BASSENGE
AUKTION 126

DRUCKGRAPHIK
DES 15.–19. JAHRHUNDERTS
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DRUCKGRAPHIK
DES 15.–19. JAHRHUNDERTS
DRUCKGRAPHIK
DES 15. BIS 19. JAHRHUNDERTS
Mittwoch, 26. November 2025
Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin
Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com



Dr. Ruth Baljöhr
Telefon: +49 30 - 893 80 29 22
r.baljoehr@bassenge.com

David Bassenge
Telefon: +49 30 - 893 80 29 17 david@bassenge.com
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e.dalvai@bassenge.com

Lea Kellhuber
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l.kellhuber@bassenge.com
Nadine Keul
Telefon: +49 30 - 893 80 29 21
n.keul@bassenge.com

Harald Weinhold
Telefon: +49 30 - 893 80 29 13
h.weinhold@bassenge.com
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den gewünschten Losnummern zu erfragen, da Angaben zum Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog notiert sind.
Die Galerie Bassenge ist Mitglied bei

Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.
DRUCKGRAPHIK DES 15. BIS 19. JAHRHUNDERTS
Erdener Straße 5A 14193 Berlin
Donnerstag, 20. November bis Montag, 24. November 10 bis 18 Uhr
Dienstag, 25. November 10 bis 17 Uhr
Vorbesichtigung ausgewählter Werke in München
12. bis 14. November 2025
täglich von 11 bis 18 Uhr Galeriestraße 2B (2. Etage), 80539 München


Geschäftsführung | Management
Graphik, Zeichnungen und Gemälde des 15.–19. Jahrhunderts
David Bassenge
Dr. Ruth Baljöhr – Leitung
+49 (0)30-893 80 29-17 david@bassenge.com
+49 (0)30-893 80 29-22 15th to 19th Century Prints, Drawings and Paintings r.baljoehr@bassenge.com
David Bassenge
Eva Dalvai
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Lea Kellhuber +49 (0)30-893 80 29-20 l.kellhuber@bassenge.com
Nadine Keul
Moderne und Zeitgenössische Kunst
+49 (0)30-893 80 29-21 n.keul@bassenge.com
Harald Weinhold +49 (0)30-893 80 29-13 h.weinhold@bassenge.com
Barbara Bögner – Leitung
+49 (0)30-88 62 43 13 Modern and Contemporary Art b.boegner@bassenge.com
Katharina Fünfgeld +49 (0)30-88 91 07 90 k.fuenfgeld@bassenge.com
Simone Herrmann +49 (0)30-88 91 07 93 s.herrmann@bassenge.com
Sonja von Oertzen +49 (0)30-88 91 07 91 s.v.oertzen@bassenge.com
Laetitia Weisser +49 (0)30-88 91 07 94 l.weisser@bassenge.com
Photographie
Jennifer Augustyniak – Leitung +49 (0)30-21 99 72 77 Photography jennifer@bassenge.com
Giovanni Teeuwisse +49-(0)30-88 91 08 55 giovanni@bassenge.com
Wertvolle Bücher und Handschriften
Dr. Markus Brandis – Leitung
+49 (0)30-893 80 29-27
Rare Books and Manuscripts m.brandis@bassenge.com
Harald Damaschke +49 (0)30-893 80 29-24 h.damaschke@bassenge.com
Selma Elsayed +49 (0)30-893 80 29-24
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Josephine Faroqhi +49 (0)30-893 80 29-48
j.faroqhi@bassenge.com
Stephan Schurr +49 (0)30-893 80 29-15 s.schurr@bassenge.com
Naomi Schneider +49 (0)30-893 80 29-48 n.schneider@bassenge.com
Autographen | Autograph Letters
Verwaltung | Office
Logistik Management | Logistics
Repräsentanzen | Representatives
München
Rheinland
Dr. Rainer Theobald +49 (0)30-4 06 17 42 r.theobald@bassenge.com
Jenny Neuendorf
+49 (0)30-893 80 29-33
j.neuendorf@bassenge.com
Ralph Schulz +49 (0)30-893 80 29-16 r.schulz@bassenge.com
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+49 (0)151-1202 2201 muenchen@bassenge.com
Dr. Mayme Francis Neher +49 (0)175-204 63 23 info@mayme-neher.de
MITTWOCH, 26. November 2025
Vormittag 10.00 Uhr
Nachmittag 15.00 Uhr
Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts Nr. 5000-5261
Druckgraphik des 18. Jahrhunderts Nr. 5262-5347
Druckgraphik des 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle Nr. 5348-5475
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts Nr. 5476-5714
DONNERSTAG, 27. November 2025
Vormittag 11.00 Uhr
FREITAG, 28. November 2025
Vormittag 11.00 Uhr
Nachmittag 16.00 Uhr
SONNABEND, 29. November 2025
Vormittag 11.00 Uhr
Nachmittag 16.00 Uhr
Gemälde Alter und Neuerer Meister Nr. 6000-6231 Rahmen Nr. 6232-6256
Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts Nr. 6500-6770
Moderne und Zeitgenössische Kunst I Nr. 7000-7284
Moderne und Zeitgenössische Kunst II (Katalog nur online) Nr. 8000-8315
Fotografie des 19. Jahrhunderts (Katalog nur online) Nr. 4001-4101
Fotografie des 20. und 21. Jahrhunderts (Katalog nur online) Nr. 4102-4252
VORBESICHTIGUNGEN
Druckgraphik, Gemälde, Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts
Erdener Straße 5A, 14193 Berlin
Donnerstag, 20. November bis Montag, 24. November, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 25. November 10.00–17.00 Uhr
Moderne und Zeitgenössische Kunst I und II
Rankestraße 24, 10789 Berlin
Donnerstag, 20. November bis Donnerstag, 27. November, 10.00–18.00 Uhr
Fotografie und Fotokunst des 19. bis 21. Jahrhunderts
Rankestraße 24, 10789 Berlin
Montag, 17. November bis Freitag, 21. November, 10.00–18.00 Uhr, Samstag 22. November, 10.00–16.00 Uhr, Sonntag geschlossen, Montag, 24. November bis Donnerstag 27. November, 10.00–18.00 Uhr, Freitag, 28. November 10.00–15.00 Uhr
Schutzgebühr Katalog: 20 €
Umschlag: Los 5112, Albrecht Dürer, Seite 4 bis 5: Los 5274, Canaletto


Heinrich Aldegrever (1502 Paderborn – 1555/62 Soest)
5000 Die Taten des Herkules. 12 (von 13) Kupferstiche. Je ca. 10,7 x 6,8 cm. 1550. B. 84-95, Hollstein 84-95, Mielke (New Hollstein) 84-95.
1.200 €
Die bis auf das erste Blatt komplette Serie, inspiriert von venezianischen Holzschnitten. Ausgezeichnete, leicht tonige, wenngleich teils etwas graue Drucke, überwiegend bis an bzw. auf die Plattenkante beschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Leicht gebräunt und vereinzelt fleckig, B. 84 und 88 mit Spuren von Rötel, bis auf zwei Blatt mit Leimspuren verso, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.
5001 Fides. Kupferstich. 8,3 x 6,5 cm. 1528. B. 131, Hollstein 131, Mielke (New Hollstein) 131.
400 €
Prachtvoller, herrlich klarer und markanter Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, partiell an diese geschnitten. In der oberen linken Eckenspitze winzige Bestoßung, unmerkliche Ausbesserungen, Alters- und Gebrauchsspuren, marginale Klebespuren verso, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Luciana Simonetti (Lugt 3616).



Heinrich Aldegrever
5002 Die Nacht. Kupferstich. 14,3 x 7,7 cm. 1553. B. 180, Hollstein 180, Mielke (New Hollstein) 180.
3.500 €
Nach einer Vorlage Sebald Behams. Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck an bzw. auf die Einfassungslinie geschnitten. Geringfügige Altersspuren, die Figur der Schlafenden in den Umrissen fein punktiert, kleine Montierungsreste verso, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus den Sammlungen Adalbert Freiherr von Lanna (Lugt 2773) und Paul Davidsohn (Lugt 654).
5003 Ornamentales Paneel mit dem lateinischen Alphabet von zwei Putten gehalten. Kupferstich. 7,2 x 12,4 cm. B. 206, Hollstein 206, Mielke (New Hollstein) 206.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Etwas fleckig, rechts mittig winzige hinterlegte Randläsur, verso umlaufend entlang des Randes ein Papierstreifen sowie kleine Montierungs- und Klebespuren, dünne Stellen, links oben wohl oberflächlicher Wurmgang von verso, alte Federannotation verso, sonst in sehr schöner Erhaltung. Selten

5004
Heinrich Aldegrever
5004* Ornament für die Spitze einer Dolchscheide. Kupferstich. 14,3 x 6,4 cm. 1537. B. 264, Hollstein 264, Mielke (New Hollstein) 264.
350 €
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck bis knapp in die Darstellung beschnitten. Braunfleckchen in der Mitte, vornehmlich verso minimal angestaubt, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Selten Dublette der Albertina, Wien (Lugt 5e, 5h).

Albrecht Altdorfer (um 1480–1538, Regensburg)
5005 Maria sucht den zwölfjährigen Jesus im Tempel. Kupferstich. 6,1 x 4 cm. B. 24, Winzinger139, Mielke (New Hollstein) e.6.
400 €
Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen ringsum, minimal angestaubt und mit geringfügigen Gebrauchsspuren, Montierungsrückstand verso, sonst in guter Erhaltung. Selten. Aus der Sammlung des Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg (Lugt 6331, mit deren Dublettenstempel Lugt 2541c, Fragment obere Hälfte), wohl deren Auktion (Versteigerung der Dubletten) bei Hollstein und Puppel, Berlin, 7.-8. November 1930, sowie aus der Sammlung Albert W. Blum (Lugt 79b).
Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts
Albrecht Altdorfer
5006 Die Jungfrau mit dem segnenden Kind in einer Landschaft. Kupferstich. 16,2 x 11,5 cm. B. 17, Winzinger 122 , Mielke (New Hollstein) e.19.
2.500 €
Der größte Kupferstich Altdorfers vor Beschädigung des Gesichts des Christusknaben, die in späteren Abzügen bemerkbar wird. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt, unten links kurzer hinterlegter Randeinriss, unbedeutende Anfaserungen in den äußersten Rändern, kleine Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.


Jacques Androuet du Cerceau (um 1520–1585/86, Paris)
5007 Petits Cartouches de Fontainebleau. 21 Radierungen. Je ca. 17,5 x 12 cm. Geymüller 1887, S. 315-316, Berliner Ornamentstichkat. 283/284, IFF, S. 62. Wz. Petit cercle (Briquet 2925-27, Frankreich 1. Hälfte 16. Jh.).
1.200 €
Die Radierungen sind wohl sämtlich Teil einer seltenen Folge Petits cartouches de Fontainebleau nach Vorlagen von Rosso Fiorentino und Antonio Fantuzzi, die teilweise auf die Stuckdekorationen für die Galerie von François I in Fontainebleau zurückgehen. Über die genaue Blattzahl der Folge herrscht Unstimmigkeit. Die von Geymüller genannte Zahl von 36 Blatt dürfte irrig sein. Peter Fuhring sind dagegen nur 32 Radierungen bekannt. Die Zuschreibung an Androuet du Cerceau scheint plausibel, wenn auch nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Blätter von einem seiner Werkstattmitarbeiter gestochen worden sind. Die recht unterschiedliche und stellenweise fast nachlässige Druckqualität der einzelnen Blätter lässt auf eine gewisse technische Unzulänglichkeit und einen Mangel an Erfahrung mit dem Medium der Radierung schließen. Gute, teilweise etwas ungleichmäßige bis ausgezeichnete Drucke mit dem für die Schule von Fontainebleau charakteristischen Wasserzeichen „Petit cercle“. Teilweise fleckig und etwas wasserrandig, kleine Randeinrisse und Altersspuren, einige Blätter mit zeitgenössischer Beschriftung.

5008 Grandes Grotesques, oder: Livre de Grotestques: Decken- und Wanddekorationen mit Grotesken. 37 Radierungen, sämtlich montiert in einen modernen PergamentBand auf dem Rücktitel „J A. Du Cerceau - Grandes Grotesques“. Je ca. 16,2 x 23,5 bzw. 25,5 x 17,5 cm. (1566). Geymüller 1887, S. 317, Berliner Ornamentstichkat. 303, IFF, S. 67, Kat. The French Renaissance in Prints, Los Angeles 1994, S. 371, vgl. Nr. 123. Wz. Kleines bekröntes Wappen mit Initial B über Schriftband.
1.800 €
Spätestens mit der Entdeckung der Wanddekorationen in Neros Domus Aurea in Rom um 1480 entwickelten sich Grotesken im Fortlauf des 16. Jahrhunderts zu den beliebtesten Ornamentformen. Die wohl vollständige Folge hier mit 37 Blatt - es gibt Ausgaben mit 35 oder 36 Blättern - in sehr guten bis ausgezeichneten, gelegentlich minimal ungleichen Drucken mit feinem bzw. schmalem Rändchen um die Plattenkante, einige wenige an die Einfassungslinie geschnitten. Minimal griffspurig und angestaubt, vereinzelte Flecken und geringfügig angeschmutzt, teils mit einer alten Federnummerierung, weitere Altersspuren und Erhaltungsmängel, ein Blatt aufgezogen, sonst überwiegend einheitlich und gut.

Giovanni Battista d‘ Angolo (gen. Battista del Moro, um 1514 Verona – um 1573 Venedig)
5009 Tres vidit et unum adoravit (Abraham kniet vor den drei Engeln). Radierung. 30,5 x 24,7 cm. Um 156070. Nicht bei Bartsch und Passavant, Nagler, Die Monogrammisten, I, 1961, Meyer, Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. II, S. 36, 1.
3.500 €
Die Komposition der außerordentlich seltenen Radierung geht auf ein Fresko Raffaels in den Vatikanischen Loggien zurück. Der angewandte Figurentypus und die rudimentäre, etwas archaisch anmutende Radiertechnik entsprechen gänzlich dem stilistischen Idiom Giovanni Battista d‘Angolos. In seinem schlichten zeichnerischen Duktus atmet das Blatt eine ungeheure expressive Kraft. Die Radierung liegt in einem Frühdruck vor der Adresse von Luca Guarinoni vor. Prachtvoller, gegensatzreicher und ungewöhnlich ausdrucksstarker Abzug der ungereinigten Platte, mit lebhaftem Plattenton und feinen Wischkritzeln. Bis auf die Plattenkante beschnitten. Etwas fleckig und mit Altersspuren verso, kleine Ausbesserung in der rechten oberen Ecke, sonst sehr gutes Exemplar. Aus den Sammlungen Wilhelm Graf von Lepell (Lugt 1672) und des Kupferstichkabinetts der Staatliche Museen zu Berlin (Lugt 1606).
Cornelis Anthonisz. (gen. T(h)eunissen, um 1499–1553, Amsterdam)
5010 Der verlorene Sohn wird zum Tempel Satans geführt. Holzschnitt. 26,6 x 21,4 cm. Um 1545. Nicht in Meyer‘s Künstlerlexikon, Nijhoff 189, Hollstein (Teunissen) 7. Wz. Hohe Krone.
3.500 €
Cornelis Antonisz. war höchstwahrscheinlich ein Enkel von Jacob Cornelisz. van Oostsanen, bei dem er auch in die Lehre ging. Als Maler, Holzschneider und Kartograph tätig, fertigte er im Auftrag der Stadt die erste vollständige Karte Amsterdams. Darüberhinaus sind mehrere Fürstenporträts sowie moralisierende Holzschnittdarstellungen bekannt, mit denen er ein großes Publikum erreichte. Insgesamt sind etwa 40 Holzschnitte zwischen 1535-1553 entstanden. Cornelis Anthonisz. etablierte mit seinen Holzschnitten „sprechende Darstellungen“, typisch für sein Werk sind die offenkundig platzierten Namens- und somit Inhaltstäfelchen, die dem Betrachter das Gezeigte deutlicher vorführen.
Das vorliegende Blatt stammt aus einer sechsteiligen Folge „Der verlorene Sohn“. Es scheint kein Zufall zu sein, dass Anthonisz. die Folge nicht signierte zw. mit seinem Monogramm versah, lässt sich doch insbesondere vorliegende Darstellung als eine Karikatur auf den Papst und die Kurie interpretieren. Die Hauptfigur wird von den Personifikationen des Aberglaubens, der Ketzerei und der Armut zum Tempel Satans geführt. Dieser thront mit einer päpstlichen Tiara links im Bildmittelgrund und ist somit eine der frühesten bildlichen antiklerikalen Interpretationen der Kirche, die hier als Kirche Satans gezeigt wird (vgl. Veldman 2006, S. 94f).
Nur das Rijksprentenkabinett verwahrt ein vollständiges Set der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit deutschen statt lateinischen Texten, knapp in die Darstellung geschnitten, unten und rechts mit der Einfassung. Lediglich geringe Altersspuren, vor allem verso fleckig, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr schön und original erhalten. Wohl Unikum von allergrößter Rarität, es handelt sich um das bei Hollstein erwähnte, einzig bekannte Exemplar mit dem deutschen Text. Abbildung Seite 16

Hans Baldung
(gen. Grien, 1476 Weyersheim b. Straßburg – 1545 Straßburg)
5011 Die Beweinung Christi. Holzschnitt. 22 x 15,4 cm. Um 1515-1517. B. 5, Hollstein 53 II. Wz. Gotisches P.
2.400 €
Ausgezeichneter Abzug mit schmalem Rand um die Einfassung. Kleine Fleckchen, die Einfassung partiell nachgezogen, links vertikaler Knick, dieser unten gebrochen und hinterlegt, im weißen Rand rechts unten kleiner hinterlegter Randeinriss sowie winziger Papierverlust, der Sammlerstempel unten rechts schwach durchschlagend, weitere minimale Handhabungsspuren, sonst sehr schön. Aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung FE (Lugt 5638).


5012 Christus an der Martersäule mit den Passionsinstrumenten, von einem Engel getragen. Holzschnitt. 15,3 x 21,8 cm. 1517. B. 42, Hollstein 55 II. Wz. Gotisches P.
1.800 €
Ausgezeichneter Druck mit der Einfassung. Nur geringfügig fleckig und angestaubt, die Einfassung partiell mit der Feder ergänzt, die rechte obere Ecke wiederangefügt und hinterlegt, hier stellenweise mit dezenter Federretusche, der Sammlerstempel unten mittig schwach durchschlagend, verso kleine Reste alter Montierung, sonst schön erhalten. Aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung FE (Lugt 5638).


Jacopo de‘ Barbari (Meister des Caduceus, 1440–50 Venedig – um 1511–15 in den Niederlanden)
5013 nach. Der hl. Hieronymus in seinem Studiergemach. Kupferstich. 8,6 x 6 cm. Hind 9, copy 1, TIB 24, Part 4 (Commentary) 007.
1.200 €
Qualitätvolle, zeitgenössische Wiederholung nach Jacopo de‘ Barbari. Abzüge befinden sich im Rijksprentenkabinet, Amsterdam, und im British Museum, London. Minimale Altersspuren, sonst sehr gutes Exemplar. Selten
Willem Basse (um 1613–1672, Amsterdam)
5014 L‘Épouilleuse (Die lausende Bäuerin). Radierung nach Anthonie Victorijns. 15,2 x 19,4 cm. B. (Ostade) 35, Hollstein (attributed to A. van Ostade) A II, Hollstein (Basse) 32 II. Wz. Doppelkopfadler (Fragment).
1.200 €
Bartsch verzeichnete die vorliegende Radierung irrtümlicherweise als eigenhändige Arbeit Adriaen van Ostades, während Louis Godefroy in seinem 1930 veröffentlichten Werkverzeichnis eine Zuschreibung an den Antwerpener Genremaler Anthoni Victorijns vorschlug. Bereits 1922 hatte Eduard Trautscholdt in seinem bei C.G. Boerner in Leipzig erschienenen Katalog der Radierungen Ostades aus der Sammlung Paul Davidsohn auf die Autorschaft Willem Basses aufmerksam gemacht, eine Zuweisung, die in der Folge auch von Hollstein übernommen wurde. Zurück geht vorliegende Darstellung auf eine Vorlage von Anthonie Victorijns, die sich im Szépmûvészeti Múzeum in Budapest befindet (vgl. Handzeichnungen der Albertina, Bd. XII, Nr. 1371). Prachtvoller, atmosphärischer Druck mit schönen vertikalen Wischspuren und mit den Spuren eines Rändchens um die Darstellung bzw. die Plattenkante. Vertikale Mittelfalte verso, dort unmerkliche und sorgsame Ausbesserungen, weitere unbedeutende Altersspuren, sonst sehr schön und original erhalten.
Cornelis Bega (1620–1664, Haarlem)
5015 Bauer seine Pfeife anzündend. Radierung. 11,3 x 8,9 cm. B. 20, Hollstein 20 II (von IV).
600 €
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die teils gratig zeichnende Plattenkante. Nur sehr schwach angestaubt, verso Bleistiftannotationen, sonst tadellos erhalten. Dieses, wie auch eine der beiden Beigaben, wohl aus einem Recueil T. R. G. Carlyon (verso in Bleistift notiert, nicht bei Lugt). Beigegeben von demselben die beiden Radierungen „Eine Frau, einen Korb tragend“ und „Der Tanz“ (B. 18 und B. 26).


Barthel Beham (1502 Nürnberg – 1540 Italien)
5016 Bildnis Kaiser Ferdinand I. Kupferstich. 20,9 x 13,8 cm. 1531. B. 90, Pauli 91, Hollstein 91 II (von III).
1.200 €
Ganz ausgezeichneter, klarer Abzug mit feinem Rändchen, vor der Adresse von van der Heyden. Geringfügige Altersspuren, vereinzelte kleine Wurmlöcher, stellenweise verso hinterlegt, der Gesamteindruck jedoch sehr gut.
Sebald Beham (1500 Nürnberg – 1550 Frankfurt a. M.)
5017 Adam und Eva. Kupferstich nach Barthel Beham 8,1 x 5,5 cm. 1543. B. 6, Pauli 7, Hollstein 7 V, RöverKann (New Hollstein) 7 V.
1.500 €
Ganz ausgezeichneter, satter Abzug bis an die Darstellung geschnitten, partiell knapp in diese. Nur ganz schwach angestaubt, verso stellenweise zarte hinterfasert, sonst tadellos.




Sebald Beham
5018 Die Geschichte des verlorenen Sohnes. 4 Kupferstiche. 5 x 9,2 cm bis 5,9 x 9,8 cm. 1538. B. 31-34, Hollstein 33-36, Röver-Kann (New Hollstein) 28 IV (von V), 29 III (von V), 30 III (von VI), 31 III (von V). Wz. Fragment.
3.500 €
Die komplette Serie in ganz ausgezeichneten und wunderbar kräftigen Drucken, B. 34 gar prachtvoll. Bis an die vollständig sichtbaren Einfassungslinien beschnitten, nur bei B. 35 vereinzelt bis an die Darstellung. Minimale Gebrauchsspuren, bei B. 35 ein sehr versiert geschlossenes und retuschiertes Löchlein unten links im Frischling sowie Faserspuren im Himmel oben rechts, weitere unmerkliche Ausbesserungen in den Rändern, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5019 Die Buße des hl. Johannes Chrysostomus. Kupferstich. 5,4 x 7,7 cm. B. 215, Pauli 70, Hollstein 70 VIII, Röver-Kann (New Hollstein) 71 VIII.
1.200 €
Prachtvoller Druck an die Einfassungslinie geschnitten. Dünne Stelle verso im Bereich des Kindes, obere linke Ecke ergänzt mit feiner Federretusche, oben rechts kleine sorgsame Ausbesserung, weiterhin geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst herrliches Exemplar. Aus der Sammlung d‘Arenberg (Lugt 567).
5020* Das Wappen Behams. Kupferstich im Hexagon. 5,8 x 6,8 cm. 1544. B. 254, Pauli 265, Hollstein 265, RöverKann (New Hollstein) 270, Ausst.Kat. The World in Miniature. Engravings by the German Little Masters 1500-1550, Kansas 1988, S. 223, Abb. 53 (vorliegendes Exemplar).
750 €
Prachtvoller, scharfer und gegensatzreicher Druck auf die hexagonale Plattenkante geschnitten. Mit Ausnahme eines winzigen Rostfleckens in vorzüglicher Erhaltung. Aus den Sammlungen David Landau und Samuel Josefowitz (laut Angaben des Vorbesitzers).

Jacques Bellange (1575–1616, Nancy)
5021 Lagerszene vor der Stadt. Radierung. 27,9 x 21,9 cm. Robert-Dumesnil 37, Walch 19, Worthen/Reed 28, Griffiths/Hartley 39. Wz. Schreitender Löwe (Griffiths/ Hartley Nr. 32).
4.000 €
Ganz ausgezeichneter Druck knapp an die Plattenkante geschnitten, partiell auf diese. Geglättete vertikale als auch horizontale Mittelfalte, verso schwache diagonale Faltspur, insgesamt nur schwach fleckig und minimal angestaubt, unten links Federannotation „Bellange“ von verso durchschlagend, verso kleine Montierungsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Sehr selten

Jan de Bisschop (gen. Episcopius, 1628 Amsterdam – 1671 Den Haag)
5023 Die Vision des hl. Hieronymus. Radierung nach Federico Zuccaro. 22,5 x 14,7 cm. Hollstein 6. Wz. Wappen von Amsterdam.
1.200 €
Die Darstellung folgt einem Fresko Federico Zuccaros, das er für den Chor in San Lorenzo de El Escorial ausführte. Philipp II. gefielen die in Auftrag gegebenen Darstellungen nicht und er ließ sie von seinem Hofmaler Juan Gómez übermalen. Die Radierung de Bisschops ist somit die einzige verbliebene Referenz für Zuccaros Fresko. Ganz ausgezeichneter Druck vor der Auflage, mit schmalem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Vornehmlich im Rand etwas fleckig, die Ränder bestoßen und mit kleinen Läsuren, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Unten links wohl eigenhändig in brauner Feder bezeichnet: „Fed. Zuccaro pinxit in Escuriali“ - die gleiche Bezeichnung findet sich auch auf dem Exemplar im British Museum.
Bartolomeo Biscaino (1632–1657, Genua)
5022 Die Geburt mit Engeln. Radierung. 39,3 x 28 cm. B. 7, TIB 47, Part 1 (Commentary) 7 VI (von VIII).
1.200 €
Ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit feinem Rändchen, rechts und unten auf die Plattenkante beschnitten. Vor der Nummer und vor der Löschung der Schrift. Minimale Altersspuren, sonst sehr gut erhalten.

Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts

Ferdinand Bol
5025 Die Frau mit der Birne. Radierung. 14,4 x 11,8 cm. 1651. B. 14, Dutuit 16 IV, Hollstein 15 IV. Wz. Sieben Provinzen (Fragment).
1.800 €
Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Lediglich schwach und vereinzelt fleckig, oben links diagonale Knickspur verso, kleine Montierungsreste verso, weitere unmerkliche Gebrauchsspuren, sonst in vorzüglicher Erhaltung.
Ferdinand Bol (1616 Dordrecht – 1680 Amsterdam)
5024 Junger Mann, ein Federbarett tragend. Radierung. 8,9 x 7,8 cm. 1642. B. 13, Rovinski 13, Hollstein 14. 1.200 €
Prachtvoller Druck mit Spuren eines Rändchens, sonst auf die Facette geschnitten. Minimal angestaubt und vereinzelt leicht berieben, rechts geschlossener Randeinriss sowie kleinere geschlossene Randläsuren, weitere punktuelle Ausbesserungen, verso horizontale Mittelfalz, weitere Handhabungsspuren und kleine Montierungsreste verso, sonst schön.



Ferdinand Bol
5026 Brustbildnis eines bärtigen Greises, im Oval. Radierung. 7,3 x 5,4 cm. Hollstein 17 I (von III).
1.200 €
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Mit Fragment einer Sammlermarke oben, verso vereinzelte kleine Montierungsreste, sonst sehr gut erhalten.
Niccolò Boldrini (Holzschneider aus Vicenza, tätig um 1566 in Venedig)
5027 Der hl. Franziskus empfängt die Stigmata. Holzschnitt nach Tizian. 29,5 x 44 cm. Passavant VI, 235, 59, Oberhuber 173, Dreyer 18, Muraro-Rosand 30.
3.500 €
Der Holzschnitt wird Boldrini zugeschrieben, Tizians Autorschaft als inventor der Komposition ist durch die Erwähnung eines heiligen Franziskus bei Vasari gesichert. Muraro und Rosand verweisen überdies auf die stilistische Nähe zu dem Altarstück des hl. Petrus von Verona, das Tizian zwischen 1526-30 für die Kirche S. Giovanni e Paolo in Venedig ausgeführt hat. Ganz ausgezeichner, kräftiger und gegensatzreicher Druck mit gleichmäßigem Rändchen bzw. Rand unten. Wie häufig, die Lücken in der Einfassungslinie stellenweise mit schwarzer Feder nachgezogen, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Selten.
Schelte Adams Bolswert (1586 Bolsward – 1659 Antwerpen)
5028 Die büßende Maria Magdalena. Radierung über Chiaroscuro-Holzschnitt in hellem Violett-Rot nach Abraham Bloemaert. 13,8 x 8,9 cm. Hollstein 95. Wz. undeutlich.
750 €
Prachtvoller, markanter Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit Bolswerts Verlegeradresse unterhalb der Einfassungslinie. Verso schwach gebräunt und fleckig (wohl farbbedingt) kleine Klebe- und Montierungsreste ebenda, sonst tadellos erhalten. Aus den Sammlungen Jean Mariette, 1728 (vgl. Lugt 1786a) und L. Lépingle (Lugt 1731) sowie aus einer unbekannten Sammlung „L“ (Lugt 1701).
Giulio Bonasone (1531 Bologna – 1574 Rom)
5029 Saturn in Gestalt eines Pferdes bei der Nymphe Philyris. Kupferstich nach Giulio Romano. 32,6 x 43,4 cm. B. 108, Massari 219. Wz. Justitia im Oval (Massari 128).
1.200 €
Ausgezeichneter, gleichmäßiger und dabei präziser Druck mit Plattenton und feinem Rändchen um die Einfassung, teils mit Spuren der Plattenkante bzw. unten eines Rändchens um dieselbe. Geringfügig angestaubt, geglättete vertikale Mittel- und Trockenfalte, ein geschlossener Diagonalriss in der Ecke links oben (ca. 12 cm), zwei kürzere Randeinrisse oben, einer davon hinterlegt, die oberen Ecken teils leicht berieben, die unteren marginal bestoßen, unmerklich hinterfasert, sonst in schöner Erhaltung. Sehr selten. Aus der Sammlung Paul Davidsohn (Lugt 654).



Giulio Bonasone
5030 Das Parisurteil. Radierung und Grabstichel. 29,9 x 45,4 cm. B. 112, Passavant V, S. 103, Massari 216 II. Wz. Kompass im Kreis.
1.200 €

Eines der Hauptblätter des Meisters in einem ausgezeichneten, tonigen Abzug an drei Seiten mit winzigem Rändchen um die Einfassung, rechts bis leicht in die Darstellung beschnitten. Schwach fleckig, kaum merkliche geglättete Mittelfalte, unauffällig geschlossener Randeinriss rechts durch die Hüfte der Göttin, weitere kleine Randmängel teils hinterlegt, das Papier oben mittig ausgedünnt und mit Läsur, die Ecken minimal knitterfaltig sowie verso mit Montierungsresten, weitere Montagerückstände entlang der Ränder, sonst in guter Erhaltung. Selten. Dublette aus der Hamburger Kunsthalle (Lugt 686, 1328).
5031 zugeschrieben. Amor überreicht Ceres einen Bund Ähren. Kupferstich. 14 x 16 cm. B. (Bonasone; „Pieces gravées par differens anonymes dans un goût approchant de celui de Jules Bonasone“) 2, Massari 99, Rubach 359.
600 €
Bartsch hielt es für unwahrscheinlich, dass dieser Kupferstich von der Hand Bonasones stammt. In der neueren Forschung (Rubach) wird die Arbeit als Bonasone zugeschrieben geführt. Ganz ausgezeichneter, transparenter Druck mit schmalem Rand um die schön und markant zeichnende Plattenkante. Lediglich etwas stockfleckig, kleine Montierungsreste verso oben, sonst vollkommen und original erhalten. Aus der Sammlung Friedrich Quiring (Lugt 1041c).

Abraham Bosse (1604 Tours – 1676 Paris)
5032 Der Maler in seinem Atelier - Le noble peintre. Kupferstich und Radierung. 25,3 x 32,5 cm. (1642). Duplessis 1385, Blum 1076 II, Ausst. Kat. French Prints from the Age of the Musketeers, Boston 1998, Nr. 7 mit Abb. 2.400 €
Prachtvoller, kräftiger und scharfer Druck an drei Seiten an die Rahmung geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Unbedeutend fleckig, der Sammlerstempel unten links marginal durchscheinend, sonst in tadellos schöner und unberührter Erhaltung. Aus der Sammlung Raphael Esmerian (laut Auskunft auf dem Passepartout, nicht bei Lugt).
5033 Der Kupferstecher und der Radierer - Graveurs en taille douce au Burin et à l‘eau-forte. Radierung. 25,8 x 32,1 cm. 1643. Duplessis 1387, Blum 356, Ausst. Kat. French Prints from the Age of the Musketeers, Boston 1998, Nr. 8 mit Abb. Wz. Wäppchen mit drei Lilien über Initialen.
2.400 €
Prachtvoller, akzentuierter und scharfer Druck der ikonischen Darstellung, an drei Seiten an die Einfassungslinie geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, rechts verso dünne Stelle, der Sammlerstempel unten links leicht durchscheinend, sonst vorzüglich erhalten. Aus der Sammlung Raphael Esmerian (laut Auskunft auf dem Passepartout, nicht bei Lugt).
Abbildung Seite 28



5034 Der Kupferdrucker - Cette figure vous montre comme on imprime les planches de taille douce. Kupferstich und Radierung. 25,9 x 32,4 cm. 1642. Duplessis 1388, Blum 205, Ausst. Kat. French Prints from the Age of the Musketeers, Boston 1998, Nr. 9 mit Abb. Wz. Dreigeteiltes Wappen mit Lilie und angehängtem Malteser-Kreuz.
3.000 €
Prachtvoller, klarer und scharfer Druck meist an die sichtbare Plattenkante geschnitten, teils mit den Spuren eines Rändchens. Unbedeutend fleckig, oben winziges Rostfleckchen, der Sammlerstempel unten links minimal durchschlagend, sonst in tadelloser und unberührt schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Raphael Esmerian (laut Auskunft auf dem Passepartout, nicht bei Lugt).
5035 Der Bildhauer in seinem Atelier – Voicy la representation d‘un Sculpteur dans son Atelier. Kupferstich und Radierung. 25,7 x 32,1 cm. 1642. Blum 204, Ausst. Kat. French Prints from the Age of the Musketeers, Boston 1998, S. 54, fig. 1. Wz. Dreigeteiltes Wappen mit Lilie und angehängtem Malteser-Kreuz.
1.800 €
Ganz ausgezeichneter Druck knapp innerhalb der Facette geschnitten, diese partiell sichtbar. Leicht fleckig und angestaubt, unbedeutende Randläsuren, rechts kurzer Randeinriss oben, sowie links eine geschlossene Randläsur, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus den Sammlungen Friedrich Quiring, Berlin (Lugt 1041c) und Raphael Esmerian (laut Auskunft auf dem Passepartout, nicht bei Lugt).

Pieter Bruegel d. Ä. (um 1525–1569 Brüssel)
5036 nach. Das jüngste Gericht. Kupferstich von Pieter van der Heyden. 22,4 x 29,5 cm. 1558. Hollstein (Bruegel) 121, Hollstein (Cock) 232, Bastelaer 121, Orenstein (New Hollstein) 8 I (von II), Bassens/Grieken 12a I (von II). Wz. Blume über Buchstaben PP.
4.000 €
Mit der Adresse von Hieronymus Cock. Prachtvoller, kontrastreicher Druck knapp bis an die Darstellung geschnitten, mit Spuren der Plattenkante, unten mit dem Schriftrand. Verso geglättete, vertikale Mittelfalte, geringfügig fleckig, in der linken oberen Ecke ausgebesserte Risschen sowie Fehlstellen, hier mit zarten Federretuschen, unten horizontal verlaufende Quetschfalte, vornehmlich verso wahrnehmbar, verso oben schmaler Papierstreifen, im Gesamteindruck sehr schön.
5037 nach. Fides. Kupferstich von Philips Galle, aus der Folge der Sieben Tugenden, wie auch die folgenden beiden Losnummern. 22,2 x 29 cm. (1559). Hollstein (Bruegel) 132, Bastelaer 132, Riggs 32, Orenstein (New Hollstein, Bruegel) 13 I (von II), Sellink/Leesberg (New Hollstein, Galle) 309, Bassens/Grieken 13 a I (von II).
3.500 €
Blatt 1 der Folge. Noch mit der Adresse von Hieronymus Cock. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und klarer Druck, knapp an bzw. auf die Einfassungslinie geschnitten, unten bis knapp an den Text geschnitten. Verso geglättete vertikale Mittelfalte, leicht fleckig, am linken Rand mittig schwaches horizontales Quetschfältchen, verso partiell auf einen Untersatz montiert, sonst sehr schön. Aus einer bisher wohl unbekannten Sammlung „DC“ (nicht in Lugt).
5038 nach. Charitas. Kupferstich von Philips Galle 22,2 x 29,1 cm. 1559. Hollstein (Bruegel) 134, Bastelaer 134, Riggs 32, Orenstein (New Hollstein, Bruegel) 15, Sellink (New Hollstein, Galle) 311, Bassens/Grieken 13 c.
3.500 €
Blatt 3 der Folge. Ausgezeichneter, klarer Druck unten mit Wischspuren, knapp an bzw. auf die Einfassung geschnitten, unten mit dem Textrand. Etwas fleckig und leicht angestaubt, der Sammlerstempel rechts unten leicht durchschlagend, verso partiell auf einen Untersatz montiert, sonst sehr schön. Aus einer bisher wohl unbekannten Sammlung „DC“ (nicht in Lugt).





5039 nach. Temperantia. Kupferstich von Philips Galle 22,3 x 29,1 cm. (1559). Hollstein (Bruegel) 138, Bastelaer 138, Riggs 32, Orenstein (New Hollstein) 19 I (von II), Sellink (New Hollstein) 315 I (von II), Bassens/Grieken 13 g. Wz. Gotisches P (?).
4.000 €
Blatt 7 der Folge. Einziger Zustand - wie Bassens/Grieken anmerken, beruht die Beschreibung des 2. Zustandes im NHD auf ein in Feder und Tinte überarbeitetes Exemplar in Brüssel. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rändchen um die Plattenkante. Schwach fleckig bzw. angestaubt, sonst tadellos.
5040 nach. Ira. Kupferstich von Pieter van der Heyden, aus der Folge der Sieben Todsünden, wie die folgenden vier Losnummern. 22,1 x 29,2 cm. 1558. Hollstein (Bruegel) 125, Hollstein (Cock) 236, Bastelaer 125, Riggs 39, Orenstein (New Hollstein) 21, Bassens/Grieken 11 a. Wz. Krug mit Deckel, Buchstabe, Blume und Fleur-de-lis.
3.500 €
Blatt 1 der Folge. Guter Abzug mit Rändchen um die Plattenkante. Verso geglättete vertikale Mittelfalte, leicht angestaubt, vereinzelt winzige Fleckchen, oben links im Vogelnest kleines Rostfleckchen mit Löchlein, verso oben Montierungsreste, sonst schön erhalten.
5041 nach. Desidia. Kupferstich von Pieter van der Heyden. 22,3 x 29 cm. 1558. Hollstein (Bruegel) 126, Hollstein (Cock) 237, Bastelaer 126, Riggs 39, Orenstein (New Hollstein) 22, Bassens/Grieken 11 b. Wz. Blume über bekröntem Wappen Schild mit Sonne (?).
4.500 €
Blatt 2 der Folge. Ganz ausgezeichneter, markanter Druck mit der vollen Darstellung, partiell minimal in diese geschnitten, und dem Textrand unten. Verso geglättete vertikale Mittelfalte, etwas fleckig und angestaubt, rechts weiß gehöhtes Fleckchen (Rost- oder Farbfleck?), oben am Rand mittig kleine ergänzte Fehlstelle mit Bleistiftretuschen, winzige Risschen sowie dünne Stellen verso ausgebessert bzw. hinterfasert, verso fleckig und mit Spuren alter Montierung, sonst schön erhalten.
5042 nach. Superbia. Kupferstich von Pieter van der Heyden. 22,2 x 29 cm. 1558. Hollstein (Bruegel) 127, Hollstein (Cock) 238, Bastelaer 127, Riggs 39, Orenstein (New Hollstein) 23, Bassens/Grieken 11 c. Wz. Fisch mit Blume.
4.500 €
Blatt 3 der Folge. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit der vollen Darstellung und mit dem Text unten. Verso geglättete vertikale Mittelfalte, etwas fleckig und leicht gebräunt, winzige Randläsuren, oben und an der linken Ecke hinterlegte Risschen, sonst sehr schön.
Abbildung Seite 34



5043 nach. Invidia. Kupferstich von Pieter van der Heyden. 21,3 x 29,3 cm. (1558). Hollstein (Bruegel) 130, Hollstein (Cock) 241, Bastelaer 130, Riggs 39, Orenstein (New Hollstein) 26 I (von II), Bassens/Grieken 11 g I (von II). Wz. Gotisches P.
4.000 €
Blatt 6 der Folge. Noch mit der Adresse von Hieronymus Cock. Ausgezeichneter, noch kräftiger Druck knapp bis an die Einfassung geschnitten, unten ohne den Text. Verso geglättete, vertikale Mittelfalte, etwas fleckig und leicht gebräunt, rechte obere Ecke mit kleinen Ausbesserungen und dezenter Federretusche, untere rechte Ecke ebenfalls mit kleinen Läsuren und hinterlegt, am Oberrand winziger hinterlegter Randeinriss, kleines hinterlegtes Löchlein im Flügel des Truthahns, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst gut erhalten
5044 nach. Luxuria. Kupferstich von Pieter van der Heyden. 22,4 x 29, cm. (1558). Hollstein (Bruegel) 131, Hollstein (Cock) 242, Bastelaer 131, Riggs 39, Orenstein (New Hollstein) 27, Bassens/Grieken 11 f. Wz. Gotisches P.
3.500 €
Blatt 7 der Folge. Ganz ausgezeichneter und kräftiger Druck, minimal knapp in die Darstellung geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Schwach fleckig, kleines Rostfleckchen, sehr dezente Hinterfaserungen in den äußeren Rändern oben, hier auch etwas gewellt, ganz vereinzelt unauffällige kleine Ausbesserungen in den Rändern, teils mit winziger Federretusche, dünne Stellen, sonst tadelloses Exemplar.

5045 nach. Solicitudo rustica (Dörfliche Sorgen). Kupferstich von Johannes und Lucas Doetecum. 29,9 x 42,1 cm. Hollstein (Bruegel) 9, Bastelaer 12, Orenstein (New Hollstein) 55 I-II, Bassens/Grieken 2 g I-II. 4.000 €
Mit der Adresse von Hieronymus Cock. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Abzug, auf die Darstellung geschnitten. Verso geglättete vertikale Mittelfalte, zarte Trockenfältchen, leicht gebräunt sowie fleckig, ganz vereinzelt schwache Rostfleckchen, links in den Bergen zwei kleine hinterlegte Löchlein, im Himmel rechts hinterlegtes Wurmlöchlein, zwei weitere winzige Nadellöchlein in der Landschaft, dünnen Stellen, kleine Randbzw. Eckläsuren, links unten mit kleinem Papierverlust, sonst noch gut erhalten.

5046 nach. Bewaffneter Viermaster sticht in See. Kupferstich von Frans Huys. 22,4 x 29,3 cm. Um 1561/65. Hollstein 102, Orenstein (New Hollstein) 66, Bassens/Grieken 6e I (von II). Wz. Bündel mit Pfeilen zwischen Initialen.
3.500 €
Vorliegendes Schiff ist Teil einer insgesamt zehn Blatt umfassenden, nach weitestgehend verlorenen Vorlagen Pieter Bruegels, die eine Reihe von Segelschiffen zeigt und unter anderem die Lust nach Reisen in die Ferne bediente. - Noch mit dem Privilieg und vor der Nummer. Ganz ausgezeichneter, klarer und prägnanter Druck mit schmalem Rand. Nur minimal fleckig, leichte Handhabungs- und Knickspuren verso, kleines Löchlein in der Stadtsilhouette rechts, links winziges Rostfleckchen im weißen Rand, sonst schön und original erhalten.


Theodor de Bry (1528 Lüttich – 1598 Frankfurt)
5047 Adam und Eva. Kupferstich nach Joos van Winghe. 24,4 x 18,8 cm. Hollstein 1.
2.400 €
Der aus einer wohlhabenden Familie stammende Goldschmied und Kupferstecher Theodor de Bry lebte und arbeitete überwiegend in Deutschland, nachdem er vermutlich wegen seines protestantischen Glaubens zunächst nach Straßburg und von dort nach Frankfurt gezogen war. Hier baute er einen Buch- und Kunsthandel auf, in dem er und seine Söhne Johann Israel und Johann Theodor zahlreiche Kupferstiche, Buchillustrationen und Vorlagen für Goldschmiedearbeiten schufen. Zwischen Adam und Eva ist die Schlange als Dämon mit Flügeln und weiblichem Oberkörper zu sehen, die Eva verführt, von den verbotenen Früchten des Baumes zu essen. Im Hintergrund sind die Folgen des Sündenfalls für den Menschen dargestellt, links die Frau als Mutter, rechts der Mann als Arbeiter auf dem Felde. Das Blatt ist selten. Ausgezeichneter Abzug, oben und unten mit ganz feinem Rändchen um die Plattenkante, rechts und links bis auf diese beschnitten. Geringfügige Gebrauchspuren und Erhaltungsmängel, sonst gutes Exemplar. Aus den Kunstsammlungen der Veste Coburg (Lugt 451a) sowie den Sammlungen Dr. C. Axel Widstrand (Lugt 2630a), Nils Rapp (Lugt 2130a) und Frank Bensow (Lugt 982c).
Hans Burgkmair d. Ä. (1473–1531, Augsburg)
5048 Der Triumphzug Kaiser Maximilians. 36 (von 137) Holzschnitte. Je ca. 37 x 37 cm. 1516-1519. B. aus 81, Dodgson II, S. 96, Hollstein, aus 552-618, 2. Ausgabe (von 4) von 1777. Wz. Wappen, Schrift, 2.500 €
Der Triumphzug ist eine monumentale, vollständig etwa 54 Meter lange Holzschnittfolge, die von Albrecht Altdorfer gestaltet wurde und die sowohl die Feierlichkeit als auch die Festlichkeit der Teilnehmer an den Triumphen festhielt. Allen voran Hans Burgkmair, aber auch Albrecht Altdorfer selbst, sowie Hans Spinginklee, Leonhard Beck, Hans Schäufelin, Wolf Huber und Albrecht Dürer trugen Holzschnitte zu dem umfangreichen Projekt bei. Ursprünglich waren 210 Illustrationen vorgesehen, von denen bis zu Maximilians Tod im Jahr 1519 bereits 137 fertiggestellt waren. Vorhanden sind hier die Tafeln: 75, 84, 88-94, 96-98, 100-103, 105-107, 111-114, 116-117, 119-124, 126-129, 132. Sämtlich ausgezeichnete bis prachtvolle, teils kräftige Drucke der seltenen 2. Ausgabe, die von den in Ambras und Graz aufgefundenen Holzstöcken genommen wurde, meist auf dem wohl vollen Bogen. Die Banderolen und Schilder, wie auch bei der 1. Ausgabe von 1526, noch mit dem schwarzen Grund. Teils leicht stockfleckig, links alte Heftspuren, dort vereinzelt mit hinterlegten Randschäden, leichte Knick- und Gebrauchsspuren, verso vereinzelt vertikale Trockenfältchen, ein Blatt mit Fehlstelle links (außerhalb der Darstellung), weitere kleine Erhaltungsmängel, insgesamt in sehr schöner und einheitlicher Erhaltung.
Jacques Callot (1592–1635, Nancy)
5049 Le Parterre de Nancy ou Jardin de Nancy. Radierung. 26 x 38,6 cm. 1625. Meaume 622, Lieure 566 I (von II).
1.200 €

Vor der Adresse Silvestres. Ganz ausgezeichneter Druck mit leichtem Plattenton und schmalem Rändchen um die Plattenkante. Geglättete vertikale Mittefalte, entlang dieser zarte Trockenfältchen, weitere unauffällige vertikale sowie eine horizontale Faltspur verso, vereinzelt kleine Rostfleckchen, zwei ausgebessert, davon eines unten mittig die Darstellung mit Feder retuschiert, kleiner geschlossener, dreieckiger Einriss im Gebäude links im Hintergrund, geschlossenes Löchlein im Himmel mittig, insgesamt leicht fleckig, der Gesamteindruck sehr schön. Aus einer bisher wohl nicht identifizierten Sammlung „VB im Oval“ (nicht in Lugt). Abbildung Seite 40
5050* Vita et Historia Beatae Mariae Virginis Matris Dei - Das Marienleben. 14 Radierungen inkl. Titelblatt. Je ca. 6,9 x 4,5 cm. 1633. Meaume 76-90, Lieure 1357 II, 13581370 II (von II). Wz. Nebenmarke (Fragment).
1.800 €
Die komplette Folge vor den Nummern in ganz ausgezeichneten, durchgehend präzisen Drucken mit je ca. 2 cm breiten Rändern um die markant zeichnenden Facetten. In den Ecken bräunliche Flecken von durchschlagenden Montageresten, geringe Stockflecken, je eine alte Federnummerierung in der Ecke unten rechts, sonst harmonische und einheitliche Exemplare. Aus der Sammlung Sir Peter Lely (Lugt 2092) sowie mit bislang unidentifizierter Sammlermarke (Lugt 2338a).
Abbildungen Seite 40





5051 Martyrium Apostolorum. 16 Radierungen inkl. Titel. Je ca. 7,1 x 4,3 cm. Meaume 120-135, Lieure 13861401, jeweils letzter Zustand.
600 €
Lieure: „[...] il est rare de la recontrer [la suite] complète en belles épreuves rendant toutes les finesses et toute la valeur des cuivres gravés“. Ganz ausgezeichnete, feinzeichnende Drucke mit regelmäßigen Rändchen um die schön zeichnenden Facetten. Minimal angestaubt, an den oberen Ecken montiert, sonst tadellose und einheitliche Exemplare. Aus der Sammlung C. Axel Widstrand (Lugt 2630a).
5052 La Tentation de St. Antoine (Die Versuchung des hl. Antonius). Radierung. 35,4 x 46,3 cm. 1635. Meaume 139, Lieure 1416 IV (von V).
2.400 €
Lieure: „Cette estampe [...] est une des plus curieuses de l‘œuvre de Callot.“ Mit dem Glitsch zwischen dem rechten Handgelenk und dem Flügel des großen Dämons. Ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck, mit feinem Rändchen mit dem Text, auf die Plattenkante geschnitten. Kaum sichtbare, geglättete Mittelfalte, ebenso horizontal unten im Textrand, dort im weißen Rand ganz minimale Bereibungen, in den Ecken minimal dünne Stellen und in den oberen Ecken ganz winzige Randschäden von alter Montage verso, sonst sehr gut erhalten.

Agostino Carracci (1557 Bologna – 1602 Parma)
5053 Die Hl. Familie mit Johannes d. Täufer und einem Engel. Kupferstich. 40,4 x 28,2 cm. Um 1582. B. 45, DeGrazia Bohlin 37.
1.200 €
Nach einer eigenen Erfindung Agostinos. Die Vorzeichnung wird im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt, aufbewahrt. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Darstellung. Minimale Altersspuren, kleiner Einriss im oberen Rand hinterlegt, sonst sehr gutes Exemplar. Selten

Giovanni Benedetto Castiglione (1616 Genua – 1670 Mantua)
5054 Tobit, wie er Tote begräbt. Radierung. 20,1 x 29,6 cm. B. 5, Bellini 58, TIB (Commentary) .005. Wz. Bekröntes Lilienwappen.
600 €
Ganz ausgezeichneter, atmosphärischer Druck mit Rändchen um die Einfassung. Vornehmlich verso angestaubt, unauffällig geglättete Vertikalfalte am linken Rand, entlang dieser unmerkliche Faserspuren, Montierungsreste verso, weitere minimale Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5055 Circe verwandelt die Gefährten des Odysseus in Tiere, oder: Die Melancholie. Radierung. 21,7 x 30,8 cm. Um 1650. B. 22, TIB (Commentary) .022 S2.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter, lebendiger und leuchtender Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Nur geringe Gebrauchsspuren, sehr schwache Quetschspur links unten, kleine Montierungsreste verso, sonst tadellos erhalten.
Abbildungen Seite 44
5056 Bärtiger Mann mit Federhut (Porträt des Gian Lorenzo Bernini?). Radierung. 19,2 x 13,9 cm. B. 31, Bellini 8, TIB (Commentary) .031 S3.
1.800 €
Die Frage nach der Identität des Dargestellten wurde in der Literatur unterschiedlich beantwortet - während Bartsch, Nagler und Le Blanc darin ein Selbstporträt Castigliones sahen, halten Marcenaro und Bellini es für ein Porträt Gian Lorenzo Berninis und datieren es auf das Ende der 1640er Jahre, etwa um die Entstehung der Folge der „Großen Orientalenköpfe“. Unverkennbar ist der Einfluss von Rembrandts Selbstbildnissen. - Ganz ausgezeichneter, kräftiger und dabei nuancierter Druck mit feinem Rändchen um die Facette. Minimale Gebrauchsspuren, dünn hinterlegt, verso schwach angeschmutzt, im Gesamteindruck sehr schön.
Abbildungen Seite 44





5057 Die Folge der Kleinen Orientalenköpfe. 11 (von 16) Radierungen. 12mo. TIB (Commentary) 33, 34 II, 35 I (von II), 36 I (von II), 37, 39 II (von III), 42 II, 43-45, 47 II.
3.500 €
Ausgezeichnete, zeitgenössische Drucke mit feinen Rändchen bzw. Rand um die Plattenkante, nur B. 34 links innerhalb der Darstellung beschnitten. Vereinzelte kleine Klebereste verso, leichte Altersspuren, sonst sehr gut erhalten.
5058 Bärtiger Alter mit Kappe, nach vorne gebeugt, rechtsgewandt. Radierung. 18,2 x 15 cm. B. 50, Bellini 43, TIB (Commentary) .050 S2. Wz. Medici-Wappen.
1.800 €
Ganz ausgezeichneter, fein zeichnender Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Verso vereinzelte Montierungsreste, sonst sehr gutes Exemplar.

Giovanni Benedetto Castiglione
5059 zugeschrieben. Der Kalvarienberg. Radierung. 31,5 x 25,8 cm. Nicht in B., nicht bei Bellini, TIB (questionable attribution) .088. Wz. Wappen von Amsterdam.
1.500 €
Das experimentell anmutende Blatt war gemeinsam mit einem stilistich eng verwandten Blatt, das eine Grablegung zeigt, Bartsch und zunächst auch Bellini nicht bekannt. Letzerer hat sie im Illustrated Bartsch Giovanni Benedetto Castiglione zugeschrieben. Von beiden Darstellungen gibt es jeweils ein Exemplar in London und Oxford, wo sie unter Castiglione geführt werden. Auf dem Exemplar in Oxford ist im Schriftrand von Hand annotiert: „B. Castiglione fecit et invenit cum privilegio Regis“. Den genannten Exemplaren in Oxford liegt eine handschriftliche Notiz bei: „Those puzzling print [sic] must be after drawings by Van Dych, and were probably etched at Genoa, wheter G. Castiglione or not. Nothing authentic is know [sic] about them. Both are in the B.M. under Castiglione. I cannot explain the reference ‚W 153‘.“ - Prachtvoller Druck an die Einfassunglinie bzw. die Darstellung geschnitten, unten der leere Schriftrand beschnitten. Etwas angestaubt, schwach fleckig, vereinzelte, kleine punktuelle Ausbesserungen, wie in den Eckenspitzen, nahe des oberen Randes oder in der Inschriftentafel am Kreuz oben, dort teils mit zarten und unmerklichen Federretuschen, weitere Altersspuren, sonst sehr gutes Exemplar. Von großer Seltenheit
Allaert Claesz. (um 1508 Amsterdam, tätig 1520–55 in Utrecht und Amsterdam)
5060 zugeschrieben. Herkules besiegt Cacus. Kupferstich. 8,3 x 5,8 cm. B. App. V, Mielke (New Hollstein, Aldegrever), rejected prints S. 236.
1.500 €
Das seltene Blatt in einem ganz ausgezeichneten, markanten Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Minimal angestaubt, partiell dünn, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971).
Hieronymus Cock (1510–1570, Antwerpen)
5061 Landschaft mit der Flucht nach Ägypten. Radierung wohl nach Matthijs Cock. 21,9 x 30,5 cm. (1558). Hollstein 11, Riggs 40. Wz. Gotisches P mit Kreuz und Blume.
800 €
Blatt 4 der Folge „Landschaften mit biblischen und mythologischen Szenen“. Hieronymus Cock veröffentlichte die Serie 1558. Die Radierungen basieren auf Arbeiten, die seinem bereits 1548 verstorbenen Bruder Mathijs zugeschrieben werden. Ausgezeichneter und überwiegend klarer Druck an die meist sichtbare Einfassungslinie geschnitten, oben knapp innerhalb dieser. Verso leichte geglättete Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, dort oben kurzer Randeinriss, winziger geschlossener Riss am Wasserrad, rechts Vertikalfalz sowie unten rechts zwei hinterlegte vertikale Einrisse, minimal fleckig, sonst gleichwohl sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Abbildungen Seite 48

Hieronymus Cock
5062 Landschaft mit Leander, der durch den Hellespont schwimmt. Radierung wohl nach Matthijs Cock. 21,78 x 30,5 cm. (1558). Hollstein 16, Riggs 45. Wz. Bekröntes Wäppchen.
800 €
Blatt 9 der Folge. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck an die sichtbare Einfassungslinie geschnitten. Minimal nur angestaubt, verso geglättete Mittelfalte, dort parallele Trockenfältchen, weitere Altersspuren, sonst gut erhalten. Selten. Aus der Sammlung Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Abbildungen Seite 48
5063 Landschaft mit Venus und Adonis. Radierung. 21,8 x 30,5 cm. (1558). Hollstein 20, Riggs 49. Wz. undeutlich.
600 €
Blatt 13 aus der Folge. Ausgezeichneter Druck knapp in die Darstellung geschnitten. Etwas angestaubt, fleckig, vertikale Mittelfalte, diese oben gesprungen und geschlossen, links Fehlstelle mit kleinen Federretuschen, weitere Erhaltungsmängel, aufgezogen, der Gesamteindruck gut. Aus den Sammlungen Hieronymus von Bayer (Lugt 1293) und Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Abbildungen Seite 49



Hieronymus Cock
5064 Colossaei Ro Prospectus (Ein Zeichner und Zuschauer vor den Ruinen des Colosseums). Radierung. 31,6 x 22,6 cm. (1550). Hollstein 29 I (von II). Wz. Reichsapfel.
800 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem bzw. breitem Rand. Horizontale Mittelfalte, leichte horizontale Quetschspuren, im weißen Rand leicht fleckig bzw. fingerfleckig, schwach lichtrandig, Federnummerierung, verso oben kleine Montierungsreste, sonst sehr schön.


Hieronymus Cock
5065 Industria (Die Personifizierung des Fleißes). Radierung nach Frans Floris. 29,5 x 20 cm. Um 1550-51. Hollstein 57, Riggs 33, Wouk (New Hollstein, Floris) 129. 2.400 €
Das außerordentlich seltene Blatt ist Teil einer zehn Blatt zählenden Folge der Freien Künste, die verschiedentlich Cock und dem Monogramimsten IVH (oder HIV) zugeschrieben wurde. Das Monogramm des Letzteren, das gelegentlich mit Johann Nicolaus Hogenberg nicht ganz überzeugend zusammengebracht wurde, ist auf der Darstellung der Dialectica (NHD 121) sichtbar. Riggs nahm an, dass der Monogrammist IVH zusammen mit Hieronymus Cock an der Ausführung einiger Blätter der Folge beteiligt war. Die Landschaftskulissen im Hintergrund sind jedoch zweifelsohne von der Hand Cocks. Edward H. Wouk unterstrich zuletzt, dass der Monogrammist einen großen Teil der Figuren ausführte, aber aufgrund der uneinheitlichen Behandlung nicht alle. Ausgezeichneter, toniger Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Geringfügige Altersspuren, sonst sehr gut erhalten.
Adriaen Collaert (um 1560–1618, Antwerpen)
5066* Trium Humani Generis Ordinum Sive StatuumDie göttliche Bestimmung der drei Stände. 4 Kupferstiche nach Maarten de Vos. Je ca. 22,9 x 29,7 cm. Um 15851586. Hollstein 461-464, Hollstein (Vos) 1257-1260, Diels/Leesberg (New Hollstein) 1070 I (von II), 1071 II (von III), 1072-1073, je I (von II). Wz. Wappen (ähnlich Heawood 531-532: Den Haag 1599).
2.400 €
Die komplette Folge vor der Adresse von Carel Collaert. Ausgezeichnete, tonige Drucke mit schmalem Rand bzw. Rändchen um die Plattenkante Geringe Altersspuren sowie zu den Rändern hin minimal gebräunt, dort vereinzelt kleinere Randläsuren, geglättete Mittel- bzw. Trockenfalte, sonst sehr gut und unberührt erhalten.

5066
Cornelis Cort (1533 Hoorn – 1578 Rom)
5067 Grabmal des Lorenzo de‘ Medici; Grabmal des Giuliano de‘ Medici. 2 Kupferstiche nach Michelangelo. Je ca. 41,9 x 27,4 cm. 1570. Bierens de Haan 199, 200, Hollstein 199, 200, Sellink (New Hollstein) 217, 218, je I (von II), A. Alberti (La fortuna di Michelangelo nelle stampe del cinquecento, Mailand 2015) 334, 335, je I (von II). Wz. Wappen.
750 €
Aus einer 4-teiligen Folge. Ausgezeichnete, kräftige und zart tonige Drucke mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Jeweils eine recto kaum wahrnehmbare, geglättete Mittelfalte, leicht angestaubt, das Grabmal des Giuliano etwas stockfleckig, verso stärker, einzelne weiße Eckspitzen montierungsbedingt mit kleinen Abrissen, weitere Gebrauchsspuren, sonst in guter bzw. sehr guter Erhaltung.


Lucas Cranach d. Ä. (1472 Kronach – 1553 Weimar)
5068 Die Auferstehung. Holzschnitt. 25,1 x 17,2 cm. B. 20, Hollstein 23.
1.200 €
Das Schlussblatt der Passionsfolge, mit dem Text einer frühen Ausgabe des Passional Buchs von Georg Rhau verso (Wittenberg, 1539 bzw. 1543). Ganz ausgezeichneter, teils minimal trockener Druck seitlich mit der Einfassung und partiell winzigem Rändchen, oben und unten mit schmalem Rändchen und Text bzw. Kustoden. Leicht angeschmutzt und fleckig, vor allem unten rechts fingerfleckig, kurze Randeinrisschen rechts, eines hinterlegt, dünne Stellen, weitere Handhabungsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.
5069 Die Versuchung des hl. Antonius. Holzschnitt. 40,2 x 27,6 cm. 1506. B. 56, Hollstein 76 II. Wz. Bekröntes Wappen.
6.000 €
Giulia Bartrum: „Cranach‘s early reglious woodcuts of 1502-3 are excessivley rare [...]“. Ganz ausgezeichneter Druck mit der Einfassungslinie. Geglättete horizontale Mittelfalte, verso oben und unten davon verlaufen weitere schwache horizontale Quetschfalten sowie weitere schwache Knickspuren, insgesamt etwas stockfleckig, linke obere Ecke mit hinterlegtem Randeinriss, verso am rechten Rand alte Montierungsspuren bzw. -reste, sonst schön erhalten. Aus der Sammlung Eduard Schultze (Lugt 906).
5070 Der Opfertod des Marcus Curtius. Holzschnitt. 34 x 22,6 cm. B. 112, Hollstein 106. Wz. Hohe Krone. 1.500 €
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit der Spur eines Rändchens um die Einfassungslinie, partiell knapp auf dieser geschnitten. Etwas angestaubt, mit einem ganz kleinen, hinterlegten Risschen links oben, einem leicht durchschlagenden Klebefleck rechts oben sowie zwei unscheinbaren, geglätteten Mittelfalten, verschiedene kleinere Ausbesserungen, Knickspuren an den oberen Ecken, sonst in guter Erhaltung.


5071 Das Urteil des Paris. Holzschnitt. 35,7 x 25,5 cm. 1508. B. 114, Hollstein 104 II. 900 €
Ohne die beiden Wappenschilde. Ausgezeichneter Druck unten und rechts mit der teils angeschnittenen Einfassungslinie, oben mit der vollen Darstellung, links geringfügig beschnitten. Geglättete horizontale Mittelfalte, kleinere, teils hinterlegte Randeinrisse, etwas vergilbt, Montierungsreste verso, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung. Abbildung online


Étienne Delaune
(1518/19–1563, Paris)
5072 La victoire; Combats d‘hommes et d‘animaux. 2 Kupferstiche. Je ca. 6,6 x 22,1 cm. Robert-Dumesnil 283 und 286, je I (von IV).
600 €
Aus der zwölfteiligen Folge „Combats et triomphes“. Vor der Adresse von Ciartres und den Nummern. Ausgezeichnete, feinzeichnende Drucke mit breitem Rand. Dieser jeweils lediglich geringfügig stockflekkig, verso rechts alte Klebespuren sowie Heftspuren im linken Rand, Victoire mit geglätteten Knickspuren verso, weitere unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst schön erhalten.
5073 um 1600. Susanna im Bade. Radierung. 17 x 19,1 cm. Wohl unbeschrieben.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter, wenngleich stellenweise leicht ungleicher Druck mit Plattenton und schmalem Rändchen. Leichte Stockflecken, hinterlegter Wurmgang neben dem rechten Fuß des Alten rechts, einzelne winzige Papierläsuren und dünne Stellen, sonst in sehr guter Erhaltung. Sehr selten

5074
Giuseppe Diamantini (1621–1705, Fossombrone)
5074 Der Tod der Dido. Radierung. 26,1 x 19,3 cm. Nach 1668. TIB .034, S2, Calabi 39, Baroni 34, S3. 2.400 €
Giuseppe Diamantini zählt zu den führenden venezianischen Radierern der zweiten Hälfte des Seicento, obwohl er aus Fossombrone in den Marken stammte. Ausgebildet in Bologna, wo er bei Giovanni Andrea Sirani in
die Lehre ging und vom Vorbild Simone Cantarinis wesentlich geprägt wurde, ließ sich Diamantini um 1662 in Venedig nieder, wo er fast sein ganzes Leben als Maler und Radierer tätig sein sollte. Viele seiner Blätter erschienen in sehr kleinen Auflagen, was auch die Seltenheit der vorliegenden Radierung erklärt. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante, rechts bis auf diese beschnitten. Geringfügige Erhaltungsmängel, kleine Ausbesserung in der rechten oberen Ecke, verso etwas angestaubt, sonst sehr gutes Exemplar.
Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts
Albrecht Dürer (1471–1528, Nürnberg)
5075 Gefangennahme Christi. Kupferstich aus der Kupferstichpassion, wie auch die folgende Losnummer 11,6 x 7,4 cm. 1508. B. 5, Meder 5 wohl c-d (von f).
3.500 €
Blatt 3 der Folge. Die Horizontale schwach zu erkennen. Ganz ausgezeichneter, wirkungsreicher Druck an die Facette bzw. teils an die Darstellung geschnitten. Geringe Gebrauchsspuren, umlaufend unauffällige ausgebesserte und teils ergänzte Eck- und Randläsuren, dort meist mit dezenten und säuberlichen Federretuschen, Ausbesserung mit Federretusche am Kopf des Schwertträgers, weitere ausgebesserte Erhaltungsmängel, im Gesamteindruck gleichwohl schönes Exemplar.


Albrecht Dürer
5076 Die Kreuztragung. Kupferstich. 11,4 x 7,4 cm. 1512. B. 12, Meder 12 d.
2.400 €
Blatt 10 der Folge. Ausgezeichneter, minimal unklarer Druck mit Spuren eines Rändchens um die Factte bzw. Darstellung. Minimal angestaubt und unbedeutend fleckig, untere linke Eckenspitze fehlt, montierungsbedingt dünne Stellen oben, sonst sehr gut.

Albrecht Dürer
5077 Christus am Ölberg. Eisenradierung. 22,4 x 15,9 cm. 1515. B. 19, Meder 19 II b-c (von II e).
3.000 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit zahlreichen Rostfleckchen und Rändchen um die Plattenkante bzw. unten die Einfassung. Minimal angestaubt und fleckig, weitere schwache Gebrauchsspuren, aufgezogen, sonst in guter Erhaltung.
Albrecht Dürer
5078 Maria mit der Sternenkrone. Kupferstich. 11,5 x 7,3 cm. B. 31, Meder 32 II c (von d).
3.000 €
Ausgezeichneter Druck knapp bis an die Plattenkante geschnitten bzw. partiell auf diese. Etwas angestaubt, kleine Stockfleckchen, rechts oben kleiner geschlossener Randeinriss, in der rechten unteren Eckspitze unauffällige Ausbesserungen sowie winziger Randeinriss, verso Montierungsreste, sonst schön. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608). Selten


Albrecht Dürer
5079 Der hl. Christopherus mit zurückgewandtem Kopfe. Kupferstich. 11,7 x 7,4 cm. 1521. B. 58, Meder 53 wohl c (von d).
6.000 €
Ganz ausgezeichneter, harmonischer und warmtoniger Abzug mit den Spuren eines Rändchens um die Facette. Unbedeutende Gebrauchsspuren, links unten winzige Faserspuren, sonst in tadellos schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Dr. Ernst Ruge (Lugt 2158a) sowie mit zwei unbekannten Sammlerstempeln (jeweils nicht bei Lugt).

5080 Der hl. Sebastian am Baume. Kupferstich. 11,4 x 7 cm. Um 1501. B. 55, Meder 62 wohl c (von e).
3.000 €
Ausgezeichneter Druck mit der Plattenkante, unten und oben partiell auf diese geschnitten, mit schwachen Wischspuren oben. Minimal angestaubt, schwaches Fleckchen, rechts auf Höhe der Schulter unauffällig geschlossener Randeinriss, weitere winzige ausgebesserte Stellen im Bereich der Hände, hier partiell mit dezenter Federretusche, dünne Papierstelle, Sammlerstempel unten links durchschlagend, verso Montierungsreste oben, sonst schön. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).
Albrecht Dürer
5081 Das Meerwunder (Der Raub der Amymone). Kupferstich. 25,6 x 19,2 cm. Um 1497/98. B. 71, Meder 66 a (von k). Wz. Hohe Krone (Meder 20, Fragment).
60.000 €
Dürer selbst betitelte das Blatt mit der Darstellung der Entführung einer nackten jungen Frau durch ein Seeungeheuer im Tagebuch seiner Reise durch die Niederlande als „Meerwunder“. Das Motiv des Frauenraubs lässt an die Illustration eines mythologischen Themas denken, doch entzieht sich das enigmatische Blatt bis zum heutigen Tag einer eindeutigen ikonographischen Deutung. Dürers eigener Titel trifft jedoch die Quintessenz. Die Darstellung der grazil lagernden Frau - die 300 Jahre vor Ingres‘ Odaliske das Modellstudium antiker Vorbilder thematisiert - illustriert vermutlich weniger eine bestimmte literarische Vorlage, sondern zeigt eine flüchtige, traumähnliche Vision, in der sich Orient und Okzident scheinbar begegnen. Brillanter, warmer und scharfer, in allen Details wunderbar atmosphärischer Abzug im sehr seltenen ersten Druckzustand, die Wolken am Himmel, einzelne Partien des Mittelterrains, die Figuren und die Wellen im Vordergrund blank gewischt und wirkungsvoll hell aufleuchtend. Vor allen Wischspuren und vor der Horizontalen durch den letzten Berg bzw. durch das Monogramm. Verso vereinzelt fleckig, unauffällig ausgebesserte Randläsuren, vereinzelt sehr sorgsame und nahezu unsichtbare Ausbesserungen u.a. im Bauch der Amymone, im Wassermann, im Himmel, in diesen Stellen sehr sorgsam ausgeführte Federretuschen, weiterhin zahlreiche dezente, sorgfältig und fachmännisch ausgeführte Federeinzeichnungen, im Gesamteindruck vorzügliches und beeindruckend schönes Exemplar. Aus den Sammlungen Thomas Thane (Lugt 811) und Bernhard Keller (wohl leicht nachgezogen, Lugt 384).



