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LUST AM SPIEL
Theatermacher und Lebenskünstler Andreas Jähnert ist in einer Kleinstadt der ehemaligen DDR aufgewachsen. Er war vier Jahre alt, als die Mauer fiel. Heute lebt der freischaffende Künstler in Bregenz und erarbeitet mit seinem eigenen Theater experimentelle Produktionen. Seiten 4-7
Am Podium erzählen Studierende, Pflegekräfte und Lehrende aus ihrem Alltag.
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Inhalt
4-7
Ein Kind der Wendezeit
Andreas Jähnert wirft gemeinsam mit der marie einen Blick auf vier bewegte Lebensjahrzehnte
8-10 Im Takt der Hufe
Wie die bedingungslose Liebe ihrer Pferde
Caroline Mager zurück ins Leben führte
11 Schachecke, Rechenrätsel
12-14 Trauern heißt lieben
Sternenmama Petra Drumml versteht Trauer als heilenden Prozess
15 Mitsingen und mitfeiern!
marie feiert zehnjähriges Jubiläum am 9. November mit einem Mitsing-Nachmittag in St. Arbogast
16-18 „Ich bin nicht verbittert“
Florian Stark spricht über seine Kindheit, sein Leben als Bauer und seinen sehnlichsten Wunsch
19 Rätsellösungen
20-22 Feuer und Flamme für die Wechseljahre
Feuerfrau Andrea Butterweck brachte österreichweite Initiative zum Thema Wechseljahre ins Rollen
23 Schachecke, Rechenrätsel
25 Meine Straße
Frauke Kühn, Geschäftsführerin des Literaturhaus Vorarlberg, erinnert sich an die Straßen ihrer Kindheit
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser!
So wie das – eigentlich meist genderneutral dargestellte – Christkind für mich als Kind immer weiblich war, glaubte ich lange, dass Wickie aus „Wickie und die starken Männer“ ein Mädchen ist. Jetzt könnte man daraus den Schluss ziehen und das Narrativ entwickeln, dass ich schon früh die patriarchale Ordnung in Frage stellte und bereits als kleines Mädchen einen Sinn für Gendergerechtigkeit entwickelte. Das über mich zu erzählen, würde mir gefallen. Oh ja, sehr sogar. „Seit dem Kleinkindalter feministische Kämpferin!“ Nur leider stimmt es nicht. Dafür sammelte ich zu viele Barbiepuppen, die ich erst in Plastikwhirlpools und dann in glitzernde Cocktailkleidchen steckte, um sie später in pinkfarbenen Cabriolets von ihrem geschlechtslosen Ken abholen zu lassen. Im Übrigen mit der einzigen Absicht, gemeinsam schön zu sein. So viel lieber würde ich erzählen, dass ich eine Pippi war, frech, wild und wunderbar – alle Konventionen (und Barbiepuppen) über Bord werfend. Unangepasst, unerschrocken. Der feministische Ruf ereilte mich in Wahrheit aber erst viel später. (Nachdem die Kinder aus dem Gröbsten raus waren, schlechtes Timing!)
So gern wir manchmal am Vergangenheitsknopf drehen würden, wir entkommen unserer eigenen Biografie nicht. Jedoch können wir sie nach vorne gerichtet gestalten, uns neu orientieren, uns im besten Fall frühere Meinungen verzeihen und Milde walten lassen, wenn man ein Verhalten von damals als Holzweg erkennt oder sich gar ein wenig für etwas schämt. Ich empfinde es als überaus erfrischend, geradezu gewinnend, wenn Menschen zugeben können, in einer Sache falsch gelegen zu haben – im Übrigen gerade auch bei Politiker:innen. Leider ein seltenes Vergnügen.
26-28
Ein Leben mit vier Saiten
Kontrabassist Ferdinando Hidalgo Gutierrez aus Nicaragua über Heimat, Flucht und Leidenschaft
28 Sudoku, Impressum
29 Herbst im Kaffeehaus
Schlichter, guter Mohnkuchen aus Dans Probelokal
30 Reparaturcafés
32-33 Per Fahrrad durch Amerika
Seit 25 Jahren ist Tony Adams mit seinem Liegerad durch die USA unterwegs
34-35 Trumpf, Stich, Piatnik
Seit mehr als 180 Jahren sorgt ein SpielkartenHersteller für beste Unterhaltung
36 marie Freundeskreis
37 Filmclub-Tipps
38-39 Veranstaltungskalender
Kontaktieren Sie uns
Sie haben Anregungen, Wünsche oder Beschwerden? Dann schreiben Sie uns doch einfach. marie – Die Vorarlberger Straßenzeitung, Graf-MaximilianStraße 18, 6845 Hohenems. E-Mail: redaktion@marie-strassenzeitung.at oder Sie rufen uns an unter 0677 615 386 40. Internet: www.marie-strassenzeitung.at. Wir freuen uns über Ihre Zuschriften!
