

Funktioniert im Privaten wie im Hotelalltag.

Ihre Lieblingsfarbe?

RAL 6009. Eine Farbe mit Tiefe, die perfekt zu Zermatt passt – und die sich auch im «BEAUSiTE» wiederfindet.

Ihr Lieblingstier?

Das Nilpferd. Aussen gelassen, innen kraftvoll. Kommt mir seltsam bekannt vor.

Ihre Lieblingsblume?

Hortensien und Rosen – Charakterblüten: die eine zurückhaltend charmant, die andere stolz und gelegentlich launisch.

Was tun Sie mit einem geschenkten Jahr?

Ich würde nach Buenos Aires gehen und Tango Argentino perfektionieren. Denn beim Tango lernt man, mit Haltung zu führen – und trotzdem auf jedes feine Signal zu achten.

Welche drei Personen schätzen Sie besonders und warum?

Nur drei sind zu wenig. Am meisten schätze ich Menschen, die mir beigebracht haben, über mich selbst zu lachen, klar zu kommunizieren und grosszügig zuzuhören – in dieser Reihenfolge.

Welches ist Ihr Lieblingswort?

Mein Lieblingswort ist eigentlich eine Frage: «Was gibt es Neues?» Damit beginnt fast jedes meiner Telefongespräche – und es sorgt dafür, dass ich immer am Puls bleibe.

Was fehlt nie in Ihrem Kühlschrank?

Eine Flasche Champagner. Nicht für jeden Tag, aber für den Moment, wenn das Leben ein Ausrufezeichen verdient.

Wo leben Sie am liebsten?

Im Hotel. Da pulsiert das Leben – und ich muss keinen Haushalt führen. Win-win.

Welches ist Ihr Lieblingshotel und warum?

Mein Lieblingshotel? Das wechselt. Neueröffnungen faszinieren mich besonders – dieser Moment, wenn ein Haus zum ersten Mal seine Türen öffnet, ist einzigartig. Aber je nach Anlass schätze ich mal die Grandezza eines Grand Hotels, mal die Intimität eines Boutiquehotels.

Welche Frage möchten Sie einmal beantworten?

Welchen proportionalen Einfluss die unregelmässige Erdkrümmung auf die globale Erderwärmung hat.

Lesen Sie gerade ein Buch, welches?

Ich lese meistens mehrere Bücher parallel; zurzeit die Freddie-Mercury-Biografie von Lesley-Ann Jones und «Die Schulz Story» von Markus Feldenkirchen.

geboren 1971 in Schaffhausen, ist seit 2018 General Manager im «BEAUSiTE Zermatt», wo er die Neupositionierung sowie einen umfassenden Komplettumbau verantwortete. Zuvor leitete er das Grandhotel Giessbach in Brienz und war unter anderem stellvertretender Direktor des Bellevue Palace in Bern. In Zermatt begleitete er bereits die Eröffnung des Designhotels

The Omnia als General Manager. Internationale Erfahrung sammelte er zudem als Opening Manager auf Gran Canaria. Er gilt als erfahrener Gestalter von erfolgreichen Hotelumbauten. Ausgebildet an der Hotelfachschule Luzern, absolvierte er zudem das renommierte «General Managers Programm» der Cornell University in New York.

Soll man später einmal etwas über Sie sagen?

Das Urteil überlasse ich den kommenden Generationen. Wenn sie sagen: «Er hat Menschen inspiriert, statt sie nur zu führen», wäre das ein schönes Echo.

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Roman Codina

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