CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.
AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 27 I 174. Jahrgang I Dienstag, 7. April 2020
Nachfolgerin gewählt
Margrith Roth-Glättli wird neue Bestattungsbegleiterin in Bonstetten. > Seite 3
Sofort handeln
Bei Symptomen eines Schlaganfalls sollten sich Betroffene umgehend Hilfe holen. > Seite 3
Serie «Wohnformen»
Der Affoltemer Fredi Früh lebt für die Musik und erfindet sich immer wieder neu > Seite 6
Tugendhaftes Handeln Digitale Botschaften Im «Forum» appelliert ein Leser an die Eigenverantwortung der Bevölkerung. > Seite 6
Herausforderung Home-Schooling Wenn man den normalen Schulbetrieb wieder neu schätzen lernt Die Beschulung der Kinder ist in vielen Familien ein Dauerthema, die mit den Notmassnahmen des Bundes eine «ausserordentliche Situation» erzeugt hat. Plötzlich sind die Eltern in der Hauptverantwortung, dass ihre Sprösslinge lernen. Die digitalen Medien erweisen sich dabei als weitere Herausforderung. von martin platter Diejenigen Eltern, die mit der laufenden Digitalisierung bisher nichts anfangen konnten, hatten bisher vielleicht kein Problem. Aber mit jeder Woche, die der Ausnahmezustand andauert und die Schulen ihre digitalen Angebote hochfahren, wird der Druck auf die Eltern grösser, sich mit der Materie zu befassen. Parallel zur bundesrätlichen Schliessungsverfügung aller Schulen in der Schweiz hat das Fach ICT einen deutlich höheren Stellenwert erlangt. Informations- und Computertechnologie ist nicht mehr gesondertes Fach oder nur in einzelnen Fächern präsent, sondern allgegenwärtig. Die Stoffvermittlung, Anweisungen der Lehrpersonen und weiterführende Links laufen über schulspezifische
Spitäler: grosse Kapazitätsreserven Die Gesundheitsdirektion hat die Spitäler des Kantons Zürich in Covid-A-, Covid-B- und Covid-C-Spitäler eingeteilt. Das Spital Affoltern wurde als Covid-C-Spital eingeteilt. Dies bedeutet, dass in der Bettenabteilung 58 Betten für Covid-19-Patienten reserviert sind, um jene Patienten zu behandeln, die keine Beatmung benötigen und die Bettenabteilungen der Covid-A-Spitäler zu entlasten, wenn Patienten von den Intensivstationen entlassen werden. Für diese Betten gelten standardisierte Isolationsmassnahmen, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Zu Redaktionsschluss waren bisher neun der 58 Betten besetzt. Auf den Intensivstationen der benachbarten Spitäler gibt es noch Platz für Corona-Patienten. Im Spital Limmattal, das als Covid-B-Spital eingeteilt ist, wurde die Intensivstation von acht auf 12 Betten erweitert. Wobei alle Intensivbetten mit Beatmungsmaschinen ausgestattet wurden, von denen zu Redaktionsschluss sieben besetzt waren. Im Stadtspital Waid und Triemli wurden die Intensivstationen von 18 auf 34 Betten erweitert, von denen 19 mit Corona-Patienten besetzt sind. Unter den Spitälern Limmattal und Affoltern gibt es zudem noch Militärspitäler, sogenannte geschützte Operationssäle, die bei Bedarf innert Tagesfrist einsatzbereit sind. (sals)
> Bericht auf Seite 3
Home-Schooling ist eine Herausforderung für die Familien. (Bild Martin Platter) Homepages. Das Lernangebot ist plötzlich keine reine Bringschuld des Lehrpersonals mehr, sondern wird auch zu einer Holschuld für die Schulkinder – und je nach Schulstufe auch von deren Eltern. Das stellt die Erziehungsberechtigten vor neue Herausforderungen. Zum einen, weil die Smartphones, Tablets und Computer der Kids bevorzugte Spiele- und Chat-Plattformen sind, die