Es liegt im Wesen des Menschen, dass wir keine linearen Biografien produzieren, dass wir straucheln und fallen, rückwärts gehen, Haken schlagen, Kurven drehen und ins Schleudern geraten. Der ganzen Optimierungsmaschinerie zum Trotz. Gott sei Dank. Uns Journalist:innen kommt das sehr zugute. Wahrscheinlich könnte man über jeden Menschen auf dieser Welt ein lesenswertes Porträt schreiben – eine Bedingung vorausgesetzt: Es werden die Brüche und Risse nicht ausgelassen, denn genau an diesem Punkt wird es erst spannend. Wie schafft Mensch es, Schmerz auszuhalten und Liebgewordenes loszulassen, wie Durststrecken durchzutauchen, ohne dass einem die Luft gänzlich wegbleibt, wie wissen, dass es sich für etwas zu kämpfen lohnt? Und wie gehen wir mit dem Wissen um eigene Fehler um oder dem miesen Gefühl, sich in etwas getäuscht zu haben?
Nun, was meine Barbiepuppen angeht, tut weder das Zugeständnis noch die Entzauberung weh. Dass mir „die“ Wickie genommen wurde, hingegen schon eher. Unerschrocken bin ich bis heute nicht, aber es ist schön, mit der marie ein Medium zu haben, um von Menschen erzählen zu dürfen, die für etwas einstehen. Von Biografien, die vielleicht nicht in Hochglanzmagazine passen, aber umso besser auf unser raues Zeitungspapier. Und siehe da, einmal mehr, ein ganzes Heft voller toller Menschen. Viel Freude beim Kennenlernen!
Ihre Simone Fürnschuß-Hofer Redakteurin
marie ist Mitglied im Weltverband der Straßenzeitungen. www.insp.ngo
Ein Kind der Wendezeit
Es könnte auch der Plot eines Films sein, wenn Schauspieler Andreas Jähnert (40) aus seiner Kindheit erzählt. Sie spielt vor dem Hintergrund der Wendezeit in Deutschland: Er, der jüngste Spross einer Familie aus der Ex-DDR, aufgewachsen zwischen Glückspielautomaten und Kühen, zwischen Umbruch und Aufbruch. Wir haben den Theatermacher, gelernten Landwirt und Wahl-Vorarlberger auf einen Kaffee eingeladen – und dabei Einblick in vier bewegte Lebensjahrzehnte erhalten.
Text: Simone Fürnschuß-Hofer
Fotos: Anna-Amanda Steurer
Andreas Jähnert hat gemeinsam mit seinem Bruder Sascha Jähnert 2020 das „Theater Mutante“ gegründet. Er lebt nach vielen Ausbildungs-, Reise- und Projektstationen mit seiner Partnerin, ebenfalls einer Künstlerin, in Bregenz.
Foto aus: „ANALOG laboratorium ALP(T)RAUM –Die Fluten kamen nie zurück“
Bilder aus der privaten Fundkiste! oben: Ein Familienbild aus den frühen 90ern unten: Andreas im Gespräch mit Vater Karl-Heinz
„GELD GAB’S ÜBERALL, DAS WAR NICHT DAS PROBLEM
– ES HAT AN ANDEREN DINGEN GEFEHLT. MAN KONNTE
MIT DEM GELD NICHTS MACHEN. VIELES GAB ES ERST
GAR NICHT UND DAS, WAS ES GAB, WURDE ZUGETEILT.“
Ich treffe Andreas Jähnert zwischen zwei Produktionsphasen im Hotel Schwärzler in Bregenz. Gerade lief sein theatraler Stadtspaziergang „Feldkircher Luft“ in der Montfortstadt, im November steht das Stück „Planetarium –wir haben genug gesehen“ auf dem Programm seines „Theater Mutante“. Viel Atempause dazwischen ist ihm nicht gegönnt. Eine Stunde habe er für mich reserviert, teilt er mir bei seiner Ankunft freudig mit, und ich sage ihm, oje, das wird aber nicht reichen. Nachdem ich meine erste Frage gestellt habe, weiß ich, ich werde recht behalten. Denn Andreas Jähnert findet zwar, er sei kein Autor, erzählen aber kann er wie einer. Dazu noch in einem äußerst angenehmen deutschen Hochdeutsch. Ich höre ihm gerne zu.
Bewegte 80er-Jahre
1989, als die Mauer fiel, war Andreas Jähnert vier Jahre alt und wohnte mit seinen Eltern und zwei Brüdern in Zeulenroda, einer Thüringer Kleinstadt in der ehemaligen DDR. Sein Gedächtnis sei selektiv, geblieben vor allem das Gute. „Vor rund zwei Jahren bin ich mit meiner Mama durch die Ortschaft gefahren, wo ich in den Kindergarten ging. ‚Schau, da ist doch die Frau Süßenbach‘ rief sie plötzlich. Doch bei mir kam keinerlei Erinnerung auf. Wahrscheinlich, weil sie so streng war und man alles, woran man sich nicht gerne erinnert, auch nicht speichern möchte“, so Andreas Jähnert nachdenklich. „Anderes hat sich sehr wohl eingeprägt: Wie ich draußen Schneehöhlen gebaut habe, wie wir beim Opa durch den Wald gestreift sind, wie mich die Tierwelt und auch die Landmaschinen, die zum Einsatz kamen, beeindruckten.“
Die Eltern, von Beruf ursprünglich Molkereifacharbeiterin und Maurermeister, investierten in den 80er Jahren in eine alte Buchdruckerei, die die Familie als Wohnhaus bezog. „Geld gab’s überall, das war nicht das Problem“, blickt Jähnert zurück, „es hat an anderen Dingen gefehlt. Man konnte mit dem Geld nichts machen. Vieles gab es erst gar nicht und das, was es gab, wurde zugeteilt.“ Insgesamt eine Situation, die er „aber
nicht als weiters tragisch“ empfand. Mit dem Mauerfall blieb kein Stein auf dem anderen und mit dem Gebäudekauf wurden die Eltern zu Unternehmern: „Da stand plötzlich ein Wessi vor der Tür – mit der Idee, eine Spielothek draus zu machen.“ Und so kam es auch. Ähnlich wie in einem Casino wurde im Zuhause der Jähnerts also bald um Geld gespielt. Neben dem Glücksspiel ging es zwischen Flippern, Dart- und Videospielen aber vor allem auch um Unterhaltung und geselliges Beisammensein.