5082 Die vier Hexen (Die vier nackten Frauen). Kupferstich. 19,3 x 13,5 cm. 1497. B. 75, Meder 69 h. Wz. Vogel über Dreiberg im Kreis.
9.000 €
Der Inhalt des enigmatischen Blattes führte immer wieder zu Konfusionen, so wurde neben dem genannten und etablierten Titel (auch ohne Berechtigung) „Die Sybillen“ oder „Das Parisurteil“ vorgeschlagen. Ebenso brachte das angebrachte „O-G-H“ verschiedene Interpretationen hervor: Neben „O Gott hüte“ (Sandrart) und „Obsidium generis humani -Geißel der Menschheit“ (Thausing) schlug W. Bühler „Offenes Gäste-Haus“, also Frauenhaus vor. Ausgezeichneter, leicht grauer Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Unmerkliche und sorgsame Ausbesserungen in der unteren rechten und oberen linken Ecke, mit fein säuberlichen und vielteiligen Federeinzeichnungen in der Darstellung und Modellierung, kleine Montierungsspuren verso, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5083 Die sechs Kriegsleute. Kupferstich. 13,1 x 14,5 cm. Um 1495/96. B. 88. Meder 81 e.
4.500 €
Ehemals hieß das Blatt auch „Die fünf Fußsoldaten und der türkische Reiter“ bzw. „Die Räuber“. Mit der Schramme über die Brust der drei mittleren Soldaten. Ausgezeichneter Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, teils an diese geschnitten. Insgesamt minimal angestaubt und nur sehr schwach stockfleckig, mittig zwei winzige bestoßene Stellen, verso kleine Montierungs- und Klebereste, sonst sehr schön erhalten. Aus einer bisher unbekannten Sammlung HD (nicht bei Lugt).

5084
Albrecht Dürer
5085 Der junge Bauer und seine Frau. Kupferstich. 10,3 x 7,2 cm. Um 1497/98. B. 83, Meder 86 d (von f).
4.000 €
Mit den Kratzern rechts der Frau. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger und klarer Druck in die Darstellung geschnitten, unten sowie seitlich unter leichtem Darstellungsverlust. Leicht vergilbt, punktuell winzige Ausbesserungen entlang der Außenränder, dort mit unmerklichen Federretuschen, kleines ausgebessertes Löchlein vor der Brust des Mannes, Montierungsreste verso, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).
Albrecht Dürer
5084 Der Koch und sein Weib. Kupferstich. 10,8 x 7,7 cm. Um 1496/97. B. 84, Meder 85 c (von e).
6.500 €
Prachtvoller, scharfer und reiner Druck, bis auf die gratige Plattenkante beschnitten. Minimale Altersspuren, sonst vorzügliches Exemplar. In dieser Druckqualität selten. Mit dem Dublettenstempel des Kupferstichkabinetts Budapest (Lugt 2000) und der Sammlung Wilhelm Koller, Wien (Lugt 2632).

5085

Albrecht Dürer
5086 Kardinal Albrecht von Brandenburg, Bischof von Mainz („Der kleine Kardinal“). Kupferstich. 17,2 x 12,6 cm. 1523. B. 103, Meder 101 II. 4.500 €
Ausgezeichneter Druck an die Einfassungslinie bzw. die Darstellung geschnitten. Nur geringe Alters- und Gebrauchsspuren, schwach fleckig, Montierungsreste verso, sonst sehr gut.


5087 Das letzte Abendmahl. Holzschnitt aus der Großen Holzschnittpassion, wie auch die folgenden drei Losnummern. 39,5 x 28,2 cm. 1510. B. 5, Meder 114, Ausgaben ohne Text, d (von g).
7.500 €
Blatt 2 der Folge, der Rand rechts unten zerstört. Prachtvoller Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Vereinzelt minimal fleckig, verso ganzflächig Leimspuren und vereinzelt kleine Montierungsreste, unauffällig ausgebesserte Papierschäden und Läsuren an verschiedenen Orten, dort nur mit partieller und dezenter Retusche, der Gesamteindruck vorzüglich.
5088 Kreuztragung. Holzschnitt. 38,8 x 23,3 cm. (1497-1500). B. 10, Meder 119, vor dem Text.
6.000 €
Blatt 7 der Folge. Prachtvoller, kräftiger und nur gelegentlich minimal ungleicher Frühdruck bis an die noch ganzrandige Einfassung beschnitten, partiell mit Spuren eines weißen Rändchens. Das Papier minimal gebräunt und fleckig, geglättete horizontale Mittelfalte, sehr sorgsam hinterfaserte Läsuren, etwa ein L-förmiger Riss unten durch die Distel und die abgestützte Hand Christi, ein Haarriss oben links im Falltor sowie ein kürzerer Randeinriss rechts unten, weitere kleinere Ausbesserungen, beispielsweise im Nacken des vorne rechts Stehenden oder in der Mauer neben der Lanze, einige dünnen Stellen ebenso hinterfasert, Leimspuren verso, im Gesamteindruck gleichwohl schönes Exemplar.


5089 Christus am Kreuz. Holzschnitt. 39,8 x 27,9 cm. Um 1498. B. 11, Meder 120, vor dem Text a (von b). Wz. Ochsenkopf mit Schlangenstab (Meder 81).
7.500 €
Blatt 8 der Folge. Prachtvoller, leuchtender Frühdruck noch vor dem Sprung zum Kleidersaum Mariens, wunderbar klar und dabei gegensatzreich in der Wirkung. Mit winzigem Rändchen um die Einfassungslinie. Unmerkliche Trockenfalte, zartes diagonales Quetschfältchen oben rechts, verso einige wohl montierungsbedingt dünne Stellen und vereinzelte Läsuren sehr sorgsam angefasert, etwa links der Hinterläufe des Pferdes, auf dem rechten Knie Mariens sowie mit versiert gesetzten Retuschen im Nacken des Reiters und im Kleid des Engels oben links unterhalb des Kelches, verso Reste von altem Leim, weitere minimale Gebrauchsspuren, der Gesamteindruck sehr schön und harmonisch.
5090 Beweinung Christi. Holzschnitt. 39,2 x 28,3 cm. Um 1497-1500. B. 13, Meder 122, lateinische Textausgabe von 1511. Wz. Gekrönter Turm (Meder 259).
6.000 €
Blatt 10 der Folge. Ganz ausgezeichneter, überwiegend noch klarer und scharfer Druck mit den Spuren eines Rändchens um die Einfassung, unten mit sehr feinem Rändchen. Etwas angestaubt und fleckig, die Ränder vor allem rechts etwas bestoßen, minimale Randläsuren, entlang des linken Randes verso Klebe- und Montierungsreste, sonst sehr gutes Exemplar.




Albrecht Dürer
5091 Die Geburt Christi. Holzschnitt aus der Kleinen Holzschnittpassion, wie auch die folgenden vier Losnummern. 12,8 x 9,9 cm. Um 1509-1511. B. 20, Meder 129, Ausgaben ohne Text, wohl c.
1.500 €
Blatt 5 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Fleckig und Spuren von Rötel (?), dünne Stellen und einzelne Ausbesserungen entlang des oberen Randes, Ausbesserung in der unteren linken Ecke, dort mit feinen Federretuschen, ebenso entlang der Einfassungslinie in verschiedenen Stellen, weitere geringe Erhaltungsmängel, aufgezogen, sonst im Gesamteindruck gut.
5092 Die Fußwaschung. Holzschnitt. 12,7 x 9,8 cm. Um 1509-1511. B. 25, Meder 134 lateinische Textausgabe von 1511.
2.400 €
Blatt 10 der Folge. Ganz ausgezeichneter, satter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung. Lediglich unbedeutend fleckig, unten mittig am Fuß kleine Ausbesserung von verso, die obere linke Eckenspitze ergänzt, der Text teils marginal durchscheinend, sonst sehr schönes Exemplar.

5093 Verspottung Christi. Holzschnitt. 12,7 x 9,7 cm. 1509-1511. B. 30, Meder 139 vor dem Text.
2.400 €
Blatt 15 der Folge. Mit der eingestoßenen Stelle oben links. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck an die Einfassung geschnitten, links partiell innerhalb dieser. Geringe Gebrauchsspuren, zwei schwache rötliche Fleckchen auf der knienden Figur, dünne Stelle im oberen linken Bereich verso, beriebene Stelle verso mittig, auf ein schmales Fensterpassepartout montiert, minimal angestaubt, sonst sehr gut erhalten.
5094 Veronika zwischen St. Peter und Paul. Holzschnitt. 12,7 x 9,7 cm. 1510. B. 38, Meder 147, vor dem Text. Wz. Ochsenkopf mit JZ (Blume, Fragment).
2.800 €
Blatt 24 der Folge. Ganz ausgezeichneter und klarer Druck an bzw. auf die Einfassungslinie geschnitten. Geringfügig angestaubt, kleine Ausbesserungen, kleine Fehlstellen in den Ecken oben links und unten rechts, im Rand oben rechts sowie eine größere unter dem Monogramm sorgsam ergänzt und mit Federretuschen, rechts vereinzelt ausgebesserte Randschäden, weitere Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck gleichwohl sehr schön.
Albrecht Dürer
5095 Der ungläubige Thomas. Holzschnitt. 12,7 x 9,8 cm. Um 1509-11. B. 49, Meder 158, vor dem Text. Wz. Hohe Krone (Kreuz, Fragment, Meder 20).
2.800 €
Blatt 34 der Folge. Prachtvoller, wirkungsreicher Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung. Diagonale Quetschspur oben links (nur verso wahrnehmbar), kleine Montierungsreste verso, dadurch bedingt teils dünne Stellen, unmerklich ausgebesserte Rand- und Eckläsuren verso, rechts schwach bestoßen, verso winziges Fleckchen nahe Thomas‘ Gewand, sonst sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung Heinrich Anton Cornill-d‘Orville (Lugt 529).

Albrecht Dürer
5096 Die apokalyptischen Reiter. Holzschnitt aus der Apokalypse, wie auch die folgenden drei Losnummern 40 x 28,6 cm. (1496-1498). B. 64, Meder 167, lateinische Ausgabe von 1511.
45.000 €
„Die apokalyptischen Reiter“ dürfen wohl als dramatischste und dynamischste aller Kompositionen Dürers gelten. Vier Reiter, wie sie nacheinander aus dem Himmel hervorbrechen, donnern über die Erde und begraben alles irdische Leben unter sich. Der Tod ist der Letzte, trium-
phierend reitet er auf seiner hageren, alten Mähre grinsend über einen Bischof hinweg. Die Reiter versinnbildlichen „Sieg, Krieg, Teuerung und Tod“ und erscheinen in Folge der Öffnung der vier ersten von sieben Siegeln (Offb. 6,1-8). - Blatt 5 der Folge. Mit den Worten „sup illum“ und „alter angelum“. Ausgezeichneter Druck mit der Einfassung. Geringfügig angestaubt, ganz vereinzelt schwach fingerfleckig, dünne Stellen verso hinterfasert bzw. ausgebessert, drei Randeinrisse, zwei unten sowie einer in der oberen rechten Ecke unauffällig und sorgsam geschlossen, weiterer kleiner geschlossener vertikaler Einriss auf dem Bauch des ersten Pferdes, verso winzige Leimfleckchen, sonst schön erhalten.
Albrecht Dürer
5097 Eröffnung des sechsten Siegels (Der Sternenfall). Holzschnitt. 39,3 x 28,1 cm. Um 1496-1498. B. 65, Meder 168, lateinische Ausgabe von 1511. Wz. Turm (Meder 259).
8.000 €
Blatt 6 der Folge. Prachtvoller Druck mit der Einfassung. Das Papier insgesamt etwas gebräunt sowie in der Blattmitte schwach wellig, angerändert, dort stock- und feuchtigkeitsfleckig, sonst in schöner Erhaltung.


Albrecht Dürer
5098 Die sieben Posaunenengel. Holzschnitt. 39 x 27,7 cm. Um 1496-1498. B. 68, Meder 170, lateinische Ausgabe von 1511.
9.000 €
Blatt 8 der Folge. Mit dem Wort „ascendentem“. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Lediglich geringfügig fleckig, vereinzelt unauffällig ausgebesserte Randläsuren, rechts Ausbesserung im Rand mittig, Trockenfältchen entlang des linken Randes, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten.

Albrecht Dürer
5099 Der Engelkampf. Holzschnitt. 39,5 x 28,4 cm. (1496-1498). B. 69, Meder 171, lateinische Ausgabe von 1511.
6.000 €
Blatt 9 der Folge. Mit den Worten „sup montem“. Ganz ausgezeichneter Druck mit der Einfassung. Etwas angestaubt sowie leicht fleckig bzw. stockfleckig, im weißen Rand minimal gebräunt bzw. oben schwacher Lichtrand, am linken Rand unten zwei unauffällige zarte horizontale Quetschfältchen, verso am Rand kleine Montierungsreste, sonst sehr schön erhalten.
Albrecht Dürer
5100 Der kleine Kalvarienberg. Holzschnitt. 21,5 x 14,7 cm. 1503-04. B. 59, Meder 180 II.
2.400 €
Das Einzelblatt in einem ausgezeichneten, überwiegend gleichmäßigen Druck, verso mit schönem Druckrelief und mit sehr feinem Rändchen an allen vier Seiten. Minimal und nur vereinzelt stockfleckig, geringe Montierungsreste verso, partiell kleine Federrutschen bzw -einzeichnungen, der Gesamteindruck jedoch tadellos schön.


Albrecht Dürer
5101 Joachim wird vom Hohepriester zurückgewiesen. Holzschnitt aus dem Marienleben, wie auch die folgende Losnummer. 29,3 x 21 cm. Um 1504. B. 77, Meder 189, vor dem Text. Wz. Ochsenkopf (Meder 62).
4.500 €
Das erste Blatt der Folge in einem ganz ausgezeichneten Druck an bzw. teils auf die Einfassung geschnitten. Minimal fleckig, links am Rand ausgebesserte Stelle, oben rechts ausgebesserte bzw. geschlossene Papierläsuren bzw. Einrisse, verso kleine horizontale Quetschspuren, weitere kleine ausgebesserte Erhaltungsmängel, in all diesen Stellen teils unauffällige Federretuschen gesetzt, verso umlaufend marginale Leimspuren sowie geringe Montierungsreste, im Gesamteindruck sehr schön.

5102 Die Verkündigung. Holzschnitt. 29,8 x 21 cm. Um 1503. B. 83, Meder 195, lateinische Textausgabe von 1511.
6.000 €
Blatt 7 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung. Geringfügig fleckig vor allem verso, leichte Handhabungsspuren, Spuren alter Montierung verso, sonst sehr gut erhalten.

Albrecht Dürer
5103 Die Heilige Familie mit fünf Engeln. Holzschnitt. 21,7 x 14,7 cm. B. 99, Meder 214 a (von g). Wz. Hohe Krone (Meder 20).
4.500 €
Brillanter, scharfer und leuchtender Frühdruck mit einer unnachahmlichen Gesamtwirkung, an bzw. auf die Einfassung geschnitten. Unten links kleine unauffällige und sehr sorgsame Ausbesserung mit feiner Federretusche, im oberen Bereich nahe des Randes weitere unauffällige und sehr sorgsame Ausbesserungen, ebenso in der oberen linken Ecke, dort auch mit Federretuschen, im Himmel zwischen den Flügen des Engels zwei unauffällig ausgebesserte Stellen, sonst in sehr schöner Erhaltung.

Albrecht Dürer
5105 Der hl. Georg zu Pferd. Holzschnitt. 21,1 x 14,3 cm. 1501-04. B. 111, Meder 225 a (von d). Wz. Ochsenkopf mit fünfteiliger Blume (Meder 62).
7.500 €
Prachtvoller, satter und durch das prägnante Druckbild wunderbar wirkungsreicher Frühdruck bis auf die noch sichtbare Einfassungslinie beschnitten, lediglich unten partiell minimal knapp. Unbedeutend angestaubt, die Eckenspitze unten links fachmännisch ergänzt, die Einfassung dort in schwarzer Feder retuschiert, kleine Montierungsreste verso, sonst in selten schöner und frischer Erhaltung. Aus der Sammlung des British Museum, London (Lugt 301), mit deren Doublettenstempel (Lugt 305) sowie mit einer handschriftlicher Widmung in Bleistift.


Albrecht Dürer
5106 Enthauptung Johannes des Täufers. Holzschnitt. 19,1 x 13,1 cm. 1510. B. 125, Meder 231 k. 2.400 €
Ausgezeichneter, kräftiger und nur leicht unreiner Druck mit gleichmäßig schmalem Rand um die Einfassung. Etwas stockfleckig, dünne Stellen, verso kleine Bleistiftannotationen, die Darstellung in der Einfassung und den bei Meder beschriebenen Ausbrüchen sehr sorgsam ergänzt, der Gesamteindruck sehr gut.
5107 Herodias empfängt das Haupt des Johannes. Holzschnitt. 19 x 13,1 cm. 1511. B. 126, Meder 232 d-e (von g). 2.800 €
Vor den Wurmlöchern, die Ecke wohl noch nicht eingedrückt. Ausgezeichneter, minimal unreiner Abzug mit gleichmäßig schmalem Rand. Etwas fleckig und gebrauchsspurig, vornehmlich verso, minimal bestoßen, die obere linke Eckenspitze ergänzt, weitere minimale Altersspuren, sonst gut. Aus der Sammlung der Archives Le Moyne de Martigny (nicht bei Lugt).

5109 Die Heiligen Stephan, Sixtus und Lorenz. Holzschnitt. 21,2 x 14,2 cm. Um 1504/05. B. 108, Meder 235 wohl c-d (von f).
2.500 €
Oben mit nur zwei kleinen Lücken, jedoch mit der beginnenden Lücke in der Bergkontur. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und leuchtender Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung. Minimal angestaubt, verso und teils im Beinkleid links minimale Fleckchen, kleine Montierungsreste verso, sonst tadellos. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).
Albrecht Dürer
5108 Die heiligen Bischöfe Nikolaus, Ulrich und Erasmus. Holzschnitt. 21,3 x 14,6 cm. Um 1508. B. 118, Meder 233 c-e (von e). Wz. Kleines Stadttor (Meder 273).
2.800 €
Vor der Lücke über dem Schiffchen. Prachtvoller, kräftiger Druck an die Einfassung, unten knapp an die Darstellung geschnitten. Geringe Gebrauchsspuren, links unten geschlossener Randeinriss nach unten ins Gewand hinein, ebenso bei den Vögel im Ausblick links oben, dünne Stellen, aufgezogen, im Gesamteindruck sehr gut. Aus den Sammlungen der Fidei-Commiss Bibliothek, Wien (Lugt 1016) und Albertina, Wien (Lugt 5e und 5h).

Albrecht Dürer
5110 Enthauptung der hl. Katharina. Holzschnitt. 39 x 28,4 cm. Um 1496/97. B. 120, Meder 236 g. Wz. Hand (?).
2.400 €
Ausgezeichneter Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Verso leichte geglättete Mittelfalte und vertikale Knickspur, dünne Stellen in den Ecken, sonst sehr gut.


Albrecht Dürer
5111 Die Verzückung der hl. Maria Magdalena. Holzschnitt. 21,4 x 14,7 cm. Um 1501-04. B. 121, Meder 237 e (von f).
3.500 €
Mit dem Ausbruch in der oberen linken Ecke und der Lücke im zweiten Gebirgskontur, vor dem Ausbruch im Täfelchen. Ausgezeichneter, leuchtender Druck an die Einfassung geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Vereinzelt unmerklich fleckig, die Einfassung teils mit der Feder ergänzt, ebenso die Bergkontur, geringe Montierungsreste verso, sonst tadellos. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).

5112, verso
Albrecht Dürer
5112 Das Rhinozeros. Holzschnitt. 21,4 x 29,8 cm. 1515. B. 136, Meder 273, 8. Ausgabe. Wz. Fünfzackige Schellenkappe mit drei Kugeln.
48.000 €
Dürers Flugblatt RHINOCERVS unterrichtet über die aufsehenerregende Ankunft eines aus dem indischen Goa stammenden Panzernashorns in Lissabon. Das außergewöhnliche Tier, ein Geschenk des Sultans Mustafa von Gujarat an den portugiesischen Gouverneur von Goa Alfonso de Albuquerque, welcher es wiederum König Manuel I. von Portuga schenkte, erreichte Portugal im Mai 1515. Von dort aus trat es eine weitere Seereise Richtung Rom an, wo es dem Papst übergeben werden sollte. Es erreichte die Ewige Stadt jedoch nie, da das Schiff vor der ligurischen Küste zerschellte und mit dem angeketteten Tier unterging. Die ikonische Darstellung des Rhinozeros, das auf einem nach Nürnberg gesandten Bericht mit illustrierender Federzeichnung basiert, sollte zu einem der erfolgreichsten und meistverkauften Holzschnitte Dürers werden. Das Blatt, das bereits im 16. Jahrhundert in hohen Auflagen gedruckt wurde, erschien bis ins 17. Jahrhundert in mindestens acht Druckkampagnen. Der Holzstock, der bereits von Abnutzungspuren gezeichnet war, wurde schließlich um 1620 erst von Hendrik Hondius und dann von dem Verleger Willem Janssen erworben. Unser Exemplar zeigt bereits
Zeichen der 8. Ausgabe wie den Sprung durch alle Beine und den Rüssel sowie einzelne, winzige Wurmlöchlein, wobei es ein Wasserzeichen trägt, das Meder für die 6. Ausgabe von Hendrik Hondius vermerkt hat. Das gesuchte Blatt in einem prachtvollen, prägnanten und herrlich markanten Abzug mit gleichmäßig feinem Rändchen um die Einfassung. Nur unbedeutend fleckig, oben links die Federannotationen von verso schwach durchscheinend, geglättete vertikale Mittelfalte mit zwei zarten parallelen Quetschspuren (vor allem unterhalb des Bauches des Tieres sichtbar), oben mittig am Rand sorgsame und unauffällige Ausbesserung sowie auch in der oberen linken Ecke, dort kurzer Randeinriss, weitere sehr sorgfältig ausgeführte Ausbesserungen umlaufend in den Rändern, in der Einfassung, im zarten Sprung sowie in den unauffälligen Wurmlöchern mit brauner Feder ergänzt bzw. nachgezogen (die Tinte verblasst und heller), verso ausführliche Federannotation in französischer Sprache mit Huldigung an das Haus Habsburg, sonst in vorzüglicher Erhaltung, in dieser markanten Druckhaltung von großer Schönheit. Aus der Sammlung Artaria & Co. Wien (Lugt 90, Stempel um 1820 ursprünglich verwendet für die besten und qualitätvollsten Drucke) sowie aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin (ehemals Königliches Kupferstichkabinett), mit deren Dublettenstempel vom 18. Oktober 1881 (Lugt 1632 und 234).



Albrecht Dürer
5113 nach. Der Schmerzensmann und der Landsknecht. Holzschnitt. 26,5 x 22,1 cm. Heller 1827, 1112, vgl. Meder 113, TIB (Commentary) .204 C3.
4.500 €
Vorliegender Holzschnitt entstand nach Dürers Titelblatt zur Großen Holzschnittpassion (Meder 113). Dürer verschmolz in der für die Folge programmatischen Darstellung die Szene aus der Passion, in der einer der Schergen Jesus zum Hohn einen Zweig als Zepter überreicht, mit dem in der Kunst zur Dürerzeit verbreiteten Bildtypus Jesus in der Rast, der den Schmerzensmann sitzend mit seinen Leidenswerkzeugen zeigte. Christus schaut mit gefalteten Händen aus dem Bilde. Während Dürer die Szene mit einer Wolkengloriole umgab, hat unser Künstler sie in einen Innenraum mit einer Bogenarchitektur und getäfeltem Fußboden gesetzt In den Figuren folgt der Künstler Dürer detailgetreu, auffällig ist jedoch das Fehlen der Wundmale Christi an Hand und Füßen sowie die Anbringung des Dürer-Monogramms auf dem Stein unten. Heller und Strauss bezeichneten den Innenraum als Gefängnis, doch könnte es sich auch um eine kirchliche Umgebung handeln. Die Schnitttechnik ist höchst verfeinert und präzise, und lässt auf einen versierten Holzschneider schließen.
Das Blatt ist außerordentlich selten. Uns sind je nur ein Exemplar in Bamberg (Staatsbibliothek Bamberg, Signatur I E 3a) und im Louvre (Inv. L 36 LR/36) bekannt. Ausgezeichneter, nur stellenweise minimal auslassender Abzug mit der Einfassungslinie und verso mit delikatem Druckrelief. Horizontale Mittelfalte und wenige Knitterfältchen, an drei Ecken unmerkliche fachmännisch ausgebesserte Einrisse, einige kleinere Randläsuren, sonst in sehr guter Erhaltung.
Cornelis Dusart (1660–1704, Haarlem)
5114 Der Geigenspieler in der Dorfschenke. Radierung. 27,9 x 25 cm. 1685. B. 15, Dutuit 15, Hollstein 15 III. Wz. Wappen von Amsterdam.
800 €
Die derbe Genreszene in einem prachtvollen, kräftigen und dabei leicht tonigen Druck mit den noch deutlich sichtbaren Roulette-Arbeiten im Boden. Mit gleichmäßig schmalem Rand um die Plattenkante. Nur schwach angestaubt, unten rechts geglättete diagonale Knickspur, im weißen Rand links winzige Läsur, sonst in tadellos schöner Erhaltung. Provenienz: Erworben 1981 in der Kunsthandlung Helmut H. Rumbler.

Jean Duvet (um 1485 – nach 1561, Langres)
5115 Ein König und Diana empfangen Jäger (Un chasseur apportant un présent à un roi). Kupferstich. 22,1 x 38,8 cm. B. 39, Robert-Dumesnil 54, Bersier 67, Eisler 32, Zerner (in: The French Renaissance in Prints, Ausst. Kat. Los Angeles 1994) Nr. 19. Wz. Traube. 25.000 €
Das Blatt gehört zur insgesamt sechs Kupferstiche umfassenden Folge „Suite de la Licorne“ mit höfischen Darstellungen zur Einhornjagd, die dem auch als Goldschmied tätigen Jean Duvet den Beinamen „Meister mit dem Einhorn“ eintrug. Bersier konnte keine komplette Suite nachweisen, aber auch Einzelblätter kommen nur äußerst selten vor. Die Serie entstand Zerner zufolge während der Herrschaftszeit von Heinrich II. (1545-1559), wofür auch spricht, dass der lyrisch angelegte Zyklus voller Anspielungen auf die Liebschaft zwischen dem französischen König und
Diane von Poitiers stecken soll. Vorliegende Darstellung ist dafür das vielleicht offensichtlichste Beispiel: Links sitzt ein Herrscher, dessen Gesichtszüge an jene Heinrichs erinnen, in Begleitung der Göttin Diana. Eine Gruppe von Jägern bringt ihnen die fumées de cerf dar, also Hirschkot, anhand dessen man laut zeitgenössischen Jagdhandbüchern die Geweihgröße des zu jagenden Tieres in Erfahrung bringen konnte. - Ganz ausgezeichneter, klarer und meist schön kräftiger Druck, an drei Seiten bis an die Darstellung beschnitten, die Einfassung gelegentlich noch sichtbar, links unregelmäßig und mit bis zu 1 cm Darstellungsverlust beschnitten. Eine nur verso sichtbare Mittelfalte, zwei dünne Stellen im Oberrand, im liegenden Hund unten links eine runde, oberflächlich beriebene Stelle (D. ca. 2,2 cm) mit sorgsamen Retuschen und punktuellen Anfaserungen verso, sonst von schöner und harmonischer Wirkung. Wir konnten nur ein weiteres Exemplar auf dem Auktionsmarkt der letzten 30 Jahre nachweisen. 5115

5116
Anthony van Dyck (1599 Antwerpen – 1641 London)
5116 Die Dornenkrönung. Radierung. 26,2 x 21,3 cm. Hollstein 20 VI (von VII).
750 €
Das Privileg getilgt, vor der Adresse von J. P. Lebas. Eine der wenigen eigenhändigen Radierungen des Künstlers in einem prachtvollen, satten und kräftigen Abzug mit feinem Rändchen zu allen Seiten. Etwas angestaubt, verso diagonale Knickspur, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.
Girolamo Fagiuoli
(Monogrammist GF, tätig in Bologna und Rom, ca. 1539–1574)
5117* zugeschrieben. Adam und Eva beweinen den Tod Abels. Kupferstich nach Francesco Salviati. 38,7 x 26,7 cm. Le Blanc (Soye) 4 I (von III), Nagler (Soye) 3 I (von III), Ausst. Kat. Rom/Paris 1998, Francesco Salviati o la Bella Maniera, S. 308, Nr. 127, Rubach 2 I (von III). Wz. Anker im Kreis mit sechszackigem Stern darüber.
2.400 €
Vorliegendes, seltenes Blatt wurde zusammen mit zwei anderen, stilistisch vergleichbaren Blättern (Adam und Eva mit dem Knaben Abel und Die Schindung des Marsyas) erstmals 1912 von Hermann Voss dem bolognesischen Kupferstecher und Goldschmied Girolamo Fagiuoli (auch Faccioli) zugeordnet. Alle drei Blätter sind unsigniert und galten bis dahin gemeinhin als Arbeiten von der Hand Philippe de Soyes (nach Vorlagen Perino del Vagas), der ebenfalls für den Verleger Antonio Lafreri tätig war und dessen Adresse in späteren Druckzuständen auf den Blättern erscheint. Zu Girolamo Fagiuoli selbst sind nur äußerst wenige Details überliefert. Laut Vasari stach er neben Werken von Francesco Salviati auch nach Entwürfen von Domenico Giuntalodi und Parmigianino und arbeitete zwischen 1538-1543 für den Verlag von Antonio Salamanca. Suzanne Boorsch schlug 1994 zudem eine Identifizierung Fagiuolis mit dem um die Mitte des 16. Jahrhunderts tätigen Meister FG (bzw. GF) vor, von dem mehrere Kompositionen nach Entwürfen Francesco Primaticcios für das Château de Fontainebleau bekannt sind. - Noch vor den späteren Adressen von Antonio Lafreri und Pietro de Nobili. Ganz ausgezeichneter, prägnanter und feinzeichnender Abzug mit meist schmalem Rändchen um die Facette. Nur minimal fleckig, verso schwache geglättete Mittelfalte sowie eine weitere sorgsam geglättete Knickspur, im weißen Rand rechts oben und unten kleine Fehlstellen bzw. schwache Läsuren, diese unten hinterfasert, winzige Nadellöchlein im Himmel, links dünne Stellen, weitere unauffällige Handhabungsspuren, sonst im Gesamteindruck in vorzüglicher Erhaltung.
Abbildung Seite 86



Orazio Farinati (1559 – nach 1616, Verona)
5118 Die Kreuzabnahme. Radierung nach Paolo Farinati. 34,9 x 55,8 cm. 1583. B. XVI, S. 169, 2. 1.200 €
Prachtvoller, toniger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante, meist jedoch auf diese geschnitten. Etwas angestaubt, verso vertikale Falzspuren, vertikale Mittelfalte mit leichten Ausbesserungen und mittig einer hinterlegten Papierläsur, kleine geschlossene Randschäden, oben dünne Stellen, weitere einzelne sorgfältige Ausbesserungen im Papier, kleine Löchlein, sonst schönes Exemplar.
Giovanni Battista Fontana (um 1524 Verona – 1587 Innsbruck)
5119 Die Kreuztragung Radierung und Kupferstich. 32,8 x 27,2 cm. B. 12. Wz. Adler.
4.500 €
Der Maler, Zeichner und Kupferstecher Giovanni Battista Fontana wurde in seinen Anfangsjahren in Verona maßgeblich von Tizian, Veronese und Giulio Romano beeinflusst. Seit 1562 war Fontana in Wien und anschließend in Innsbruck tätig, wo er 1575 zum Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand von Österreich ernannt wurde. Etwas mehr als siebzig Blatt haben Bartsch und Passavant Fontana zugeschrieben, die vorwiegend als Radierungen ausgeführt und mit dem Grabstichel überarbeitet wurden. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit der noch stellenweise sichtbaren Einfassungslinie. Minimale Altersspuren, sonst sehr gutes Exemplar. Selten.




Giovanni Battista Franco (genannt Semolei, 1498–1561, Venedig)
5120 Melchisedek bietet Abraham Brot und Wein an. Radierung und Grabstichel. 27 x 42 cm. B. XVI, S. 120, 5 I (von II). Wz. Leiter (?) im Kreis mit sechszackigem Stern.
1.200 €
Prachtvoller, kräftiger Druck vor dem Namen des Künstlers meist knapp in die Darstellung geschnitten, unten mit der sichtbaren Plattenkante. Nur geringfügig fleckig, verso leichte geglättete Mittelfalte, entlang der Ränder minimale Leimspuren, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar. Selten. Aus der Sammlung Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Pieter Jahea Furnius (genannt Dufour, um 1545–1626, Lüttich)
5121 Das Gleichnis vom Sämann. 4 Kupferstiche nach Gerard van Groeningen. Je ca. 20,5 x 24,5 cm. 1568. Schuckman (New Hollstein, Groeningen) 92-95 I (von II), Leesberg (New Hollstein, The De Jode Dynasty) 260-263 I (von II). Wz. Krüglein.
2.800 €
Pieter Furnius war Schüler Lambert Lombards in Lüttich. In den Jahren 1563-1571 arbeitete er als Kupferstecher in dem berühmten Antwerpener Verlagshaus Christopher Plantins und war auch für den Verleger Hieronymus Cock tätig. Furnius hat während der Blütezeit des Antwerpener Manierismus eine Reihe von Kupferstichen nach Vorlagen von Pieter Bruegel, Michel Coxie, Johannes Stradanus und anderen namhaften Meistern seiner Zeit angefertigt und außerdem mehrere Blätter nach eigener Erfindung gestochen. - Ausgezeichnete, gleichmäßige Drucke mit dem vollen Rand. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten.

Philips Galle (1537 Haarlem – 1612 Antwerpen)
5122 Die Geschichte des Königs Josua. 7 (von 8) Kupferstiche nach Maarten van Heemskerck. Je ca. 20,3 x 25 cm. Sellink/Leesberg (New Hollstein, Galle) 41-43, 45-48 je I (von II), Veldman (New Hollstein, Heemskerck) 143-145, 147-150, je I (von II). Wz. Hirsch; kleines Wappen mit Initial B; gotisches P.
900 €
Die beinahe komplette Folge der ersten Ausgabe, es fehlt Blatt 4, in ausgezeichneten Drucken teils mit feinem Rändchen, sonst an oder auf die Plattenkante geschnitten. Geringfügige Altersspuren, der Titel oben mit kurzem Randeinriss, verso schwache Trockenfältchen, teils geglättete Mittelfalte, vereinzelt fleckig, sonst meist noch sehr gut erhalten. Beigegeben die vollständige Folge der zweiten Ausgabe mit der Kartusche auf dem Titel und den Einfassungslinien.
Giorgio Ghisi (gen. Mantovano, 1512–1582, Mantua)
5123 Die Verleumdung des Apelles. Kupferstich nach Luca Penni. 36,5 x 32 cm. 1560. B. 64, Bellini 40 IV (von VI), Lewis/Lewis 27 IV (von VI). Wz. Traubenrebe (Lewis/Lewis Nr. 27).
750 €
Mit der Adresse von Honervogt. Ausgezeichneter, kräftiger und gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die stellenweise gratig zeichnende Plattenkante. Nur schwach altersspurig, horizontale Mittelfalte, horizontale Quetschspuren vom Druck, montierungsbedingt dünne Stellen in den Ecken, leichte Handhabungsspuren, sonst sehr gut und original erhalten.

Marinus Robyn van der Goes (auch Ignatius Cornelis Marinus, 1606/07 London – 1639 Antwerpen)
5124 Die Anbetung der Hirten. Kupferstich nach Jacob Jordaens. 46,1 x 35 cm. Hollstein 1 II-III (von V). Wz. Buchstabe W (oder M).
1.200 €
Biografische Details zum Leben von Marinus van der Goes sind spärlich Zusammen mit Hans Witdoeck war er um 1630 zunächst Schüler von Lucas Vorsterman, bevor er in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen wurde und um 1632 den Titel eines Freimeisters erhielt. In den nur wenigen verbleibenden Lebensjahren - er starb bereits 1639 - war er hauptsächlich als Reproduktionsstecher tätig und arbeitete unter anderem nach Vorlagen von bedeutenden Zeitgenossen wie Rubens, Cornelis Saftleven, Adriaen Brouwer und Jacob Jordaens. Hollstein zählt insgesamt lediglich 20 Blatt zu seinem Œuvre. Die vorliegende Komposition gibt ein Gemälde von Jacob Jordaens wieder, das sich heute im Museum Mayer van den Bergh in Antwerpen befindet. Bei unserem Exemplar handelt es sich um einen von Hollstein unbeschriebenen Druckzustand: Zwar sind schon die Überarbeitungen des dritten Zustandes sichtbar, darunter die Ergänzung des vierten Fingers an der Hand unter dem Hühnerkäfig, gleichzeitig findet sich, wie für den zweiten Zustand kennzeichnend, im unteren Rand noch der Zusatz „Cum Privilegio“.
Blatt 3 der Folge der sogenannten Meisterstiche. Prachtvoller Druck mit feinem Rändchen um die Facette. Minimal angestaubt, unten mittig kleine Fleckchen sowie oben in der Wolke mittig, verso leichte geglättete Mittelfalte, die Eckenspitzen teils minimal bestoßen, kleine Montierungsreste verso, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. 5124
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, teils bis an diese geschnitten. Geringfügig fleckig, geglättete horizontale Mittelfalte, zwei kleinere hinterlegte Randläsionen rechts, vereinzelte geschlossene Löchlein, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Frank Bensow (Lugt 982c).
Hendrick Goltzius (1558 Muhlbrecht bei Venlo – 1617 Haarlem)
5125 Die Anbetung der Hirten. Kupferstich. 47,3 x 35,2 cm. B. 17, Hollstein 11, Leesberg (New Hollstein) 10 II. Wz. Straßburger Lilienwappen mit angehängten Initialen.
2.800 €


Hendrick Goltzius
5126 Das letzte Abendmahl. Kupferstich nach Pieter Coecke van Aelst. 27,9 x 36,8 cm. 1585. B. 39, Hollstein 33 I (von II), Leesberg (New Hollstein) 324 II (von III). Wz. Gekröntes Wappen von Burgund und Österreich (vgl. New Hollstein, Muller Dynasty, Bd. II, S. 293, Nr. 1 a-b; Briquet 2293: 1587).
600 €

Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck vor der Adresse von Visscher, mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, die Facette partiell sichtbar. Verso vertikale Mittelfalte mit zarten Hängefältchen, weitere geglättete Knick- und Falzspuren verso, punktuelle dünne Stelle im Tischtuch links, Fleckchen auf dem linken Arm Christi, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5127 Der Sturz des Ixion. Kupferstich nach Cornelis Cornelisz. van Haarlem. Kupferstich im Rund. D. 33,4 cm. (1588). B. 261, Hollstein 309, Leesberg (New Hollstein) 328.
1.500 €
Aus der Folge der „Vier Himmelsstürmer“. Mit der Nummer. Ausgezeichneter Druck mit dem Schriftrand und Spuren der Plattenkante. Geglättete vertikale Mittelfalte verso sowie zwei weitere Faltspuren vertikal und horizontal, etwas fleckig, kleine Randläsuren, unterhalb der Adresse winzige Oberflächenbereibungen, dünne Papierstellen, an der oberen Wade mit winzigem Löchlein, verso Annotationen und Montierungsspuren, sonst schön erhalten. Aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung „Adler im Oval mit Stern“ (Lugt 2810) sowie einer weiteren unbekannten Sammlung „FEB im Rund“ (nicht in Lugt).

Hendrick Goltzius
5128 Der Körper des toten Christus, von einem Engel getragen. Kupferstich nach Bartholomäus Spranger. 34,5 x 25,3 cm. 1587. B. 273, Hollstein 320, Leesberg (New Hollstein) 339. Wz. Einfaches Straßburger Lilienwappen mit angehängten Buchstaben WR und Nummer 4 (vgl. New Hollstein, Muller Dynasty, Bd. II, S. 316, Nr. 8a, Amsterdam, um 1588).
3.000 €
Die Komposition geht zurück auf eine Zeichnung, die Bartholomäus Spranger seinem Freund und Kollegen Goltzius aus Prag übersandt hatte
Es gibt außerdem ein um 1585 entstandenes Terrakotta-Relief Sprangers, dass zusätzlich als Modell gedient haben mag. Das Motiv des toten, von einem Engel getragenen Christus ist selten und in der nordeuropäischen Kunst eher ungewöhnlich. Spranger war möglicherweise von Taddeo Zuccaros Gemälde der „Pietà“ beeinflusst, das sich heute in der Galleria Borghese in Rom befindet. - Prachtvoller Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Verso leichte geglättete Mittelfalte sowie eine leichte Vertikalspur, unbedeutend fleckig, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung.

Hendrik Goudt (1585–1630, Utrecht)
5129 Die Flucht nach Ägypten. Kupferstich nach Adam Elsheimer. 35,2 x 39,9 cm. 1613. B. 3, Wurzbach, Dutuit, Hollstein 3.
1.800 €
Das großformatige Hauptblatt Hendrik Goudts in einem ausgezeichneten, feinzeichnenden Druck, auf die Plattenkante geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Geringfügig angestaubt, leichte Alterspuren, sonst sehr gutes Exemplar. Aus der Sammlung Joseph-Guillaume-Jean Camberlyn (Lugt 514).
Matthäus Greuter (um 1566 Straßburg – 1638 Rom)
5130 Merkur besucht die Werkstatt des Vulkan. Kupferstich,. 20,4 x 25 cm. Diefenbacher (New Hollstein) 137.
1.200 €
Thesenblatt mit der separaten Schrift. Laut Hollstein wohl von der Hand eines Künstlers aus der Werkstatt Greuters. Prachtvoller, kontrastreicher Druck. Leichte Gebrauchsspuren, sonst gutes Exemplar. Selten, Hollstein erwähnt 6 Exemplare in London, Paris, Rom, Wien und Wolfegg. Bei der Mehrzahl dieser Abzüge fehlt die Schrift in Blocksatz.
5131 Allegorie auf einen Kardinal. Kupferstich. 22,3 x 34,1 cm. Diefenbacher (New Hollstein) 162.
2.400 €
Thesenblatt. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Vorzüglich erhalten. Selten, Hollstein verzeichnet zwei Abzüge in Wien und Windsor.



Matthäus Greuter
5132 Allegorie auf den Borghesebrunnen in Rom. Kupferstich, 27 x 35,2 cm. Nicht bei Diefenbacher (New Hollstein).
2.400 €
Das seltene Blatt besticht durch seine außerordentlich reiche, phantastische Ikonographie mit Meeresungeheuern, Seenymphen und Tritonen. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten.
Robert van den Hoecke (1611 Antwerpen – 1651 Brüssel)
5133* Der Wagen mit der Eskorte. Radierung. 13,8 x 21,5 cm. Hollstein 15 III. Wz. Siebenzackige Schellenkappe.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit feinem bis sehr feinem Rändchen um die mit Plattenschmutz druckende Facette. Minimal angestaubt, vereinzelte Flecken, verso schwache Spuren eines Gegendruckes, sonst in schöner Erhaltung. Selten
Jan (Dammesz.) de Hoey (gen. Jean Doe, 1555 Leiden – 1605 Fontainebleau)
5134 Die stillende Jungfrau mit einem Lorbeerzweig gekrönt. Radierung. 14,1 x 18,2 cm. Nicht in Wurzbach, nicht in Hollstein. Wz. Kleines Wäppchen über Schrift.
3.500 €
Jan de Hoey war ein Enkel von Lucas van Leyden. Er reiste durch Italien und war während seiner Zeit in Tours 1571-1585 Hofmaler bei Henri IV. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck an die Einfassungslinie geschnitten, links und unten teils knapp innerhalb. Leicht fleckig und angestaubt, montierungsbedingt dünne Stellen in den Ecken, oben rechts leicht knitterspurig, sonst sehr gut erhalten. Selten, wir konnten kein anderes Exemplar finden.




Hans Holbein d. J. (1497/98 Augsburg – 1543 London)
5135 Erasmus von Rotterdam. Holzschnitt. 28 x 15,2 cm. Um 1538. Passavant III, 390, 57, Hollstein 9, spätere Auflage, 16. Jh. Wz. Wappen mit Posthorn.
750 €
Ausgezeichneter Druck mit teils feinem Relief verso, mit Rändchen um die Darstrellung, oben und unten mittig minimal knapp. Vereinzelt stockfleckig, verso rechts mit Papierstreifen alter Montierung, dort etwas fleckig im äußeren Rand, horizontale Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, Knitterspuren, sonst sehr gut erhalten.
Wenzel Hollar (1607 Prag – 1677 London)
5136 Abendmahlskelch. Radierung nach Andrea Mantegna. 46,7 x 23,8 cm. 1640. Parthey 2643, Turner (New Hollstein) 292 II.
750 €
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt, Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten.

Wenzel Hollar
5137 Gestreifter Muff und Pelzboa. Radierung. 8,2 x 11,2 cm. 1645. Pennington 1947, Turner (New Hollstein) 794 I (von II). Wz. undeutlich.
2.500 €
Wenzel Hollars Folge von kunstvoll arrangierten Muffen entstand während seines ersten Aufenthalts in England und ist ein eigenwilliges und faszinierendes Unikum der Radierkunst im 17. Jahrhunderts: „They [...] are still extraordinary for the almost fetishistic delight expressed in them“ (A. Griffith und G. Kesnerová). - Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender, das Pelzwerk gut zur Geltung bringender Druck vor Verkleinerung der Platte, an die Einfassungslinie geschnitten, partiell mit Spuren eines Rändchens. Schwach stockfleckig, die obere linke Ecke beschädigt und ausgebessert, dünne Stellen, unten teils berieben, unten unauffällig geschlosssene Papierläsuren, umlaufend auf bzw. in ein Fensterpassepartout aus feinem Büttenpapier montiert, weitere Gebrauchsspuren und kleine Bleistiftannotationen verso, sonst sehr gut. Aus den Sammlung George Ambrose Cardew (Lugt 1134).



Wenzel Hollar
5138 Americanus ex Virginia (Ein Amerikaner aus Virginia). Radierung. 10,1 x 7,7 cm. 1645. Pennington 2009, Turner (New Hollstein) 816 II. Wz. Schlangenstab auf Kartusche.
450 €
Für die Zeit recht außergewöhnlich zeigt uns Wenzel Hollar einen dreiundzwanzigjährigen amerikanischen Indigenen, wahrscheinlich namens Jacques, mit tätowiertem Gesicht, teilweise rasiertem Kopf und nacktem Oberkörper, halb links stehend, den Blick auf den Betrachter gerichtet; er trägt einen Kopfschmuck aus Tierzähnen und eine Perlen- und Muschelkette. - Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Wenige winzige, punktuelle Fleckchen, am linken Rand außerhalb der Plattenkante mit Resten einer etwas durchschlagenden Klebemontierung, dunkelbraunes Montierungsband in den beiden oberen Ecken verso, geglättete Diagonalfalte verso, recto nicht sichtbar, minimal faltig am Unterrand, insgesamt aber schön erhalten. Selten Abbildung Seite 99
5139 Unterer Teil einer verzierten Dolchscheide. Kupferstich nach Hans Holbein. 17,6 x 8,2 cm. (1645). Pennington 2598, Turner (New Hollstein) 823. Wz. Fünfzackige Schellenkappe.
450 €
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die markant und teils gratig zeichnende Plattenkante. Verso schwache Mittelspur, Montierungsreste verso, minimale Altersspuren, sonst vollkommen und sehr schön erhalten. Verso mit einer alten Colnaghi-Lagernummer und einer unbekannten Sammlerparaphe (wohl nicht bei Lugt).
5140 Der tote Hase. Radierung nach Pieter Boel. 27 x 19,2 cm. 1649. Parthey 2058, Turner (New Hollstein) 1068 I (von III). Wz. Schellenkappe mit drei Kugeln.
600 €
Prachtvoller, außerordentlich präziser und warmtoniger Frühdruck noch mit dem Namen Hollars und dem Datum, mit den Spuren eines Rändchens, teils an die Plattenkante geschnitten. Unbedeutende Altersspuren, unten mittig kleine ausgebesserte Stelle im Rand, verso geglättete Hängefalte und leichte Knickspur, mittig ein Sammlerstempel recto geringfügig durchscheinend, sonst sehr schönes Exemplar. Aus den Sammlungen George Ambrose Cardew (Lugt 1134) und Hermann Marx (Lugt 2816a).

Wenzel Hollar
5141 Salvator Mundi. Radierung und Kupferstich nach Leonardo da Vinci. 25,8 x 18,1 cm. 1650. Pennington 217, Turner (New Hollstein) 1078 II (von III). Wz. Wappen mit Posthorn, Nebenmarke.
1.800 €
Vor der Adresse von Gaillard. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit zartem Plattenton und Rand, dieser oben sehr schmal. Etwas altersspurig und angeschmutzt, geglättete horizontale Mittelfalte, leicht stockfleckig, schwache Rötelspuren im weißen Rand, ebenda geringe Knickspuren, sonst in guter Erhaltung. Außerodentlich selten

Daniel Hopfer (um 1470 Kaufbeuren – 1536 Augsburg)
5142 Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes. Eisenradierung. 22,1 x 14,9 cm. B. 12, Hollstein 17, Metzger 19 wohl II (von III). Wz. Bekrönter Doppelkopfadler.
2.500 €
Prachtvoller, überwiegend kräftiger und satter Abzug vor der FunckNummer, an bzw. knapp innerhalb der Facette geschnitten. Minimale Altersspuren, verso kleine Bleistift und Federspuren, zarte Trockenfältchen, unbedeutend fleckig, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung.

5143 Christus am Kreuz mit Maria und Johannes, in einem Tondo. Eisenradierung. 9,5 x 6,6 cm. B. 11, Hollstein 16 II (von III), Metzger 21 III (von VI). Wz. Fragment.
600 €
Mit der Funck-Nummer, vor Verkleinerung der Platte. Prachtvoller Druck mit Rand um die markant und deutlich zeichnende Plattenkante. Schwach fleckig, geringe Gebrauchsspuren, verso Klebe- und Montierungsreste, sonst tadellos. Aus der Sammlung Fritz Hasselmann (Lugt 1012).
5144 Das Bacchanal. Eisenradierung nach Andrea Mantegna. 21,1 x 28,3 cm. B. 49, Hollstein 57 II, Metzger 61 III. Wz. Schlangenstab mit Buchstaben MH.
1.500 €
Mit der Funck-Nummer. Prachtvoller, mit lebendigem Plattenschmutz druckender Abzug. Mit feinem Rand. Kaum merkliche Stockfleckchen, mittig vertikale Quetschfalte, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst schön. Aus einer Sammlung K.K. (Koller? Nicht bei Lugt).

5143

Hieronymus Hopfer (um 1500 Augsburg – 1563 Nürnberg)
5146 Leopold Dick, Rechtsgelehrter. Eisenradierung. 22,9 x 17,5 cm. Hollstein 66 II (von III).
750 €
Prachtvoller, fein differenzierter und gratiger Druck mit breitem Rand. Geringfügige Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten.
Daniel Hopfer
5145 „Frau Venus“ mit Amor und Teufel. Eisenradierung. 22 x 15,3 cm. B. 46, Hollstein 54 II, Metzger 82 III (von V). Wz. Kleiner Doppelkopfadler.
1.500 €
Mit der Funck-Nummer. Ganz ausgezeichneter, satter Druck, die Plattenkante meist sichtbar, oben und unten partiell bis an die Darstellung beschnitten. Geringfügig gegilbt und fleckig, kleine hinterlegte Läsur mit Klebespuren im rechten Flügel der Venus, weitere kaum merkliche Ausbesserungen sowie ein sehr kurzes Einrisschen in der Ecke oben rechts, isolierte Faserspuren, verso schwacher Gegendruck desselben Motivs, sonst in schöner Erhaltung. Aus der Sammlung der Staatlichen Graphischen Sammlung München (Lugt 2723 und wohl Lugt 1613 (undeutlich)).


Hieronymus Hopfer
5147 Personifikation der siegreichen Stadtgöttin Roma. Eisenradierung nach dem Meister IB. 22,3 x 15,9 cm. B. 37, Hollstein 41 I (von II). Wz. Schild mit Stern (Fragment).
3.500 €
Vor der Funck-Nummer. Ganz ausgezeichneter, markanter Druck mit delikatem Plattenton. Rechts und unten mit der gratigen Plattenkante, links und oben auf dieselbe geschnitten. Vereinzelt minimal fleckig bzw. stockfleckig, zwei horizontale Falten unten, verso alte Papierreste, weitere minimale Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung.

Adriaen Huybrechts
(geb. um 1550, 1573–1614 tätig in Antwerpen)
5148 Ordo Universi et Humanarum Scientiarum Prima Monumenta (Die Ordnung des Universums und der menschlichen Wissenschaften). Kupferstich nach Natale Bonifacio. 59,1 x 42,7 cm. 1585. Leesberg (New Hollstein, G. de Jode) 680 I (von III). Wz. Wappen mit Posthorn.
900 €
Von Philips Galle in Antwerpen besorgte Edition einer Universalordnung nach ideellem Entwurf des römischen Humanisten Andrea Bacci, die 1581 von der Hand Natale Bonifacios in Rom erschien. Die Tafel beschreibt in großer Dichte Baccis umfassende Vorstellung einer kosmischen Universalharmonie, genauer ein relationales System, in dem alle räumlichen, zeitlichen und physischen Größenordnungen des Mikro- und Makrokosmos - von den Planeten, über die Jahreszeiten bis hin zum Menschen selbst - wechselseitig und harmonisch miteinander in Beziehung stehen (vgl. H.D. Saffrey: „L’homme-microcosme dans une estampe médicophilosophique du seizième siècle“, in: Journal of the Warburg and Cour-
tauld Institutes, 57 (1994), S. 89-122; Steffen Siegel: Tabula. Figuren der Ordnung um 1600, Berlin 2009, S. 23-27). Im Zentrum des Sytsems steht der Mensch, der mittels seiner Sinne und seines Verstandes Erkenntnis über das Universum erlangt. Links wird beschrieben, wie Wahrnehmung, Erinnerung und Fantasie seine Entscheidungen und Handlungen prägen, rechts eine Kosmografie und die Einflüsse von Planeten und Elementen auf das menschliche Handeln. - Ausgezeichneter, zart toniger Druck vor der Adresse von Theodor Galle mit schmalem bis sehr schmalem Rändchen, unten bis an die Plattenkante geschnitten. Etwas fleckig und angestaubt sowie knitterfaltig, horizontale und vertikale Mittelfalte, die horizontale links eingerissen sowie rechts mit einer Fehlstelle, letztere die Darstellung kaum berührend, weitere kleine Randmängel, etwa zwei Randeinrisse links sowie eine kleine Fehlstelle in der weißen Ecke oben rechts, isolierte Wurmlöchlein, darunter ein größeres im Text unterhalb der Büste, dieses und einzelne weitere hinterlegt, die Horizontalfalte sowie umlaufend die Außenkanten ebenso hinterlegt, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter und harmonischer Erhaltung. Außerordentlich selten
Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts

Italienisch
5150 um 1550. Die Nymphe Galathea. Kupferstich. 40,1 x 28,9 cm. B. (Raimondi) 350 B. 1.200 €
Bei der großformatigen Darstellung der Galathea handelt es sich um eine der zwei bei Bartsch beschriebenen Kopien nach dem Kupferstich Raimondis. Der technisch hochentwickelte Kupferstich stammt von der Hand eines anonymen italienischern Graveurs, der für den römischen Verlag des Antonio Lafreri tätig gewesen ist. - Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Abzug mit feinem Plattenton, mit breitem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Leichte Altersspuren und Erhaltungsmängel, am linken Rand Spuren alter Bindung, alte Kreideannotation im rechten Rand, sonst sehr gut erhalten.
Italienisch
5149 um 1540. Christus mit dem Kreuz und dem Abendmahlskelch, vor einer Nische stehend. Kupferstich. 32,4 x 22,2 cm. Unbeschrieben.
1.800 €
In der Sammlung des British Museum, London wird ein beschädigtes Exemplar ohnen den leeren Schriftrand unten aufbewahrt (Inv. Nr. H.6.37). Der Kommentar schreibt das Blatt Nikolaus Beatrizet zu. Ausgezeichneter, toniger Druck mit feinem Rändchen, rechts angerändert. Leichte Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten.


Italienisch

5151 um 1560. Allegorie des Todes (Drei Skelette in einer Landschaft mit Äxten und Sanduhren als Attribute). Radierung. 17,8 x 11,7 cm. Wohl unbeschreiben. Wz. Krüglein.
1.800 €
Suggestive Arbeit eines anonymen, wohl oberitalienischen Künstlers. Ausgezeichneter Druck mit Rand bzw. feinem Rändchen unten. Geringfügige Altersspuren, sonst gut erhalten.
Gerard de Jode (um 1516 Nijmegen – 1591 Antwerpen)
5152 Die Folge der Erzengel. 3 Kupferstiche nach Maarten de Vos. Je ca. 20,5 x 29 cm. Um 1583-85. Leesberg (New Hollstein) 468-470. Wz. Krüglein.
2.400 €
Die schöne, eindrucksvolle Folge ist ein mustergültiges Beispiel für die hohe künstlerische Qualität der Druckgraphik des Antwerpener Manierismus. Die Diener und Boten Gottes sind abwechslungsreich und tänzerisch leicht dargestellt und füllen die Bildfläche mit ihrer ungestümen Energie. Seit den frühen Anfängen der christlichen Glaubenslehre ging man davon aus, dass Engel in einer Art himmlischem Hofstaat organisiert waren, in dem jedem Erzengel eine bestimmte Mission zukam. Um jedoch Parallelen mit der umfangreichen antiken Götterwelt zu vermeiden, wurde später im Mittelalter festgelegt, dass die Verehrung dieser außerirdischen Wesen nur auf die Erzengel Michael, Gabriel und Raphael beschränkt wurde. Dennoch sind hier alle zwölf Erzengel gleichwertig, ohne hierarchische Unterschiede wiedergegeben. - Ganz ausgezeichnete, harmonische Drucke mit gleichmäßigem Rand. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten.

Pieter de Jode II (1601 Antwerpen – 1674 England (?))
5153 Die hl. Familie mit der Rose. Kupferstich nach Bartholomäus Spranger. 23,5 x 16,7 cm. B. (Goltzius, pièces douteuses) 297, Hollstein (Spranger) 4 I (von II), Hollstein (nach Goltzius) 430, Leesberg (New Hollstein, Goltzius) R4 I (von II), Leesberg (New Hollstein, Jode) 27 I (von II). Wz. Stadttor mit Doppelkopfadler, Nebenmarke Initialen SG (New Hollstein, Muller Dynasty, Bd. II, S. 318, Nr. 1, um 1592-1596).
1.200 €
Prachtvoller, prägnanter und zarttoniger Frühdruck vor der Adresse von Claes Jansz. Visscher. Mit gleichmäßig feinem Rand um die Plattenkante. Nur schwache Altersspuren, verso leichte geglättete Mittelfalte mit zarter Quetschspur, kleine Bleistiftannotationen ebenda, auf ein Passepartout montiert, sonst vollkommen und tadellos schön erhalten. Aus der Sammlung Constant Moyaux, Paris (Lugt 1829a).

Paulus Kolb d. Ä. (1580–1650, Nürnberg)
5155 Selbstbildnis des Künstlers. Radierung. 8,1 x 7,2 cm. Bruillot 2769, Nagler, Die Monogrammisten IV, 3691, Panzer (Verzeichnis von Nürnbergischen Portraiten aus allen Staenden, 1790) S. 130.
600 €
Abgesehen von wenigen schriftlichen Quellen lässt sich das Leben und Wirken des Nürnbergers Paulus Kolb kaum fassen. Wohl auch, weil seine Schaffenszeit mit dem Dreißigjährigen Krieg koinzidiert, der sich verheerend auf die deutsche Kunstlandschaft auswirkte. Auf unserem Selbstbildnis nennt Kolb sich „Pictor“, was sein Selbstverständnis als Maler betont. Das Blatt belegt aber auch, dass er die Radierkunst beherrschte, die er beim Maler und Radierer Peter Hochheimer erlernt hatte. Bemerkenswert ist dies, weil Kolb 1625-27 sich im Zuge einer Auseinandersetzung zwischen Nürnberger Malern und Ätzern, bei der die erstere erfolglos versuchten, den Ätzern das Ausbilden von Malergesellen zu untersagen, auf die Seite der Maler schlug. Doch da in der Reichsstadt keine strikte Trennung zwischen den Gewerben herrschte, blieb das Ansinnen letztlich erfolglos. Diesem geätzten Selbstbildnis könnte ein gemaltes zugrunde liegen, da ein Schabkunstblatt des Johann Friedrich Leonhard von 1672 (Le Blanc 21) das Porträt in erweiterter Halbfigur wiedergibt. - Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit lebendigen Wischkratzern und delikatem Plattenton. Wie die einzigen drei nachweisbaren Exemplare in Wien, Pavia und Hannover mit winzigem Rändchen um die Einfassung. Schwach fleckig, vor allem verso, alt angerändert, sonst tadelloses Exemplar. Außerordentlich selten
Cornelis van Kittensteyn (um 1600 Delft – nach 1638 Haarlem)
5154 Auditum (Das Gehör). Kupferstich und Radierung nach Dirck Hals. 22,5 x 25 cm. Um 1625-30. Hollstein 8. 750 €
Der Zeichner und Kupferstecher Cornelis van Kittensteyn ließ sich 1623 in Haarlem nieder, wo er den Rest seines Lebens tätig bleiben sollte. Er war verwandt mit dem Kupferstecher Willem Outgersz. Akersloot und wurde 1630 Mitglied der Haarlemer St. Lukasgilde. Kittensteyn wurde wahrscheinlich bei Jacob Matham ausgebildet und ist vor allem als Reproduktionsstecher bekannt. Er arbeitete vorwiegend nach Vorlagen bekannter Haarlemer Genremaler wie Willem Buytewech und Dirk Hals und machte sich auch als Illustrator einen Namen. - Aus einer Folge der Fünf Sinne. Prachtvoller, gegensatzreicher und scharfer Druck mit teils sehr feinem Rändchen. Nur schwach fleckig, minimale Gebrauchsspuren, sonst tadellos und ganz vorzüglich erhalten. Beigegeben von Cornelis Saftleven der Kupferstich „Sitzender Junge mit Katze“ (Hollstein 14) sowie drei Radierungen mit Landschaften von Herman Naiwincx (Hollstein, aus 9-16).


Raymond Lafage (1656 Lisle-sur-Tarn – 1684 Lyon)
5156* Ca. 77 Radierungen nach Zeichnungen des Künstlers. 12mo bis Gr-Folio.
1.800 €
Raymond Lafage war ein virtuoser Zeichner, der jedoch aufgrund seines frühen Todes erst posthum im späten 17. und vor allem im 18. Jahrhundert zu großer Bekanntheit gelangte. Sein Zeichentalent wurde von Jan van der Bruggen erkannt, der 1689 mit dem „Recueil des Meilleurs Desseins de Raymond La Fage“ maßgeblich zum Nachruhm des Künstlers beitrug. Aus diesem Receuil hier vorhanden „Chute des Anges“ (2x, ein Exemplar vor der Schrift) nach Lafages Hauptwerk, Blätter von Audran und Simonneau sowie das Frontispiz mit dem Porträt des Künstlers. Weiterhin vorhanden Blätter aus anderen Receuils, u.a. von Franz Ertinger 8 (von 10) Radierungen „Divers sujets tirés de l‘Histoire de Toulouse“ sowie das Titelblatt mit dem Künstlerporträt zu „Recueil de 45 Pieces ... tirés de la Collection de L‘Academie Electoral Palatine“. Meist ganz ausgzeichnete, teils prachtvolle Drucke, sämtlich mit der vollen Darstellung bzw. Einfassung, vielfach auch mit der Plattenkante. Sämtlich an den Ecken montiert, vereinzelt stockfleckig, die Folio-Blätter mit Vertikalfalte, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Sämtlich aus der Sammlung der Fürsten zu Liechtenstein, auf deren Montierung, diese lose im originalen Lederalbum. 5156



Sebastien Leclerc (1637 Metz – 1714 Paris)
5157 Plan du Labirinthe de Versailles. 40 Radierungen zzgl. Titel. Je ca. 15 x 9,2 cm. (1677). Berliner Ornamentstichkat. 3605.
600 €
Die komplette Folge in ausgezeichneten Drucken mit Rändchen um die Einfassungslinie. An den Ecken alt aufgelegt, vereinzelt kleine Erhaltungsmängel, drei Blätter mit Einrissen im linken Rand, insgesamt jedoch in guter und einheitlicher Erhaltung. Aus der Sammlung Harrach, Wien.
Lucas van Leyden (1494–1533, Leiden)
5158 Johannes der Täufer in der Wüste. Kupferstich. 8,8 x 11,2 cm. B. 110, Hollstein 110, Filedt Kok (New Hollstein) 110 b-c (von c).
1.200 €
Ausgezeichneter, warmtoniger Abzug mit den Spuren eines Rändchens um die Facette. Geringfügig stockfleckig und angestaubt, geringe Gebrauchsspuren, sonst tadellos.

Lucas van Leyden
5159 Virgil im Korbe. Kupferstich. 23,8 x 18,8 cm. 1525. B. 136, Hollstein 136, Filedt Kok (New Hollstein) 136 Ib (von III). Wz. Schild mit Taube.
2.400 €
Guter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante, vor der Adresse von Petri. Leichte Altersspuren, etwas vergilbt, sonst sehr gutes Exemplar.
Lucas van Leyden
5160 Der Kavalier mit dem Falken und der Edeldame. Kupferstich. 11,6 x 8,7 cm. B. 145, Hollstein 145, Filedt Kok (New Hollstein) 145. Wz. Vierblatt (Fragment, obere Spitze eines Wappens mit drei Lilien und angehängtem Buchstaben c, vgl. New Hollstein, Watermarks, S. 297, Nr. 1a).
2.500 €
Ausgezeichneter, feinzeichnender Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, teils bis an diese geschnitten. Schwach altersspurig, rechts oben kleine dünne bzw. beriebene Stelle am Rand verso, Montierungsreste verso, unmerkliche Bestoßung links nahe der Kopfbedeckung der Dame, kurzer Randeinriss links, winzige Leimreste verso nahe der Ränder, sonst in sehr schöner Erhaltung.


Hans Liefrinck (1518 Augsburg – 1573 Antwerpen)
5161 Die Beschneidung Johannes des Täufers. Radierung nach Jan Swart van Groningen. 23,9 x 18,4 cm. (1558). Hollstein (Liefrinck) 4, Hollstein (after Swart) 5. 2.400 €
In Augsburg geboren kam Hans Liefrinck 1526 nach Antwerpen und begann seine Tätigkeit als Verleger, und veröffentlichte Drucke etwa des Amsterdamer Holzschneiders Cornelis Anthonisz. Später trat er in Konkurrenz mit Hieronymus Cock, der ebenfalls in Antwerpen das bedeutende Verlagshaus Aux Quatre Vents führte. Wohl fälschlicherweise wurden die Vorlagen der zehnteiligen Folge „Das Leben Johannes des Täufer“ Jacob Floris zugeschrieben, die Initialen Jan Swarts sind jedoch teils auf den Kupferstichen vermerkt. Prachtvoller, gleichmäßiger Druck auf die Darstellung geschnitten. Nur geringfügig angestaubt, aufgezogen und dann zusätzlich in den Ecken auf ein Albumpapier montiert, sonst in sehr schöner Erhaltung. Von großer Seltenheit

Jacob Lois (1620–1676, Rotterdam)
5162 Diana und Actäon. Radierung. 20,2 x 24,3 cm. 1643. Wurzbach 1, Hollstein 1. Wz. Bekröntes Lilienwappen.
2.400 €
Prachtvoller, lebendiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten knapp an die Schrift geschnitten. Verso geglättete Vertikalfalten, Spuren von Rötel ebenda, dünne Stelle, winziges gelbliches Fleckchen auf dem Oberschenkel einer Nymphe, weitere unmerkliche Gebrauchsspuren, sonst in tadelloser Erhaltung, Von großer Seltenheit
Lorenzo Loli (1612–1691, Bologna)
5163 Schlafender Amor. Radierung. 17,8 x 13,5 cm.
B. XIX, S. 175, 20. Wz. undeutlich.
600 €
Ganz ausgezeichneter, lebendiger Druck mit horizontalen Wischkratzern und zartem Plattenton. Mit feinem Rändchen um die Facette. Stockflecken, kurzer Randeinriss oben links, sonst schönes Exemplar. Beigegeben von demselben vier weitere Radierungen „Amor zerbricht seinen Bogen“, „Herkules in seiner Wiege“, „Bacchanal mit zwei Putten und einer Ziege“ und „Fama“ (B. 23, 24, 28, 31).


Lombardisch
5164 um 1490-1510. Christuskopf mit Dornenkrone. Kupferstich. 18 x 14,3 cm. Hind V, S. 78, 6, TIB 2411.023, S. 86.
1.500 €
Das seltene Blatt ist nur in späteren Abzügen wie dem vorliegenden bekannt. Das scharfe Druckbild der überlieferten Exemplare lässt vermuten, dass die Platte über einen längeren Zeitraum unbenutzt blieb und vermutlich erst wieder (oder erstmals) im 17. Jh. zur Verwendung kam. Auf diese Zeit lässt sich wohl auch das fein struktierierte Papier unseres Abzuges datieren. Der Druck wurde von Kristeller und später Hind dem Giovanni Pietro da Birago zugewiesen - von Hind unter einigem Vorbehalt. Er identifizierte Birago mit dem sogenannten „Meister des SforzaStundenbuchs“. Diese Zuschreibung verwarf Sheehan (Levenson/Oberhuber/Sheehan, Early italian engravings, Washington 1973, S. 273), nicht jedoch den auch von M. Zucker (TIB) angenommenen Ursprung in der Mailänder oder lombardischen Schule des späten 15. oder frühen 16. Jh. - Ganz ausgezeichneter, schön kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung. Geringfügig vergilbt, Stecknadelkopf große dünne Stelle oben links, dezentes Quetschfältchen in der Bordüre links, sonst in schöner Erhaltung.


Jan van Londerseel
(um 1570 Antwerpen – 1624/25 Rotterdam)
5165 Landschaft mit Christus, der einem Kranken den Dämon austreibt. Kupferstich nach David Vinckboons 34,7 x 48,2 cm. Hollstein 20.
750 €
Der mit seiner reich geschilderten Landschaft beeindruckende Stich, hier in einem ausgezeichneten, in allen Nuancen noch klaren Druck, mit Spuren eines Rändchens um die Darstellung bzw. die Plattenkante, unten mit dem vollen Schriftrand. Geglättete Mittelfalte, diese unten gesprungen und hinterlegt, teils sehr kurze Randeinrisschen, winziges Rostfleckchen, minimale Alters- und Handhabungsspuren, sonst insgesamt schönes Exemplar.
Claude Lorrain
(eigentl. Claude Gellée, um 1600 Chamagne – 1682 Rom)
5166 Le Dessinateur (Der Zeichner). Radierung. 12,9 x 17,9 cm. Um 1638-41. Mannocci 36 IV (von V).
2.400 €
Prachtvoller Abzug mit schönem Druckrelief vor allem in den Bäumen sowie feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Schwach stockfleckig, kleine dünne Stelle oben rechts, sonst in tadelloser Erhaltung.

Michele Lucchese
(auch Grechi, tätig zwischen 1533 – 1570 in Rom)
5167 Eine antike Seeschlacht (Enterung). Kupferstich mit Radierung nach Polidoro da Caravaggio. 21,6 x 44,5 cm. Nagler, Die Monogrammisten IV, 15, Huelsen 153, A. Alberti: „Contributi per Michele Grechi Lucchese incisore“ in: Rassegna di Studi e di Notizie (Bd. 37, 2014/15), 18 II (von V), Rubach 353 I (von II). Wz. Hammer und Amboss im Kreis (vgl. Woodward 232, Rom 1564-1574).

