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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 60 I 174. Jahrgang I Dienstag, 4. August 2020

Schwer verletzt

Am Freitag ist in Rifferswil ein Motorrad mit einem Lieferwagen kollidiert. > Seite 3

«Schöne Schweiz»

Nach den Absagen der meisten Feiern zum 1. August: Reden, die nie gehalten wurden. > Seite 4

Sommerlager

Die Jubla Säuliamt verbrachte zwei unvergessliche Wochen in Emmetten. > Seite 5

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«Exotische» Nähe

Wanderung von Hakab nach Agasul: Was orientalisch anmutet, befindet sich im Kanton. > Seite 6

«Wir können alle Helden sein!» Einziger Festredner im Bezirk: Roy Gerber rief in Mettmenstetten auf, sich zu engagieren Als einzige Gemeinde im Bezirk hat Mettmenstetten im Coronasommer an ihrer offiziellen Feier zum 1. August festgehalten. Dafür durften die Organisatoren viel Lob entgegennehmen. von Thomas sTöckli Würden die Mettmenstetter als Organisatoren der einzigen offiziellen Augustfeier im Bezirk überrannt werden oder sollten die Ängste im Zusammenhang mit Corona so stark dominieren, dass der Referent und die Organisatoren weitgehend unter sich bleiben? Die Befürchtungen in beide Richtungen erwiesen sich als unbegründet. Rund 80 Personen fanden auf den paradiesischen Festplatz über dem Dorf. Mit Musik der Lindenörgeler und dem traditionellen Glockengeläut wurde der Anlass eingeleitet. «Wenn die Glocken läuten, spricht der Pfarrer noch anderthalb Stunden», drohte Festredner und Theologe Roy Gerber vor seiner Ansprache am Tisch. Zu erzählen hätte er ja viel, er, der einst in die USA ausgewandert war, um den «Amerikanischen Traum» zu leben: Als Verkaufsleiter eines internationalen Konzerns in den USA angekommen, machte er sich bald selbstständig und gründete nach und nach drei Firmen. So weit alles nach Plan, doch dann zieht es ihm bei Freiwilligeneinsätzen in seiner Kirchgemeinde sprichwörtlich den Ärmel rein und er beginnt sich immer mehr für Menschen in schwierigen Lebenssituationen stark zu machen, für missbrauchte Kinder, Obdachlose und Drogensüchtige. Er studiert Theologie und engagiert sich – zurück in der Schweiz – für die Sozialwerke von Pfarrer Sieber, ehe er den Verein «Be Unlimited» gründet, der aus Mettmenstetten Einzelpersonen, Firmen und Athleten in schwierigen Situationen begleitet, und ein Jahr später die «Kum-

Festredner Roy Gerber (l.) und Organisator Peter Junker vor der 1.-August-Festgemeinde in Mettmenstetten. (Bild Thomas Stöckli) mernummer» lanciert, eine Anlaufstelle für Opfer von sexueller Ausbeutung.

Der Nachbar zahlt den Féchy Die Drohung mit der anderthalbstündigen Rede machte Gerber nicht wahr, es blieb kurz und prägnant bei rund fünf Minuten. Und auch sein spannender Werdegang wurde nur in der Einführung von Peter Junker kurz angeschnitten. Stattdessen sprach er von Freiheit und Dankbarkeit, von den «Heldinnen und Helden», die sich im Hintergrund oder an der Front für die Schweiz einsetzen. «Wir können alle Helden sein», legte er der Festgemeinde ans Herz, um sich gegen Missstände stark zu machen. Unter den Gästen an der Nationalfeier war auch Gerbers Nachbar im

Mettmenstetter Weiler Wissenbach, Ernst Forster. Extra für die Ansprache sei er auf den Festplatz Paradies gekommen. Und die beiden Herren hatten eine Abmachung: Nach einer gelungenen Ansprache zahle Forster das erste Getränk, ansonsten müsse der Redner das Portemonnaie zücken. Als Gerber nach seiner Ansprache an den Tisch zurück kam, erhob sich Forster sogleich: «Ich zahle den Féchy.» Und Lob gab es auch für die Familie Junker, stellvertretend für den organisierenden Verschönerungsverein und den Turnverein, der die Festwirtschaft schmiss: «Das habt ihr gut gemacht» und ähnliches hörten sie von den Festbesuchern wiederholt. «Mettmenstetten hat den schönsten Festplatz im Bezirk», betonte Peter Junker. Nur schon deshalb

