CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.
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GESUNDHEITSZENTRUM GUT www.gut-tut-gut.ch AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 21 I 174. Jahrgang I Dienstag, 17. März 2020
«Symbiotic Seeing»
Die Wahlfachklasse «Bildnerisches Gestalten» der Sek Mättmi besuchte das Kunsthaus Zürich. > Seite 3
Lebensqualität schaffen Kreative Energie Anregungen, wie sich die Zeiten des «Corona-Hausarrests» sinnvoll nutzen lassen. > Seite 5
Werke von sechs Frauen hängen in der bis auf Weiteres geschlossenen Bibliothek Stallikon. > Seite 6
Stellung beziehen
Präsident René Ammann fordert an der GV des Gewerbevereins Affoltern mehr Engagement. > Seite 7
Mit vereinten Kräften durch die Krise Coronavirus: Gesundheits-Akteure spannen zusammen und der Zivilschutz hilft aus Bis jetzt läuft alles noch sehr ruhig ab, dem Knonauer Amt dürfte jedoch schon bald eine grosse Welle an Corona-Erkrankungen bevorstehen. Die Entscheidungsträger in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Pflege tauschen sich vorausblickend aus. Von thomas stöckli Ein generelles Besuchsverbot in Gesundheits- und Pflegeinstitutionen, ein Verbot von Veranstaltungen mit über 100 Personen und kein Präsenzunterricht mehr an Schulen – der Bundesrat hat am Freitag die Massnahmen gegen das Coronavirus noch einmal verschärft. So findet auch im Knonauer Amt seit dieser Woche kein Unterricht mehr statt – und zwar mindestens bis Ostern. Für Primarschüler, die nicht zu Hause betreut werden können, soll laut Bildungsdirektorin Silvia Steiner ein Betreuungsangebot zur Verfügung stehen. Derweil kommt auch das gesellschaftliche Leben zum Stillstand. Veranstaltungen müssen abgesagt werden, um die krankheitsanfälligen Personen zu schützen und die Verbreitung des Virus zu bremsen, damit das Gesundheitssystem nicht überrannt wird. Getroffen hat es unter anderem den Radsportklassiker GP Osterhas in Affoltern, die Gewerbeschau in Hausen, die Frühlings-Show in Obfelden, aber auch diverse kulturelle Anlässe, etwa im Affoltemer «LaMarotte», das nun auch den Betrieb eingestellt hat. Umso reger besucht waren am sonnigen Wochenende dafür das Reussufer, die Wälder und anderen Naherholungsgebiete.
Zivilschutz vor dem Spital Die neusten Vorgaben des Bundes haben auch Auswirkungen auf das Spital
Beim Einrichten der Zivilschutz-Triagestelle vor dem Spital Affoltern: Gabriela Bolleter und Yves Koch. (Bild Thomas Stöckli) Affoltern. So ist vor dem Haupteingang seit Freitag der Zivilschutz im Einsatz und kanalisiert den Patientenfluss. Er erteilt Auskünfte und hilft bei der Einhaltung der obligatorischen Hygienemassnahmen. Wer Grippe- oder Erkältungssymptome aufweist, wird direkt zum Container weitergeleitet, der eigens für die Coronavirus-Abklärung vor dem Notfall installiert wurde. Hier wird sieben Tage in der Woche von 9 bis 17 Uhr getestet. Die Hausärzte können Patienten mit telefonischer Voranmeldung für Abklärungen überweisen. Nach wie vor gilt: wer sich krank fühlt, Fieber oder andere grippeähnliche Symptome hat, soll primär zu Hause bleiben. Die Ressourcen werden für schwere Fälle und besonders gefährdete Personen benötigt. Bereits in der Woche zuvor standen rund 40 Ämtler Zivilschützer im Einsatz. An der «Corona-Hotline» haben
sie im Schichtbetrieb rund um die Uhr Fragen beantwortet. Nun also folgt die Triagestelle vor dem Spital. Die erste Schicht leistete am Freitag Zivilschützer Yves Koch. Vier Tage zuvor hat er eine Vorankündigung erhalten, am Donnerstag folgte das offizielle Aufgebot. Und tags darauf war er zur Stelle, dies obwohl seine Freundin zur Risikogruppe gehört. «Das habe ich gar nicht gewusst», so Fredi Haab, Kommandant der Zivilschutzorganisation (ZSO) Albis, «sonst hätten wir ihn nicht aufgeboten.» Die Zivilschützer tragen Schutzmasken und müssen nach jedem Kontakt, nach jeder AnmeldeformularÜbergabe ihre Hände desinfizieren. Die Formulare fotografieren sie dann mit dem Handy und schicken sie elektronisch ins Spital weiter. «Wir testen laufend und haben auch bereits positive Fälle nachweisen können. Bis jetzt mussten wir zum
Glück niemanden mit positivem Test hospitalisieren», teilte Dr. med. Nadja Lindenmann, Chefärztin Medizin am Spital Affoltern, am Sonntagnachmittag auf Anfrage mit. Bis jetzt laufe alles noch sehr ruhig ab. Die grosse Welle erwarte sie ab Mitte/Ende der Woche, so Nadja Lindenmann weiter. Damit man dafür bestmöglich gerüstet ist, treffen sich die Entscheidungsträger aller Ämtler Gesundheits- und Pflegeinstitutionen, Vertreter der Ärzteschaft, von Zivilschutz und der Regionalen Führungsorganisation unter Federführung des Sicherheitszweckverbands wöchentlich zu einer BezirksKoordinationssitzung. «Das Ziel ist, die Lage gemeinsam zu bewältigen», sagt Haab. Das reicht vom Austausch an benötigtem Material bis zur Koordination bei allfälligen Personal-Engpässen.