Spielotheken-Zeit
„Da mittendrin bin ich aufgewachsen. Ich wusste manchmal gar nicht so recht, wie mir geschieht in dieser Atmosphäre zwischen Sehnsucht und Tragik“, so Jähnert. Einerseits habe er sich behütet gefühlt, weil immer Menschen um ihn herum waren, dann wieder einsam, weil einen gerade als Kind das Oberflächliche und Flüchtige nicht nährt. „Man hat ja die Menschen nicht wirklich kennengelernt. Und manchmal hat man auch gestört und wurde abgewimmelt.“ >>
„DA MITTENDRIN BIN ICH AUFGEWACHSEN. ICH WUSSTE MANCHMAL GAR NICHT SO RECHT, WIE MIR GESCHIEHT IN DIESER ATMOSPHÄRE
ZWISCHEN SEHNSUCHT UND TRAGIK.“
Die zwei älteren Geschwister, vor allem Sascha, mit dem er später das „Theater Mutante“ gründen sollte, waren wichtige Bezugspersonen. Und die Mutter hatte zwar viel um die Ohren, aber auch ein großes Herz. „Für meine Eltern standen Werte wie Liebe und Harmonie ganz oben. Sie haben uns eine wahnsinnige Freiheit gelassen, damit wir uns so entfalten können, wie es unserer Sehnsucht entspricht. Sascha liebäugelte immer schon mit Filmschauspiel, ich war früher eher in Richtung Musik unterwegs, gemeinsam mit unserem ältesten Bruder gründeten wir die Band ‚Rotzfreche Jungs‘.“
Der große Freiraum warf natürlich auch Schatten, den Erziehungsstil seiner Eltern sieht der heute 40-Jährige nicht unkritisch. Doch der da und dort fehlende Rahmen habe ihn befähigt, so sagt er, „mich in Eigenverantwortung zu üben, was mir heute zugutekommt“. Und dann gab es da auch noch den Opa, der auf dem Land lebte und mit dem den jüngsten Spielotheken-Sohn eine enge Beziehung und die Liebe zu Natur und Tieren verband. „In seiner Werkstatt durfte ich mich austoben. Und ich wusste immer, da gibt es jemand, der hört mir zu und antwortet auf meine Fragen.“
Der Weg zum Schauspiel
Die Jugendzeit? Nicht so prickelnd, kein stabiler Freundeskreis, wieder Gefühle von Einsamkeit und Zurückweisung. Umgeben von der Tristesse einer Kleinstadt, die nach dem Mauerfall nicht mehr so recht wusste, wer sie war. Andreas Jähnert absolviert ohne klaren Berufswunsch eine Landwirtschaftsausbildung und entdeckt dabei seine Leidenschaft fürs Theater – vorerst noch im Zuschauerraum. Gemeinsam mit seinem Bruder bereist er fast ein Jahr die Welt und weiß spätestens in Australien: Er will an eine Schauspielschule. So kommt‘s, dass er noch von Sydney aus seine Bewerbungen verschickt und schlussendlich von einer Schauspielschule in Berlin eine Einladung zum Vorsprechen erhält. Dass und vor allem warum er angenommen wurde, wertet er als persönlichen Glücksfall: „Ich hatte zwar keine Ahnung von Schauspiel, aber da gab es jemanden, der erkannte, wie unbedingt ich es lernen wollte.“ So ein Vertrauen zu bekommen sei unglaublich ermutigend. Er mache diese Erfahrung immer wieder: Wie sehr es das Selbstbewusstsein stärkt und einen antreibt, wenn man mit Menschen zusammenarbeiten darf, die darauf vertrauen und in einem erkennen, dass man das, was man noch nicht kann, lernen wird können.
