Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 678 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 102 I 169. Jahrgang I Dienstag, 29. Dezember 2015
Kanalisation sanieren
Schulen im Fokus
Der Gemeinderat Obfelden will die schlechten Abschnitte schnell ausbessern. > Seite 3
Zum Jahreswechsel kommen diesmal Schulleiter und Schüler zu Wort. > Seite 7 bis 10
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Fertig Velobility Die Maschwander Veloverleihfirma von Philip Douglas ist in Liquidation. > Seite 13
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Gelebte Solidarität Kirchturm-Sanierung in Hausen: Ämtler Kirchgemeinden spenden grosszügig. > Seite 14
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Mobilität teilen Der Kanton will sich nicht an einem Pilot-Projekt im Säuliamt beteiligen. > Seite 15
Mehr Töff- denn Schlittelwetter Vor dem Jahreswechsel ist es – typisch für 2015 – ausserordentlich sonnig und warm
Ende Dezember über die Buchenegg? Am Samstag waren jedenfalls einige Töfffahrer unterwegs. (Bild Thomas Stöckli)
Rekordwarm und -trocken – so bleibt das Jahr 2015 meteorologisch in Erinnerung. Und so verwundert es kaum, dass es auch sonnig zu Ende geht. Die milden Temperaturen haben vergangenes Wochenende nochmals manche Cabriolet- oder Töffbesitzer zu einer winterlichen Ausfahrt verleitet, aber auch Velofahrer waren überall unterwegs. Viel Sonne – das wünscht man sich und anderen zu verschiedenen Gelegenheiten. Die Sonne steht für die Lebenskraft schlechthin. Sonnig soll das Ferienwetter sein, aber auch das Gemüt. Als natürliche Uhr gibt sie den Takt des Lebens vor und ist somit auch Symbol für Fortschritt und Entwicklung. In diesem Sinne wünscht der «Anzeiger» seinen Leserinnen und Lesern einen guten Start in ein hoffentlich sonniges neues Jahr 2016! (tst.) ................................................... > Mehr zum Jahreswechsel auf den Seiten 7/8/9/10/11
gedanken am jahresende
Freiwillige und Vereine – das sind wichtige Stützen der Gesellschaft ................................................... von werner schneiter
J
ahreswechsel – das ist die Zeit des Rückblicks, die Zeit der Bilanzen, aber auch die Zeit der guten Vorsätze. Und da reden wir für einmal nicht vom Abnehmen, nicht von Mässigung beim Alkoholkonsum, nicht von verstärkten Sparanstrengungen oder der Absicht, mehr Sport zu treiben. Nein, dieser Text handelt von Dankesagen – nicht für Geschenke oder andere materielle Zuwendungen, nicht für die Lohnerhöhung, nicht für eine Dienstleistung oder für einen Gefallen. Das alles gehört bei Wohlerzogenen zu den Selbstverständlichkeiten. Auch wenn die Zeitung ein Informations- und kein Dankesorgan ist, soll an der Schwelle zum neuen Jahr für einmal Danke gesagt werden für das, was viele in unserem hektischen und auch von Egoismus geprägten Alltag, in Zeiten der Ich-AG, nicht oder kaum zur Kenntnis genommen wird – dafür nämlich, dass das öffentliche Leben über weite Strecken nur deshalb funktioniert, weil sich Viele engagieren, ohne dass sie dafür eine adäquate Gegenleistung erhalten.
Integrationsarbeit von Vereinen Da ist an erster Stelle die Freiwilligenarbeit zu nennen. Sie ist – trotz oft gehörter Klagen über schwindendes öffentliches Engagement und fortschreitenden Rückzugs ins Private – immer noch erstaunlich gross: Gemäss Bundesamt für Statistik nimmt ein Fünftel
der Bevölkerung in der Schweiz mindestens eine unbezahlte, ehrenamtliche oder freiwillige Tätigkeit in einem Verein, einer Institution oder einer Organisation wahr. Vieles würde nicht funktionieren ohne Freiwillige. Dazu zählen auch Behördenmitglieder oder Feuerwehrleute, die zwar entschädigt werden, aber gleichwohl auf freiwilliger Basis für das Funktionieren einer Gemeinde oder für Sicherheit sorgen. Leider nimmt man sie oft nur dann wahr, wenn etwas schief läuft, wenn Fehler begangen werden oder wenn man mit einem Entscheid nicht einverstanden ist. Gerade Vereine erfüllen wichtige gesellschaftliche und soziale Aufgaben, die oft viel zu wenig gewichtet oder auch gar nicht zur Kenntnis genommen werden. Viele Gemeinden unterstützen Jugendarbeit und deren Projekte finanziell, stellen Lokalitäten zur Verfügung. Gut so! Auf der anderen Seite geben sich die vorhin gelobten Behörden gegenüber Vereinen und anderen Organisationen zunehmend knausrig, piesacken Organisatoren von Veranstaltungen mit immer mehr Auflagen und höhren Gebühren – und argumentieren dabei gebetsmühlenartig mit klammen Finanzen und und der Notwendigkeit des Sparens, was sich rundum auch in der Erhöhung von Steuerfüssen manifestiert. Sparsamkeit ist per se keine schlechte Tugend, greift aber dort zu kurz, wo Vereine nicht nur das Dorfleben bereichern, sondern veritable Jugend- und Integrationsarbeit leisten. Gerade Letzteres hat eine immense Bedeutung, leidet
aber leider unter zu geringer öffentlicher Wahrnehmung. Auch, weil sich solche Leistungen und Erfolge nicht in Zahlen definieren lassen und nicht an die «grosse Glocke» gehängt werden. Im FC Affoltern, einem der grössten Säuliämtler Vereine, kicken rund 350 Juniorinnen und Junioren in 23 Mannschaften, betreut von einer grossen Zahl Ehrenamtlicher, deren Engagement oft über den Sport hinausgeht – so, wie auch in anderen Vereinen. Der FC Affoltern, die Leichtathletik-Vereinigung Albis und andere Vereine, welche die Sportanlage «Moos» benützen, müssen nun ab 2017 neu jährlich zusammen der Gemeinde 50 000 Franken für die Benützung abliefern. Die Konsequenzen für die Vereine sind noch nicht absehbar.
