CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.
AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 14 I 174. Jahrgang I Freitag, 21. Februar 2020
Teure Infrastruktur
In Bonstetten zeichnen sich massive Erhöhungen der Wassergebühren ab. > Seite 3
Kein Einbrecher
Ein Raucher, der durchs Fenster zurück in die Wohnung stieg, löste einen Polizeieinsatz aus. > Seite 3
Tradition endet
Der Verein «Kultur8907» Wettswil verzichtet künftig auf den Adventsmäärt. > Seite 7
Talent aus Hedingen
Tamara Lara Pérez stellt sich dem Auslandsrecall von «Deutschland sucht den Superstar». > Seite 7
«Dem Mitgliederschwund kann kaum entgegengewirkt werden» Gegen KGplus regt sich in mehreren Gemeinden Widerstand Das Hauptziel von KGplus ist es, dem Mitgliederschwund zu begegnen. Im September soll über den Zusammenschluss von zehn reformierten Kirchgemeinden zur Kirchgemeinde Säuliamt abgestimmt werden. Nach Affoltern regt sich nun allerdings auch in Mettmenstetten, Rifferswil und Kappel Widerstand. VON SALOMON SCHNEIDER Seit 1990 haben sich die Einwohnerzahlen der meisten Gemeinden im Säuliamt mindestens verdoppelt. Die Mitgliederzahlen in den reformierten Kirchen sind in dieser Zeit jedoch kaum gestiegen. Im Verhältnis zur Bevölkerung hat die reformierte Kirche in Mettmenstetten 38,2 Prozent, in Wettswil 41,2 Prozent, in Stallikon 45,5 Prozent und in Rifferswil 37,2 Prozent der Mitglieder verloren, in Kappel 44,5 Prozent, Knonau 51 Prozent und in Obfelden 45 Prozent. Um dem massiven Mitgliederschwund entgegenzutreten, hat die reformierte Landeskirche das Konzept Kirchgemeinde Plus entwickelt. Kirchgemeinden sollen sich zusammenschliessen, Strukturen anpassen und wieder breitere Bevölkerungsschichten ansprechen. Der KGplus-Gegner und ehemalige Kirchenpflegepräsident von Rifferswil, Hans Ulrich Meier, glaubt jedoch nicht daran: «Dem Mitgliederschwund kann derzeit kaum entgegengewirkt werden. KGplus wird daran nichts ändern, sondern auch noch jene Leute vergraulen, die sich heute noch mit der Kirche identifizieren.»
Wie gut die Kirchgemeinden Knonau, Obfelden und Stallikon-Wettswil, die sich von Anfang an gegen KGplus entschieden haben, für die Zukunft gerüstet sind, lässt sich noch nicht sagen. In Knonau, wo die gesamte Kirchenpflege nach dem Entscheid der Kirchgemeindeversammlung gegen Beitrittsverhandlungen zu KGplus zurückgetreten ist, meinte Kirchgemeindepräsident Maximilian Hofmann: «Es war schon an der seinerzeitigen Gemeindeversammlung klar, dass man mit einer grossen Struktureinheit wie KGplus nicht besser gegen den Mitgliederschwund vorgehen kann. Entscheidend an der seinerzeitigen Kirchgemeindeversammlung war wohl, dass man mit grosser Unabhängigkeit die Dinge selbst regeln will. Vielmehr kann man in Zukunft auch prüfen, ob gewisse Aufgaben gemeinsam mit einem oder
In Obfelden wurde 2017 ein Neuausrichtungsprozess angestossen, der am 29. Februar reflektiert wird. Unter dem Motto «mir alli sind Chile» wurde das institutionelle Angebot nicht erweitert, stattdessen wurde zur Partizipati-
Genossenschaft Rössli auf Kurs
Der Mensch im Visier der Götter
Geteilte Freude am Spielen
Säuliguggernacht wieder im «Break»
Eine Genossenschaft als Trägerin soll die Zukunft des denkmalgeschützten Gasthauses «Rössli» in Mettmenstetten sichern. Das ist der Herzenswunsch der innovativen Wirtin Vreni Spinner. Die Chancen scheinen intakt. An einem «Dialoganlass» zeigten Ende Oktober 2019 rund 150 Personen ihre Verbundenheit zum «Rössli». Das Interesse ist schön und gut, zuletzt ist allerdings das Kapital ausschlaggebend. Damit sich die Pläne verwirklichen lassen, braucht es bis Ende Mai 2 Mio. Franken. Rund 1,2 Mio. Franken, also etwa 60 Prozent, sind bereits zugesichert, darunter 50 000 Franken von der Gemeinde Mettmenstetten. Am 2. März lädt die IG Rössli zu einem zweiten Dialoganlass. Davon erhofft sie sich auch direktes Feedback aus der Bevölkerung.