Die wilden Jahre
Es folgte eine wilde Zeit in Berlin „mit allem Drum und Dran“: Filmpartys, eifriges Kontakte-Knüpfen, die Lust am Experimentieren. Eine mit Kollegen kreierte Transvestiten-Show spült das erste eigene Geld in die Kassa. Von 2004 bis 2008 ist Berlin Jähnerts Lebensmittelpunkt. Aber man müsse sich da nichts vormachen: „Die Stadt verführt dich, ohne dass du es merkst. Wie eine Frau, die nie zu kriegen ist, aber doch da ist für dich.“ Ein Zwischenaufenthalt im „noch viel schnelleren und wirklich beinharten“ Paris öffnet ihm nicht nur die Augen dafür, „wie man eigentlich Messer und Gabel
„DIE
STADT VERFÜHRT DICH, OHNE DASS
DU ES MERKST. WIE EINE FRAU, DIE NIE ZU
KRIEGEN IST, ABER DOCH DA IST FÜR DICH.“
richtig in der Hand hält“, sondern vor allem, welchem beruflichen Druck er sich seit Jahren aussetzt. In ihm wächst der Wunsch, sich in einer kleineren Stadt „erstmal wieder freizumachen“. Er bewirbt sich am Vorarlberger Landestheater, bekommt das Engagement und bleibt so lange, bis ihm die Kreativität abhanden zu kommen droht. Das ist der Anstoß, sich in der freien Szene seine Sporen zu verdienen. Wieder lernt er im Tun: Wie man Stücke entwirft, wie man im Team und genreübergreifend arbeitet und wie lustvoll es ist, eine Idee bis zum fertigen Stück zu spinnen. „Ungewöhnliche Wege zu gehen und dabei alles verlieren oder alles gewinnen zu können, entfacht eine unheimliche Energie“, sagt der Theatermacher. Ein Lebenskünstler eben – den im Übrigen die Mutter schon in Kindheitstagen in ihm erkannte.
„UNGEWÖHNLICHE WEGE ZU GEHEN UND DABEI ALLES VERLIEREN ODER ALLES GEWINNEN ZU KÖNNEN, ENTFACHT EINE UNHEIMLICHE ENERGIE.“
Sprache und Veränderung
2020 gründet Andreas Jähnert gemeinsam mit seinem Bruder Sascha das „Theater Mutante“. „Ich wollte nochmals etwas Neues ins Leben bringen und das gemeinsam mit jemandem, der mir sehr nah ist“, so der Theatermacher, der Bregenz treu geblieben ist. Das Leitmotiv dieses experimentellen Produktionsraums, in dem das Wort eine gewichtige Rolle spielt: „Die Veränderung der Sprache, die Veränderung durch Sprache.“ Dialektfärbungen, sprachliche Eigenheiten, das Fehlerhafte – für Andreas und Sascha Jähnert eine Spielwiese, auf der sie nicht müde werden, sich immer wieder auszuprobieren. Alle Stücke entstehen in Eigenregie, stets verflochten mit anderen Künsten wie dem Tanz, Zirkus oder Film. Das Theater Mutante bindet zudem immer auch Stimmen aus der Bevölkerung ein, sei es durch Recherchen hinter den Kulissen oder die Mitwirkung regionaler Protagonist:innen. Zurück ins Hier und Jetzt. Unser Kaffee ist längst ausgetrunken. Wie befürchtet haben wir die Zeit überzogen: Aus der vorgesehenen Stunde ist fast das Doppelte geworden. Ich lasse ihn aber nicht gehen, ohne mir noch ein paar Einblicke in die neue Produktion abzuholen – und siehe da, ein Kreis darf sich schließen. Thematisch landen wir wieder am Anfang unseres Gesprächs: Es gehe um die Idee von Freiheit, die Verantwortung des Einzelnen und die Kraft der Gemeinschaft. Themen, die Andreas Jähnert im Grunde seit jeher begleiten – und wohl niemals alt werden.
Andreas und Sascha Jähnert in der Produktion „handverlesen“ – ein Gastspiel im vorarlberg museum
„PLANETARIUM – WIR HABEN GENUG GESEHEN“
In der Pfarrkirche Hl. Nikolaus in Egg Fr, 14.11. und Sa, 15.11., 20.00 Uhr
Anlässlich der 750-Jahrfeier der Erstnennung von Egg im Bregenzerwald beschäftigt sich Theater Mutante mit den alten, doch stets aktuellen Fragen nach Freiheit, Verantwortung, Schuld und Erlösung. Im Rahmen der Vorbereitung für den Theaterabend hat sich Andreas Jähnert mitten unter die Eggerinnen und Egger gemischt, sie interviewt, fotografiert und eingeladen, mit ihm und Profis aus der Kunstszene auf die Bühne zu kommen.