Beeindruckende Vielfalt Vereine und Organisationen bieten Plattformen für Begegnungen und Austausch, sorgen mit Veranstaltungen und Festen für Freude, leisten für Neuzugezogene wertvolle Integrationshilfe und haben gesellschaftliche Klammerfunktion. Zahlreiche Vereine leiden aber unter Mitgliederschwund, weil viele Menschen ihre Freizeit individuell und frei von Verpflichtungen gestalten wollen. Auflösungen sind die Folge. Aber auch unter solchen Vorzeichen ist es immer wieder erstaunlich, was uns da im Säuliamt übers Jahr geboten wird. Man betrachte den wöchentlich erscheinenden Veranstaltungskalender im «Anzeiger»: Wochenende für Wochenende, aber auch
wochentags besteht mehrfach Gelegenheit zu Veranstaltungsbesuchen: vom Konzert in der Kirche bis zum Jodlerabend, vom Jassturnier bis zum Theaterabend, vom Musik- oder Turnerchränzli bis zum Adventsbasar, vom Volleyballturnier bis zum Gerätewettkampf in der Mehrzweckhalle hin zur Vernissage oder Lesung in der Bibliothek – die Vielfalt ist beeindruckend. Das Säuliamt – gleichsam Kultur- und Sportregion. Wer hochstehende klassische Musik geniessen will, muss nicht unbedingt in die Tonhalle nach Zürich, der kann das Konzert der Geschwister Tschopp aus Obfelden in der Kirche geniessen. Wer TonhalleMusiker hören will, der kann ins «LaMarotte» in Affoltern. Wer magische Momente geniessen möchte, geht ins «Rössli» nach Mettmenstetten, nicht ins Schauspielhaus oder ins BernhardTheater. Hinter all diesen Events stehen Vereine und Organisationen, die immensen Aufwand betreiben, bisweilen auch finanzielle Risiken in Kauf nehmen und angewiesen sind auf Sponsoren. Sie bereichern das öffentliche Leben und verdienen öffentliche Anerkennung – nicht nur in Form von Worten. Daran sollten sich Finanzvorstände erinnern, wenn sie Budgets erstellen – auch wenn diese Kopfzerbrechen bereiten. Daran sollten sich auch jene erinnern, die Auflagen und Reglemente für öffentliche Einrichtungen kreieren und Gebühren festsetzen. Und natürlich die Bevölkerung, die aufgerufen ist, das reichhaltige Angebot zu nutzen.
Dr. med. Roland Kunz, Chefarzt Geriatrie und Palliative Care und Ärztlicher Leiter. (Bild Bruno Torricelli)
Palliative Care: Im Bezirk funktioniert das Netzwerk gut Menschen mit unheilbaren Krankheiten brauchen besondere Pflege. In der Fachsprache Palliative Care genannt. Dieses wichtige Bedürfnis erkannte Dr. Christian Hess, ehemaliger ärztlicher Leiter und Chefarzt Innere Medizin am Bezirksspital bereits vor zehn Jahren. Er berief Dr. med. Roland Kunz nach Affoltern und betraute ihn als Chefarzt Geriatrie und Palliative Care mit dem Aufbau eines überregionalen Kompetenzzentrums für Palliative Care. In den vergangenen Jahren bauten Roland Kunz und sein «Villa Sonnenberg»-Team ein tragfähiges, gut funktionierendes Netzwerk auf mit Hausärzten, mit Leuten der Spitex sowie der Onko-Spitex. Das ermöglicht Schwerkranken, die Betreuung zu Hause in gewohnter Umgebung. Oft geht auch der Wunsch in Erfüllung, zu Hause ohne Schmerzen und Ängste sterben zu dürfen. (ms.)
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