750 €
Vor der Adresse von Pietro de‘ Nobili. Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher und teils prägnanter Druck mit feinen Wischkratzern, an drei Seiten an bzw. minimal knapp in die Facette geschnitten, oben mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Minimal angestaubt, drei hinterlegte Randeinrisse oben, davon einer ca. 6,5 cm, ein weiterer unten, Montierungsreste verso, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck gleichwohl schön. Anders als das Pendant mit den Ruderern ist dieses Motiv selten. Verso mit der Federsignatur von Naudet, 1780 (Lugt 1937).
Michele Lucchese
5168 L‘Asinaria. Kupferstich. 26 x 43,3 cm. (1553). Nicht bei Passavant, A. Alberti: „Contributi per Michele Grechi Lucchese incisore“ in: Rassegna di Studi e di Notizie (Bd. 37, 2014/15), 38 III. 4.500 €
Das enigmatische Blatt ist als Allegorie auf die menschliche Torheit zu deuten. Im Vordergrund sind vor der Stadtkulisse des antiken Roms Esel dargestellt, die sich entleeren oder sich gegenseitig beißen. Sie zertrampeln die auf dem Boden liegenden Attribute der Künste und der Wissenschaften. Im Himmel schwebt ein als Pegasus getarnter Esel. Es gibt eine zweite Fassung von Domenico Zenoi, die auf diesen Prototyp zurückgeht. Für eine eingehende Würdigung der Ikonographie siehe Jean Michel Massing: „Washing the Ass‘s Head: Proverbial and Allegorical Prints of the Sixteenth Century“, in: Print Quarterly, XXVIII (2011), Nr. 3, S. 300-301. - Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher und toniger Druck mit gleichmäßigem Rand an drei Seiten, oben mit schmalem Rand um die Plattenkante.Unauffällige geglättete Hängefalte, etwas angestaubt und fleckig, geringfügige Erhaltungsmängel, sonst gutes Exemplar. Selten
Crisóstomo Alejandrino José Martínez y Sorlí (1628 Valencia – 1694 Flandern (?))
5169 Zwei anatomische Darstellungen zur Myologie und zur Osteologie. 2 Kupferstiche. Je ca. 67,4 x 53 cm. „Chrysostomus Martinez Hispanus Inv. delin. & Sculpsit. cum privil. Regis“. Wohl um 1687. Cicognara library 334, Thieme/Becker, XXIV, S. 169, José María López Piñero: El atlas anatómico de Crisóstomo Martínez, grabador y microscopista del siglo XVII, Valencia 1964.
7.500 €
Der spanische Künstler Crisóstomo Alejandrino José Martínez war zunächst als Maler von Andachtsbildern tätig, bevor er sich seit 1677 vornehmlich dem Kupferstechen widmete. Interessanterweise wird Martínez mit den „Novator“ in Verbindung gebracht, einer intellektuellen Bewegung, die den wissenschaftlichen Fortschritt in Spanien im Fortlauf des 17. Jh. vorantrieb. 1685 wurde Martínez von der Stadt Valencia und dem Medizinischen Institut damit beauftragt nach Paris zu reisen, um anatomische Tafeln auszuführen. Gemeinsam mit dem Arzt und Anatom Joseph-Guichard Du Verney versuchte er in Paris das Buchprojekt auf den Weg zu bringen, das als anatomische Anleitung für Künstler dienen sollte. Mutmaßlich wurden achtzehn Platten für dieses Projekt fertiggestellt, die in Valencia erhalten sind. Das Buchprojekt in seiner ursprünglichen Planung wurde jedoch niemals realisiert; 1689 wurden die fertiggestellten Platten in Paris verlegt, 1692 erschien eine weitere Teilauflage in Frankfurt und Leipzig. Posthum waren die Platten in Paris verblieben, sodass die Académie Royale de Peinture 1740 und noch einmal 1780 den anatomischen Atlas erneut herausgab unter dem Titel Nouvelle exposition de deux grandes planches gravées, et dessinées d‘après nature, par Chysostome Martinez. Die beiden vorliegenden anatomischen Illustrationen zeigen auf eindrückliche Weise die graphische Finesse des Künstlers. Martínez kombiniert darin wissenschaftliche Neuheiten der Anatomie - etwa neuartige Erkenntnisse die Osteologie betreffend - mit traditionellen anatomischen Illustrationsmodellen wie bspw. Vesalius, Da Vinci, Pacioli und Dürer. Die Versammlung der

Skeletten etwa, in welcher verschiedene Gerippe in eleganten Sitz- und Standposen in einem Architekturhof arrangiert sind, ist eine von dem Vanitas-Gedanken inspirierte Interpretation des akademischen Figurenideals, worin sich entfernt eine Anspielung auf Raffaels Schule von Athen erkennen lässt. Die Darstellungen galten als die hervorragendsten Anatomiestudien des 17. Jh. Ob Martínez Paris aus politischen Motiven verließ, um ca. 1690 nach Flandern zu gehen, wo er einige Jahre später starb, bleibt indes ungewiss. - Ganz ausgezeichnete, klare Drucke mit schmalem Rand. Leicht angestaubt, vereinzelt schwach fleckig bzw. stockfleckig, am rechten Rand unten je ein kleiner Wasserrand, ein Blatt mit winzigen Nadellöchlein in der Darstellung, das andere Blatt lediglich zwei winzige dünne Papierstellen, je kleines Rostfleckchen, sonst tadellos. Die Radierungen sind seither gefragte Sammlerobjekte und von großer Seltenheit. Mit dem Stempel der Calcographie du Musée du Louvre, Paris (Lugt 1695).
Abbildung, auch Seite 120


Jacob Matham (1571–1631, Haarlem)
5170 Die Anbetung der Hirten mit den hll. Peter und Paulus in einer allegorischen Rahmung. Kupferstich nach Pieter Cornelisz. van Rijck. 1604. B. 195, Hollstein 32, Widerkehr (New Hollstein) 19.
1.200 €
Ausgezeichneter Druck meist an die Einfassung geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Insgesamt etwas angestaubt und fleckig, verso geglättete Mittelfalte sowie Knickspuren, dünne Stellen, vereinzelt leichte Bereibungen, ausgebesserte Erhaltungsmängel und vereinzelt kleine Randläsuren, dort mit partiellen und dezenten Federretuschen, weitere Altersspuren, sonst im Gesamteindruck gut. Selten


Meister MZ
(Matthäus Zasinger, geb. 1477 München, tätig 1500–1503 ebenda)
5171 Die Umarmung. Kupferstich. 15,4 x 11,4 cm. (1503). Bartsch VI, 378, 15, Lehrs VIII, 365, 16. Wz. Wappen von Nürnberg.
9.000 €
Dieser Kupferstich des Meisters MZ alias Matthäus Zasinger ist Lehrs zufolge „unstrittig die reifste und schönste seiner Arbeiten. Keine andere kommt ihr an liebevoller Durchführung, an Tiefe der Empfindung und an Stimmungsgehalt gleich.“ Er beschreibt die Komposition wie folgt: „In diesem jungen Paar, das sich eng umschlungen hält und dessen Bild ein an der Wand hängender Rundspiegel diskret wiedergibt, ist
samt der liebevoll in allen Einzelheiten geschilderten Darstellung des kleinen getäfelten Zimmers, dem gotischen Tisch, dem Fenstersitz, dem Lüsterweibchen, dem Wandschränkchen, der Handtuchrolle, der offenen Türe, durch die der Liebste eben eingetreten ist, ein Sinnbild der gemütvollen deutschen Kunst des beginnenden XVI. Jahrhunderts, wie sie uns zuerst aus Dürers Traum und seinem heiligen Hieronymus im Gehäus ... entgegenstrahlt“ (S. 337).- Ganz ausgezeichneter Druck mit feinen Wischkritzeln, knapp bis an die Plattenkante geschnitten, oben mit feinem Rändchen sowie rechts und unten Spuren eines Rändchens. Leicht angestaubt, minimal fleckig, verso kleine Leimrestchen sowie links entlang des Randes feinem Papierstreifen, sonst in vorzüglicher Erhaltung.


Claes Cornelisz. Moeyaert (1592/93–1655, Amsterdam)
5172* Die kleine Herde. Radierung. 11,7 x 19,2 cm. 1638. Van der Kellen 23, Hollstein 23 I (von II). Wz. Siebenzackige Schellenkappe.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Frühdruck vor der Nummer bis an die Einfassung beschnitten, unten mit sehr feinem Rändchen um dieselbe. Spur einer Vertikalfalte, blasse Stockflecken rechts, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971).
Abbildung Seite 121
(tätig im letzten Drittel des 15. Jh. am Oberrhein und in Franken)
5173 Der Einzug in Jerusalem. Kupferstich aus der Folge der Passion, wie auch die folgende Losnummer. 14,3 x 10,9 cm. B. VI, S. 440, 1, Lehrs VI, S. 104, 6 I (von III).
750 €
Ausgezeichneter Druck vor der Schrift verso, mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst schön und original erhalten. Aus der Sammlung der Albertina, Wien (mit deren Doublettenstempel Lugt 5g).
5174 Das letzte Abendmahl. Kupferstich. 14,9 x 10,9 cm. B. VI, S. 440, 3, Lehrs VI, S. 105, 7 I (von III).
750 €
Ganz ausgezeichneter Druck vor der Schrift verso, mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, verso geglättete Diagonalfalte, rechts mittig minimal bestoßen, sonst sehr schön und original erhalten. Aus der Sammlung der Albertina, Wien (mit deren Doublettenstempel Lugt 5g).


Jan Harmensz. Muller (1571–1628, Amsterdam)
5175 Dies I - Der erste Tag: Die Erschaffung von Licht und Finsternis. Kupferstich im Rund nach Hendrick Goltzius. D. 26,8 cm. (1590). B. 36, Hollstein (Goltzius) 2, Hollstein (Muller) 2, Filedt Kok (New Hollstein, Muller) 36 II. Wz. Lilien über Initialen.
1.500 €
Aus der siebenteiligen Folge der „Schöpfung“. Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit feinem, in den Ecken mit breiterem Rand. Minimal fleckig und angestaubt, verso leichte Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, montierungsbedingt kleine Papierläsuren in den oberen weißen Ecken, kleine geschlossene Randläsur links sowie rechts mittig, winzige Löchlein, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.

Jan Harmensz. Muller
5176 Loth und seine Töchter. Kupferstich nach Bartholomäus Spranger. 40 x 45,9 cm. B. 64, Hollstein 10, Filedt Kok (New Hollstein) 64 wohl II (von IV).
1.800 €
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck auf die Einfassungslinie geschnitten, unten ohne den Schriftrand. Insgesamt etwas angestaubt und fleckig, vereinzelt geschlossene bzw. ausgebesserte Randschäden und Randeinrisse, dort vereinzelt mit unauffälliger Federretusche, weitere teils ausgebesserte Erhaltungsmängel, aufgezogen, die Darstellung sonst insgesamt noch gut. Aus der Sammlung R. Saalborn (Lugt 2251ter).
5177 Der Raub einer Sabinerin, Rückenansicht. Kupferstich nach Adriaen de Vries. 42,3 x 28,5 cm. Um 1598. B. 77, Hollstein 65, Filedt Kok (New Hollstein) 77 III (von VI). Wz. Bekröntes Lilienwappen mit angehängtem WR.
3.000 €
Die erste von insgesamt drei Darstellungen der Folge „Der Raub einer Sabinerin“, die eine allansichtige Skulptur von Adriaen de Vries aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Vor der Adresse von Danckerts. Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit dem vollen Schriftrand. Geringfügig und vereinzelt fleckig sowie etwas angestaubt, verso schwache Knickspur, mittig feine vertikale Quetschspur vom Druck, in den äußeren Rändern einzelne kleine Ausbesserungen und unauffällig ergänzte Stellen, dort vor allem rechts unmerkliche Federretuschen, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten.

Niederländisch
5178 1. Hälfte 16. Jh. Sich umarmendes Liebespaar. Kupferstich. 8 x 4,2 cm. Wohl unbeschrieben
1.800 €
Versiert ausgeführte Arbeit wohl eines Kleinmeisters in einem prachtvollen, klaren Druck mit schmalem Rändchen. Insgesamt nur leicht fleckig, schwache Altersspuren, montierungsbedingt dünne Stellen in den beiden oberen Ecken, verso winzige Bleistiftannotation „Liebespaar“, sonst sehr schön und original erhalten. Sehr selten, wir konnten nur ein weiteres Exemplar dieser Arbeit im Louvre finden.
Adriaen van Ostade (1610–1684, Haarlem)
5179 Der lachende Bauer. Radierung. 7 x 5,8 cm. (1672).
B. 4, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein VI (von IX), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 43 V (von VIII).
1.200 €
Vor den Arbeiten mit der Roulette. Ganz ausgezeichneter Druck, knapp bis an die Plattenkante geschnitten. Leicht angestaubt und minimal fleckig, dünne Papierstellen, verso Reste alter Montierung bzw. Montierungsspuren, sonst sehr schön. Aus der Sammlung S. William Pelletier (Lugt 4193). Beigegeben dieselbe Darstellung in einem letzten Zustand (aus den Sammlungen S. William Pelletier, Lugt 4193, Willem Isaack Hooft, Lugt 2631 und Arthur Friedrich Theodor Bohnenberger, Lugt 68).


5180 Der Bauer in der Haustür. Radierung. 10,1 x 9,1 cm. Um 1653. B. 9, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 9 I (von IV). Giordano/Rutgers (New Hollstein) 40 I (von IV).
8.000 €
Ganz ausgezeichneter gleichmäßiger Abzug mit schmalem Rändchen um die Facette. Verso einige Montierungsspuren, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Aus den Sammlungen Paolo Giordani (Lugt 3688) und Dr. S. William Pelletier (Lugt 4193).

Adriaen van Ostade
5181 Die ländliche Zärtlichkeit. Radierung. 15,6 x 12,2 cm. Um 1652. B. 11, Dutuit VII-IX (von IX), Davidsohn IX-X (von XI), Godefroy X-XI (von XII), Hollstein 11 X-XI (von XII), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 26 VIII (von X). Wz. Straßburger Lilienwappen (Fragment). 2.400 €
Mit den Mezzotintlinien unterhalb des Ellenbogens der Frau. Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit breitem Rand und der Signatur. Schwach gegilbt, Montierungs- und Klebereste verso, dünne und beriebene Stellen, links unten winzige Ausbesserung im Rand, sonst gleichwohl in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung D. G. de Arozarena (Lugt 109).

Adriaen van Ostade
5182 Der Messerkampf. Radierung. 12,5 x 14,5 cm. 1653. B. 18, Dutuit III (von V), Davidsohn, Godefroy, Hollstein 18 V (von VIII), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 33 wohl noch VI (von VIII).
2.500 €
Wohl noch vor den letzten Arbeiten. Ganz ausgezeichneter, harmonischer und wirkunsgreicher Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit breitem Rand und der Signatur. Nur unbedeutend vergilbt, schwache Alters- und Montierungsspuren verso, sonst tadellos. Aus der Sammlung Duc d‘Arenberg (Lugt 567).

Adriaen van Ostade
5183 Der Familienvater. Radierung. 12,5 x 9,4 cm. 1648. B. 33, Dutuit, Davidsohn, Godefroy III (von V), Hollstein 33 IV (von VI), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 15 III (von IV).
3.500 €
Vor den letzten Überarbeitungen. Prachtvoller, kontrastreicher Druck bis an die sichtbare, teils gratige Plattenkante geschnitten, nur unten minimal knapp innerhalb. Unbedeutend fleckig, geringe Klebe- und Montierungsreste verso, sehr dünn hinterlegt, sonst in schöner Erhaltung.
Adriaen van Ostade
5184 Der bucklige Geiger. Radierung. 15,5 x 11 cm. Um 1652. B. 44, Dutuit II (von IV), Davidsohn III (von V), Godefroy, Hollstein III (von VI), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 24 II (von IV).
3.500 €
Vor weiteren Vertikalen links auf dem Korb. Prachtvoller und leuchtender Druck mit sehr feinem Rändchen an allen vier Seiten um die Einfassungslinie. Unmerkliche ergänzte Stellen in den linken weißen Eckenspitzen, minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.


Francesco Parmigianino (eigentl. Mazzola, 1503 Parma – 1540 Casal Maggiore)
5185 nach. Drei Amoretten tragen einen vierten Cupido mit Pfeil. Kupferstich. 31,9 x 21,7 cm. Um 1530. Nicht bei Bartsch. Wz. Wappen mit Taube auf Dreiberg (Briquet 12250: 1572).
3.500 €
Die Komposition geht auf eine verlorengegangene Zeichnung Parmigianinos zurück, von der eine alte Kopie im British Museum, London aufbewahrt wird. Die anmutige Szene spielt sich vor einer antikisierenden Landschaftskulisse ab, in der das Thema des Apoll und Daphne dargestellt ist. Phyllis Deaborn Massar schreibt den anonymen Kupferstich Enea Vico zu (Print Quarterly, 2007, 3, S. 282, Abb. 158). Ausgezeichneter, toniger Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Leichte Altersspuren, vereinzelte Montierungsreste verso, sonst sehr gutes Exemplar. Mit einem nicht identifizierten Sammlerstempel. Von großer Seltenheit


Crispijn de Passe d. Ä. (1564 Arnemuiden – 1637 Utrecht)
5186 Die Folge der Planeten. 7 (von 8) Kupferstiche nach Maarten de Vos. Je ca. 23,5 x 17,6 cm bis 24,7 x 18,2 cm. Hollstein (Passe) 537-543, Hollstein (Vos), 1374-1379 (ohne 1373a). Wz. Schellenkappe (Fragment); Basilisk, ein Wappen mit Basler Stab haltend; Doppelkopfadler.
2.400 €
Die bis auf das Titelblatt vollständige Folge in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken mit der Einfassung, partiell minimal knapp, unten mit der Schrift, dort die Hilfslinien teils noch sichtbar. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, mehrheitlich mit nur verso sichtbarer horizontaler Faltspur, Saturn am Unterrand sowie rechts in den Bergen partiell ausgedünnt und mit sehr sorgsam geschlossenen Läsuren, Venus mit einzelnen Braunflecken und zwei haarfeinen Läsuren links im Bereich der Burg, dort unmerklichen Hinterfaserungen, Jupiter mit Fehlstelle am linken Rand in der Wolke, diese mit Stichfragmenten ergänzt, weitere dünne Stellen und zarte Hinterfaserungen, Leim- und Montierungsreste verso, sonst in sehr guter und harmonischer Erhaltung. In dieser Vollständigkeit sehr selten. Aus der Sammlung Christian Hammer (Lugt 1237), dessen Versteigerung bei J. M. Heberle, Köln, Auktion vom 30. Juni - 15. Juli 1897, Los 1746.
Georg Pencz (1500 Nürnberg – 1550 Leipzig)
5187* Die Parabel des reichen Mannes und armen Lazarus. 3 Kupferstiche. Je ca. 6 x 8,5 cm. B. 65-67, Landau 68-70, Hollstein 37, 38 II, 39.
600 €
Die komplette Serie in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drukken, B. 65 und 66 meist bis an die Darstellung beschnitten, B. 66 unten mit sehr feinem Rändchen, B. 67 an drei Seiten minimal knapp innerhalb der Darstellung. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, B. 65 mit unmerklichen Ausbesserungen etwa im Stuhl sowie Faserspuren, B. 66 mit ergänzter und sorgsam in Feder retuschierter Eckenspitze unten rechts sowie Braunfleckchen rechts, weitere minimale Fleckchen, sonst gute bis sehr gute Exemplare. Aus der Sammlung der Albertina, Wien, mit deren Doublettenstempel (Lugt 5e, 5h).

5188
Georg Pencz
5188* Vier Szenen aus der frühen römischen Geschichte. 4 Kupferstiche. Je ca. 7,8 x 11,7 cm. B. 79-81, Landau 86-89, Hollstein 130-133.
500 €
Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten, kontrastreichen Drucken mit dem Plattenton und den Kratzern früher Abzüge. Bis auf die meist sichtbaren und teils gratig druckenden Facetten beschnitten. Schwache Stockflecken, punktuell dünne Stellen und Randbestoßungen, B. 80 schwach gebräunt, mit Rostfleck an der Unterkante rechts sowie Leimresten verso, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung. B. 78, 80 und 81 aus den Sammlungen AlexandrePierre-François Robert-Dumesnil (Lugt 2200) und d‘Arenberg (Lugt 567), B. 78 zudem aus der von Pierre II Mariette (Lugt 1788). B. 79 ebenso mit der Federsignatur von Mariette, 1669, sowie aus der Sammlung der Albertina, Wien (Lugt 5e, 5h).
5189* Allegorie der Musik (Die Harfenspielerin). Kupferstich im Rund. D. 5,5 cm. 1544. B. 96, Landau 96, Hollstein 81.
600 €
Eines der seltensten Blätter aus dem druckgraphischen Œuvre des Meisters in einem ganz ausgezeichneten, wunderbar feinzeichnenden Druck bis auf die Facette beschnitten, links punktuell minimal knapp

5189
innerhalb. Unbedeutende Gebrauchsspuren, vor allem verso minimal fleckig, Faserspuren unterhalb des Kissens, sonst in tadelloser Erhaltung. Aus den Sammlungen Alexandre-Pierre-François Robert-Dumesnil (Lugt 2200) und d‘Arenberg (Lugt 567).


Giovanni Andrea Podestà
(Maler und Radierer in Genua, gest. vor 1674)
5190 Bacchanal mit trunkenem Silen getragen von Faunen. Radierung. 26,3 x 39,2 cm. 1640. B. XX, S. 170, 2, TIB (Commentary) .002 S2 (von S3).
1.200 €
Vor Löschung der Adresse von Francesco Salucio. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Facette. Minimal angestaubt, geringe Altersspuren, sonst sehr schön. Beigegeben von demselben die Radierung „Bacchanal mit trunkenen Satyrn und Kindern“ (B. 4). Beide aus den Sammlungen des Kupferstichkabinetts Berlin, in deren Montierung, sowie Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
5191 Bacchanal mit Altar, Faun und Silenus. Radierung nach Tizian. 26,4 x 39,3 cm. 1640. B. XX, S. 170, 3, TIB (Commentary) .003 S1 (von S3). Wz. Kreuz mit Initialen im Oval.
900 €
Das Blatt ist Paolo Giordano Orsini zugeeignet. Ausgezeichneter, gegensatzreicher Frühdruck vor Änderung der Jahreszahl von 1640 zu 1649 sowie noch mit der Adresse von Francesco Salucio rechts unten. Überwiegend mit feinem Rändchen um die teils gratig zeichnende Facette, teils an diese geschnitten. Unten rechts der Mitte kurze Quetschfalte vom Druck, verso leichte geglättete Knickspuren und kleine Bleistiftannotationen, nur schwach fleckig, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr schön erhalten. Aus der Sammlungen Paul Lüttke (nicht bei Lugt) und Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Paulus Pontius (1603–1658, Antwerpen)
5192 Bildnis des Gaspar de Guzmán, Graf von Olivarez, im ornamentalen Oval, umgeben von zwei Engeln. Radierung und Kupferstich nach Peter Paul Rubens und Diego Velázquez. 61,9 x 44,5 cm. Hollstein 82 I (von II). Wz. Kreuz im Rund mit Nebenmarke Schrift.
750 €
Nach einer Ölskizze von Peter Paul Rubens, die dieser frei nach dem Gemälde von Velázquez ausführte. Die Zeichnung befindet sich im Musées Royaux des Beaux-Arts, Brüssel. Gaspar de Guzmán war ein royaler Günstling König Philipp IV. und zwischen 1621 und 1643 dessen Premierminister. Während des Dreißigjährigen Krieges bemühte sich Guzmán schließlich vergeblich darum, die Holländischen Provinzen wieder einzunehmen. Vor den Änderungen im Namen des Dargestellten. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie und dem Schriftrand oben. Verso geglättete horizontale Mittelfalte, leicht angestaubt und schwach fleckig, drei Eckspitzen mit kleinen Ausbesserungen, oben rechts kleiner geschlossener Randeinriss, drei winzige geschlossene und retuschierte Rostlöchlein, verso hinterfaserte Stellen, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst im Gesamteindruck sehr schön. Beigegeben von demselben nach Rubens der Kupferstich „Die Infantin Isabella Clara Eugenia in Nonnentracht“ (Hollstein 91).


Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606 Leiden – 1669 Amsterdam)
5193 Die Beschneidung: kleine Platte. Radierung. 8,9 x 6,4 cm. Um 1630. B. 48, White/Boon (Hollstein) 48, Nowell-Usticke 48, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 55.
4.000 €
Nowell-Usticke: „R1 A scarce little print“. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Insgesamt leicht fleckig und minimal vergilbt, die Ränder minimal bestoßen, vereinzelte dünne Stellen, weitere Altersspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Aus einer bisher unbekannten Sammlung „vB“ (nicht bei Lugt).
Rembrandt Harmensz. van Rijn
5194 Die Ruhe auf der Flucht, Nachtstück. Radierung. 9 x 5,8 cm. Um 1644. B. 57, White/Boon (Hollstein) 57 III (von IV), Nowell-Usticke 57 III (von VIII), Hinterding/ Rutgers (New Hollstein) 216 IV (von IX).
3.000 €
Mit dem Kopf des Esels rechts und den beiden Punkten in der rechten oberen Ecke. Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Die untere linke Ecke ergänzt und mit feiner Federretusche, unten links ebenda ein Randeinriss, weitere kleine ausgebesserte Randläsuren, dort vereinzelt sorgsame Federretuschen, sonst sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung von Vicomte Philogène de Montfort, 1849 (vgl. Lugt 1822 und 1035).


Rembrandt Harmensz. van Rijn
5195 Christus die Händler aus dem Tempel treibend. Radierung. 13,8 x 17,1 cm. 1635. B. 69, White/Boon (Hollstein) 69 II, Nowell-Usticke 69 III (von VII), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 139 II (von IV).
3.500 €
Vor den Schatten unten links. Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck mit sehr schmalem Rand um die Plattenkante. Geringfügig angestaubt, zu den Außenrändern vor allem oben stockfleckig, ebenda ein Wasserfleck, kurzer Randeinriss außerhalb der Darstellung unten, dünne Stellen am Oberrand, ebenda verso Montagerückstände, sonst in guter Erhaltung. Provenienz: Aus dem Nachlass des Malers Ludwig Thiersch (1825-1909).


Rembrandt Harmensz. van Rijn
5196 Die kleine Auferweckung des Lazarus. Radierung. 15,1 x 11,2 cm. 1642. B. 72, White/Boon (Hollstein) 72 II, Nowell-Usticke 72 II (von III), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 206 II.
3.000 €
Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal angestaubt, leichte Quetschfalten, die unteren Ecken ausgedünnt, die untere linke Spitze hinterlegt, kleine bräunliche Papierinklusion rechts unten, sonst in sehr guter Erhaltung.
5197 Die große Auferweckung des Lazarus. Radierung. 36,8 x 25,8 cm. Um 1632. B. 73, White-Boon (Hollstein) 73 VIII (von X), Nowell-Usticke 73 III (von X), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 113 V (von IX). Wz. Basilisk mit Haus.
25.000 €
Mit der Überarbeitung des Beines des entsetzten Mannes rechts, der Mann im Hintergrund trägt einen Turban. Prachtvoller, ungewöhnlich kräftiger, in allen Partien klarer und stofflicher Druck, auf die Plattenkante beschnitten. Mit deutlichem Grat auf den Gesichtern der beiden Alten und der erstaunten Frau mit ausgebreiteten Armen. Der Abzug überzeugt neben seiner drucktechnischen Präzision besonders durch den fein abgestimmten Reichtum an Hell-Dunkel-Gegensätzen, so sind z.B. die Partien zwischen den Füßen von Christus und Lazarus bzw. zwischen der Menschengruppe links und Christus‘ Rückenkontur vollkommen rein gewischt und kommen leuchtend zur Geltung. Der Übergang zu den dunkleren Stellen wird durch einen überaus vorsichtigen, doch wirkungsvollen, Einsatz von Plattenton erreicht. Ein graphisches Hauptwerk des jungen Rembrandt in einem zeitgenössischen Abzug, wie er nur selten auf dem Auktionsmarkt zu finden ist. Leichte geglättete Mittelfalte sowie eine zarte horizontale Quetschfalte vom Druck, recto nicht sichtbare geglättete Diagonalfalte, je ein winziger geschlossener Einriss im oberen und unteren Rand, Klebereste verso, kleine Ausbesserungen in den unteren Ecken, sonst jedoch vorzügliches Exemplar und überzeugend in der Ausstrahlung. Aus der Sammlung Pierre Mariette, 1674 (Lugt 1790). 5196

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5198 Die Kreuzabnahme bei Fackelschein. Radierung. 21 x 16,2 cm. 1654. B. 83, White/Boon (Hollstein) 83, Nowell-Usticke 83 II (von III), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 286 III (von IV).
2.500 €
Vor den finalen Arbeiten. Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit Rand. Minimal gebräunt und leichtem Lichtrand, das Papier teils leicht wellig, vereinzelte Fleckchen und Quetschfalten im unteren weißen Rand, sonst in sehr guter Erhaltung.

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5199 Die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Radierung. 15,6 x 13,5 cm. 1636. B. 91, White/Boon (Hollstein) 91, Nowell-Usticke 91 IV, Hinterding/Rutgers 159 I-II (von III).
4.000 €
Die Schuhspitze bereits leicht ausgedünnt, jedoch vor den Horizontalen auf der Stufe links. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas fleckig, verso Klebe- und Montierungsreste, dünne und beriebene Stellen ebenda, kleines Löchlein mit Papierunebenheit am Arm des Vaters, wohl aufgezogen (?), sonst sehr gut.

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5200 Dreikönigsabend: ein Nachtstück. Radierung. 9,4 x 14,3 cm. Um 1651. B. 113, White/Boon (Hollstein) 113, Nowell-Usticke 113, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 263 I-II (von IV).
3.500 €
Vor den Horizontalen im Gesicht der Jungfrau, aber bereits mit leichten Abnutzungen in den dunklen Stellen. Ausgezeicheneter Druck mit sehr feinem Rändchen. Etwas angestaubt und leicht fleckig, kleine ausgebesserte Randläsuren, verso Bleistift- und Federannotationen, minimal berieben, weitere Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.
5201 Der Kartenspieler. Radierung. 8,9 x 8,1 cm. 1641. B. 136, White/Boon (Hollstein) 136, Nowell-Usticke 136 I (von IV), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 193 I (von V).
3.500 €
Nowell-Usticke: „Not very common“. Ausgezeichneter, transparenter Abzug auf die Facette geschnitten, unten mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Schwach fleckig, oben rechts geschlossener Randeinriss bis in die Schattierung der Wand, der Rand oben etwas dünn und links mit winziger Fehlstelle, verso alte Klebe- und Montierungsspuren, weitere Handhabungsspuren und kleine Annotationen verso, sonst sehr gut. Aus den Sammlungen Johann Martin Friedrich Geissler, 1808 (Lugt 1072) sowie aus der Sammlung des Kupferstichkabinett der Landesbildergalerie „Orszagos Képtar“ (heute Szépmüvészeti Múzeum) in Budapest (Lugt 2000, mit deren Dublettenstempel Lugt 312b) sowie mit einem unbekannten Sammlerstempel DL (nicht bei Lugt). 5201 5200


Rembrandt Harmensz. van Rijn
5202 Der Flötenspieler („Het Uilespiegeltje“). Radierung. 11,7 x 14,4 cm. 1642. B. 188, White/Boon (Hollstein) 188 IV, Nowell-Usticke 188 IV (von V), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 211 IV. Wz. Lothringerkreuz (undeutlich).
4.500 €
Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck knapp bis an die Plattenkante geschnitten, partiell auf diese. Schwach fleckig, rechte obere Ecke sorgsam und unauffällig ergänzt, hier weitere kleine ausgebesserte Stellen, dünne Stellen entlang des Ober- und Unterrandes sowie des rechten Randes hinterfasert, unten mit winzigen Ausbesserungen in der Darstellung, sonst im Gesamteindruck sehr schön.


Rembrandt Harmensz. van Rijn
5203 Nackte Frau im Freien, mit den Füßen im Wasser. Radierung. 16 x 8 cm. (1658). B. 200, White/Boon (Hollstein) 200, Nowell-Usticke 200 I (von II), Hinterding/ Rutgers (New Hollstein) 309 I (von II).
6.000 €
Prachtvoller, kräftiger, gegensatzreicher und dabei leuchtender Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Verso einzelne diagonale Knickspuren, dünne Stellen und minimal bestoßen unten rechts, minimale Kitterspuren oben rechts, weitere Gebrauchsspuren, sonst ganz vorzügliches Exemplar.
5204 Der Apotheker Abraham Francken. Radierung. 15,8 x 21,1 cm. Um 1657. B. 273, White/Boon (Hollstein) 273 X, Nowell-Usticke 273 VII (von IX), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 301 XI (von XII).
3.500 €
Vor den letzten Arbeiten. Ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit Rändchen an drei Seiten, unten mit sehr schmalem Rand. Ebenda Bleistiftannotationen sowie eine kleine Federnummerierung rechts, die Eckenspitzen teils leicht lädiert, die untere rechte mit kleinem Abriss, unauffällige diagonale Knickspur von der Ecke oben links bis durch das Fenster rechts, wenige kaum merkliche Stockflecken, weitere schwache Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung.

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5205 Bildnis des Jan Uijtenbogaert. Radierung. 22,4 x 22,1 x 18,3 cm. 1635. B. 279, White/Boon (Hollstein) 279 VI, Nowell-Usticke 279 wohl V (von VI), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 153 V (von IX).
4.000 €
Ausgezeichneter Druck mit den begradigten Plattenrändern jedoch vor den beiden Punkten hinter dem Datum. Ausgezeichneter, samtener Druck mit teils feinem Rändchen um die oktogonal geschnittene Facette, teils innerhalb dieser. Minimal fleckig, im unteren Rand kleine hinterlegte Fehlstellen in den Ecken, winzige Fehlstelle dort mittig, links kleine Bestoßung, rechts kleine Randläsur hinterlegt, kleine Montierungsreste und Bleistiftannotationen verso, sonst gleichwohl sehr gut. Aus der Sammlung Pierre Mariette, 1671 (Lugt 1790) - die Jahreszahl deutet daraufhin, dass das Blatt nur wenige Jahre nach Rembrandts Tod Eingang in Mariettes Sammlung gefunden hat.
5206 Der große Coppenol (Bildnis des Lieven Willemsz. van Coppenol). Radierung. 34,5 x 28,9 cm. Um 1658. B. 283, White/Boon (Hollstein) 283 V (von VI), NowellUsticke 283 VII (von XI), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 306 VI-VII (von IX). Wz. Taubenschlag.
9.000 €
Wohl noch vor den Strichen des Zustand VII, jedoch bereits mit dem Wasserzeichen ‚Taubenschlag‘, das für diesen Zustand bekannt ist. Ganz ausgezeichneter, samtener und in vielen Feinheiten klarer Abzug mit feinem Rändchen um die deutlich zeichnende Plattenkante. Minimal fleckig, dünne Stellen, vornehmlich verso schwach knitterspurig, links oben winzige dünne Stelle mit Randläsur, sonst in sehr schöner Erhaltung.


Rembrandt Harmensz. van Rijn
5207 Bärtiger Greis in Pelzmütze. Radierung. 6,2 x 5,3 cm. B. 312, Hollstein (White/Boon) 312 II, NowellUsticke 312 II, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 82 II. 4.500 €
Nowell-Usticke: „RRR A very rare small head“. Mit der Schattierung des Gewandes bis an den unteren Rand. Ausgezeichneter, wenngleich wie üblich etwas silbriger Druck mit feinem Rändchen. Einzelne dünne Stellen, minimal fleckig, verso kleine Montierungsreste und winzige Bleistiftannotationen, kleine unauffällige Ausbesserungen in den Rändern und nahe Mund und Nase, sonst gleichwohl sehr schön.
Rembrandt Harmensz. van Rijn
5208 Greis mit langem Bart, stark vorgebeugt. Radierung. 8,6 x 7,6 cm. 1630. B. 325, White/Boon (Hollstein) 325, Nowell-Usticke 325, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 64. Wz. Lilie (Fragment, obere Spitze eines Straßburger Lilienwappens).
7.500 €
Nowell-Usticke: „RRR - A very rare plate“. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Facette, oben knapp in diese geschnitten. Minimal angestaubt und leichte Handhabungsspuren, verso geglättete Mittel- und Knickfalten, unmerkliche Ausbesserungen etwa in den äußeren Rändern und den oberen Ecken, sonst schön erhalten.

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5209 Kranke Frau mit großem Kopftuch (Bildnis Saskias). Radierung. 6,2 x 5,1 cm. Um 1642. B. 359, White/ Boon (Hollstein) 196, Nowell-Usticke 359, Hinterding/ Rutgers (New Hollstein) 228. 6.000 €
Nowell-Usticke: „RRR+ An extremely rare, delicate study“. Das sehr seltene, intim erfasste Bildnis Saskias, der Ehefrau Rembrandts, in einem für diese zart geätzte Radierung typisch ausgezeichneten, hochfeinen und präzise druckenden Abzug. Meist an die noch sichtbare Plattenkante geschnitten, partiell minimal knapp. Minimal angestaubt, die obere linke Eckenspitze ergänzt, verso beriebene, dünne Stellen, kleine Bleistiftannotationen verso, Montierungsreste ebenda, sonst in ganz vorzüglicher Erhaltung. Aus der Sammlung Peter Gellatly (Lugt 1185).

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5210 nach. Die Landschaft mit den drei Bäumen (Ansicht auf Amsterdam von Nordwest). Radierung von Captain William Baillie. 21,2 x 28,3 cm. 1758. WhiteBoon (Hollstein) 212, copies 7 I (von II), Meyers‘ Allgemeines Künstlerlex. 80 I (von II), Hinterding/Rutgers (New Hollstein, Rembrandt) 214, copy a nach II (von III).
1.500 €
„Vorzüglich schätzt man die Blätter im Geschmacke Rembrandts, den er auch einige mal sehr täuschend kopierte, besonders in der Landschaft mit den drei Bäumen“ (Nagler, Bd. I, S. 221). Die versierte, gegenseitige Wiederholung der gesuchten Landschaft Rembrandts in einem nicht verzeichneten Druckzustand mit der vollen Signatur und dem Datum 1758 am linken Plattenrand; der Himmmel noch immer nicht vollendet, vor dem Blitz und dem Monogramm. Prachtvoller Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Geringfügig nur stockfleckig, oben rechts der Mitte kurzer geschlossener Randeinriss, sonst in vorzüglicher Erhaltung.




5213
Jusepe de Ribera (gen. lo Spagnoletto, 1591 Játiba – 1652 Neapel)
5211 Der hl. Hieronymus, lesend. Radierung. 18,9 x 24,9 cm. (1624). B. 3, Brown 13. Wz. Bekröntes Lilienwappen.
1.200 €
Prachtvoller, atmosphärischer (wohl) Frühdruck mit zarten Wischspuren und zarten Ton, auf bzw. knapp in die Darstellung geschnitten. Lediglich geringe Alters- und Gebrauchsspuren, winzige Löchlein unten links und unten mittig, letzteres hinterlegt, verso schwache geglättete Mittelfalte und winzige Montierungsreste, sonst sehr schön erhalten.
5212 Der trunkene Silen. Radierung. 26,7 x 34,5 cm. 1628. B. 13 II, Brown 14 II (von III).
4.500 €
Ausgezeichneter, toniger Frühdruck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, oben stellenweise bis auf diese beschnitten; vor der Adresse von Rossi und dem Datum 1649. Minimale Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. In dieser Druckqualität selten
5213 Die Buße des hl. Petrus. Radierung. 32,1 x 24,6 cm. 1,4 x 23,8 cm. 1621. B. 17, Brown 6 II. Wz. Reich geschmücktes Krüglein mit Vierblatt und Halbmond darüber.
2.400 €
Mit der Adresse von Frans Wyngaerde. Prachtvoller, atmosphärischer Abzug mit schönem Plattenton und sehr feinem Rändchen um die markant und deutlich zeichnende Plattenkante. Unten mittig winziges Rostfleckchen, auf dem Oberschenkel winziges Fleckchen in hellem Rot, verso geglättete Mittel- und Horizontalfalten, unauffällige Ausbesserungen in den linken Eckenspitzen, links zwei kurze hinterlegte Randeinrisse, winzige Löchlein oben am Felsen, verso kleine Klebe- und Montierungsreste, sonst vorzügliches Exemplar.

Carlo Ridolfi (1594 Lonigo – 1658 Venedig)
5214 Die Hl. Familie mit dem Johannesknaben. Radierung nach Simone Cantarini. 25,2 x 18,8 cm. Nagler, Die Monogrammisten II, 630; IV, 3999, De Vesme (Pièce douteuse) 1.
1.200 €
Die Darstellung geht auf eine Komposition Simone Cantarinis zurück, dennoch herrscht Uneinigkeit bezüglich des Autors dieses anmutigen Blattes. In der Vergangenheit wurde die Radierung mit Cesare Roberti in Verbindung gebracht, der laut Nagler um 1590 in Borgo S. Sepolcro (laut Zani bereits um 1581) tätig gewesen ist. Dieses frühe Datum macht
die Autorschaft Robertis jedoch eher unwahrscheinlich. Nagler schreibt das Blatt daher dem Maler, Kupferstecher und Kunstschriftsteller Carlo Ridolfi zu, der Zeit seines Lebens in Venetien aktiv gewesen ist. Ridolfi arbeitete in einem spätmanieristischen Stil mit Anklängen an Veronese und Tintoretto, jedoch ist sein künstlerisches Profil nicht klar umrissen. Das vorliegende, seltene Blatt ist in einer schlichten, etwas derb anmutenden Radiertechnik ausgeführt. Dennoch ist die Madonna mit dem Kind feinsinnig erfasst und die Anmut und die Intimität der Szene entschädigen für kleine technische Banalitäten. - Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Vor allem rechts oben sowie verso minimal fleckig, kurzer Randeinriss oben.

5215
Geertruyd Roghman (1625–1651/57, Amsterdam)
5215 mit Roelant Roghman und Claes Jansz. Visscher Plaisante Landschappen ofte vermackelijcke GesichtenLandschaften mit Dörfern aus der Umgebung von Amsterdam. 14 Radierungen inkl. Titel. Je ca. 13 x 22,4 cm. B. 114, Hollstein (Roghman) 9-22, Hollstein (Visscher) 318. Wz. Wappen von Amsterdam; Siebenzackige Schellenkappe.
1.500 €
Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, kräftigen Drucken mit silbrig wirkendem Plattenton und schmalem bis sehr schmalem Rand um die markant zeichnenden Plattenkanten. Leicht gebräunt, das Titelblatt etwas stärker und mit vertikaler Mittelfalte, dieses Blatt sowie vereinzelt weitere mit Randbestoßungen links, gelegentlich stockfleckig bzw. fleckig, einzelne Eckenspitzen geknickt, kleine Montierungsreste verso, schwach angestaubt, sonst in einheitlicher und originaler Erhaltung. Aus der Sammlung Joseph Pricken (Lugt 2049).
Salvator Rosa (1615 Arenella – 1673 Rom)
5216 Jason und der Drache. Radierung. 33,8 x 21,5 cm. B. 18, Bozzolato 88, Wallace 118. Wz. Fleurs-de-lis im Doppelkreis.
600 €
Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit schmalem, regelmäßigem Rand um die markant zeichnende Plattenkante. Minimal stockfleckig und angestaubt, unten rechts eine alte Federnummerierung, Spuren von Bleistiftannotationen unten im weißen Rand, verso Montierungsspuren in den oberen Ecken, sonst in schöner Erhaltung.

5216



Jacob van Ruisdael (1628/29 Haarlem – 1682 Amsterdam)
5217 Die kleine Brücke. Radierung. 19,3 x 27,7 cm. Um 1650. B. 1, Hollstein 1 II. Wz. Traube mit Schriftzug.
750 €
Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Zu den Rändern hin minimal angestaubt sowie minimal stockfleckig, winziger, sorgfältig geschlossener Einriss unten links, Montierungsreste verso, sonst schön erhalten. Abbildung online
Aegidius Sadeler II (um 1570 Antwerpen – 1629 Prag)
5218 Die Kreuztragung. Kupferstich nach Albrecht Dürer 42,8 x 28,4 cm. Hollstein 49. Wz. Wappen mit Traube.
2.400 €
Das eindrucksvolle, dramatisch inszenierte Blatt in einem ausgezeichneten, gleichäßigen und harmonischen Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Alterspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten
Aegidius Sadeler II
5219 Theatrum Passionis Christi. 6 (von 8) Kupferstiche. Je ca. 15,4 x 10,9 cm. Hollstein 64-70. Wz. undeutlich.
1.200 €
Die bis auf das Titelblatt mit dem Schmerzensmann und Hollstein 66 komplette Folge der Engel mit den Marterwerkzeugen. Ganz ausgezeichnete, markante Drucke mit zartem Plattenton und sehr feinem Rändchen um die Einfassung, unten mit der Schrift, teils bis an diese beschnitten. Schwache Alters- und Gebrauchsspuren, vier Blatt mit Spuren einer Bleistiftquadrierung, H. 65 mit winziger Randläsur unten, H. 68 mit dünnen Stellen, sonst schöne, einheitliche Exemplare. Beigegeben eine sehr versierte Kopie des fehlenden Blattes H. 66.

5220 Die Hl. Familie mit der hl. Anna und zwei Engeln. Kupferstich nach Hans von Aachen. 30,1 x 22,2 cm. Hollstein 79.
750 €
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten.
5221 Der hl. Sebastian. Kupferstich. 45,9 x 32,8 cm. Hollstein 95 II (von III). Wz. Dreiblatt über Buchstabe (?).
1.200 €
Kraftvolle Darstellung nach eigenem Entwurf, wie häufig auf venezianischem Papier, wenn es von Marco verlegt wurde. Noch vor Löschung seiner Adresse. Ausgezeichneter, gleichmäßiger und dennoch prägnanter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, teils an diese geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Etwas angestaubt, verso unauffällig geglättete Mittelfalte, dort etwas braunfleckig, weitere Altersspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.



5222 Angelika und Medoro. Kupferstich nach Carlo Calinari. 32,1 x 42,3 cm. Hollstein 103. Wz. Wappenschild mit sechszackigem Stern über M.
1.200 €
Ausgezeichneter Druck meist knapp innerhalb der Facette geschnitten. Leichte Altersspuren, vereinzelt leicht fleckig, verso leichte geglättete vertikale Mittelfalte sowie eine diagonale Knickspur, kurze Quetschfältchen unten rechts, geringe Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung.
5223 Felsige Landschaft mit einem Mann, der eine Brücke überquert. Kupferstich. 12,9 x 18,4 cm. „CIVisscher excudit“. Hollstein 202 wohl vor I (von II), TIB .212, dort als III. Wz. Krug mit kleiner Lilie.
1.200 €
Mit der nicht bei Hollstein und im TIB wohl fälschlicherweise als letzter Zustand verzeichneten Adresse Visschers. Die herrliche Druckhaltung mit dem atmosphärischen Plattenton und der markanten Facette sowie das frühe Papier lassen annehmen, dass es sich eher um einen frühen ersten (?) Druckzustand handelt, und die Reihenfolge im TIB durcheinandergeraten ist. Prachtvoller, herrlich transparenter und kräftiger Frühdruck mit zartem Plattenton und breitem, wohl dem vollen Rand. Oben rechts alte Paginierung, vertikale Hängefältchen, links unten kleines Rostfleckchen, weitere Gebrauchsspuren, sonst tadells schön erhaltenes Exemplar. Selten

Johannes Sadeler I (1550 Brüssel – um 1600 Venedig)
5224 Boni et Mali Scientia. 12 Kupferstiche inkl. Titelblatt. Je ca. 20,9 x 26,5 cm. 1583. Hollstein 17-28, je II, Hollstein (Vos) 25-36, je II. Wz. Waage im Kreis mit Dreiblatt darüber.
1.200 €

Die komplette Folge in ausgezeichneten, minimal trockenen Drucken mit schmalem Rand. Nur schwach angestaubt, das Titelblatt oben und unten mit geschlossenem Randeinriss, Blatt zwei mit feiner vertikaler Quetschfalte, diese unten gesprungen und geschlossen, weitere kleine ausgebesserte Randläsuren, meist im unteren weißen Rand, kleine Nadellöchlein, zarte Trockenfältchen verso, sonst einheitlich und gut.
5225 Allegorie der Fama. Kupferstich mit Text von separater Platte, nach Joos van Winghe. 15,4 x 11,7 cm; 2,4 x 11,7 (Textplatte). Mit zeitgenössischer Zueignung in brauner Feder. Hollstein 486.
600 €
Das Herz in der auf den 2. November 1609 datierten Zueignung könnte das Blatt als Verlobungs- oder Liebesgeschenk ausweisen. Unter dem Namen Hans Peter Behem ist der Spross einer Mainzer Glasmalerfamilie dokumentiert, der überwiegend in Frankfurt tätig war und vor 1625 verstirbt (vgl. Saur AKL). Ganz ausgezeichneter, präziser Druck mit delikatem Plattenton um die deutlich sichtbare Facette. Seitlich mit schmalem Rand, oben und unten mit schmalem bzw. sehr schmalem Rändchen. Schwach angeschmutzt, zarte Quetschfalten links, Montierungsreste verso, weitere minimale Griffspuren, sonst in schöner und originaler Erhaltung. Selten

Raphael Sadeler I (1560 Antwerpen – 1628 Venedig oder 1632 München)
5226 Die Anbetung der Könige. Kupferstich nach Jacopo Bassano. 26,8 x 20,6 cm. 1598. Hollstein 14. Wz. Greif.
600 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügig vergilbt, leichte Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Beigegeben von Hermann Swanevelt ein Frühdruck der Radierung „Ein Gasthaus an der Prima Porta: Hosteria a priema porta“ (Hollstein 55 I von III, aus den Sammlungen Carl von Guérard, Lugt 1109, und der Hamburger Kunsthalle, Lugt 686 und 1328). Abbildung online
5227 Die Heilige Familie mit den hll. Katharina und Sebastian (Die mystische Vermählung der hl. Katharina). Kupferstich nach Hendrick Goltzius. 18,3 x 24,3 cm. Hollstein 78, Leesberg (New Hollstein, Goltzius) 463.
600 €
Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Minimal angestaubt, vornehmlich in der Figur der Katharina und im weißen Rand etwas fleckig, zarte Trockenfältchen und unauffällige Mittelspur, oben links im weißen Rand geschlossene Papierläsur, die obere rechte Eckenspitze fehlt, verso oben geglättete diagonale Knickspur, ganzflächig hinterfasert, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr schön erhalten. Beigegeben ein Jan Saenredam zugeschriebener Kupferstich „Die Anbetung der Hirten“ (New Hollstein, Goltzius 421).

Jan Saenredam
5229 zugeschrieben. Salvator Mundi. Kupferstich nach Hendrick Goltzius. 19,6 x 14,3 cm. 1597. B. III, S. 180, 195, nicht in Hollstein, Leesberg (New Hollstein) 449 I (von III). Wz. Wappen mit Basler Stab.
900 €
Noch mit der Adresse von Goltzius. Das ehemals Jacob Matham zugesprochene Blatt in einem prachtvollen, harmonischen und zarttonigen Abzug meist an die sichtbare Plattenkante geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Geringfügig nur fleckig, verso geglättete Mittelspur, dünne Stellen in den beiden linken Ecken (wohl montierungsbedingt), auf ein Fenster-Passepartout montiert, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Jan Saenredam (um 1565 Zaandam – 1607 Assendelft)
5228 Die Vermählung des Reichtums. Kupferstich nach Hendrick Goltzius. 23,3 x 16,1 cm. Um 1595. B. 85, Hollstein 108, Leesberg (New Hollstein) 526. Wz. Bekrönter Doppelkopfadler.
750 €
Aus der Folge „Die Trilogie der Hochzeit“ mit verschlüsselten Allegorien, wie sie typisch für die Zeit des späten niederländischen Manierismus im Umkreis von Hendrick Goltzius waren. Prachtvoller, klarer und kräftiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die gratig zeichnende Plattenkante, unten knapp in den Schriftrand geschnitten. Lediglich schwach fleckig, unmerkliches winziges Löchlein unterhalb des vorderen Hufes, schwache Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung.


Giuseppe Porta Salviati (um 1520 Castelnuovo di Garfagnana – um 1575 Venedig)
5230 Il Giardino dei Pensieri (Der Garten der Gelehrten). Holzschnitt. 24 x 19,3 cm. Nagler, Monogr. IV, 209, S. 69, Passavant VI, 240, 89, Muraro/Rosand (Tiziano e la silografia veneziana), Abb. 133, Scheda 90.
1.800 €
Der Maler und Zeichner Giuseppe Salviati, eigentlich Porta, wurde 1535 Schüler von Francesco Salviati, dessen Namen er annahm. Er begleitete seinen Lehrer 1539 nach Venedig, wo er von den Grimani protegiert wurde und zahlreiche öffentliche Aufträge erhielt. Es handelt sich um eine arkadische Variante der „Schule von Athen“. Einige Astrologen betrachten die Himmelssphäre, während vorne Philosophen sich dem Bücherstudium widmen. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit der Einfassungslinie. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. Selten


Hans Schäufelein (auch Hans Leonhard, 1480 Nürnberg – 1540 Nördlingen)
5232 und Hans Baldung Grien (1476 Weyersheim bei Straßburg - 1545 Straßburg). Vier Blatt aus der Passion: Schmerzensmann; Christus vor Kaiphas; Christus am Kreuz; Kreuzigung. 4 Holzschnitte, einer alt koloriert, einer teils koloriert. Je ca. 23,6 x 15,9 cm. Um 1507. B. 34, 9, drei nicht bei Bartsch, Hollstein (Baldung) 212, Hollstein (Schäufelein) 718, eines ohne Nummer bei Hollstein (NB), Hollstein (Baldung) S. 128.
1.200 €
Vier Illustrationen aus der Folge „Speculum Passionis domini nostri Ihesu christi“ von Ulrich Pinder, 1507. Ausgezeichnete Drucke mit breitem bzw. schmalem Rand, ein Blatt mit feinem Rändchen um die Einfassung. Schwache Alters- und Gebrauchsspuren, teils leicht fleckig, das kolorierte Blatt geringfügig gebräunt, und mit Montierungsresten entlang des linken Randes, weitere Handhabungsspuren, sonst insgesamt sehr gut. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608). Beigegeben ein Holzschnitt auf Pergament von einer deutschen Hand, wohl um 1760 „Christus am Kreuz mit Maria, Maria Magdalena und Johannes, umgeben von drei Engeln das Blut auffangend“.
Abbildung Seite 161
Salomon Savery (1594–1678, Amsterdam)
5231 Bildnis einer Dame als Diana. Radierung und Kupferstich. 34,7 x 25,6 cm. Hollstein 241 I (von II). Wz. Bekröntes Wappen.
1.200 €
Saverys kurioses Bildnis einer Dame zeigt diese in einem Fantasiekostüm der Zeit, das sie mit weiteren Attributen wie Bogen, Köcher, Hunden und der Monsichel an ihrem Hut als die antike Göttin der Nacht und der Jagd Diana ausweist. Vor der Adresse de Witts, aber mit den Versen. Ausgezeichneter Abzug, auf die Einfassung, teils innerhalb dieser geschnitten. Die unteren Ecken mit Reparaturen, neben dem rechten Auge der Dame ein Löchlein, Teile der Ränder sowie ein Einriss an der Mittelfalte links hinterlegt, insgesamt etwas knitterfaltig und fleckig sowie etwas angestaubt, sonst gut. Aus den Sammlungen C. Axel Widstrand (Lugt 2630a) sowie Frank Bensow (Lugt 982c).
Gillis van Scheyndel (tätig um 1622–1679)
5233 Winter. Kupferstich nach Willem Buytewech 16,3 x 24,3 cm. Hollstein 3 . Wz. Wappen von Amsterdam.
1.200 €
Aus einer nicht vollendeten Folge der Jahreszeiten. Prachtvoller Druck mit zartem Plattenton und feinem Rändchen um die Plattenkante, links an diese geschnitten. Minimal angestaubt, leichte geglättete Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, kleine Montierungs- und Klebereste verso, sonst vollkommen und sehr schön erhalten. Von großer Seltenheit
Cornelis Schut (1597–1655, Antwerpen)
5234 Die Jungfrau mit dem Kind. Radierung. 12 x 10,2 cm. Hollstein 48 I (von II).
400 €
Vor der Adresse von J. Haest, Antwerpen. Prachtvoller, kräftiger Druck mit den Spuren eines Rändchens um die Plattenkanten. Minimal angestaubt, oben mittig ein Fleck, die untere linke Eckenspitze dünn, oben rechts nahe der Hand winziges Löchlein, sonst gut erhalten.





Elisabetta Sirani (1638–1665, Bologna)
5235 Die Hl. Familie mit der hl. Elisabeth und dem Johannesknaben. Radierung. 29,4 x 22 cm. B. 8. Wz. Initialen(?) im Kreis mit drei angehängten Kugeln.
1.200 €
Wie nur selten, unten mit dem leeren, weißen Schriftrand (das im TIB abgebildete Exemplar des British Museum, London dagegen beschnitten). Ausgezeichneter, warmtoniger Druck an drei Seiten auf die Plattenkante beschnitten, teils minimal knapp innerhalb, unten mit sehr feinem Rändchem um dieselbe. Etwas angeschmutzt und fleckig, oben links über dem Beil oberflächliche Beschabungen, vereinzelte Randeinrisschen rechts, geschlossener Riss in Mariens Hüfte, Montierungsreste verso u.a. in den Eckenspitzen, unmerklich hinterfasert, weitere kleine Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.
Abbildung Seite 163
Johannes Stradanus (eigentl. van der Straet, 1523 Brügge – 1605 Florenz)
5236 nach. Ser, sive sericus vermis - Die Erfindung der Seidenproduktion. Kupferstich von Theodor Galle. 20,4 x 26,8 cm. Leesberg (New Hollstein, Stradanus) 330 I (von III). Wz. Doppelkopfadler.
600 €
Prachtvoller, präziser Druck mit schönem Plattenton der ersten Ausgabe noch mit der Adresse von Philipps Galle, mit breitem Rand. Vertikale Trockenfältchen, der weiße Rand geringfügig fleckig, marginal vergilbt, sonst in vorzüglicher und vollkommen originaler Erhaltung.
Johannes Stradanus
5237 nach. Venationes: Wolfsjagd mit Speeren; Hirschjagd mit Netzen und Fallen. 2 Kupferstiche von Philips Galle mit zeitgenöss. Kolorit und Goldhöhungen. Je ca. 20,8 x 28 cm. Um 1596. Leesberg (New Hollstein) 430 I (von III) und 433 I (von III). Wz. undeutlich
750 €
Ganz ausgezeichnete Frühdrucke mit feinem, differenziertem Kolorit mit Goldhöhung, mit Rändchen. Etwas gebräunt, fleckig und stockflekkig, verso Leimspuren, im linken weißen Rand in schwarzer Feder eine Paginierung von alter Hand, sehr in schöner und originaler Erhaltung.
Lambert Suavius (eigentl. Zutman, um 1510 Lüttich – zwischen 1574–76 Frankfurt)
5238 Bildnis Antoine Perrenot de Granvelle. Kupferstich. 40 x 28,4 cm. 1556. Wurzbach 45, Hollstein 80 III (von IV).
3.500 €
Die bemerkenswert vielseitige Künstlerpersönlichkeit des Lambert Suavius - er betätigte sich als Architekt, Dichter, Maler, Zeichner und Graphiker - gehörte in Liège dem humanistischen Kreis um Lambert Lombard an, dessen Schüler und Schwager er war. Nach seiner Weiterbildung in Italien, war er zuerst in seiner Heimatstadt und seit den 1550er Jahren in Antwerpen und Frankfurt tätig. Das vorliegende Bildnis stellt den berühmten Kardinal, Staatsmann und Kunstssammler Antoine Perrenot de Granvelle dar, den Suavius bereits zwei Jahre zuvor in einem weiteren Porträt festgehalten hatte (Hollstein 79). Die beiden

Bildnisse entstanden in der Zeit von Granvelles Aufstieg vom Sekretär Karls V. zum autonomen Staatsmann. In diesen Jahren nutzte er das Medium der Druckgraphik geschickt, um seinen Ruf als gelehrter Humanist zu zementieren. - Mit der Jahreszahl, jedoch vor der Adresse von Hans Collaert und der Veränderung der Schrift. Ausgezeichneter,
gleichmäßiger Druck links mit weißem Rändchen, sonst bis an die Darstellung beschnitten. Insgesamt etwas gebräunt und fleckig, geglättete Mittelfalte, kleine Fehlstellen im Unterrand, weitere Randläsuren, Löchlein in der Säule links, weitere kleine Mängel, aufgezogen, im Gesamteindruck noch gutes Exemplar. Außerordentlich selten


Giovanni Cesare Testa (geb. 1655 in Rom)
5239 Dido auf dem Scheiterhaufen, wie ihr Iris das Haar abschneidet. Radierung nach Pietro Testa. 32,9 x 46,3 cm. Nagler 11. Wz. Lilie im Kreis mit Krone darüber.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter, zarttoniger Druck mit schmalem bzw. breitem Rand. Im linken Rand ein geschlossener Einriss bis in die Säule hinein, vor allem im linken Rand leicht wellig, kleine Montierungsreste verso sowie recto oben, minimal angestaubt und an drei Seiten mit Spuren von Rotschnitt, schwacher Lichtrand, sonst frisch und sehr schön erhalten. Selten
Pietro Testa (1612 Lucca – 1650 Rom)
5240 Sokrates am Tisch mit seinen Freunden, auch: Die sieben Weisen Griechenlands. Radierung. 26 x 38,5 cm. 1648. B. 18, Nagler 18, TIB (Commentary) .018 S3 (von S6), Bellini 38, Cropper 114 III (von V).
600 €
Mit der Adresse Westerhouts. Ausgezeichneter, lebendiger Druck mit Rand um die markante Facette. Nur minimal fleckig, vertikale Mittelfalte mit Spuren alter Albummontierung verso, Bleistiftannotationen und leichte Gebrauchsspuren verso, sonst sehr gut erhalten. Aus den Sammlungen Karl Jacob Mayer (Lugt 5100) und Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224). Beigegeben von demselben zwei Abzüge der Radierung „Martyrium des hl. Hieronymus“ (B. 14, mit und ohne Text unterhalb der Darstellung).

5241 Venus und Adonis nach der Jagd, umgeben von Putti. Radierung. 35,8 x 45,3 cm. Um 1632. B. 25, Nagler 25, TIB (Commentary) .025 S1 (von S3), Bellini 13 I (von III), Cropper 16. Wz. undeutlich (Pilger im Schild?).
3.500 €
Vor der Adresse von de‘ Rossi. Prachtvoller, toniger Frühdruck von atmosphärische Wirkung. Links mit der Facette, unten bis an dieselbe geschnitten, sonst bis an die Einfassung, teils minimal knapp innerhalb. Kaum merkliche vertikale Hängefalte sowie unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst ganz vorzüglich in der Erhaltung.
5242 Caritas im Garten mit Putti. Radierung. 39,2 x 27,3 cm. Um 1630/31. B. 28, Nagler 28, TIB (Commentary) .028, Bellini 11, Cropper 11.
600 €
Die Vorzeichnung für die vorliegende, seltene Radierung befindet sich in der Pierpont Morgan Library, New York. Prachtvoller, lebendiger Druck von der ungereinigten Platte, mit feinem Rändchen. Horizontale Mittelfalte, isolierte, blasse Stockflecken, recto kaum wahrnehmbarer Knick entlang des linken Randes, die Eckenspitze unten links wieder angefügt und mit winzigem Ausriss, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung Seite 168


Jonas Umbach (um 1624–1693, Augsburg)
5243 Die Landschaft mit dem dürren Baum. Radierung. 10 x 15,3 cm. Nagler 170, Haas 238, Beaujean (New Hollstein) 249.
600 €
Prachtvoller, warmtoniger Druck mit feinem bis sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Schwache Gebrauchsspuren und Flecken, geschlossener Randeinriss rechts (ca. 5,5 cm), winzige hinterlegte Fehlstelle unten mittig außerhalb der Darstellung, im Gesamteindruck schön. Selten. Beigegeben von Umbach „Landschaft mit Jäger“ und „Berglandschaft mit Schiefergestein“ (NH 163, 247).
Dario Varotari d. J. (um 1610/20 Venedig – nachweisbar in Venedig und Padua bis 1674)
5244 Büste eines Jünglings im weiten Gewand nach links. Radierung nach Alessandro Varotari. 16,4 x 12,7 cm. Nagler 3. Wz. Lilie im Kreis.
750 €
Dario Varotari der Jüngere, Sohn des Malers Alessandro, war Arzt, Dichter, dilettierender Maler und Radierer in Padua. Lediglich fünf Blätter listet Nagler auf, darunter das vorliegende sehr seltene Bildnis eines Jünglings, das laut Bezeichnung nach einem Gemälde des Vaters Alessandro entstand. Möglicherweise handelt es sich um den Evangelisten Johannes oder einen anderen Heiligen. Ausgezeichneter Abzug mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal fleckig und geringfügig angestaubt, kleine sorgsame Hinterfaserungen am oberen und unteren Rand, sonst in sehr guter Erhaltung.

Adriaen van de Velde (1636–1672, Amsterdam)
5245* Verschiedene Tierstücke. 10 Radierungen. 10,9 x 13,3 cm bis 11,3 x 13,7 cm. 1657/59. B. 1-10, Hollstein 1 II (von III), 2 I (von II), 3-10. Wz. Schellenkappe; Nebenmarke.
1.800 €
Teils mit den Ätzflecken früher Abzüge. Die vollständige Serie in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken, vier Blatt mit sehr feinem bis schmalem Rändchen um die Facette, sechs Blatt bis an die Plattenkante bzw. Einfassung beschnitten. Minimal angestaubt und stockfleckig, einzelne Blatt schwach nur gebräunt, B. 1 verso drei Knickfalten, B. 6 mit unmerklicher Ausbesserung am linken Rand, montierungsbedingt punktuell dünne Stellen, sonst sehr gute Exemplare. Bis auf ein Blatt sämtlich aus der Sammlung Ernst Theodor Rodenacker (Lugt 2438).



Jan van de Velde II (1593 Delft – 1641 Enkhuizen)
5246 Die Geschichte des Jonas. 4 Radierungen nach Willem Buytewech. Je ca. 18,7 x 11 cm. Franken-van der Kellen 50-53, Hollstein 2-5, je letzter Zustand. Wz. Fünfzackige Schellenkappe.
1.200 €
Mit der doppelten Nummerierung. Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten, klaren und prägnanten Drucken mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Vereinzelt geringfügig fleckig, kleine Montierungsreste verso in den Rändern, sonst in sehr guter und einheitlich schöner Erhaltung. Als vollständige Suite von großer Seltenheit
Jan van de Velde II
5247 Hexensabbat. Radierung. 21,4 x 28,5 cm. 1626. Franken-van der Kellen 114, Hollstein 152 II (von III). Wz. Straßburger Lilienwappen.
1.800 €
Im äußerst seltenen II. Zustand vor der Adresse von Gillis van Schagen. Ganz ausgezeichneter Druck bis an die Darstellung geschnitten, partiell knapp in diese, unten jedoch mit dem vollen Schriftrand und Spuren der Plattenkante. Mittig vertikale Quetschfalten vom Druck, diese oben gesprungen und hinterfasert, oben links winziger geschlossener Randeinriss, unten kleiner hinterlegter Randeinriss bis in das Kartenspiel, in der rechten unteren Ecke kleines, unauffälliges Risschen, am Oberrand winziges Löchlein, insgesamt etwas fleckig und angestaubt, verso winzige hinterfaserte Stellen sowie kleine Montierungsreste, sonst gut erhalten.

Jan van de Velde II
5248 Die Abtei (Landschaft mit Mönchen, im Mittelgrund die Mariakerk in Utrecht). Radierung möglicherweise nach Willem Buytewech (?). 11,3 x 27,6 cm. Franken-van der Kellen 412, Hollstein 370.
750 €
Die vermutlich als eigenständige Arbeit entstandene Radierung folgt Details zweier Zeichnungen Willem Buytewechs in Berlin und Paris, der genaue Zusammenhang ist jedoch unklar. Möglicherweise wurde die Platte nicht vollendet bzw. nicht regelmäßig gedruckt, wie der leere Schriftrand vermuten lässt. Prachtvoller, herrlich prägnanter Druck mit schmalem Rand oben und unten, links und rechts teils an die Plattenkante geschnitten. Minimal fleckig, verso geglättete Vertikalfalten, montierungsbedingt dünne Stellen entlang des linken Randes, minimale Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Sehr selten, Hollstein erwähnt lediglich acht Exemplare in öffentlichen Sammlungen.


Agostino Veneziano (eigentl. Agostino dei Musi, geb. um 1490 in Venedig)
5249 Mann mit Fahne und Löwe. Radierung nach Marcantonio Raimondi. 24,9 x 17,9 cm. B. XIV, S. 357, 482. Wz. undeutlich.
1.800 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Abzug mit Rändchen und schönem Plattenschmutz. Leicht angestaubt und schwach stockfleckig, verso kleine Reste alter Montierung, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Max Menge (Lugt 1893a).
Francesco Villamena (1566 Assisi – 1624 Rom)
5250 Die Faustschläger, auch: i Bruttobuono, Li Sfrenati oder les Gourmeurs. Kupferstich. 37,7 x 50,8 cm. 1601. Nagler 63 I (von II), Le Blanc 62 , Michael Bury, The Print in Italy 1550-1620, BM 2001, Nr. 112. Wz. Pilger (?) im Kreis.
1.500 €
Satirische Darstellung auf die Unruhen der Liga unter Heinrich IV. von Frankreich. Die Komposition wurde von Villamena dem großen Kunstmäzen Ciriaco Mattei (1542-1614) gewidmet. Sie zeigt einen Straßenkampf zwischen dem sogenannten „Bruttobuono“, welche die Spanier unterstützten, und Steine werfenden, pro-französischen Schlägern. Kämpfe zwischen Anhängern der spanischen und französischen Fraktionen waren zu dieser Zeit in Rom weit verbreitet. Hinter den Figuren ist ein Blick auf den Caelius mit der Villa Mattei zu sehen. - Prachtvoller, klarer Druck vor der Adresse von Pierre II. Mariette, 1667, in dessen Sammlung unser Exemplar 1680 Eingang fand. Mit der Plattenkante, teils knapp innerhalb dieser. Minimal fleckig, verso vertikale Mittelfalz, dort mittig kleine Läsuren, sowie oben und unten ausgebesserte, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Selten. Aus der Sammlung Pierre II. Mariette, 1680 (Lugt 1788, ein 1678 datiertes Exemplar des ersten Zustandes befindet sich im British Museum) und Ritter Joseph-Guillaume-Jean Camberlyn (Lugt 514).

David Vinckboons (1576 Mecheln – 1633 Amsterdam)
5251 nach. Pyramus und Thisbe; Hero und Leander. 2 Kupferstiche. Je ca. 16,4 x 20,4 cm. Hollstein (after Vinckboons) 2 und 4, je I (von II). Wz. Großes Wappenschild mit Posthorn und Schrägbalken.
1.200 €
Die beiden Blätter stammen aus einer vierteiligen Suite „Landschaften mit Metamorphosen“ nach den Vorlagen David Vinckboons, der Urheber ist bisher unbekannt. Jeweils vor der Adresse von Jan Claesz. Visscher Ganz ausgezeichnete Drucke mit breitem Rand. Lediglich geringfügige Alters- und Gebrauchsspuren, nur sehr schwach lichtrandig, vertikale Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, sonst sehr schön und einheitlich erhalten. Sehr selten
Cornelis Visscher (1628/29–1658, Haarlem)
5252 Athena. Kupferstich nach Francesco Parmigianino. 39,6 x 26,5 cm. Hollstein 38 I (von IV), Mussini/de Rubeis 161. Wz. Bekröntes Wappen (undeutlich).
750 €
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck vor der Schrift, mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügig angestaubt, verso vereinzelte Klebereste, sonst gutes Exemplar.



Cornelis Visscher
5253 Die große Katze, mit einer Maus zur Linken. Kupferstich. 14,4 x 18,5 cm. Um 1657. Hollstein 42 II.
2.400 €
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Leicht fleckig, unten links verso geglättete diagonale Knickspur, unten rechts kleine hinterlegte Ausbesserungen, in der oberen linken Ecke geschlossene bzw. hinterlegte Randeinrisse, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Albert van Loock (Lugt 3751).
Johannes van Vliet (tätig um 1628–1637 in Leiden)
5254 Lesende Frau. Radierung nach Rembrandt Harmensz. van Rijn. 27,8 x 22,2 cm. B. 18, Hollstein 18 II (von III), Schuckman/Royalton-Kisch/Hinterding 4. Wz. Buchstaben IHP.
1.800 €
Vor der Adresse von Danckerts. Ganz ausgezeichneter Druck meist knapp in die Darstellung geschnitten, rechts mit Spuren derselben. Vereinzelt minimal fleckig, verso schwach geglättete horizontal und vertikal verlaufende Falten, kleine ausgebesserte vertikale Läsur sowie Ausbesserung jeweils in der unteren rechten Ecke, in der oberen rechten Eckenspitze sowie in der Ecke links jeweils sorgsame Ausbesserungen mit dezenten Ergänzungen und Federretuschen, weitere geringe Altersspuren, sonst jedoch insgesamt gut.

Lucas Vorsterman I (1595 Zaltbommel – 1675 Antwerpen)
5255 Der junge und der alte Schäfer. Kupferstich nach Parmigianino. 21,2 x 15,3 cm. Hollstein 125 III.
600 €
Die gegenseitige Vorzeichnung Parmigianinos befindet sich heute in der Hamburger Kunsthalle, und zählt zu den großen zeichnerischen Leistungen des italienischen Meisters. Der Kupferstich gibt die Komposition im Gegensinn wieder und kommt hier im finalen Zustand, jedoch ohne einen in der Literatur erwähnten Kratzer, in einem ganz ausgezeichneten, harmonischen Druck. Mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie bzw. Darstellung und unten mit dem Schriftrand. Leicht angestaubt, oben kleine unauffällige Ausbesserungen im Rand und winzige ergänzte Stelle in der linken oberen Eckenspitze, auf ein Fenster-Passepartout montiert, verso geglättete Mittelspur, sonst sehr schön. Selten


Maarten de Vos (1532–1603, Antwerpen)
5256 nach. Die Geschichte von Tobias. 6 Kupferstiche mit Radierung, womöglich von Hieronymus Wierix
Je ca. 19,5 x 27,5 cm. Um 1582-85. Hollstein 166-171, je I (von II). Wz. Krüglein.
2.800 €
Die eindrucksvolle Folge nach Inventionen des Maarten de Vos brilliert durch ihre komplexe Ikonographie und den erzählerischen Reichtum. In jüngster Zeit wird auf Grund der hohen künstlerischen Qualität angenommen, dass Hieronymus Wierix als Kupferstecher für den Zyklus verantwortlich zeichnete. Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, kontrastreichen Frühdrucken mit Plattenton und breitem Rand. Minimal gebräunt, schwacher Wasserrand rechts oben, sonst gut.