Zeus ist gelangweilt, Hera eifersüchtig, Apollo bemüht, Demeter fleissig, Aphrodite wird bewundert, Melancholie ist lieber allein, Athene streitet sich mit Ares, Dionysos füllt alle ab und Prometha hat einen Plan. Das ist die Ausgangslage in der tragischen Komödie «Götter speisen Götterspeisen» von Liv Stampfli-Huber, inspiriert von der griechischen Mythologie. Das Stück, welches das Theaterensemble ohoo! für junge Erwachsene ab 29. Februar in Hausen auf die Bühne bringt, erzählt die Geschichte von göttlicher Unsterblichkeit und der Langeweile, die diese mit sich bringt. Es ist aber auch die Geschichte einer unvergleichbaren Idee, nämlich der Erfindung der Menschheit – die allerdings nicht nur erfreut.
Seit 20 Jahren treffen sich in Affoltern jeden Dienstagnachmittag ab 14 Uhr spielfreudige Ü60-er bei Kaffee und Kuchen. Erst fand der überkonfessionelle Spielnachmittag im Bachhaus statt, mittlerweile im reformierten Chilehuus. Möglich machen es Theres Seeburger, seit 20 Jahren Organisatorin des Anlasses, und ihr Team von zehn Helferinnen, die sich in der Begleitung der Spielnachmittage und der Bewirtung der Teilnehmenden abwechseln. Gemeinsam Spielen bedeutet mit zunehmendem Alter nicht nur Spass, es hält auch mental fit, verbessert die rechnerischen Fähigkeiten, das strategische Denken und die Merkfähigkeit und fördert Ausdauer und Konzentration. Zudem hilft es, Vereinsamung vorzubeugen.
Es ist eine spezielle Saison für die «Säuligugger» aus Affoltern, feiern sie doch heuer ihr 40-jähriges Bestehen. Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr soll der eigene Ball werden. Die Säuliguggernacht steht diesmal unter dem Motto «Märliwald». Sie steigt wie immer am Freitag nach Aschermittwoch, also heute in einer Woche, und einmal mehr in der Eventhalle des «Break» in Affoltern. Die «Säuligugger» freuen sich jetzt schon auf zahlreiche Prinzessinnen, Drachen, Ritter, Rotkäppchen, Wölfe und kleine Schweinchen, die zusammen mit ihnen und den Gastguggen ein grosses Fest feiern. Aufspielen werden unter anderen die «Vollgashöckler» aus Hedingen, und die «Mery-Güüger», Merenschwand.
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«Ab morgen koche ich»
Zwischen-Ruf: Eine anspruchsvolle Esserin, die in vier Monaten hundert Jahre alt wird. > Seite 8
Auftaktsieg als gutes Omen? Urs Huber ist mit einem Sieg gut in die neue Saison gestartet. Zusammen mit seinem deutschen Teampartner Simon Stiebjahn hat der Mettmenstetter Marathon-Mountainbiker das Vieretappenrennen Tankwa Trek gewonnen – nach 2014, 2016 und 2017 bereits zum vierten Mal. 2016 war es ein gutes Omen: Huber gewann danach zusammen mit seinem damaligen Teamgefährten Karl Platt auch das Cape Epic, das renommierteste Etappenrennen für Mountainbiker. Es hat für Biker den gleichen Stellenwert wie die Tour de France für Rennradfahrer. Allerdings nehmen inzwischen auch die besten Crosscountry-Fahrer das Cape Epic ins Visier und überfordern die reinen Marathon-Spezialisten mit einem höheren Rhythmus. Olympiasieger Nino Schurter und sein Teamkollege Lars Forster starten heuer als Vorjahressieger. (map.)
> Bericht auf Seite 16 Die Kirchgemeinden Stallikon und Wettswil – im Vordergrund – haben bereits vor 500 Jahren fusioniert. (Bild Salomon Schneider)
Probleme selbst lösen
zwei Partnern gelöst werden können. Wir sind in der Abklärungsphase.» In dieselbe Richtung argumentiert auch die Kirchgemeinde StallikonWettswil. «Im Moment sehen wir nicht den geeigneten Zeitpunkt, um über die allfällige zukünftige Teilnahme an der geplanten Grossfusion im Bezirk zu spekulieren, zumal es die grosse Kirchgemeinde im Bezirk Affoltern noch gar nicht gibt. Zudem ist in keiner Weise erwiesen, dass fusionierte Gemeinden die ökonomische Situation verbessern würden», erläutert die Kirchenpflegepräsidentin Monika Stierli.
Prozess schon auf der Zielgeraden
on eingeladen. Der prozessverantwortliche Kirchenpfleger Christoph Kutassy erläutert: «Es geht nicht darum, ein möglichst breites und begeisterndes Angebot zur Verfügung zu stellen. Es geht darum, dass jeder und jede selber sich zum Angebot machen kann, dass alle sich mit ihren individuellen Fähigkeiten und Neigungen gleichberechtigt einbringen können. Hierzu wird am Kern des Evangeliums angesetzt: Der menschgewordene Gott als Symbol für den bewussten Verzicht der Ausübung der göttlichen Allmacht zu Gunsten der Selbstermächtigung des Menschen.» Bis Ende 2020 wird in Obfelden die Kirchgemeindeordnung überarbeitet. Anschliessend wird sich zeigen, ob sich die Kirchgemeinde durch den Strukturprozess zur Partizipation motivieren lässt.
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