MITWIRKENDE:
// Chor mit Bregenzerwälder Sänger*innen, Egg Big Band, Kirchenchor St. Nikolaus, Musikvereine Egg und Großdorf, Mittelschule Egg, Samurai Karate Klub Egg
MASKEN:
// Tone Fink
REGIE:
// Ivar van Urk
TEXT/SKRIPT:
// Bernadette Heidegger
PROJEKTLEITUNG/FOTOS:
// Anna-Amanda Steurer
GESAMTLEITUNG UND SCHAUSPIEL:
// Andreas Jähnert
Infos: www.theatermutante.com
Liebe, Lust und Verantwortung
Workshop Firmvorbereitung
„Sexualität ist ein wunderbares Geschenk Gottes – eine Kraft, die uns Menschen beflügelt, aber auch oft verunsichert. Mit 16 oder 17 Jahren befinden sich junge Menschen an der Schwelle des Erwachsenwerdens sowohl im biologischen, als auch im emotionalen Sinn und es wird ihnen viel Eigenverantwortung abverlangt“, erklärt Nina Leopold vom EFZ: „Die Firmung steht für den Start ins Erwachsenen-Leben: Verantwortung übernehmen und Handeln aus dem christlichen Glauben heraus. Dazu gehören wesentlich auch die
Fragen rund um eigene Identität und Sexualität, sowie das in diesem Alter hochaktuelle Thema „Beziehung“. Unser Workshop bietet Unterstützung bei einem respektvollen Umgang mit sich selbst und mit dem Gegenüber und ist eine Investition für unsere gesamte Gesellschaft.“
Als fachliche Grundlage für dieses Angebot dient das sexualpädagogische Konzept des EFZ und die langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen. Das Modul dient der Förderung der Beziehungsund Konfliktfähigkeit und stärkt die Jugendlichen, mündig und überlegt Entscheidungen zu treffen.
Durch die bedingungslose Liebe ihrer Pferde fand Caroline Mager (45) aus Hard wieder ins Leben zurück. Nach einer riskanten Operation und ebenso düsterer Prognose ist sie seit Kurzem Landesmeisterin im Dressurreiten.
Text: Christine Mennel Fotos: lumikkipictures.com
Worte können nicht beschreiben, wie glücklich ich bin“, sagt Caroline Mager – ihre Augen sprühen vor Freude. Seit dem 7. September gehört sie zu den neuen Landesmeistern in der Dressur. Eine respektable Leistung, würde man meinen. Ein Wunder, sagen jene, die Caroline Magers Geschichte kennen. Fast ein Jahrzehnt voller Leid, Hoffnung, Kampf und Durchhaltevermögen liegt hinter der zweifachen Mutter.
Nie wieder reiten
Ihre Odyssee begann vor acht Jahren mit der niederschmetternden Diagnose ARVD. Eine seltene, unheilbare Herzschwäche, bei der ein mutiertes Gen zum Herztod führen kann. Und als ob das nicht schon reichen würde, meinte ihr Arzt: „Sie werden nie wieder reiten können.“ (marie berichtete.) „Damals ist mein Leben in tausend Stücke zerbrochen“, erinnert sich Caroline Mager. Ihre Söhne waren zu der Zeit zehn und zwölf Jahre alt. Der Jüngste weinte sich jeden Abend in den Schlaf und fragte: „Mama, was ist, wenn du stirbst? Finde ich dich im Himmel wieder? Was ist, wenn du anders aussiehst? Ich kann ohne dich nicht leben!“ „Ich konnte nicht helfen. Das war das Allerschlimmste“, sagt Caroline.
Den Tod vor der Tür Caroline wollte dieses Schicksal nicht akzeptieren – obwohl sie sich damals mit gerade einmal 37 Jahren mit dem Tod auseinandersetzen musste. „Das Reiten und mein Pferd Daily bedeuteten mir alles. Es ist eine andere Liebe als zu Mann und Kind“, erklärt sie. Ihr damaliger Kardiologe erkannte, wie wichtig eine Perspektive für seine Patientin ist und startete einen Versuch: Über einen implantierten Defibrillator wurde Caroline rund um die Uhr überwacht. Das Gerät sendet per Bluetooth ständig Daten an ihre Mediziner. Der Puls darf dabei 180 Schläge pro Minute nicht überschreiten – sonst löst das Gerät einen Schock aus. Caroline wurde auch beim Reiten überwacht. Das Ergebnis war niederschmetternd: 175 Puls. Wäre Felina nicht gewesen, hätte Caroline Mager das Reiten womöglich endgültig aufgegeben.
Felina – das Herzenspferd
Felina ist die Tochter von Carolines Stute Daily, die sie verkaufen und im Burgenland zurücklassen musste. Doch ihr Fohlen Felina durfte bleiben. Zwar war auch sie für Caroline zunächst fast unerreichbar – sie durfte anfangs nicht einmal Auto fahren –, doch sie konnte mitverfolgen, wie sich das selbst gezüchtete Fohlen entwickelte. „Felina ist mein Herzenspferd“, sagt Caroline. „Sie ist in meinen Armen zur Welt gekommen.“ Auf ihr wagte Caroline einen neuen Versuch – und siehe da: Der Puls pendelte sich bei 110 ein. Sie bekam grünes Licht von den Ärzten, allerdings unter der Bedingung: kein tägliches Reiten, keine Turnierambitionen – und vor allem kein Risiko, vom Pferd zu stürzen. Schritt für Schritt konnte sich Caroline immer mehr zutrauen. Doch das Schicksal schlug erneut zu: Durch Fremdverschulden zog sich Felina eine schwere Beinverletzung zu. Niemand ahnte damals, dass es ganze vier Jahre dauern würde, bis sie wieder vollständig einsatzfähig war. Im Schichtbetrieb führte die ganze Familie das Pferd neun Monate lang mehrmals täglich im Schritt. Erst durch den Einsatz eines Stoßwellengeräts aus der Humanmedizin kam Felina buchstäblich wieder auf die Beine.