Maarten de Vos
5257 nach. Christus, hl. Paulus und die Martyrien der zwölf Apostel. 13 Kupferstiche von Hendrick Goltzius, Hans Collaert I und anderen. Je ca. 20,7 x 28,5 cm. Hollstein (Vos) 804-816 jeweils letzter Zustand, Leesberg (New Hollstein, Goltzius) 366 und 367, je III, Diels/Leesberg (New Hollstein, Collaert Dynasty) 685-688, je III. Wz. Kleines Wäppchen.
900 €
Die Folge entstand nach Vorlagen von Maarten de Vos. Ursprünglich schrieben Hirschmann und Strauss alle 13 Darstellungen Hendrick Goltzius zu, heute werden ihm nur noch zwei Blätter zugeordnet, vier weitere werden Hans Collaert I zugewiesen. Für die übrigen Blätter der Folge sind die ausführenden Stecher noch nicht eindeutig identifiziert, Mariette vermutete u.a. eine Beteiligung der Wierix-Brüder. Sämtlich mit der neueren Nummerierung. Die vollständige Folge in der von Claes Jansz. Visscher verlegten Ausgabe, in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken mit breitem bzw. wohl dem beinahe vollen Rand um die Plattenkante. Vereinzelt leicht fleckig und zu den Rändern etwas gebräunt, vertikale Knickspuren bzw. Trockenfältchen, links Spuren alter Bindung, Blatt 1 die Facette unten rechts gebrochen, sonst einheitlich und original erhaltene Exemplare. Sehr selten. Beigegeben von Hendrick Goltzius nach Johannes Stradanus zwei weitere Aposteldarstellungen „Paulus von der Schlange gebissen“ und „Paulus erweckt Eutychus zum Leben (New Hollstein 347 III und D2 III).
Elias Widemann (1619 Augsburg – 1652 in Wien)
5258 Schreibmeisterblatt mit dem Bildnis Erzherzoges Leopold Wilhelm zu Pferd. Radierung. 47,5 x 41,5 cm. „Elias Wideman sculpsit“. Nagler 4, Berliner Ornamentsichkat. 4830.
600 €
Der Berliner Ornamentstichkatalog listet das mit in „un cano“ ausgeführte Schreibmeisterschnörkel verzierte Blatt mit dem Reiterbildnis des Erzherzoges Leopold Wilhelm, es ist möglicherweise in Zusammenhang mit einer größeren Folge entstanden. Ganz ausgezeichneter, wohl etwas späterer Abzug an die Plattenkante geschnitten. Geringüfgig altersspurig und stockfleckig, verso entlang der äußeren Kanten mit braunen Klebespuren, sonst gut erhalten.

Pierre Woeiriot II
(De Bonzey, 1532 Neufchâteau – nach 1596)
5260 Hasdrubals Frau stürzt sich in den brennenden Tempel. Radierung nach Baldassare Peruzzi. 22,2 x 17 cm. Robert-Dumensil 206, Le Blanc 89.
750 €
Prachtvoller, kräftiger und toniger Abzug mit feinem Rändchen um die Facette. Verso geringfügig fleckig, die obere linke Eckenspitze bestoßen, verso Spuren eines Contre-Épreuves, sonst in tadellos schöner Erhaltung.
Johannes Wierix (1549 Antwerpen – um 1618 Brüssel)
5259 Christus und die zwölf Apostel mit dem hl. Paul. 14 Kupferstiche. Je ca. 13,5 x 8,5 cm. Mauquoy-Hendrickx 923-936 II, Hollstein 1168-1180 II (III) und R20. 2.400 €
Die vollständige Folge des zweiten Zustands mit den Rahmungen, inkl. dem ersetzten Blatt des hl. Matthias (Mauquoy-Hendrickx 935, Hollstein R20). Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete, teils frühe Abzüge mit Rand um die deutlich zeichnenden Facetten. Teils mit vereinzelten Fleckchen, der hl. Johannes (H. 1172) mit einem Risschen im rechten Rand, einige Blätter mit einem schwachen Wasserrand an der oberen rechten Ecke (H. 1175, 1178, R20), insgesamt geringfügig angestaubt und minimal gebräunt, ansonsten in sehr schöner und originaler Erhaltung. Sehr selten; die Autoren des Hollstein nennen nur ein vollständiges Exemplar der Folge in Stuttgart.


Das Blatt ist ein Kompendium barocker Trinkgefäße. Prachtvoller, äußerst prägnanter und kräftiger Abzug mit Spuren eines Rändchens um die Einfassunglinie, unten mit dem Schriftrand. Verso leichte Mittelfalte und leichte Vertikalfalz, teils dünne und verso beriebene Stellen, kleine Ausbesserungen in den Rändern, geringfügig fleckig und altersspurig, sonst jedoch sehr schön erhalten. Aus der Sammlung von Frank Bensow (Lugt 982c). 5261
Frans van den Wyngaerde (1614–1679, Antwerpen)
5261 Bacchus und der trunkene Silen, oder: Der Satyr mit den Prunkgefäßen. Kupferstich nach Peter Paul Rubens. 33,5 x 42,9 cm. Wurzbach 13, Hollstein 15. Wz. Wappenkartusche mit Schriftzug.
900 €


James Barry (1741 Cork - 1806 London)
5262 König Lear und Cordelia. Radierung und Grabstichel auf einem festen Kupferdruckpapier. 54,5 x 55,6 cm. Um 1790. Pressly 5 VII.
6.000 €
Eigenhändige Wiederholung Barrys nach seinem Gemälde aus dem Jahre 1776. Aus dem Werk A Series of Etchings by James Barry Esq from his Original and Justly Celebrated Paintings ..., das kurz nach dem Tode Barrys 1808 von seiner Schwester Mary Anne Bulkley herausgegeben und der Royal Society gewidmet wurde. Pressly erwähnt insgesamt 6 Exemplare in Yale, Glasgow, Providence, London und in Privatbesitz. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit Rand bzw. Rändchen oben. Geringfügige Altersspuren, der Gesamteindruck jedoch sehr gut.
Schöner Querschnitt durch das Œuvre des vielseitig tätigen Malers und Kupferstechers Francesco Bartolozzi, der Einblick in verschiedene Karrierephasen des Künstlers gibt. Überwiegend Blätter vorhanden, die während seines Aufenhaltes in England entstanden. Ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke mit unterschiedlichen Randverhältnissen. Sämtlich an den Ecken montiert, das Papier dort teils leicht knitterfaltig, vereinzelt stockfleckig und fleckig, weitere Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Beigegeben zwei radierte Bildnisse Francesco Bartolozzis von P. W. Tomkins bzw. L. Bouilliard. Sämtlich aus der Samlmung der Fürsten zu Liechtenstein, auf deren Montierung, diese lose in der originalen Ledermappe. 5263
Francesco Bartolozzi (1730 Florenz - 1813 Lissabon)
5263* Ca. 65 Blatt aus dem druckgraphischen Werk des Künstlers. Teils in Punktiermanier und farbig. 12mo bis Folio.
1.800 €


Darunter die vollständigen Folgen „Chevaux des différents pays“ nach Johann Georg Pforr (Rieger 359-364) und „Etudes d‘Animaux“ nach Heinrich Roos (Rieger 405-416). Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke meist mit feinem bis sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Sämtlich an den Ecken montiert, das Papier dort teils leicht knitterfaltig, vereinzelt stockfleckig und fleckig, weitere Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Sämtlich aus der Samlmung der Fürsten zu Liechtenstein, auf deren Montierung, diese lose in der originalen Ledermappe. 5264
Adam von Bartsch (1758-1821, Wien)
5264* Ca. 79 Blatt aus dem druckgraphischen Œuvre des Künstlers. 12mo bis Folio.
2.400 €

Firmin Beauvarlet (1731 Abbeville - 1797 Paris)
5266 Die Sultanin. Radierung und Kupferstich nach Carle van Loo. 47,5 x 36,5 cm. IFF 79, Dairaine 42, Le Blanc 68 II.
1.200 €
Prachtvoller, harmonischer Druck mit dem vollen Rand. Geringfügige Altersspuren, sonst tadelloses Exemplar.

Bernardo Bellotto (gen. Canaletto, 1721 Venedig - 1780 Warschau)
5267 Perspective de la Facade de la Roiale Eglise Catolique, avec une part du Palais ... (Dresden vom linken Elbufer oberhalb des Altstädter Brückenkopfes - Blick vom überhöhten Terrassenufer des Brühlschen Gartens). Radierung. 54,7 x 84 cm. 1748. De Vesme 11 I (von V), Succi (1999) 11 I (von III). Wz. Pinienzapfen.
6.000 €
Vor der Löschung der Schrift „Ce Tableau fait“ und das Wappen noch von der separaten Platte gedruckt. Prachtvoller, klarer Druck mit Rand, noch mit den Pentimenti des Rades des Wagens unten links, die über die Einfassungslinie reichen. Übliche geglättete und hinterlegte vertikale Mittelfalte, dort mit hinterlegten Einrissen im oberen und unteren Rand sowie drei winzige Papierfehlstellen in der Mitte. Ebenso recto unauffällige horizontale Mittelfalte in der linken Bildhälfte hinterlegt. Der linke Plattenrand teils gebrochen und fachmännisch hinterlegt, kleiner hinterlegter Einriss in der äußersten oberen linken Ecke, kleine Verfärbung an der Einfassungslinie oben links, das Papier verso an den Rändern 1 cm umlaufend etwas verbräunt, wohl aufgrund einer alten Montage, minimal angestaubt, sonst im Gesamteindruck jedoch sehr schön.
François Boucher (1703-1770, Paris)
5268 nach. Junges Mädchen mit Rose, nach unten blickend (Première tête, aux trois crayons, d‘après Boucher). Radierung in Crayonmanier in Schwarz, Rot und Weiß, auf feinem blauem Bütten, von Louis-Marin Bonnet. 30,8 x 22,2 cm. Vor 1765. Hérold 9 I (von IV).
1.500 €
Louis-Marin Bonnet gilt als der Erfinder der Farbradierung, die bis in das feinste Detail die Wirkung einer Kreidezeichnung, im Fortlauf der technischen Möglichkeiten auch Pastellzeichnungen nachzuahmen vermochte. Die vorliegende, anmutige Darstellung einer jungen Frau mit einer am Dekolleté gesetzten Rose geht zurück auf eine Vorlage von François Boucher. Wie der Text des ersten, frühen Druckzustandes verrät (Premiere Estampe aus trois Crayons d‘après le deßein de Mr. Boucher), handelt es sich um die erste Radierung, die Bonnet überhaupt in dieser mehrfarbigen Radiertechnik ausführte, und die er später zur Perfektion bringen wird. Prachtvoller Frühdruck dieses für den Farbstich bedeutenden Blattes in einem ersten Zustand vor der Veränderung des Textes, der Hinzufügung weiterer Einfassungslinien und der Verwendung einer zusätzlichen blauen und gelben Platte. Mit Rand um die Darstellung, unten mit dem Textrand, wohl knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Geringfügig angestaubt, minimal lichtrandig, zwei winzige bestoßene, dünne Stellen außerhalb der Einfassung, kleine Montierungsreste verso, sonst ganz vorzügliches Exemplar. Von großer Seltenheit.

François Boucher
5269 nach. Junges Mädchen mit der Rose. Farbradierung in Crayonmanier in Schwarz, Rot und Hellblau auf Bütten von Gilles-Antoine Demarteau le Jeune. 31,3 x 22,6 cm. Leymarie 563, Ausst. Kat. Regency to Empire. French Printmaking 1715-1814, Baltimore/Minneapolis 1984, S. 222, Nr. 74. Wz. Schriftzug (undeutlich).
1.200 €
Prachtvoller Abzug mit Adresse und Nummer, mit sehr feinem Rändchen um die äußerste Einfassungslinie. Geringfügig angestaubt, die Ränder minimal bestoßen, verso minimal angeschmutzt und wohl montierungsbedingt minimal berieben, sonst sehr gut erhalten. Selten



Benigno Bossi (1727 Arcisate – 1797 Parma)
5270 Raccolta di disegni originali di Fra. Mazzola detto il Parmigianino. 17 (von 29) Radierungen nach Parmigianino, vielfach farbig und mit Roulette. 8vo-4to; 40 x 27,5 cm (Blattgröße). 1772. Le Blanc, aus 4-37, Mussini/ de Rubeis (Parmigianino tradotto, Ausst.Kat. Parma 2003) 324-327, 330, 335, 337, 339-341, 344-347, 350, 351, 353. Wz. Bekröntes Kreuzwappen über zwei Kugeln; Lilie.
750 €
Ganz ausgezeichnete Drucke mit sehr breitem Rand, nur Nr. 17 mit schmalem Rand. Etwas stockfleckig, einzelne zarte, horizontale Quetschfalten, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gute Exemplare. Aus der Sammlung Philipp Herrmann (Lugt 1352a), das Titelblatt verso mit unbekannter Sammlermarke in schwarzer Feder „A unter Krone“ (Anton I. von Sachsen?, vgl. Lugt 51).
Frederik Ludvig Bradt (1747 Kopenhagen - 1829 Førslev)
5271 Weite Landschaft bei Jaegerpris, mit Bauern auf dem Felde - Prospekt af egnen om Jægerspris. Radierung und Kupferstich nach Jens Juel. 39,8 x 51,3 cm. (1782). Le Blanc wohl 1 oder 2. Wz. Schrift über drei Reihen.
750 €
Das Gemälde von Jens Juel befindet sich im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen. Prachtvoller, herrlich nuancierter und gratiger Frühdruck vor aller Schrift. Geringfügige Altersspuren, unten rechts kleine Bleistiftannotationen zu Künstler und Titel in französischer Sprache „vue près de Bernstort (?) à une heure d‘Elseneur“, sonst in tadellos schöner und unberührt originaler Erhaltung.
Canaletto (eigentl. Antonio Canal, 1697-1768, Venedig)
5272* Al Dolo. Radierung. 30,3 x 43,2 cm. De Vesme 4, Bromberg 4 II (von III), Montecuccoli degli Erri 4 III (von IV). Wz. R (Montecuccoli 15).
3.000 €
Vor der Nummer FF3. Ganz ausgezeichneter, flirrender Druck mit breitem Rand. Leicht angestaubt, geglättete vertikale Mittelfalte, kaum wahrnehmbarer Lichtrand, sonst schönes Exemplar.


5273* Die Landschaft mit der Frau am Brunnen. Radierung. 13,5 x 20,7 cm. De Vesme 26, Bromberg 29 II a (von III), Montecuccoli degli Erri 25 I (von IV).
2.400 €
Mit den zwei Pfählen, aber vor dem Glitscher unterhalb der Mauer. Von dem Etat vor den zwei Pfosten ist nur ein Abzug in Windsor bekannt. Prachtvoller, transparenter Druck aus der 1. Auflage von Pasquali mit feinem, bis 4 mm breitem Rändchen. Sehr blasse Stockflecken, Montierungsspuren verso an einer Kante, sonst in sehr schöner, harmonischer Erhaltung.

5274 „VEDUTE / altre prese da i Luoghi altre ideate / DA / ANTONIO CANAL / e da esso intagliate poste in prospetiva / umiliate / All‘ Ill.mo Signor / GIUSEPPE SMITH / Console di S.M. Britanica appresso la Ser.ma / Repubblica di Venezia / In segno di stima ed ossequio“. Folge von 31 Radierungen inklusive Titelblatt auf 17 Bögen, sämtlich gebunden in einem hellbraunen, marmorierten Kalbslederalbum der Zeit (etwas bestoßen und teils leicht beschabt), mit goldgeprägtem Rückenschild „CANAL EAUX FORTES“ und Rückenvergoldung, blind geprägte Deckelfilete und vergoldete Stehkanten sowie dreiseitiger Rotschnitt, moderne marmorierte Papiervorsätze, vor und nach der Folge jeweils ein modernes weißes Vorsatzpapier Bogengröße je ca. 42,2 x 60 cm. Um 1752-1755. Bromberg 1-11, 13-14, 16, 18-33, Montecuccoli degli Erri 1-31. Wz. Monogramm FF mit Lilienornament (vgl. Montecuccoli degli Erri 6a-c, auf allen Blättern zu finden).
120.000 €
Das Album enthält das komplett erreichbare graphische Œuvre des Künstlers (Montecuccoli degli Erri 33/Bromberg 34 existiert nur in zwei Exemplaren in Windsor und Berlin; Montecuccoli degli Erri 34/ Bromberg 35 sowie 35/17 je nur in einem Exemplar in Windsor), das sind 31 Radierungen auf insgesamt 17 Bögen verteilt gedruckt. Auf zehn Bögen befindet sich jeweils nur eine Radierung, auf drei Bögen sind je zwei Radierungen (zwei Radierungen wurden in einem Falle bereits montiert), auf drei Bögen sind je vier Radierungen gedruckt und auf dem letzten Bogen drei Radierungen. Das Erscheinungsdatum der Radierungen als Folge ist nicht genau bestimmt. Den neueren Recherchen Montecuccoli degli Erris zufolge wurden die ersten Ausgaben zwischen 1752 bis 1759 publiziert. Die Drucke sind jedoch sicherlich früher entstanden, ein Druck ist „1741“ datiert. Das Titelblatt kann erst nach 1744 entstanden sein; nachdem Joseph Smith, dem die Folge gewidmet ist, zum Konsul des englischen Hofes bei der Serenissima ernannt wurde.
Ruth Bromberg hat verschiedene Ausgaben verglichen und davon sich unterscheidende „printing order“ abgeleitet. Interessanterweise lässt sich unsere spezifische Kombination der einzelnen Druckplatten keiner der bei ihr genannten Varianten zuordnen. Montecocculi degli Erri war unsere Abfolge bekannt, und er argumentiert nachvollziehbar, warum es sich um eine der frühestens Editionen handelt; auch macht das Arrangement insbesondere jeweils der zu viert angeordneten, kleineren Darstellungen inhaltlich und stilistisch Sinn. Bei unserem Album handelt es sich um eine zeitgenössische, Montecuccoli degli Erris zufolge um eine erste Ausgabe, die zwischen 1752-1755 von Pasquali herausgegeben wurde.
Sämtliche Radierungen in prachtvollen bis brillanten, vollkommen präzisen und differenzierten Frühdrucken, die von einer besonderen, flirrenden Lebendigkeit zeugen, typisch für die venezianische Graphikproduktion. In den Schwärzen teils mit wunderbarer Gratwirkung. Sämtlich auf den vollen Bögen mit meist breiten Rändern um die äußerst scharfen, bisweilen gratig und äußerst markant zeichnenden Facetten, die fast ausnahmslos noch deutliche Spuren von Plattenschwärze und einzelne Kritzel aufweisen. Nach Montecuccoli degli Erris sämtlich frühe Abzüge vor Abschrägung der Platten und späteren Überarbeitungen. Die gesamte Folge auf kräftigem Bütten gedruckt, alle Blätter mit dem Wasserzeichen „Monogramm FF mit Lilienornament“, das Montecocculi degli Erri für diese frühen Ausgaben verzeichnet (Montecuccoli degli Erri 2002, S. 192 mit Abb. auf S. 200/201).
Insgesamt nur leicht und vereinzelt fleckig, ein Blatt mit Farbspritzern, vertikale Mittelfalz, gelegentlich sehr zarte Trockenfältchen, die „Ansicht einer Stadt mit dem Grab eines Bischofs“ mit je einer unauffälligen Ausbesserung oben und unten, dort oben knapp in die Darstellung reichend, unmerklich und sorgsam mit der Feder retuschiert, eine ebensolche ausgebesserte und ergänzte Stelle auf „Der Portikus mit der Laterne“ unten, weitere nur sehr unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst befindet sich die Suite in sehr schöner, einheitlicher und vor allem in originaler Erhaltung. Diese herrliche, einheitliche Konservierung der Suite der „Vedute“ in dem wohl originalen zeitgenössischen Einband repräsentiert den ursprünglichen, zeitgenössischen Zustand des 18. Jahrhunderts und trägt zum Wert dieser Folge maßgeblich bei.





Das Album in der zeitgenössischen, um 1752-1755 von Pasquali besorgten Ausgabe enthält folgende Radierungen - hier beschrieben in der im Album gegebenen Reihenfolge:
I. Titelblatt. „Vedute, altre prese da i Luoghi altre ideate da Antonio Canal e da esso intagliate poste in prospetivea umiliate all‘Ill.mo Signor Giuseppe Smith Console di S. M. Britanica appresso la Ser.ma Repubblica di Venezia In segno di stima ed ossequio“. Bromberg 1 II, Montecuccoli degli Erri 1 I (von IV).
II. „La Torre di Malghera“. Bromberg 2 II (von III), Montecuccoli degli Erri 2 I (von IV).
III. „Mestre“. Bromberg 3 I (von II), Montecuccoli degli Erri 3 I (von III).
IV. „Al Dolo“. Bromberg 4 II (von III), Montecuccoli degli Erri 4 I (von IV).
V. „Ale Porte del Dolo“. Bromberg 5 II (von III), Montecuccoli degli Erri 5 I (von IV).
VI. „Le Porte del Dolo“. Bromberg 6 II (von III), Montecuccoli degli Erri 6 I (von IV).
VII. „S. Giustina in Prà della Vale“ und „Prà della Vale“. Bromberg 7 und 8, je I (von II), Montecuccoli degli Erri 7 und 8, je I (von IV). Zwei Radierungen auf einem zusammengesetzten Bogen.
VIII. Ansicht einer Stadt am Flussufer. Bromberg 9 I (von II), Montecuccoli degli Erri 9 I (von III).
IX. Der Portikus mit der Laterne. Bromberg 10 II (von III), Montecuccoli degli Erri 10 I (von III).
X. Imaginäre Ansicht von Padua. Bromberg 11 II (von III), Montecuccoli degli Erri 11 I (von III).
XI. Imaginäre Ansicht von Venedig: Das Haus mit der Inschrift - Das Haus mit dem Peristyl. Bromberg 13 und 14 II, Montecuccoli degli Erri 12 und 13. Nach Teilung der Platte, zwei Radierungen zusammen auf einem Bogen gedruckt.
XII. Ansicht einer Stadt mit dem Grab eines Bischofs. Bromberg 16 II, Montecuccoli degli Erri 14.
XIII. „La Libreria. V.“ - „La Piera del Bando. V.“ - „Le Procuratie Niove e S. Ziminian V.“ - „Le Preson. V.“ Bromberg 18 II (von III), 19 II (von III), 25 I (von II), 21 II (von III); Montecuccoli degli Erri 15 I (von II), 16 I (von II), 17 I (von III), 18 I (von II). Vier Radierungen auf einen Bogen gedruckt.
XIV. Die Terrasse - Der Markt von Dolo - Die Landschaft mit den Ruinen - Die Landschaft mit dem Turm. Bromberg 24 II (von III), 26 III (von IV), 31, 28 II; Montecuccoli degli Erri 19 I (von II), 20 I (von II), 21, 22. Vier Radierungen auf einen Bogen gedruckt.
XV. Die Landschaft mit dem betenden Pilger - Die Berglandschaften mit den fünf Brücken - Die Landschaft mit der Frau am Brunnen - Das Reitermonument. Bromberg 27 III, 22 II A (von II B), 29 II A (von III), 23; Montecuccoli degli Erri 23, 24 I (von III), 25 I (von IV), 26. Vier Radierungen auf einen Bogen gedruckt.
XVI. Die imaginäre Ansicht von S. Giacomo am Rialto - Der Markt am Molo. Bromberg 30 I (von II) und 20 III (von IV); Montecuccoli degli Erri 27 I (von II) und 28 I (von II). Zwei Radierungen auf einen Bogen gedruckt.
XVII. Das kleine Monument - Das Bischofsgrab - Der Wagen auf der Brükke. Bromberg 33 II, 15, 32 II; Montecuccoli degli Erri 29, 30 I (von II) und 31. Drei Radierungen auf einen Bogen gedruckt, von den geteilten Platten.
Louis Carmontelle (eigentlich Carrogis, 1717-1806, Paris)
5275 nach. Bildnis des Louis Petit de Bachaumont. Radierung von Jean-Pierre-Louis-Laurent Houël. 34,1 x 19,2 cm. IFF 22 II. Wz. Fragment (Kranz).
1.200 €
Vorliegendes Portrait des Louis Petit de Bachaumont schuf der Maler, Kupferstecher, Radierer und Schriftsteller Jean-Pierre Louis Laurent Houël (1735-1813) nach einer Zeichnung Carmontelles, die sich heute im Musée Condé in Chantilly befindet (Inv. CAR 390). Louis Petit de Bachaumont war Arzt, Schriftsteller und Salonkritiker. Er verkehrte im Salon der Mme. Doublet und redigierte die dort gesammelten Nouvelles à la main, die per Abonnement verschickt wurden und teils brisante Neuigkeiten des Hoflebens, aus Politik und Kultur verbreiteten. Bachaumont ist dargestellt vor einer fiktiven Kulisse aus einem Teil des Louvre und der Säule für Katharina von Medici im Hôtel de Soissons, für deren Erhaltung sich Bachaumont engagiert hatte und auf die die Bildunterschrift bezogen ist. Ausgezeichneter Druck mit Rand um die prägnant zeichnende Plattenkante. Geringfügige Handhabungsspuren an den Rändern, zwei Knitterfalten oben und unten, verso kleine Montierungsspuren, sonstn in sehr schöner Erhaltung.

Chalcographische Gesellschaft Dessau

5276 Haldenwang, Christian (1770 Durlach - 1831 Bad Rippoldsau). Gustav Adolf unweit Dessau auf dem Weg nach Wörlitz. Aquatinta und Radierung, farbig gedruckt und wohl zeitgenössisch mit Aquarell überarbeitet. 19 x 28 cm. Michels (Die Chalcographische Gesellschaft Dessau, Dessau 1996), Verlagsverzeichnis Nr. 95.
300 €
Das Blatt zeigt das 1981 zerstörte und lange Zeit als Gasthaus genutzte sogenannte „Schwedenhaus“ an der Hauptstraße nach Wörlitz. Das dreigeschossige neogotische Bauwerk war mit einem ehemals vergoldeten Sandsteinrelief geschmückt, das den Schwedenkönig Gustav Adolph zu Pferde unter einer schwebenden Victoria zeigt. Der Legende nach soll sich Gustav Adolph, der „Erretter der Deutschen Freiheit“ (Rode) unweit des Hauses unter der Löbbenbrücke vor kaiserlichen Truppen verborgen haben. - Ausgezeichneter Druck auf die Darstellung geschnitten. Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut. Selten, zumal als in Farben gedrucktes Exemplar. Gerahmt in einem für die Blätter der Chalcographischen Gesellschaft vorgesehenen, zeitgenössischen Kirschholzrahmen mit quadratischen Eckaufsätzen.
Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726 Danzig - 1801 Berlin)
5277 Eine stehende Dame (Demoiselle Quantin). Radierung. 17,8 x 13,8 cm. 1758. Engelmann 5.
750 €
Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Etwas stockfleckig, leichte Alterspuren, sonst sehr gutes Exemplar.


Daniel Nikolaus Chodowiecki
5278 Die beiden sitzenden Damen (Demoiselle Quantin und die Gattin des Künstlers). Radierung. 14,1 x 9,3 cm. 1758. Engelmann 11 II.
600 €
Ausgezeichneter, fein nuancierter und toniger Druck mit Rand. Minimale Altersspuren, rechts teils unbedeutende dünne Stellen montierungsbedingt, sonst sehr gut. Beigegeben drei weitere Radierungen desselben (Engelmann 304, 610 und 649).


5279 Lippert und Zingg. Radierung. 19,8 x 14 cm. 1798. Engelmann 882 A (von B IV).
3.000 €
Am 3. November 1773 besucht Chodowiecki, gemeinsam mit seinem Freund, dem Künstler Adrian Zingg, die Wohnung des Antiquars Philipp Daniel Lippert in Dresden. Ähnlich wie in seiner Radierung Cabinet d‘un peintre von 1772 zeigt sich Chodowiecki hier rechts in der hinteren Ecke und beobachtet die Szenerie. Lippert, von dem es heißt, er habe schlecht gehört, greift sich zum besseren Verständnis ans Ohr, Zingg scheint ihm etwas zu erläutern. 1773 hielt Chodowiecki das Zusammentreffen fest, doch entstand die Radierung erst 25 Jahre später. Vermutlich eine neuerliche Reise im Jahre 1798 nach Dresden, die er unter anderem mit Anton Graff und Adrian Zingg unternahm, ließ Chodowiecki den Entschluss fassen, die Radierung als Zeugnis der langjährigen Freundschaft mit Zingg auszuführen. Unser Abzug stammt von der ersten, kleineren, unvollendeten und verätzten, später verworfenen Platte. Chodowiecki gab diesen ersten Radierversuch auf, da ihn vermutlich die Zeichnung und Probleme im Ätzprozess nicht überzeugten. Abzüge dieser frühen, verworfenen Fassung sind extrem selten Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck mit breitem Rand um die markant und teils gratig zeichnende Facette. Geringfügig und vereinzelt stockfleckig, dünne Stellen verso, geringe Alters- und Gebrauchsspuren, kleine Montierungsreste verso, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar. Aus der Sammlung Ernst Behre, Danzig (Lugt 2807a), der eine beachtliche Sammlung mit Arbeiten Chodowieckis zusammengetragen hatte.

Gilles Demarteau (1722 Lüttich - 1776 Paris)
5280 Suite de Paysage. 6 Radierungen mit Crayonmanier in Rot nach Jean-Pierre-Louis-Laurent Houël. Je ca. 12 x 17,2 cm. IFF 48. Wz. Schriftzug „Auvergne“.
600 €
Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, nuancierten Drucken mit Rand, links mit Schöpfrand. Etwas griffspurig, fleckig bzw. angeschmutzt, der Titel etwas stärker und mit Randeinrissen rechts, sämtlich links mit zwei Löchlein von Fadenbindung sowie weiteren Spuren und Resten alter Heftung, etwa geglättete Vertikalfalten, an den Ecken oben montiert, weitere kleine Mängel, sonst in guter Erhaltung. Die vollständige Serie selten Abbildung Seite 195
Baron Dominique-Vivant Denon (1747 Chalon-sur-Saône - 1826 Paris)
5281 Die Ermordung des hl. Petrus Martyr. Radierung nach Tizian. 53,5 x 35,5 cm. IFF 250 III, TIB (supplement) .304. Wz. Drei Sterne im Wappen auf Krone (Heawood 687, dat. 1784 Venedig)
600 €
Der gegenseitige, durch einen reichen, lebendigen Duktus ausgezeichnete Stich nach Tizians Gemälde in einem prachtvollen, klaren und nuancenreichen Druck. Mit Rand um die Einfassungslinie. Etwas fleckig, oben und unten vertikale Quetschspuren, im Rand leicht gewellt bzw. vereinzelt kleine Knickspuren, weitere kleine Randläsuren sowie Erhaltungsmängel, sonst schön. Selten
Abbildung Seite 195
Louis-Jean Desprez (1743 Auxerre - 1804 Stockholm)
5282 und Francesco Piranesi (um 1758/59 Rom –1810 Paris). Die Cappella Paolina im Vatikan bei festlicher Beleuchtung während der Zeremonie der Quarant‘ Ore. Aquarell und Gouache über einer Umrissradierung. 71,8 x 49,6 cm. Um 1783 -85. Wollin 2 I (von II).
6.000 €
Die suggestive Darstellung zeigt in ihrer komplexen und kraftvollen Illuminierung die ganze Genialität von Louis-Jean Desprez und zeugt von seinem unbestechlichen Talent für die theatralische Inszenierung. In starker Verkürzung ist der Innenraum der Cappella Paolina im Vatikan während der Zeremonie der Quarant‘ Ore dargestellt, die am Abend nach der Gründonnerstagliturgie stattfindet. Zu diesem Zweck haben sich Papst Pius VI. und hohe kirchliche Würdenträger vor der sogenannten „Macchina delle Quarant‘ore“ zum Gebet versammelt, einem barokken, von Gianlorenzo Bernini entworfenen Aufbau aus geschnitztem, vergoldetem Holz, der mit zweihundert brennenden Kerzen geschmückt ist. Desprez verleiht der Zeremonie einen mystischen Charakter. Die feierliche Beleuchtung, die dramatischen, dunklen Schatten und die imposante, im Dämmerlicht gezeigte Architekturkulisse, die die einzelnen Gestalten verschwindend klein erscheinen lassen, verleihen dem Geschehen eine visuelle Prägnanz und einen ganz eigenen Zauber, der den Betrachter unweigerlich in seinen Bann zieht. Francesco Piranesi schuf die Umrissradierung nach einem gezeichneten Entwurf Desprez‘, während dieser mit großer Verve das Blatt mit Gouache und Aquarell überarbeitete. Original mit den gedruckten Seitenstreifen auf den Rändern montiert und auf festes Papier aufgezogen (unten teils leicht abgelöst). Ganz ausgezeichneter Druck, das Aquarell und die Deckfarben frisch erhalten. Horizontale Mittelfalte, dort mit leichten oberflächlichen Bereibungen, weitere meist nur punktuelle beriebene Stellen, leicht fleckig, verso auf dem Untersatzpapier etwas stockfleckig, weitere geringfügige Alters- und Gebrauchsspuren, sonst im Gesamteindruck sehr schönes Exemplar.


Albert Christoph Dies (1755 Hannover - 1822 Wien)

5283 Die Landschaften mit Armida und Medea in den Lüften: Armida und Rinaldo; Medea flieht auf ihrem von Drachen gezogenen Wagen. 2 Radierungen. Je ca. 21,5 x 27 cm. 1784 und 1792. Andresen 1-2, jeweils II. 1.200 €
Als Radierer ist Dies vor allem durch die gemeinsam mit seinen Malerfreunden Johann Christian Reinhart und Jacob Wilhelm Mechau geschaffene Folge „Malerisch radirte Prospecte aus Italien“ bekannt, die zwischen 1792-1798 entstand (vgl. Andresen 52-75). Die beiden hier vorliegenden frühen Arbeiten des Künstlers, die auf zwei gemalte Nachtstücke des Künstlers zurückgehen, sind als Pendants konzipiert, obwohl zwischen der Entstehung beider Radierungen acht Jahre liegen. Sie zählen zu den frühesten druckgraphischen Werken des Künstlers. Ganz ausgezeichnete, atmosphärische Drucke mit schmalem Rand. Vereinzelt schwach stockfleckig, die Ränder rechts unten jeweils bestoßen, dünne Stellen ebenda, etwas gebrauchsspurig, sonst jedoch in einheitlich schöner und originaler Erhaltung. Selten

Christian Wilhelm Ernst Dietrich (gen. Dietricy, 1712 Weimar - 1774 Dresden)
5284 Die Flucht der Heiligen Familie. Radierung. 14,1 x 18,3 cm. 1734. Linck 12 II (von III).
600 €
Der laut Linck sehr seltene zweite Zustand vor der Aufhellung des Hintergrundes. Ganz ausgezeichneter, markanter Abzug unten mit der Plattenkante, sonst bis an die Einfassung beschnitten. Minimale Gebrauchsspuren, verso schwach fleckig, sonst tadellos. Aus der Sammlung Heinrich Stinnes (Lugt 1376a). Beigegeben von demselben sechs weitere Radierungen (Linck 30 I/III, 31 I/III, 44, 45, 75, 127 I/IV) sowie ein Blatt nach Dietrich (vgl. Linck 91), vier davon ebenfalls aus der Sammlung Stinnes, insgesamt 8 Blatt
5285 Der blinde Bettler. Holzschnitt. 15,7 x 13,5 cm. 1757. Linck 78 I (von III).
400 €
Der von Linck als sehr selten beschriebene Erstzustand vor Hinzufügung der Tonplatte. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Darstellung. Leicht stockfleckig, geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und unberührter Erhaltung. Beigegeben dasselbe Motiv im zweiten Zustand mit der ockerfarbenen Tonplatte.



Christian Wilhelm Ernst Dietrich
5286 Venus mit den Liebesgöttern in einer Landschaft. Radierung. 18,9 x 26,7 cm. 1742. Linck 137 II (von IV).
400 €
Mit dem überarbeiteten Fuß der Venus, jedoch vor der Nummer. Ausgezeichneter, toniger Druck mit feinem Rändchen. Leichte Altersspuren, verso Montierungsreste entlang den Rändern, sonst gut erhalten. Aus der Sammlung W. E. Drugulin (Lugt 2612).
Balthasar Anton Dunker (1746 Saal bei Stralsund - 1807 Bern)
5287 Arkadische Landschaft mit rastenden Hirten (Vue de la grotte des chèvres près de la source sur le Mont Lucrèce). Radierung auf grünlichem Bütten nach Jakob Philipp Hackert. 34 x 45,1 cm. Nach 1780.
450 €
Für die Königin von Neapel schuf Hackert 1780 zehn Gouachen, die die Umgebung des Hauses von Horaz (65-8 v. Chr.) in der Region Tivoli darstellen. Sie waren ein Geschenk für Herzogin Marie-Christine in Brüssel. Hackerts Freund Dunker stach sie in Kupfer, sein Bruder Georg Abraham gab sie heraus. Ausgezeichneter, leuchtender Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Etwas angestaubt und fleckig, dünne Stellen unten rechts winziges Löchlein, Handhabungsspuren, sonst gut erhalten.

Jean-Jacques Flipart (1719-1782, Paris)
5288 La chasse au tigre (Die Tigerjagd). Radierung, Grabstichel und Kaltnadel nach François Boucher. 51 x 37 cm. 1773. Jean-Richard 1010, IFF 146, Le Blanc 6. Wz. Wappen.
1.800 €
Das virtuos behandelte, souverän komponierte Blatt nach einer Invention des François Boucher ist ein Meisterwerk der Reproduktionsgraphik des französischen Rokoko. Prachtvoller, nuancierter und harmonischer Druck mit Rand. Geringfügige Alterspuren, sonst vorzüglich erhalten.


Franz Gabet (1765-1847, Wien)
5289 Runde Landschaften. 2 Radierungen nach Martin von Molitor. 29,2 x 22,5 cm. 1798. Nicht bei Andresen.
600 €
Der Wiener Sammler und dilettierende Künstler Franz Gabet schuf an die einhundert Landschaftsradierungen, deren subtile Technik nur selten den „Dilettanten“ verrät. Seine besten Arbeiten entstanden in der Zeitspanne zwischen 1790-1810, darunter eine größere Gruppe von Radierungen nach Martin von Molitor, mit dem Gabet freundschaftlich eng verbunden war und dessen Werke er sammelte. Zu den Blättern nach dem Künstlerfreund Molitor zählen Landschaftsradierungen in runder Form - Nagler erwähnt neun runde Landschaften, Andresen eine sechsblättrige Folge. Die beiden vorliegenden Blätter mit der einheitlichen Beschriftung „D‘aprés M. Molitor par Gabet 798“ weisen ein größeres Format auf als die anderen Landschaftstondi Gabets und entstanden offensichtlich als Pendants (vgl. Albertina, Klebebände, Nr. D/III/45/39 und D/III/45/40). Der kompositorisch gespiegelte Bildaufbau verschränkt die beiden Teile eines einheitlichen, mittig geteilten Landschaftsmotivs. - Prachtvolle Drucke mit schmalen Rändern um die Plattenkanten, leicht stockfleckig, an den linken Ecken verso Reste alter Montierung, sonst sehr schön erhalten. Aus der Sammlung Johann Nepumuk Seiler, München (Lugt 3976). Selten
Francisco de Goya (1746 Fuendetodos - 1828 Bordeaux)
5290 El Agarrotado (Der Garrottierte). Radierung auf Velin. 32,8 x 21,4 cm. Um 1778. Delteil 21, Harris 21 III, 4. Ausgabe.
3.000 €
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Das Papier leicht vergilbt und lichtrandig, Knick- und Knitterspuren, kleine Beschabung im weißen Unterrand, Montagereste verso in den linken Ecken, weitere Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.
5291 Muchachos al avio. Radierung mit Aquatinta auf Bütten, aus der Folge Los Caprichos, wie auch die folgende Losnummer. 21,5 x 15,2 cm (Plattenrand); 31,8 x 22,6 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 48, Harris 46 III, 1. Auflage (von 12).
2.400 €
Blatt 11 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Dieser etwas fleckig und angestaubt, vornehmlich links einige winzige Wurmlöchlein, oben links ausgebesserte Fehlstelle, weitere hinterlegte bzw. geschlossene Randschäden, unten rechts kurze Knickspuren, weitere Handhabungsspuren, sonst gut.
Francisco de Goya
5292 Ysele quema la casa. Radierung und Aquatinta auf Bütten. 21,4 x 15,1 cm (Plattenrand); 31,6 x 22,3 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 55, Harris 53 III, 1. Ausgabe (von 12).
3.000 €
Blatt 18 aus der Folge. Ausgezeichneter, klarer Druck mit breitem, links und unten wohl mit dem vollen Schöpfrand. Minimal angestaubt sowie vereinzelt minimal fleckig, im weißen Rand winzige Wurmlöchlein und Wurmgänge, teilweise hinterlegt, vereinzelt hinterlegte kurze Randeinrisschen, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5293 Modo de volar - donde hay ganas hay mana. Radierung mit Aquatinta auf Bütten, aus der Folge Los Proverbios, wie auch die folgenden vier Losnummern. 24,4 x 35 cm (Plattenrand); 31,1 x 42,7 cm (Blattgröße). Delteil 214, Harris 260 III, wohl 5. Ausgabe (von 9).
900 €
Blatt 13 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Außerhalb der Darstellung partiell stockfleckig, zwei schwache Diagonalknikke im Unterrand, winziger Randeinriss links, Montierungsreste verso am Oberrand, sonst in guter Erhaltung. Abbildung Seite 204






Francisco de Goya
5294 Los Proverbios - Disparate de Tontos (Lluvia de Toros); Disparate Conocido (¡Que Guerrero!); Disparate Puntual (Una Reina del Circo); Disparate de Bestia (Otras Leyes por el Pueblo). 4 Radierungen mit Aquatinta auf Bütten. Je ca. 24,2 x 35,5 cm (Darstellung); 29,3 x 42,7 cm (Blattgröße). Delteil 220-223, Harris 265-268 III.
4.800 €
Alle vier ergänzenden Radierungen zu den Proverbios, welche 1877 posthum erstmals von François Liénard in Paris gedruckt und in der Zeitschrift „L‘Art“ veröffentlicht wurden. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit schmalem Rand. Vereinzelt minimal fleckig, oben Klebereste und alte Heftspuren, Delteil 221 und 222 je mit leicht gestauchter Ecke unten links, bei Delteil 222 dort die Spitze fehlend, sonst in schöner Erhaltung.
5295 Disparate Conocido (Que Guerrero!). Radierung mit Aquatinta auf Bütten. 24,2 x 35,6 cm (Plattenrand); 29,6 x 42,7 (Blattgröße). Delteil 220 II, Harris 266 III.
1.200 €
Das erste der zusätzlichen vier Blätter zur Folge. Die damalige Interpretation der bewusst uneindeutig gestalteten Szenerie ging dahin, dass das Volk das Machtgehabe und den Pomp als reines Gehabe der Regierung enttarnen sollte. Vorliegende Darstellung wurde daher mit dem Sprichwort „Dos a uno, meten la paja en el culo“ („Wenn zwei gegen eins, muss man sich eben den Hintern mit Stroh stopfen“) verbunden interpretiert Ganz ausgezeichneter Druck mit dem wohl vollen Rand. Im Passepartoutausschnitt gebräunt und mit leichtem Lichtrand, leichte Gebrauchsspuren im weißen Rand, sonst noch sehr gut erhalten. Beigegeben von Goya „Aveugle Enlevé sur les Cornes d‘un Taureau“ (Harris 25).
5296 Una Reina del Circo (Disparate Puntual). Aquatintaradierung auf Bütten. 24,1 x 35,4 cm (Plattenrand); 30,2 x 44,5 cm. (Blattgröße). Delteil 221 II (von III), Harris 267 III.
1.200 €
Blatt 2 der zusätzlichen vier Blätter zur Folge, vor der bei Delteil beschriebenen Löschung des Textes. Wie alle Darstellungen der Disparates ist auch diese Darstellung vermutlich ganz bewusst nicht inhaltlich auflösbar zu entschlüsseln. Das hinderte die verschiedenen Goya-Experten aber nicht daran, doch eine inhaltliche Position herauszulesen: Demnach könnte sich die Darstellung des gefährlichen Hochseilakts darauf beziehen, sich im Spanischen „auf einem lockeren Seil“ bzw. auf sehr dünnem Eis zu bewegen oder eine politisch sehr riskante Position zu vertreten. Eine alternative Interpretation ist auch „Jemandes Schicksal hängt an einem seidenen Faden“ (Tener el alma en un hilo), womit möglicherweise das Schicksal des spanischen Volkes gemeint war. - Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand um die Plattenkante. Im Passepartoutausschnitt etwas gebräunt und mit leichtem Lichtrand, im weißen Rand vereinzelt kleine Nadellöchlein und links sowie rechts Heftspuren, rechts kurzer Randeinriss, die Ränder minimal bestoßen, weitere Altersspuren, sonst schön erhalten. Aus der Sammlung Tomás Harris, London, dem Werkverzeichnisverfassers Goyas (Lugt 4922 und 4921).
Abbildung Seite 206


5297 Disparate de Bestia (Otras leyes por el pueblo).
Radierung mit Aquatinta auf Bütten. 24,6 x 35,6 cm.
Delteil 222 II (von III), Harris 268 III.
1.200 €
Blatt 3 der zusätzlichen vier Blätter zur Folge, vor der bei Delteil beschriebenen Löschung des Textes. Die surreal anmutende und sicherlich politisch zu verstehende Szene im Zusammenhang mit dem spani-
schen Sprichwort „Poner el cascabel al gato“, also etwa „Der Katze die Glöckchen anlegen“. Nach Harris steht der katzbuckelnde aber friedliche Elefant für das große und mächtige Volk, dem von einer verängstigt im Schatten stehenden Gruppe von Orientalen, die die herrschenden Eliten darstellen, ein neues Gesetz vorgeschrieben und damit das entmachtende und zähmende Glöckchenhalsband angelegt werden soll.
- Prachtvoller, kräftiger Abzug mit Rand. Angestaubt, lichtrandig, kleine Randläsuren, links oben im weißen Rand geschlossener Einriss, verso gebräunt, sonst schön.

Valentin Green (1739 Salford, Warwickshire - 1813 London)
5298 Das Experiment mit der Luftpumpe. Schabkunstblatt nach Joseph Wright of Derby. 47,9 x 58,6 cm. 1769. Chaloner-Smith 163 I (von II), Egerton (in: Joseph Wright of Derby, Ausst.Kat. London 1990) P2 II (von IV). Wz. Kreuz mit Beizeichen im Oval.
2.400 €
Valentine Greens virtuoses Blatt zählt zu den Höhepunkten der Schabkunst. Es entstand ein Jahr nachdem Joseph Richard Wright of Derby mit dem „Experiment mit der Luftpumpe“ eines seiner berühmtesten Kerzenbilder und gleichsam eine Ikone des Illuminismus schuf (1768,
National Gallery, London). Die nächtliche Szene zeigt einen Naturphilosophen, also einen Vorläufer moderner Wissenschaftler, der mittels einer Luftpumpe und eines eingeschlossenen Vogels dem gebannten Publikum die Wirkung eines Vakuums demonstriert. Das Motiv liegt hier in einem seltenen Probedruck mit den eingeritzten Namen von Wright, Boydell und Green, jedoch vor Vollendung der Schrift vor.Prachtvoller, das Helldunkel herrlich plastisch zur Wirkung bringender Abzug mit schmalem Rändchen. Minimal angestaubt und berieben, einzelne Stockflecken, die weiße Eckenspitze unten links ergänzt, zwei Randeinrisse oben, einer minimal knapp in die Darstellung reichend und hinterlegt, verso ein bräunlicher, recto nicht sichtbarer Fleck, sonst in sehr schöner Erhaltung.


Johannes de Groot II (geb. 1688/89, tätig 1722-1742 in Leiden)
5300 Pastorale Landschaft mit Flöte spielendem Hirten begleitet von einer jungen Dame. Schabkunstblatt. 37 x 28,9 cm. Nicht in Wurzbach. Wz. Lilie und Schriftzug ‚Imhof‘.
600 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Handhabungsspuren verso, kleine Knickspur verso, kleine Klebereste ebenda, sonst in sehr schöner Erhaltung. Selten
Carl Wilhelm Kolbe (1757 Berlin - 1835 Dresden)
5301 Ein Reiter mit Lanze springt nach rechts über einen Steg. Radierung auf Velin. 36 x 29,1 cm. Jentsch 51, Martens 173 II (von III).
800 €
Ganz ausgezeichneter Druck vor der Nummer 51 oben links. Allseitig mit Rand um die teils gratig zeichnende Plattenkante. Etwas altersspurig und geringfügig stockfleckig, verso Spuren alter Bleistiftannotationen, sonst sehr gutes Exemplar.
5302 Le pêcheur. Radierung auf Velin nach Salomon Gessner. 32,8 x 42,8 cm. Jentsch 297, Martens 282 I (von II).
750 €
Vor der Schrift. Prachtvoller Druck mit schmalem Rand. Leicht angestaubt, vereinzelt schwache Stockfleckchen, vom Oberrand diagonale bzw. vertikale Knitterfältchen, sonst schön. Aus der Kupferstichsammlung Loening (Lugt 4807).
5303 La Rêveuse. Radierung auf Velin nach Salomon Gessner. 32,6 x 41,9 cm. Um 1809. Jentsch 315, Martens 298 II (von III).
600 €
Vor der Schrift. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Im weißen Rand leicht fingerfleckig, vereinzelt winzige Rostfleckchen, kleine unbedeutende Randläsuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.



Carlo Lasinio (1759 Treviso - 1838 Pisa)
5304 Die vier Philosophen (Justus Lipsius mit Peter Paul Rubens, Philipp Rubens und Hugo Grotius). Farbiges Schabkunstblatt mit eigenh. Pinselüberarbeitungen und Weißhöhungen nach Peter Paul Rubens. 49,7 x 44,9 cm. Singer (Der Vierfarbendruck in der Gefolgschaft Jacob Christoffel Le Blons) 445, nicht in Ausst. Kat. Carlo Lasinio Incisioni, Florenz 2004. Wz. Große Kartusche mit Schriftzug „Colle in Toscana“.
1.200 €
Die Darstellung geht auf ein Gemälde von Peter Paul Rubens zurück (heute in den Uffizien), das Lasinio zwischen 1783 und 1786 im Rahmen einer Serie nach Florentiner dipinti famosi in seiner aufwendigen Vielfarbendrucktechnik reproduzierte. - Prachtvoller, farbintensiver Druck von wunderbar malerischer Wirkung an drei Seiten mit feinem Rändchen um die Plattenkante, unten bis auf bzw. teils minimal knapp innerhalb dieser geschnitten. Vor allem zu den Rändern hin Gebrauchsspuren und Mängel, etwa eine von verso durchschlagende braune Papierverfärbung am rechten Rand sowie in der Ecke oben links, schmaler vertikaler Randausriss rechts unten, einzelne Wurmlöchlein, die Blattunterkante alt mit Papierstreifen hinterlegt, vereinzelte Bereibungen, verso leicht stockfleckig, im Gesamteindruck gleichwohl schön und harmonisch. Von großer Seltenheit
Franz Anton Maulbertsch (1724 Langenargen - 1796 Wien)
5305 nach. Der hl. Florian als Krieger mit der Palme. Kupferstich mit Radierung und Kaltnadel. 40,4 x 30,1 cm (Plattenkante), 40,5 x 32,1 cm (Blattgröße). Um 1760. Nagler (Maulbertsch) 6, Le Blanc (Maulbertsch) 5. Wz. Kleines Wappen mit Stierkopf und Kreuz.
4.500 €
Das seltene Motiv des „hl. Florian als Krieger“ geht auf eine Bilderfindung von Franz Anton Maulbertsch zurück. Die Wiener Albertina bewahrt eine Federzeichnung (Inv. 43799), die wohl als Vorlage für die Ausführung in Öl diente. Eine Ölskizze in der Sammlung des Unteren Belvedere in Wien (Inv. 2329), die dasselbe Motiv zeigt und lange als von der Hand Maulbertschs galt (s. Klara Garas: Franz Anton Maulbertsch, Wien 1960, S. 213, Nr. 189), wird jetzt als Werk eines unbekannten Künstlers geführt, weshalb die eigenhändige Ölskizze Maulbertschs, auf die unsere Radierung zurückgeht, wohl als verschollen gelten muss. Die furiose Radierung nach der Maulbertsch‘en Komposition wird in der älteren Literatur von Nagler und Le Blanc dem Künstler selbst zugeschrieben. In der jüngeren Forschung sind jedoch Zweifel aufgekommen und das Blatt wird heute teils als ein Werk des Maulbertsch-Schülers Johann Beheim (tätig 1762-1770 in Wien, Mailand und Rom) geführt, dessen druckgraphisches Œuvre ebenso rar und gesucht ist wie das seines Lehrers. Bei unserem höchst experimentellen Abzug handelt es sich um

einen singulären Probedruck von der unvollendeten Platte, den der Künstler auf einen vollen, für die Druckplatte jedoch etwas zu kurzen Papierbogen gedruckt hat. Insbesondere die für die Komposition relevante Partie, nämlich das Gesicht des Heiligen ist noch nicht angelegt und erscheint als weiße Leerstelle, ebenso wie größere Teile der den Speer umgebenden Draperie. Der Abzug diente also als ein Arbeitsmittel für den Stecher, der sich Gewissheit über die weiteren Arbeitsschritte verschaffen wollte. Entsprechend wurde bei der Herstellung des Drucks weniger Wert auf die Qualität des Abzugs oder die Wahl eines passenden Papierformats gelegt. Auch die Werkstattspuren wie die ölhaltigen
Flecken zeugen von dem Charakter als Arbeitsmittel. - Ausgezeichneter, etwas ungleichmäßiger Druck, rechts und links mit Rändchen, oben mit der Plattenkante, unten die Darstellung vom originalen Papierrand überschnitten. Horizontale und vertikale Mittelfalte, weitere zahlreiche Knitterfältchen, stockfleckig und mit vereinzelten Ölflecken, weitere Gebrauchsspuren. Laut Annotation des beiliegenden Untersatzes aus der Sammlung des Wiener Kunsthistorikers Ludwig Münz (1889-1957) und aus der Sammlung Wolfgang Trauwitz, Stuttgart (1927-1970), verso mit dem Stempel der „Zentralstelle für Denkmalschutz im Bundesministerium f. Unterricht“. Von großer Seltenheit, wohl Unikum.

Franz Anton Maulbertsch
5306 nach. „Maximus in Sanctis est parvulus ille Puellus“ (Die hll. Franziskus Seraphikus, Christophorus, Theresa von Avila und Papst Clemens XIII). Radierung von Johann Beheim. 43,5 x 29,1 cm. 1762. Nicht bei Nagler, Le Blanc (Beheim) 2, Meyer, Allgemeines Künstler-Lexikon III, 335, 3, Haberditzel: Franz Anton Maulbertsch, Wien 2006, S. 211-212. Wz. undeutlich (Adler?).
1.500 €
Johann Beheim, ein Schüler Jakob Schmutzers, hatte diese Radierung nach Maulbertschs Huldigungsblatt gestochen. Das allegorische Sinnbild ist deshalb nicht leicht zu deuten, weil Maulbertsch es für einen
sehr speziellen zeitgenössischen Anlass entwarf: Papst Clemens XIII. erhob den Erzbischof von Wien, Graf Christoph Anton Migazzi, im November 1761 zum Kardinal. Maulbertsch erhoffte sich, dass der Kardinal bei der Vergabe von künstlerischen Aufträgen auch an ihn dächte. - Hier vorliegend ein unbeschriebener Zustand vor der Schrift in einem prachtvollen, die malerischen Werte wirkungsreich umsetzenden Abzug, lediglich im Bereich um das Christuskind leicht gräulich. Links bis an bzw. auf die Plattenkante beschnitten, oben und rechts mit sehr feinem bis schmalem Rändchen, unten ein Rändchen um die Einfassung. Minimal angestaubt und fleckig, geglättete Knitterspuren verso, kaum merkliche diagonale Knickspur in der Ecke rechts oben, ein blasser brauner Fleck in der Weltkugel, weitere geringe Alters- und Handhabungsspuren, sonst in schöner Erhaltung. Selten

Christian von Mechel (1737 Basel - 1817 Berlin)
5307 Tombeau de Madame Langhans. Radierung nach Johann August Nahl. 339,7 x 27 cm. (1786). Nagler 14, Wüthrich 38.
600 €
Das Blatt zeigt das Grabmal der 1751 verstorbenen Pastorin Langhans in der Kirche zu Hindelbank bei Bern. Es war bei den Zeitgenossen weit berühmt und „stellt die Mutter mit ihrem Kind dar, wie sie am Tage des jüngsten Gerichtes aus dem zerborstenen Stein hervorkommt“ (Nagler, Nahl). Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt und minimal fleckig, Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.
Louis-Gabriel Moreau l‘aîné (1740-1806, Paris)
5308 Die kleine Scheune bei der Treppe; Ein monumentales Portal in einer Landschaft. 2 Radierungen. Je ca. 12,9 x 19,2 cm. Prouté 10 und 12, je I (von II). Wz. Nebenmarke.
750 €
Ganz ausgezeichnete, klare und kräftige Drucke mit schmalem Rand, ein Blatt an zwei Seiten mit dem vollen Schöpfrand. Das Portal minimal fleckig zu den Rändern hin, die Scheune minimal gebräunt sowie schwach fleckig, diagonale Knickspur rechts oben, in den vier Ecken auf Untersatzpapier montiert, sonst sehr schön und original erhalten. Das Blatt mit der Scheune aus der Sammlung Gustave-François Morin (Lugt 1178).



Jean-Pierre Norblin de la Gourdaine (1745 Misy-faut-Yonne - 1830 Paris)
5309 Der Zeichner im dunklen Atelier. Radierung auf Velin. 7,3 x 8,4 cm. Hillemacher 19 IV.
300 €
Ausgezeichneter, zarter, wohl später Abzug mit schmalem Rand. Etwas verbräunt und außerhalb der Darstellung lichtrandig, fleckig, verso Klebe- und Montierungsreste, sonst gut erhalten.
5310 Johann Wilhelm Meyer (tätig 1740-1780, gest. 1784 in Augsburg). Brokatpapier. Rankenblatt. Ein Blatt gauffrierter Bronzefirnisdruck auf Büttenpapier. 31,4 x 38,7 cm (Darstellung); 36,2 x 45,5 cm (Blattgröße). Verlegersignatur: „IN AUGSPU[RG] BEY IOH. WILHELM MEYER NO. 1“. Um 1755. Haemmerle 156.
450 €
Das erste Blatt der Serie des in Augsburg um 1740 bis 1780 tätigen Buntpapierers Johann Wilhelm Meyer mit flächendeckender von Holzmodel gedruckter Bronzefirnis, in Negativtechnik sehr feines, kleinteiliges Rankenwerk mit Sternchenblüten, kleinen Nelken und Früchten wie Beeren, Hagebutten und Weintrauben. In der linken unteren wie rechten oberen Ecke ein Zweig mit jeweils drei Granatäpfeln. Der Rahmen ist durch eine einfache ausgesparte Linie gezeichnet, die um die Signatur in Versalien geführt wird. - Prachtvoller Druck mit dem Schöpfrand. Mittelfalte, im Rand etwas fleckig, kleine Randläsuren, in der Darstellung vereinzelt schwache wohl Rostfleckchen, sonst sehr schön. Aus der Sammlung Peter Aschenbrenner (laut Besitzer).
Papierantiquitäten
5311 Westdeutsch, um 1760. Kattunpapier. Ranken mit Blütenknospen und Rosenblüten. Orangefarbene, grauschwarze Kleisterfarbe auf Bütten. 36,5 x 48,7 cm. Wz. Buchstaben „GBB“.
200 €
Ausgezeichneter Druck mit dem Schöpfrand. Vertikale Mittelfalte, vornehmlich in den Rändern minimal fleckig, kleine Randläsuren, sonst sehr schön.
5312 Norditalien, um 1800. Remondini-Papiere. Kattunpapiere. 5 Blatt. Farbige Kleisterfarben auf Büttenpapier bzw. Velin. Folio.
600 €
1. Guilloche-Ornament mit sich überlagernden Kreisbändern, gefüllt mit Blumen und Rosenvierpässen in Blau und Gelb auf Velin. - 2. Durchgehende Musterung mit klassizistischen Blumenvasen und Rankenumrahmung in Gelb, Blau, Hell- und Dunkelrosa auf gelatiniertem Büttenpapier. - 3. und 4. Vier üppige Blumenfriese geteilt durch tornierte Bänder in Gelb, Blau Hell- und Dunkelrosa auf Velin, 2 Blatt, je mit dem Trockenstempel von Remondini. - 5. Zwei friesartig angelegte pastorale Landschaften mit Bauern bei der Ernte und Hirte gedruckt in sechs Farben auf Velin. - Sämtlich auf den vollen Bögen, meist mit Schöpfrändern. Vereinzelte Randmängel und ebenda partiell schwach gebräunt, 5) links knitterfaltig und mit kleinem Löchlein, weitere geringe Altersspuren, sonst sämtlich in schöner und originaler Erhaltung. Beigegeben zwei papier peints mit Szenen aus dem Leben der hl. Genovefa.




Johann Peter Pichler (1765 Bozen - 1807 Wien)
5313 Bildnis Jospeh Freiherr von Sperges auf Palenz und Reisdorf. Schabkunstblatt auf Bütten nach Johann Baptist Lampi. 49,7 x 25,1 cm. 1788. Nagler 29, Le Blanc 90 nach I. Wz. Kreuz im Kreis mit Nebenmarke Schrift. 450 €
Le Blanc beschreibt lediglich den Zustand „avant la lettre“. Tatsächlich existieren jedoch mindestens drei verschiedene Zustände des Blattes: Der vorliegende, dem ersten Zustand in der Darstellung folgend, bildet den zweiten Zustand. Eine dritte, spätere Version ist auf das Jahr 1791 datiert. In dieser sind im Hintergrund links ein Armlehnsessel und ein Vorhang anstelle der hier dargestellten Säule zu erkennen. Auch in der Gestaltung von Haaren, Gesicht und der Draperie des Engels zeigen sich Überarbeitungen. In der hier vorliegenden früheren Fassung findet sich zudem die Widmung „Par son très humble serviteur Jean Jacobé“ – eine Huldigung an Pichlers Lehrer. Joseph Freiherr von Sperges auf Palenz und Reisdorf (1725-1791) war ein österreichischer Historiker, Staatsbeamter und Kartograph. Bekannt wurde er durch die erste genaue Karte Südtirols und seine Beiträge zur Tiroler Landesgeschichte. Er wirkte unter Maria Theresia und Joseph II. Ganz ausgezeichneter, samtig wirkender Abzug mit breitem Rand. Leicht angestaubt, der rechte Rand minimal wellig, im linken Rand kaum merklich ein äußerst fachmäßig geschlossener Randeinriss, im weißen Rand unten Bleistiftannotationen, sonst tadellos.
Giovanni Battista Piranesi (1720 Venedig - 1778 Rom)
5314 Veduta della Basilica di Sta Maria Maggiore. Radierung aus den Vedute di Roma, wie auch die folgenden neun Losnummern. 39,8 x 54,2 cm. (1749). Hind 9 I (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Kreis.
1.200 €
Vor der Adresse. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rand. Vertikale Mittelfalte, rechts unten hinterlegter Einriss, die Ränder minimal bestoßen und mit kleineren Läsuren, Handhabungsspuren, sonst sehr gut.
5315 Veduta della Piazza della Rotonda. Radierung. 40,8 x 54,4 cm. (1751). Hind 17 IV (von VII). Wz. Fleurde-lis im Doppelkreis.
1.200 €
Mit dem horizontalen Riss im Dach vorne links. Ganz ausgezeichneter, transparenter und klarer Druck mit sehr breitem Rand. Schwach flekkig und zu den Rändern geringfügig gebräunt, übliche Mittelfalz, Fleckchen links unten im weißen Rand, winzige Löchlein unten nahe des Randes, Montierungsreste verso, weitere Gebrauchsspuren, sonst jedoch sehr gut.
5316 Veduta del Ponte e Castello Sant‘Angelo. Radierung. 37,6 x 58,3 cm. (1754). Hind 29 I (von VI). Wz. Undeutlich.
1.500 €
Vor der Adresse und dem Preis. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und zugleich feinzeichnender Druck mit breitem Rand. Unbedeutende Altersspuren und Fleckchen, vertikale Mittelfalz mit rückseitigen Spuren alter Albumbindung, dieser Falz sowie partiell die äußersten Blattkanten sehr blass gebräunt, Quetschfältchen unten, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5317 Veduta del Sepolcro di Cajo Cestio. Radierung. 40,7 x 53,9 cm. (1755). Hind 35 I (von VI). Wz. Fleurde-lis im Kreis.
900 €
Vor der Adresse von Bouchard e Gravier und der Überarbeitung der Pyramide. Ganz ausgezeichneter, silbriger Frühdruck mit noch sichtbaren Hilfslinien in der Schrift, mit Rand, dieser an drei Seiten sehr breit. Vertikale Mittelfalz, entlang dieser zarte Trockenfältchen, lichtrandig, im weißen Rand vereinzelt fleckig bzw. stockfleckig sowie partiell minimal wellig, zwei unauffällig geschlossene Randeinrisschen rechts, kleine Federnummerierung im Oberrand mittig, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.
Abbildung online






Battista Piranesi
5318 Veduta del Piano superiore del Serraglio delle Fiere [...] detto la Curia Ostilia. Radierung. 40,5 x 60,9 cm. (1757). Hind 43 vor II (von VI). Wz. Lilie im Kreis.
900 €
Ein Hind unbekannter Zustand mit dem für den 2. Zustand beschriebenen Text, jedoch vor der für diesen Zustand beschriebenen Adresse von Bouchard e Gravier. Prachtvoller, transparenter und dabei klarer Frühdruck mit Rand, dieser umlaufend mit Spuren von Blauschnitt. Geglättete Vertikalfalte mit resten alter Albumbindung verso, ebenda unten zwei sorgsam geschlossene Brüche, der weiße Rand blass nur stockfleckig und zu den Außenkanten hin minimal gebräunt, weitere schwache Handhabungsspuren, sonst in schöner Erhaltung.
5319 Veduta del Tempio della Fortuna Virile. Radierung. 37,7 x 58,3 cm. (1758). Hind 46 IV (von VII). Wz. Fleurde-lis im doppelten Kreis mit Anhänger.
800 €
Vor Löschung des Preises. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Vertikale Mittelfalte, parallel zu dieser verlaufende Quetschfältchen, leicht stockfleckig und angestaubt, im oberen weißen Rand kleine Montierungsspuren bzw. -reste, links unten zwei zarte vertikale Knickspuren, verso entlang der Ränder Spuren alter Montierung bzw. montierter Papierstreifen, sonst schön. Aus der Sammlung Alessandro Castagnari (Lugt 86a).
5320 Tempj del Sole e della Luna. Radierung. 40,9 x 55 cm. (1759). Hind 50 I (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis mit aufgesetztem Buchstaben.
900 €
Vor weiteren Arbeiten und der Veränderung des Titels. Ganz ausgezeichneter Druck mit den vollen Schöpfrändern. Leichte vertikale Mittelfalte, dort zarte Trockenfältchen, zu den Rändern hin minimal gebräunt und mit kleineren Randläsuren, weitere Gebrauchsspuren sowie minimale Altersspuren, sonst sehr schön erhalten.
5321 Colonna Trajana. Radierung. 54,7 x 41 cm. (1758). Hind 51 III (von VII). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis.
1.200 €
Vor weiteren Arbeiten und der Tilgung des Preises. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und klarer Druck mit breitem bzw. schmalem Rand. Geglättete horizontale Mittelfalte, schwach lichtrandig, etwas fleckig und angestaubt, links noch mit Spuren des Rotschnitts, im weißen Rand links zwei kleine Wurmlöchlein, kleine Randläsuren, sonst sehr schön. Abbildung Seite 221



5322 Veduta dell‘Arco di Settimo Severo. Radierung. 37,8 x 58,7 cm. (1759). Hind 54 III (von VI). Wz. Fleurde-lis im Doppelkreis mit angehängtem Buchstaben.
900 €
Vor Löschung des Preises. Ausgezeichenter Druck mit Rand. Vertikale Mittelfalte, schwach lichtrandig, leicht fleckig, die Außenränder minimal gebräunt, verso kleine Stockfleckchen, sonst sehr schön.
5323 Veduta del tempio della Sibilla in Tivoli. Radierung. 42,3 x 6,4 cm. (1761). Hind 61 I (von V).
1.200 €
Vor Tilgung des Preises. Prachtvoller, nuancierter Druck mit leichtem Plattenton und breitem bzw. oben schmalem Rand. Übliche vertikale Mittelfalte mit rückseitigen Resten alter Albumbindung, blasser Lichtrand, die Blattaußenkanten schwach gebräunt, links im weißen Rand einzelne Flecken, minimal angestaubt, sonst in schöner Erhaltung.



Giovanni Battista Piranesi
5324 Différents vues de quelques Restes de trois grands Edifices qui subsistent encore dans le milieu de l‘ancienne Ville de Pesto autrement Posidonia qui est située dans la Lucanie. 21 Radierungen inkl. Titel, lose Blatt. Je ca. 51 x 70 cm. (1778). Focillon 583-599, Wilton-Ely 717737. Wz. Fleurs-de-lis im Doppelkreis.
12.000 €
Piranesis letzte Arbeit, die sogenannte Paestum-Folge zählt zu seinen bedeutendsten und klarsten architektonischen Darstellungen und hatte zugleich einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Wertschätzung der eigenständigen Schönheit der griechischen Antike in der neoklassizistischen Architektur. Piranesi waren die drei Tempel aus dem 5. Jahrhundert lange bekannt, doch reiste er erst in den Jahren 1777 und 1778 dorthin und fertigte vor Ort zahlreiche Studien an. Er wurde dabei sowohl von seinem Sohn Francesco, als auch von seinem Assistenten Benedetto Mori und dem Architekten Augusto Rosa begleitet. Die aus diesen Vorstudien entstandene Folge erschien schließlich am 15. September 1778, nur zwei Monate vor Piranesis Tod und bildet einen späten Höhepunkt in seinem Schaffen. Einige Autoren nehmen an, dass die Ausführung der Stiche, zumindest in Teilen, von seinem Sohn Francesco und der Werkstatt unterstützt wurde. So wird für die drei letzten Platten - das Frontispiz und die Blätter XIX und XX - davon ausgegangen, dass Francesco sie ausgeführt hat; dessen Stil ist in der Ausführung der Staffage durchaus erkennbar (vgl. dazu Wilton-Ely S.777 f). Vor den arabischen Nummern. Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke mit schmalem, teils mit feinem Rand, einzelne Blätter an die Plattenkante geschnitten, diese bei allen Blättern überwiegend markant zeichnend. Vertikale Mittelfalz, dort bei einem Blatt unten gesprungen, vornehmlich in den Rändern stockfleckig und fleckig, links alte Heftspuren der Albummontierung, oben entlang des äußeren Randes alte Klebespuren recto, diese etwas braunfleckig, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und einheitlicher Erhaltung.
Francesco Piranesi (1758/9 Rom - 1810 Paris)
5325 Grand Frontispice du Premier Volume des Antiquités de Pompeia. Radierung nach Giovanni Battista Piranesi 63,5 x 84 cm. 1804. Le Blanc aus 12, Nagler aus 14. 750 €
Bei dem beeindruckenden Blatt handelt es sich um das Frontispiz der Antiquités de Pompeia aus der Serie der Antiquités de la Grande Grèce... Das umfangreiche Werk, das schließlich drei Bände und über 100 Tafeln umfassen sollte, basierte auf Zeichnungen, die Vater und Sohn bereits 1770-78 während mehrerer Besuche der Ausgrabungen von Pompeji angefertigt hatten. Das Titelblatt zeigt eine Kombination bildhauerischer und architektonischer Elemente Pompejis, aus deren Mitte Flammen lodern, und gibt den dokumentarischen Zweck der Sammlung an: „INCENDIO CONSUMPTUM RESTITUIT“. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand um die Plattenkante. Teils minimal berieben, vollständig aufgezogen, im linken Rand drei größere ausgebesserte Löcher, Ausriss der rechten oberen Ecke im weißen Rand, reparierter Riss im rechten Rand, weitere Randmängel und Löchlein, geringfügig angestaubt und gebrauchsspurig, sonst schön. Abbildung Seite 221

5326 Bildnis Giovanni Battista Piranesi als Relief. Radierung nach Giuseppe Cades. 42,3 x 31 cm. 1779. Nicht bei Le Blanc, Wilton-Ely, S. 327.
750 €
Vom Sohn Francesco ein Jahr nach dem Tod des Vaters radiert. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit breitem, an zwei Seiten dem vollen Rand. Schwach angeschmutzt im weißen Rand, dieser unten rechts leicht fingerfleckig sowie an der Unter- und Oberkante teils leicht wellig, sonst in sehr schöner Erhaltung.



