CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 74 I 174. Jahrgang I Dienstag, 22. September 2020
Politische Jugend
In Obfelden und Ottenbach wird das Partizipationsprojekt «engage» lanciert. > Seite 3
Vielfalt an Projekten
Die Standortförderung hat ihre Ideen und laufenden Engagements vorgestellt. > Seite 5
«Stallbraui» eröffnet
Nach zwei Jahren Umbau wird auf dem Hof Allenwinden in Kappel Bier produziert. > Seite 6
Feuersbrünste
Eine neue Broschüre beleuchtet die Geschichte der Feuerwehr in Hausen. > Seite 8
Auf der Erde ist es zu warm Buss- und Bettagstagung in Kappel zum Thema Klimawandel
Stallikons positive Rechnung
> Bericht auf Seite 5
Von Martin Platter
40 Jahre Kirchgemeinde
Klimaforscher Prof. Dr. Andreas Fischlin bei seinem Referat in der Kappeler Kirche. (Bild Martin Platter) illustrieren, brachte der Forscher das Beispiel von zwei Bildern aus dem Luzerner Gletschergarten. Eines zeigte das tropische Klima in der Schweiz vor vier Millionen Jahren und ein anderes vor 18 000 Jahren unter einer Eisschicht. Er schätzte, dass während der Tropenphase und einem Plus von zwei bis drei Grad mehr Durchschnittstemperatur der Meeresspiegel etwa 14 Meter höher war als heute. Während der Eiszeit dagegen sei der Meeresspiegel um etwa 1,5 Meter tiefer gewesen als heute.
Beunruhigende Prognosen Die Zukunft der Erde gehe eher wieder Richtung Tropenphase. Man habe alleine in den letzten 60 Jahren einen
Temperaturanstieg in der Schweiz von 8,5 auf 9,4 Grad festgestellt. Dies während zwei je 30-jährigen Messperioden ab 1960 und ab 1990. Wenn wir so weitermachten, gebe es ein Plus von 4,7 Grad bis Ende des Jahrhunderts. Bis ins Jahr 2300 sei eine Temperaturzunahme von 8,5 Grad möglich. Anhand diverser Charts zeigte Fischlin, dass die Erderwärmung kein Hirngespinst, sondern Realität ist. Er widerlegte die Thesen der Klimaskeptiker, die sagen, dass es Klimaerwärmung schon immer gegeben habe. Im Winter werde es spürbar wärmer, nicht im Sommer. Im internationalen Vergleich habe die Klimaerwärmung in der Schweiz sogar doppelt so stark zugenommen, da wir mehr ländliche und Bergregionen mit Gletschern haben. Die
Folgen betreffen alle Lebensbereiche, vor allem aber den Wald, die Landwirtschaft und die Wasserwirtschaft. Es sei ein Teufelskreis, denn je wärmer es werde, desto stärker äusserten sich auch die negativen Folgen wie extreme Trockenheit und extremer Regen, der zu Überschwemmungen führt. Dazu komme das Schmelzen des Permafrosts, der Bergstürze und Erosionen in Berggebieten bewirke. Die Entwicklungsländer treffe es besonders hart, was wiederum Völkerwanderungen und Flüchtlingsströme auslöse. Mit unserer Lebensweise und unserem Einfluss auf die Politik hätten wir es in der Hand, die Entwicklung zumindest zu bremsen.
FCWB weiter im Hoch
Am vergangenen Freitag fand im Sekundarschulhaus Hausen die Finissage der Ausstellung «Weid Cube» statt. Die Organisatoren blicken auf bewegte und intensive vierzehn Tage zurück.
Der FC Wettswil-Bonstetten (1. Liga) startete verhalten in die Partie gegen Höngg und geriet nach 20 Minuten durch einen abgefälschten Freistoss prompt ins Hintertreffen. Die Ämtler reagierten bärenstark und schnürten die Gäste fortan in deren Platzhälfte ein. Lohn der immer zwingender werdenden Kombinationen
kamera postierten, Zeichnungen der Gäste anfertigten und in ein System einordneten. In anderen Installationen waren Ölmalereien oder ein Experimental-Spielfilm zu sehen. Eine Künstlerin erfand in ihrer Arbeit «Bork» ein eigenes Entschlüsselungssystem von Käferspuren auf Holz und hinterfragte damit das Bedürfnis des Menschen, alles verstehen zu wollen. Brikena Buqaji wiederum fertigte aus Gelatine und Glycerin 72 Unterhosen. «Heaven ist Empty», hiess ihre Installation, die in Anlehnung an die weibliche Diversität – insbesondere aber an die 72 Jungfrauen entstand, die einem Mann im muslimischen Paradies versprochen werden. Es gab in Hausen also viel zu sehen. Unter den Jugendlichen hat in den vergangenen vierzehn Tagen aber besonders eine Installation zu reden gegeben: diejenige von Aline Peter. Die 22-jährige Luzernerin präsentierte auf den Toiletten delikate Sujets.
