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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.

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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 41 I 174. Jahrgang I Freitag, 29. Mai 2020

Badi-Eröffnung

Ab Samstag, 6. Juni, darf man sich wieder im Hedinger Weiher abkühlen. > Seite 3

Ohne Ausweis

Für seine Unfallfahrt mit Fahrerflucht in Hedingen muss ein 22-Jähriger ins Gefängnis. > Seite 5

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Cocooning zum Letzten «OneMillionRun»

Zum Abschluss der Serie geht es darum, wie man Veränderungen bewusst gestaltet. > Seite 9

Fünf Feuerwehrleute wollen in voller Montur mit Atemschutzgerät zu Fuss auf den Üetliberg. > Seite 11

Mal mit, mal ohne Abendmahl Die Kirchen laden wieder zum Gottesdienst – mit Auflagen Seit gestern sind gemäss Beschluss des Bundesrats Gottesdienste wieder erlaubt. Die Kirchen nutzen diese Gelegenheit in unterschiedlicher Weise..

Hause – da tauchen Sinnfragen und die Frage nach der Religion vermehrt auf.»

Erster Schritt in neue Normalität

Von stefan schneiter Mit einer derart raschen Freigabe von Gottesdiensten, wie sie vom Bundesrat verfügt worden ist, hat man in der reformierten Kirche nicht überall gerechnet. «Wir wurden quasi auf dem falschen Fuss erwischt», sagt Susanne Sauder, Pfarrerin der reformierten Kirche in Bonstetten. «Wir dachten, dass wir ab 14. Juni wieder Gottesdienste begehen können. Nun können wir in der kurzen Zeit für Pfingsten nichts Besonderes planen.» Besonders wird der Gottesdienst in der Kirche Bonstetten am Pfingstsonntag aber dennoch. Pfarrerin Susanne Sauder wird zwar die Teilnehmenden begrüssen – nicht per Handschlag, sondern mit der derzeit gebotenen Distanz – doch den Gottesdienst wird nicht sie gestalten. Dieser wird in der Kirche Bonstetten über Video auf Leinwand stattfinden. Aufgezeichnet wurde er vor einigen Tagen gemeinsam von acht Pfarrpersonen aus Affoltern, Bonstetten, Hausen, Hedingen, Maschwanden, Mettmenstetten, Obfelden und Rifferswil. Die Video-Gottesdienste haben sich laut Sauder bewährt. Es hätten sich Menschen diese angeschaut, die sonst in der Kirche nie einen Gottesdienst besuchen. Diejenigen von Ostern, Muttertag oder an Auffahrt konnten zwischen 150 und über 400 Aufrufe verzeichnen. In Affoltern hingegen geht wieder ein Live-Gottesdienst über die Bühne. Unter Einhaltung des vom Bundesamt für Gesundheit vorgegebenen Schutzkonzepts. Statt der üblichen 240 Plätze stehen in der Kirche diesen Sonntag nur deren 60 zur Verfügung. Auf Gemeindegesang wird verzichtet, ebenso auf die Verteilung des Abendmahls. Pfarrerin Bettina Bartels ist gespannt, wieviele

Pfingstgottesdienst per Video: Pfarrer Jürgen Schultz (Rifferswil) und Pfarrerin Claudia Mehl (Maschwanden) bei der Lesung der Biblischen Pfingstgeschichte. (Bild Peter Hanselmann)

Leute anwesend sein werden: «Ist das Bedürfnis, zu kommen und wieder die Gemeinschaft zu erleben grösser als die Angst? Ich weiss es nicht». Sie freut sich aber, die Menschen wieder direkt sehen zu können: «Das Gemeinschaftliche lässt sich durch nichts ersetzen».