Madame la Marquise de Pompadour (eigentl. Jeanne-Antoinette Poisson, 1721 Paris - 1764 Versailles)
5327 Le Printemps; L‘automne (Frühling; Herbst). 2 Radierungen. 14,8 x 8,9 cm. 1752. Le Blanc 10 und 11. Wz. Wappen mit Traube.
1.500 €
Madame de Pompadour dilettierte als Radiererin und schuf einige wenige und dabei seltene Radierungen, die, so Thieme/Becker vermutlich sämtlich von Nicholas Cochin oder aber François Boucher überarbeitet wurden. Ganz ausgezeichnete Drucke mit breitem Rand, teils mit dem vollen Schöpfrand. Dieser vor allem von verso leicht durchscheinend fleckig und altersspurig, weitere Gebrauchsspuren, sonst einheitlich und gut erhalten.
Georg Philipp Rugendas d. Ä. (1666-1742, Augsburg)
5328 Eine Folge mit sechs Schlachtenszenen und Versen aus Vergils Aeneis. 6 Schabkunstblätter mit Radierung
Je ca. 52 x 67,4 cm. Meusel 1803, S. 97f, Teuscher 76-81. Wz. Schrift unter Krone, Nebenmarke.
800 €
Die von Teuscher als zwei separate Folgen (Nr. 76-79 und 80-81) aufgeführte, aber von Meusel aufgrund formaler und gestalterischer Übereinstimmungen als eine Suite beschriebene Serie in ausgezeichneten, samtigen Drucken bis an die Plattenkanten geschnitten. Jeweils geglättete Mittelfalte, überwiegend nur verso sichtbare Knitterfalten, kleine Randläsuren, diese teils hinterlegt, verso einzelne Farbflecken, weitere Handhabungsspuren, sonst in insgesamt schöner und einheitlicher Erhaltung. Vollständig selten

Georg Friedrich Schmidt (1712 Schönerlinde b. Berlin - 1775 Berlin)
5329 Selbstporträt Georg Friedrich Schmidt (mit der Spinne). Radierung. 23,4 x 17,7 cm. 1758. Wessely 103 II (von III). Wz. Schild mit Christusmonogramm (Fragment).
750 €
Vor der dritten Strichlage an der Fensterwand, an der das Thermometer hängt. Prachtvoller Druck mit Plattenton und Rand um die Plattenkante. Lediglich geringe Gebrauchsspuren, unten kleine Bleistiftannotationen, sonst sehr schön erhalten. Aus der Sammlung Peter Vischer, Basel (Lugt 2115). Beigegeben von demselben die Radierung „Selbstbildnis, zeichnend“ (Wessely 102 II) und „Die Belohnung der Tugend: Bildnis des Arztes Lieberkühn“ (Wessely 65).
John Thomas Smith (gen. the mezzotinter, 1652-1743, London)
5330 Bildnis Jacob II. von England; Bildnis der Königin Mary II. von England. 2 Schabkunstblätter nach Sir Godfrey Kneller. Je ca. 34,1 x 24,8 cm. Um 1695 bzw. 1697. Chaloner Smith 143 II und 172 II. Wz. Bandenwappen mit Lilie, bzw. Nebenmarke.
400 €
Wundebare Bildnisse von Vater und Tochter in prachtvollen, samtenen Drucken mit schmalem Rand. Dort einige geschlossene und ausgebesserte Randeinrisse bzw. in den Ecken teils ergänzte Stellen, weitere Gebrauchsspuren, Jacob mit diagonaler Falzspur links, sonst gut erhalten. Beigegeben von demselben das Schabkunstblatt „Bildnis William Wissings“ (Chaloner Smith 278 II).

Giovanni Battista Tiepolo (1696 Venedig - 1770 Madrid)
5331 Donna con le braccia incatenate e quattro figure - Frau mit gefesselten Armen und vier weiteren Figuren. Radierung. 13, x 17,5 cm. De Vesme 9, Rizzi (1970) 34, Rizzi (1972) 35, Succi 47.
900 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen, teils an bzw. auf die Facette geschnitten. Schwache Alters- und Gebrauchsspuren, unten links dünne Stelle, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr gut.
Giovanni Domenico Tiepolo (1727-1804, Venedig)
5332 Die Kraft und die Tugend verjagen die Unwissenheit. Radierung. 40,6 x 48,4 cm. Succi 33 I (von III). Wz. Tre Lune.
12.000 €
Die virtuose, majestätische Komposition gibt ein Deckengemälde des Vaters Giambattista wieder, das dieser zwischen 1745-50 für das Palazzo Manin in Venedig geschaffen hat. Die Radierung ist laut Succi mit Sicherheit vor dem Aufenthalt der beiden Künstler in Würzburg (174950) geschaffen worden. Ausgezeichneter, nuancierter Probedruck, vor der Vollendung der Platte und vor der Verstärkung zahlreicher Partien im Wolkenhimmel, vor der Inschrift und vor der Nummer. Mit gleichmäßigem Rand. Geringfügige Gebruchsspuren, geringfügig knitterfaltig, zwei kleine Randeinrisse fachmännisch und kaum sichtbar ausgebessert, sonstige minimale Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck jedoch sehr gut. Es ist lediglich ein Abzug dieses allerfrühsten Druckzustandes bekannt

Giovanni Domenico Tiepolo
5333 Die Steinigung des hl. Stephanus. Radierung. 49 x 26,9 cm. De Vesme 60 II, Rizzi (1970) 117 II, Rizzi (1971) 121 II, Succi 72 II.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem, oben mit feinem Rand um die Plattenkante. Etwas angestaubt und fleckig, oben kleine Ausbesserungen im weißen Rand, die oberen Eckenspitzen fehlend und hinterlegt, dort mit Montierungsresten, unten rechts kurze Quetschspur, weitere Handhabungsspuren, sonst gut erhalten.
5334 Kopf eines bärtigen Alten nach rechts gewendet. Radierung nach Giovanni Battista Tiepolo, aus der Folge Raccolta di Teste, wie auch die folgenden zwei Losnummern. 13,9 x 11 cm. Um 1757. De Vesme 122, Rizzi (1970) 162, Rizzi (1971) 166 I (von II), Succi 101 I (von II).
1.200 €
Ausgezeichneter Druck vor der Nummer „6“, mit schmalem Rand. Schwache Gebrauchsspuren, kleine Montierungsreste verso, zarte Quetschfältchen vom Druck unten rechts, sonst tadellos.
Abbildung Seite 228



Giovanni Domenico Tiepolo

5335 Alter Mann mit Buch (Vecchio con libro). Radierung. 15,6 x 11,6 cm. De Vesme 143, Rizzi (1970) 183 I (von II), Rizzi (1971) 187 I (von II), Succi 122 I (von III). Wz. Nebenmarke FL.
1.800 €
Der seltene erste Zustand vor Verkleinerung der Platte in einem ganz ausgezeichneten, lebendigen Frühdruck mit breitem, an zwei Seiten dem vollen Rand um die gratig und markant zeichnende Facette. Stockfleckig, im weißen Unterrand je eine horizontale Falt- sowie diagonale Knickspur, weitere geringe Knitter- und Quetschspuren in den Außenkanten, Löchlein wohl von alter Bindung im weißen Rand oben, vornehmlich verso minimal angeschmutzt, sonst in schöner und unbehandelter Erhaltung.
5336 Alter Mann, die Kappe in die Stirn gezogen (Vecchio con cappello tirato sulla fronte). Radierung. 15,1 x 11,4 cm. De Vesme 144, Rizzi (1970) 184 I (von II), Rizzi (1971) 188 I (von II), Succi 123 I (von III). Wz. Tre Lune (Fragment).
1.800 €
Der seltene erste Zustand vor Verkleinerung der Platte in einem ganz ausgezeichneten, lebendigen Frühdruck mit breitem, an drei Seiten dem vollen Rand um die gratige Facette. Stockfleckig, horizontale Faltspur oben, Knickspuren im weißen Rand, Randeinrisschen unten, Löchlein wohl von alter Bindung im weißen Rand oben, sonst schönes und unbehandeltes Exemplar.

Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722 Hayna - 1789 Kassel)
5337 Waldpartie mit Wein und einer Büffelherde. Radierung. 44,9 x 35,5 cm (Passepartoutausschnitt). (1801). Andresen 58, Griffiths/Carey, German Printmaking in the Age of Goethe, Ausst. Kat. London 1994, S. 136, Nr. 86.
900 €
Aus der Serie „Homer, nach Antiken gezeichnet“. Prachtvoller, nuancierter Abzug mit wunderbar markantem Druckrelief. Der Rand teils vom Passepartout verdeckt, sichtbar ist ein Rändchen um die Einfassung. Minimal angestaubt, entlang der Außenränder in ein Passepartout montiert, insbesondere die Darstellung sonst in schöner Erhaltung. Sehr selten
Joseph-Marie Vien (1716 Montpellier - 1809 Paris)
5338 Bacchanal (Die Ankunft am Weinbottich). Radierung. 17,8 x 44,7 cm. Baudicour 6, Le Blanc 6. Wz. Große Kartusche.
600 €
Die Vorzeichnung befindet sich im Metropolitan Museum of Art, New York (Inv. 2008.599). Prachtvoller, effektvoll nuancierter Druck mit sehr schmalem Rand bzw. Rändchen. Etwas angestaubt, zu den Außenrändern hin stockfleckig, vereinzelte Randeinrisschen, Diagonalknick unten rechts, weitere schwache Knick- und Knitterspuren sowie Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Selten


5339
Thomas Watson (1743-1781, London)
5339 Miss Kitty Dressing. Schabkunstblatt nach Joseph Wright of Derby. 45,5 x 33 cm. 1781. Goodwin 65 II.
2.400 €
Prachtvoller, herrlich samtiger Druck mit Rändchen. Diagonale Knickfalten an den unteren Ecken, vereinzelte geschlossene Randeinrisse, winzige Kerbe in der Papieroberfläche am Hinterlauf des Kätzchens, leicht angestaubt, weitere geringe Altersspuren, sonst sehr schönes Exemplar.
Bartholomäus Ignaz Weiss (1730-1815, München)
5340 Lesende Madonna mit Kind. Radierung in Sepia. 19,5 x 18,6 cm. Nagler 64. Wz. Nebenmarke R.
400 €
Ausgezeichneter, warmtoniger Druck mit Rändchen. Zu den Rändern hin partiell leicht verbräunt, Rostfleckchen an der Schläfe des Kindes, die obere rechte, weiße Eckenspitze ergänzt, winzige hinterlegte Läsur über Mariens Kopf, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.


Gottlieb Welté
(um 1745 Mainz - um 1790 bei Reval, Estland)
5341 Der Gärtner mit dem Mädchen. Radierung. 9,2 x 7,8 cm. Um 1775. Gwinner: Zusätze und Berichtigungen zu Kunst und Künstler in Frankfurt am Main, 1867, S. 94f. Nr. 12, Nagler 9.
450 €
Prachtvoller Abzug mit delikatem Plattenton und dem vollen Rand bzw. Schöpfrand. Minimal angestaubt, sonst vorzüglich erhalten.
5342 Ein junger Mann in nachdenkender Haltung an ein Postament gelehnt. Radierung. 9,8 x 8,1 cm. 1774.
Gwinner: Zusätze und Berichtigungen zu Kunst und Künstler in Frankfurt am Main, 1867, S. 94f. Nr. 7, nicht in Nagler.
450 €
Ganz ausgezeichneter, harmonischer Abzug mit schönem Plattenton und vollem Rand, an zwei Seiten mit dem Schöpfrand. Vornehmlich im Rand lediglich geringfügig gebrauchsspurig, sonst tadellos.


Johann Georg Wille (1715 Obermühle bei Giessen - 1808 Paris)

5343 L‘observateur distrait: Junger Knabe, der Seifenblasen bläst. Kupferstich nach Frans van Mieris. 28,8 x 22,3 cm. 1766. Nagler 169 III.
250 €
Mit der Bezeichnung als zwölfte Platte im oberen rechten Rand, diese aber im Gegensinn. Prachtvoller, klarer Druck mit schmalem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Nur schwach angestaubt, der Sammlerstempel unten rechts etwas durchscheinend, schwache Spuren alter Montierung verso, sonst in tadellos schöner Erhaltung. Aus einer bisher unbekannten Sammlung cD (nicht bei Lugt). Beigegeben von Philipp Jacob Loutherbourg zwei Radierungen „Junge Frau mit ihrem Sohn im Stall“ und „Junger flötespielender Hirte mit seiner Herde“.
Johann Christian Thomas Winck (1738 Eichstätt - 1797 München)
5344* Die vier Stufen des menschlichen Alters. Radierung. 15,5 x 22,6 cm. 1770. Nagler 5, Nagler, Die Monogrammisten, II, 828 II, nicht bei Heller-Andresen. Wz. Bekröntes Wappen mit angehängten Buchstaben DM.
1.500 €
Von Johann Christian Winck, dem meistbeschäftigten Münchener Freskant der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, sind insgesamt nur sieben eigenhändige Radierungen bekannt, die schon Nagler als selten beschreibt. Prachtvoller, herrlich nuancierter Druck mit breitem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Zarte vertikale Trockenfältchen, oben links eine diagonale Quetschfalte, blasse Flecken überwiegend im weißen Rand, sonst vorzüglich.


Anton Maria Zanetti (1680-1767, Venedig)
5345* Die Madonna mit dem Kind und dem Johannesknaben vor einem Tempel. Clair-obscur-Holzschnitt von drei Blöcken in Graugrün, nach Parmigianino. 25 x 14,1 cm. 1722. B. 34 III. Wz. Tre Lune (Untersatzpapier).
800 €
Ganz ausgezeichneter, delikat nuancierter Druck mit der Einfassung. Punktuell montiert, das Untersatzpapier mit marginalen Heftspuren links, unbedeutende Stockfleckchen, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Abbildung 233
5346* Isaak segnet Esau. Clair-obscur-Holzschnitt von vier Blöcken in Gelb, Braun, Hell- und Dunkelgrün, nach Raffael. 22 x 27,9 cm. 1741. B. 69. Wz. Tre Lune (Untersatzpapier).
600 €
Nach einer Zeichnung Raffaels, heute im Ashmolean Museum in Oxford. Ganz ausgezeichneter Druck mit der Einfassung und teils Spuren eines Rändchens. Punktuell montiert, das Untersatzpapier mit marginalen Heftspuren oben, unbedeutende Stockflecken, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Beigegeben von Zanetti nach Parmigianino „Pastorale Szene“ (B. 63). Beide selten

5347
Adrian Zingg (1734 St. Gallen - 1816 Leipzig)
5347 Schloss Pillnitz an der Elbe bei Dresden. Radierung auf Velin. 30,8 x 43,7 cm. Unten mittig in Bleistift bez. „Pillnitz“.
1.200 €
Ausgezeichneter teils schön kräftiger Abzug knapp in die Darstellung geschnitten. Leicht fleckig und mit vereinzelten Stockfleckchen, oben kleine Wasserränder, leichte Gebrauchsspuren, sonst gut.



Luigi Ademollo (1764 Mailand - 1849 Florenz)
5348 nach. Dante und Vergil besänftigen Zerberus. Radierung auf Velin von Giovanni Paolo Lasinio. 35,2 x 24,3 cm. 1817-1819. Meyer‘s Künstlerlexikon 8.
300 €
Im dritten Höllenkreis treffen Dante und Vergil auf die Seelen der Gefräßigen, die im eisigen Regen auf dem Boden liegen und vom Höllenhund Zerberos bewacht und geschunden werden. Vergil gelingt es, den Höllenhund mit einer Hand voll Erde zu besänftigen (Inferno, Canto VI). Illustration von Lasinio Figlio nach Luigi Ademollo - die deutlich den Einfluss Luigi Sabatellis offenbart - zu Dante Allighieris „La Divina Commedia“, 1817-19 in Florenz verlegt. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck vor aller Schrift und den Namen der Künstler. Mit schmalem Rand um die gratig zeichnende Plattenkante, mit zahlreichen Nadelproben. Geringfügig angestaubt und nur leichte Gebrauchsspuren, verso braune Klebereste, sonst tadellos.
Abbildung Seite 238
5349 Terroresque de coelo et signa magna erunt. Radierung mit Aquatinta in Rotbraun gedruckt. 64,7 x 57,2 cm. Nicht bei Meyer.
750 €
Die eindrucksvolle Szene schildert einen Passus aus dem Lukas Evangelium, in dem Unheil über das jüdische Volk und die Zerstörung des Tempels in Jerusalem prophezeit werden. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rad. Leichte Alters-und Gebrauchsspuren, etwas faltig im Rand, geglättete Quetschfalte vom Druck, sonst gutes Exemplar.

Luigi Ademollo
5350 Szenen aus der Geschichte Jerusalems. 6 Radierungen mit Aquatinta. Je ca. 45 x 70 cm bzw. 45 x 64 cm. Nicht bei Meyer.
2.400 €
Ademollos imposantes druckgraphisches Werk entstand im Zeitraum 1794 und 1837. Die sechs Szenen illustrieren Episoden aus der Einnahme und Zerstörung Jerusalems durch die Römer, jeweils mit zwei kleinen ergänzenden Szenen unten und Zitaten aus den Evangelien Lucas und Matthäus: Das römische Heer vor den Mauern Jerusalems „Cum autem videritis circumdari…“; Jerusalem von den Römern eingeschlossen, „Et circundabunt…“; Der Brand des Tempels in Jerusalem, „Erit enim tunc tribulatio…“; Der Wiederaufbau des Tempels wird durch Erdbeben und Feuer verhindert, „Haec quae videtis…“; Titus belohnt die Soldaten nach der Zerstörung Jerusalems, „ Et ad terram prosternent…“; Der Triumph des Titus, „Et cadent in ore gladii…“. Ganz ausgezeichnete, gegensatzreiche Drucke mit schmalem Rand. Teils etwas fleckig und faltig, leichte altersbedingte Gebrausspuren und Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck jedoch gut. Selten
Ferdinand Berthold (1799 Meissen - 1838 Dresden)
5351 Der Sonntag. Gedicht in sechs Gesängen von Ludwig Bechstein, erfunden und radiert von Ferdinand Berthold. 6 Radierungen. Je ca. 23 x 32,7 cm. Leipzig, Verlag C. G. Boerner, (1832). Meyers Allgem. Künstlerlex. 2-7, Andresen 2-7, je IV.
3.500 €
Ferdinand Berthold war Schüler an der Dresdener Akademie, wo er unter Franz Gerhard von Kügelgen studierte. Eine frühzeitige Krankheit fesselte den Künstler beständig an sein Zimmer, so dass er in erster Linie Autodidakt war, weshalb es nur sehr wenige Arbeiten von ihm gibt. Sein Hauptwerk ist zweifelsohne der Graphikzyklus Der Sonntag, der in Anlehnung an die Faustillustrationen von Peter Cornelius entstanden ist und zu dem der Dichter und Altertumsforscher Ludwig Bechstein (1801-1860) erklärende Lieder verfasste. Andresen beschrieb die Folge 1866 ganz im Vokabular des 19. Jahrhunderts als „reiche, schöne und edle Darstellungen aus dem Sonntagsleben einer wohlhabenden, bürgerlichen Familie vom frühen Kirchengang bis zum Abendsegen, im Stil des 16. Jahrhunderts, ebenso wahr charakterisiert als warm, lebendig und poetisch aufgefasst“ (Die Deutschen Maler-Radirer des neunzehnten Jahrhunderts nach ihren Leben und Werken, Leipzig 1866; Bd. I, S. 61f). Unbestritten handelt es sich um ein druckgraphisches Meisterwerk der deutschen Frühromantik. Die einzelnen Darstellungen bestechen durch eine bemerkenswerte Detailfreude und durch ihre feinsinnige Beobachtungsgabe für das menschliche, erzählerische Detail, so dass sich der Betrachter buchstäblich in das Alltagsleben der Lutherzeit zurückversetzt fühlt. Vielleicht hat die durch Krankheit auferlegte innere Immigration den Sinn des Künstlers für das Leben draußen und für menschliche Begebenheiten geschärft. Man folgt der wohlhabenden Bürgerfamilie auf Schritt und Tritt. Auf jedem einzelnen Blatt sieht man die Hauptprotagonisten mit ihrer umfangreichen Kinderschar in unterschiedlichen, realistisch geschilderten Lebenssituationen, vom Kirchenbesuch und andächtigen Zuhören der Predigt bis zur Zerstreuung im Freien, dem Sonntagsbesuch bei einer befreundeten Familie und schließlich dem Abendgebet im häuslichen Kreis. Prachtvolle, herrlich klare und kräftige Drucke mit Rand, wohl auf dem vollen Bogen. Ganz vereinzelt schwach stockfleckig, sonst in vollkommener und unberührter Erhaltung. Jeweils auf einen Untersatzkarton montiert, dort alt bez. „Ferdinand Berthold“. Aus der Sammlung Fürst zu Fürstenberg, Donaueschingen; C.G. Boerner, Düsseldorf, Neue Lagerliste Nr. 85, 1986, Nr. 88.
Abbildungen Seite 240 5348
Eugène Blery (1805 Fontainebleau - 1887 Paris)
5352 La Grande Bardane (Große Klette am Wasser). Radierung auf gewalztem China. 35 x 48,4 cm. 1842. Beraldi II, S. 124, 143.
450 €
Blatt 1 der Folge „Les quatre grandes plantes“. Das herrliche Kräuterstück in einem prachtvollen, leuchtenden Druck mit schmalem Rand um die Einfassungslinie, unten mit der Schrift. Minimal angestaubt, winzige Randläsuren im weißen Rand, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Abbildungen Seite 236




Rodolphe Bresdin (1825 Ingrande - 1885 Sèvres)
5353 Moulin à eau (Die Mühle am Wasser). Radierung auf gewalztem China. 16,8 x 9 cm. Van Gelder 119 I (von II).
800 €
Vor der Vollendung der Einfassungslinie. Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Minimal stockfleckig, weiterhin vereinzelt fleckig und gebrauchsspurig, unten mittig ein Fingerfleck, sonst sehr gut erhalten. Im ersten Zustand selten
5354 Le gave (Der Sturzbach). Lithographie auf gewalztem China. 37 x 31,2 cm. 1884. Van Gelder 153.
1.200 €
Exemplar aus der 1899 posthum herausgegebenen Edition auf gräulichem Chinapapier. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Minimal altersspurig und angestaubt, rechts diagonale Knickspur, weitere leichte Knitter- und Handhabungsspuren, sonst jedoch gut erhalten. Selten Unten rechts mit dem von der Tochter Rodolphine für die Graphiken ihres Vaters verwendeten Trockenstempel (Lugt 2194, vgl. dazu auch Van Gelder Vol. II, S. 6).
Edgar Chahine (1874 Wien - 1947 Paris)
5355 La Promenade. Vernis-mou, Aquatinta und Kaltnadel auf Arches-Velin. 45,7 x 65,8 cm. Signiert. Auflage 50 num. Ex. (1902). Tabanelli 92. Wz. Schrift.
450 €
Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Angestaubt, insgesamt etwas griffspurig sowie knitterfaltig, mehrere ausgebesserte Risse in den weißen Rändern, verso leicht gebräunt, weitere kleine Mängel, sonst gutes Exemplar.



Johan Christian Clausen Dahl (1788 Bergen - 1857 Dresden)
5356 Norwegische Seeküste während eines Sturmes. Radierung. 11,8 x 14,9 cm. 1819. Andresen 3.
1.800 €
Das druckgraphische Schaffen des Johan Christian Dahl zählt lediglich drei Radierungen, von denen das vorliegende, seltene Blatt den frühesten Versuch des Künstlers auf diesem Gebiet darstellt. Die Radierung ist 1819 nach dem Gemälde „Morgen nach einem Sturm“ (heute Neue Pinakothek, München) entstanden, in demselben Jahr, in dem Dahl seinen ersten vielbeachteten, öffentlichen Auftritt als Landschaftsmaler in Dresden hatte. - Ganz ausgezeichneter, sehr markanter und gegensatzreicher Druck mit feinem Rändchen. Geringfügig angestaubt, Montierungsreste und -spuren verso am Oberrand, sonst in sehr schöner Erhaltung.

5358
Godefroy Engelmann (auch Gottfried, Verleger, 1788-1839, Mulhouse)
5357 Vue de Capitole (Ansicht des Kapitols in Rom).
Lithographie auf gewalztem China. 33,3 x 25,2 cm. 1827. Nicht bei Winkler.
250 €
Ganz asugezeichneter Druck mit schmalem Rändchen und der Schrift. Leicht angestaubt, die Eckenspitzen teils knickfaltig, hinterlegtes Randeinrisschen unten, sonst sehr gutes Exemplar. Beigegeben von Luigi Rossini „Veduta del Castello dell‘Acqua Giulia“.
Johann Christoph Erhard (1795 Nürnberg - 1822 Rom)
5358 Bey Muckendorf. Radierung auf Velin. 17,5 x 21,1 cm. 1817. Apell 14 I (von III).
1.200 €
Das vierte Blatt aus der Folge „Sechs Ansichten aus den Umgebungen des Schneeberges bei Wiener-Neustadt“, die 1818 in Wien bei Ferdinand Kettner erschien. Prachtvoller Frühdruck mit Rändchen, vor den Schraffuren auf den Steinen, der großen dunklen Wolke im Himmel sowie mit den Nadelproben im unteren weißen Rand. Apell nennt von diesem Zustand nur zwei Exemplare in der Sammlung Jahn und in der Albertina Wien. Ganz leicht stockfleckig, minimal angestaubt, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Von großer Seltenheit

5357


Johann Christoph Erhard
5359 und Johann Adam Klein (1792 Nürnberg - 1875 München). Der Georgenberg bei Schwaz in Tyrol. Radierung auf Bütten. 45,8 x 56,1 cm. (1821). Apell 35. Wz. Bekröntes Wappen mit drei sechszackigen Sternen, Nebenmarke Initialen.
600 €
Wie bereits bei Apell geschrieben ist die ungewöhnlich großformatige Radierung sehr selten. Das Motiv wurde in einer kleineren Version auch für die achtteilige Folge „Ansichten aus Ober-Österreich, Salzburg und Tyrol“ verwendet. Die Folge sowie das vorliegende Einzelblatt sollten ursprünglich koloriert werden. Die Kühe und das Vieh - mit Ausnahme der hinteren, grasenden Kuh - wurden von Johann Adam Klein gestochen. Prachtvoller Druck mit schmalem Rand um die markant zeichnende Plattenkante. Lediglich geringfügig angestaubt, die untere rechte Eckenspitze abgerissen und hinterlegt, vertikale Mittelfalte, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung.
5360 Der am Weg sitzende Greis. Radierung auf Velin. 15,6 x 12,8 cm. 1818. Apell 75 I (von II).
1.200 €
Prachtvoller, gegensatzreicher Frühdruck vor den vielen Arbeiten im Gebüsch und in den Bäumen sowie mit der unvollendeten Ecke unten rechts, mit Rand um die noch gratig druckende Facette. Leicht stockfleckig, winziges blaues Fleckchen an der rechten Plattenkante, geringe Altersspuren, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Laut Apell „äußerst selten“.

5362
Claude François Fortier (1775-1835, Paris)
5361 Anthropomorphe Landschaft. Radierung. Um 1805. 18,7 x 24,8 cm. IFF, aus 2. 350 €
Ausgezeichneter Druck mit Rändchen um die Einfassung. Minimal angestaubt und fleckig, punktuell entlang der Ränder montiert, sonst in sehr guter Erhaltung. Abbildung Seite 246
Théodore Géricault (1791 Rouen - 1824 Paris)
5362 Le Fonctionaire Suisse au Louvre. Lithographie auf Velin. 42,5 x 33 cm. 1819. Delteil 15 II.
1.800 €
Prachtvoller Druck mit schmalem Rand. Insgesamt etwas fleckig, zarter Lichtrand, einige unauffällige Ausbesserungen und Ergänzungen im unteren Rand sowie oben rechts, geschlossene Randschäden und Randeinrisse, Nadellöchlein, weitere Alter- und Handhabungsspuren, sonst gut erhalten. Selten
Théodore Géricault
5363 nach. Horses going to a fair. Lithographie auf Velin von Léon Cogniet. 27 x 35,4 cm. 1821. Delteil 32 II. Wz. Schriftzug „Whatman 1821“.
750 €
Prachtvoller Druck auf einem Bogen aus dem Jahr der Entstehung, mit Rand. Im weißen Rand schwach stockfleckig und unten rechts ein Fleck, unten links leichte diagonale Knickspur, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar. Abbildung Seite 246



Wilhelm Friedrich Gmelin (1745 Badenweiler - 1820 Rom)
5364 Veduta reale delle grandi Cascatelle di Tivoli. Radierung und Kupferstich. 48 x 60 cm. 1807. HellerAndresen 18.
300 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Leicht stockfleckig und minimal angestaubt, der weiße Rand minimal bestoßen und teils schwach gewellt sowie etwas unregelmäßig geschnitten, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von Joseph Führich das Mappenwerk „Genovefa“, 9 (von 15) Radierungen auf Velin zzgl. 2 (von 3) Blatt Erklärungen. Je ca. 38,3 x 51,8 cm. In braunem OUmschlag (lädiert) mit typogr. Aufschrift. Prag, Verlag von P. Bohmanns Erben, (1831). Abbildung online
Ludwig Emil Grimm (1790 Hanau - 1863 Kassel)
5364a Bildnis Heinrich Heines, den Kopf in die Hand gestützt. Radierung. 20,8 x 17 cm. 9. November 1827. Stoll 72. Wz. Einhorn.
1.200 €
Heinrich Heine, der Grimm im November 1827 besucht hatte, fügte der Radierung eine eigenhändige Verszeile auf der Druckplatte hinzu: „Verdrossnen Sinn im kalten Herzen hegend, / Schau‘ ich verdrießlich in die kalte Welt […].“ (Anfang eines Gedichts, das später im Jahre 1832 im „Neuen Frühling“ als Gedicht Nr. 42 erschien). Anlass für die Zeilen war eine verregnete Reise Heines über über Kassel nach München zu Redegierung der Politischen Annalen bei Cotta. Das schlechte Wetter ließ Heine bei „übler Laune“ in Kassel ankommen. Heine hatte Grimm schon im Jahre 1825 erstmals besucht, als Ludwig seinem Bruder Ferdinand berichtete: „Ein Dichter, Heinrich Heine, hat mich von Göttingen aus, wo er Jura studiert, besucht: Er hat ein gescheites Gesicht und ist auch nicht häßlich und auch just nicht unangenehm. Er schwätzt nur gar zu viel und über alles, was ihm vorkommt. Er hinkte an einem Fuß, wie er bei mir war, und sagte, er habe die größten Schmerzen; es soll, wie er sagte, ihn der Kutscher umgeworfen haben. Es scheint mir aber nicht wahr zu sein.“ Im Jahre 1827 besuchte Heine ihn dann zwei weitere Male und bei seinem letzten Besuch saß er Grimm nun auch Modell. Grimm schrieb zu der Begegnung: „Eben war der Dichter Heine bei mir, kommt aus England und Holland, hat dort viel gesehen, interessante Bemerkungen gemacht und ist ein geistreicher Mensch; heute Mittag will er wieder zu mir kommen.“ (vgl. Stoll S. 389f). - Ausgezeichneter Druck mit schönem Plattenton und Rand. Oben ein geschlossener Randeinriss bis an die Plattenkante, links drei kleine Randeinrisse im weißen Rand, sonst sehr gut erhalten. Selten
Constantin Hansen (1804 Rom - 1880 Kopenhagen)
5365 Ein russischer Matrose auf dem Zolllagerhaus. Radierung. 11,3 x 12,2 cm. (1827). Hannover E2.
450 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt und leicht fleckig, schwache vertikale sowie horizontale Mittelfalte, in der unteren linken Eckspitze eine diagonale Knickfalte, rechts unten Bleistiftnummerierung, verso weitere Bleistiftannotationen, sonst schön. Selten


Carl Friedrich Heinzmann (1795 Stuttgart - 1846 München)
5366 Eine pittoreske Gebirgslandschaft mit dem Denkaml für König Maximilian Joseph von Bayern in Wildbad Kreuth. Lithographie. 37 x 24,6 cm. Um 1828.
400 €
Die vorliegende großformatige und sehr seltene Lithographie zeigt das 1828 errichtete König-Max-Denkmal, das an einsamer Stelle über einer Quelle im Wald zwischen Siebenhütten und Wildbad Kreuth steht. Das Monument wurde von dem französischen Architekten Jean-Baptiste Métivier entworfen, der seit 1811 in München als Inspektor der königlichen Baukommission tätig war. „Rein und segensreich wie die Quelle, war sein Leben“, lautet die Inschrift und bezieht sich dabei sinnfällig auf die Verdienste des verstorbenen Monarchen. Die Quelle des Kreuther Heilwassers wurde bereits 1568 urkundlich erwähnt und König Max hatte sich während seiner Regierungszeit intensiv um ihren technischen Ausbau bemüht. Heinzmann zeigt das Denkmal in einer majestätischen und malerischen Wald-und Gebirgslandschaft. Durch die bewusst gewählte starke Untenansicht ragt das Monument bildbeherrschend hoch auf und wirkt unvergleichlich monumentaler und imposanter als in Wirklichkeit. Die Symbiose einer kommemorativen, in einer historisierenden Stilsprache ausgeführten Architektur mit einer sublimen, romantisch verklärten Naturkulisse erinnert an das Schaffen romantischer Zeitgenossen, wie Karl Friedrich Schinkel und Carl Blechen. - Ausgezeichneter, fein differenzierter Abzug mit dem vollen Rand. Leichte Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten.

Paul César Helleu (1859 Vannes - 1927 Paris)
5367 Ellen Helleu (quatre études). Radierung. 29,5 x 39,2 cm. Signiert. Wohl nicht im IFF.
600 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Ganz schwach lichtrandig und minimal gebrauchsspurig, winziges Stockfleckchen, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Otto Friedrich Ignatius (1794 Hageri (Estland) - 1824 Zarskoje Selo)
5368 Madonna mit Kind. Lithographie. 23,1 x 18,6 cm. Um 1820. Unbeschrieben.
400 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Leicht angestaubt und fleckig, drei hinterlegte Randeinrisse rechts, weitere Gebrauchsspuren, sonst in guter, originaler Erhaltung. Werke des Künstlers sind außerordentlich selten. Aus der Sammlung Stephan Seeliger, München.

5368
Peter Ilsted (1861 Saxkobing - 1933 Kopenhagen)
5369 Alte Frau, strickend. Radierung, vom Künstler eigenhändig überarbeitet. 12,8 x 6,8 cm. 1882. Unten monogrammiert „Pi“ sowie eigenh. bez. „2det [2. Zustand]“. Olufsen-Svensson (Radierungen) 4.
600 €
Eine von Ilsteds frühesten graphischen Arbeiten mit eigenhändigen Überarbeitungen in Bleistift im Rock. Wohl aus einem Album aus Ilsteds Nachlass, in dem der Künstler Abzüge seiner radierten Arbeiten aufbewahrte. Ganz ausgezeichneter, wunderbar feinzeichnender Probedruck mit sehr schmalem Rand um die scharf zeichnende, teils gratige Plattenkante. Leicht angestaubt, drei Ecken mit montierungsbedingten Ausrissen, in den oberen Ecken leichte Fingerflecken, sonst in sehr guter, originaler Erhaltung. Sehr selten

5370

Peter Ilsted
5370 Frau, speisend. Radierung. 13 x 9,9 cm. Unten links eigenh. bez. „2det [2. Zustand]“. 1882/83. OlufsenSvensson (Radierungen) 8.
450 €
Prachtvoller, feinzeichnender Probedruck, mit schief beschnittenem schmalem, unten breiterem Rand um die mit lebendigem Grat drurckende Plattenkante. Vor allem in der unteren Blatthälfte etwas stockfleckig, die Eckenspitze unten links knickfaltig, schwach angestaubt, sonst in schöner, originaler Erhaltung. Sehr selten
Peter Ilsted
5371 Spielende Dame. Radierung auf Similijapan. 22,3 x 18,6 cm. (1899). Olufsen-Svensson (Radierungen) 37, siehe Christopher Mendez, in: Print Quarterly, Juni 1989, Bd. VI, S. 433.
600 €
Mit dem Trockenstempel des „Den Danske Radeerforening“. Ganz ausgezeichneter, sehr markanter Druck mit Rand, links und unten mit Schöpfrand. Minimal gegilbt, zarte Knitterspuren in den Außenrändern, ebenda kaum merkliche Stockfleckchen sowie oben zwei kleine Bereibungen, sonst in schöner Erhaltung.
5372 Der Vater des Künstlers, Jens Peter Ilsted. Radierung auf Bütten. 31,8 x 24,6 cm. (1900). Olufsen-Svensson (Radierungen) 43. Wz. Schrift.
450 €
Ganz ausgezeichneter, toniger Druck des seltenen Porträts mit schmalem Rand, links und oben mit Schöpfrand. Insgesamt etwas vebräunt, eine Vertikalfalte, schwacher Diagonalknick in der Ecke unten links, gelegentliche Randbestoßungen, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von demselben das signierte und nummerierte Schabkunstblatt „Beim Großvater“ (Olufsen-Svensson 7).

5373 Junges Mädchen an einem halbrunden Tisch sitzend. Schabkunstblatt auf dünnem Karton. 15,4 x 19,8 cm. Mit der Stempelsignatur. (1909). Olufsen-Svensson 1.
750 €
Ganz ausgezeichneter, samtiger und kontrastreicher Druck mit Rand. Minimal gegilbt, in der rechten Hälfte des weißen Unterrandes ein blasser Wasserfleck, Klebereste verso am Oberrand, sonst sehr schön erhalten.
Abbildung Seite 252
5374 Sonnenstrahlen an einer Tür. Schabkunstblatt auf gewalztem China. 35,9 x 32,4 cm. (1910). OlufsenSvensson 5.
600 €
Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit schmalem Rand. Schwacher Lichtrand, kaum merkliche Stockfleckchen im Außenrand, verso minimal gegilbt, sonst in schöner Erhaltung.
Abbildung Seite 252





Peter Ilsted
5375 Zwei spielende Mädchen. Schabkunstblatt. 46,9 x 44,4 cm. Signiert. Auflage 150 num. Ex. (1911). OlufsenSvensson 9.
750 €
Ausgezeichneter, nuancierter Druck mit Rand. Ebenda leicht stockflekkig, insgesamt etwas gebräunt, ebenso verso, Falzspur links entlang der äußersten Blattkante, sonst in sehr guter Erhaltung.
5376 Am Spinett. Farbiges Schabkunstblatt auf China, aufgewalzt auf Similijapan. 35,9 x 32,4 cm. Signiert (verblasst). (1911). Olufsen-Svensson 10.
1.200 €
Prachtvoller, malerischer Druck mit schmalem Rand. Dieser teils etwas wellig und vereinzelt knitterfaltig, unauffällige Papierläsur an der linken Plattenkante oben, kleine retuschierte Kratzer bzw. Bereibungen unten links, minimale Randbestoßungen, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung.
5377 Weiße Champignons. Farbiges Schabkunstblatt auf festem Similijapan. 17,9 x 22,5 cm. Signiert. Auflage 30 num. Ex. (1913). Olufsen-Svensson 15.
1.200 €
Prachtvoller Druck mit Rand. Stärker lichtrandig, verso entlang der Ränder umlaufend Montageband, sonst gleichwohl in schöner Erhaltung. Selten



Peter Ilsted
5378 Mutter und Kind. Farbiges Schabkunstblatt auf China, aufgewalzt auf Similijapan. 48,5 x 43,5 cm. (1914). Olufsen-Svensson 28.
1.500 €
Dargestellt ist Ilsteds Frau mit Söhnchen Jens. Ganz ausgezeichneter, farblich wunderbar zart nuancierter Druck mit schmalem Rand. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, zwei Stockflecken im weißen Rand rechts, Reste alter Falzspuren entlang der äußersten Blattkanten, oberflächliche Kratzspur in der Kommode, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5379 Speisezimmer in Schloss Liselund. Farbiges Schabkunstblatt auf Similijapan. 50,1 x 43,4 cm. Signiert. Auflage 130 num. Ex. (1917). Olufsen-Svensson 36.
600 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Stockfleckig, lichtrandig bzw. gebräunt, winzige Randläsuren, im Rand oben rechts kleine Rostfleckchen, sonst in guter Erhaltung.
5380 Zwei Mädchen am Fenster. Farbiges Schabkunstblatt auf van Gelder Zonen-Velinkarton. 39,7 x 32,4 cm. Signiert (leicht berieben). Auflage 100 num. Ex. (1924). Olufsen-Svensson 42.
750 €
Ganz ausgezeichneter, atmosphärischer Druck mit breitem Rand. Lichtrandig bzw. gebräunt, ebenso verso, schwacher Kratzer rechts im weißen Rand, sonst in sehr guter Erhaltung.
Abbildung Seite 256
5381 Buchen in Ermelunden. Farbiges Schabkunstblatt auf Similijapan. 22,3 x 35,9 cm. Signiert. Auflage 125 num. Ex. (1930). Olufsen-Svensson 67.
600 €
Ausgezeichneter, mit delikaten Herbsttönen versehener Druck, mit schmalem Rändchen. Leicht gebräunt und vornehmlich verso stockflekkig, der weiße Unterrand links knickfaltig, sonst sehr gutes Exemplar.




Peter Ilsted
5382 Landschaft in Falster. Farbiges Schabkunstblatt auf feinem Similijapan. 26,8 x 37,8 cm. Signiert. Auflage 125 num. Ex. (1930). Olufsen-Svensson 69.
600 €
Ganz ausgezeichneter, atmosphärischer Druck mit Rand. Die oberen Ecken minimal knitterspurig, die Blattoberkante zart verbäunt, punktuell blasse Stockflecken im Unterrand, sonst in sehr schöner Erhaltung Abbildung Seite 255
5383 Nähendes Mädchen im Schatten einer italienischen Villa. Farbiges Schabkunstblatt, die Blüten rot gehöht. 26,2 x 18,8 cm. Mit der Stempelsignatur. Um 1928. Nicht bei Olufsen-Svensson.
800 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Insgesamt vergilbt, sonst tadelloses Exemplar.
Leopold Graf von Kalckreuth (1855 Düsseldorf - 1928 Eddelsen bei Hittfeld, Hannover)
5384 Die Frau des Künstlers an der Lampe. Radierung. 14,9 x 20,8 cm. Unterhalb der Darstellung rechts in Bleistift signiert „Kalckreuth d. J.“ und mittig bez. „I. Zustand“.
750 €
Dargestellt ist Bertha Gräfin Yorck von Wartenburg, die Ehefrau des Künstlers. Prachtvoller, tonig gewischter Abzug mit breitem Rand. Schwache Alters- und Handhabungsspuren, zart fingerfleckig, sonst sehr gut erhalten.
5385 Geschwister („Hannes & Mucki“). Radierung auf festem Velin. 17,9 x 14 cm. Unterhalb der Darstellung rechts signiert „Kalckreuth d.J.“ und links unten im weißen Rand von fremder Hand betitelt.
400 €
Darstellung der beiden Kinder des Künstlers Johannes und Anna, letztere genannt Mucki. Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, oben und vor allem unten mittig leichte Heftspuren, sonst vollkommen erhaltenes Exemplar.
Abbildung online




Johan Adolph Kittendorf (1820 Kopenhagen - 1902 Frederiksberg)
5386 Billeder efter Danske Malere (Bilder nach dänischen Malern). 186 Lithographien, meist mit beiger oder brauner Tonplatte, typogr. Titel., auf dem Vorsatz ein maschinenschriftl. Inhaltsverz. montiert. Gebunden in einem HLeinenband d.Z. (Kanten berieben, einzelne Kratzer). Folio. J. W. Tegner & Kittendorf, Kopenhagen, (1855 - ca. 1887).
1.800 €
Johan Adolph Kittendorfs beeindruckende Bildersammlung reproduziert Werke aller Genres von rund 135 dänischen Künstlern und gewährt somit einen einzigartigen Überblick über die dänische Malerei des 19. Jahrhunderts. Vertreten sind einzelne Vorläufer wie N. Abildgaard und J. Juel sowie viele Namen des sogenannten Goldenen Zeitalters wie D. C. Blunck, J. C Dahl, C. Hansen, A. Melbye und natürlich C. W. Eckersberg. Zahlreich sind aber auch die Werke späterer Generationen, etwa von J. la Cour, V. Khyn und C. Locher. Das Projekt beschäftigte Kittendorf über drei Jahrzehnte: Erste Blätter wurden wohl schon 1855 veröffentlicht, der späteste datierbare Druck stammt aus dem Jahr 1887. - Sämtlich ganz ausgezeichnete, differenzierte Drucke mit beiten Rändern. Leicht stockfleckig, die ersten Blätter etwas stärker, sonst in schöner und unberührt originaler Erhaltung. Jeweils mit dem Trockenstempel der Verleger. In dieser Vollständigkeit selten Abbildung, auch Seite 257

Johann Adam Klein (1792 Nürnberg - 1875 München)
5387 Die Maler auf der Reise: Friedrich und Heinrich Reinhold, Johann Christoph Erhard und Friedrich Welker („Meinen Reisegefährten gewidmet“). Radierung auf Velin. 24,5 x 30,5 cm. 1819. Jahn 234 II.
1.200 €
Wie in der Platte notiert, entstand die Szene auf einer Wanderung von Salzburg nach Berchtesgaden im August 1818 und zeigt die Malerfreunde von Johann Adam Klein mit Maler- und Reisegerät. Dargestellt sind (von links): Die Brüder Friedrich und Heinrich Reinhold, Johann Christoph Erhard und Friedrich Welker. Im Hintergrund sieht man den Watzmann hinter Wolkenschwaden. Erschienen im Verlag von Frauenholz. Ganz ausgezeichneter, präziser Druck mit schmalem Rand um die markant druckende Plattenkante. Innerhalb dieser, aber außerhalb der Darstellung rundum leicht Braunverfärbung, oben links kleiner (0,7 cm), alt hinterlegter Einriss, geglättete Diagonalfalte oben links außerhalb der Darstellung, kurze braune Montierungsstreifen in den beiden oberen Ecken, minimal angestaubt, aber insgesamt in guter Erhaltung. 5387
Ernst Wilhelm Knippel (1811 Steinseiffen (Sciegny) - 1900 Schmiedeberg (Kowary))
5388 Ansicht aus der Vorhalle von Schloss Slawentzitz (Slawiecice) auf die Zinkhütte. Kreidelithographie, aquarelliert, auf hellgrünem Untersatzpapier mit Einrahmungslinien in schwarzer und weißer Feder. 18,1 x 24,3 cm.
450 €
Der deutsche Zeichner, Grafiker und Verleger Ernst Wilhelm Knippel wurde 1840 Besitzer eines 1810 gegründeten Verlages, den er von den Erben seines Lehrers Friedrich August Tittel durch Kauf übernahm.
Carl Julius Rieden wurde sein Geschäftspartner. Der Verlag Rieden & Knippel veröffentlichte u. a. Lithographien. Dabei entstanden Ende der 1840er Jahre auch etwa 80 Lithographien oberschlesischer Industriestätten. Schloss Slawentzitz wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Das Gut ging 1782 in den Besitz des preußischen Generals Friedrich Ludwig, Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen, über. Sein Sohn August, Fürst zu Hohenlohe-Öhringen, baute das 1827 nach einem Blitzeinschlag ausgebrannte alte Schloss klassizistisch wieder auf. Das Haus Hohenlohe zählte zu den bedeutendsten Großindustriellen Oberschlesiens und wurde mit dem Einstieg in die Zinkverhüttung einer der weltweit größten Zinkhersteller. Slawentzitz war nicht nur Hauptwohnsitz des Hauses HohenloheÖhringen bis in den Zweiten Weltkrieg, sondern auch der Verwaltungssitz seines Industrie- und Bergbauimperiums. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, brannte die Ruine 1948 ab und wurde abgebrochen. Heute ist nur noch ein Seitenportikus erhaltenen. Ganz ausgezeichneter Druck mit farbfrischem Aquarell in sehr schöner Erhaltung. Abbildung Seite 260



Joseph Anton Koch (1768 Obergibeln, Tirol - 1839 Rom)
5389 Vier römische Ansichten: S. Stefano Rotondo in Roma; Rovine del Pallazzo de Cesar; Orti Farnesiani in Roma; Castel Madama. 4 Radierungen auf Velin. Je ca. 16,6 x 22,1 cm. Um 1810. Andresen 4, 15, 18, 19, je III.
600 €
Aus der 20-teiligen Folge. Ganz ausgezeichnete, kontrastreiche Drucke mit schmalem Rand. Nur geringfügige Altersspuren sowie minimal fleckig und stockfleckig, Castel Madama mit winzigem, lädiertem Rostfleckchen, Rovine rechts oben mit kleiner wieder angesetzer Fehlstelle, sonst einheitlich und sehr schön erhalten.
5390 Charons Barke mit Seelen, die den Styx überqueren. Radierung. 32,9 x 37,7 cm. 1807/08. Andresen 22, Nagler 2, Carey/Griffiths: German Printmaking in the Age of Goethe, London 1994, Nr. 102, mit Abb.
1.200 €
Koch war ein großer Bewunderer des italienischen Dichters, und laß die ganze Göttliche Komödie auf Italienisch; auf seinen Spaziergängen durch Rom soll Koch die Strophen auswendig rezitiert haben. Spätestens seit 1802 hatte Koch die Intention, Dante zu illustrieren; abends und an regnerischen Tagen arbeitete er an der Göttlichen Komödie, ließ er den Verleger Frauenholtz in einem Brief aus dem selben Jahr wissen. Zu diesem Zeitpunkt war ein großer Teil zum Inferno bereits entstanden. - Prachtvoller Druck mit breitem Rand um die markant zeichnende Facette. Geringfügig fleckig bzw. stockfleckig, geringe Handhabungsspuren und kleine Beistiftannotationen im unteren Rand, sonst in schöner und originaler Erhaltung.

Christen Schjellerup Købke (1810-1848, Kopenhagen)
5391 Innenansicht des nördlichen Chorarms der Domkirche zu Århus („Prospekt af det indre af den nordlige korsarm af Århus Domkirke“). Radierung auf Velin. 32,4 x 23,4 cm. (1831). Krohn 2.
750 €
Blatt V. der Jahresgabe von 1831 des Kopenhagener Kunstvereins. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck allseitig mit Schöpfrändern. Blasser Lichtrand, Nadellöchlein im Unterrand, dort Spuren einer Nummerierung, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5392 Der alte Seemann. Radierung auf gewalztem China. 22,8 x 15,9 cm. (1836). Heller-Andresen 3, Krohn 4, Jørgen Sthyr: Dansk Grafik, 1800-1910, København 1949, S. 34-37 (mit Abb.).
900 €
Ganz ausgezeichneter, plastisch wirkender Druck mit schmalem Rändchen um die markant druckende Plattenkante. Diese rechts gebrochen und hinterlegt, die Bruchstelle mit weißer Farbe retuschiert, zwei weitere geschlossene Bruchstellen am linken Facettenrand, eine mit einem in den weißen Rand reichenden Riss, Spuren alter Verbräunung, umlaufende Montagereste verso, sonst in guter Erhaltung. 5391



Carl August Lebschée
(1800 Schmiegel, Posen - 1877 München)
5393 Landschaftsstudien: Siebzehen / in Kupfer radirte Studien / von / C :Lebschée / Landschaft-Maler. Titelblatt und 16 Radierungen auf 10 Blatt. 5,5 x 7,5 cm bzw. 8,5 x 12,8 cm. 1828. Andresen 3, Nagler 2.
800 €
Die seltene Suite ist ein charakteristisches Beispiel für die romantische Landschaftsauffassung, wie diese in den 1820er Jahren in München praktiziert wurde. Lebschée war seit 1814 Schüler der Münchener Akademie, wo er bei Wilhelm von Kobell, Johann Georg von Dillis und Johann Jakob Dorner die Landschaftsmalerei erlernte, während er von Carl Ernst Christoph Heß in der Radierkunst unterwiesen wurde. Lebschées gediegene handwerkliche Ausbildung spiegelt sich in dem künstlerischen Qualitätsniveau dieser delikat behandelten Folge von waldigen Landschaften wider. Auf kleinem Format ist ein Summum an atmosphärischer Dichte und romantischem Stimmungsgehalt erreicht worden. Die bildmäßigen und kompositorisch konzentrierten Darstellungen sind mit einem engmaschigen Netz feiner, abwechslungsreicher Schraffuren überzogen, die reiche tonale Abstufungen und eine lebhafte Helldunkel-Wirkung erzeugen. Lebschée besitzt eine ausgesprochene Vorliebe für das pittoreske und erzählerische Detail, wirkt jedoch nie klischeehaft. Einzelne Motive zeigen den Einfluss Adrian Zinggs und der romantischen Landschaftstradition der Dresdener Schule. - Prachtvolle, nuancierte Abzüge mit dem vollen Rand. Leicht angestaubt und vereinzelte schwache Fleckchen im weißen Rand, kleine Bleistiftnummerierungen, die Ränder teils minimal bestoßen, sonst tadellos.
Wilhelm Leibl (1844 Köln - 1900 Würzburg)
5394 Leibls Mutter. Radierung auf Similijapan. 20,8 x 15,6 cm. (18)74. Unten rechts in brauner Feder signiert „W. Leibl“. Gronau 5, Billeter 5 II (von III).
750 €
Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand um die Plattenkante. Unbedeutende Fingerspuren im unteren weißen Rand, etwas lichtranding im Bereich der Druckplatte, die beiden Sammlerstempel unten etwas durchschlagend, sonst in ganz vorzüglicher Erhaltung. Aus der Sammlung Dr. Walther Krieg (Lugt 799b).
5395 Bildnis eines Knaben. Radierung auf Similijapan. 8,1 x 6,6 cm. (18)74. Unten links in brauner Feder signiert „W. Leibl“. Gronau 8, Billeter 9 III (von V).
750 €
Das reizende Knabenbildnis stellt die kleinste Platte im druckgraphischen Schaffen Leibls dar. Mit der römischen Zahl oben rechts und vor dem Namen von Heinrich Wetteroth in der Druckplatte. Ganz ausgezeichneter, toniger und kräftiger Druck mit breitem Rand. Minimal angestaubt und vereinzelt minimal fleckig, vereinzelt leicht gegilbt, sonst in sehr schöner Erhaltung. Unterhalb der Darstellung mit dem Trockenstempel des Vereins für Original-Radierung, München (nicht bei Lugt).


5396 Alter Mann mit Stock (Brustbild einer alten Bäuerin, auf einen Stock gestützt). Radierung auf Similijapan. 14,5 x 11,9 cm. Um 1875/77. Unten rechts in brauner Feder signiert „W. Leibl“. Gronau 10, Billeter 12 I (von II). 750 €
„Alter Bauer mit Hut und Stock“ schreibt Leibl in einem Brief vom 7. Februar 1896 über die Radierung, die er selbst hochschätzte und laut Koehler als „chef d‘œuvre“ versteht, und beantwortet nebenbei auch ausdrücklich die Frage, ob Bauer oder Bäuerin. Ganz ausgezeichneter Druck vor dem „KG“ oben links, mit dem für den ersten Zustand angegebenen zarten Wischton. Links verso leichte Spuren alter Montierung, kurze Knickspur in der unteren linken Ecke, schwach gegilbt, sonst sehr schöne erhaltenes Exemplar.


Adolph von Menzel (1815 Breslau - 1905 Berlin)
5397 Friedrich über dem Volk und den besiegten Fürsten: I. Fassung; Eine Gruppe von Offizieren des Gardekorps vor der Potsdamer Garnisonskirche; Der König exerziert selber im strömenden Regen. 3 Druckstöcke für die Holzstichillustrationen zu Franz Kugler „Geschichte Friedrichs des Grossen“, Leipzig 1840. 17,6 x 12,2 cm; 12,8 x 12,2 cm; 5,5 x 11,6 cm. Um 1839.
1.200 €
Auf Veranlassung von Franz Kugler erhielt Menzel 1839 von dem Leipziger Verleger Johann Jakob Weber den Auftrag, Entwürfe für 400 Holzstiche zu Kuglers „Geschichte Friedrichs des Großen“ zu liefern. Mit diesem Auftrag erwarb der zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal 25jährige Menzel nicht nur ein enormes Detailwissen zu dem Monarchen, sondern er entwickelte auch ein Bild Friedrichs II., das er in den folgenden Jahren in einer Reihe von Gemälden variierte. Sie zeigen Friedrich II. als aufgeklärten Monarchen, als willensstarken Kriegsherrn, als Freund der Philosophie und der Künste - eine bürgerliche Rezeption Friedrichs und damals ein Modell für die Gegenwart. Mit kleineren Gebrauchsspuren, insgesamt aber sehr gut erhalten.
Abbildung Seite 262
Caspar Heinrich Merz (1806 St. Gallen - 1875 Kufstein)
5398 Das Narrenhaus. Kupferstich auf Velin nach Wilhelm von Kaulbach. 52,3 x 68,3 cm. (1835). Apell 16 vor I (von II), Nagler 2, Heller-Andresen 14. 1.200 €
Die Radierung entstand nach einer Zeichnung mit dem Titel „Das Narrenhaus“ von Wilhelm von Kaulbach. Dargestellt ist die Fiktion einer realistischen Szene im Hof eines Irrenhauses und beeindruckt durch die akribische Darstellung der unterschiedlichen Gemütszustände der Protagonisten, in der jede Figur verschiedene Typen seelischer Krankheiten repräsentiert, u. a. der eingebildete Philosoph, der König, der Melancholiker, die liebeskranke Frau, religiöse Wahnsinnige. Die vielschichtige Komposition, deren moralisierende Darstellung in erster Linie die individuellen Gesichtszüge als Symptome des Wahnsinns interpretiert, wurde u. a. durch Kaulbachs Auseinandersetzung mit dem Werk des englischen Künstlers William Hogarth inspiriert. Bei der Gestalt mit dem Brief an Merz, der das Gesicht in den Armen vergräbt, handelt es sich laut Aussage Guido Görres, um Kaulbach selbst.- Ganz ausgezeichneter und klarer Frühdruck von der unvollendeten Platte, vor weiteren Arbeiten, den Namen und dem Titel im Unterrand. Insgesamt etwas fleckig, verschiedene kleine Randläsuren und -einrisse vornehmlich im weißen Rand, die Ränder bestoßen, rechts Wasserränder, weitere Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst gleichwohl gut erhalten. Von großer Seltenheit

Giovanni Migliara (1785 Alessandria - 1837 Mailand)
5399 Arco della Pace con l‘Arena sullo sfondo. Kupferstich mit Gouache und Aquarellfarben, teils mit Gummiarabikum gehöht, auf Velin. 36,9 x 46,9 cm (Blattgröße). Um 1814.
3.000 €
Vereinzelte dünne Stellen und kleinere Randeinrisse, teils geschlossen, weitere unauffällige Ausbesserungen und Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck jedoch sehr schön, die Farben frisch.
Joseph Pennell (1857 Philadelphia - 1926 New York)
5400 Ponte Vecchio, Florence. Radierung und Kaltnadel auf Bütten. 25,2 x 20 cm. Unterhalb der Darstellung signiert sowie in Bleistift von fremder Hand annotiert. Auflage weniger als 50 signierte Ex. (1883). Wuerth 54.
450 €
Prachtvoller Druck mit Rand bzw. Rändchen. Vereinzelte Fingerflecken im weißen Rand (wohl beim Druckprozess entstanden), schwache Quetschspur links, das Papier minimal gewellt, sonst in hervorragender und originaler Erhaltung. In der Galerie Commeter erworben und seither in Hamburger Privatbesitz.
Abbildung Seite 266
Joseph Pennell
5401 Byzantine Palace, Venice. Radierung und Kaltnadel auf Bütten. 25,2 x 17,4 cm. Unterhalb der Darstellung signiert sowie in Bleistift (von fremder Hand?) betitelt „The Traghetto Venice“. (1883). Wuerth 75.
400 €
Prachtvoller Druck mit Rändchen. Marginale Altersspuren, leicht stockfleckig, sonst in hervorragender und originaler Erhaltung. In der Galerie Commeter erworben und seither in Hamburger Privatbesitz.
Abbildung Seite 266
5402 Edgar Thomson Works, Bessemer. Radierung und Kaltnadel auf Bütten. 28 x 20,3 cm. Unterhalb der Darstellung signiert sowie in Bleistift von fremder Hand betitelt „Edgar Thomson Steel Works Pittsburg“. Auflage wohl 90 Ex. (1909). Wuerth 517.
450 €
Prachtvoller, wunderbar toniger Druck mit Rändchen. Minimal angestaubt und leicht fleckig im unteren Rand, sonst in hervorragender Erhaltung. In der Galerie Commeter erworben und seither in Hamburger Privatbesitz.
Abbildung Seite 266




Joseph Pennell
5403 From Shenley Park. Radierung und Kaltnadel auf Bütten. 27,8 x 20,3 cm. Unterhalb der Darstellung signiert. Auflage wohl 50 Ex. (1909). Wuerth 532.
400 €
Prachtvoller Druck auf die Plattenkante beschnitten bzw. mit schmalem Rändchen. Der linke Blattrand etwas unregelmäßig und mit vereinzelten Ausbrüchen, sonst sehr schönes Exemplar. In der Galerie Commeter erworben und seither in Hamburger Privatbesitz.
Antonio de Pian (1784 Venedig - 1851 Wien)
5404 Der alte Turm. Lithographien mit grüngrauer Tonplatte. 40,7 x 31,1 cm. (1820). Schwarz: Die Anfänge der Lithographie in Österreich, 155, 1 I (von II).
400 €
Der Architektur-und Dekorationsmaler und Lithograph Antonio de Pian erhielt seine künstlerische Ausbildung in Venedig und Wien und zeigt sich in seinem Frühwerk von den Architekturcapriccios Canalettos beeinflusst. 1821 wurde er in der österreichischen Hauptstadt zum Hoftheatermaler ernannt. Das druckgraphische Werk, das insgesamt fünfzehn Lithographien zählt, entstand vorwiegend in den Jahren 182021 und verrät de Pians Schulung als Bühnenmaler und seinen ausgeprägten Sinn für dramatische und effektvolle Inszenierungen. Ausgezeichneter, fein abgestufter Frühdruck mit dem vollen Rand; vor den Abzügen mit blauer und rosa Tonplatte. Vorzüglich erhalten. Selten.

Heinrich Ramberg (1763-1840, Hannover)
5405 La Jument du Compère Pierre - Joconde. Kolorierte Umrissradierung. 27,6 x 35,2 cm. Unten mittig signiert und datiert „JRamberg pinxit / 1800“. Hoffmeister 67. 1.200 €
Illustration zu den zu den „Contes“ von La Fontaine. Ganz ausgezeichneter Druck auf die ovale Darstellung geschnitten, diese auf ein rahmendes Untersatzpapier des 18. Jahrhunderts montiert. Minimale Altersund Gebrauchsspuren, schwach fleckig, oben rechts im Untersatz geschlossene Randeinrisse, beriebene Stellen, sonst schön und original erhalten. Beigegeben dieselbe Darstellung als reine Umrissradierung.



Johann Christian Reinhart (1761 Hof - 1847 Rom)
5406 Sepolcro a Falerium città Etrusa ditrutta. Radierung. 38,1 x 28,5 cm. 1796. Nagler 11, Andresen 72 nach II.
600 €
Mit der gestochenen Schrift und Signatur. Ganz ausgezeichneter, differenzierter Druck mit dem vollen Rand. Etwas fingerfleckig und angestaubt, schwach stockfleckig, die Ränder mit kleinen Läsuren, unten handschriftl. Annotationen, sonst schön. Beigegeben von demselben zwei weitere Radierungen „Die Versuchung Christi“ (Andresen 78) und „Die Legende vom hl. Hubertus“ (Andresen 123) sowie von Franz Edmund Weirotter 11 Radierungen (Winterberg 1, 2, 4,6, 11, 12, 121-125), insgesamt 14 Blatt
5407 Vier Blatt Kleine Landschaften. 4 Radierungen, auf zwei Bögen gedruckt. 49,2 x 35 cm (Blattgröße). Andresen 160-163.
600 €
Die reizvolle, in den 1820er Jahren in Rom entstandene Folge gehört der reifen Schaffensphase des Künstlers an. Die intimen Landschaftsausschnitte sind in einer kleinteiligen, detaillierten Radiertechnik ausgeführt. Reinhart war zweifelsohne der begabteste Radierer unter den damals in Rom tätigen deutschen Künstlern. Sein besonderes Talent für die Wiedergabe von Licht und Atmosphäre ist ohne das Vorbild niederländischer Italianisanten des 17. Jahrhunderts, wie Jan Both, Karel Dujardin und Herman van Swanevelt nicht denkbar. Prachtvolle, kontrastreiche Drucke mit dem vollen Rand. Geringfügig angestaubt und fleckig, sonst sehr gut erhalten.
Adrian Ludwig Richter (1803-1884, Dresden)
5408 Genoveva. Radierung auf Velin. 41,9 x 25,3 cm (Plattenrand); 45,4 x 30,5 cm (Blattgröße). 1848. HoffBudde 264 II (von VI).
600 €
Dies ist eines der Hauptblätter Richters, das zusammen mit seinem Pendant „Rübezahl“ 1847 vom Sächsischen Kunstverein in Auftrag gegeben wurde. Richters Sohn Heinrich berichtet: „An demselben Tage, an welchem in Dresden der blutige Maiaufstand von 1848 ausbrach, Trommeln in den Straßen rasselten und Barrikaden gebaut wurden, stand Richter im Hauspelz vor seinem Arbeitstisch, ätzte die Platten seiner friedlichen Idyllen und ließ sich in dieser delicaten Arbeit nicht stören“ (Hoffmann, S. 10). - Prachtvoller, differenzierter und dabei unvollendeter Probeabzug mit breitem Rand. Vor weiteren Arbeiten wie den Schraffuren, Schatten und dem dichteren Gras um Genovevas Fuß, mit zahlreichen Nadelproben im breiten Plattenrand, vor der späteren Schrift und allen Einfassungslinien. Im weißen Rand leicht fleckig, verso schwach stockfleckig, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in ganz vorzüglicher Erhaltung. Von großer Seltenheit


Luigi Rossini (1790 Ravenna - 1857 Rom)
5410 Zwölf Ansichten aus Rom. 12 Radierungen. Quer4to bis Gr.Folio. 1819-1823. Le Blanc, wohl aus 6 bzw. 8.
750 €
Ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke mit sehr feinem bis breitem Rand. Angestaubt und etwas uneinheitlich in der Erhaltung, vier Blatt stärker gebräunt, weitere teils leicht lichtrandig, überwiegend mit Stockflecken, ein Blatt stark stockfleckig, vereinzelte Randmängel, ein Blatt mit wieder angefügter Eckspitze, Knitter- und weitere Gebrauchsspuren, insgesamt ordentliche bis sehr gute Exemplare.
5411 Dreizehn Ansichten aus Rom. 13 Radierungen. Quer-4to bis Gr.Folio. 1819-1823. Le Blanc, wohl aus 6 bzw. 8.
750 €
Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit feinem bis sehr breitem, vereinzelt dem vollen Rand. Angestaubt und etwas uneinheitlich in der Erhaltung, drei Blatt stärker gebräunt, weitere teils lichtrandig, überwiegend mit Stockflecken, vielfach auch Wasserflecken, ein Blatt verso umlaufend mit Resten von Gewebeband, Knitter- und weitere Gebrauchsspuren, insgesamt ordentliche bis schöne Exemplare. Abbildung Seite 270




Carl Russ (1779-1843, Wien)
5412 Allegorie auf die Kunst: ein Jüngling vom Genius der Kunst inspiriert. Radierung auf Velin. 21,9 x 33,3 cm (Plattenkante); 35,9 x 48 cm (Blattgröße). 1810. Nagler 5. 1.200 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Leicht angestaubt, vereinzelt unbedeutende kleine Fleckchen, vornehmlich im weißen Rand, zarte kaum merkliche Knitterspuren, verso kleine Montierungsreste, sonst sehr schön.
Karl Stauffer-Bern (1857 Trubschachen - 1891 Florenz)
5413 Sophie Stauffer, die Schwester des Künstlers. Radierung in Braunschwarz auf festem van Gelder Zonen-Bütten. 31,6 x 24,6 cm. 1885-1886. Lehrs 8 VIIIIX (von IX). Wz. Großes bekröntes Lilienwappen.
400 €
Ausgezeichneter Druck auf dem vollen Bogen. Blass lichtrandig, leicht gebräunt, vor allem der Unterrand sowie verso, punktuell fleckig, Bleistiftannotationen, sonst sehr gutes Exemplar. Beigegeben von demselben „Meine Mutter“ (Lehrs 28) und „Bildnis Conrad Meyer“ (Lehrs 29).
5414 Peter Halm im Profil. Radierung auf festem van Gelder Zonen-Bütten. 26,8 x 21 cm. 1887. Lehrs 33 II. Wz. Schriftzug.
400 €
Ausgezeichneter Druck auf dem vollen Bogen. Schwacher Lichtrand, leicht gebräunt, vor allem die Außenränder sowie verso, punktuell fleckig, Bleistiftannotationen, sonst sehr gutes Exemplar. Beigegeben von demselben die seltene „Landschaft“ (Lehrs 16) auf Chinabütten und „Eva Dohm, nach links“ (Lerhs 20).

5415
Anders Zorn (1860 Utmeland - 1920 Mora)
5415 Selbstbildnis 1911. Kaltnalradierung auf Bütten. 15,6 x 11,8 cm. Signiert. 1911. Nicht in Asplund und Delteil, Lidbeck ZG 241. Wz. Schrift ‚Van Gelder Zonen‘ (Fragment).
900 €
Ausgezeichneter, lebendiger Druck wohl mit dem vollen Rand. Minimal angestaubt, sehr schwach nur gebräunt und fleckig, verso montierungsbedingt beriebene Stellen zu den Ecken hin, sonst sehr gut.
Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5417 Die Furt. Kaltnadelradierung in Braun auf Bütten. 19,9 x 14,8 cm. Signiert. 1912. Asplund 249, nicht in Delteil, Lidbeck ZG 249 II. Wz. Schrift „Van Gelder Zonen“ (Fragment).
750 €
Prachtvoller Druck mit Rand um die Plattenkante. Schwach angestaubt, die obere rechte Eckenspitze fehlt, oben in den Ecken montiert, dort minimal durchschlagend, sonst sehr gut.
Anders Zorn
5416 Erschrocken. Kaltnadelradierung. Signiert. 1912. Asplund 248, nicht in Delteil, Lidbeck ZG 248 II. Wz. Bekröntes Wappen (Krone, Fragment).
900 €
Ausgezeichneter, zarttoniger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Verso kleine Montierungsreste und -spuren, dort teils berieben, sonst sehr schönes Exemplar.