> Bericht auf Seite 7
In Bonstetten feierte am Sonntag die katholische Kirchgemeinde St. Mauritius ihr 40-jähriges Bestehen schlicht mit einem Gottesdienst. Generalvikar Josef Annen blickte in seiner Predigt zurück auf die Zeiten vor dem KirchenNeubau, als noch im verrauchten Saal des «Bahnhöfli» Tische und Stühle zurechtgerückt wurden für den Gottesdienst. Und Pfarradministrator Antonio Lee versprach: «Nächstes Jahr wird dann richtig gefeiert!» (red.)
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> Bericht und Kommentar auf Seite 6
Der «Weid Cube» hat polarisiert
Vor einiger Zeit gelangte der ehemalige Hausemer Sek-Schüler Florian Rubin mit einer Idee an seine frühere Lehrerin Nadine Urmi. Den Jugendlichen zeitgenössische Kunst näherbringen, wie wäre das? «Toll», fand sie, war begeistert und so kam es, dass am 5. September im Sekundarschulhaus Weid 2 die Ausstellung «Weid Cube» eröffnet wurde. Zehn junge Künstlerinnen und Künstler hatte Florian Rubin, inzwischen Kunststudent in Bern, zusammengetrommelt, sie alle stellten in verschiedenen Räumen des Sekundarschulhauses ihre Arbeiten aus. Von Florian Rubin selbst gab es eine Live-Performance zu sehen, in welcher er und seine Co-Organisatorin Anica Nizic sich als analoge Überwachungs-
Der ganztägige Benefiz-Anlass «Papageno» im Park Seleger Moor hat begeistert. > Seite 9
Stallikon kann eine erfreuliche Jahresrechnung 2019 vorweisen. Budgetiert wurde ein Ertragsüberschuss von 92 000 Franken, dieser beträgt aber stattliche 1,76 Millionen Franken, somit ist er 1,67 Millionen besser als budgetiert. Viel zu diskutieren gab es daher an der Gemeindeversammlung in Stallikon nicht. Ohne Einwände und einstimmig hiessen die 26 anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Jahresrechnung 2019 gut. (red.)
Es waren düstere Zukunftsaussichten, die der Klimaforscher Professor Dr. Andreas Fischlin in seinem Referat am letzten Sonntag in der Kirche Kappel prognostizierte. Der Vizepräsident des Weltklimarates sagte: «Ein ungebremster Klimawandel gefährdet unsere Zivilisation.»
Coronabedingt wurde der Anlass in der Klosterkirche durchgeführt. Trotz der Einhaltung der Distanzregeln galt eine Maskenpflicht, was bereits beim Zuhören für ein unangenehmes Klima im Gesicht sorgte. Passend dazu sagte Pfarrer Volker Bleil, der durch die Tagung führte, in seiner Einleitung, dass der Buss- und Bettag ein Tag zum Innehalten sei, um sich darüber bewusst zu werden, vielleicht in einer Sackgasse zu stecken. «Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch», zitierte Bleil aus Hölderlins «Patmos». Die Hitze der letzten Sommer habe die Bleifenster der 700 Jahre alten Klosterkirche so stark ausgedehnt, dass sie kaputt gegangen seien. Dann übergab der theologische Leiter des Klosters Kappel das Wort an Andreas Fischlin. Dieser eröffnete pointiert: «Ich glaube nicht, dass Gott die Naturgewalten ausser Kraft setzt, um uns von der Selbstzerstörung zu bewahren. Ich lade Sie deshalb ein, aktiv gegen den Klimawandel zu kämpfen. Denn wir verändern das Klima. Das vom Bund propagierte Ziel ‹netto null› für fossile Energieträger ist die Lösung.» Ab sofort sollten die Investitionen in klimaschädigende Projekte gestoppt werden. Um die Auswirkungen des Klimawandels zu
«Zauberwald»
bedeuteten nach der Pause die sehenswerten Treffer durch Claudius Brüniger und Nicola Peter, ehe in der Nachspielzeit Ronnie Aeberli gar auf 3:1 erhöhte. WB liegt nun mit zwölf Punkten aus fünf Spielen auf Rang zwei. (kakö)
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> Bericht auf Seite 17
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20039 WB-Verteidiger Claudius Brüniger (zuvorderst) hat für die Rotschwarzen den 1:1-Ausgleich erzielt. (Bild Kaspar Köchli)
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