Corona - eine grosse Herausforderung Auch die Katholiken müssen wegen der Pandemie die Gottesdienste am Pfingstsonntag in Affoltern und Obfelden schlicht gestalten. Die Zahl der Plätze in der Kirche St. Josef wird von rund 280 auf 70 Sitze zurückgefahren. Fehlen werden aus Sicherheitsgründen Ministranten sowie die Lektoren, die ansonsten jeweils den Gottesdienst mitfeiern. Anstelle des Gesangs durch die Gemeinde werden neben der Orgel einige Instrumentalisten musikalische Akzente setzen. Im Gegensatz zur reformierten Kirche wird bei den Katholiken allerdings die Eucharistie gefeiert. Während normalerweise die Hostie durch drei Personen verteilt wird, passiert dies am

Sonntag nur durch den Priester. Allerdings in gewohnter Manier von Hand zu Hand, wenn auch mit Plexiglasschutz und über Hände, die an diesem Gottesdienst mehrfach desinfiziert werden. Verzichtet wird hingegen auf das Weihwasser, ebenso auf den Friedensgruss, bei dem sich alle Gläubigen die Hand reichen sowie auf die Kollekte. Pastoralassistentin Linda Cantero hat keine Ahnung, wieviele Menschen nun wieder in die Kirche kommen werden: «Wir lassen uns überraschen.» Das ganze Pastoralteam hat laut Linda Cantero die bisherige Coronazeit als grosse Herausforderung erlebt. «Vor allem die persönliche Begegnung hat gefehlt, von beiden Seiten her.» Seelsorge per Telefon und per E-Mails sei nur eine bedingt befriedigende Sache. Vor allem schwierig sei dies bei Senioren, die darauf angewiesen seien, dass man sie direkt aufsuche. «Wir haben auch festgestellt, dass die Religiosität in den vergangenen zwei Monaten von vielen Menschen vermisst worden ist, mehr als sonst. Viele Menschen sind allein zu

Auch in Mettmenstetten wird am Pfingstsonntag in der katholischen Kirche der Gottesdienstbetrieb wieder aufgenommen. Zugelassen zum Gottesdienst ist nur, wer vorgängig reserviert hat. Statt der üblichen 150 Sitze sind in der Pfarrkirche St. Burkhard nur 30 Sitze aufgestellt, um die vorgeschriebene Mindestdistanz einhalten zu können. Menschen aus der Risiko-Altersgruppe sollen von einer Teilnahme absehen. Für sie besteht die Möglichkeit, am WhatsApp-Gottesdienst teilzunehmen, den Religionspädagogin Silvana Bartels seit der Corona-«Auszeit» im März ein- und seither schon zehnmal durchgeführt hat. An Pfingsten und «vorerst bis auf Weiteres», wie Bartels sagt, werden solche WhatsApp-Gottesdienste parallel zum realen Gottesdienst durchgeführt. An die hundert Menschen haben diese neue Form bisher benutzt. Bei dieser wird der Gottesdienst in Form eines Gruppenchats durchgeführt. Bartels sendet die Inhalte – Texte, Bilder, Lieder, Predigt, Gebete – in liturgischer Abfolge an die Teilnehmenden. Diese antworten ihrerseits regelmässig, etwa nach der Begrüssung mit «Amen», und formulieren bei der Fürbitte ihre Gedanken. Weiter aufrechterhalten wird in der katholischen Kirche auch die Möglichkeit, dass auf dem You-Tube-Kanal Menschen Sprachnachrichten platzieren können, in denen sie beschreiben, wie sie persönlich die Coronakrise erleben. Diese Mitteilungen werden mit Musik der Organistinnen und mit Stimmungsbildern untermalt. Silvana Bartels begrüsst, dass nun am Pfingstsonntag der «erste Schritt in eine neue Normalität» unternommen werden kann. Viele Menschen, so Bartels, hätten nach so vielen Wochen wieder stark das Bedürfnis, real in die Kirche zu kommen. «Schön für diese Menschen, dass sie das nun wieder tun können.»

Über die Grenze

Abstrakter Festtag Historische Karten Platz fürs Training

Die Kanti Zug platzt aus allen Nähten und auch im Aargau sind die Kantonsschulen räumlich überlastet. Im Einsatz für eine Mittelschule im Knonauer Amt haben drei Ämtler Kantonsräte deshalb vor zweieinhalb Jahren angeregt, das allfällige Schülerpotenzial aus den Nachbarkantonen abklären. Vergangenen Montag hat der Kantonsrat das Postulat endlich behandelt – und sogleich diskussionslos an den Regierungsrat überwiesen. «Dass grenzüberschreitende Schullösungen möglich sind, haben andere Kantone schon vor 18 Jahren gezeigt», sagt Daniel Sommer, EVP-Kantonsrat aus Affoltern und nennt als «Paradebeispiele» die beiden Kantone Freiburg und Waadt.