Gewerbeschau vertagt
Die Coronavirus-Bestimmungen erwischen das Oberämtler Gewerbe auf dem falschen Fuss. > Seite 8
Architektur-Talente ausgezeichnet Bereits zum fünften Mal hat Hawa Sliding Solutions in Mettmenstetten ihren Nachwuchsförderpreis für Studierende der Architektur durchgeführt. Im aktuellen Wettbewerb haben angehende Architektinnen und Architekten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich architektonische und städtebauliche Lösungen zum Thema «Microliving» entwickelt. Gesucht waren Kleinwohnungen und gemeinschaftlich genutzte Räume, insbesondere intelligente Vorschläge für die flexible räumliche Nutzung der maximal 35 Quadratmeter grossen Wohneinheiten. Den ersten Platz belegen Nathalie Birkhäuser und Roman Venzin von der Fachhochschule Nordwestschweiz. Sie ordneten die Wohnungen in einem schlanken Hochhaus in der Südwestecke der Bauparzelle an. Dadurch war es ihnen möglich Freiflächen zu schaffen und einen Grossteil des Baumbestandes auf dem Areal zu erhalten. «Die Verfasser haben einen Vorschlag erarbeitet, der nicht nur eine städtebaulich geschickte Lösung liefert, sondern auch bezüglich der inneren Organisation überzeugt», lobte die Jury. Am 5. März wurden die Gewinner in Zürich im Kulturhaus Kosmos ausgezeichnet.
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14 Tote in den letzten zehn Jahren Zur Verkehrsunfallstatistik 2019 im Knonauer Amt In den letzten zehn Jahren sind im Knonauer Amt 14 Personen bei Verkehrsunfällen tödlich verunglückt. Den traurigen Höhepunkt stellte das Jahr 2017 dar.
Der Wochentag macht einen Unterschied
Von salomon schneider Für die meisten Verkehrsteilnehmenden gehört der Fussweg zum Bahnhof, die Fahrt zur Arbeit mit dem Fahrrad, die E-Bike-Tour am Wochenende oder die Fahrt zum Supermarkt mit dem Auto zur regelmässigen Routine. Da jedoch so viele Säuliämtlerinnen und Säuliämtler gleichzeitig am Verkehr teilnehmen, genügt oft eine kleine Unachtsamkeit, damit es zu gefährlichen Situationen kommt.
Bei hohen Geschwindigkeiten reicht eine unachtsame Sekunde und es kann zum Unfall kommen. (Bild Salomon Schneider) Obwohl bei der überwiegenden Mehrheit der Verkehrsunfälle keine Personen zu Schaden kommen, gibt es immer wieder Unfälle mit Verletzten oder sogar Toten – vor allem wenn unterschiedlich starke Verkehrsteilneh-
mende involviert sind. 2019 kam es im Knonauer Amt zu zwei Verkehrsunfällen mit Todesfolge, 2017 waren es sogar vier. Von 2009 bis 2019 verloren im Knonauer Amt gesamthaft 14 Personen Strassenverkehr das Leben.
Achtsamkeit im Strassenverkehr ist deshalb besonders wichtig. Wie stark die Konzentration sich auf die Unfälle auswirkt, zeigt die Verkehrsunfallstatistik 2019. An Wochentagen gab es 2019 am wenigsten Unfälle. Wochentags gab es am Montag am wenigsten Unfälle, wenn die Verkehrsteilnehmenden vom Wochenende ausgeruht waren. Die Unfälle nahmen im Lauf der Woche zu und am Freitag, wenn die meisten Arbeitstätigen müde waren, kam es zu 16 Prozent mehr Unfällen als an Montagen. Zu welchen Tageszeiten die Unfälle passierten, wurde nicht erhoben.
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