– nur einen Klick von den Lerninhalten entfernt – zu Ablenkung und Zerstreuung einladen. Fehlt die Motivation für den Schulstoff, braucht es ein ausgeklügeltes Konzept und viel Überzeugungskraft der Eltern, damit ihre Sprösslinge an den Schularbeiten dranbleiben. Die Rollenvermischung Eltern-Polizist-Pädagoge-Gefängniswärter-Unterhalter (es gilt vor allem auch
die weibliche Form) macht die Sache nicht eben leichter. Ohne Druck und Deals funktioniert der geregelte Home-Schoolingbetrieb wohl nur bei kinderlosen Ehepaaren ... Manch einer dürfte in den letzten Wochen ein Aha-Erlebnis bezüglich der Leistung und Geduld der Lehrpersonen erlangt haben, die diesen Drucksituationen im normalen Schulbetrieb tagtäglich und noch wesentlich konzentrierter ausgesetzt sind, wenn 20 und mehr Kinder und Jugendliche im Schulzimmer sind. Als weitere Herausforderung sind derzeit auch viele Eltern zu Hause am Arbeiten. Die Grenzen zwischen Arbeits-, Familien- und Freizeit verschwimmen. Neue Tagesstrukturen müssen her, damit die Life-Work-Balance (ja, nicht umgekehrt!) ins Lot kommt. Das erhöht die sozialen Spannungen, denn das individuelle Ruhebedürfnis kann innerhalb einer Familie höchst unterschiedlich sein. So erstaunt es nicht, dass die Kids plötzlich gerne zur Schule gehen würden und es auch die Eltern wieder schätzen, für den Job das Haus verlassen zu dürfen. Aber noch ist erst Halbzeit in der Corona-Krise – und zudem ist es ungewiss, ob der Lockdown am 19. April tatsächlich aufgehoben wird.
> Bericht auf Seite 5
Das Unternehmen LiveMotion GmbH aus Affoltern setzt auf moderne Technik. > Seite 7
15 Millionen für Selbstständigerwerbende Aus der Jubiläumsdividende der ZKB können neu bis zu 15 Millionen Franken an Gemeinden ausbezahlt werden. Damit sollen die Gemeinden drohende Notlagen von Selbstständigerwerbenden abfedern können. Die Zahlung ist ein Element des Notstandspakets zur Milderung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise. Die Summe von 15 Millionen Franken wird proportional zur Bevölkerungsstärke der Gemeinden aufgeteilt. Die Gelder sind gemäss der Verfügung des Finanzdirektors jedoch an Bedingungen geknüpft. So sollen sie subsidiär zu jenen des Bundes zum Einsatz gelangen und müssen insbesondere dort eingesetzt werden, wo damit ein Fall in die Sozialhilfe vermieden werden kann. Profitieren sollen Selbstständigerwerbende, die ein Kleinstunternehmen mit höchstens zwei Vollzeitstellen führen. Die Gemeinden müssen sich auf die Bedingungen verpflichten und können den ihnen zustehenden Betrag bei der Finanzdirektion bis Ende September abrufen. Sie müssen der Finanzdirektion bis Ende April 2021 eine Abrechnung vorlegen – benötigen sie das ausbezahlte Geld nicht vollständig, wird eine Rückzahlung fällig. Die Finanzdirektion geht davon aus, dass viele Gemeinden weitere, eigene Mittel für das Abwenden von Notfällen freimachen werden. (pd.) ANZEIGEN
Bunt trifft Beton
In Bonstetten hübscht ein Ostergemälde die Quartierstrasse auf Manchmal macht Not kreativ. So auch in Bonstetten geschehen, wo sich zwei Familien aufgrund der Corona-Situation derzeit die Kinderbetreuung aufteilen – und so quasi vorübergehend zu
einer Grossfamilie zusammengewachsen sind. Als die Temperaturen am Wochenende stiegen, zog es die «Bande» nach draussen, wo sie die Quartierstrasse mit langem Atem und viel Krei-
de in ein buntes Kunstwerk verwandelte. Dem Vernehmen nach verstecken sich im Gemälde aber nicht nur Oster-, sondern auch Geburtstagsgrüsse ... Suchen Sie selbst ... (lhä) ANZEIGEN
044 700 01 64
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Die Spitex der Stadt Affoltern 20015 «Frohe Ostern» wünschen die Künstlerinnen und Künstler mit ihrem Gemälde, das am Wochenende in einem Quartier in Bonstetten entstanden ist. (Bild zvg.)
9 771661 391004