5417


August Brömse (1873 Franzensbad - 1925 Prag)
5418 „Eine Todte“. Radierung auf hellblauem, gewalztem China. 13,1 x 29,8 cm. Bezeichnet „August Brömse“. (1902/03).
450 €
Mit dem Trockenstempel der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien. Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck auf dem vollen Bogen. Schwache Gebrauchsspuren, zu den Außenrändern hin stockfleckig, minimale Randbestoßungen, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben zwei Lithographien „Kreuzigung“ und „Im Speisezimmer“.
Alfred Coßmann (1870 Graz - 1951 Wien)
5419 Gefaltete Hände. Kaltnadel auf Japan. 13,5 x 23,9 cm. Signiert.
300 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen, an zwei Seiten mit Schöpfrand. Minimale Stockflecken, sonst tadellos. Beigegeben von demselben die signierte Radierung „Der Schlafende“.
Abbildung Seite 276


5419
Stefan Eggeler (1894-1969, Wien)
5420 Selbstbildnis mit schwarzem Hut. Weichgrundätzung auf Similijapan. 16,2 x 11,8 cm. Signiert.
300 €
Prachtvoller, samtiger Druck mit Rändchen. In vorzüglicher Erhaltung. Beigegeben das Künstlerselbstbildnis von Arthur Paunzen. Abbildung Seite 275
Fidus
(d.i. Hugo Höppener, 1868 Lübeck - 1948 Berlin)
5421 Konvolut von ca. 66 Photographien, Drucken, Reproduktionen und Ephemera mit Motiven von Fidus, 14 davon entweder von Fidus signiert, eigenh. betitelt oder bewidmet. Ein an Emly Wilhelmi adressierter Umschlag anliegend.
400 €
Aus der Sammlung Emly Wilhelmi, Hannover. Abbildung online
Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien
5422 Ca. 37 Blatt aus verschiedenen Jahrgängen. 13 Lithographien, 4 Radierungen, 14 Holzschnitten (darunter 4 Farbholzschnitte), 5 Linoleumschnitte und 1 Lichtdruck mit einem nicht zugehörigen Orig.-Lieferumschlag von 1903 mit Titelvignette und Inhaltsverzeichnis (minimale Randbestoßungen).
1.500 €
Mit Werken von 1) Gustav Bamberger. „Haus an der Brücke“. Lithographie; 2) Alfred Bentley. St.-Bénézet-Brücke in Avignon. Radierung; 3-5) 3x Emma Bormann. Am Bosporus. Linolschnitt. Petersbergl in München. Holzschnitt. Aus Holland (Godlinze). Holzschnitt; 6) Karl Alexander Brendel. Sommerabend. Holzschnitt; 7) Norbertine Bresslern-Roth Kampf. Linoleumschnitt; 8) Fritz Burger. Damenporträt. Lithographie; 9) Paul Colin. „Sonntag auf der Marne“. Holzschnitt; 10) Walter Conz „Schlosspark“. Lithographie; 11) Otto Fischer. „Am Meer“. Lithographie; 12) Otto Greiner. Fliehende Faune. Radierung; 13-14) 2x Alois Hänisch „Feldweg“. Lithographie. Aus Schönbrunn. Lithographie; 15) Utagawa Hiroshige. „Fliegende Drachen“. Farbholzschnitt; 16-17) Ludwig von Hofmann. Reiter. Holzschnitt. Hirten. Holzschnitt; 18) Meinhard Jacoby „Schauri (Ostafrika)“ Lithographie; 19) Hede Jahn. Schloss Liechtenstein. Linoleumschnitt; 20) Ludwig Heinrich Jungnickel. Hirschkühe. Holzschnitt 21) Gustav Kampmann. „Ruine in Walde“. Lithographie; 22) Walter Klemm. „Junge Hunde“. Holzschnitt; 23) Ferdinand Kruis „Prozession in Volendam“. Lithographie; 24) Oskar Laske. Evakuierte in Ostgalizien. Lithographie; 25) Emil Orlik. Porträtstudie. Lithographie; 26) Dagobert Peche. Phantasievogel. Linoleumschnitt; 27) Heine Rath. Eisblumen. Holzschnitt; 28) Marie Rollé. Arve am Gletscher. Holzschnitt; 29) Dante Gabriel Rossetti. „Gefunden“. Lichtdruck; 30) Karl Schwetz. Slowakisches Bauernhaus. Linoleumschnitt; 31) Ferdinand Steiniger. Fichte. Radierung; 32) Karl Sterrer. Schwestern. Lithographie; 33) Karl Thiemann. Bach im Winter. Holzschnitt; 34) Hans von Volkmann. Abend. Lithographie; 35) Wilhelm Woernle. Der Engel des Lebens. Radierung; 36-37) 2x Adolf Zdrasila, „Rübezahl“. Holzschnitt; „Kleiner See“. Holzschnitt. - Meist ganz ausgezeichnete Drucke mit breiten, meist wohl den vollen Rändern. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter bis schöner Erhaltung. Abbildung online

Natalja Gontscharowa (1881 Ladyschino - 1962 Paris)
5423 Eintrittsbillett für den Pariser „Bal Banal“ 1924. Holzschnitt von zwei Platten in Braun und Hellblau. 32,7 x 16 cm. In der Platte signiert und datiert „N. Gontcharova (1)923“. Bolliger VI 713, Avant-Garde 5/6 URSS, S. 82-84.
450 €
Von Gontscharowa gestaltete Einlasskarte für den „Bal Banale“, der am 14. März 1924, organisiert von der l‘Union des Artistes Russes, in der Salle Bullier, 31 Avenue de l‘Observatoire, Montparnasse, stattfand. Der Text neben der Illustration stammt von der Hand der Künstlerin. Das unbenutzte Ticket mit beiden abtrennbaren Teilen und aufgestempelter Nummer „232“ sowie dem Stempel der „Union des Artistes Russes“. In sehr schöner Erhaltung.
Otto Greiner (1869 Leipzig - 1916 München)
5424 Senefelder-Gedenkblatt (Allegorie auf die Lithographie). Lithographie mit ockerfarbener Tonplatte auf Japan. 14 x 21 cm (Darstellung); 33,5 x 39,1 cm (Blattgröße). Signiert. (1887/88). Vogel 23 II.
400 €
Prachtvoller, satter Druck mit breitem, an zwei Seiten dem vollen Rand. Ebenda vereinzelte Stockflecken, an der Unterkante alte Leimspuren sowie Bleistiftannotationen, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben vier Reproduktionen nach Zeichnungen Otto Greiners, ein Blatt vom Künstler signiert (Vogel, Anhang, 1, 5, 6 und 7). 5423




Greiner
5425 Herakles am Scheidewege. Lithographie mit gelblich-brauner Tonplatte auf Similijapan. 48,5 x 33,7 cm. Eigenh. bez. „Leipzig Sept. 93“. 1893. Vogel 49 II.
450 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht angestaubt, vereinzelte Fleckchen im weißen Rand, unten kleine Annotationen, sonst schön erhalten. Beiliegend eine separate handschriftliche Sammlernotiz.
5426 Studienblatt mit Bildnissen der Maler Hans Hess und Albert Klesse. Lithographie auf bräunlichem gewalztem China. 35 x 22,5 cm. Unten rechts signiert „O. Greiner“ sowie unten links bez. „Vision“. Um 1894. Vogel 52.
600 €
Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand, wohl auf dem vollen Bogen. Etwas vergilbt, vereinzelte Bleistiftannotationen im weißen Rand, sonst vorzügliches Exemplar.

Hugo Henneberg (1863-1918, Wien)
5429 Waldteich. Kaltnadelradierung auf Velin. 19,3 x 17 cm. Signiert und bez. „Orig. Rad.“.
600 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Etwas angestaubt und leicht fleckig, schwach lichtrandig, vornehmlich oben, sonst schön. Sehr selten
5430 Nymphenburg. Farblinolschnitt auf Similijapan. 30 x 30,3 cm. Signiert und eigenh. betitelt „Nymphenburg“ sowie eigenh. bez. „orig. Linolschnitt Handdruck“. Um 1903.
1.200 €
Vorliegender Druck geht auf eine eigene photographische Vorlage des Künstlers von 1903 zurück. Ganz ausgezeichneter, farbfrischer Druck mit schmalem Rand, an zwei Seiten mit Schöpfrand. Minimal angestaubt, weitere kleine unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Selten Abbildung Seite 274
Otto Greiner
5427 Mein Zeichenlehrer. Lithographie auf van Gelder Zonen-Bütten. 50,5 x 30,5 cm (Darstellung); 66,5 x 47,1 cm (Blattgröße). Signiert und datiert „O. Greiner XII. [18]97“. Vogel 68.
400 €
Prachtvoller Druck auf dem wohl vollen Bogen. Leicht vergilbt und stockfleckig, sonst schönes Exemplar. Beigegeben von demselben die Lithographien „Bildnis Gottfried Kohlermann“ (Vogel 32) und „Bildnis Moritz Meurer“ (Vogel 102), jeweils signiert.
Walter Julius Hammer (1873 Dresden - 1922 Leipzig)
5428 Max Klinger im Dreiviertelpofil nach rechts. Radierung auf Similijapan. 15,9 x 9,8 cm. Signiert und bezeichnet „Max Klinger (nach Natur) / Walther Hammer“.
400 €
Ganz ausgezeichneter, silbrig toniger Druck mit breitem Rand. Das Papier schwach gegilbt und mit einzelnen Stockflecken, Nadellöchlein an der oberen Blattkante mittig, montierungsbedingt an zwei Stellen am Oberrand dünn, sonst in schöner Erhaltung. Aus dem Nachlass des Künstlers.




Bruno Héroux (1868-1944, Leipzig)
5431 Gebrochene Schwingen. Radierung und Kaltnadel auf gelblichem, gewalztem China. 41,5 x 31,2 cm. Signiert. Liebsch 413b.
400 €
Erschienen bei „Freunde Graphischer Kunst e.V. Leipzig“, montiert im originalen Passepartout mit Prägestempel. Ganz ausgezeichneter, markanter Druck auf dem vollen Bogen. Schwach nur angestaubt, minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Beigegeben von Leon Schnell der signierte Probedruck „Drei weibliche Akte am Wasser“.
5432 Ad astra, Opus 471. Kaltnadelradierung. 33 x 19,7 cm.
300 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Minimal gebräunt, kleine Fleckchen, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst schön. Beigegeben von demselben eine Kaltnadelradierung „Bachantenzug“, signiert und wohl von fremder Hand betitelt „Prof. Bruno Héroux [...]-Titel z. Leipziger Univ.-Jubiläum“.
Paul Herrmann (gen. Henri Héran, 1864 München - 1944 Berlin)
5433 „Zeit“: Chronos mit seiner Sense. Schabkunst und Roulette auf Velin. 56,6 x 44 cm (Plattenrand); 66,5 x 51 cm (Blattgröße). Signiert und bezeichnet. (1913). Singer 155 XIII.
800 €
Das ikonische Blatt 2 aus der sechs Blatt umfassenden Suite „Phantasien“. Chronos schreitet mit erhobenem Fuß über Trümmer, Menschen- und Tierleichen und holt mit der Sense zu einem mächtigen Hieb aus. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Gebräunt und stockfleckig, kleine Randläsuren, sonst gut erhalten.
Arthur Illies (1870 Hamburg - 1953 Lüneburg)
5434 Junges Grün. Farbradierung und Hochätzung auf Japan, auf strukturiertem Kupferdruckpapier aufgewalzt. 32 x 19,2 cm. Verso eigenhändig betitelt, recto im Unterrand von fremder Hand bezeichnet. Schiefler 72, Graphikwerkverzeichnis (online) 78.
400 €
Ganz ausgezeichneter, in delikaten Tönen eingefärbter Druck mit Rand. Dieser etwas griffspurig, einzelne Flecken und Bereibungen, kurzer Randeinriss oben, punktuelle Klebe- und Montierungsreste verso, sonst in guter Erhaltung. Mit dem Trockenstempel des Künstlers. Beigegeben von demselben die signierten Farbradierungen „Alsterwiesen I“ und „Alsterwiesen II“ sowie „Am Berge“ (GWV 80, 80a und 231).


Arthur Illies
5435 Blühendes Gras. Farbradierung und Hochätzung auf chamoisfarbenem Kupferdruckpapier. 24,5 x 19,7 cm. Signiert. Graphikwerkverzeichnis (online) 318.
350 €
Ausgezeichneter Druck mit schmalem, rechts und unten mit dem vollen Rand. Etwas angestaubt, die weißen Ränder partiell leicht berieben, einzelne Knickspuren, weitere geringe Griffspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Beigegeben von demselben „Jelängerjelieber III“ (GWV 30) in zwei Farbvarianten und „Blühender Busch“ (GWV 31a), sämtlich mit dem Nachlassstempel, sowie Arthur Illies zugeschrieben eine Farbradierung „Schwertlilie“, insgesamt fünf Blatt.



Georg Jahn (1869 Meißen - 1941 Dresden-Loschwitz)
5436 Junges Mädchen im Profil nach rechts. Radierung auf chamoisfarbenem gewalztem China. 27,7 x 18,6 cm. Signiert „G. Jahn“.
350 €
Prachtvoller, zu den Ränder zarttoniger Druck auf dem wohl vollen Bogen. Oben links kleine Knickspuren in der Ecke. Schwache Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Beigegeben von Peter von Halm die Radierung „Holländischer Kanal“.
5437 „Pferdeschwemme“ (Zwei Reiter am Ufer). Radierung. 36 x 50,5 cm (Plattenrand); 47,5 x 65,2 (Blattgröße) Signiert und bezeichnet „selbstgedr. Probedruck“.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Minimal angestaubt, ganz schwach und vereinzelt stockfleckig sowie lichtrandig, sonst sehr schön.
5438 Sirene (Sphinx). Radierung auf Similijapan. 29,6 x 36,8 cm. Signiert. (1897). Jahn 20.
400 €
Ganz ausgezeichneter, wirkungsvoller Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt, schwach stockfleckig, knitterfaltig, kleine Randläsuren bzw. Ränder bestoßen, sonst schön. Beigegeben von demselben eine Radierung „Alte Frau im Halbprofil“.
5439 Leinwebergasse in Meißen. Radierung auf Bütten. 27,4 x 18,8 cm. Gewidmet und signiert „s.l. Curt u. Martha freundlich gewidmet Georg Jahn“.
400 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Gebräunt, schwacher Lichtrand, vereinzelte winzige Stockfleckchen, verso die Ränder mit einem alten Montierungsband, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von demselben drei weitere Radierung „Meißen mit der Albrechtsburg“, „Dom zu Meißen“, „Frauenstufen in der Altstadt von Meißen“. Abbildung online
5440 Birken am Seeufer. Radierung. 30,9 x 24,5 cm. Signiert, datiert und bezeichnet „Probedruck“. 1926.
350 €
Ganz ausgezeichneter Probedruck mit schönem Plattenton und Rand. Lichtrandig bzw. gegilbt, ganz vereinzelt sehr schwache Stockfleckchen, in ein Fensterpassepartout montiert, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von demselben eine Radierung „Fischerboote am Ufer“. Abbildung online


Rudolf Jettmar
(1869 Zawodzie, Galizien - 1939 Wien)
5441 Felsschlucht. Radierung auf Similijapan. 40,6 x 26,9 cm. Signiert. 1902. Hofstaetter RW 49.
600 €
Aus der vierteiligen Folge „Felslandschaften“, erschienen 1906 in der Jahresmappe der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst Wien. Prachtvoller Druck mit Rändchen. Vereinzelte Bleistiftannotationen im unteren Rand, minimal vergilbt, sonst schönes Exemplar. Beigegeben von Rudolf Jettmar drei weitere Radierungen „Bau der Höllenbrücke“ (RW 31), „Die Höllenbrücke“ (RW 32) und „Quälender Amor“ (RW 78).
Max Klinger
(1857 Leipzig - 1920 Großjena b. Naumburg)
5442 Intermezzi - Opus IV. 12 Radierungen, meist mit Aquatinta auf gewalztem China. Lose Blatt in der OHLwd-Mappe mit typographischem Titel und Inhaltsverzeichnis (leicht beschabt und fleckig). Folio. Nürnberg, Th. Stroefer, (1881). Singer 52-63, je letzter Zustand.
1.200 €
Mit Nummern und Name. Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten und gleichmäßigen Drucken mit dem vollen Rand. Insgesamt etwas angestaubt, die Ränder und Eckspitzen teils leicht bestoßen, partiell minimalst stockfleckig im Rand, ganz vereinzelte Fleckchen, Blatt 1 leicht gebräunt, sonst schön erhalten.

5443 Intermezzi - Opus IV. 11 (von 12) Radierungen, meist mit Aquatinta auf gewalztem China. Folio. Nürnberg, Th. Stroefer, (1881). Singer 52-62, je letzter Zustand (Singer 56 „Mondnacht“ doppelt vorhanden).
600 €
Mit Nummern und Name. Die fast vollständige Folge (Blatt XII fehlt) in ganz ausgezeichneten und gleichmäßigen Drucken mit dem vollen Rand. Stärkere Erhaltungsmängel. Beigegeben von Max Klinger 16 Blatt aus dessen Folge „Amor und Psyche“ sowie 8 Blatt aus der Folge „Zelt“, insgesamt 36 Blatt. Abbildung online
5444a Mittag. Radierung mit Aquatinta auf Similijapan. 45,5 x 37,2 cm. 1881. Singer 123 V.
400 €
Blatt 1 der Folge „Vier Landschaften“ (Opus VII). Prachtvoller, gratiger Druck mit Rand. Im linken Rand außerhalb der Einfassung und im weißen Rand kl. bräunliche Fleckchen und Druckspuren, leicht angestaubt, sonst gut. Beigegeben aus derselben Folge von Max Klinger „Mondnacht“ (Singer 125 IV).
5444 Amor und Psyche. Radierungen zu Apulejus‘ Märchen (Opus V b, Mappe II). 9 Radierungen mit 32 Vignetten, auf gewalztem China. 9,2 x 15,8 cm bis 20,4 x 31,2 cm. Lose in OHalbleinen-Mappe mit typographischem Titel und graphischer Bordüre (kaum merkliche Kratzer) (1880). Singer 65, 69, 80, 86 und 111, je I (von II); 74, 89, 94 und 98, je II (von IV); 72, 92, 95 und 99, je II (von III); 68, 88, 90, 106, je III (von IV); 79, 84, 87 und 101, je I (von II); 71, 78, 93, 103, je II (von III); 66, 76, 77 und 108, je I (von II); 70 und 109, je II (von III); 83.
400 €
Die erste Folge der Radierungen, ohne Text und vor den Beschneidungen der Buchausgabe bei Theo Stroefer in Nürnberg erschienen. Die radierten Vignetten in ausgezeichneten Drucken mit breitem Rand um die markanten Plattenränder. Lediglich schwach angestaubt, die Außenkanten partiell leicht bestoßen sowie minimal fleckig, sonst sehr schön erhalten.


Max Klinger
5445 Dramen, Opus IX. 9 (von 10) Radierungen mit Aquatinta auf Imperial Japan, zzgl. 2 Blatt mit Titel und Inhaltsverzeichnis auf Kupferdruckpapier. Folio. Druck von O. Felsing. 6. Ausgabe, Berlin 1922. Singer 147 nach X, 148 nach VII, 150 nach IX, 151-152 nach VII, 153 nach VIII, 154-156 nach VII.
900 €
Die annähernd komplette Folge in ganz prachtvollen, gratigen Drucken mit dem vollen Rand. Die Blätter „In Flagranti“ (Singer 147) und „Märztage III“ (Singer 156) mit stärkeren Erhaltungsmängeln, die übrigen Blätter teils mit winzigen Wasserrändern im weißen Rand und mit marginalen Altersspuren, Titel und Inhalt mit Gebrauchsspuren, insgesamt jedoch gut. Abbildung online

5445a Am Thor. Radierung auf Similijapan. 45,4 x 31,4 cm. Um 1881. Unterhalb der Darstellung signiert, datiert und bezeichnet „Max Klinger / 3. état 2. epreuve / 9. Juli 1882“. Singer 159 III (von VII).
3.000 €
Blatt 3 der Folge „Eine Liebe“, Opus X. Vor aller Schrift; auf den Probedrucken findet sich das Datum „9. Juli 1882“. Prachtvoller, wunderbar nuancierter Druck mit vollen Rändern. Im weißen Rand minimal angestaubt und vereinzelt schwach fleckig, sonst in vorzüglicher Erhaltung.
5446 Titanen. Radierung, Kupferstich und Schabkunst auf chamoisfarbenem Similijapan. 27,4 x 36,2 cm (Plattenrand); 34,8 x 42,3 cm (Blattgröße). Signiert. 1893. Singer 202 V-VI (von VI).
750 €
Blatt 20 der Folge „Brahmsphantasie, Opus XII“. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt, kleine Stockfleckchen, schwache zarte Oberflächenkratzer, wie links oben und zwischen den Beinen Apolls, winzige Randläsuren, verso kleine Montierungsreste, sonst schön.
5447 Der Philosoph. Radierung mit Aquatinta auf Similijapan. 29,5 x 20 cm. (1885). Singer 244 II (von III).
450 €
Aus „Vom Tode II“, Opus XIII, Bl. 3, erschienen in der Zeitschrift Pan. Vorzugsausgabe, nummeriert „49“ und mit dem Trockenstempel der Zeitschrift. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem bzw. dem wohl vollen Rand. Ganz minimal gebräunt und nur schwach fleckig, sonst tadellos. Beigegeben von demselben die Radierung der verworfenen Platte „Adam“ (Eva und die Zukunft, Op. III, Bl. 5, Singer 50).



Max Klinger
5448 Weiblicher Akt (in Schabkunst). Schabkunstblatt mit Radierung auf Similijapan. 28,9 x 17 cm. Unterhalb der Darstellung im weißen Rand vom Verleger signiert „OFelsing Berlin gdr“. (1891). Singer 271 II (von III).
900 €
Prachtvoller, dunkler Abzug auf dem vollen Bogen, unten und rechts mit dem vollen Schöpfrand. Minimal angestaubt, vor allem zu den Rändern hin, leichte Gebrauchsspuren sowie kleine Montierungsreste verso, sonst sehr schönes Exemplar. Verso mit dem Archiv-Stempel des Schriftstellers Hans Franck (nicht bei Lugt).
5449 Atelierszene („Nach der Arbeit“, „Siesta“). Radierung auf Bütten-Makulaturpapier des 18. Jh. 12,7 x 17,9 cm. Signiert. Singer 275. Wz. Buchstabe T in Schleife.
800 €
Ganz ausgezeichneter, samtig wirkender Druck mit breitem Rand, an drei Seiten mit dem Schöpfrand. Ganz schwach lichtrandig, minimal gebräunt bzw. fleckig, winzige, blasse Stockfleckchen, kleine Montierungsreste verso, unten rechts alte Federpaginierung, sonst in schöner Erhaltung. Von großer Seltenheit, Singer erwähnt, ihm sei nur ein Zustand in mindestens vier Exemplaren bekannt.

Max Klinger
5450 Katze und säugende Jungen. Radierung und Aquatinta auf Bütten. 14 x 12,5 cm. Unten rechts signiert „M. Klinger“. Beyer 389.
1.200 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr breitem Rand. Minimale Gebrauchsspuren sowie vereinzelt minimal stockfleckig, der rechte Rand etwas unregelmäßig (gerissen), in den oberen Ecken auf festen Karton montiert (gemeinsam mit einer der Beigaben), sonst in schöner und originaler Erhaltung. Selten. Beigegeben von demselben vier weitere Radierungen „Dritte Zukunft“, „Mondnacht“, „Die kalte Hand“ sowie „Sisyphus- Die Falkutäten“ (Singer 48, 125, 193 und Beyer 385).

5452
5451 Venus Anadyomene (Meereszug). Radierung mit Aquatinta in Rot, auf feinem Japanbütten. 46 x 30 cm. (1915). Beyer 424 II.
450 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Vornehmlich im weißen Rand etwas fleckig (teils wohl ölhaltig?) sowie gebrauchsspurig mit vereinzelten Knitter- und Knickspuren, sonst sehr gut erhalten.
5451a 16 Blatt aus verschiedenen Folgen. Je folio.
750 €
Vorhanden sind aus den Folgen: „Rettung Ovidischer Opfer“ (Opus II): Singer 25, 26, 27, 39; „Ein Handschuh“ (Opus VI): Singer 113, 115, 119, 121; „Ein Leben“ (Opus VIII): Singer 127, 132, 140 mit dem Titelblatt der 5. Ausgabe bei Amsler & Ruthardt, „Vom Tode II. Teil (Opus XIII): Singer 237, 239, 243, 244, 245.
Abbildung online
František Kobliha (1877-1962, Prag)
5452 Tristan. 9 Holzschnitte auf Velin, zzgl. Titel. 28,9 x 23 cm (Darstellung); 49,3 x 36,8 cm (Blattgröße). Irena Goldschneider: Czechoslovak prints from 1900 to 1970, 1986, S. 24.
1.800 €
Das Album Tristan ist eines von Koblihas Schlüsselwerken. Die alte keltische Legende von der Liebe zwischen Tristan und Isolde wurde von Wagner in der 1865 uraufgeführten Oper wiederbelebt. In Koblihas Gemälden aus den Jahren 1901 und 1904 finden sich weitere wagnerische Themen. Koblihas Ziel ist es nicht, eine Geschichte zu erzählen. Es gibt kaum eine episodische Kontinuität oder dramatische Entwicklung von einem Bild zum anderen, nur wiederkehrende Motive von melancholischer Sehnsucht, Warten und Einsamkeit. Der Kontrast von Schwarz und Weiß und die Verwendung von Licht, das die schwarzen Flächen durchdringt, um ornamentale Muster zu schaffen, sind wichtige Ausdrucksmittel (Goldschneider S. 24). Die vollständige Folge, das Titelblatt (fleckig, Randeinriss, Papierverluste) beiliegend. Prachtvolle, satte Abzüge mit dem vollen Rand. In den weißen Rändern etwas fingerflekkig und angestaubt, die Ränder teils bestoßen und mit Randläsuren bzw. -risschen, sonst im Gesamteindruck sehr schön.


Sigmund Lipinsky (1873 Graudenz - 1940 Rom)
5453 Pandora. Radierung auf Similijapan. 34,2 x 18,4 cm. Signiert „S. Lipinsky Rom“. Grochala 12.
600 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Minimale Gebrauchsspuren, die Eckenspitze unten links zart geknickt, Bleistiftnummer oben rechts, sonst in sehr schöner Erhaltung.

Oscar Matthiesen (1861 Schleswig - 1957 Kopenhagen)
5454 Skånska dragoner rida till bad (Schwedische Dragoner reiten zum Baden). Radierung auf gewalztem China. 26,5 x 30,4 cm. In dän. Sprache bez.
400 €
Die Radierung entstand im Zusammenhang mit Oscar Matthiesens monumentalem, gleichnamigen Gemälde, das im Jahr 1906 entstand und beeindruckende Maße von 4,6 auf 10 Metern aufweist. Das Werk gehört zum Bestand des Nationalmuseums in Stockholm und befindet sich ausgesetllt im Ystad Kunstmuseum. Der dänische Künstler kam während eines Urlaubs im südschwedischen Ystad im Jahr 1904 auf die Idee zu diesem Motiv. Ystad beherbergte damals das größte vereinigte Kavallerieregiment Europas, was der Stadt einen prägenden Stempel aufdrückte. Matthiesen ließ sich nach eigenen Angaben von den jungen
Soldaten, dem Sonnenlicht, dem Salzwasser sowie von der Kraft der Körper von Mensch und Tier inspirieren. Die meisten der dargestellten Männer sind porträtierte Offiziere, die zur Entstehungszeit des Gemäldes beim Dragonerregiment in Ystad dienten. In der vorliegenden Graphik ist jedoch nur ein Ausschnitt mit zwei Reitern aus dem Gesamtwerk zu sehen. Bei dem Reiter im Vordergrund wird vermutet, dass es sich um den Sohn des Künstlers handelt. Ganz augezeichneter Druck mit schönem Plattenton und mit Rand. Gebräunt und stockfleckig, die weißen Ränder bzw. Eckspitzen leicht bestoßen, sonst gut erhalten. Selten


5455 um 1900. Blumenpflückerin in Vorgebirgslandschaft. Farbholzschnitt von gelbem und blauem Holzstock auf Velin. 35,1 x 35,5 cm. Im Quadrat monogrammiert „EB“.
600 €
Der Farbholzschnitt erlebte um 1900 eine Blütezeit, insbesondere in Wien, und wurde vor allem auch von dilettierenden Künstlerinnen genutzt, denen um diese Zeit der Zugang zu den Akademien noch verwehrt war, und die stattdessen die Einflüsse der Wiener Secession und des Japonismus an den Kunstgewerbeschulen kennenlernten. Diese Technik, bei der die Künstlerinnen ihre eigenen Farbplatten schnitten und druckten, erfreute sich großer Beliebtheit, da sie, ohne aufwendige Druckerwerkstätten nutzen zu müssen, erschwingliche Kunstwerke für ein breiteres Publikum zugänglich machten.
Max Pietschmann (1865-1952, Dresden)
5456 Junge Frau mit offenem Haar. Radierung auf gewalztem China. 21,7 x 15,9 cm. Signiert und datiert „N. Pietschmann. [18]86“.
450 €
Prachtvoller, gratiger Druck mit breitem Rand. Minimal angestaubt und lichtrandig, zwei unauffällige Streifen Montierungsband recto am Oberrand, sonst tadellos. Beigegeben 5 Radierungen von Sepp Frank, Willy Jaeckel, Willi Lange, Daniel Mordant, Kurt Opitz und Fritz Zalisz.

5456a
Mileva Antonia Roller
(geb. Stoisavljevic, 1886 Innsbruck - 1949 Wien)
5456a Allegorie des Frühlings. Radierung über graublauer Tonplatte auf Velin. 17,1 x 27,4 cm. Signiert, sowie im weißen Rand mit Widmung an Herrn Professor Berthold Löffler.
400 €
Prachtvoller, gratiger Druck mit Rand. Der weiße Rand mit Knick- und Gebrauchsspuren, leicht vergilbt, sonst schönes Exemplar.
(1833 Namur - 1898 Essones bei Nantes)
5457 Der Fagottbläser im Orchester. Radierung auf Similijapan. 19,8 x 12,8 cm. Mascha 495 II (von III).
600 €
Ausgezeichneter, teils toniger Druck auf dem wohl vollen Bogen. Etwas knitterspurig, Nadellöchlein in den Eckenspitzen, unterhalb der Darstellung beriebene Stelle und kleine Bleistiftannotationen, leichte Gebrauchsspuren und kleiner Sammlungskleber unten rechts mit Nummer 109, sonst sehr gut erhalten. Beigegeben von Eduard Manet die Radierung „Bildnis Charles Baudelaire im Profil nach rechts“, von Matthijs Maris „Birken“ (wohl Probedruck), von Maurice Barraud „Weiblicher Akt“ (signiert), von Alphonse Legros „Alter Mann am Waldrand“ sowie zwei weitere Radierungen aus der Calcographie Belgii.

5457

5458 Les Chansons de Collé. Heliogravüre auf festem Japan. 13,8 x 8,5 cm. Unterhalb der Darstellung signiert „Félicien Rops“. Mascha 789 V, Exteens 497 V.
600 €
Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Geringfügig angestaubt, das Papier im Bereich der Darstellung leicht gewellt, an drei Ecken montiert, dort knitterfaltig, sonst in sehr guter Erhaltung. Beigegeben von demselben „Chez les Trappistes“ (Mascha 223) und „La Grande Lyre“ (Mascha 894) sowie nach Rops eine Heliogravüre „Parallèlement ou La Sphynge“ (vgl. Mascha 881).
Hermann Sandkuhl (1872 Bremen - 1936 Berlin)
5459 Knabe mit seinen Kuscheltieren. Lithographie auf bräunlichem Similijapan. 18,2 x 9,5 cm. Signiert.
250 €
Ganz asugezeichneter Abzug der rührenden Darstellung, mit Rand. Etwas gebräunt insgesamt, schwach fleckig, altersspurig, sonst jedoch gut.



Karl Schmoll von Eisenwerth (1879 Wien - 1947 Stuttgart)
5460 Ein Windstoß. Farbige Algraphie. 47,6 x 37,7 cm (Blattgröße). 1905.
800 €
Montiert auf dem originalen Untersatz der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, aus deren Jahresmappe 1905. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Minimale Randbestoßungen, sonst tadellos. Beigegeben von der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst die Jahresmappe 1905 mit den restlichen fünf Drucken von Riese, Kampmann, Kolb, Lux und Roux sowie die 5 Mappen der Jahrgänge 1899 I, 1907 (unvollst.), 1914, 1916 und 1917 mit vielfach signierten Werken u.a. von Andri, Brendel, Burger, Divéky Dupont, Halm, Hettner, Kasimir, Kruis, Laske, Laukota, Lühring, Mankiewitz, Orlik, Reichel, Rentley, Riese, Simon, Steiniger und Trudel. Insgesamt 26 Blatt
Ferdinand Schmutzer (1870-1928, Wien)
5461 Joachim und Exzellenz V. Keudell, musizierend. Radierung. 28,2 x 19 cm. (1907). Unten rechts signiert „F. Schmutzer“. Weixelgärtner 108 IV. Wz. Buchstaben MBM.
750 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Plattenton und einigen Wischkritzeln, an drei Seiten mit dem vollen Schöpfrand. Geringfügige Gebrauchsspuren, schwach stockfleckig, schwacher Lichtrand, oben links in der Ecke diagonale Knickspur, sonst gutes Exemplar.




Ferdinand Staeger (1880 Trebitsch, Mähren - 1976 Waldkraiburg, Bayern)
5462 „... sagt, holde Frauen die ihr sie kennt“ (Illustration zu Don Juan). Radierung mit Aquatinta. 25,6 x 34,2 cm. Signiert. Vgl. Muschler 173. Wz. Augsburger Wappen.
300 €
Ausgezeichneter Druck auf dem vollen Bogen. Der weiße Rand minimal angeschmutzt und altersspurig, kleine Randbestoßung mit Einrisschen oben, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben fünf weitere, signierte Radierungen des Künstlers, darunter das Bildnis Gerhart Hauptmanns.
Franz von Stuck (1863 Tettenweis - 1928 München)
5463 Kämpfende Faune. Radierung auf festem Velin. 10,3 x 14,2 cm. Signiert „Franz v. Stuck“.
350 €
Ausgezeichneter Druck mit breitem, teils dem vollen Rand. Lediglich geringfügig lichtrandig und zu den Rändern minimal vergilbt, Klebeund Montierungsreste links und rechts recto, sowie oben verso, entlang des linken Randes auf einen Untersatzkarton montiert, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.

Max Švabinský (1873 Kroměříž - 1962 Prag)
5464 Weiße Kamelien (kleines Hochformat); Weiße Kamelien (kleines Querformat). 2 Schabkunstblätter, auf Velin bzw. van Gelder Zonen-Bütten. 5 x 3,5 cm bzw. 3,5 x 4,5 cm. Jeweils signiert. (1910).
400 €
Ganz ausgezeichnete Drucke, das Hochformat mit vollem, das Querformat mit sehr breitem Rand. Minimal angestaubt, die obere Blatthälfte des Hochformates leicht gebräunt, jeweils Montierungsreste bzw. -spuren in den oberen Ecken recto, sonst beide in tadelloser Erhaltung. Beigegeben von demselben die signierte Radierung in Braun „Kreuzigung“. Abbildung Seite 295
Carl Thiemann (1881 Karlsbad - 1966 Dachau)
5465 Segelboote. Farbholzschnitt auf feinem Bütten. 24,2 x 24,9 cm. Unterhalb der Darstellung signiert, eigenh betitelt und als „Original-Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet. (1910). Merx 175 F.
400 €
Ganz ausgezeichneter, farblich schön abgestimmter Druck mit feinem Rand. Das Papier lichtrandig bzw. gebräunt, die Eckenspitzen dünn und mit punktellen Montageresten verso, die obere linke Spitze wieder angefügt, die untere rechte mit kleiner Hinterlegung, sonst gutes Exemplar. Abbildung Seite 297
5466 Goldregen. Farbholzschnitt auf chamoisfarbenem Japan. 35,8 x 14,4 cm. Signiert, betitelt und als „OriginalHolzschnitt“ bezeichnet. (1921). Merx 322 F.
400 €
Ganz ausgezeichneter, farbsatter Druck mit Rändchen. Das Papier leicht gegilbt, an den oberen Ecken montiert, die untere linke Eckenspitze mit zarter Falte, dort verso Kugelschreibernummerierung, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben die drei Farbholzschnitte „Juni“, „Dezember“ und „Birken im Herbst“, letzterer erschienen im Verlag der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst, Wien.

Joseph Uhl (1877 New York - 1945 Bergen bei Traunstein)
5468 Eva am Baum der Erkenntnis. Radierung und Kaltnadel. 35,5 x 27,5. Unten rechts signiert „JosephUhl“. Söhn HDO 51006-6.
350 €
Ganz ausgezeichneter, nuancierter Druck mit breitem Rand, an drei Seiten mit Schöpfrand. Minimal angestaubt, die oberen Ecken wegen der Montierung etwas knitterspurig, sonst in sehr schöner Erhaltung.
5467 Die Peterskirche in München. Farbholzschnitt auf Japan. 35,8 x 22 cm. Unterhalb der Darstellung signiert, eigenh. betitelt und als „Original-Holzschnitt Handdruck“ bezeichnet. (1925). Merx 347 F.
400 €
Ausgezeichneter Druck auf dem vollen Bogen. Besonders im Rand stärker stockfleckig, punktuell an den Ecken montiert, das Papier dort vereinzelt knitterfaltig, zwei rückseitige Stempel unten rechts durchschlagend, Sammlerannotationen in Bleistift im Unterrand, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von demselben zwei signierte und eigenhändig bezeichnete Holzschnitte „Aus Alt-Frankfurt“ und „Der weiße Turm in Rotheburg o. T.“ sowie die signierte und aquarellierte Radierung „Blick auf Venedig“.

5467

Joseph Uhl
5469 Per aspera... Radierung, Kaltnadel und Aquatinta in Braunschwarz auf Velin. 35,8 x 35 cm. Signiert. (1921). Matuszak 4667. Wz. Blume.
600 €
Aus der in 50 Exemplaren erschienen Serie „Per aspera ad astra (Erster Teil)“, wie auch die folgende Losnummer. Ganz ausgezeichneter, nuancierter Druck mit schmalem Rand, links mit Schöpfrand. Minimal angestaubt, diagonale Knickspur unten links, die oberen Ecken rückseitig mit kleinen Montierungsresten, diese minimal durchdrückend, sonst in sehr schöner Erhaltung. Beigegeben von Max Klinger die Radierung „Simplicius am Grabe des Einsiedlers“.
Joseph Uhl
5470 Ad Astra. Radierung, Kaltnadel und Aquatinta in Braunschwarz auf Velin. 35,8 x 35 cm. Signiert. (1921). Matuszak 4668. Wz. Blume.
600 €
Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck mit schmalem Rand, links mit Schöpfrand. Minimal angestaubt, die oberen Ecken rückseitig mit kleinen Montierungsresten, diese minimal durchdrückend, weitere minimale Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.


Joseph Uhl
5471 Per Aspera ad Astra (Erster Teil). 9 Radierungen mit Kaltnadel und Aquatinta in Dunkelbraun auf Velin. Folio - Gr.Folio. In der orig. HLeinen-Mappe mit goldgeprägtem Titel (Gelenke teils brüchig, einzelne Flecken und Kratzer). Jeweils signiert. Auflage 50 num. Ex. 1921. Matuszak 4667-4675. Wz. Blume.
6.000 €
„Vorliegende neun Radierungen ... stellen den Versuch dar, die innere Entwicklung des zur Höhe strebenden Menschen in künstlerischer Form dazustellen. Vom ersten Erwachen des Ehrgeizes an durchlaufen die Blätter in großen Zügen die Bemühungen, Gefahren und Hemmungen, die erfahrungsgemäß die natürlichen Begleiter des Aufwärtsstrebenden sind“ (Erläuterung). Die komplette Serie in prachtvollen, wirkungsreichen Drucken auf den vollen Bögen, in den originalen Passepartouts montiert. Mit Ausnahme punktueller Stockflecken in ganz vorzüglicher und originaler Erhaltung. Rarissimum



Henry van de Velde (1863 Antwerpen - 1957 Oberägeri/Schweiz)
5472 Tropon - Eiweissnahrung. Farblithographie auf kräftigem bräunlichen Japan. 30,5 x 20,2 cm (Darstellung); 34,5 x 26,5 cm (Blattgröße). (1898).
350 €
Aus: Pan IV, 1. Ausgezeichneter, wenngleich stellenweise etwas trockener Abzug mit schmalem Rand. Ganz schwach lichtrandig, oben rechts kleines vertikales Quetschfältchen, leicht angestaubt, sonst sehr schön.
Hans Wilhelm Wildermann (1884-1954, Köln)
5473 Requiem. Farbradierung in Grün, auf grün-grau gefärbtem Similijapan. 32,5 x 44,2 cm. Signiert vom Drucker „Otto Felsing“. (1914).
600 €
Prachtvoller, farbfrischer Druck mit breitem bzw. schmalem Rand. Minimal angestaubt, oben links im Himmel kleiner, unauffällig ausgebesserter vertikaler Riss, im weißen Rand rechts winziges Rostfleckchen, sonst in sehr schöner Erhaltung.

Franz Wimmer (1892-1974, Wien)
5474 „Drama“ (Zwei ringende Männer). Radierung. 24,1 x 30,1 cm. Betitelt und signiert.
400 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Geringfügige Handhabungsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben zwei Radierungen „Landung“ und „Stille“.
Erich Wolfsfeld (1884 Krojanke/Westpreußen - 1956 London)
5475 Die drei Bogenschützen. Radierung. 65 x 79 cm. Signiert.
800 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Minimal angestaubt, schwach gebräunt bzw. lichtrandig, vereinzelt kleine Oberflächenkratzer, vornehmlich im weißen Rand, wohl in den originalen Rahmen montiert, sonst sehr schön erhalten.



Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts
Johann Ludwig Aberli (1723 Winterthur – 1786 Bern)
5476 Landschaft mit baumbestandenen Feldweg, ein Paar im Vordergrund links und einer schweizer Stadt im Hintergrund. Radierung. 33,7 x 49,7 cm. Um 1760. Wohl nicht in Nagler. Wz. Lilienwappen mit Schrift C & I Honig.
300 €
Johann Ludwig Aberli war ein Schweizer Maler und Radierer, der vor allem für seine topographischen Ansichten bekannt ist. Adrian Zingg, ebenfalls Schweizer, war sein Schüler und gemeinsam entwickelten die beiden Künstler die Technik der kolorierten Umrissradierung weiter. Ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit schmalem Rand um die Einfassungslinie. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, oben links kleine Fehlstelle und ein Randeinriss, sonst sehr gut. Selten
Cherubino Alberti (1553 Borgo San Sepolcro – 1615 Rom)
5477 Die Madonna, der hl. Josef und das Christkind mit dem aufgeschlagenen Buch. Kupferstich nach Raffael. 27,9 x 21,6 cm. B. 33.
400 €
Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit gleichmäßigem Rand um die Plattenkante und zahlreichen Wischkritzeln entlang der rechten Plattenkante. Geringfügige Altersspuren, vereinzelte kleine Bereibungen im Rand, der Gesamteindruck jedoch gut. Beigegeben von Guillaume Courtois „Die Auferweckung des Lazarus“ (Robert-Dumesnil 3) und von Wenzel Hollar „Bildnis Giorgione“ (Pathey 1408).




Heinrich Aldegrever (1502 Paderborn – 1555/62 Soest)
5478 Die Vertreibung aus dem Paradies. Kupferstich. 8,7 x 6,4 cm. 1540. B. 5, Hollstein 5, Mielke (New Hollstein) 5.
600 €
Aus der Geschichte von Adam und Eva. Ausgezeichneter, klarer Druck meist auf die Darstellung, vor allem rechts teils in diese geschnitten. Minimal fleckig, dünne Stellen, unmerkliche Ausbesserungen, Montierungsreste verso, sonst gut. Aus einer bisher unbekannten Sammlung (nicht bei Lugt).
5479 Adam mit dem Löwen. Kupferstich. 9,1 x 6,3 cm. B. 11, Hollstein 11, Mielke (New Hollstein) 11.
600 €
Ausgezeichneter Druck knapp bis an die Darstelllung geschnitten, partiell mit Spuren eines Rändchens. Minimal angestaubt, entlang der Ränder unauffällige Ausbesserungen und Ergänzungen, teils mit feinen Federretuschen, minimal fleckig, weitere Handhabungsspuren, sonst gut.
Heinrich Aldegrever
5480 Lot und seine Töchter auf der Flucht. Kupferstich. 11,3 x 7,9 cm. 1555. B. 16, Mielke (New Hollstein) 16.
450 €
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal angestaubt, sehr sorgsame Ausbesserungen vornehmlich im rechten Rand und in der äußeren Figur der Tochter, dort teils mit sehr feinen und unmerklichen Federretuschen, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung online
5481 Sophonisbe trinkt aus dem Giftbecher. Kupferstich. 11,4 x 7,3 cm. 1553. B. 62, Hollstein 62, Mielke (New Hollstein) 62.
300 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die deutlich und gratig zeichnende Plattenkante. Lediglich geringe Gebrauchsspuren, verso mittig beriebene Stelle, sonst tadellos. Aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971).

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.

Heinrich Aldegrever
5482 Die Allegorie der Barmherzigkeit. Kupferstich. 10,3 x 6,1 cm. 1552. B. 122, Hollstein 122, Mielke (New Hollstein) 122.
600 €
Aus der Folge der Tugenden. Ausgezeichneter, warmtoniger Druck mit Spuren eines Rändchens um die teils gratig zeichnende Facette. Minimal nur fleckig, dünne Stelle unten, weiße Spuren zwischen Hand und Kind, Montierungsreste entlang des oberen Randes, sonst sehr gut. Beigegeben von demselben der Kupferstich „Mucius Scaevola“ (B. 69) und von Virgils Solis 5 (von 7) Planeten (aus B. 163-169).
5483 Selbstbildnis mit 28 Jahren. Kupferstich. 14,7 x 10,2 cm. 1530. B. 188, Mielke (New Hollstein) 188 II. Wz. Bandenwäppchen.
750 €
Ausgezeichneter Druck meist mit der Einfassung, gelegentlich mit Spuren der Facette. Gebrauchsspuren vor allem in den Rändern, diese etwas lädiert und mit sorgsamen Anfaserungen und Ausbesserungen, ebenda die Einfassung stellenweise retuschiert, das Papier dünn und kaum merklich hinterfasert, im Gesamteindruck jedoch gut.
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts

Jean Audran (1667 Lyon – 1736 Paris)
5485 Bildnis Peter Paul Rubens. Kupferstich nach Anthony van Dyck. 53 x 35,5 cm. 1710. Le Blanc 330, IFF 35. Wz. Doppelkopfadler.
400 €
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Ebenda leicht stockfleckig, Quetschfalte unten, Wasserrand oben, dort im weißen Rand zwei hinterlegte Risse, sonst gut. Beigegeben drei venezianische Ansichten von Luca Carlevarijs (Cavalieri), von Claude Mellan „Herkules, stehend“, von Jacopo Caraglio nach Raffael „Die Ausgießung des Hl. Geistes“ sowie drei Federzeichnungen nach Köpfen von Benigno Bossi, insgesamt 9 Blatt Abbildung online
Andrea Andreani (um 1559–1629, Mantua)
5484 Der Raub der Sabinerinnen (rechte Partie). Clairobscur-Holzschnitt von vier Blöcken auf zwei zusammengefügten Papierbögen, nach Giambologna. (1585). B. XII, S. 94, 4 wohl I (von II), Rachel A. Young: „Andrea Andreani‘s Abduction of the Sabine Women after Giambologna“, in: Print Quarterly, XLI (2024), Nr. 4, wohl IV (von V). Wz. Adler im Kreis.
600 €
Ganz ausgezeichneter, äußerst klarer Druck der rechten Darstellungspartie des großformatigen Holzschnitts vor der Hinzufügung zwei weiterer Blöcke. Überwiegend mit der vollen Darstellung. Das Blatt ist in der Mitte getrennt, dort entlang der ehemaligen Mittelfalte ausgebesserte Stellen mit Feder- und Farbretuschen, entlang der horizontalen Papiernaht ebenfalls dezente Farbretuschen, in der oberen rechten Ecke sowie entlang des unteren Randes mit ergänzten Stellen, in diesen die Darstellung sorgfältig nachgezeichnet, teils geschlossene Rand- und Durchrisse und ausgebesserte Randschäden, weitere Erhaltungsmängel, aufgezogen, im Gesamteindruck gleichwohl noch gut.

Hans Baldung
(gen. Grien, 1476 Weyersheim bei Straßburg – 1545 Straßburg)
5486 Der Heiland mit dem Globus umgeben von Engeln in Wolken. Holzschnitt. 20,4 x 15 cm. 1519. B. 40, Hollstein 57. Wz. Gotisches P mit Vierblatt.
1.200 €
Das Einzelblatt in einem ganz ausgezeichneten, klaren Druck knapp innerhalb der Einfassung geschnitten, diese rechts sichtbar, oben unter leichtem Darstellunsgverlust bis an den Kopf geschnitten. Minimal angestaubt und geringfügig fleckig, vor allem verso minimal angeschmutzt, verso in den oberen Ecken und entlang des unteren Randes mit Klebe- und Montierungsrückständen, beriebene Stellen verso, vereinzelt kleine, meist ausgebesserte oder hinterlegte Randschäden, ebenso die untere rechte Eckenspitze, vornehmlich verso Knitterund Knickspuren, weitere geringe Erhaltungsmängel, sonst gleichwohl gut erhaltenes Exemplar. Beigegeben von Michael Wohlgemuth zwei Blatt aus der Schedel‘schen Weltchronik (Exotische Tiere und ein Textblatt).

Domenico del Barbiere (um 1506 Florenz – um 1565)
5487 Die Engel tragen die Werkzeuge der Passion Christi. Kupferstich im Halbrund nach Michelangelo 19,4 x 44,5 cm. Um 1555. B. XVI, S. 357, 3, A. Alberti (La fortuna di Michelangelo nelle stampe del cinquecento, Mailand 2015) 195. Wz. Bekröntes Wappen mit Fleur-de-lis.
900 €
Vorliegender Kupferstich gibt die rechte obere Lünette von Michelangelos Jüngstem Gericht in der Sixtinische Kapelle im Gegensinn wieder. Ausgezeichneter Druck, unten mit der Plattenkante, oben knapp innerhalb dieser geschnitten, rechts und links je ca. 3,5 cm in die Darstellung und die Schrift geschnitten. Geglättete vertikale Mittelfalte, zarte Trockenfältchen verso, angeschmutzt, oben mittig kleiner Randeinriss, weitere winzige Randläsuren, untere Ecke mit schwacher diagonaler Knickspur sowie kleinem Wurmlöchlein, dünne Papierstellen rechts unten angefasert, vereinzelte winzige Nadellöchlein, verso Leimspuren sowie Rostfleckchen, weitere kleine Erhaltungsmängel, sonst im Gesamteindruck gut. Beigegeben von Giulio Bonasone „Cloelia überquert den Tiber auf dem Rücken eines Pferdes“ (B. 83). Abbildung online
Pietro Santi Bartoli (um 1636 Perugia – 1700 Rom)
5488 Die Geburt Jupiters, oder: Jupiter säugt an der Ziege Amaltheia. Radierung. 25 x 36,2 cm. Meyer, Allgem. Künstler-Lex., III, 1005. Wz. Anker im Kreis.
450 €
Ganz ausgezeichneter, harmonischer Abzug mit gleichmäßig schmalem Rändchen um die markant zeichnende Plattenkante. Minimal nur stockfleckig, verso leichte geglättete Mittelfalte, geringe Altersspuren, sonst vollkommen erhalten. Beigegeben von Agostino Carracci der Kupferstich „Mars, von Venus entlassen“ (B. 118). Aus der Sammlung Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224)
Leonhard Beck (um 1480–1542, Augsburg)
5489 Die hll. Amalberga, Guilhelmus, Landrada, Modericus und Slivinus. 5 Holzschnitte.
Je ca. 23,6 x 21 cm. Um 1516/19. B. (Burgkmair) 82, Hollstein (Beck) 12.9, 12.44, 12.61, 12.71, 112.99, Messling (New Hollstein) 10, 46, 63, 73, 101, 4. Ausgabe.
600 €
Die fünf präzise geschnittenen und von Bartsch ehemals Hans Burgkmaier zugeschrieben Blätter zählen zu der insgesamt 123 Darstellungen umfassenden Folge „Die Heiligen aus der ‚Sipp-, Mag- und Schwägerschaft‘ des Kaisers Maximilian I.“, die von verschiedenen Holzschneidern aus der Werkstatt Jost de Negkers zwischen 1516 und 1518 in Augsburg ausgeführt wurde. Unsere Exemplare stammen wohl aus der späten vierten Auflage, die von S. Laschnitzer zwischen 18861887 herausgegeben wurde. Ganz ausgezeichnete, klare und kräftige Drucke verso teils mit schönem Druckrelief, mit feinem Rändchen, H. 10 mit schmalem Rand um die Einfassung. Minimal angestaubt, vereinzelt etwas fleckig, sonst sehr schön erhalten. Allesamt aus der Sammlung des Kunsthändlers Franz Meyer, Dresden (verso mit dessen handschriftl. Vermerk) sowie der Sammlung Erhard Kaps (Lugt 3549), H. 63 aus der Sammlung Friedrich II. August von Sachsen (Lugt 971), H. 10, 63 aus der Sammlung Scharfen (Lugt 3951), H. 46, 101 aus der Sammlung Sibyll Kaps (Lugt 3574), H. 73 aus der Sammlung Ines Kamps (Lugt 3551). Beigegeben 18 weitere Holzschnitte süddeutscher Meister, u.a. von Leonhard Beck (Hollstein 146, 223, 249), Hans Burgkmair (Hollstein 453, 460) sowie von Jost Amman, Hans Sebald Beham, Hans Brosamer, Lucas Cranach d.Ä. Insgesamt 23 Blatt
Abbildung online

Cornelis Bega (1620–1664, Haarlem)
5490 Der lachende Bauer. Radierung. 4,8 x 4 cm. Hollstein 5 II.
450 €
Der Kratzer links noch leicht sichtbar, die Plattenkanten jedoch schon abgerundet. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkanten. Die linke untere Eckspitze minimal lädiert, verso winzige Spuren alter Montierung, sonst tadellos. Beigegeben von demselben zwei weitere kleine Radierungen „Der Mann mit der Hand im Mantel“ sowie „Büste einer lachenden Alten“ (Hollstein 10 und 7), letztere aus der Sammlung Max Egon Fürst zu Fürstenberg (Lugt 2811).
5491 Die drei Trinker. Radierung. 10,5 x 10 cm. B. 29, Hollstein 29 III.
300 €
Noch ganz zarte Linien der hohen Kappe sichtbar. Ganz ausgezeichneter, noch kräftiger Abzug mit der Einfassungslinie, partiell auf diese geschnitten. Leicht angestaubt, nur ganz schwach fleckig, verso der Rand mit einem Papier umlaufend verstärkt, bedingt durch dieses recto oben leicht gewellt, sonst in sehr schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben die Radierung „Bäuerin mit Korb auf dem Kopf“ (H. 18). Beide aus der Sammlung Karl Jacob Mayer (Lugt 5100). Abbildung online
Barthel Beham (1502 Nürnberg – 1540 Italien)
5492 Bildnis Kaiser Ferdinand I. Kupferstich. 20,6 x 13,3 cm. 1531. B. 61, Pauli, Hollstein 91 III, RöverKann (New Hollstein) 105 III. Wz. Nebenmarke.
900 €
Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Geringfügig angestaubt und fleckig, verblasste Tintenspuren in den Ornamenten des Hutes, sonst schönes Exemplar.

Sebald Beham (1500 Nürnberg – 1550 Frankfurt a. M.)
5493 Moses und Aaron. Kupferstich. 7,7 x 11,2 cm. 1526. B. 8, Hollstein 9, Röver-Kann (New Hollstein) 12.
400 €
Sehr guter Druck bis an die Darstellung beschnitten, teils mit Spuren der Facette. Insgesamt etwas gebrauchsspurig, kleine Mängel, etwa die Eckenspitze unten rechts fehlend, eine wieder angefügte Stelle am rechten Rand im Himmel, mit Bleistift abgeminderte Läsuren über den Tafeln Moses‘, aufgezogen, im Gesamteindruck gleichwohl gut. Selten. Beigegeben von Heinrich Aldegrever „Absalom und Thamar“ (B. 25) und „Zwei Fackelträger“ (B. 161) sowie nach Aldegrever „Der gute Samariter bezahlt den Wirt“ (NH 43, copy c).
Abbildung online

5494 Die Geschichte des verlorenen Sohnes. 3 (von 4) Kupferstiche. Je ca. 5,5 x 9,5 cm. 1540. B. 31, 32 und 34, Hollstein 31, 21 und 34, Röver-Kann (New Hollstein) NH 28 II (von V), 29 III (von V) und 31 wohl V.
750 €
Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete, teils schön klare und scharfe Abzüge, B. 31 und 32 Frühdrucke, B. 34 mit allen Arbeiten, sämtlich an die Einfassung geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens, B. 31 links knapp. Leichte Altersspuren, B. 31 alt montiert, B. 32 ebenfalls montiert und aufgezogen, vereinzelt stockfleckig, Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut. Beigegeben von demselben der Kupferstich „Der verlorene Sohn als Schweinehirt“ (B. 35, NH 32) sowie von Georg Pencz zwei Kupferstiche „Joseph erzählt seine Träume“ und „Das Urteil des Salomon“ (B. 9 und B. 23). Aus der Sammlung Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).

5495 Dido. Kupferstich. 11,9 x 9 cm. 1520. B. 80, Hollstein 84 II, Röver-Kann (New Hollstein) 86 II.
400 €
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck rechts und links mit der Plattenkante, oben partiell minimal knapp, unten unter 2-3 mm Darstellungverlust beschnitten. Das Sujet dort sorgfältig ergänzend ausgebessert, dezente Retuschen auch an der Blattoberkante, geringfügig fleckig, Leimflecken verso, sonst in guter Erhaltung. Aus einer wohl unbekannten Sammlung (nicht bei Lugt). Beigegeben von demselben „Der verlorene Sohn hütet die Schweine“ (B. 35) sowie nach Beham „Nessus und Deianira“ (NH 109, copy a), jeweiles aus der Sammlung Otto Wedekind (Lugt 2595a) bzw. Robert Scholtz (Lugt 2241).
Abbildung online


5498
Sebald Beham
5496 Sechs Monatsdarstellungen. 6 (von 10) Kupferstiche. Je ca. 4,9 x 7,2 cm. 1546. B. 154, 156-160, Pauli 177, 179-183, Hollstein 177, 179-183, Röver-Kann (New Hollstein) 182 I (von II), 184 III, 185 III, 186 I (von II), 187 I (von II), 188 II.
900 €
Aus der 10-teiligen Serie „Das Bauernfest oder: Die zwölf Monate“. Ganz ausgezeichnete Drucke bis auf, teils minimal knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Minimal fleckig, „Januar und Februar“ mit leichter Knickspur, die rechte obere Eckenspitze von „Juli und August“ und „Das Jahresende“ ergänzt, bei letzterem retuschiert, „November und Dezember“ teils in brauner Feder eingefasst, vereinzelt dünne Stellen und weitere geringe Gebrauchsspuren, Montierungsreste verso, sonst in sehr guter Erhaltung. Beigegeben eine Kopie nach „März und April“ (vgl. NH 183).
Abbildung Seite 311
5497 nach. Der Jungbrunnen. Kupferstich von Johann Theodore de Bry. 8,4 x 20,7 cm. Pauli (Beham) 1120b, Hollstein (de Bry) 11, Röver-Kann (New Hollstein, Beham) 402, copy b.
350 €
Ausgezeichneter Druck mit der Einfassung und dem Text unten. Geringfügig fleckig, Spur vertikaler Mittelfalte, kleine Montierungsreste verso, sonst in sehr guter Erhaltung.
Abbildung Seite 311

5499
Stefano della Bella (1610–1664, Florenz)
5498 Der Tod mit dem Kind auf dem Rücken. Radierung. 18,2 x 15,1 cm. De Vesme 89 II (von III). Wz. Baum (?) über Dreiberg.
750 €
Ganz ausgezeichneter Druck meist an die Facette geschnitten, unten knapp innerhalb dieser. Minimal angestaubt, verso leicht fleckig, oben kurze Quetschfalte vom Druck, dort winziges Löchlein, weitere Handhabungsspuren, entlang der äußeren Ränder auf ein Fensterpapier montiert, sonst gut erhalten.
5499 Paisages Maritimes. 6 (von 7) Radierungen. Ca. 7,4-8,4 x 12,8 cm. De Vesme 788-793. Wz. Bekröntes Lilenwappen; Wappen mit Posthorn.
750 €
Die beinahe vollständige Serie - nur das Titelblatt fehlt - in ausgezeichneten Drucken meist bis auf oder knapp innerhalb der Plattenkante beschnitten, vereinzelt mit feinem Rändchen. Leicht fleckig, Nr. 3 und 5 mit Spuren einer Federeinfassung links bzw. rechts, sämtlich mit Montierungsresten verso, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von demselben ein Blatt aus der Folge der Ansichten von Livorno (De Vesme 845).
5500 Ca. 28 Blatt von und nach dem Künstler.
750 €
Vorhanden sind unter anderem De Vesme 107 (Kopie), 126, 180, 201, 234 (Kopie), 248, 251, 258 (Kopie), 259, (Kopie), 260, 261, 263, 263 (Kopie), 738, 747, fünf Blatt aus „Diverses Pajsages“ (757, 758, 760, 763, 764), 784, 787, 802 (Kopie), 810, 813. ohne Abbildung
Nicolaes Berchem (1620 Haarlem – 1683 Amsterdam)
5501 Animalia: Vier Folgen mit Tieren. 25 Radierungen. Je ca. 10,2 x 12 cm. Hollstein 13-18, je letzter Zustand, 29-34 je V (von VI), 36-40, 41-48, je letzter Zustand. Wz. Fragmente.
350 €
Aus der Folge „Animalia“, vollständig vorhanden sind „Die Folge mit den querformatigen Tieren und den beiden Ziegenköpfen“, „Die Folge mit den Schafen und der singenden Hirtin“, vor Löschung des Buchstaben „c“, „Die Folge mit den Schafen (sog. Frauen-Buch)“ und „Die Folge mit den Ziegen“ ohne das Titelblatt. Sämtlich ausgezeichnete Drucke mit feinem bzw. teils mit schmalem Rand, auch auf die Darstellung geschnitten. Leicht angestaubt und vereinzelt fleckig, nur teilweise gebräunt, einzelnen Gebrauchs- und Handhabungsspuren, sonst insgesamt gut. Beigegeben ein Contre-Épreuve von der Radierung „Liegendes Mutterschaf mit zwei Lämmern“ (vgl. Hollstein 42). Abbildung online
Jean Jacques de Boissieu (1736–1810, Lyon)
5502 Vue du Temple de Vesta. Radierung. 29,3 x 37,5 cm. Boissieu 74 III.
400 €
Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit schmalem Rand. Leicht angestaubt, vereinzelt schwache Fältchen, aufgezogen, sonst schön erhalten. Aus der Sammlung Erhard Oskar Kaps (Lugt 3549). Beigegeben von demselben die Radierungen „La Tour de Metellus“ (B. 106), „Passage du Garigliano (B. 91) und „Le Maréchal-Ferrant“ (B. 137), sowie eine kolorierte Umrissradierung „Vierwaldstättersee mit Tellskapelle“.

Niccolò Boldrini (Holzschneider aus Vicenza, tätig um 1566 in Venedig)
5503 Die sechs Heiligen: Sebastian, Franziskus, Antonius, Petrus, Nikolaus und Katharina von Siena. Holzschnitt nach Tizian. 37,4 x 53,6 cm. Mauroner, Le incisione di Tiziano, 8-I, Dreyer 9-I b, Muraro/Rosand 44. Wz. Anker im Kreis mit sechszackigem Stern.
600 €
Vorliegender Holzschnitt ist der einzige, von dem Vasari glaubt, Tizian habe ihn selbst auf den Stock gezeichnet („... fu dallo stesso tiziano disegnata in legno e poi da altri intagliata e stampata“). Der Schnitt wird Niccolò Boldrini zugeschrieben. Ausgezeichneter, überwiegend gleichmäßiger Druck mit den Spuren eines Rändchens um die Einfassung, teils an diese geschnitten. Minimal stockfleckig sowie fleckig, vertikale Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, einzelne kleine hinterlegte oder geschlossene Randläsuren, weitere vereinzelte Ausbesserungen, teilweise mit zarten und unauffälligen Federretuschen, verso Leimspuren sowie Montierungsreste, schwache Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Aus der Sammlung Charles Albert de Burlet (Lugt 4261).

5504 Samson und Delilah (Samsons Gefangennahme). Holzschnitt nach Tizian. 30,2 x 49 cm. Passavant VI, S. 223, 5, Dreyer 10, Muraro/Rosand 48. Wz. Bekröntes Bandenwappen.
750 €
Ausgezeichneter, stellenweise auslassender Abzug, auf die Einfassung geschnitten, partiell knapp innerhalb dieser. Geglättete vertikale Mittelfalte, weitere geglättete Knickspuren verso, vereinzelt kleine, geschlossene Rand- bzw. Eckläsuren, kleine Braunfleckchen (Leimfleckchen recto wohl durchschlagend), kleiner geschlossener Triangel auf Höhe der Hüfte des rechts stehenden Mannes, unten links oberflächliche Bereibung, insgesamt etwas angestaubt, sonst in guter Erhaltung Abbildung Seite 314


Schelte Adams Bolswert (1586 Bolsward – 1659 Antwerpen)
5505 Der Triumph des Silen. Kupferstich nach Antonis van Dyck. 44 x 30,8 cm. Le Blanc 191, Hollstein 286 III. Wz. Schrift.
400 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand. Angestaubt und geringfügig fleckig, verso geglättete diagonale Faltspur, rechts knapp innerhalb der Plattenkante winziges Nadellöchlein, obere rechte Ecke etwas ausgedünnt, sonst sehr schön. Beigegeben von Lucas Vorsterman der Kupferstich „Petrus findet im Maul des Fisches eine Münze“ (Hollstein 13). Abbildung online
5506 Landschaft mit Schafen und Hirte. Radierung nach Peter Paul Rubens. 31,4 x 44,9 cm. Wurzbach, aus 86, Hollstein, aus 305-325 IV (von V). Wz. Bandenwappen unter Fleur-de-lis.
400 €
Prachtvoller Druck unten mit der Schrift, sonst bis in die Einfassung beschnitten, teils minimal knapp an die Darstellung. Etwas gebräunt und vornehmlich verso stockfleckig, Einrisschen in den unteren Eckenspitzen, das rechte hinterlegt, punktuell am Oberrand montiert, weitere Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.
5507 Die Beweinung Christi. Radierung und Kupferstich nach Abraham van Diepenbeeck. 45,7 x 33,7 cm. Nicht bei Hollstein. Wz. Trauben.
450 €
Prachtvoller, atmosphärischer Druck mit Rändchen um die deutlich sichtbare Plattenkante. Verso geglättete Mittelfalte, geringfügig fleckig und rechts kaum merklich wasserrandig, sonst sehr schön. Beigegeben von Paulus Pontius zwei Kupferstiche „Animis illabere nostris / Das Pfingstfest“ (Holstein 19) nach Rubens und „Flucht nach Ägypten“ (Hollstein 6) nach Jacob Joardens, von Lucas Vorsterman der Kupferstich „Hiob von Dämonen gequält“ (Hollstein 3) nach Rubens sowie eine seitenverkehrte Kopie nach Lucas Vostermans Kupferstich „Der hl. Franziskus erhält die Stigmata“ (vgl. Hollstein 71).
Pieter van der Borcht (um 1535/1545 Mecheln – 1608 Antwerpen)
5508 Die Geschichte von von Elijha und Elisha. 4 Kupferstiche im Oval. 10,4 x 15,8 cm. Hollstein 195-198, Mielke/Mielke (New Hollstein) 11-14.
400 €
Ausgezeichnete Drucke mit breitem Rand, ohne die ornamentale Rahmung, in einer in der Literatur nicht verzeichneten Ausgabe von Claes Jansz. Visscher, mit seiner Adresse und einer zweiten Nummerierung der Blätter. Geringfügig fleckig, weitere Gebrauchsspuren, sonst einheitlich und sehr gut erhalten. Selten
Abraham Bosse (1604 Tours – 1676 Paris)
5509 Les vierges sages et les vierges folles (Die klugen und die törichten Jungfrauen). 4 (von 7) Radierungen. Je ca. 25,4 x 32,3 cm. Duplessis 43, 44, 47, 48.
450 €
Ganz ausgezeichnete, kräftige Drucke, je mit der vollen Darstellung und dem Textrand unten, die Hilfslinie teils noch sichtbar, partiell Spuren der Einfassunglinie. Fleckig und angestaubt, vereinzelt kleine Randläsuren mit winzigen Papierverlusten, aufgezogen, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst noch gut erhalten. Beigegeben von Burgkmair ein Holzschnitt aus „Der Triumphzug Kaiser Maximilians“ (B. aus 81), von Andrea Andreani nach Mantegna ein Clairobscur-Holzschnitt aus „Der Triumphzug des Caesar“ (B. 7) sowie von Pierre-Michel Alix die Farbradierung „Le petit redresseur de quilles“ (IFF 18). Abbildung online
Jan Both (1610–1652, Utrecht)
5510 Die Landschaft mit dem Ochsenkarren. Radierung. 26,4 x 20,5 cm. B. 2, Dutuit, Hollstein 2 VI. Wz. undeutlich.
450 €
Aus der „Die Folge der aufrechten italienischen Landschaften“. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die schön zeichnende Facette. Minimal angestaubt und fleckig, schwache Knitterspuren verso, sonst schönes Exemplar. Beigegeben vier Landschaftsradierungen des 19. Jh., drei von bzw. nach Stephan Christian von Stengel, sowie von Friedrich Müller „Der Bänkelsänger“, insgesamt 6 Blatt. Abbildung online
Pierre Brebiette (um 1598 Mantes – 1650 Paris)
5511 Bildnis François Quesnel I. im Wappenschild gehalten von Fama und Pictura. Radierung. 11,3 x 15,5 cm. (1617). Le Blanc 131, IFF 216.
300 €
Frühwerk des 19-jährigen Brebiette in einem ganz ausgezeichneten, kräftigen Druck an die Plattenkante geschnitten unten mit sehr feinem Rändchen. Minimale Altersspuren, auf ein Fensterpassepartout montiert, sonst original und sehr schön erhalten. Abbildung Seite 316
Francesco Brizio (1575–1623, Bologna)
5512 Der hl. Rochus verteilt seine Habe an die Armen. Radierung nach Annibale Carracci. 28,7 x 45,1 cm. 1610. B. XVIII (Reni), S. 305, 53 II, TIB (Brizio) .049 S3. Wz. Monogramm im Oval mit Stern darüber.
600 €
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.