Keine Aufregung
Seit knapp drei Jahren ist Caroline Mager nun wieder mit ihrem selbst ausgebildeten Pferd aktiv im Turniersport – mit der Pulsfrequenz als Damoklesschwert über ihrem Kopf. „Ich darf nicht nervös
MEIN HERZSCHLAG IM RHYTHMUS DES HUFSCHLAGS IST MEINE MEDIZIN.“
MAN MUSS NICHT IMMER LEISTUNG BRINGEN. LIEBE UND EIN ZAUBERHAFTES HERZ SIND GENUG.“
werden, nicht stürzen, und das Pferd darf sich keine Unachtsamkeit erlauben“, sagt sie. „Aber ich kann mich auf Felina verlassen. Ich bin überzeugt, dass sie auf mich aufpasst. Sie weiß, dass mein Herzschlag nicht zu hoch sein darf, und trägt mich achtsam durch jede Bewegung. Es ist, als spüre Felina, wie sehr sie geliebt wird und als möchte sie genau diese Liebe, das gegenseitige Verstehen und Vertrauen zurückgeben.“
Tal der Höhen und Tiefen
Wie hat sie es geschafft? „Ich bin durch viele Höhen und Tiefen gegangen, bin immer wieder aufgestanden, habe einen Schritt nach dem anderen versucht und viele Tränen geweint. Geholfen haben mir neben einem ausgezeichneten Ärzteteam ein positives Mindset – und dass ich den Gefühlen ihren Lauf lassen konnte.“ Auch ihre Familie stand immer hinter ihr. „Ohne meinen Mann hätte ich das nie geschafft.“ Viel Resonanz kam auch von Menschen, von denen sie es nie erwartet hätte. Umgekehrt musste sie erleben, dass sogenannte Freunde plötzlich verschwanden. Mentalen Halt fand sie in ihrer Maltherapie – dort konnte sie Negatives in Positives umwandeln. Der Erlös ihrer Gemälde spendete sie an „Herzkinder Österreich“. Ein einziges Bild hat sie behalten. Es hängt im Büro – „am besten Arbeitsplatz“, wie sie sagt: auf der Geburtenstation des Krankenhauses in Bregenz. Drei Jahre war Caroline ohne Job. Jetzt hat sie gleich zwei: Jeden Mittwoch ist sie außerdem im Vorarlberger Kinderdorf für „ihre“ Kinder da. Dort bringt die gelernte Kindergartenpädagogin und Reitlehrerin zehn Knirpsen das Reiten bei. „Manchmal kommen mir bei der Heimfahrt die Tränen“, sagt sie. „Weil es mich so glücklich macht, etwas zurückzugeben und zu sehen, wie die Kinder durch die Pferde Freude und Selbstvertrauen gewinnen.
Top im Job – Gold im Reitsport. Ende gut, alles gut? „Materielles und Erfolge sind für mich nicht das Entscheidende,“ sagt Caroline Mager. „Man muss nicht immer Leistung bringen. Liebe und ein zauberhaftes Herz sind genug.“
Die Musik ist die einzige Sprache der Welt, die alle Menschen verstehen können.
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PROGRAMM
Der Tanz des Lebens | Seminar Zwischen Meisterschaft und Hingabe Sa 11. Okt. 9.00 h – So 12. Okt. 15.30 h
Nonverbale Kommunikation Die Kunst des ungesagten Wortes Di 14. Okt. 9.00 – 17.00 h
Wenn der Körper spricht – Wege aus der Stressspirale | Workshop Do 16. Okt. 14.00 h – Fr 17. Okt. 17.00 h
Gemeinsam wirksam werden Landwirtschaft als Weg aus der Obdachlosigkeit Do 6. Nov. 18.00 – 20.00 h
Meet & greet with the IDG s Kreative Begegnung mit den Inner Development Goals Fr 24. Okt. 19.00 – 21.00 h
Anmeldung | Ort: bildungshaus@bhba.at T +43 5522 44290-0
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TRAUERN
HEISST LIEBEN
Ihre eigene Betroffenheit als Sternenmama* hat Petra Drumml (53) einen Raum schaffen lassen, in dem sie Menschen behutsam durch schwere Zeiten begleitet.
Die Therapeutin versteht dabei Trauer als einen heilenden Prozess, den uns das Leben zutraut.
Text: Simone Fürnschuß-Hofer Fotos: Carmen Graber
Trauer ist körperliche Schwerarbeit, sagt Petra Drumml, praktizierende Physio- und Shiatsu-Therapeutin sowie zertifizierte Trauerbegleiterin. Sie hat selbst erlebt, was es bedeutet, wenn einem das Leben Leid zumutet: Eine Fehlgeburt in der 19. Schwangerschaftswoche hat sie vor gut zwei Jahrzehnten aus der Bahn geworfen. „Zehn Tage nach der Geburt bin ich wieder in der Praxis gestanden und kurze Zeit später körperlich zusammengebrochen, sodass ich in den Krankenstand musste. Die Psychotherapie gab mir zu jener Zeit nicht das, was ich gebraucht hätte, und Wohlfühlmassagen halfen mir auch nicht weiter. Umso mehr sehnte ich mich nach einem Ort, an dem ich mich zumindest für eine kurze Zeit entspannen konnte, an dem ich mich spüren durfte und verstanden wurde.“ Diesen Ort hat sie jetzt, viele Jahre später und längst glückliche Mama eines Teenagers, für andere geschaffen. In ihrer körpertherapeutischen Praxis in Götzis bietet sie eine Therapie an, die den Menschen in seinem ganzen Sein erfassen soll. Eine achtsame Wegbegleitung speziell bei emotionalen Krisen, Lebensübergängen, bei Erschöpfung, Verlust und Trauer. Das Werkzeug ihrer Wahl ist dabei Shiatsu, eine sanfte manuelle Technik, die Blockaden in Gelenken und Energielinien löst.
