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Natur im Garten
Der Umweltschutz hört vor der Haustür – beziehungsweise vor der Balkon- oder Terrassentür – nicht auf, denn auch im eigenen Garten lässt sich das Mikroklima deutlich verbessern.
Wichtig dafür sind die naturgerechte Bewirtschaftung, eine geringe Bodenversiegelung und der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel. Gerade standortgerechte Bäume, Pflanzen und heimische Wildsträucher wie Wacholder oder Weißdorn sowie regionaltypisches Obst verstärken diesen Effekt – so beispielsweise die Äpfel der Hessischen Lokalsorte: 2021 ist dies die „Hofheimer Glanzrenette“. Wer aus seinem Garten einen möglichst ausgewogenen Lebensraum für Flora und Fauna machen will, kann einiges dafür tun. So sollten Wege und Platzflächen mit natürlichen Belägen wie beispielsweise Rindenmulch gestaltet werden, damit ein Großteil der Niederschläge versickern kann. Natürlich gebildete oder künstlich angelegte Wasserflächen und Gartenteiche sind sowohl optisch als auch ökologisch ein Gewinn für den Garten. Regenwasser, gesammelt in Tonnen oder Zisternen, oder Wasser, mit dem schon Obst oder Salat gewaschen wurde, eignet sich zum Gießen. Dabei ist zu beachten, dass abends gegossen
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werden sollte, damit das Wasser nicht direkt verdunstet und Rasen oder Blumen nicht „verbrennen“. Lieber seltener, aber dafür gezielt und intensiver gießen: Das Wasser sollte mindestens zehn Zentimeter tief in den Boden eindringen. Besonders effizient ist es, wenn man die Gartenbewässerung mit einem Umweltsensor kombiniert: Zieht Regen auf, geht eine Sprinkleranlage automatisch aus, um kein Wasser zu vergeuden. Damit Mensch und Tier den Garten auch im Hochsommer nutzen können, sollten unbedingt Schattenplätze eingerichtet werden. Idealerweise wählt man klimaresistente Pflanzen, die auch mit wenig Wasser, großer Hitze und starker Sonneneinstrahlung zurechtkommen. So fühlen sich beispielsweise Geranien auf einem Sonnenbalkon pudelwohl, Fuchsien hingegen brauchen Schatten. Statt kurz geschorenem englischem Rasen, der schnell verbrennt, lieber eine Blumenwiese anlegen und nur zwei- bis dreimal jährlich mähen. Auch mit der Aussaat von Wildkräutern sowie nektar- und pollenreichen Pflanzen bietet man den Bienen, Insekten und Vögeln zusätzlichen Lebensraum und trägt damit zur Erhaltung der Artenvielfalt und des Ökosystems bei. Zum Recycling von Garten- und Küchenabfällen eignet sich ein Komposthaufen, der wiederum wertvollen Naturdünger liefert. Auch Brennnesseln, gebrauchte Teeblätter oder gemahlene Eierschalen eignen sich als chemiefreier Nährstofflieferant.