Gori Gandellini (TIB) und zuvor Nagler bezweifelten die traditionelle Zuschreibung an Guido Reni aus stilistischen Gründen und schreiben das Blatt nachvollziehbar Francesco Brizio zu. Als Entstehungsdatum werden die letzten Jahre des 16. oder die ersten des 17. Jahrhunderts angenommen, bevor Stefanoni die Jahreszahl 1610 mit seiner Adresse hinzufügte. Ganz ausgezeichneter, lebendiger Druck mit schmalem Rändchen um die Facette. Nur vereinzelt leicht stockfleckig, vertikale Mittelfalte, unbedeutende Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten Abbildung Seite 316
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts



Jan Gerritsz. van Bronckhorst (um 1603 Utrecht – 1661 Amsterdam)
5513 Römische Ruinen. 6 (von 9) Radierungen nach Cornelis van Poelenburgh. 17,9 x 23,4 cm bis 19,3 x 25,1 cm. B. 12-14, 16, 19-20, Hollstein 22-24, 26, 2930, je II-III (von III). Wz. Siebenzackige Schellenkappe; Bekröntes Lilienwappen mit Nebenmarke.
1.200 €
Das Titelblatt sowie fünf weitere Ruinenansichten aus der Folge „Antiquitatis aestimator et styli“. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke bis an oder minimal knapp in die Einfassung beschnitten, nur der Titel und B. 14 mit dem Schriftrand. Insgesamt alters- und gebrauchsspurig, leichte vertikale Mittelfalten nebst zarten Trockenfältchen, erstere beim Titelblatt oben gerissen und hinterlegt, B. 13, 16 und 19 teils stärker braunfleckig, weitere Flecken, B. 13 mit kleiner hinterlegter Läsur in der Blattmitte, weitere kleine Mängel, sonst in ordentlicher bis guter Erhaltung. Beigegeben ein weiterer Abzug von B. 13.
Nicolaes de Bruyn (1571 Antwerpen – 1656 Rotterdam)
5514 Der Ritter und der Landsknecht. Kupferstich nach Albrecht Dürer. 39,5 x 29,4 cm. 1648. Hollstein 174, Baines (New Hollstein) 206.
750 €
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, links mit Spuren eines Rändchens um die Einfassungslinie, oben knapp in die Darstellung geschnitten. Vergilbt und etwas fleckig, horizontale Mittelfalte mit zarten Hängefältchen, umlaufend montierungsbedingt dünne Stellen, die Ränder minimal bestoßen, weitere Alters- und Handhabungsspuren, sonst im Gesamteindruck gut. Selten. Aus den Sammlungen Freiherr Adalbert von Lanna (Lugt 2773) und Johann Karl Brönner im Städel Museum, Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie (Lugt 307, mit deren Tilgungsstempel Lugt 2396).
Carlo Antonio Buffagnotti (1660 Bologna – um 1710 Turin)
5515 Drei Blatt mit Kapitell-Entwürfen. 3 Radierungen nach Ferdinando Galli-Bibiena. Je ca. 26,5 x 26,8 cm. Wz. Profilkopf im Kreis.
450 €
Entwürfe für Theaterdekorationen mit einzelnen Darstellungen architektonischer Elemente vor weißem Grund: ein korinthisches Kapitell und ein Fragment eines Gesimses mit Akanthusranken; Kartusche, Blattwerk und Details von Gesimsen mit stilisiertem Blattwerk; sowie das Kapitell einer Säule unten links, die Ecke eines Frieses (?) mit einem Akanthusblatt und eine Konsole mit einer Vase aus Blattwerk und Obst. Prachtvolle, kräftige Drucke mit zarten Wischspuren und mit breitem Rand, teils wohl dem vollen Rand. Links alte Heftspuren, leicht stockfleckig, weitere Alters- und Handhabungsspuren, sonst jedoch einheitlich und gut erhalten.
und

Jacques Callot (1592–1635, Nancy)
5516* Le grand Ecce Homo. Kupferstich. 31,6 x 24,5 cm. 1613. Meaume 7, Lieure 77 IV (von V). Wz. Bekröntes Wappen mit Sonne über Buchstaben (?).
600 €
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck bis an die Plattenkante beschnitten. Unauffällige Stockflecken, geglättete Horizontalfalte verso, ebenda weitere Knickfalten vor allem in der oberen Blatthälfte, winziges Nadellöchlein im Gebälk, sonst in sehr guter Erhaltung. Beigegeben von demselben die Radierung „Le Jardin“ (Lieure 264).
Simone Cantarini (gen. Il Pesarese, 1612 Oropezza bei Pesaro – 1648 Verona)
5517 Allegorie des Foglia Flusses mit dem Wappen von Pesaro. Radierung. 13,5 x 8,7 cm. B. 35, Bellini 27. Wz. Lilie im Kreis (Fragment).
900 €
Wie viele, zeitweise in Rom tätige Künstler unterhielt auch Cantarini durch stete Besuche und unterschiedliche Aufträge regen Kontakt zu seinem Heimatort. Daher erklärt sich auch die Darstellung der Allegorie, die als Buchfrontispiz diente. Ausgezeichneter Druck mit Rand um die Plattenkante. Lediglich minimal fleckig und gebräunt, Montierungsreste verso, sonst sehr gut. Aus den Sammlungen des Martinvon-Wagner-Museum der Universität Würzburg (Lugt 2541c), Philipp Hermann (Lugt 1352a) und Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Beigegeben von demselben drei Radierungen „Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“, „Madonna mit Kind und dem Vogel“, nach Guido Reni und „Merkur und Argus“ (B. 8, 18 und 31).
Abbildung Seite 318



Jacopo Caraglio
(eigentl. Gian Giacomo, 1505 Verona – 1565 Krakau)
5518 Die Hochzeit der Jungfrau. Kupferstich nach Parmigianino. 45,9 x 23,2 cm. B. 1, TIB (Commentary) .001 wohl S2 (von S3). Wz. Anker im Kreis.
600 €
Das Hauptblatt des Künstlers nach einer Zeichnung Parmigianinos in Chatsworth (Popham 1971, Bd. I, S. 205, Bd. II, Tafel 141, Nr. 692) in einem ganz ausgezeichneten, atmosphärischen Abzug mit leichtem Plattenton und meist mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Vor der Überarbeitung der Platte rechts oben im Hintergrund und vor anderen Arbeiten. Leicht angestaubt, einzelne Ausbesserungen in den Rändern, weitere ausgebesserte Erhaltungsmängel, dort teils partielle Federretuschen, sonst sehr gut.
Ugo da Carpi (um 1480 Carpi – 1525 Rom)
5519 Diogenes. Clair-Obscur-Holzschnitt von 4 Blöcken in Schwarz, Rot- , Mittel- und Hellbraun, nach Parmigianino. 45,4 x 30,8 cm. Um 1527-30. B. XII, S. 100, 10, TIB (Chiaroscuro Woodcuts, V) 10, Takahatake (The Chiaroscuro Woodcut in Renaissance Italy, 2016) vgl. 22-24.
4.000 €
„Suivant Vasari (p. 422) Hugues de Carpi n‘a rien fait de plus beau que ce clair-obscur de quatre planches [...].“ (Bartsch). Ganz ausgezeichneter, farblich subtil abgestufter Druck, entlang der Seiten, jedoch vor allem links und oben unter Darstellungsverslust beschnitten. Dort sehr sorgsam angerändert und mit versierten Farbretuschen ergänzt, einzelne ausgebesserte Papierläsuren und Erhaltungsmängel, horizontale Mittelfalte, beriebene Stellen, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, der Gesamteindruck gleichwohl sehr schön. Abbildung Seite 304


Giulio Carpioni (1613 Venedig ? – 1679 Vicenza)
5520 Die vier Elemente. 4 Radierungen. Je ca. 10,7 x 16,1 cm. B. 15-18, TIB (Commentary) .015, .016, .017, .018 S1 (von S2).
600 €
Die komplette Serie in ausgezeichneten, teils zart tonigen Drucken, „Luft“ und „Erde“ mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung, „Feuer“ und „Wasser“ mit ebensolchem um die Facette. Leicht fleckig und gebrauchsspurig, vor allem „Erde“ und „Feuer“, beide mit dünnen, hinterfaserten Stellen, „Erde“ zudem mit retuschierter Ausbesserung unten links, „Feuer“ mit zwei kleinen hinterlegten Fehlstellen im Himmel und Venus‘ Brust, geschlossenem Randeinriss unten sowie weiteren kleinen Randläsuren, Klebe- und Montierungsreste verso, sonst in insgesamt guter bis sehr guter Erhaltung. Sämtlich aus der Sammlung von Franz Josef von Enzenberg (Lugt 845), „Luft“ mit der Signatur von Johann Sigmund Johann Bermann, 1831 (Lugt 235). Vollständig selten
Agostino Carracci (1557 Bologna – 1602 Parma)
5521 Bildnis Carlo Borromeo. Kupferstich nach Francesco Terzio. 48,3 x 34,5 cm. 1585. B. 138, Bohlin 132, TIB (Commentary) .127 S1 (von S2).
400 €
Vor dem Namen Carraccis. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen. Geringfügig stockfleckig, eine geglättete Horizontalfalte in der unteren Blatthälfte, verso in brauner Feder Ausführungen zur Urheberschaft Terzios bzw. Carraccis von alter Hand in italienischer Sprache, weitere schwache Gebrauchsspuren, sonst schön. Abbildung online
5522 nach. Die Kreuzigung. Kupferstich von 3 Platten auf drei separaten Bogen, nach Tintoretto. Je ca. 50 x 39,8 cm. (1589). Nach B. 23, TIB (Commentary) .157 C2, Bohlin nach 147. Wz. Kreuz zwischen Initialen.
450 €
Bohlin schrieb diese Wiederholung nach Agostino Carraccis Meisterwerk Sadeler zu. Ganz ausgezeichnete, klare und prägnante Drucke, jeweils mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie bzw. knapp auf die Darstellung geschnitten, unten an den Schriftrand geschnitten. Etwas fleckig insgesamt, verschiedene Randschäden und Fehlstellen, diese ergänzt, horizontale Mittelfalten, teils gebrochen und überwiegend ausgebessert und hinterfasert, weitere Gebrauchsspuren und Erhaltungsmängel, die Darstellungen selbst im Gesamteindruck gut. Abbildung online


Niccolò della Casa (tätig in Rom um 1543–47)
5523 Bildnis des Kaisers Karl V. Kupferstich nach Enea Vico. 19,5 x 36,7 cm. Robert-Dumesnil 3. Wappen mit Buchstabe M und Stern.
1.200 €
Ausgezeichneter Druck an drei Seiten meist auf bzw. minimal knapp innerhalb der Plattenkante, rechs teils mit Spuren eines Rändchens, oben unter minimalem Darstellungsverlust beschnitten. Leichte Stockflecken, horizontale Mittelfalte, diese mit kurzem Einriss rechts, vereinzelte Randbestoßungen, unauffälliger Diagonalknick unten, weitere geringe Knick- und Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung. Von großer Seltenheit
Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726 Danzig – 1801 Berlin)
5524 Ca. 152 Radierungen aus diversen Folgen, meist Almanach- und Kalenderillustrationen. 12mo-4to.
600 €
Darunter die fast kompletten bzw. vereinzelt kompletten Folgen Engelmann 183 (Die Monate), 182 (Sophiens Reise von Memel nach Sachsen), 231, 440, 559 (Blätter zu Iffland‘s Jäger), 713 (Aufrichtigkeit und Heuchelei), 760 (Fragment einer Heirathsgeschichte). Weiterhin die Portraits Engelmann 180, 354, 461 und 530. Beigegeben ca. 19 Radierungen nach Chodowiecki, u.a. von Berger, Henne, Mansfeld und Nussbiegel. Insgesamt ca. 171 Blatt
5525 nach. Illustrationen zu Johann Siegmund Stoys Bilder-Akademie für die Jugend. 54 Radierungen inkl. zwei Titeln verschiedener Stecher, gebunden in einen Orig. Pappband der d.Z. mit geprägtem Lederrücken (Rücken lose, berieben, Knickspuren, Papierverluste). Mit Besitzvermerk in dänischer Sprache „Tilhøver H. K. Griis. Fra Joh. Späth d. 20. Oktober 1932“. Gr.-8vo. Engelmann S. 164, Brüggemann/Ewers, Handbuch, Bd. 2, S. 1099 ff.
350 €
Stoys BilderAkademie war ein an Basedows Elementarwerk orientiertes, enzyklopädisches Bilderlehrbuch für Jungen und Mädchen bis 12 Jahren. 1780 bis 1784 in Einzellieferungen erschienen, wurde der hier vorliegende Tafelband durch zwei Textbände ergänzt. Die wöchentlich zu lernenden Bildtafeln zeigen jeweils Darstellungen aus neun verschiedenen Themenbereichen, Religion, Naturlehre, Kunst, Berufsleben und weiteren. Im zentralen Bildfeld steht eine biblische Geschichte, die den Ausgangspunkt für alle anderen Illustrationen bildet und mit der die Lehre stets begonnen werden sollte. Die Tafeln entstanden nach Zeichnungen von Daniel Nikolaus Chodowiecki, seines Bruders Gottfried sowie der beteiligten Stecher. Das vollständige Werk in ausgezeichneten Drucken mit schmalem Rand, zwei Blatt auf die Darstellung beschnitten und auf ein Bütten montiert, angeschmutzt, fleckig, Ränder bestoßen, teils mit Läsuren, ausgebesserten Stellen und kleinen Papierverlusten in den Rändern und Ecken, noch gut.
Hendrik van Cleve III (1525–1589, Antwerpen)
5526 nach. Zehn Ansichten von römischen Ruinen. 10 Kupferstiche. Je ca. 17,3 x 24,4 cm. Hollstein 2, 3, 7, 12, 14-16, 20, 53, 24, je I (von II), Seelink/Leesberg (New Hollstein), aus R18 („Workshop Philips Galle“). Wz. Handschuh.
900 €
Aus der 38 Blatt zählenden Folge „Ruinarum Varii Prospectus“ (Philips Galle excudit); sämtlich vor der Nummer. Ganz ausgezeichnete, kräftige und tonige Drucke mit schmalem bis sehr feinem Rand. Leicht gegilbt sowie etwas angeschmutzt und fleckig, unten rechts fingerflekkig, Hollstein 3 mit Tintenfleck im Schriftrand, Hollstein 14 mit vier Braunflecken in der Darstellung, geglättete Mittelfalten nebst einzelnen zarten Quetschfältchen, bei Hollstein 16 die Mittelfalte oben gerissen, gelegentlich dezente Knitterspuren, weitere Handhabungsspuren, Montierungsreste, sonst insgesamt gute bis sehr gute, unbehandelte Exemplare.
Nicolas Cochin (1610 Troyes – 1688 Paris)
5527 Blumen und Landschaften. 8 Kupferstiche mit Radierung. Je ca. 7,6 x 11,7 cm. (1645). Berliner Ornamentstichkat. aus 4419, IFF aus 879-890, Fuhring (Ornament Prints in the Rijksmuseum, 17th c.), III, S. 292. 400 €
Durch die miniaturhafte Wirkung bestechende Darstellungen verschiedener Blumen über friesartig angelegten Landschaften mit Jagd- und Kampfszenen aus der 13-teiligen Serie „Livre nouveau de fleurs tres-util pour l‘art d‘orfevrerie, et autres“ in der ersten Auflage vor den Nummern. Ganz ausgezeichnete, die zarten Linien klar und meist kräftig wiedergebende Drucke mit schmalem bis feinem Rändchen. Partiell minimal gegilbt und vereinzelt geringfügig stockfleckig bzw. fleckig, wenige zarte Knickspuren, Bleistiftnummerierung in den unteren rechten Ecken, ein Blatt mit punktuell kolorierter Figur in der Landschaft, sonst in sehr schöner Erhaltung. Sehr selten

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.



Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts



Lucas Cranach d. Ä. (1472 Kronach – 1553 Weimar)
5528 Die heilige Sippe. Holzschnitt. 22,8 x 32,7 cm. Um 1509/10. B. 5, Dodgson 79, Hollstein 71 II. Wz. Schreitender Löwe (?) mit Reichsapfel.
1.200 €
Mit dem Sprung unterhalb des Buches des Jungen rechts. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck bis an die Einfassung beschnitten. Geglättete Mittelfalte verso, vereinzelt minimal stockfleckig, eine Fehlstelle am Oberrand teils im Wappen und links davon alt hinterlegt und in schwarzer Feder ergänzend retuschiert (partiell verrieben), sorgsame Retuschen im Sprung, sonst sehr gutes und insgesamt harmonisches Exemplar. Aus der Staatlichen Graphischen Sammlung München, mit deren Veräußerungsstempel (Lugt 1614 und 2481a) sowie mit einer älteren Bezeichnung in roter Feder „20ten Nov 1806“.
Jacques Dassonville (1619 Port-St.-Ouen/Rouen – um 1670 Antwerpen (?))
5529 Sechs zerlumpte Bauern vor dem Wirtshaus. Radierung. 7,3 x 6,2 cm. Robert-Dumesnil 3.
300 €
Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen bzw. bis an die Plattenkante geschnitten. Etwas stockfleckig und leicht gebrauchsspurig, winzige Klebereste verso, sonst gut. Selten. Abbildung online
Leon Davent
(Meister L. D., tätig zwischen 1540–1556 in Fontainebleau und Paris)
5530 Kaiser Trajan beim Trankopfer. Radierung nach Francesco Primaticcio. 26,4 x 47,3 cm. B. 14, Zerner L.D. 39, Jenkins LD III, Rubach 291 III.
1.200 €
Nach einem Relief auf der Trajanssäule in Rom. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit der Adresse von Pietro de‘ Nobili. Bis an die Plattenkante bzw. unten die Schrift beschnitten. Ein diagonal verlaufender Wasserfleck in der Mitte, die untere linke Eckenspitze fehlend, hinterlegte Wurmgänge in den oberen Ecken, weitere Löchlein etwa im Arm des Kindes links, in der Lupa vorne rechts eine unscheinbare, hinterlegte Läsur, punktuell montiert, weitere kleine Mängel, sonst gleichwohl gutes Exemplar.
5531 1595. Freuden Feuer: Feuerwerk auf dem Schloss des Markgrafen von Brandenburg in Cölln an der Spree anlässlich des Besuchs von König Christian IV. von Dänemark am 10. Oktober 1595. Radierung. 18,5 x 27,1 cm. Wz. Gotisches P (?).
300 €
Im Jahr 1595 stattete König Christian IV. von Dänemark der Mark Brandenburg einen Besuch ab und traf sich mit Kurfürst Johann Georg in Berlin. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem bis schmalem Rand um die Plattenkante, links unten bis an diese geschnitten. Etwas vergilbt und fleckig, verso Falzspuren, weitere Gebrauchsspuren, entlang der äußeren Ränder mit alten Kleberesten, sonst gut.
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.
Wendel Dietterlin (1550 Pullendorf – 1599 Straßburg)
5532 Zwei Entwürfe für Brunnenanlagen mit Flussgöttern. 2 Kupferstiche. Je ca. 18,3 x 24,6 cm. (1593). Wz. Schlange mit Stab über Haus; Schlange mit Stab über Wappen.
350 €
Wohl beide aus der Serie „Architectura. Von Ausztheilung, Symmetria und Proportion der fünff Seulen...“. Ausgezeichnete bis prachtvolle Frühdrucke vor den Nummern, mit zartem Plattenton und mit schmalem bzw. breitem Rand um die markant und scharf zeichnende Plattenkante. Leichte Gebrauchsspuren, die Ränder minimal bestoßen und mit vereinzelten Läsuren, einzelne schwache Wasserränder, weiterhin unbedeutend fleckig, jeweils mit alten Federpaginierungen, sonst sehr schön und original erhalten. Beigegeben von Agostino Mitelli wohl aus „Freggi dell‘Architettura ...“ zwei Radierungen mit vertikalen Kandelaber-Friesen auf einem Bogen Papier gedruckt (vgl. Berliner Ornamentstichkat. 564).
Michel Dorigny (wohl 1616 Saint-Quentin – 1665 Paris)
5533 La Scuola del Disegno („L‘Accademia di Leonardo“). Kupferstich nach Carlo Maratta. 46,7 x 31,1 cm. (1728). Le Blanc 51. Wz. Osterlamm im Doppelkreis.
600 €
Vor dem Datum und der Adresse Freys, die Hilfslinien im Text teils noch sichtbar. Prachtvoller, markanter Druck bis an die Einfassung beschnitten, unten mit dem kompletten Text. Leicht stockfleckig, vor allem unten rechts, Leimflecken verso, geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.
Albrecht Dürer (1471–1528, Nürnberg)
5534 Der Apostel Simon. Kupferstich. 11,7 x 7,4 cm. 1523. B. 49, Meder 49 c-d (von d). Wz. Anker oder Waage im Kreis mit angehängtem Stern (Fragment, vgl. Meder 171 oder 170).
1.800 €
Ausgezeichneter, stellenweise leicht schwacher Druck mit bis zu 5 mm breitem Rändchen. Geringfügig fleckig, winzige Ausbesserung am rechten Rand, Leimspuren verso, weitere minimale Gebrauchsspuren, sonst sehr gutes Exemplar.
Abbildung Seite 324


Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts




und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.
Albrecht Dürer
5535 Der hl. Christophorus, nach rechts schauend. Kupferstich. 11,7 x 7,1 cm. 1521. B. 52, Meder 52 d.
1.500 €
Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, rechts knapp in diese geschnitten. Minimal angestaubt, schwache hellbraune Fleckchen, unten rechts unauffällig geschlossenes und hinterfasertes Risschen, auf ein Fensterpassepartout montiert, Sammlerstempel links unten ganz schwach durchschlagend, sonst schön erhalten. Aus den Sammlungen George Ambrose Cardew (Lugt 1134) und Pierre Sentuc (Lugt 3608).
5536 St. Georg zu Fuß. Kupferstich. 11,2 x 7,1 cm. Um 1507/08. B. 53, Meder 55 f.
2.400 €
Sehr guter Druck an die Facettte bzw. die Darstellung geschnitten. Etwas altersspurig und geringfügig vergilbt, verso fleckig und kleine Montierungsreste, dünne Stellen in der linken oberen Ecke sowie oben mittig, dort kleine Federretuschen, weitere Handhabungsspuren, sonst gut.
5537 Der hl. Sebastian an der Säule. Kupferstich. 10,8 x 7,8 cm. (1498/99). B. 56, Meder 61 I (von II b).
2.400 €
Vor den fünf Parallelen im Pfeilende. Prachtvoller, schön differenzierter Druck bis knapp in die Darstellung beschnitten. Umlaufend sorgfältig und kaum wahrnehmbar angerändert und mit Federretuschen ebenda, unauffällige Papierunregelmäßigkeit im Himmel links von Sebastian, minimal angestaubt, leichte Altersspuren, sonst sehr gut. Aus einer unbekannten Sammlung K.K. (Koller?, nicht bei Lugt) sowie mit unbekannter Sammlermarke „Eichenblatt im Oval mit Buchstaben EAT“ (nicht bei Lugt).
5538 Die Satyrfamilie. Kupferstich. 11,6 x 7,1 cm. 1505. B. 69, Meder 65 wohl c-d (von d).
2.800 €
Ausgezeichneter Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Facette, an den Seiten knapp an bzw. rechts auf diese geschnitten. Leicht angestaubt, verso kleine Bleistift- und verblasste Federannotation, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus einer bisher wohl unbekannten Sammlung „Initialen im Dreieck“ (nicht bei Lugt).
5539 Schaustellung Christi. Holzschnitt aus der Großen Holzschnittpassion. 39 x 28,1 cm. Um 14971500. B. 9, Meder 118, weitere Ausgaben ohne Text g.
1.200 €

Ausgezeichneter Druck teils an die Einfassung, teils mit Darstellungsverlust. Fleckig und gebräunt, zahlreiche Randschäden und Randeinrisse, sowie teilweise mit Papierverlusten, diese meist ergänzt oder hinterlegt und mit zahlreichen Federretuschen, die untere linke Ecke mit einer Radierung ergänzt, weitere Erhaltungsmängel, aufgezogen. Abbildung online
5540 Gefangennahme Christi; Kreuzabnahme. 2 Holzschnitte aus der Kleinen Hozschnittpassion, wie auch die folgenden drei Losnummern. Je ca. 12,5 x 9,7 cm. Um 1509-1511. B. 27 und 42, Meder 136 und 151, je italienische Textausgabe von 1612.
1.200 €
Ausgezeichnete Drucke an die Einfassung geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Minimal angestaubt, einzelne Ausbesserungen, bei der Gefangennahme vornehmlich am rechten Rand, dort der Text sowie die Darstellung recto mit der Feder ergänzt, die Kreuzabnahme ebenso entlang des linken Randes mit großflächiger Ausbesserung, dort Text und Darstellung ergänzt, sonst einheitlich und gut erhalten. Abbildung online

Ausgezeichneter Druck mit der Einfassung, teils mit Spuren eines Rändchens. Etwas angestaubt und teils minimal fleckig, verso Ausbesserungen, die Vorhölle am oberen rechten Rand mit ausgebesserten Randschäden, dort hinterlegt, unten rechts partielle Retusche im Text, die Erscheinung mit verschiedenen ausgebesserten Stellen, dort verso der Text retuschiert sowie recto partiell die Darstellung, sonst einheitlich und gut.
Abbildung online
5543 Christus erscheint seiner Mutter. Holzschnitt. 12,5 x 9,6 cm. 1509/1511. B. 46, Meder 155, ohne Text wohl c.
1.200 €
Blatt 30 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit der Einfassungslinie, teils mit Spuren eines Rändchens. Marginale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Beigegeben zwei weitere Holzschnitte Dürers aus der Kleinen Holzschnittpassion „Christus am Ölberg“ (Meder 135) und „Grablegung“ (Meder 153).
5544 Aufenthalt in Ägypten. Holzschnitt aus dem Marienleben, wie auch die folgende Losnummer.
30,2 x 21,2 cm. Um 1504. B. 90, Meder 202, lateinische Textausgabe von 1511. Wz. Dreieck mit Blume (Meder 127).
750 €
Ausgezeichneter Druck mit der Einfassungslinie. Aufgezogen, Ausbesserungen an den Ecken, verschiedene geschlossene Einrisse. Abbildung online
Albrecht Dürer
5541 Verspottung Christi. Holzschnitt. 12,5 x 9,6 cm. 1509-1511. B. 34, Meder 139, lateinische Textausgabe von 1511.
1.800 €
Ausgezeichneter, kräftiger Druck meist an oder auf die Einfassung geschnitten. Minimal fleckig, links geschlossener Randeinriss, weitere sorgsame Ausbesserungen oben rechts, am Rücken des Knienden, im Turbanträger oder unten rechts, weitere Gebrauchsspuren, sonst gut. Beigegeben ebenfalls aus der Kleinen Holzschnittpassion „Die Dornenkrönung“ (Meder 143). Abbildung online
5542 Christus erscheint seiner Mutter; Christus in der Vorhölle. 2 Holzschnitte. Je ca. 12,5 x 9,7 cm. 1509-1511. B. 41 und 46, Meder 150 und 155, je italienische Textausgabe von 1612.
1.200 €
5545 Christi Abschied von seiner Mutter. Holzschnitt. 29,9 x 21,2 cm. Nach 1507. B. 92, Meder 204, wohl weitere Ausgaben ohne Text g (von h). Wz. Häuschen mit Schlange (Meder 111).
1.800 €
Blatt 16 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen um die Einfassung. Geringfügig fleckig und minimal gegilbt, montierungsbedingt dünne Stellen in den äußeren Rändern, vor allem in der oberen rechten Ecke, die Ränder bestoßen, horizontale Mittelfalte, dort auch leichte Knickspur, Bleistiftannotationen verso, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.
5546 Die Heilige Familie mit den Hasen. Holzschnitt. 39,3 x 28,5 cm. Um 1498. B. 102, Meder 212 i. 1.200 €
Ganz ausgezeichneter Druck an bzw. auf die Einfassung geschnitten. Alters- und Gebrauchspuren, einige ausgebesserte Erhaltungsmängel, sonst der Gesamteindruck gut.
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15.


Albrecht Dürer
5546a Die (acht) Schutzheiligen von Österreich. Holzschnitt auf festem Velin (?). 17,3 x 35,5 cm. (1517). B. 116, Meder 221 II h.
1.800 €
Ausgezeichneter wenngleich späterer, wohl Derschau-Abzug, mit feinem Rändchen um die Einfassung. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Abbildung Seite 329
5547 Herkules. Holzschnitt. 39 x 27,7 cm. 1496/98. B. 127, Meder 238 III a (von III c). Wz. undeutlich.
1.200 €
Mit dem verletzten Auge der jungen Frau, aber vor der Horizontlücke zwischen Baum und Bäumchen. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Montierungsreste verso, undeutliche Annotation am unteren Rand der Darstellung, vereinzelte Fleckchen, sonst schönes Exemplar.

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Albrecht Dürer
5548 nach. Der hl. Hubertus, auch Eustachius genannt. Kupferstich von Monogrammist GH (tätig um 1609 in Nürnberg). 35,5 x 26,5 cm. 1579. B. (Dürer) 57, Kopie A, nach Meder 60. Wz. Adler (?).
600 €
Im weißen Rand rechts noch mit zahlreichen Stichelproben und vor Hinzufügung des Monogramms GH auf dem Täfelchen mit den Initialen Dürers. Ausgezeichneter Druck dieses seltenen Blattes mit Rändchen um die Einfassungslinie, teils mit der Plattenkante. Etwas fleckig, Leimspuren verso, verschiedene Ausbesserungen und Ergänzungen, teils mit Federretuschen, geglättete horizontale Knickfalte, im Gesamteindruck jedoch gut.
5549 nach. 15 Blatt aus der Kleinen Holzschnittpassion. 15 Holzschnitte von Johann Mommard.
Je ca. 12,6 x 9,9 cm. Nach Meder 131, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 144, 146, 148, 149, 152, 154, 158. 1.500 €
Darunter die folgenden Darstellungen: Vertreibung der Händler, Gefangennahme, Christus vor Annas, Christus vor Kaiphas, Verspottung, Christus vor Pilatus, Christus vor Herodes, Geißelung, Schaustellung , Kreuztragung, Christus wird ans Kreuz genagelt, Christus am Kreuz, Beweinung, Auferstehung und Der ungläubige Thomas. Ausgezeichnete Drucke an die Einfassung geschnitten. Etwas fleckig und gebrauchsspurig, jeweils auf ein Untersatzpapier montiert, sonst einheitlich und gut.
Abbildung online
5550 nach. Ritter, Tod und Teufel. Kupferstich. 24 x 18,3 cm. Meder, nach 74. Wz. bekröntes Kartusche mit Bandenwappen und angehängten Initialen AP.
750 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger und etwas überschwärzter Abzug auf die Darstellung geschnitten, teils wohl minimal knapp. Geringe Altersspuren, minimal verbräunt, montierungsbedingt dünne Stellen in den Ecken, verso schwach wellig, sonst sehr gut erhalten.
Richard Earlom (um 1742–1822, London)
5551 A Game Market - Der Geflügelmarkt. Schabkunstblatt nach Frans Snyders. 41,8 x 57,9 cm. 1783. Wessely 109 I (von II). Wz. undeutlich (Taubenhaus?), Nebenmarke Schriftzug (Fragment).
600 €
Aus der vier Blatt umfassenden Folge der Marktszenen. Vor Vollendung der Schrift und mit den Nadelproben. Ausgezeichneter, samtiger Druck mit schmalem Rand. Das Papier leicht ungleichmäßig gegilbt, gelegentlich dünne Stellen, die Plattenkante links partiell gebrochen und sorgsam hinterfasert, weitere Anfaserungen verso, sonst in guter Erhaltung.


Giovanni Battista Franco (genannt Semolei, 1498–1561, Venedig)
5553 Christus unter den Schriftgelehrten. Kupferstich. 36,6 x 44,6 cm. B. XVI, S. 122, 9 I (von II). Wz. Leiter im Kreis mit Stern (vgl. Briquet 5922).
600 €
Vor der Adresse von Franco rechts unterhalb der Bücher. Prachtvoller Druck unten mit zarten Wischspuren, mit der vollen Darstellung, partiell in diese geschnitten, vornehmlich am linken Rand ca. 0,5 cm. Zwei geglättete vertikale Faltspuren mittig, entlang dieser kleine ausgebesserte Stellen, vereinzelt kleine Fleckchen sowie etwas angestaubt, oben rechts kleiner geschlossener Randeinriss, dünne Papierstellen, zwei winzige hinterlegte Löchlein, weitere unbedeutende Randläsuren, sonst im Gesamteindruck sehr schön. Aus der Sammlung Franz Rechberger (Lugt 2133) sowie aus einer wohl bisher nicht identifizierten Sammlung „Bekrönte Buchstaben im Kreis“ (nicht in Lugt). Beigegeben von Antonio Lorenzini die Radierung „Der thronende Christus mit Maria und Josef“ (B. 3 II).
Antonio Filocamo (um1716–1743, Messina)
5552 nach. Flussgott im Tiber, im Hintergrund die Engelsburg. Radierung wohl von Paolo Filocamo. 17,2 x 12,5 cm. 1716. Wohl unbeschrieben.
300 €
Wenig ist bekannt über die Künstleridentität des Antonio Filocamo. Gesichert scheint lediglich, dass er zusammen mit seinen Brüdern, u.a. Paolo, arbeitete, nachdem sie gemeinsam in Rom unter Carlo Maratta lernten. In Messina gründeten sie eine gesuchte Kunstakademie. Thieme-Becker unterrichtet darüber, dass die Brüder neben ihrer Tätigkeit als Freskenmaler auch als Stecher tätig waren. Alle drei Brüder starben 1743 in Messina an der Pest. - Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Entlang des oberen Randes montiert, rechts die Ränder etwas knitterspurig und der Rand mit kleiner Fehlstelle, dort hinterlegt, sonst sehr schön erhalten. Selten
Jan Fyt (1611–1661, Antwerpen)
5554 Drei Blatt mit Hunden. 3 (von 8) Radierungen. Je ca. 17,3 x 22 cm. 1642. B. 10, 11 und 15, Hollstein 10, 11 und 5, je II (von VI). Wz. H.14, mit Wappen mit Winkel und drei Halbmonde mit Palmen.
350 €
Vor den späteren Adressen. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete, lebendige Drucke an die Einfassungslinie bzw. die Darstellung geschnitten. Geringfügige Alters- und Gebrauchsspuren, teils fleckig, dünne Stellen, sonst sehr gut erhalten. Jeweils aus der Sammlung Dr. Julius Hofmann (Lugt 4532) und dem Cabinet Brentano-Birckenstock (Lugt 345). Beigegeben ein weiteres Exemplar von B. 11, dieses aus der Sammlung Carl Ritter von Zepharovich (Lugt 2675).
Abbildung online
Jacques de Gheyn II (1565 Antwerpen – 1629 Den Haag)
5555 Daniel in der Löwengrube. Kupferstich nach Dirck Barendsz. 27,4 x 35,6 cm. Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein) 25 II. Wz. Nebenmarke P.
350 €
Aus „Historiae Sacrae Veteris et Novi Testamenti“. Ausgezeichneter, toniger Druck mit sehr schmalem Rand. Schwach angestaubt und fleckig, vertikale Mittelfalte verso mit Resten von alter Bindung, außerhalb der Plattenkante in Rot eingefasst, weitere Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Beigegeben aus der gleichen Folge nach Abraham Bloemaert „Die Auferweckung des Lazarus“ (Roethlisberger 31). Abbildung online
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.
Giorgio Ghisi (gen. Mantovano, 1520–1582, Mantua)
5556 Portraitbüste des Michelangelo Buonarotti. Kupferstich nach Marcello Venusti. 26,8 x 19,9 cm. (1564). B. 71, Massari 182, Lewis/Lewis 39.
450 €
Das lebendige Porträt, das Ghisi nach einer Version Marcello Venustis nach dem um 1545 entstandenen Bildnis von Jacopino del Conte gestochen hat, zeigt Michelangelo im Alter von etwa 70 Jahren, kurz nachdem die Arbeiten am Jüngsten Gericht in der Sixtinischen Kapelle abgeschlossen waren. Laut der angebrachten Inschrift fertigte Ghisi die Darstellung kurz nach Michelangelos Tod, also 1564. - Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geglättete Vertikalfalte links und Horizontalfalte unten, dort auch mit einer Diagonalfalte, weitere Alters- und Handhabungsspuren, insgesamt aber gut erhalten.

Hendrick Goltzius (1558 Muhlbrecht bei Venlo – 1617 Haarlem)
5557 Bildnis des Graphikers und Verlegers Jan van Zuren, Bürgermeister von Haarlem. Kupferstich. 13,1 x 10,4 cm. B. 189, Hollstein 220 III, Leesberg (New Hollstein) 263 III. Wz. Bandenwappen (Fragment).
350 €
Ganz ausgezeichneter, sehr kräftiger und dabei feinzeichnender Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Minimale Gebrauchsspuren, unmerkliche Hinterlegung im Bereich des Wappens, sonst in schöner Erhaltung. Aus der Sammlung José Jans (Lugt 5122). Beigegeben von demselben „Die Grablegung“ (B. 37).

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts


Hendrick Goltzius
5558 Das Jüngste Gericht: Die Teilung in die Guten und Schlechten; Die Aufnahme der Auserwählten in den Himmel. 2 (von 4) Kupferstiche im Rund, nach Johannes Stradanus. D. je ca. 26 cm. Um 1578. B. 281, Hollstein 326-327, je II, Leesberg (New Hollstein) 343 III, 344 II. Wz. Fünfzackige Schellenkappe.
750 €
Ausgezeichnete, gleichmäßige Drucke mit Rand. Sammlerstempel leicht durchschlagend, leichte Altersspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Hollstein 326 aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971) und Sammlung Scharfen (nicht bei Lugt).
Hendrick Goltzius
5559 Werkstatt. Allegorie der Zeichnung mit den Sieben Freien Künste. Kupferstich. 21,6 x 15,6 cm. Um 1587/88. B. 17, Hollstein (nach Goltzius) 494, Leesberg (New Hollstein) 715 I (von III).
450 €
Guter Druck vor der Adresse knapp an die Einfassungslinie geschnitten, teils knapp innerhalb. Angestaubt und fleckig, die obere linke Ecke dünn bzw. fehlt, in den Eckenspitzen Nadellöchlein, aufgezogen.
Selten. Beigegeben von Goltzius die Kupferstiche „Euterpe“ und „Ein Infanteriehauptmann, nach links schreitend“ (NH 134 und 287) sowie drei Blatt aus der Passion (NH 17, 19 und 24),
Hendrick Goltzius
5560 nach. Christus, die zwölf Apostel und Paulus. 14 Kupferstiche von Jacques Granthomme
Je ca. 14,5 x 10 cm. Vor 1609. Leesberg (New Hollstein) 35-48, copy a I (von II)
750 €
Die zeitgenössischen Kopien vor der Signatur von Granthomme in ausgezeichneten, vereinzelt ganz ausgezeichneten Drucken bis an, teils auf die Einfassung beschnitten, unten jeweils mit dem Text. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, vereinzelte Flecken, auf drei Blatt unten der Name des Heiligen alt in brauner Feder annotiert, alt aufgezogen und auf Sammlermontage montiert, sonst in schöner und einheitlicher Erhaltung. Vollständig selten. Aus der Sammlung Philipp Herrmann (Lugt 1352a).
Francisco de Goya (1746 Fuendetodos – 1828 Bordeaux)
5561 Un Enano (El Primo). Radierung nach Diego Velázquez auf Velin. 21,5 x 15,6 cm. 1778. Delteil 19, Harris 16 III, 3. Ausgabe.
600 €
Ausgezeichneter, toniger Druck mit breitem Rand um die markante Plattenkante. Leicht angestaubt, geschlossener und mit weißer Farbe abgeminderter Riss rechts vom Rand bis knapp in die Darstellung, isolierte Stockflecken vornehmlich verso, schwache Knickspuren etwa in den Eckenspitzen, in der oberen linken Spitze ein winziger Randeinriss, sonst in sehr guter Erhaltung.
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.


5561
Francisco de Goya
5562 Der kleine Gefangene. Radierung. 10,8 x 8,5 cm. Delteil 31, Harris 26 III (von IV), 1. Ausgabe.
400 €
Mit der Adresse Delâtres, aus der Ausgabe für die Gazette des BeauxArts, Paris aus dem Jahre 1867. Prachtvoller Druck mit breitem, an zwei Seiten dem vollen Rand. Das Papier insgesamt etwas uneinheitlich gebräunt und knickspurig, blasser Lichtrand, sonst in guter Erhaltung. Abbildung Seite 334
5563 Bien tirada està; Donde vá mamá? 2 Radierungen mit Aquatinta auf Velin, aus der Folge Los Caprichos, wie auch die folgenden fünf Losnummern. Je ca. 21,6 x 15 cm (Plattenrand); 34,1 x 23,4 cm (Blattgröße). Harris 52 und 100, jeweils III, 5.-9. Auflage (von 12).
600 €
Blatt 17 und 65 der Folge in ausgezeichneten Drucken mit Rand. Das Papier jeweils leicht gegilbt und schwach lichtrandig, Heftspuren oben, diese teils dünn hinterlegt, Harris 100 mit drei hinterfaserten Perforationen, zwei in der Darstellung, sonst beide in schöner Erhaltung. Abbildung Seite 334
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts




Francisco de Goya
5564 Chiton; Porque esconderlos? 2 Radierungen mit Aquatinta auf Velin. Je ca. 21,6 x 15 cm (Plattenrand); 34,1 x 23,4 cm (Blattgröße). Harris 63 und 65, jeweils III, 5.-9. Auflage (von 12).
600 €
Blatt 28 und 30 der Folge in ganz ausgezeichneten Drucken mit Rand. Das Papier jeweils etwas gegilbt und schwach lichtrandig, Heftspuren oben, diese teils dünn hinterlegt, „Chiton“ mit einem unauffällig geschlossenen, bogenförmigen Riss am oberen Rand der Darstellung, sonst beide in schöner Erhaltung. Abbildung online
5565 Soplones. Radierung mit Aquatinta auf Velin. 20,7 x 14,9 cm (Plattenrand); 34,1 x 23,9 cm (Blattgröße). Delteil 85, Harris 83 III, 4.-9. Ausgabe (von 12).
450 €
Blatt 48 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Das Papier etwas gegilbt und schwach lichtrandig, Heftspuren an der Oberkante, diese teils sorgsam hinterlegt, weitere Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Beigegeben aus derselben Folge „Que se la llevaron“ (Harris 43).
5566 Volaverunt. Radierung mit Aquatinta. 21,3 x 15,1 cm (Plattenrand); 32,2 x 24,9 (Blattgröße). (1799). Delteil 98, Harris 96 III, 5. Ausgabe (von 12).
450 €
Blatt 61 aus der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Kleine Fleckchen, im weißen Rand leicht gebräunt, oben recto sowie verso kleine Montierungsreste, sonst schön.
5567 Sopla. Radierung mit Aquatinta auf Velin. 21,2 x 14,8 cm (Plattenrand); 32,3 x 24 cm (Blattgröße). Delteil 106, Harris 104 III, 5. Ausgabe (von 12).
450 €
Blatt 69 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Ganz geringfügig stockfleckig, sehr schwacher Lichtrand, minimal vergilbt im äußeren Rand, auf einen Untersatz montiert, sonst in guter Erhaltung.
5568 No te escaparas. Radierung mit Aquatinta auf Velin. 21,5 x 15 cm (Plattenkante); 30 x 24,4 cm (Blattgröße). Delteil 109, Harris 107 III, 6. Ausgabe (von 12).
450 €
Blatt 72 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Schwacher Lichtrand, vereinzelt kleine Fleckchen bzw. Stockfleckchen, weitere kleine Gebrauchsspuren, sonst schön. Abbildung Seite 336
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.

5567
5569 Estragos de la guerra; Contra el bien general. 2 Radierungen mit Aquatinta auf Arches-Bütten. 14,1 x 16,7 cm bzw. 17,3 x 21,6 cm (Plattenrand); 28,2 x 35,7 cm (Papiergröße). Harris 150 und 191, jeweils III, 6.-7. Ausgabe (von 7).
450 €
Blatt 30 und 71 der Folge Los Desastres de la Guerra. Ausgezeichnete, kräftige Drucke mit breitem, je an zwei Seiten dem vollen Rand. Minimal angestaubt und punktuell fleckig, ein Blatt mit leichter Vertikalfalte am linken Rand, das andere mit marginaler Verbräunung entlang der rechten Blattkante, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst beide schön. Abbildung Seite 337
5570 Ca. 63 Blatt des 14.-16. Jh., beinahe sämtlich Holzschnitte altdeutscher Meister.
1.500 €
Interessanter Querschnitt durch die deutsche Buchillustrationskunst des späten 15. und vor allem 16. Jhs., die Blätter mehrheitlich mit Text und mit seitenfüllenden Holzschnitten sowie kleineren Vignetten, die Darstellungen u.a. von und nach: Cranach, Dürer, Hopfer, Hübschmann, Pencz, Springinklee, Weiditz.
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts

Graphik
5571 Ca. 82 Blatt des 15.-20. Jh., vor allem Darstellungen zum Thema „Esel“.
600 €
Darunter von und nach: Adam, Berchen, Bloemen, Boom, Clerc, Danckaerts, Dietzsch, Dujardin, Galle, Hertel, Hubert, Hosemann, Kampf, Kindler, Klein, Palmieri, Piloty, Ridinger, Roos, Schwind, Tardieu, Vernet, Voltz.
5572 Ca. 14 Blatt des 16.-18. Jh.
750 €
Darunter von und nach: de Bruyn, Callot, Hackert, Hooghe, Kobell, Rembrandt.
5573 Ca. 34 Blatt des 16.-18. Jh.
1.200 €
Darunter von und nach: Bargas, Bella, Berchem, Castiglione, Dujardin, Dyck, Heemskerck, Hopfer, Laer, Londonio, van Os, Potter, Roos, Rysbrack, Schenk, Stoop, Swanevelt, Victoria.
Graphik
5574 Ca. 57 Blatt des 16.-18. Jh.
1.200 €
Darunter von und nach: Dürer (Blätter aus dem Narrenschiff), Dürr, Earlom, Galle, Graf, Heemskerck, Jode, Kessel, Lairesse, Langenhöffel, Merian, Meyer, Ostade, Pater, Raimondi, Rembrandt, Rugendas, Sadeler, Schmidt, Tempesta, Testa, Tischbein, Visscher.
5575 Ca. 51 Blatt des 16.-19. Jh.
750 €
Darunter von und nach: Cornelis Bega, Jean-Jacques Boissieu, Jean Boulanger, Sebald Beham, Johann Hermann Carmiencke, Eugène Carrière, Edgar Catherine, Charles Cottet, Anthonis van Dyck, Clarence Gagnon, Maximilian von Fichard, Jan Gossaert, Gudmund Hentze, Constantin Hansen, Ludwig von Hofmann, Emil Orlik, Adrian van Ostade, Rembrandt, Felicien Rops, Joachim von Sandrart, Tizian, Otto Ubbelohde.
5576 Ca. 41 Blatt des 16.-20. Jh.
600 €
Darunter von und nach: Audran, della Bella, Carracci, Chodowiecki, Demarteau, Goltzius, Hollar, Kalckreuth, Klinger, Legrand, Leistikow, Morgenstern, Ostade, Raimondi, Schinkel, Scotin, Tritt.
5577 Ca. 119 Blatt des 16.-20. Jh.
1.800 €
Darunter von und nach: Audran, Bartolozzi, Blanchard, Bodmer, le Brun, Carracci, Custos, Dalton, Daret, David, Polidoro da Caravaggio, Dorigny, Duflos, van Dyck, Eisen, Farinati, Galle, van Goyen, Hondius, Huquier, Kilian, Masquelier, Merian, Mignard, Moncornet, Natier, Parrocel, de Passe, Leprince, Oudry, Rembrandt, Ribera, Robert, Sadeler, Springinklee, Tintoretto, Tizian, Veith, Valck, Villamena, Visscher, Vivant-Denon, Waumas, Weirotter und Wierix.
5578 Ca. 212 Blatt des 16.-20. Jh., fast sämtlich mit Bezug zu Bamberg.
800 €
Thema dieses historisch besonders interessanten und speziellen Konvoluts ist die Stadt Bamberg. Es sind diverse Ansichten, Stadtpläne, historische Photos, Bildnisse von bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt, sowie Ankündigungen von Festivitäten und Veranstaltungen vorhanden. Darunter von und nach Franz Adam, Eugen Neureuther, Reinhardt, Rupprecht, Scharnagel, Weigel, Weihrauch.
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts
5579 Ca. 59 Blatt des 17.-18. Jh.
1.500 €
Darunter von und nach: Johann Balzer, Ballais, Pietro Santi Bartoli, Jean Jacques Boissieu, Jean Baptiste Broebes, Charles le Brun, Agostino Carracci, Daniel Chodowiecki, Dietricy, Anthony van Dyck, Gerard Edelinck, Raymond La Fage, Jacobus Houbraken, Valentin Lefevre, Daniel Marot, Adam Frans van der Meulen, François de Poilly, Prestel, Raffael, Guido Reni, Pietro Testa, Tintoretto, Niccolò Vanni, Francesco Villamena, Lorenzo Zucchi. Beigegeben eine Farbradierung des 21. Jahrhunderts.
5580 Ca. 19 Blatt des 17.-19. Jh.
600 €
Darunter: Boissieu, Chodowiecki, Dies, Ezdorf, Germain, Jentzen, C.W. Kolbe, Küsell, Mansfeld.

5581 Ca. 31 Blatt des 17.-19. Jh.
600 €
Darunter von und nach: Bloch, Bölmann, Ag. Carracci, Earlom, Fragonard, Hansen, Hertz, Hogarth, Lasinio, Ricci, Sailliar, Taylor, Teniers, Wegner, Wille.
5582 Ca. 41 Blatt des 17.-19. Jh.
600 €
Darunter von und nach: Cipriani, Gabbiani, Hollar (5 groteske Köpfe nach Leonardo da Vinci), Schenck, Schönberg.
5585 Ca. 100 Blatt des 17.-19. Jh.
1.800 €
Darunter von und nach: Carl Gustav Ameling, Johann Blazer, Johann Wolfgang Baumgartner, Johann Martin Bernigeroth, Abraham Bloemaert, Jean Boulanger, Pierre Callot, Annibale Carracci, Giovanni Battista Cipriani, Johann F. A. Clar, Anthony van Dyck, Jan Huygen van Linschoten, Gebrüder Klauber, Bartholomäus Kilian, Georg Christoph Kilian, Raymond Lafage, Henri Fantin-Latour, Luccio Massari, Matthäus Merian d.Ä., Antonio Lafreri, Hans Lautensack, Sebastien Leclerc, Schrenk von Notzing, Jacopo Palma, Crispijn Passe, Raffael, Jacob Sandrart, Diana Scultori, Hans Springinklee, Herman van Swanevelt.
5586 Ca. 166 Blatt des 17.-19. Jh.
1.800 €
5583 Ca. 59 Blatt des 17.-19. Jh.
600 €
Darunter von und nach: Blooteling, Brouwer, Callot, Chodowiecki, Danhauser, Earlom, Fennitz, Fleischmann, Frye, Gravelot, Haid, Haldenwang, Heiss, Hornemann, Hübner, Kilian, Langlois, Leprince, Luini, Nichol, Sichling, Smith, Stöber, Vogel, Ward.
5584 Ca. 75 Blatt des 17.-19. Jh.
750 €
Darunter von und nach: Alt, Bürkner, Ebner, Gauermann, Houbraken, Kiste, Klingner, Lievens, Merian, Mosler, Osterwald, de Passe, Ramberg, Richter, Rittinghausen, Sadeler, Scheuren, Speckter, Unger, Veith, Wagner, Weger, Wintter, Wolfgang.
Darunter von und nach: Amsler, Artlett, Aubin, Audran, della Bella, Berger, Boissieu, Bossi, le Brun, Carracci, Caylus, Chodowiecki, Cochin, Corneille, Cornet, van Dalen, Earlom, Fennitzer, Fidanza, Frey, Gaillard, Geiger, Gole, van Goyen, Hertz, Houbraken, Isselburg, de Jode, Kilian, Klauber, Klein, Lafage, Lüders, Matham, Michel, Morghen, Perrier, Poilly, Quaglio, Reni, Raffael, Raggio, Ramberg, Rembrandt, Reynolds, Roberts, Roos, Sadeler, Schaffhauser, Schmutzer, Schnell, Testa, Thomassin, Vaillant, Venloo, Visscher und Wolff.
5587 Ca. 216 Blatt des 17.-19. Jh., ausschließlich Portraits.
1.200 €
Darunter: Amling, Aumiller, Bernigeroth, Böcklin, Bouttats, Dürr, van Haften, Kilian, Kleinschmidt, Küsell, Lichtensteger, Sandrart, Sysang, Windter, Wolfgang.
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts

Graphik
5588 Ca. 51 Blatt des 17.-20. Jh.
800 €
Darunter von und nach: Bause, Berardi, Bibiena, Daullé, Engelbrecht, Frommel, Hackert, Salomon Kleiner, Merigot, van der Meulen, Moyreau, Rehberg, Schenau, Vernet, Volpato.
5589 Ca. 33 Blatt des 18. - frühen 20. Jh.
750 €
Darunter: Bartsch, Gravenhorst, Klein, Klengel, Landerer, Meil, Menzel, Rehberg, Reinhart, van Reutern, Rochebrune, Roubillac, Saudeck, Schröter, Seele, Thaeter, Thoma.
5590 Ca. 68 Blatt des 18.-20. Jh.
450 €
Darunter von und nach: Cellarius, Chodowiecki, Greuze, Harris, Kobell, Merian, Morel, Richardson, Richter, Benj. Smith, Verhas, Wenings sowie 32 Spielkarten entworfen von Jakob Benjamin (Cobi) Reiser.
5591* Ca. 47 Blatt des 19.-20. Jh.
450 €
Darunter von und nach: Anthonius Derkzen van Angeren, P. J. Arendzen, Albert Baertsoen, Lionello Balestrieri, I. J. Calaham, Waalko Jans Dingemans, Benjamin Williams Leader, Alphonse Lemotte, Tito Lessi, Gradt van Roggen, Attilio Stefanoni, Robert Sterl, Victor Stretti, Joza Uprka, Adolf Zdrasila. Sämtlich aus der Samlmung der Fürsten zu Liechtenstein, überwiegend in deren Montierung, lose in der originalen Ledermappe.
Johann Jakob Haid (1704 Kleineislingen – 1767 Augsburg)
5592 Bildnis des Malers Marcus Friedrich Kleinert mit Schnupftabakdose. Schabkunstblatt. 41,5 x 28,2 cm.
Nagler 6, S. 268.
450 €
Dargestellt ist der Würzburger Hofmaler nach einem Selbstbildnis mit Schnupftabakdose in der Hand vor einem unvollendeten Staffeleibild. Ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Vereinzelte Knitterfalten und Gebrauchsspuren im weißen Rand, etwas angestaubt, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben ein Schabkunstblatt von Bernhard Vogel „Wolff Tobias Huth“.
William Hogarth (1697–1764, London)
5593 A Harlot‘s Progress. 6 Radierungen mit Grabstichel auf Velin. Je ca. 31,8 x 38,8 cm. (1732). Paulson 121-126, jeweils letzter Zustand.
400 €
Die vollständgi Folge in ganz ausgezeichneten, teils kräftigen Drucken mit breitem Rand. Jeweils Wasserrand unten bis in die Darstellung sowie in der Ecke oben rechts, Stockflecken, vereinzelte Randbestoßungen- und Einrisschen, weitere Handhabungsspuren, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben nach Hogarth vier Blatt „The Four Stages of Cruelty“.
Abbildung online
5594* William Hogarth malt Thalia die Muse der Dichtung. Radierung und Kupferstich. 40,1 x 35,2 cm. (1757), 1764. Paulson 204 VII.
250 €
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Leicht angestaubt und stockfleckig, schwache Knickspur unten mittig, sonst sehr gut. Beigegeben vier weitere Radierungen von demselben.
Abbildung online
William Hogarth
5595 The five Orders of Periwigs - Die fünf Perückenordnungen. Radierung auf Velin. 30,2 x 22,2 cm. 1761. Paulson 209 III.
400 €
Prachtvoller Druck mit schmalem Rändchen. Minimal angestaubt und verso partiell sehr schwach nur gebräunt, sonst schönes Exemplar. Abbildung online
Wenzel Hollar (1607 Prag – 1677 London)
5596 Allegorie des Sommers: Junge Frau mit Schleier, Fächer, Handschuhen und zwei Kürbissen. Kupferstich. 24,3 x 17,36 cm. 1641. Pennington 611, Turner (New Hollstein) 333 II.
450 €
Aus einer Folge mit allegorischen Bildnissen zu den Jahreszeiten. Ausgezeichneter, zarter und gleichmäßiger, wenngleich wohl später Druck, an die Darstellung geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Alters- und Gebrauchsspuren, dünne Stellen, wohl hinterfasert, sonst gut. Beigegeben von demselben „Bildnis M. Moretts“ (P. 1470), drei Radierungen mit Putten (NH 854, 858 sowie R20) sowie zehn heute William Carter zugesprochene Radierungen mit Buchstaben (H, I, M, P, T; P. 2698, 2701, 2704, 2709 und 2712) und fünf Friesen (P. 2569-2571, 2573a und 2578). Aus der Sammlung von Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Daniel Hopfer (um 1470 Kaufbeuren – 1536 Augsburg)
5597 Bildnis des Kuntz (Conrad) von der Rosen, Hofnarr von Maximilian I. Eisenradierung. 29,5 x 21,3 cm. B. 87, Hollstein 97 III (von IV), Metzger 103 VI.
750 €
„Es handelt sich beim Bildnis des Kunz von der Rosen um diejenige Radierung Hopfers, die wohl den größten Eindruck auf Zeitgenossen und spätere Generationen gemacht hat“ (Metzger). Prachtvoller Druck mit Rändchen. Zu den Außenkanten hin leicht verbäunt, verso Montierungsreste an der linken Kante, sonst tadellos. Aus einer unbekannten Sammlung (nicht bei Lugt) sowie mit zwei unidentifizierten Sammlermonogrammen „Pmz 1864“ und „GfMz 1869“.
Hieronymus Hopfer (um 1500 Augsburg – 1563 Nürnberg)
5598 Apollo und Diana. Eisenradierung nach Jacopo de‘ Barbari. 13,6 x 8,5 cm. B. 23, Hollstein 27 II.
450 €
Ausgezeichneter Druck mit bis zu 7 mm breitem Rändchen um die Plattenkante. Minimale Altersspuren, winzige Braunfleckchen, Montierungsreste in den Ecken verso, sonst in guter Erhaltung.
Abbildung Seite 340


Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts


Charles François Hutin (1715 Paris – 1776 Dresden)
5599 Die Grablegung. Radierung. 22 x 16,2 cm. IFF 18e, Baudicour 7.
400 €
Aus der Serie „Les Sept Œuvres de Miséricorde“, die Hutin wohl während seines Aufenthaltes in Rom (1737-1742) fertigte. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit der Signatur. Geringfügig angestaubt, vereinzelte Fleckchen, kleine Randläsuren, verso Bleistiftannotationen sowie kleine Montierungsreste, sonst schön,
Bartholomäus Kilian (1630–1696, Augsburg)
5600 Bildnis des Johann Heinrich Schönfeld (mit blindem Auge). Kupferstich. 40,8 x 30,5 cm. 1671. Hollstein
300. Wz. Mitra mit Stern und M.
450 €
Der Künstler Johann Heinrich Schönfeld soll von Geburt an auf dem linken Auge blind gewesen sein, weshalb das vorliegende Blatt ihn mit getrübtem Auge zeigt. Ganz ausgezeichneter Druck an bzw. auf die Einfassungslinie geschnitten, unten mit feinem Rändchen. Etwas angestaubt sowie fleckig, horizontale und vertikale Falzspuren, links zwei hinterlegte Randeinrisse, Alters- und Gebrauchsspuren, verso Montierungsreste, sonst noch gut.
Carl Wilhelm Kolbe (1757 Berlin – 1835 Dresden)
5601 Waldgegend: Auf einem Weg vorn ein Planwagen mit zwei Pferden. Radierung auf Velin. 19,2 x 26,2 cm. Martens 152 II.
350 €
Prachtvoller Druck mit Spuren eines Rändchens, sonst an bzw. auf die gratig zeichnende Plattenkante geschnitten. Nur schwach stockfleckig, Montierungs- und Klebespuren verso, sonst sehr gut erhalten. Aus einer unbekannten Sammlung cD (nicht bei Lugt). Beigegeben von demselben die Radierungen „Leicht hügelige Waldlandschaft“ und „Sumpfiges Gewässer: Zwei Männer an einem kleinen Wasserfall (Martens 126 und 179).
Abbildung online
5602 Breiter Weg führt vorbei an einer Bauernhütte, vorne Bauer mit zwei Kühen. Radierung. 23,5 x 36,3 cm. Martens 188 II.
400 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Links diagonale Knickspur, Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten.


Pieter de Laer (1592–1642, Haarlem)
5603 Die Landschaft mit zwei Bäumen. Radierung. 3,4 x 4,9 cm. Hollstein 18 II.
400 €
Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal nur angestaubt, die Sammlerstempel durchscheinend, sonst gut. Aus den Sammlungen Karl Ferdinand Friedrich von Nagler (Lugt 2529), des Kupferstichkabinetts der Staatliche Museen zu Berlin (Lugt 1632, mit dem Tilgungsstempel Lugt 2398) sowie Pim van Wesel (Lugt 6237). Beigegeben von Jan Both die Radierung „Der Ochsenkarren“ (Hollstein 2).
Gerard de Lairesse (1641 Lüttich – 1711 Amsterdam)
5604 Una et Eadem, oder: Minerva als Beschützerin der Tugenden. Kupferstich und Radierung. 53,1 x 34,3 cm. Um 1677. Hollstein 24, Roy 20 II. Wz. Kreuz im Rosenkranz mit Nebenmarke Schrift.
400 €
Die Allegorie zeigt Minerva als Beschützerin der Frömmigkeit, Unschuld und Gerechtigkeit, deren Personifikation sie in einen Tempel führt, während sie ihre Feinde mit ihrem Schild abwehrt. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Horizontale Mittelfalz, dort verso Spuren alter Montierung, weitere leichte Knickspuren, minimal nur fleckig sowie kleiner Rostfleck unten links, weitere Handhabungsspuren, sonst gut erhalten. Abbildung Seite 343




Hanns Lautensack (1524 Bamberg – um 1566 Wien)
5605 Bildnis Hieronymus Schurstab, Bürgermeister in Nürnberg. Radierung. 19,4 x 29,1 cm. 1547. B. 7, Hollstein 68 II.
300 €
Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen, oben links minimal knapp. Geschlossener Einriss durch den Text und die Kirche, verso vertikale Mittelfalte sowie unten eine Horizontalfalte, weitere kleine Erhaltungsmängel, sonst gut. Beigegeben nach Lautensack „Bildnis Wolfgang Lazius“ (vgl. Hollstein 60). Beide Blätter aus der Sammlung Eduard Schultze (Lugt 906).
Lucas van Leyden (1494–1533, Leiden)
5606 Der Sündenfall. Kupferstich. 11,9 x 8,8 cm. 1529. B. 9, Hollstein 9, Filedt Kok (New Hollstein) 9 III (von IV).
750 €
Ausgezeichneter Druck überwiegend an die Plattenkante geschnitten, vor der Löschung der Adresse von Petri. Alt aufgezogen, etwas fleckig, sonst gutes Exemplar.
5607 Joseph deutet Pharaos Träume. Kupferstich. 12,4 x 16,3 cm. 1512. B. 23, Hollstein 23, Filedt Kok (New Hollstein) 23 I c (von III).
750 €
Vor der Adresse von Petri. Ganz ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung. Etwas fleckig bzw. stockfleckig, entlang des oberen Randes kleine Bereibungen bzw. Kratzer im Papier, die unteren Eckspitzen mit kleinen Läsuren, verso am Oberrand ein Montierungsstreifen, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst in guter Erhaltung. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608) sowie einer weiteren Sammlung, Stempel unleserlich (vgl. François Gérard Waller, Lugt 4404).
5608 Joachim und Anna unter der Goldenen Pforte. Kupferstich. 10,7 x 7,2 cm. 1520. B. 34, Hollstein 34, Filedt Kok (New Hollstein) 34 b.
400 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Spuren eines Rändchens um die Einfassungslinie. Leicht gebräunt und fleckig, die rechte untere Ecke mit kleinen Läsuren, die linke Eckspitze ergänzt und retuschiert, darüber eine Federannotation, der Sammlerstempel oben links minimal durchschlagend, verso Montierungsreste, sonst schön. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).
Lucas van Leyden
5609 Die Jungfrau und die hl. Anna. Kupferstich. 11,1 x 8,8 cm. 1516. B. 79, Hollstein 79, Fildet Kok (New Hollstein) 79 wohl b.
450 €
Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, partiell knapp in diese geschnitten. Etwas fleckig und angestaubt, verso oben kleine Montierungsreste, sonst schön erhalten. Aus den Sammlungen J.E. Wetterauer (Lugt 3870), Pierre Sentuc (Lugt 3608) und einer wohl unbekannten Sammlung (nicht in Lugt).
Abbildung Seite 344
5610* Der hl. Andreas; Der hl. Matthias. 2 Kupferstiche. Je ca. 11,4 x 7,2 cm. B. 89, 98, Hollstein 89, 98, Filedt Kok (New Hollstein) 89, 98.
450 €
Aus der 14-teiligen Apostelfolge. Ganz ausgezeichnete Drucke minimal knapp in die Plattenkante geschnitten, teils mit Spuren derselben. Jeweils geringfügig stockfleckig, B. 189 mit dünner Stelle im Kopf des Heiligen, Sammlerstempel je schwach durchschlagend, sonst schöne Exemplare. Beide aus den Sammlungen Karl Ferdinand Friedrich von Nagler (Lugt 2529) und des Kupferstichkabinetts Berlin (Lugt 1606, mit dem Tilgungsstempel Lugt 2482).
Abbildung Seite 344
5611 Die hll. Petrus und Paulus in einer Landschaft. Kupferstich. 9,9 x 14,4 cm. 1527. B. 106, Volbehr 103, Filedt Kok (New Hollstein) 106 b.
450 €
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen, links an die Plattenkante geschnitten. Fleckig und angestaubt, leichte Randläsuren, aufgezogen auf einen Untersatzkarton, sonst gut. Beigegeben von demselben der Kupferstich „Johannes“ (NH 90) sowie nach Leyden „Die hl. Maria Magdalena in den Wolken“ (NH 124, copy b). Abbildung Seite 345
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.

5612 Der hl. Hieronymus im Gehäus. Kupferstich. 10 x 14,7 cm. 1521. B. 114, Hollstein 114, Filedt Kok (New Hollstein) 114 wohl III.
400 €
Guter Druck an die Darstellung bzw. die Plattenkante geschnitten. Minimal angestaubt und fleckig, unten kleine hinterlegte Läsur unter der Quaste, links hinterlegter Randeinriss, dünne Stellen, kleine Montierungs- und Klebereste verso, sonst gut erhalten.
Abbildung Seite 345

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts






Lucas van Leyden
5613 Die hl. Magdalena in der Wüste. Kupferstich. 11,3 x 8,6 cm. Um 1506. B. 123, Hollstein 123, Filedt Kok (New Hollstein) 123 c.
450 €
Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Leicht fleckig und etwas angestaubt, die rechte untere Ecke unauffällig wiederangefügt, weitere kleine ausgebesserte Stelle am rechten Rand darüber, verso kleine Montierungsreste, sonst schön erhalten. Mit dem Stempel von Theodor Falkeisen & Johann Friedrich Huber (Lugt 1008) sowie aus den Sammlungen Richard Holtkott (Lugt 4266) und Pierre Sentuc (Lugt 3608).
5614 Der Chirurg. Kupferstich. 11,5 x 7,4 cm. 1524. B. 156, Hollstein 156, Filedt Kok (New Hollstein) 156 b-c (von c).
1.200 €
Ausgezeichneter Druck bis an die Darstellung geschnitten. Das Papier stellenweise dünn und vornehmlich verso leicht angeschmutzt, dort eine Horizontalfalte sichtbar, Montierungsreste, weitere dezente Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.
5615* Ornament mit Triton und Sirene. Kupferstich. 5,4 x 11,2 cm. B. 169, Hollstein 169, Filedt Kok (New Hollstein) 169 a-b (von c).
450 €
Ausgezeichneter, klarer Druck bis an die Darstellung beschnitten, unten mit Spuren der Einfassung. Unmerkliche Ausbesserungen am oberen Rand, Klebe- und Montierungsreste verso, sonst in schöner Erhaltung. Selten
Jan Lievens (1607 Leiden – 1674 Amsterdam)
5616 Brustbildnis eines Mannes mit Turban (Orientale). Radierung. 26,3 x 18,5 cm. B. 13, Hollstein 30 III. Wz. Berner Wappen.
400 €
Ausgezeichneter, leicht ungleichmäßiger Druck unter Darstellungsverlust an den Seiten beschnitten. Etwas angestaubt und mit Altersspuren, ausgebesserte Papierschäden und Erhaltungsmängel, geschlossene Randläsuren und -einrisse, weitere Gebrauchsspuren. Beigegeben eine Wiederholung nach Rembrandts Radierung „Bildnis des Goldschmieds Jan Lutma“ (NH 293 copy c). Abbildung Seite 346



Jean-Étienne Liotard (1702–1789, Genf)
5617 Profil de l‘Impératrice Reine: Bildnis Maria Theresias im Profil, Kaiserin von Österreich. Schabkunstblatt. 16,5 x 13 cm. Um 1780. Nicht in Heller-Andresen, Tilanus 13, Roethlisberger/Loche 527 II.
600 €
Nach einer 1744 entstandenen Zeichnung von Jean Étienne Liotard und als Blatt V geplant für den „Traité des principes et des règles“. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rändchen um die teils gratig zeichnende Plattenkante. Minimal angestaubt, winzige Montierungsreste verso, sonst tadellos. Beigegeben von Johann Jacob Frey der Kupferstich „Der hl. Hieronymus“ (Le Blanc 31) sowie von Comte de Caylus die Radierung „Mars und Venus“ (IFF 416). Abbildung online
Lorenzo Loli (1612–1691, Bologna)
5618 Amor zerbricht seinen Bogen. Radierung. 18,7 x 14,2 cm. 1640. B. XIX, S. 177, 23. Wz. Armbrust im Kreis.
750 €
Prachtvoller, warmtoniger Abzug mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Vollkommen und tadellos schön erhaltenes Exemplar. Beigegeben von Simone Cantarini „Merkus und Argus“ (B. 31) sowie nach Raimondi Wiederholungen der Darstellungen „Gottvater erscheint Noah“ und „Löwenjagd“ (nach B. 3 und B. 422). Aus der Sammlung Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Alessandro Longhi (1733–1813, Venedig)
5619 Bildnis Sebastiano Ricci; Bildnis Giovanni Battista Piazzetta. 2 Radierungen. Je ca. 19,1 x 14,7 cm. Le Blanc, aus 4-27. Wz. Komet; Tre Lune.
450 €
Aus dem „Compendio delle Vite de‘ Pittori Veneziani istorici“ von 1762, das insgesamt 24 Portraitbildnisse venezianischer Künstler zusammenbringt, hier ohne die separat gedruckten Rahmungen. Prachtvolle Drucke mit schmalem Rand um die deutlich sichtbare Plattenkante. Minimal angestaubt und vereinzelt fleckig, das Bildnis des Ricci mit vertikaler Trockenfalte rechts, weitere minimale Knick- und Gebrauchsspuren, sonst in einheitlich sehr schöner Erhaltung.
Claude Lorrain (eigentl. Claude Gellée, um 1600 Chamagne – 1682 Rom)
5620 Le Bouvier - Der Rinderhirt. Radierung. 13 x 20,1 cm. 1636. B. 18, Robert-Dumesnil 8, Mannocci 18 VI.
750 €
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts

Eines der Hauptblätter Claudes, das zweifellos zu den bedeutendsten Landschaftsdarstellungen des 17. Jahrhunderts zählt. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante bzw. bis auf diese beschnitten. Minimale Erhaltungsmängel, sonst gutes Exemplar. Aus der Sammlung M. Machanek (Lugt 1775).

Philipp Jacob Loutherbourg (1740 Straßburg – 1812 Chiswick b. London)
5621 Première Suite de Soldats; Seconde Suite des Figures. 10 Radierungen. Je ca. 12,1 x 8,6 cm. Baudicour, aus 1-6 und 7-12, Le Blanc, aus 21-32 und 33-38.
400 €
Die „Premier Suite“ vollständig, von der „Second Suite“ 4 (von 6) Radierungen vorhanden. Ausgezeichnete Drucke bis an die Plattenkante geschnitten, vereinzelt minimal knapp innerhalb. Fleckig und gebrauchsspurig, einzelne Blatt mit stärkeren, telis farbigen Flecken, einzelne Eckabrisse, Nr. 3 der „Premier Suite“ punktuell beschabt, teils leicht gebräunt, sämtlich auf Bütten aufgezogen, weitere kleine Mängel, sonst überwiegend gut.
Janus Lutma II (1624–1685, Amsterdam)
5622 Bildnis des Poeten Pieter Cornelisz. Hooft. Radierung in Punktiermanier. 28,6 x 21,1 cm. Hollstein 7.
400 €
Ausgezeichneter, nuancierter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Schwach angestaubt, ganz minimale Knitterspuren rechts oben, leichte Spuren alter Montage verso, sonst vorzüglich erhalten. Aus der Sammlung Thomas Graf (Lugt 1092a).
Abbildung online



Alexander Mair (1559 – nach 1616, Augsburg)
5623 Der hl. Wolfhard als Einsiedler, im Hintergrund die Etsch und Verona. Kupferstich. 23 x 15,5 cm. Nicht in Hollstein, vgl. Peter Stoll (Reichsstädtisches KupferCabinett. Augsburger Buchillustration des 17. und 18. Jh., Ausst. Kat. Augsburg 2002) Nr. 5 (Stecher ungenannt). Wz. Wappen von Memmingen.
300 €
Mit verändertem Text als Frontispiz der 1602 gedruckten Wolfhardsvita von Cleophas Distelmayr („Sanct Gualfards deß Heyligen Augspurger Beichtigers Leben vnnd Sterben“) verwendet. Darstellungen dieses Augsburger Heiligen sind selten, da seine Verehrung auf gegenreformatorischen Bemühungen im frühen 17. Jh. beruht, sich seine Figur letztlich jedoch nicht als Stadtpatron etablieren konnte. - Prachtvoller, in allen Details klarer Druck mit schmalem bis sehr schmalem Rand. Leicht stockfleckig und vereinzelt minimal fingerfleckig, blasser Wasserfleck oben rechts, geglättete horizontale Trockenfalten, Diagonalknick links, weitere Knick- und Quetschspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.
Henri Mauperché (um 1602–1686, Paris)
5624 Die Flucht nach Ägypten. Radierung.
22,1 x 31,5 cm. Robert-Dumesnil 21 I (von II), Nagler 21 I (von II), Le Blanc 15 I (von II). Wz. Trauben mit angehängten Initialen „GM“.
400 €
Aus der sechs Blatt zählenden Folge des Marienlebens, vor der Adresse von P. Giffart. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit zartem Plattenton und mit schmalem Rand. Schwach nur stockfleckig, leichte vertikale Hängefältchen, größere diagonale Knickspur im linken Rand, sorgfältig geschlossener Riss oben links, zwei kleine dünne Stellen im Papier im weißen unteren Rad rechts, geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schönes Exemplar.
Claude Mellan (1598 Abbeville – 1688 Paris)
5625 Christus wird zum Kreuz geführt. Kupferstich.
45,7 x 30 cm. 1659. Le Blanc 32, Montaiglon 24 I (von II), IFF 20 II. Wz. Schrift.
450 €
Mit dem wie im IFF beschriebenem Zusatz „Parisijs“, aber ohne die seperat gestochene Platte mit dem Wappen des Nicolas Foucquet. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit Rändchen. Vereinzelt fleckig sowie mit einem unscheinbaren Löchlein links unten außerhalb der Plattenkante, sonst schön erhalten.
Abbildung online
Matthäus Merian d. Ä. (1593 Basel – 1650 Schwalbach)
5626 Tabula Cebetis. Radierung. 35,6 x 27,3 cm. (1638). Hollstein 590.
800 €
Die „Tabula Cebetis“, ein Dialog aus der griechischen Philosophie über den rechten Lebensweg, wurde im 15. Jh. in Italien wiederentdeckt. Bildliche Verarbeitungen des Textes zeigen allegorisch den hindernisreichen Lebensweg des Menschen als geistige Reise hin zur Tugend und wahren Erkenntnis. In Merians Darstellung nimmt der Weg an einer Pforte mit Rundbogen seinen Lauf. Er führt über einen Bergaufstieg, auf dem man u.a. den Tugenden und Sünden begegnet, hinauf zum Garten der Glückseligkeit und der göttlichen Rettung auf der Spitze . Einzelne Figurengruppen sind Mathams Kupferstich nach Goltzius (Hollstein 253) entnommen. Merians Druckplatte ist in der Sammlung der Georg August Universität in Göttingen erhalten (Inv. DP1). - Prachtvoller, überaus markanter, wenngleich später, wohl moderner Druck von der ungereinigten Platte, mit Schöpfrändern. In vorzüglicher Erhaltung. Selten
Dietrich oder Theodor Meyer (1572 Eglisau – 1658)
5627 zugeschrieben. Monatsdarstellung Mai: „Ich bin der Mey, schön wohlgestalt, Bringe Freud und Wonne mannigfalt“. Kupferstich und Radierung. 2,4 x 24,4 cm. (1584). B. X, S. 139, 9 (anonym), Nagler, aus 3, Hollstein 86. 450 €
Die charmante, vielfigure Radierung im Friesformat zählt zu einer Monatsfolge, die bereits Nagler an die dekorativen Arbeiten der Gebrüder de Bry erinnerte. Bartsch führte die Folge noch unter den anonymen Arbeiten des 16. Jahrhunderts, im Hollstein wird sie dann Dietrich Meyer zugewiesen. Prachtvoller, kräftiger Druck mit sehr feinem Rändchen. Nur verso leicht fleckig, geringe Gebrauchsspuren, sonst tadellos erhalten. Aus der Sammlung Friedrich Quiring (Lugt 1041c).
Monogrammist HCB (tätig um 1560, Rom)
5628 Venus und Mars. Kupferstich nach Rosso Fiorentino. 41,5 x 32,6 cm. B. XV, S. 87, 51, Carroll: Rosso Fiorentino, National Gallery Washington 1987, Kat.-Nr. 58 II. 600 €
Der vorliegende Kupferstich basiert auf einer Zeichnung, die heute im Louvre aufbewahrt wird und 1530 von Pietro Aretino während eines Aufenthalts in Venedig bei Rosso Fiorentino in Auftrag gegeben wurde.