Pfingsten sei wohl das christliche Fest, von dem wir die wenigsten Vorstellungen haben, schreibt die Maschwander Pfarrerin Claudia Mehl in ihren Gedanken zum bevorstehenden Feiertag. Und diese Leere versucht sie zu füllen: «Pfingsten als das Fest des Heiligen Geistes erinnert an die eine Familie Gottes, in der alle Menschen gleichberechtigt sind und gleiche Würde haben. Pfingsten ist also das Fest dessen, was alle Menschen auszeichnet. Es ist das Fest der Menschenwürde und der Menschenrechte.» Das sei in der aktuellen Corona-Zeit besonders wichtig: «Internationale Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg ist hier gefragt. Nationalistischer Ehrgeiz ist da nicht angebracht.»

Der Kanton Zürich hat historische Karten digitalisiert und im GIS-Browser veröffentlicht. Einsehbar sind auch die Karte von Johannes Wild, 1850, und die Siegfriedkarten von 1880 und 1930. Sie zeigen, wie stark sich das Knonauer Amt in den letzten 170 Jahren verändert hat. Während in Maschwanden die überwiegende Mehrheit der heutigen Gebäude bereits 1850 standen – die Bevölkerungszahl ist seither nur um 62 Personen gestiegen –, hat sich Wettswil im selben Zeitraum von der mit 321 Einwohnern kleinsten zur mit 5235 Einwohnern zweitgrössten Gemeinde des Säuliamts gemausert. Auf den Verlauf des historischen Dorfes deutet heute fast nur noch die kurvenreiche Stationsstrasse hin.

Bis zu den Pfingsten ist Luca Schuler, B-Kader-Mitglied von Swiss-Ski, mit der Nationalmannschaft in einem Trainingslager in Crans Montana. Dort freut er sich über leere Pisten und Skiparks. Denn diese dürfen in Corona-Zeiten exklusiv von Spitzensportlern genutzt werden. Noe Roth, Aerials-Shooting-Star aus Baar, hält sich derweil in der Sportler-Rekrutenschule in Form und pendelt zwischen Magglingen und Mettmenstetten. Extra für die Sportler durfte dort Jumpin-Leiter Andreas Isoz die Wasserschanze wieder öffnen. Beide FreestyleSkifahrer sehnen sich danach, wieder Wettkämpfe bestreiten zu dürfen – auch im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele in Peking 2022.

> Bericht auf Seite 3

> Bericht auf Seite 5

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Steinsammler

Zwei junge Ämtler Landwirte haben einen mutigen Entschluss gefasst. > Seite 13

Schrittweise zurück zur Normalität Statt Lockdown heisst es nun Lockerungen. Bereits morgen Samstag wird die Fünf-PersonenRegel aufgehoben, «spontane Zusammenkünfte» bis 30 Personen sind wieder möglich. Die Ansteckungszahlen sind tief, die Spitäler gut vorbereitet, die Abstandsund Hygieneregeln haben sich bewährt, die Lage scheint im Griff. Deshalb kommt es nach dem 27. April und dem 11. Mai nun zu einer nächsten Lockerungsphase der Corona-Massnahmen. Bereits morgen Samstag darf man sich im öffentlichen Raum wieder spontan zum Picknick oder Fussballspiel treffen – bis 30 Personen. Ab 6. Juni sind dann Sporttrainings sowie öffentliche und private Veranstaltungen bis 300 Personen wieder erlaubt. Weiter dürfen bis dann auch alle bisher noch geschlossenen Betriebe die Tore öffnen, sofern sie ein Schutzkonzept vorweisen können. Das betrifft etwa Bergbahnen, Campingplätze und andere touristische Angebote, Schwimmbäder, Zoos, Kinos und Theater. In Restaurants fällt dann auch die Personenbeschränkung pro Tisch weg – allerdings nur mit Kontaktangabe. Die Bevölkerung habe die Vorschriften gut eingehalten, lobte Gesundheitsminister Alain Berset an der Pressekonferenz vom Mittwoch. So werde man per 19. Juni auch die «ausserordentliche Lage» aufheben können. (tst.) ANZEIGEN

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