Stadt & Mobilität
Wasserflächen kontra Wärmeinseln Ein weiterer Vorteil: Wasser reflektiert einen Teil der Sonneneinstrahlung und besitzt eine hohe Wärmekapazität, sodass auftreffende Strahlungsenergie in großen Mengen gespeichert wird. Fließende Gewässer transportieren Wärme aus der Stadt, bei stehenden Wasserflächen wird diese allerdings in die urbane Umgebung abgegeben. Wichtig ist auch, dass Städte Starkregen ereignisse abmildern können. Denn versiegelte Flächen führen bei Regen zu erhöhtem Oberflächenabfluss, und dann ist die Kanalisation rasch überlastet. So verfügt beispielsweise der Kätcheslachpark
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in Kalbach-Riedberg über mehrere Rückhaltebecken, die das Wasser in einen künstlich angelegten Teich leiten. Dieser fördert die Grundwasserneubildung und hilft, Hochwasser der benachbarten Bäche und Flüsse abzubauen. In stark versiegelten Städten heizen sich die Fassaden auf. Eine Kühlung durch verdunstendes Wasser wird durch die sofortige Ableitung des fallenden Niederschlags verhindert. Grün- und entsiegelte Bodenflächen hingegen können einen Großteil des Regenwassers aufnehmen und damit die Kanalisation vor Überflutung schützen. Das Konzept der „Sponge City“ zielt darauf ab, Wasser wie mit einem Schwamm aufzufangen und den natürlichen Kreislauf zu imitieren: Anfallendes Regenwasser wird lokal aufgenommen und – beispielsweise mithilfe begrünter Dächer und Fassaden – verzögert versickert anstatt direkt abgeleitet. Die Bepflanzung erhöht wiederum die Verdunstung, um das Stadtklima zu verbessern.
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150 städtische Brunnen in Frankfurt kühlen aufgrund Verdunstung das Mikroklima. Damit reduzieren sie die gesundheitsschädliche Hitzebelastung.