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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 83 I 174. Jahrgang I Freitag, 23. Oktober 2020

Geldwäscher

Ein Ämtler hat Telefonbetrügern in Deutschland sein Konto zur Verfügung gestellt. > Seite 3

Malerische Ecken

Ein neuer Kalender vereint zwölf Zeichnungen von Ortsansichten aus der Region. > Seite 7

«Herz-Tiere»

Ein neues Angebot um Tier, Natur und Landleben in Uttenberg. > Seite 8

KG+ im Recht

Die Bezirkskirchenpflege weist Vorwürfe gegen die Abstimmung als unbegründet ab. > Seite 8

WM mit Adrian Brennwald Der Aeugster versuchte sich erstmals an einem ungewöhnlichen Ultra-Format Die Lücke zu den Top-Nationen, Belgien und den USA, war gross, mit Rang 14 schlug sich die Schweiz an den dezentral ausgetragenen Weltmeisterschaften im Backyard-Ultra dennoch beachtlich. Adrian Brennwald, der erstmals in dieser Disziplin antrat, war Drittbester des Teams. von Thomas sTöckli 6706 Meter in einer Stunde zurücklegen – darum geht es beim Backyard-Ultra. Das ist eigentlich nicht viel, aber trotzdem gilt das Format als härtestes Ausscheidungsrennen. Das liegt daran, dass die Runde nicht nur einmal, sondern jede Stunde von Neuem zurückgelegt werden muss. Wer die Strecke verlässt oder es nicht pünktlich an den Start oder ins Ziel schafft, scheidet aus. Sieger ist, wer eine Runde mehr absolviert als alle Gegner. Der Weltrekord aus dem Jahr 2018 lag bisher bei 68 Runden. Er sollte an der WM deutlich pulverisiert werden. «Backyard» ist englisch für Hinterhof und dürfte für den geringen Platzbedarf der kurzen Schlaufen stehen. Während das Format insbesondere in den USA schon länger beliebt ist, fand es erst dieses Jahr in die Schweiz. Und für die Weltmeisterschaft wurde im Coronajahr ein neues Format eingeführt, nach dem jede der 21 Nationen mit bis zu 15 Athleten auf einer eigenen Rundstrecke antritt. Vom Schweizer Veranstalter wurde auch Adrian Brennwald, Ultraläufer aus Aeugst, angefragt. Das für ihn neue Format habe ihn auf Anhieb gereizt, verrät er, der im Gegensatz zur internationalen Konkurrenz allerdings ohne spezifische Vorbereitung antrat. Dabei ist beim Backyard Ultra so einiges anders als bei anderen Ultraläufen. Die knapp 7 km, die eine Runde

Umwelt und Verkehr für Weiss An der Urnenwahl vom 27. September wurde Peter Weiss für den Rest der Amtsdauer bis 2022 in den Gemeinderat Obfelden gewählt. Die Behörde hat sich mittlerweile konstituiert und Weiss hat sein Amt als Vorsteher Umwelt und Verkehr per 15. Oktober angetreten. Für den zurückgetretenen Thomas Ammann hatte nach einer stillen Ersatzwahl bereits Mitte August Gemeinderat Stephan Hinners das Gemeindepräsidium übernommen. Er ist zudem Hochbauund Liegenschaftenvorstand. Die weiteren Gemeinderäte: Christoph Kobel (Finanzen/Kultur), Isabelle Egger (Soziales/Jugend), Franziska Marty (Gesundheit/Alter), Marcel Schönbächler (Tiefbau/Sicherheit) und Schulpräsident Werner Kurt (Schule Bildung). (red.)

> Verhandlungsbericht auf Seite 3

lang ist, legt Brennwald ansonsten im Training in 40 bis 45 Minuten zurück. Das Tempo ist also nicht die Herausforderung. Vielmehr sind es die Rhythmusbrüche, immer wieder pausieren und frisch anlaufen zu müssen. «Das bin ich nicht gewohnt», sagt denn auch Adrian Brennwald. Während ihm, dem routinierten Bergtrailläufer, das mit 100 Höhenmetern leicht coupierte Gelände der Schweizer Strecke noch entgegenkam, setzten ihm die kalten Nachttemperaturen doch sehr zu: «Wenn man bei vier Grad Celsius anläuft, ist das schon hart.» Und kaum auf Betriebstemperatur gekommen, sei die Runde wieder vorbei. Mit den Hinweis auf die hiesigen Bedingungen will er allerdings keinesfalls die Leistungen der internationalen Konkurrenz herabsetzen: «Andere hatten dafür vielleicht Regen oder starken Wind.»