habe man nicht auf die traditionelle Feier verzichten wollen. Und mit dem Sicherheitskonzept, das unter anderem eine Abstandsempfehlung, Lenkung der Besucher an der Festwirtschaft, die Angabe von Kontaktdaten, und natürlich Verzicht auf Händeschütteln umfasste, dürfte sich auch das Ansteckungsrisiko in Grenzen gehalten haben. Die Instrumentalversion der Nationalhymne genoss man für diesmal schweigend oder allenfalls mitsummend und nach dem Entzünden des Höhenfeuers gegen 21.30 Uhr zog sich das Sitzenbleiben diesmal nicht ganz so lange hin: Um 24 Uhr sollte nach den Coronaregeln, die für die Gastronomie gelten, Schluss sein, hatte Junker angekündigt.

Ein riesiger neuer Harvester fällt, entastet und zersägt Bäume im Knonauer Amt. > Seite 7

Film zur Energiewende Das Knonauer Amt hat die Energiewende eingeleitet. Mit dem Projekt «EnergieRegion Knonauer Amt» verfolgt der Bezirk Affoltern das Ziel, bis ins Jahr 2050 weitgehend energieautark zu sein, bis zu diesem Zeitpunkt 80 Prozent des Strom- und Wärmeenergiebedarfs durch selber produzierte, erneuerbare Energie zu decken. Wie das im Einzelnen vor sich geht, das möchte der WWF aufzeigen und hatte darum die Idee, einen Film dazu zu drehen. Die Dreharbeiten sind derzeit im Gange. Die Drehorte sind über die ganze Region verteilt. Im Kloster Kappel wird gezeigt, wie nachhaltige Wärmeversorgung funktioniert, in Ottenbach, wie Grüngut in Strom umgewandelt wird, in Bonstetten, wie Fotovoltaikanlagen auf Hausdächern installiert werden. «Ziel des 15-minütigen Films ist es, am Beispiel des Knonauer Amts aufzuzeigen, wie eine Region eine nachhaltige Energiezukunft aufbaut», sagt Charles Höhn vom Forum Umwelt-Energie. Mit dem Film sollen andere Regionen in der Schweiz ermutigt und motiviert werden, ebenfalls den Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung zu beschreiten. Gleichzeitig soll ihnen gezeigt werden, wie dieser Weg erfolgversprechend beschritten werden kann.

> Bericht auf Seite 3

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Neu in Affolt ern a. A.

> Ansprache auf Seite 4

Open Air auf dem Bauernhof statt am Türlersee

Beliebte Abkühlung in der Reuss

«Live am Türlersee» hätte es eigentlich heissen sollen. Weil das Open Air dort coronabedingt abgesagt werden musste, disponierten die Veranstalter kurzerhand um und boten den Bands vergangenen Freitagabend in einer Scheune eine Bühne, dies auf dem Sidler-Hof in Hausen. Dabei gaben nach «Slavi» (Folk) «Silver Linings» aus dem Oberamt ein beeindruckendes Debüt. Das junge Quintett stimmte das Publikum gekonnt ein auf die routinierteren Hauptacts «Tan Pickney», Reggae-Musiker aus dem Freiamt, und die Ämtler Hippie- und Classic-Rock-Urgesteine von «Last Avenue». (red.)

In den vergangenen Tagen herrschte reger Verkehr auf der Reuss – insbesondere am Samstagnachmittag, 1. August. Das heiss-trockene Wetter sorgte für einen veritablen Boom an Schlauchbooten. Zuweilen liessen sich von der Reussbrücke in Obfelden mehr als ein Dutzend aufs Mal erspähen. Gegen Abend hatte sich die Situation dann allerdings wieder sichtlich entspannt. Feiern und feuerwerken wollte die Mehrheit der «Gummiböötler» offenbar lieber andernorts. Nicht nur die Plätze auf, sondern auch an der Reuss waren am Hitzesamstag begehrt. Das belegte nur schon die Situation an den offiziellen und nicht ganz offiziellen Parkplätzen an den Reussufern. (tst.)

> Bericht auf Seite 5

Mechanisierte Ernte

Die vergangenen Hitzetage haben einen «Böötli-Boom» ausgelöst

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20032 Schlauchboote vor der Obfelder Reussbrücke. (Bild Thomas Stöckli)

9 771661 391004


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