Behutsame Berührung
„Wenn man trauert oder durch andere Krisen geht, können sich emotionaler Schmerz, Wut, Angst, Scham und Schuldgefühle auf körperlicher Ebene verfestigen. Weil alles mit allem zusammenhängt, Emotionen, Körperteile und Organe. Nicht selten hat man deshalb mit Symptomen wie Kopf- oder Rückenweh, Zähneknirschen, Verspannungen oder Erschöpfung zu kämpfen. Oder man fühlt sich regelrecht abgetrennt vom eigenen Körper und spürt sich gar nicht mehr richtig“, weiß Petra Drumml aus eigener Erfahrung. Mit ihrem Behandlungsangebot möchte sie die Verbindung zum eigenen Körper und das
Vertrauen in sich selbst stärken. Es soll Menschen eine Atempause vom Seelenschmerz verschaffen, bestenfalls in eine Entspannung führen und das Energielevel heben. Körperliche Berührung sieht sie als einen Schlüssel – vorausgesetzt der bzw. die Therapierende versteht es, behutsam mit seinem Gegenüber umzugehen. Und zu erkennen, wenn fachärztliche oder medikamentöse Hilfen angebracht sind. Als gelernte Physiotherapeutin sei sie sich ihrer Grenzen bewusst.
Trauer ist Beziehungsarbeit
Der Tod sei in ihrem Leben immer schon Thema gewesen, so Petra Drumml. Nicht nur, weil sie neben dem Friedhof aufgewachsen ist, vor allem durch die Gespräche mit der geliebten Oma. Dabei sei es oft um das Sterben und die Frage nach dem Danach gegangen: „Bis heute spüre ich, dass meine Oma noch da ist und eine Beziehung zu ihr über den Tod hinaus bestehen blieb. Ich durfte erkennen, dass Trauer auch in etwas Positives verwandelt werden kann.“ Überspringen lässt sich dabei aber gerade jener Teil nicht, der besonders weh tut. „Trauern heißt lieben, und Trauer will durchlebt werden – das Leben traut sie uns zu“, ist Petra Drumml überzeugt. Ein wohlwollendes Gegenüber könne eine große Stütze sein, vor allem, wenn es bereit sei, den Schmerz mit auszuhalten. Ihre Erfahrung als Sternenmama hat Petra Drumml allerdings schmerzlich vor Augen geführt, dass so ein Gegenüber gar nicht so leicht zu finden ist. Denn im Umgang mit Trauer sind wir in unserem Kulturkreis bekanntermaßen nicht gerade Weltmeister und reagieren deshalb schnell überfordert: „Ich hatte das Bedürfnis, von meinem Kind zu erzählen und bin in schwierige Situationen geraten, weil viele es nicht hören wollten und konnten.“
Neu verbinden statt loslassen
Den gut gemeinten Rat, loszulassen, habe sie oft als kränkend erlebt. „Viel eher geht es doch darum, durch die Liebe, die dich mit dem Verstorbenen verbindet, eine neue Beziehung aufzubauen. Das ist extrem tröstlich.“ Diese Transformation des Schmerzes könne gar zur Kraftquelle werden, sagt sie. Um anderen Trauernden bestmöglich in diesem Prozess zu helfen habe sie sich 2024 auch zur Trauerbegleiterin ausbilden lassen, denn Seelsorge und Shiatsu ließen sich wunderbar verbinden. In ihren Behandlungen würde das Reden zwar nicht im Vordergrund stehen, dennoch dürfe alles ausgesprochen werden. „Ich hatte schon Patientinnen, über 80 Jahre alt, die angefangen haben zu weinen und mir von ihren verlorenen Kindern erzählten. Diese Geschichten sind über 40 Jahre her. Trauer ist eines der stärksten Gefühle, es erschüttert unser ganzes Sein.“
Viele Menschen koste es Mut, überhaupt Hilfe anzunehmen, ist sich Petra Drumml bewusst. Umso wichtiger sei ein sicherer Raum und ein liebevoller Zugang, der die körperliche und seelische Ebene verbindet. Ihr beruflicher Weg mache sie dankbar: „Da ist dieses starke Gefühl, angekommen zu sein – in einer Ecke, wo ich was bewegen kann.“
*Als Sternenkinder bezeichnet man Kinder, die vor, während oder kurze Zeit nach der Geburt versterben. Jährlich wird am 15. Oktober der Sternenkinder gedacht.