Reichlich Zeit für die Verpflegung Für die fünf bis zehn Minuten Pausen zwischen den Runden hatte Brennwald im Start- und Zielbereich einen Campingstuhl bereitstehen. Von seinem Betreuer wurde er jeweils mit einer warmen Jacke und einer Decke empfangen. Und auch für die Verpflegung reicht die Zeit bei diesem Wettkampfformat locker. «Das hat man sonst nie», so Brennwald. Etwa alle fünf Runden gönnte er sich eine grössere Mahlzeit, etwa Bratwürste, Älplermakronen, Kartoffelstock oder eine Pizza, dazwischen Riegel, Früchte oder etwas Müesli. Während bei anderen Ultraläufen die meisten auf sich allein gestellt unterwegs sind, trifft man sich beim Backyard Ultra jede Stunde wieder am Start. «Das gibt mehr Zusammenhalt», sagt Brennwald, der rund die Hälfte der Schweizer bereits von anderen (Trail-)Läufen kannte. Über elf Stunden dauerte es, bis der erste ausstieg. Zwei weitere schafften 18, einer 22 Runden. Und nach 24 Stunden schrumpfte das Schweizer Team –

Später Rückblick

Die SAC Sektion am Albis empfing zur GV im Pfarrhauskeller Mettmenstetten. > Seite 9

Hülle dicht Die Amag baut in Wettswil ein neues Carrosserie-Center. Nun wurde – ziemlich genau ein Jahr nach dem Baubeginn – mit der Aufrichtungsfeier der Meilenstein «Hülle dicht» gefeiert. Das Center schafft neue Stellen für hoch qualifizierte und spezialisierte Fachkräfte. Einige Positionen seien bereits besetzt worden, es gebe jedoch noch offene Stellen, teilt das Unternehmen mit. (red.)

> Bericht auf Seite 15

Geistreicher Krimi

Laufen und pausieren. Die grosse Herausforderung an der Backyard-Ultra-WM war für Adrian Brennwald der fehlende Rhythmus. (Bilder Pascal Quaiser) alles erfahrene Ultraläufer – jede Runde weiter. «80 Prozent haben wegen Überbelastung aufgehört», so Brennwald, «wegen Sehnenentzündungen oder Muskelverhärtungen.»

203 km in 30 Runden Für den Aeugster war nach 30 Runden Schluss. Als drittletzter Schweizer strich er die Segel. «Mein Fuss begann zu schmerzen und ich wollte keine Verletzung riskieren», begründet er, zumal er auch mit 20 oder 30 Runden mehr keine Chance sah, gegen die grossen Nationen reüssieren zu können. Der zweitletzte Schweizer hat eine Runde später aufgegeben und so musste nach Runde 32 auch Niklas Sjoblöm aus dem Rennen, der die Schweizer Backyard-Ultra-Premiere im Mai mit 41 Runden für sich entschieden hatte. Nach Reglement des Teamevents ist spätestens eine Runde nach Aufgabe des letzten Mitstreiters Schluss.

Die ausdauerndsten unter den Backyard-Läufern, zwei Belgier, waren auch nach drei Tagen noch auf der Laufstrecke. Der erste Verlierer, Merijn Geerts, scheiterte erst auf der 75. Runde an der Richtzeit, Karel Sabbe schaffte auch diese und darf sich nun mit über 500 km Backyard-Weltmeister und -Weltrekordhalter nennen. «Da komme ich mir mit meinen 30 Stunden wie ein kleines Würstchen vor», kommentiert Adrian Brennwald. Rund 203 km hat er zurückgelegt. Er, der es in 24-Stunden-Rennen auch schon auf 230 km gebracht hat. Den Backyard-Lauf mit seinen Rhythmusbrechern habe er denn auch als ungleich intensiver erlebt. War es das nun für den Aeugster mit Backyard-Ultras? «Unmittelbar nach dem Lauf hätte ich gesagt: nie mehr!», sagt Adrian Brennwald und lacht. Mit einigen Tagen Distanz wollte er am Mittwoch eine weitere Teilnahme allerdings nicht mehr kategorisch ausschliessen.

«Drei Männer im Schnee»

Mord ist Familiensache im klassischen Krimi «Knives out», den das Kinofoyer Lux am Donnerstag, 29. Oktober, in der Aula Ennetgraben in Affoltern zeigt. Verdächtig sind sie alle, die exzentrischen Familienmitglieder, wie auch das Hauspersonal. Während James-BondDarsteller Daniel Craig als blasierter Detektiv ermittelt, bringt die fintenreiche Spurensuche zu den Geheimnissen der Beteiligten allerhand Verrat und Missgunst ans Licht – und überrascht mit unerwarteten Wendungen. (red.)

> Veranstaltungshinweis auf Seite 16 ANZEIGEN

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50043 Die Aemtler Bühne probt für «3 Männer im Schnee», eine Komödie von Charles Lewinsky nach dem Roman von Erich Kästner. In drei Wochen steht die Premiere bevor. (Bild zvg.) > Interview mit Regisseur René Schnoz auf Seite 5

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