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International GOTTES TWEETS
from 790_Deutsch
GOTTES TWEETS
Wenceslao Calvo (*)
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In der heutigen Zeit, in der Tweets zu schreiben, Tendenz ist, ist es gut, die alte Redewendung in Erinnerung zu rufen: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“. Obwohl die aktuelle Generation damit angibt, neue Sachen erfunden zu haben, sind diese in Wirklichkeit bloß neue Ausgaben von dem, was es in einer früheren Zeit schon gegeben hat.
Vor vielen Jahrhunderten, als die damaligen Zeitgenossen meinten, es gäbe neue Sachen, die früher nicht existiert hatten, schrieb jemand: „Geschieht auch etwas, davon man sagen möchte: Siehe, das ist neu? Es ist zuvor auch geschehen in den langen Zeiten, die vor uns gewesen sind“ (Kohelet 1,10).
In dieser Aussage gibt es zwei Sachen zu bemerken: erstens Bescheidenheit, denn man gibt zu, dass die Neuzeit der Vergangenheit nicht überlegen ist; und zweitens Urteilskraft, denn man begreift auch den Wert des Fernen.
Manche können die Tweets für etwas ganz Neues halten. Diese Kurznachrichten, die max. 280 Zeichen enthalten dürfen, also etwa 3 Zeilen auf einem A4-Blatt, könnten also für eine ganz neue Erfindung gehalten werden – nichts von der Realität entfernter.
Tweets existieren bereits seit Tausenden Jahren. Es gab Kulturen, die diese benutzten, um ihr Wissen zu verbreiten. So haben wir die Schriftsammlungen aus Mesopotamien und Ägypten, in denen auf knappe Weise verschiedene Themen angesprochen wurden.
Die Idee dahinter war, dass der Leser kein umfangreiches Werk benötigte, um manche Wahrheiten zu verstehen. Man konnte mit ausgewählten und kurzen Worten einen Gedanken zusammenfassen.
Die Bibel hat ihre eigene Sammlung von Tweets, die man als Gottes Tweets bezeichnen könnte. Denn Gott ist der endgültige Autor von diesen.
Sie sind 3.000 Jahre alt und doch so frisch und aktuell, als wären sie heute geschrieben worden. Der Unterschied liegt eher in der Tiefe, Weisheit und Wichtigkeit des Inhalts, die unvergleichbar sind.
Diese Sammlung befindet sich im Buch Sprüche, in den Kapiteln 10 bis 29. Das angewandte rhetorische Stilmittel ist der Parallelismus, durch den eine Reihe von

bel, zusammen mit Kohelet und Hiob. Der Unterschied liegt darin, dass Kohelet sich mit dem Sinn des Lebens beschäftigt, Hiob eher mit dem Warum, und Sprüche mit dem Wie; also wie man sich zu verhalten hat, wie man leben soll.
Ein weiterer Unterschied zwischen dem Buch Sprüche und den beiden anderen besteht darin, dass bei den letzteren manchmal ein ungelöstes Rätsel besteht, und zwar in Bezug auf bestimmte Fragen des Lebens, während es in Sprüche kein Rätsel gibt, da es darum geht, Antworten auf praktische Fragen zu geben, wie Familie, Freunde, Finanzen, Sexualität, Arbeit, usw., also auf zeitlose und universelle Themen.
Aber diese praktischen Fragen werden nicht aus einer säkularistischen Perspektive gelöst, die alles auf das reduziert, was nützlich und bequem ist, sondern aus einer höheren Perspektive, denn Gott ist der Eckstein des moralischen und alltäglichen Universums, in dem wir uns bewegen.
Sprüche hat einen Tweet, der wir als zentralen Tweet bezeichnen könnten, die Achse und das Zentrum aller anderen: „Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis“ (Sprüche 1,7).
Der Autor kann bezeugen, dass dieser Tweet der Text war, mit dem Gott zum ersten Mal zu ihm sprach, als er inmitten von Verwirrung und Verdammnis nach dem wahren Weg im Leben suchte. Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die durch die herausragenden Worte in den Evangelien oder anderen Teilen des Neuen Testaments aus ihrem tödlichen Schlummer erwacht sind.
Es sieht nicht so aus, als ob dieser kurze Text bei ei
Gedanken über lebenswichtige Fragen zum Ausdruck kommt. Der Parallelismus hat verschiedene Arten. Er kann synthetisch sein (die erste Aussage wird in der zweiten genauer bestimmt), stufenartig (die letzte Aussage steigert die Aussagekraft der ersten), und antithetisch (die erste Aussage steht der zweiten widersprüchlich gegenüber).
Die Aktualität solcher Verse bleibt unberührt. Obwohl es damals keine Weltraumschiffe noch Internet gab, waren die brennenden Fragen des Lebens immer dieselben. Dieses Handbuch von göttlichen Tweets, das Buch Sprüche, gehört zu der Weisheitsliteratur der Bi
Diese Sammlung befindet sich im Buch Sprüche, in den Kapiteln 10 bis 29. Das angewandte rhetorische Stilmittel ist der Parallelismus, durch den eine Reihe von Gedanken über lebenswichtige Fragen zum Ausdruck kommt.
nem Zwanzigjährigen, der in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts lebt, viel Anklang finden könnte. Und doch geht dieser Tweet Gottes direkt ins Herz.
Obwohl weise zu sein bedeutet, viel Wissen, Informationen, avantgardistische Texte usw. zu haben, lässt dieser Tweet die Wurzel und den Ursprung der wahren Wissenschaft und des wahren Wissens, nämlich die Gottesfurcht, erkennen.