Die Druckgrafik wurde traditionell Caraglio zugeschrieben - allerdings ohne stichhaltige Grundlage, sondern allein aufgrund der bekannten Verbindung zwischen beiden Künstlern. Der erste Zustand der Platte, von dem zwei Abzüge bekannt sind, trägt das Monogramm HCB, das in späteren Zuständen entfernt und überkratzt wurde. Carroll hat daher mit gutem Grund eine Urheberschaft Caraglios ausgeschlossen (vgl. Op.cit. Carroll 1987, Kat.-Nr. 57-58).
Das Monogramm HCB wurde lange Zeit mit dem deutschen Kupferstecher Binck identifiziert. Inzwischen gilt jedoch als gesichert, dass es sich um einen eigenständigen italienischen Stecher handelt, der dieses Monogramm verwendete und in den 1560er-Jahren tätig war. Die Platte wird daher mit Vorbehalt unter seinem Namen geführt. - Ausgezeichneter Druck auf die Darstellung beschnitten. Vereinzelt fleckig, links kleiner horizontaler Randeinriss, darüber schwache horizontale Quetschfalte, am Unterrand kleine oberflächliche Bereibungen, oben und unten Federannotationen, aufgezogen, sonst schön.
Abbildung Seite 350
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts
Johann Gotthard von Müller (1747 Bernhausen – 1830 Stuttgart)
5629 Selbstbildnis der Malerin Louise Elisabeth Vigée Lebrun. Kupferstich auf festem Velin. 43,4 x 31,7 cm. (1785). Le Blanc 18 III.
300 €
Eindrucksvolles Porträt der berühmten Malerin, die selbstbewusst mit Pinsel und Palette posiert. Ganz ausgezeichneter, scharfer, wenngleich später Abzug mit schmalem Rand. Geringfügig fleckig, verso schwach stockfleckig, rechts unten Randeinriss, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut.
Jan Harmensz. Muller (1571–1628, Amsterdam)
5630 Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. Kupferstich. 23 x 20,3 cm. 1593. B. 6, Hollstein 15, Filedt Kok (New Hollstein) 6 IV. Wz. Siebenzackige Schellenkappen.
600 €
Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Verso geglättete Mittelspur mit zarten Trockenfältchen, dort minimal fleckig, sonst vollkommen und tadellos schön erhaltenes Exemplar.


5629
5631 Dies III - Der dritte Tag: Die Trennung von Wasser und Land. Kupferstich im Rund nach Hendrick Goltzius. D. 27 cm. (1590). B. 38, Hollstein (Goltzius) 4, Hollstein (Muller) 4, Filedt Kok (New Hollstein, Muller) 38 II.
300 €
Aus der siebenteiligen Folge der „Schöpfung“. Ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Randschäden, geschlossene Einrisse, alt aufgezogen, weitere Erhaltungsmängel. Abbildung online
Gillis Neyts (um 1618 Overijse Gent – 1687 Antwerpen)
5632 Landschaft mit dem Reitknecht. Radierung. 13 x 17,7 cm. B. 7, Hollstein 7 III. Wz. Bekröntes Wappen (Krone, Fragment).
600 €
Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck vereinzelt mit zarten Wischkritzeln im Himmel, bis an die Plattenkante geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Kleine Montierungsreste verso, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar. Aus einer unbekannten Sammlung „cD“ (nicht bei Lugt).


Matthias Oesterreich (1716 Hamburg – 1778 Berlin)
5633 Karikaturen. 5 Radierungen, alt koloriert, nach Ghezzi, Internari und Benefial. Ca. 28,7 x 14,8 cm - 25,8 x 17,8 cm.
600 €
Die vorliegenden Darstellungen wurde 1752 in das „Recueil de quelques desseins“ aufgenommen - eine Sammlung von insgesamt 40 nummerierten Radierungen nach Zeichnungen verschiedener alter Meister mit religiösen und allegorischen Themen sowie Karikaturen von Pier Leone Ghezzi, sämtlich aus der Sammlung Heinrich Graf von Brühl. Hier jedoch noch vor den Nummern. Ausgezeichnete Drucke mit schmalem bzw. feinem Rand um die Einfassungslinien, partiell Spuren der Plattenkanten, ohne den Text unten. Partiell etwas fleckig und gebräunt, vereinzelt mit Rostfleckchen, ein Blatt etwas stärker betroffen, ein anderes Blatt links oben mit schwachen diagonalen Knickspuren, verso oben Spuren alter Montierung, sonst schön. Beigegeben vom demselben eine alt kolorierte Radierung nach Internari, aus „Raccolta de vari disegni“ von 1766, „Karikatur eines Kavaliers mit Hut unter dem Arm“ (1753) sowie von Carl Marcus Tuscher eine alt kolorierte Radierung nach Ghezzi „Karikatur von Francesco Baglioni, genannt Carnacci“.



Adriaen van Ostade (1610–1684, Haarlem)
5634 Büste eines Bauern mit spitzer Mütze. Radierung. 7 x 5,9 cm. B. 3, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 3 VII, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 12 VII.
450 €
Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen. Vereinzelt blasse Stockflecken, leichte Braunflecken von durchschlagendem Leim unten rechts, hinterlegtes Löchlein in der Mütze, an der Ecke oben links montiert, Klebe- und Montagereste verso, sonst in guter Erhaltung. Aus den Sammlungen Wilhelm Eduard Drugulin (Lugt 2612) und Reinhard van Hauen (nicht bei Lugt) sowie mit wohl unbekannter Sammlersignatur „Schleisner“. Beigegeben von demselben „Der Messerkampf“ (B. 18), ebenfalls aus den Sammlungen Drugulin und Reinhard, weiterhin nach Ostade „Drei groteske Figuren“ (NHD, copy h) sowie von Hans Bol „Sitzender alter Mann mit einem Kleeblatt“ (Hollstein 24).
5635 Der lächelnde Raucher. Radierung. 40,6 x 9,1 cm. Um 1653. B. 6, Dutuit II, Davidson, Godefroy, Hollstein 6, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 41 VI.
350 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Plattenton und schmalem Rand. Leicht gebräunt und angestaubt bzw. schwach fleckig, verso kleine Montierungsreste, sonst schön erhalten. Beigegeben von demselben die Radierung „Bauer mit gekrümmtem Rücken“ (B. 20).
Abbildung Seite 354
5636 Der Leiermann. Radierung. 11 x 9,5 cm. 1647. B. 8, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 8 V, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 10 VIII.
450 €
Ausgezeichneter Druck unten mit Rändchen, sonst bis an bzw. auf die Plattenkante beschnitten. Minimal angestaubt und fleckig, die obere linke Eckenspitze montierungsbedingt dünn, sonst sehr gut. Aus der Sammlung Reinhard van Hauen (nicht bei Lugt) sowie mit wohl unbekannter Sammlersignatur „Schleisner“.
5637 Die verlangte Puppe. Radierung. 10,3 x 9,2 cm. 1679. B. 16, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 16, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 50 II.
450 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Kleine Fleckchen, im weißen Rand kleine Spuren von schwarzer Tinte, etwas angestaubt, winziger Randeinriss oben rechts, in den Eckspitzen winzige Nadellöchlein, verso kleine Montierungsrestchen, sonst schön. Beigegeben von demselben die Radierungen „Die ländliche Zärtlichkeit“ (B. 11) und „Der lachende Bauer“ (B. 43).
Abbildung online
Adriaen van Ostade
5638 Der Schulmeister. Radierung. 9,1 x 8,2 cm. Um 1644. B. 17, Dutuit 17, Davidsohn 17, Godefroy 17, Hollstein 17, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 48 III.
450 €
Ausgezeichneter, wenngleich etwas auslassender Druck mit schmalem Rand. Schwach fleckig und angestaubt, oben minimal dünn, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst schön. Beigegeben von demselben die Radierungen „Der Schuhflicker“ (B. 27) und „Der Bauer im Mantel“ (B. 22).
5639 Die Sänger am Fenster. Radierung. 23,9 x 19,2 cm. Um 1667. B. 19, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 19 V (von VII), Giordani/Rutgers (New Hollstein) 36 VI. Wz. Traube.
800 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Minimale Altersspuren, sonst tadellos erhalten. Abbildung Seite 354
und

5640 Die Scheune. Radierung. 15,7 x 19,3 cm. 1647. B. 23, Dutuit VI, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 23 X, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 5 VIII. Wz. Kleine Kartusche mit Paris und 1680.
600 €
Ganz ausgezeichneter Druck an den Seiten mit Spuren eines Rändchens um die Facette, oben und unten teils innerhalb dieser. Vornehmlich verso stockfleckig, kleine wohl beriebene Stelle am Fass bei der Bäuerin, dort mit zarten Federretuschen, Gebrauchsspuren und geringe Montierungsreste verso, entlang des oberen Randes auf ein Untersatzkarton montiert, sonst sehr schön erhalten.
Abbildung Seite 355
5641 Drei groteske Figuren. Radierung in hellem Rot 8,6 x 6,2 cm. Um 1648. B. 28, Dutuit IV (von V), Davidsohn, Godefroy, Hollstein 28, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 19 VII (von VIII).
400 €
Vor den Vertikalen auf dem Oberschenkel des Mannes mittig. Ausgezeichneter Druck an bzw. teils knapp innerhalb der Einfassungslinie geschnitten. Einige Knitter- und Gebrauchsspuren, vor allem in den oberen Ecken, fleckig und teils wasserrandig, die Ecken minimal ausgebessert, dünne Stellen, der Gesamteindruck noch gut. Aus der Sammlung Josef Klemm (Lugt 1574). Beigegeben von demselben die Radierung „Büste eines Bauern mit spitzer Mütze“ (B. 3).
Abbildung Seite 354
Adriaen van Ostade
5642 Der Violinspieler und der kleine Leiermann. Radierung. 15,6 x 13,2 cm. B. 45, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 45, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 29 VI (von VII). Wz. Fragment.
450 €
Vor den letzten Überarbeitungen. Ausgezeichneter, leicht toniger Druck mit Rändchen um die Plattenkante. Leicht angestaubt, schwacher Lichtrand, ganz vereinzelt Fleckchen, die Eckspitzen ausgedünnt, teils mit kleine Fehlstellen, diese hinterlegt, unten mittig geschlossener, zarter Randeinriss bis knapp an die Einfassungslinie, verso schwache Knitter- bzw. Knickspur, sonst schön erhalten.
Abbildung Seite 354
5643 Die Familie. Radierung. 17,9 x 15,9 cm. 1647. B. 46, Dutuit VI, Davidsohn VI, Godefroy VI/VII, Hollstein 46 VI, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 2 VII.
600 €
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit den letzten Arbeiten und mit gleichmäßig feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Gebrauchsspuren, unten links kurzes, fixiertes Randeinrisschen, sonst tadellos schön.
Abbildung online
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts




Adriaen van Ostade
5644 Der Tanz unter der Laube. Radierung. 12,7 x 17,5 cm. Um 1652. B. 47, Dutuit VI, Davidsohn VI, Godefroy VII, Hollstein 47 VII, Giordani/Rutgers (New Hollstein) 28 VI.
400 €
Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Minimal angestaubt und braunfleckig, zwei kleinere Flecken mittig rechts, untere linke Eckspitze verso mit alten Leimspuren und Montierungsresten, nach recto etwas durchschlagend, weitere kleine Montierungsreste verso am oberen Rand, sonst in guter Erhaltung.
Francesco Parmigianino
(eigentl. Mazzola, 1503 Parma – 1540 Casal Maggiore)
5645* nach. Madonna mit dem Kind. Radierung. 9,1 x 5,8 cm. Nach B. 4, Mussini/de Rubeis (Parmigianino tradotto, Ausst.Kat. Parma 2003) Nr. 23.
350 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem bis feinem Rändchen um die mit Plattenschmutz druckende Facette. Minimal angestaubt, winziges Löchlein am Hals Mariens, kleine Knickspur in der Ecke unten rechts, sonst tadellos.
Abbildung online

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.


Francesco Parmigianino
5646 nach. Astrologia. Radierung. 16,1 x 10,7 cm. B. XVI, S.14, nach 15. Wz. Basler Stab.
750 €
Nach einer Zeichnung Parmigianinos in Chatsworth in der Devonshire Collection (A. E. Popham, Catalogue of Drawings by Parmigianino, 1971, S. 725, Nr. 211). Prachtvoller Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Oben und unten winzige Fleckchen, links montiert, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar. Beigegeben nach demselben die Radierungen „Junger Hirte“ (nach B. 12) und „Zwei Liebende in einer Landschaft“ (nach B. 14). Aus der Sammlung Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).



Crispijn de Passe d. Ä. (1564 Arnemuiden – 1637 Utrecht)
5647 Venus, Ceres und Bacchus (Sine Cerere et Baccho friget Venus). Kupferstich nach Maarten des Vos. 20,9 x 17,4 cm. Hollstein (Passe) 383, Hollstein (de Vos) 1293. Wz. Adler.
600 €
Ausgezeichneter, präziser Druck mit der Einfassung an drei Seiten, unten mit der Plattenkante. Minimal fleckig und gegilbt, unauffällige horizontale Mittelfalte, alt angerändert, der Leim in der Ecke unten links durchschlagend, winziges Nadellöchlein im Oberarm des Mannes sowie dem Kranz des Bacchus, weitere schwache Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung. Aus der Sammlung E. Fabricius (Lugt 847a und 919ter). Beigegeben von Jan Muller „Oreade, einem Faun einen Dorn aus dem Fuße ziehend“ (B. 71), von Cornelis Dusart „Kopster“ (Hollstein 12) und von Cornelis Bega „Mutter mit Kind in der Dorfschenke“ (Hollstein 31 I/III).
5648 Landschaft mit Blick auf eine Stadt. Kupferstich nach Jan Brueghel. 21,4 x 31,5 cm. Hollstein 653.
300 €
Ausgezeichneter Druck unten mit der Schrift, sonst minimal knapp an die Darstellung. Aufgezogen, leicht angeschmutzt, sonst in guter Erhaltung.
Georg Pencz (1500 Nürnberg – 1550 Leipzig)
5649 Zwei römische Helden: Titus Manlius; Attilius Regulus. 2 Kupferstiche. Je ca. 11,5 x 7,4 cm. 1535. B. 76 und 77, Hollstein 128 und 129. Wz. Schlange (Fragment).
400 €
Prachtvolle, jeweils klare und prägnante Drucke mit der vollen Darstellung, Titus oben minimal knapp. Nur leicht fleckig, kleine unauffällige Ausbesserungen in den äußeren Rändern und Eckenspitzen, Titus mit dünner Stelle zwischen den Richtern, weitere Altersspuren, verso kleine Montierungsreste verso, sonst gleichwohl sehr gut. Jeweils aus der Sammlung Pieter M. M Hoogeweegen (Lugt 2086a) sowie mit einer unbekannten Sammlermarke „Blume“ (nicht bei Lugt). Beigegeben von Albrecht Altdorfer der Holzschnitt „Die Grablegung“ (B. 33), von Sebald Beham der Kupferstich „Charitas“ (B. 131) sowie von Michel Le Blon der Kupferstich „Das Wappen Albrecht Dürers“ (Hollstein 115). Abbildung online
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.

Jean-Baptiste Pillement (1728–1808, Lyon)
5650 nach. Recueil des Trophés Chinoises. 6 Radierungen von Johann Heinrich Hess. Je ca. 24 x 16,4 cm. Guillmard S. 190, Berliner Ornamentstichkat. unter Nr. 279, S. 54. Wz. Straßburger Lilienwappen.
600 €
Ganz ausgezeichnete Drucke mit Rand, teils mit dem Schöpfrand. Etwas stockfleckig, die Ränder teils schwach gebräunt, das Titelblatt insgesamt etwas stärker, im linken weißen Rand Spuren einer alten Fadenheftung, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst schön.

Giovanni Battista Piranesi (1720 Venedig – 1778 Rom)
5651 Veduta della Piazza della Rotonda. Radierung, aus der Folge der Vedute die Roma, wie auch die folgenden sechs Losnummern. 40,8 x 54 cm. (1751). Hind 17 III (von VII). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis.
750 €
Vor dem horizontalen Riss im Dach vorne links. Ausgezeichneter, silbriger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Geglättete Vertikalfalte, schwach angestaubt und fleckig, vereinzelt geschlossene Randeinrisschen, verso die Außenkante umlaufend mit Spuren alter Montierung, weitere Gebrauchsspuren, sonst gutes Exemplar.

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts


Giovanni Battista Piranesi
5652 Veduta del Mausoleo d‘Elio Adriano (ora chiamato Castello S. Angelo). Radierung. 43,8 x 55,8 cm. (1754). Hind 30 I (von IV). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis.
750 €
Vor Tilgung des Preises. Ausgezeichneter, wenngleich etwas trockener Druck mit Rand. Mittelfalte, oben im weißen Rand ein geschlossener Einriss bis an die Plattenkante, recto unscheinbare geglättete Vertikalfalten, leichte Quetschfalten links, etwas fleckig, sonst noch sehr gut erhalten.
Abbildung Seite 357
5653 Veduta della Dogana di Terra a Piazza di Pietra. Radierung. 44,6 x 61cm. (1753). Hind 32 III (von VI).
600 €
Vor den Nummern. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte verso, stockfleckig, links unten kleiner Wasserrand, kleine Randeinrisse, an drei Seiten die äußeren Papierränder nach oben gebogen aufgrund einer alten Montierung, sonst gut erhalten. Beigegeben von demselben „Veduta della Gran Curia Innocenziana“ (Hind 23).
Abbildung online
5654 Veduta del Sepolcro di Cajo Cestio. Radierung auf Velin. 38,8 x 53,6 cm. (1755). Hind 35 VI.
450 €
Ausgzeichneter, gleichmäßiger Druck mit breitem Rand. Im weißen Rand isolierte Stockflecken, verso gebräunt und entlang der Ränder mit Resten von Montierungsstreifen, sonst schön. Beigegeben von demselben die Radierung „Veduta del Tempio di Cibele a Piazza della Bocca della Verita“ (Hind 47 V).
Abbildung Seite 357
5655 Avanzi della Villa di Mecenate a Tivoli, costruita di travertini a opera incerta. Radierung. 45,5 x 68 cm. (1763). Hind 65 I (von III). Wz. Lilie im Doppelkreis mit angehängten Buchstaben.
450 €
Vor den Nummern. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Die vertikale Mittelfalz mit rückseitigen Resten alter Albummontierung, schwach angestaubt und gebräunt, verso etwas stärker, ebenda umlaufend Montagereste, sonst in sehr guter Erhaltung. Beigegeben von demselben drei weitere Veduten (Hind 78, 111, 133).
Abbildung online
und

5659
Giovanni Battista Piranesi
5656 Veduta di Piazza Navona sopra le rovine del Circo Agonale, mit Sant‘ Agnese zur Linken. Radierung. 47 x 70,5 cm. (1773). Hind 108 II (von IV).
1.500 €
Vor den Nummern oben rechts. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand. Dieser etwas fleckig und gebräunt, dort gelegentliche Wasserränder, vertikale Mittelfalz, links unten kleine Randläsur sowie kleiner Randeinriss mittig, verso stockfleckig, sonst gut.
5657 Veduta della Piazza del Campidoglio. Radierung. 44,4 x 69 cm. (1774). Hind 111 I (von III). Wz. Taubenschlag.
600 €
Vor allen Nummern. Ausgezeichneter Druck mit Schöpfrand an drei Seiten, oben mit schmalem Rand. Insgesamt leicht gebräunt und stockfleckig, vertikale Mittelfalz mit Spuren alter Albumbindung verso, Bleistiftannotation in der unteren linken Ecke, angestaubt, Montierungsreste verso am Oberrand, sonst in guter Erhaltung.

Giovanni Battista Piranesi
5658 Veduta degli Avanzi sopra terra dell‘antico Ustrino. Radierung. 39,8 x 60 cm. Focillon 50. Wz. Bekröntes Wappen.
450 €
Blatt VI des dritten Bandes der Folge der Antichità Romane. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Übliche vertikale Mittelfalte, Etwas angestaubt und vereinzelte Fleckchen, die Ränder leicht bestoßen und mit Spuren von Rotschnitt, sonst sehr schön. Beigegeben von demselben aus der Folge „Varie Opere“ die Radierungen „Rovine d‘archit.a Egiziana e Greca“ (Focillon 132), „Pars Residua Porticum“ (Focillon 467) sowie zusammen auf einem Bogen gedruckt „Scuola antica architettata all‘ Egiziana e alla Greca“ (Focillon 128) und „Portici tirati ad un Foro“ (Focillon127). Abbildung online
Marco Alvise Pitteri (1702–1786, Venedig)
5659 Bildnis Thomas Quirinis. Radierung nach Lorenzo Tiepolo. 44,5 x 31,6 cm. 1760. Le Blanc 107, Ravà 228. Wz. Lilie zwischen Lettern A und I.
300 €
Das British Museum verwahrt ein Abzug des Blattes mit einer leicht modifizierten Inschrift und ohne das Datum. Ausgezeichneter Druck mit
sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit den Adressen, teils mit Spuren der Plattenkante. Minimal angestaubt, verso leichte vertikale und horizontale Falzspuren, links hinterlegter Randeinriss, sonst sehr gut erhalten. Aus den Sammlungen des Grafen Grégoire Serguéievitch Strogonoff (Lugt 550) und Luciana Simonetti (Lugt 3616). Abbildung Seite 359
Paulus Pontius (1603–1658, Antwerpen)
5660 Die Kreuztragung. Kupferstich nach Rubens 61,2 x 45,9 cm. 1632. Hollstein 8 II. Wz. Traube.
600 €
Prachtvoller Druck mit schmalem Rand. Horizontale Mittelfalte, diese links und rechts hinterlegt, horizontale Quetschfalte, geringfügig fleckig und angestaubt, vereinzelte schwache Stockfleckchen, rechts unten kleiner hinterlegter Randeinriss bis knapp in die Darstellung, weitere unauffällig ausgebesserte Randläsuren, unten schwache Faltspuren, verso Spuren alter Montierung, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von Cornelis van Caukercken der Kupferstich „Die Beweinung Christi“ nach van Dyck (Hollstein 2), von Schelte Bolswert drei Kupferstiche „Himmelfahrt Mariae“ nach Rubens (Hollstein 35), „Die vier Evangelisten“ nach Rubens (Hollstein 197) und „Die Dornenkrönung“ nach van Dyck (Hollstein 18). Abbildung online
Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606 Leiden – 1669 Amsterdam)
5661 Selbstbildnis mit federgeschmücktem Barett. Radierung. 13,5 x 10,4 cm. 1638. B. 20, White/Boon (Hollstein) 20, Nowell-Usticke 20 III, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 170 IV.
1.800 €
Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht angestaubt und etwas verbräunt, in den oberen Ecken montiert, dort links oben kleiner Randeinriss und kleine Läsuren, sonst gut erhalten.
5662 Joseph seine Träume erzählend. Radierung. 11 x 8,4 cm. 1638. B. 37, Seidlitz 37 IV, White/Boon (Hollstein) 37 III, Nowell-Usticke 37 IV (von V), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 167 V (von VI).
1.800 €
Vor den letzten Arbeiten. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal angestaubt, aufgezogen, sonst sehr schön.
5663 Jakob den Tod Josephs beklagend. Radierung. 10,6 x 8,1 cm. 1633. B. 38, White/Boon (Hollstein) 38 II, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 122 II.
900 €
Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit Rändchen um die Plattenkante. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos.
Rembrandt Harmensz. van Rijn
5664 Der Engel vor der Familie des Tobias verschwindend. Radierung. 10,4 x 15,5 cm. 1641. B. 43, White/Boon (Hollstein) 43 III (von IV), Nowell-Usticke 43 VI (von VII), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 189 VIII (von IX).
2.400 €
Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Insgesamt etwas verbräunt, einzelne Stockflecken, kleine Randbestoßung rechts, Knickspur und Nadellöchlein in der weißen Eckspitze unten rechts, dünne Stellen, punktuelle Klebereste verso am Oberrand, weitere Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung. Aus einer bislang unidentifizierten Sammlung (Lugt 2644).
Abbildung Seite 363
5665 Die Darstellung im Tempel. Radierung. 21,2 x 28,7 cm. Um 1640. B. 49, White/Boon (Hollstein) 49 III, Nowell-Usticke 49 VI, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 184 V.
1.500 €
Prachtvoller, kräftiger Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Minimal vergilbt, verso unten links beriebene Stelle, verso kleine Montierungsreste und minimal wellig, sonst sehr gut erhalten. Abbildung Seite 363
5666 Jesus als Knabe unter den Schriftgelehrten, kleine Platte. Radierung. 8,7 x 6,8 cm. B. 66, White/Boon (Hollstein) 66 III, Nowell-Usticke 66 IV (von VI), Hinterding/ Rutgers (New Hollstein) 53 IV (von VI).
1.500 €
Nowell-Usticke: „C 1+ Uncommon“. Mit den gerundeten Ecken, aber vor den zwei Punkten sowie den späteren Überarbeitungen. Ausgezeichneter, zarter Druck, unten mit schmalem, sonst feinem Rändchen. Unauffällige diagonale Knickspur unten, hinterlegtes Randeinrisschen links, verso ein Papierstreifen von alter Montage am Oberrand, weitere Montierungsspuren, sonst in schöner Erhaltung. Provenienz: Aus dem Nachlass des Malers Ludwig Thiersch (1825-1909). Abbildung Seite 362
5667 Christus und die Samariterin. Radierung. 12,6 x 16,2 cm. 1658. B. 70, White/Boon (Hollstein) 70 III, Nowell-Usticke 70 IV (von V), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 302 IV (von V).
1.800 €
Vor dem Schatten zwischen Christus und der Frau. Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, teils bis an diese. Minimal und vereinzelt fleckig, die untere linke Ecke ergänzt und mit Federretuschen, weitere, jedoch vor allem oben in den Ecken ausgebesserte und ergänzte Fehlstellen und Papierläsuren, partiell ebenfalls mit Federretuschen, die Ränder minimal ungleichmäßig, weitere Gebrauchsspuren, sonst gleichwohl gut. Aus der Sammlung Hilgrove Cox, Watlington, Oxford (Lugt 1298c).
Abbildung Seite 363
und


Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts




und Trouvaillen der Druckgraphik des

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5668 Christus am Ölberg. Radierung mit Kaltnadel auf Velin. 11,1 x 8,4 cm. 1663. B. 75, White/Boon (Hollstein) 75, Nowell-Usticke 75 II, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 269 III.
1.500 €
Ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Geringfügige Handhabungsspuren, sonst tadellos. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).
5669 Die große Kreuzabnahme (2. Platte). Radierung. 53 x 40,8 cm. 1633. B. 81, White/Boon (Hollstein) 81 V, Nowell-Usticke 81 V, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 119 VIII.
900 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Gebräunt, ganz vereinzelt kleine Stockfleckchen, sonst in guter Erhaltung.
5670 Die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Radierung auf feinem Velin. 15,4 x 13,6 cm. 1636. B. 91, White/ Boon (Hollstein) 91, Nowell-Usticke 91 IV, Hinterding/ Rutgers 159 III.
1.500 €
Ausgezeichneter Druck mit Spuren eines Rändchens um die Facette. Leicht gebräunt und fleckig, unauffällige Randausbesserungen oben, sorgsam geschlossener Riss rechts durch die Schulter der hereinkommenden Figur, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gutes Exemplar. Aus einer unbekannten Sammlung.


Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts


Rembrandt Harmensz. van Rijn
5671 Die Enthauptung Johannes des Täufers. Radierung. 12,8 x 10,4 cm. 1640. B. 92, White/Boon (Hollstein) 92 II, Nowell-Usticke 92 III (von IV), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 183 II (von III).
1.500 €
Vor den finalen Überarbeitungen wie den neuen Diagonalen in der Frau hinter Johannes. Sehr guter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Facette. Minimale Gebrauchsspuren, kaum merkliche Flecken, verso entlang des oberen und unteren Randes montiert, sonst in schöner Erhaltung. Provenienz: Aus dem Nachlass des Malers Ludwig Thiersch (1825-1909).
5672 Der Tod Mariens. Radierung. 41 x 31,4 cm. 1639. B. 99, White/Boon (Hollstein) 99 III, Nowell-Usticke 99 V, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 173 V.
2.400 €
Sehr guter, toniger, wenngleich stellenweise etwas unpräziser Druck mit sehr schmalem Rand. Minimale Gebrauchsspuren und Flecken, sonst schönes Exemplar. Mit zwei unbekannten Sammlermarken (nicht bei Lugt).
5673 Die wandernden Musikanten. Radierung. 14,1 x 11,6 cm. Um 1635. B. 119, White/Boon (Hollstein) 119 II, Nowell-Usticke 119 III, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 141 III.
1.200 €
Ausgezeichneter, partiell geringfügig auslassender Druck mit der vollen Darstellung. Etwas fleckig und im Passepartoutausschnitt insgesamt etwas gebräunt, links mittig horizontale Quetschfalte vom Druck, verso zwei Stellen berieben und mit kleinen oberflächlichen Läsuren, daher dort dünn, unten rechts kurzer Randeinriss, verso umlaufende Klebestreifen, sonst gleichwohl gut.
Abbildung online
5674 Juden in der Synagoge. Radierung. 7,1 x 13 cm. 1649. B. 126, White/Boon (Hollstein) 126 II (von III), Nowell-Usticke 126 II (von VII), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 242 IV (von VII).
1.800 €
Nowell-Usticke: „C1 Rather uncommon“. Vor den verstärkten Diagonalen auf der Mauer und der vollständigen Überarbeitung der Schatten. Ausgezeichneter, gleichmäßiger und etwas auslassender Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt, entlang des linken Randes kleine ausgebesserte Stellen mit zarten Retuschen, rechte obere Eckspitze ergänzt, verso kleine Montierungsreste, sonst schön.
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15.

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5675 Der Schulmeister. Radierung. 9,2 x 6,1 cm. 1641. B. 128, White/Boon (Hollstein) 128, Nowell-Usticke 128 III, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 191 IV.
1.200 €
Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas altersspurig und leicht gebräunt zu den Rändern hin, oben in den Ecken montiert, unten Montierungsrückstände verso, sonst gut erhalten. Abbildung online
5676 Der Zeichner. Radierung. 9,2 x 6,3 cm. Um 1641. B. 130, White/Boon (Hollstein) 130 III, Nowell-Usticke 130 V, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 192 V (von VI).
1.800 €
Vor den Horizontalen hinter der Nackenpartie der Büste. Ausgezeichneter, minimal ungleichmäßiger Druck mit schmalem Rändchen. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren sowie zu den Ränder schwach gebräunt, unten Lichtrand, sonst jedoch tadellos.

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts
Rembrandt Harmensz. van Rijn
5677 Der Bauer mit Weib und Kind auf der Reise. Radierung. 11,4 x 9,1 cm. Um 1652. B. 131, White/Boon (Hollstein) 131 II, Nowell-Usticke 131 III (von IV), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 266 II (von III).
1.800 €
Vor der durchgehenden Linie in der Kopfbedeckung der Frau. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante und Plattenton, tonig gewischt. Etwas angestaubt sowie fleckig, zwei kleine dünne Papierstellen, diese hinterfasert, teils leichte Lavierung mit Pinsel in Grau, verso kleine Montierungsreste, sonst sehr schön erhalten. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).


Rembrandt Harmensz. van Rijn
5678 Der Stelzfuss. Radierung. 11,1 x 6,5 cm. Um 1630. B. 179, White/Boon (Hollstein) 179 II, Nowell-Usticke 179 II (von III), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 49 III (von IV).
2.400 €
Mit den Kratzern rechts unten, aber vor den letzten Überarbeitungen. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht vergilbt, etwas fleckig bzw. stockfleckig, verso kleine Montierungsreste, sonst schön. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).
5679 Greis im weiten Samtmantel. Radierung auf feinem Japan. 14,9 x 13 cm. Um 1631. B. 262, White/Boon (Hollstein) 262 II, Nowell-Usticke 262 III, Hinterding/ Rutgers (New Hollstein) 92 III.
1.200 €
Ausgezeichneter, wenngleich späterer und etwas ungleichmäßiger Druck mit der vollen Darstellung. Schwach fleckig sowie knitterfaltig, kleine Randläsuren, rechts oben winziger hinterlegter Randeinriss, die rechten Eckspitzen ergänzt und unten die Darstellung mit Feder ergänzt, die rechte obere Ecke wiederangefügt, Sammlerstempel recto, verso kleine Montierungsreste, sonst gut erhalten. Aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung KB (Lugt 4786).

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15.

Rembrandt Harmensz. van Rijn
5680 Gelehrter in seiner Stube, genannt: Faust. Radierung. 21,1 x 16,1 cm. Um 1652. B. 270, White/Boon (Hollstein) 270, Nowell-Usticke 270 VII, Hinterding/ Rutgers (New Hollstein) 270 VIII.
1.800 €
Mit allen Arbeiten und der Verjüngung des Faust. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand um die deutlich zeichnende Facette. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos.
5681 Bildnis Clement de Jonge, Kupferstichverleger. Radierung. 20,6 x 15,9 cm. 1651. B. 272, White/Boon (Hollstein) 272, Nowell-Usticke 272 IX, Hinterding/ Rutgers (New Hollstein) 264 X.
1.200 €
Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand oben und unten bzw. Rändchen rechts und links. Das Papier etwas gegilbt und knickfaltig, kleine Randbestoßungen, ein Fleck im weißen Rand oben, leicht angestaubt, sonst gut.



Rembrandt Harmensz. van Rijn
5682 Studienblatt mit sechs Frauenköpfen. Radierung. 15,1 x 12,4 cm. 1636. B. 365, White/Boon (Hollstein) 365, Nowell-Usticke 365, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 157 II.
3.000 €
Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck mit feinem Rändchen. Unbedeutend gegilbt, sonst in tadellos schöner Erhaltung. Mit unbekannter Sammlermarke.
Guido Reni (1575 Calvenzano – 1642 Bologna)
5683 Die Allegorie der Gelehrsamkeit. Radierung. 15,7 x 17,9 cm. B. 16, TIB (Commentary) .024.
600 €
Die seltene Radierung in einem ausgezeichneten Druck an drei Seiten bis auf bzw. minimal knapp innerhalb der Einfassung beschnitten, unten mit schmalem Rändchen um dieselbe. Vereinzelt fleckig, geglättete Vertikalfalte rechts, alte Einzeichnungen in brauner Feder auf dem Boden, an der linken Armbeuge sowie im Kleid unter dem rechten Knie, weitere Handhabungsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Aus einer unbekannten Sammlung „Bergmann“ (nicht bei Lugt). Beigegeben von demselben „Hl. Christophorus“ (B. 14).
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15.

5683
Jusepe de Ribera (gen. lo Spagnoletto, 1591 Játiba – 1652 Neapel)
5684 Der hl. Hieronymus und der Engel (Der hl. Hieronymus hört die Trompete des Jüngsten Gerichts). Radierung. 30,9 x 23,1 cm. Um 1621. B. 4, Brown 5 wohl III (von V). Wz. Sirene (?).
750 €
Mit den Kreuzschaffuren in den Schatten und der Armkontur. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Etwas angestaubt sowie leicht fleckig, Knitter- und Gebrauchsspuren, umlaufend verschiedene ausgebesserte und geschlossene Randläsuren und Einrisse, unten im Rand teils Fehlstelle ergänzt und die Darstellung mit Federretuschen, weitere geringe Erhaltungsmängel, sonst jedoch gut. Beigegeben von Anthony van Dyck „Die Dornenkrönung“ (Hollstein 20) sowie 12 Blatt von Stefano della Bella.
Salvator Rosa (1615 Arenella – 1673 Rom)
5685 Albert, der Gefährte des hl. Wilhelm, an einen Baum gebunden. Radierung. 34,2 x 22,8 cm. Um 1660. B. 2, Rotili 91, Wallace 96 II. Wz. Anker im Kreis mit sechszackigem Stern.
400 €
Ausgezeichneter, differenzierter Druck mit zarten Wischkritzeln und mit feinem Rändchen um die schön zeichnende Plattenkante. Nur vereinzelt etwas fleckig, winzige Rostfleckchen, zwei winzige Nadellöchlein oben mittig, oben leichte Knitterspuren im Bereich des Baums, kleine Montierungsreste verso und nur geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schönes Exemplar.

5685
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts
Francesco Rosaspina (1760 Rimini – 1841 Bologna)
5686 Madonna mit Kind. Radierung mit Aquatinta in Schwarz und Braun von zwei Platten, nach Parmigianino
29,6 x 23,5 cm. Nicht bei Nagler.
400 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Etwas fleckig und altersspurig, vornehmlich unten kleine unauffällig ausgebesserte Randläsuren, auf Untersatzpapier aufgezogen, sonst gut. Aus der Sammlung Luciana Simonetti (Lugt 3616).
Aegidius Sadeler (um 1570 Antwerpen – 1629 Prag)
5687 Die Grablegung. Kupferstich nach Joseph Heintz
51,8 x 39,2 cm. Hollstein 56 III.
600 €
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit teils breitem Rand. Das Papier etwas gebräunt und stockfleckig, horizontale Mittelfalte, vereinzelte Sammlerannotationen an der rechten unteren Ecke des weißen Randes, sonst in sehr guter Erhaltung.


Aegidius Sadeler
5688 Drei Jäger und zwei Hunde am Wasser. Kupferstich nach Roelant Savery. 20,5 x 26,4 cm. 1609. Hollstein 225 I (von II). Wz. Stadttor.
450 €
Aus der sechsteiligen Folge „Berglandschaften aus Tirol“. Ausgezeichneter, differenzierter Druck mit zartem Plattenton vor der Adresse von Marco Sadeler. Mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Stockflecken, Knickfalte in der Ecke oben links, Mittelfalte sowie weitere Knickfalte verso, vertikales Quetschfältchen, sonst gutes Exemplar. Beigegeben drei weitere Landschaftsradierungen: von Sadeler nach Savery (Hollstein 219), von Antonie Waterloo und von Carl Wilhelm Kolbe (Martens 88) sowie von Cornelis Galle nach Erasmus Quellinus „Dornenkrönung“. Abbildung online
Johannes Sadeler I (1550 Brüssel – um 1600 Venedig)
5689 Die Landschaft mit dem ungleichen Paar, das vom Tod bedroht wird. Kupferstich nach Pieter Stevens. 22,2 x 27,3 cm. Hollstein 5784.
2.400 €
Ausgezeichneter Druck mit gleichmäßigem Rand. Minimale Gebrauchsspuren, sehr gut erhalten.

Jan Saenredam
(um 1565 Zaandam – 1607 Assendelft)
5690 Der Morgen; Der Abend. 2 Kupferstiche nach Hendrick Goltzius. Je ca. 21,8 x 14,7 cm. Um 1595/98. B. 91, 92, Hollstein 97, 100, Leesberg (New Hollstein, Goltzius) 684 IV, 687 III. Wz. Nebenmarke.
450 €
Aus der Folge „Vier Tageszeiten“. Sehr gute, stellenweise etwas schwache Drucke unten mit schmalem Rändchen, sonst mit sehr feinem Rändchen bzw. teils bis an die Plattenkante beschnitten. Leichte Gebrauchsspuren und Stockflecken, dünne Stellen, Leimspuren verso, sonst in guter Erhaltung.
Abbildung online
Marco San Martino
(um 1615/25 wohl Neapel – 1680/1700 Venedig)
5691 Der Hirte und die flötenspielende Hirtin. Radierung. 11,1 x 16,4 cm. B. 31, Nagler 31.
450 €
Ausgezeichneter, toniger Druck mit Spuren eines Rändchens um die Plattenkante. Schwach fleckig, kleine hinterfaserte Ausbesserungen entlang der linken Kante, die untere linke Eckenspitze partiell ergänzt und mit Federretuschen, weitere sorgsame Hinterfasungen, sonst jedoch in sehr guter Erhaltung. Beigegeben von Pietro Testa die Radierung „Selbstbildnis des Künstlers“ sowie zwei Exemplare der Radierung „Tod des Cato“ (B. 1 und jeweils B. 20).
Abbildung online


Pietro Scattaglia (um 1739–1810, Venedig)
5692 und Innocente Alessandri (1740/41-1803, Venedig). Ein schreibender Mann und ein Knabe. Radierung in Crayonmanier nach Giovanni Battista Piazzetta. 41,2 x 32 cm. M. A. Chiari Moretto Wiel, L’eredità di Piazzetta, volti e figure nell’incisione del Settecento, Venedig 1996, Nr. 177.
600 €
Ausgezeichneter, nuancierter Druck mit sehr schmalem Rand. Minimal angestaubt und vereinzelt fleckig, unauffällige Trockenfalte, kleine dünne Stelle unten rechts, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Beigegeben von Jacques Callot ein Blatt aus der Folge „Le Combat à la Barrière“ (Lieure 553), zwei Landschaftsadierungen nach Marco Ricci, von Alexandre Chaponnier nach Louis Léopold Boilly „Les Femmes se battent“ und „Les hommes se disputent“, von Claudine Stella „Die mystische Vermählung der hl. Katharina“ sowie von Giuseppe Canacci 20 Almanachillustrationen, insgesamt 27 Blatt Abbildung online
Martin Schongauer (um 1430 Colmar – 1491 Breisach)
5693 nach. Die Gefangennahme Christi. Kupferstich von Adriaen Huybrechts. 17,3 x 12,1 cm. (1584). Lehrs (Schongauer) 20 Kopie d III, Hollstein (Schongauer) 20 copy d III.
750 €
Gleichseitige Wiederholung nach der Vorlage Schongauers mit der zusätzlichen, gedruckten Rahmung. Ausgezeichneter Druck an die Rahmung geschnitten, unten ohne den Text. Etwas angestaubt und fleckig, dünne Stellen, dort verso teils hinterfasert, einzelne sorgsame Ausbesserungen in den Rändern und Ecken, im Antlitz Christi sowie weiteren punktuellen Stellen, unten rechts der Mitte unterhalb des Sitzenden mittig getilgte Federnummerierung, Montierungsreste verso, sonst gut erhalten. Abbildung Seite 371
5694 nach. Das Rauchfass. Kupferstich. 32,6 x 21,9 cm. Nagler, Die Monogrammisten, IV, Nr. 2149, 6, Lehrs V, S. 362, 106c, Hollstein (Schongauer) 106 copy c.
1.500 €
Äußerst versierte und überzeugende Wiederholung nach dem berühmten Vorbild Martin Schongauers im gleichen Sinn. Von rechts beleuchtetes Weihrauchgefäß, aufs Reichste verziert mit Maßwerk, Fialen, krabbenbesetzten Spitzbögen und Kreuzblumen. Auf halber Höhe sind drei Engel sichtbar, welche die Ketten halten. Ausgezeichneter Druck mit feinem und unten mit breiterem Rand. Leicht stockfleckig sowie angestaubt, die Ränder etwas bestoßen und mit Knitter- und Knickspuren, oben links diagonaler Randeinriss, weitere Randläsuren und - einrisse vor allem oben, unterhalb der Darstellung Spuren der getilgten Inschrift, Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten.
Adamo Scultori
(gen. Mantovano, um 1530 Mantua – 1585)
5695 Herkules am Scheideweg. Kupferstich. 19,5 x 28,6 cm. B. XV, S. 425, 26, Bellini 20. Wz. Lilie.
400 €
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Beigegeben von Giacomo Franco die Radierung „Viaggio fatto dal Sumo Pontefice Clemente Ottavo da Roma a Ferrara l‘anno 1598“.
Israel Silvestre (1621 Nancy – 1691 Paris)
5696 Ansicht der Stadt Fréjus mit dem Forum Julii. Radierung von zwei Platten auf zwei zusammengefügten Bogen. 19,4 x 81,3 cm.
400 €
Die großformatige Ansicht der Mittelmeerstadt mit den antiken Ruinen in einem ausgezeichneten Druck mit Rand, unten mit breitem
und Trouvaillen der Druckgraphik des 15.

Rand. Mittelfalte, geglättete Falten und einzelne Knickspuren, vereinzelte Quetschfältchen, partiell etwas fleckig und stockfleckig, vereinzelt kleine Randschäden und kleinere Läsuren, Bleistiftspuren im weißen Unterrand, verso mit alter Sammlerannotation in brauner Feder, sonst auch in Anbetracht der Größe noch sehr gut erhalten.
Jan Smees (geb. vor 1690–1728, Amsterdam)
5697 Die Gehöftruine am Wasser. Radierung. 13,8 x 21,2 cm. B. 2. Wz. Löwenwappen.
450 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit einzelnen Wischspuren und meist auf die Plattenkante geschnitten. Oben mittig ergänzte Stelle, links kleine Randläsuren, verso leichte horizontale Knickspur, weitere Gebrauchsspuren, sonst gut. Aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle, mit deren Dublettenstempel (Lugt 1328 und Lugt 686). Beigegeben von Johannes Glauber insgesamt sechs Radierungen, darunter fünf Landschaftsdarstellungen (u.a. Hollstein 10, 15, 17 und 21) sowie die Darstellung „Sic omnia Ruunt“.
Andreas Summer (nachweisbar 1567/69 in Nürnberg)
5698 Venus oder Fortuna auf einem Delfin stehend. Kupferstich. 9,9 x 7,5 cm. 1568. Bartsch IX, 515, 1, Nagler, Die Monogrammisten, 1, Andresen 1, Hollstein 10. 300 €
Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung, oben die Facette teils sichtbar. Schwach stockfleckig, blasser Wasserfleck in der Ecke oben rechts, winziger Abriss in der äußersten Eckenspitze oben links, Klebe- und Montierungsreste verso, sonst in sehr guter Erhaltung.
Abbildung Seite 375


und

Herman van Swanevelt (um 1600 Woerden – 1655 Paris)
5699* Landschaften mit Tieren. 5 (von 7) Radierungen. Je ca. 8 x 11 cm. B. 26, 27, 29, 30, 32, Hollstein 110, 111, 113, 114, 116, jeweils II (von III).
400 €
Ausgezeichnete, tonige Drucke vor der Schrift, an drei Seiten mit feinem bis sehr feinem Rändchen, unten minimal knapp innerhalb der Facetten beschnitten. Minimal altersspurig, Spuren rötlicher Farbe verso, ebenda Montierungsrestchen, sonst schön. Beigegeben von Nicolas Berchem „Ruhende Herde“ (Hollstein 10), von Jonas Suyderhoef „Drei kämpfende Männer“ (Hollstein 23) sowie von Jan Visscher eine Wirtshausszene nach Ostade (Hollstein 16).
Antonio Tempesta (1555 Florenz – 1630 Rom)
5700 Jagdszene. Radierung. 43,1 x 56 cm. 1590. B. 1171.
600 €
Ausgezeichneter Druck mit Rand, dieser oben und unten sehr schmal. Vor allem in den Rändern leicht stockfleckig, minimal angestaubt, sehr fein hinterfasert, weitere Griffspuren, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von Ludovico Carracci „Die Heilige Familie“ (B. 4) und von Pietro Lunghi „Galante Szene mit spinnender Dame“.
Pietro Testa (1612 Lucca – 1650 Rom)
5701 Das Selbstbildnis des Künstlers. Radierung. 22,5 x 16,6 cm. B.1, TIB (Commentary) .001 S2 (von S3), Bellini 35, Cropper 106 II (von III).
400 €
Ausgezeichneter, wie üblich etwas grauer Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, noch mit der Adresse Collignons. Links der Rand dünn und bestoßen, Montierungsreste verso oben, leichte Gebrauchsspuren, sonst jedoch sehr gut. Aus der Sammlung Graf Franz Jozef von Enzenberg (Lugt 845).

5699

Guillaume Toulouze (Maler und Musterzeichner, tätig um 1650)
5702 7 Blatt aus dem Livre de Fleurs, Feuilles, et oyzeaus, inventé et dessinné apres le nature. 7 Kupferstiche. 18 x 13,7 cm. (1656). Thieme-Becker, Bd. XXXIII, S. 320. Wz. Wappenschild mit Löwe von Lilienkranz umgeben.
600 €
Ausgezeichnete Drucke meist knapp an die Darstellung geschnitten, vereinzelt mit Spuren eines weißen Rändchens. Etwas angestaubt und vereinzelt fleckig, einzelne Blätter mit kleineren Randläsuren, sonst schönes Exemplare. Selten
Jonas Umbach (um 1624–1693, Augsburg)
5703* Winter. Radierung. 7,5 x 9,1 cm. Haas 182, Beaujean (New Hollstein) 255 I (von II).
400 €
Aus einer Jahreszeitenfolge, vor der Adresse von Wolf. Ausgezeichneter Druck auf bzw. teils minimal knapp innerhalb der Facette geschnitten. An den Ecken montiert, dort leichte Flecken, sonst tadellos. Beigegeben von Umbach drei Radierungen „Amphitrite wird beschenkt“ (NH 175), „Satyr und Nymphe mit Bacchanten“ (NH 186) und „Tritonen“ (NH 214). „Winter“ und zwei Beigaben aus der Sammlung der Fürsten zu Liechtenstein. Abbildung Seite 376
Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15.


und

5706
Giuseppe Vasi (1710 Corleone – 1782 Rom)
5704 Roma quanta fuit ipsa ruina docet: Blick auf das Forum Romanum, das Kolosseum und S. Giovanni in Laterano, am Horizont die Castelli Romani. Radierung und Kupferstich von 3 Platten auf drei zusammengesetzten Bögen Velin. 100 x 68,5 cm. 1765. Wohl aus Le Blanc 6. 1.200 €
Die monumentale Panoramaansicht in einem ausgezeichneten, gleichmäßigen späteren Druck der Calcographia di Roma mit Rand. Dieser umlaufend teilweise, jedoch vor allem oben gebrochen, stockfleckig, leichte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut. Unten rechts mit dem Trockenstempel (Lugt 2144). In einem Biedermeier-Plattenrahmen mit aufgesetzten schwarzen Eckquadern.
5705 Omnia Romanae Cedant Miracula Terrae Natura Hic posuit quidovid ubique fuit: Blick auf die Engelsbrücke mit der Engelsburg, im Hintergrund der Petersdom und der Vatikan. Radierung und Kupferstich auf drei zusammengesetzten Bögen Velin. 100 x 68,5 cm. 1765. Wohl aus Le Blanc 6.
1.200 €
Die monumentale Panoramaansicht in einem ausgezeichneten, jedoch späteren Druck der Calcographia di Roma mit Rand. Dieser umlaufend gebrochen, etwas angestaubt sowie leichte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut. Unten rechts mit dem Trockenstempel (Lugt 2144). In einem Biedermeier-Plattenrahmen mit aufgesetzten schwarzen Eckquadern.
Abbildung Seite 378
Gijsbert van Veen (1562 Leiden – 1628 Antwerpen)
Die mystische Hochzeit der hl. Katharina. Kupferstich. 34,2 x 26,4 cm. Hollstein 9.
400 €
Guter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen. Beigegeben von J. Saenredam „Der Geruch“ (B. 97) und Saenredam zugeschrieben „Der Frühling“ (B. 119).
Agostino Veneziano (eigentl. Agostino dei Musi, geb. um 1490 in Venedig)
5707 Die Skelette. Kupferstich nach Baccio Bandinelli. 28,7 x 43,3 cm. 1518. B. (Raimondi) XIV, 320, 424. Wz. Wäppchen.
1.800 €
Das eindrucksvolle Blatt in einem guten, gleichmäßigen Druck , meist mit der Einfassungslinie, links und oben minimal knapp. Geringfügig vergilbt, entlang der vertikalen Hängefalte etwas brüchig und verso hinterlegt, vereinzelte kleine Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck jedoch gut. Selten Abbildung Seite 380

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18.

Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts


Alessandro della Via (1688–1724, tätig in Verona/Venedig)
5708 Veduta del Tempio della Salute: Regatta im Bacino di S. Marco, im Hintergrund die Dogana und Santa Maria della Salute sowie mit dem Bildnis Friedrich August I. von Sachsen. Radierung von zwei Platten auf zwei zusammengefügten Bogen nach Gasparo Vecchia. 42,7 x 65,2 cm. (1688). Nicht bei Le Blanc, Nagler, aus 6. Wz. Tre Lune.
450 €
Das Blatt gehört zur Folge der „Descrizione della regatta solenne disposta in Venezia a Ferdinando III. Principe di Toscane“, die 1688 mit zahlreichen Stichen veröffentlicht wurde. Mit dem zusätzlichen Titeltäfelchen in der oberen linken Ecke sowie von einer separaten Platte das Bildnis Friedrich August I. von Sachsen, gestochen von Antonio LucianiGanz ausgezeichneter, wenngleich in der linken Hälfte etwas auslassender Druck mit Rand an drei Seiten, rechts knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, teils mit leichtem Plattenschmutz. Vertikale Mittelfalz sowie eine weitere vertikale Falzspur, geringfügig fingerflekkig, kleine Randeinrisse, teils bis in die Darstellung, diese sorgfältig hinterlegt, unten mittig winziger vertikaler Einriss innerhalb der Plattenkante, obere rechte Eckspitze ausgebessert, weitere unmerklich ausgebesserte Erhaltungsmängel, vollständig hinterfasert, im Gesamteindruck sehr schönes Exemplar. Selten 5709



Johannes Visscher (1633 Haarlem – nach 1692 Amsterdam)
5709 Imples omne animal benedictione tua!; Promi magis quam condi. 2 (von 4 ) Radierungen. Je ca. 21,3 x 15,5 cm. Hollstein 10 IV (von V) und 13 III. Wz. Schellenkappe bzw. Nebenmarke.
350 €
Das erste und das Schlussblatt einer vierteiligen Folge mit Bauerninterieurs. Ausgezeichnete, markante Drucke mit sehr feinem bzw. schmalem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit dem Schriftrand. Geringfügig fleckig und altersspurig, sonst gleichwohl sehr gut. Beigegeben von Cornelis Visscher die Radierung „Die Unterhaltung“ (Hollstein 45). Abbildung Seite 379
Jan Gillisz. van Vliet (auch Johannes, 1600/10–1668, Leiden)
5710 Der buckelige Bauer. Radierung. 9,3 x 6,7 cm. (1632). B. 75, Hollstein 75 III (von IV). Wz. Fragment (Wappen von Amsterdam).
400 €
Noch mit der Nummer. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Facette. Minimale Altersspuren, sonst sehr schön erhalten. Beigegeben von demselben zwei weitere, wohl spätere Abzüge aus der Folge „Der Bauer mit zwei Krücken“ und „Der Rattenfänger“ (Hollstein 76 und 80) und nach Rembrandt „Der Bauer mit Weib und Kind auf der Reise“ (Hollstein 96, nach B. 131) sowie von François Vivares nach Rembrandt „Zwei Bauern im Gespräch“ (nach B. 164). Aus der Sammlung Dr. Volkmar Reichmann (Lugt 6224).
Abbildung online
Bernhard Vogel (1683 Nürnberg – 1737 Augsburg)
5711 Bildnis des Kupferstechers Christoph Weigel. Schabkunstblatt nach Johann Kupetzky. 49,8 x 34,1 cm. (1714). Le Blanc 86.
350 €
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger, samtiger Druck mit Rand. Vor allem im weißen Rand stockfleckig, mit geglätteter Mittelfalte, diese teils hinterlegt, oben ein längerer und unten ein kleiner hinterlegter Randeinriss, weitere kleine Erhaltungsmängel, sonst aber gut erhalten.
Cornelis de Wael (1592 Antwerpen – 1667 Rom)
5712 Die Fischverkäufer. Radierung. 9,1 x 12,4 cm. Hollstein 57 I (von II).
300 €
Aus der Folge der „Berufe“, vor der Nummer. Ausgezeichneter Druck an die Einfassungslinie geschnitten. Etwas fleckig und altersspurig, kleine Bestoßung links oben, oben rechts geschlossener Randeinriss, weitere Handhabungsspuren, sonst noch gut. Beigegeben von Anthonie Waterloo die Radierung „Zwei Männer bei einem Teich“ (Hollstein 56). Abbildung online
Anthonie Waterloo (1610 Lille – 1690 Utrecht)
5713* Landschaft mit Alpheus und Arethusa. Radierung. 29,3 x 24,5 cm. Hollstein 125 III.
450 €
Aus der Folge von sechs Landschaften mit Szenen zu Ovids Metamorphosen. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, verso schwach gebräunt, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben drei weitere Landschaftsradierungen (Hollstein 94, 103, 124). Abbildung online
Bartholomäus Ignaz Weiss (1730–1815, München)
5714 Halbe Figur einer Frau mit entblöster Brust und ein Kaninchen haltend. Radierung. 14,6 x 9,8 cm. Nagler 16.
600 €
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Etwas stockfleckig sowie fleckig, geringfügig alters- und gebrauchsspurig, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben vier weitere Radierungen von demselben: Studienblatt mit sechs Köpfen, jeweils nach rechts gewandt, Alter bärtiger Mann, Bärtiger Mann nach unten blickend, Orientale mit Turban nach links schauend (jeweils nicht bei Nagler)
und

AAberli, Johann Ludwig 5476
Ademollo, Luigi 5348-5350
Alberti, Cherubino 5477
Aldegrever, Heinrich
5000-5004, 5478-5483
Altdorfer, Albrecht 5005-5006
Andreani, Andrea 5484
Androuet du Cerceau, Jacques 5007-5008
Angolo, Giovanni B. d‘ 5009
Anthonisz., Cornelis 5010
Audran, Jean 5485
B
Baldung, Hans 5011-5012, 5486
Barbari, Jacopo de‘ 5013
Barbiere, Domenico del 5487
Barry, James 5262
Bartoli, Pietro Santi 5488
Bartolozzi, Francesco 5263
Bartsch, Adam von 5264
Basse, Willem 5014
Beauvarlet, Jacques Firmin 5266
Beck, Leonhard 5489
Bega, Cornelis 5015, 5490-5491
Beham, Barthel 5016, 5492
Beham, Sebald 5017-5020, 5493-5497
Bella, Stefano della 5498-5500
Bellange, Jacques 5021
Bellotto, Bernardo 5267
Berchem, Nicolaes 5501
Berthold, Ferdinand 5351
Biscaino, Bartolomeo 5022
Bisschop, Jan de 5023
Blery, Eugène 5352
Boissieu, Jean Jacques de 5502
Bol, Ferdinand 5024-5026
Boldrini, Niccolò 5027, 5503-5504
Bolswert, Schelte Adams 5028, 5505-5507
Bonasone, Giulio 5029-5031
Borcht, Pieter van der 5508
Bosse, Abraham 5032-5035, 5509
Bossi, Benigno 5270
Both, Jan 5510
Boucher, François 5268-5269
Bradt, Frederik Ludvig 5271
Brebiette, Pierre 5511
Bresdin, Rodolphe 5353-5354
Brizio, Francesco 5512
Brömse, August 5418
Bronckhorst, Jan G. van 5513
Bruegel d. Ä., Pieter 5036-5046
Bruyn, Nicolaes de 5514
Bry, Theodor de 5047
Buffagnotti, Carlo Antonio 5515
Burgkmair d. Ä., Hans 5048
CCallot, Jacques 5049-5052, 5516
Canaletto 5272-5274
Cantarini, Simone 5517
Caraglio, Jacopo 5518
Carmontelle, Louis 5275
Carpi, Ugo da 5519
Carpioni, Giulio 5520
Carracci, Agostino 5053, 5521-5522
Casa, Niccolò della 5523
Castiglione, Giovanni
Benedetto 5054-5059
Chahine, Edgar 5355
Chodowiecki, Daniel Nikolaus 5277-5279, 5524-5525
Claesz., Allaert 5060
Cleve III, Hendrik van 5526
Cochin, Nicolas 5527
Cock, Hieronymus 5061-5065
Collaert, Adriaen 5066
Cort, Cornelis 5067
Coßmann, Alfred 5419
Cranach d. Ä., Lucas 5068-5071, 5528
D
Dahl, Johan Christian
Clausen 5356
Dassonville, Jacques 5529
Davent, Leon 5530
Delaune, Étienne 5072
Demarteau, Gilles 5280
Denon, Baron DominiqueVivant 5281
Desprez, Louis-Jean 5282
Diamantini, Giuseppe 5074
Dies, Albert Christoph 5283
Dietrich, Christian Wilhelm
Ernst 5284-5286
Dietterlin, Wendel 5532
Dorigny, Michel 5533
Dunker, Balthasar Anton 5287
Dürer, Albrecht 5075-5103, 5105-5113, 5534-5550
Dusart, Cornelis 5114
Duvet, Jean 5115
Dyck, Anthony van 5116
E
Earlom, Richard 5551
Eggeler, Stefan 5420
Engelmann, Godefroy 5357
Erhard, Johann Chr. 5358-5360
F
Fagiuoli, Girolamo 5117
Farinati, Orazio 5118
Fidus 5421
Filocamo, Antonio 5552
Flipart, Jean-Jacques 5288
Fontana, Giovanni Battista 5119
Fortier, Claude François 5361
Franco, Giovanni B. 5120, 5553
Furnius, Pieter Jahea 5121
Fyt, Jan 5554
GGabet, Franz 5289
Galle, Philips 5122
Géricault, Théodore 5362-5363
Gheyn II, Jacques de 5555
Ghisi, Giorgio 5123, 5556
Gmelin, Wilhelm Friedrich 5364
Goes, Marinus R. van der 5124
Goltzius, Hendrick 5125-5128, 5557, 5558-5560
Gontscharowa, Natalja 5423
Goudt, Hendrik 5129
Goya, Francisco de 5290-5297, 5561-5569
Green, Valentin 5298
Greiner, Otto 5424-5427
Greuter, Matthäus 5130-5132
Grimm, Ludwig Emil 5364a
Groot II, Johannes de 5300
H
Haid, Johann Jakob 5592
Hammer, Walter Julius 5428
Hansen, Constantin 5365
Heinzmann, Carl Friedrich 5366
Helleu, Paul César 5367
Henneberg, Hugo 5429-5430
Héroux, Bruno 5431-5432
Herrmann, Paul 5433
Hoecke, Robert van den 5133
Hoey, Jan (Dammesz.) de 5134
Hogarth, William 5593-5595
Holbein d. J., Hans 5135
Hollar, Wenzel 5136-5141, 5596
Hopfer, Daniel 5142-5145, 5597
Hopfer, Hieronymus 5146-5147, 5598
Hutin, Charles François 5599
Huybrechts, Adriaen 5148
IIgnatius, Otto Friedrich 5368
Illies, Arthur 5434-5435
Ilsted, Peter 5369-5383
JJahn, Georg 5436-5440
Jettmar, Rudolf 5441
Jode, Gerard de 5152
Jode II, Pieter de 5153
K
Kalckreuth, Leopold Graf von 5384-5385
Kilian, Bartholomäus 5600
Kittendorf, Johan Adolph 5386
Kittensteyn, Cornelis van 5154
Klein, Johann Adam 5387
Klinger, Max 5442-5451a
Knippel, Ernst Wilhelm 5388
Købke, Christen Schjellerup 5391-5392
Kobliha, František 5452
Koch, Joseph Anton 5389-5390
Kolb d. Ä., Paulus 5155
Kolbe, Carl Wilhelm 5301-5303, 5601-5602
LLaer, Pieter de 5603
Lafage, Raymond 5156
Lairesse, Gerard de 5604
Lasinio, Carlo 5304
Lautensack, Hanns 5605
Lebschée, Carl August 5393
Leclerc, Sebastien 5157
Leibl, Wilhelm 5394-5396
Leyden, Lucas van 5158-5160, 5606-5615
Liefrinck, Hans 5161
Lievens, Jan 5616
Liotard, Jean-Étienne 5617
Lipinsky, Sigmund 5453
Lois, Jacob 5162
Loli, Lorenzo 5163, 5618
Lombardisch 5164
Londerseel, Jan van 5165 Longhi, Alessandro 5619
Lorrain, Claude 5166, 5620
Loutherbourg, Philipp J. 5621
Lucchese, Michele 5167-5168
Lutma II, Janus 5622
M
Mair, Alexander 5623
Martínez y Sorlí, Crisóstomo
Alejandrino José 5169
Matham, Jacob 5170
Matthiesen, Oscar 5454
Maulbertsch, Franz A. 5305-5306
Mauperché, Henri 5624
Mechel, Christian von 5307
Meister MZ 5171
Mellan, Claude 5625
Menzel, Adolph von 5397
Merian d. Ä., Matthäus 5626
Merz, Caspar Heinrich 5398
Meyer, Dietrich 5627
Migliara, Giovanni 5399
Moeyaert, Claes Cornelisz. 5172
Monogrammist AG 5173-5174
Monogrammist HCB 5628
Moreau l‘aîné, Louis-G. 5308
Muller, Jan Harmensz. 5175-5177, 5630-5631
Müller, Johann G. von 5629
N
Neyts, Gillis 5632
Niederländisch 5178
Norblin de la Gourdaine, J.-P. 5309
O
Oesterreich, Matthias 5633
Ostade, Adriaen van 5179-5184, 5634-5644
P
Papierantiquitäten 5310-5312
Parmigianino, Francesco 5185, 5645-5646
Passe d. Ä., Crispijn de 5186, 5647-5648
Pencz, Georg 5187-5189, 5649
Pennell, Joseph 5400-5403
Pian, Antonio de 5404
Pichler, Johann Peter 5313
Pietschmann, Max 5456
Pillement, Jean-Baptiste 5650
Piranesi, Francesco 5325-5326
Piranesi, Giovanni Battista 53145324, 5651-5658
Pitteri, Marco Alvise 5659
Podestà, Giovanni A.5190-5191
Pompadour, Madame la Marquise de 5327
Pontius, Paulus 5192, 5660
R
Ramberg, Johann Heinrich 5405
Reinhart, Johann Chr. 5406-5407
Rembrandt Harmensz. van Rijn 5193-5210, 5661-5682
Reni, Guido 5683
Ribera, Jusepe de 5211-5213, 5684
Richter, Adrian Ludwig 5408
Ridolfi, Carlo 5214
Roghman, Geertruyd 5215
Roller, Mileva Antonia 5456a
Rops, Félicien 5457-5458
Rosa, Salvator 5216, 5685
Rosaspina, Francesco 5686
Rossini, Luigi 5410-5411
Rugendas d. Ä., Georg Ph. 5328
Ruisdael, Jacob van 5217
Russ, Carl 5412
S
Sadeler, Aegidius 5687-5688
Sadeler I, Johannes 5224-5225, 5689
Sadeler I, Raphael 5226-5227
Sadeler II, Aegidius 5218-5223
Saenredam, Jan 5228-5229, 5690
Salviati, Giuseppe Porta 5230
San Martino, Marco 5691
Sandkuhl, Hermann 5459
Savery, Salomon 5231
Scattaglia, Pietro 5692
Schäufelein, Hans 5232
Scheyndel, Gillis van 5233
Schmidt, Georg Friedrich 5329
Schmoll v. Eisenwerth, Karl 5460
Schmutzer, Ferdinand 5461
Schongauer, Martin 5693-5694
Schut, Cornelis 5234
Scultori, Adamo 5695
Silvestre, Israel 5696
Sirani, Elisabetta 5235
Smees, Jan 5697
Smith, John Thomas 5330
Staeger, Ferdinand 5462
Stauffer-Bern, Karl 5413-5414
Stradanus, Johannes 5236-5237
Stuck, Franz von 5463
Suavius, Lambert 5238
Summer, Andreas 5698
Švabinský, Max 5464
Swanevelt, Herman van 5699
TTempesta, Antonio 5700
Testa, Giovanni Cesare 5239
Testa, Pietro 5240-5242, 5701
Thiemann, Carl 5465-5467
Tiepolo, Giovanni B. 5331
Tiepolo, Giovanni D. 5332-5336
Tischbein d. Ä., Johann H. 5337
Toulouze, Guillaume 5702
U
Uhl, Joseph 5468-5471
Umbach, Jonas 5243, 5703
V
Varotari d. J., Dario 5244
Vasi, Giuseppe 5704-5705
Veen, Gijsbert van 5706
Velde, Adriaen van de 5245
Velde, Henry van de 5472
Velde II, Jan van de 5246-5248
Veneziano, Agostino 5249, 5707
Via, Alessandro della 5708
Vien, Joseph-Marie 5338
Villamena, Francesco 5250
Vinckboons, David 5251
Visscher, Cornelis 5252-5253
Visscher, Johannes 5709
Vliet, Jan Gillisz. van 5710
Vliet, Johannes van 5254
Vogel, Bernhard 5711
Vorsterman I, Lucas 5255
Vos, Maarten de 5256-5257
W
Wael, Cornelis de 5712
Waterloo, Anthonie 5713
Watson, Thomas 5339
Weiss, Bartholomäus I. 5340, 5714
Welté, Gottlieb 5341-5342
Widemann, Elias 5258
Wierix, Johannes 5259
Wildermann, Hans W. 5473
Wille, Johann Georg 5343
Wimmer, Franz 5474
Winck, Johann Chr. Th. 5344
Woeiriot II, Pierre 5260
Wolfsfeld, Erich 5475
Wyngaerde, Frans van den 5261
Z
Zanetti, Anton Maria 5345-5346
Zingg, Adrian 5347
Zorn, Anders 5415-5417
1. Die Galerie Gerda Bassenge KG, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB.
2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.
3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Ver steigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt.
4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.
5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend.
6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der
Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).
7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollständigem Zahlungseingang an den Erwerber über.
8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 30% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 25% auf den Zuschlag zzgl. der Umsatzsteuer (Regelbesteuerung) von z.Zt. 7% (Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Graphiken, Bücher etc.) bzw. 19% (Handschriften, Autographen, Kunstgewerbliche Gegenstände, Siebdrucke, Offsets, Fotografien, etc.). Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 25% auf den Zuschlag zzgl. der Umsatzsteuer von z.Zt. 7% bzw. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatz steuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 27% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben. Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor steuer abzug berechtigt sind, kann die Gesamt rech nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identifikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen –auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamtliche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktionsgebühr (i. d. R. 3-5%). Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedür fen einer besonderen Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vorbehalten. Katalog- und Zusatzabbildungen dürfen nicht ohne Genehmigung verwendet werden. Reproduktionsrechte und digitale Dateien der Abbildungen können gegen Gebühr erworben werden. Gegebenen-
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10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 bzw. § 24 KGSG abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Exportbeschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten eingeschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers.
11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in
banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch.
12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.
13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite.
14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. Entsprechende Gebote behalten ihre Gültigkeit für 4 Wochen nach Abgabe.
15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungsbedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber.
16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.
David Bassenge, Geschäftsführer und Auktionator
Dr. Markus Brandis, öffentlich bestellter u. vereidigter Auktionator

Stand: November 2025
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6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312g II,10 BGB].
7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.
8. A premium of 30% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 25% of the hammer price plus the VAT of 7% (paintings, drawings, sculptures, prints, books, etc.) or 19% (manuscripts, autographs letters, applied arts, screen prints, offset prints, photographs, etc.) of the invoice sum will be levied (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT. Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 25% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 27% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price.
Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale.
For buyers from non EU-countries a premium of 25% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us.
Live bidding through online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium (usually 3-5% of the hammer price).
Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted. Catalogue images may not be used without permission. Reproduction rights and digital files can be acquired for a fee. Any copyrights of third parties that may still exist remain unaffected by this and may have to be obtained separately.
9. Auction lots will, without exception, only be handed over after pay ment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, American Express), checks and any other form of non-cash payment are accepted only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately.
10. According to regulation (EC) No. 116/2009 resp. § 24 KGSG, export license may be necessary when exporting cultural goods depending on the type or value of the object in question. For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected
materials are only granted under strict conditions or may not be granted at all. The import of such objects may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.
11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid.
12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.
13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.
14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by telephone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount. Corresponding bids are binding for 4 weeks after submission.
15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals.
16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid.
David
Bassenge, auctioneer Dr. Markus Brandis, attested public auctioneer
As of November 2025

Dr. Ruth Baljöhr
David Bassenge
Eva Dalvai
Reproduktionen
Ana Briceño
Philipp Dörrie
Torben Höke
Stefanie Löhr
Clara Schmiedek

Lea Kellhuber
Nadine Keul
Harald Weinhold
Gestaltung & Satz
Stefanie Löhr


