Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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LENZBURGER WOCHE

DONNERSTAG, 18. JUNI 2020

Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.

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Geht nach 47 Berufsjahren bald in Pension: Der Sarmenstorfer Postbeamte Hansueli Tschopp.

Foto: Graziella Jämsä

Ein Postbeamter, der niemals stehen bleiben will Sarmenstorf Er hat Liebesbriefe ausgetragen, die AHV persönlich überbracht und viele Kilometer per Velo zurückgelegt. Nun steht für Hansueli Tschopp nach 47 Jahren bei der Post die Pension vor der Tür. ■

GRAZIELLA JÄMSÀ

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er Kontakt zu Menschen ist Hansueli Tschopp wichtig. «Darum habe ich mich für die Stifti als PTT-Beamter entschieden.» 1972 ist er mit den Eltern nach Sarmenstorf gezogen, sein Berufsweg beginnt ein Jahr später in Wohlen. Als Ablöse, also als Ferienvertretung, erfährt er sich buchstäblich die Gemeinden Villmergen, Dottikon, Dintikon, Othmarsingen und das heimische Sarmenstorf. «Bis ich 1984 in Muri gewählt wurde», schildert Hansueli Tschopp und fügt er-

klärend hinzu: «War eine Stelle frei, hat man sich bei der Kreispostdirektion gemeldet und wurde dann vom Posthalter gewählt.» Zum zweiten Mal hatte er 1990 ebendiesen Erfolg in Sarmenstorf und ist diesem Posten auch nach dem Zusammenschluss der Zustellregion mit Fahrwangen treu. Wie ist es ihm in diesen 47 Jahren mit all den technischen und organisatorischen Veränderungen ergangen? «Man muss immer in Bewegung bleiben. Nimmt man eine Abwehrhaltung ein, steht man irgendwann alleine da. Aber wenn man immer weiter lernt …» Hansueli Tschopp lächelt strahlend und fügt zwinkernd hinzu: «Das heisst nicht, dass mir Whatsapp besser gefällt, als Liebesbriefe auszutragen. Doch Ignoranz hilft keinem weiter.»

Kontakte wurden seltener

Natürlich sei der Kontakt zu den Menschen seltener geworden. «Früher habe ich unter anderem jedem Bewohner und jeder Bewohnerin im Altersheim die

AHV persönlich überbracht. Privat gab es dann ab und zu ein Schnäpsli.» Heute erschwerten es wechselnde Touren, Anwohner kennen zu lernen. Auch das Pendeln zum Arbeitsplatz bewirke, dass ganze Strassenzüge tagsüber wie ausgestorben seien. Dem Beamtenstatus der schweizerischen PTT (Post-, Telefon- und Telegrafenbetriebe) trauert er nicht nach. Ebenso wenig der früheren Berufskleidung. «Bei der Uniform hiess es Sommer wie Winter Krawatte tragen. Dann war da die Pöstlermütze und die viel zu kurze Pelerine schützte weder wirklich vor Regen noch vor Schnee.» Hansueli Tschopp deutet auf sein T-Shirt. «Das hier ist wesentlich praktischer.» In wenigen Wochen wird er private Garderobe tragen. Was hat er nach seiner Pensionierung vor? Er sinniert einen Moment, bevor er antwortet: «Mehr Zeit haben. Mehr Zeit fürs Velofahren, Wandern und für die Grosskinder. Mehr Zeit für alles.» Seine Aufzählung zeigt, Hansueli Tschopp will niemals stehen bleiben.

Vor 20 Jahren wurde mit Frank Wedekinds «Frühlingser wachen» eine grossartige städtische Kulturtradition begründet – das Peter Buri Landschaftstheater Lenzburg. Die nun auf 2021 verschobene Jubiläumsproduktion ist eine Hommage an die ehemalige Seifenfabrik Lenzburg. Mit ihr schliesst sich ein dramaturgisch-thematischer Bogen – quasi vom «Frühlingserwachen» zum «Frühlingsputz». Irgendwo und irgendwie zwischen «Frühlingserwachen» und «Frühlingsputz» schwebt auch die Lenzburger Stadtpolitik. Sie war zwar nicht gerade in einen Winterschlaf versunken – es gab aber doch eine längere Phase des Dösens, in welcher der Einwohnerrat eher wie ein Durchlauferhitzer für stadträtliche Fait-accompli-Entscheide wirkte denn als politische Mitbestimmungskraft. Doch spätestens seit der Rückweisung der unisono als unbefriedigend und unzulänglich bezeichneten «Bleiche»-Vorlage ist in Lenzburg eine Art politisches Frühlingserwachen zu beobachten. Bereits zuvor hatte es die Schule Lenzburg gewagt, aufgrund der realen Zahlenentwicklung die stadträtliche «Vogel-StraussPolitik» bei der Schulraumplanung in Frage zu stellen. Mit Erfolg – wie die aktuelle Einwohnerratsvorlage zeigt. Starke Signale und Zeichen für erwachenden politischen Mitsprache- und Mitgestaltungswillen sind zudem im Bauund Verkehrswesen zu orten. Vermehrt stossen grössere und sensiblere Projekte auf Widerstand – wegen eines gewissen Wachstumsüberdrusses in der Bevölkerung sowie planungspolitischer Versäumnisse und Fehleinschätzungen. Der erfolgreiche und wegweisende Beschwerdeentscheid beim «Klotzprojekt» Stadtgässli soll dem Vernehmen nach wie ein Frühlingssturm durch Rathaus und Stadtbauamt gefegt sein. Und auch bei der BahnhofstrasseSanierung scheint eine Velo- und Kosten-Nutzen-Debatte in Gang zu kommen. Vielleicht entwickelt sich ja nun aus dem politischen «Frühlingserwachen», wie vor 20 Jahren beim Theater, eine neue, grossartige Kulturtradition – eine Politkulturtradition von Transparenz, Offenheit, Einbezug, Diskurs und Dialog. Peter Buri, Lenzburg

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