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So funktioniert die marie
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So funktioniert die
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Die marie ist Mitte November zum ersten Mal Gastgeberin des Treffens der insgesamt sieben Straßenzeitungen Österreichs. Für uns ein Anlass, um Ihnen ein paar zentrale Fragen zu unserem Projekt, das vor fast genau sieben Jahren gestartet ist, zu beantworten.
Welche Philosophie steckt hinter dem Projekt der marie?
Wir verstehen uns als Sprachrohr für die Anliegen von Randgruppen unserer Gesellschaft. marie ist ein Angebot zur Selbsthilfe für Menschen an oder unter der Armutsgrenze, die ihren Lebensmittelpunkt in Vorarlberg haben. Ziel ist die Förderung des Miteinanders von Menschen am Rande der Gesellschaft. Die marie ist ein parteiunabhängiges, soziales und nicht auf Gewinn ausgerichtetes Projekt.
Wer sind unsere Verkäufer:innen?
Zusammengefasst sind es von Armut betroffene Menschen jeder Schattierung: Menschen mit Fluchthintergrund, Armuts- und Arbeitsmigrant:innen aus Süd- und Osteuropa, Arbeitslose, prekär Arbeitende. Durch die selbstständige Tätigkeit erhalten Menschen einen niederschwelligen Zugang zu Arbeit, die als Sprungbrett dienen kann. Sie erhalten eine neue Struktur im Alltag, Kontakt zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und ein Stück ihrer Würde zurück.
Wie viel Geld bekommen die Straßenverkäufer:innen?
50 Prozent des Verkaufserlöses. Bei der marie sind das aktuell pro verkaufter Zeitung 1,40 Euro (plus Trinkgeld).
Wo finde ich die Straßenverkäufer:innen?
Vorwiegend sind sie vor Supermärkten (Spar, Hofer, Lidl), auf Märkten oder in Fußgängerzonen zu finden.
Wie erkenne ich eine Straßenverkäuferin bzw. einen Straßenverkäufer?
Alle sind mit einem Ausweis ausgestattet, den sie sichtbar am Körper tragen.
Gibt es Verkaufsregeln für Straßenverkäufer:innen?
Ja, Während des Verkaufs soll nicht gebettelt, die Zeitung soll in nüchternem
Zustand angeboten werden und die Verkäufer:innen sollten möglichst nur einzeln und nicht in Gruppen unterwegs sein.
Wer macht die Straßenzeitung marie?
Bei der marie sind zwei Redakteur:innen angestellt, ein Mitarbeiter kümmert sich zusätzlich um die Buchhaltung und den Inseratenverkauf. Es gibt zudem mehrere freie Mitarbeiter:innen (Journalist:innen, Grafikerin), die auf Honorarbasis für unsere Straßenzeitung arbeiten. Das bedeutet jede:r, die/der für uns arbeitet, wird dafür entlohnt.
Wie finanziert sich die marie?
Hauptsächlich durch den
Verkauf der Straßenzeitung bzw. über Inserate. Die marie kommt ohne öffentliche Gelder aus. Das bedeutet, dass wir das notwendige Geld für Personal, Druck und Produktion selbst erwirtschaften.