Shiatsu (übersetzt: Fingerdruck) hat ursprünglich japanische Wurzeln und orientiert sich an den Gesetzen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Durch Druck, Dehnung und Mobilisation von Akupunkturpunkten, Gelenken und Meridianen (Energielinien) können Blockaden gelöst und heilsame Entspannungszustände erreicht werden.
SHIATSU Seelsorge und Begleitung Kontakt: 0699 15048084 petradrumml@hotmail.com praxisdrumml.at
Hinter dem LKH Rankweil gibt es einen Friedhof für Sternenkinder. Petra besucht dort von Zeit zu Zeit das Grab ihrer Ella, der Ort hat für sie eine wohltuende, friedliche Ausstrahlung.
… und neben all dem Schmerz und der Verzweiflung, als ich mein Kind im Arm hielt, war da gleichzeitig dieser Hauch von Glück und Frieden mitten im Chaos. Die unbeschreibliche Liebe und Verbundenheit zu meinem Kind, das ich so viele Wochen unter meinem Herzen getragen habe, der Stolz und das zarte Glück, Mama zu sein, ein Kind geboren zu haben, ein kleines Wesen mit einem Namen, so still, so klein und doch perfekt.
Diese Gefühle existieren parallel und real neben all dem unfassbaren Leid. Aber genau diese intensiven Augenblicke waren es, die mich durch die Trauer trugen, mir immer wieder Kraft und Hoffnung gaben und eine starke Herzensverbundenheit zu meiner Tochter entstehen ließen – bis heute.
Ella ist Teil unserer Familie und es ist völlig normal, ihren Namen auszusprechen. Darüber bin ich unendlich dankbar.
Inzwischen weiß ich aus Begegnungen mit Sternenmamas, dass es vielen Frauen genauso ergangen ist – man traut sich nur kaum darüber zu sprechen oder schämt sich für dieses „Glücksgefühl“. Darüber reden zu dürfen, ist so unbeschreiblich erleichternd und heilsam – dann ist es, als ob plötzlich Leichtigkeit in den Raum flattert und Freude ... Wie herrlich sich das anfühlt, wie ein tiefes Aufatmen mitten in der Trauer.
Trauer hat so viele Gesichter, alles ist erlaubt.
Mir ist bewusst, dass andere Menschen oft überfordert und hilflos sind, sich nicht trauen, auf die Betroffenen zuzugehen. Ja, es braucht Mut, Worte zu finden, Fragen zu stellen. Aber man kann nichts falsch machen, es müssen keine großen Worte sein. Oft genügen kleine Zeichen, die Großes bewirken. Ein paar Blumen, eine geschriebene Karte, eine Umarmung, eine Suppe vor der Tür, eine Einladung zu einem Spaziergang.
Das Schlimmste ist für Betroffene, wenn man so tut, als wäre nichts geschehen, wenn man ihnen vor Unsicherheit aus dem Weg geht. Denn das fühlt sich dann an, als ob es das Kind nie gegeben hätte. Bei der Verarbeitung meiner eigenen Trauer hat mir das Schreiben sehr geholfen. Damals ist auch folgender Text entstanden:
Petra Drumml lebt und arbeitet in Götzis, ist verheiratet und Mama eines Sohnes und einer Sternentochter. Sie liebt ihre Familie, ihre Zwergziegen und Katzen, die Berge, Sardinien, das geschriebene Wort, Bücher, ein leeres Blatt Papier, Kuchenbacken, Kaffee und feine Menschen.
Wie auch die Trauer ihre Wunder-same und tröstende Seite hat, wie sich zarte Dankbarkeit durch den Nebel der Trauer kämpft und diese zu wandeln vermag, zeigt die Aussage einer jungen Sternenmama, die mich sehr berührt hat:
„Ich hatte vielleicht das Privileg, meinen Schutzengel ganz persönlich kennenzulernen und ihn in den Armen zu halten.“
Gedanken von Petra Drumml
DANKBAR
JEDEM
DEM ICH VON DIR ERZÄHLEN DARF
DER SEINE OHREN UND SEIN HERZ NICHT VERSCHLIESST
DER MEINE WAHRHEIT
MEINEN GRENZENLOSEN SCHMERZ MEIN STILLES GLÜCK
AUSHÄLT
DER GEDULDIG EINFACH ZUHÖRT
MICH ANKLAGEN
MICH WEINEN LÄSST
DANKBAR
JEDEM
DER DAS
AUSHÄLT.
MITSINGEN UND
MITFEIERN !
Das 10-Jahr-Jubiläum der marie wollen wir zusammen mit unseren Leser*innen feiern. Deshalb laden wir am Sonntag, den 9. November um 15 Uhr zum Mitsing-Nachmittag mit Evelyn Fink-Mennel und Philipp Lingg ins Bildungshaus St. Arbogast. Kommt und singt mit!
Der 8. Dezember 2015 ist nicht irgendein Tag. Zumindest nicht für die marie. Denn genau an diesem Tag ist die erste Ausgabe der Vorarlberger Straßenzeitung erschienen. Zehn Jahre danach wollen wir dieses kleine Jubiläum groß feiern. Und zwar mit Menschen, die durch den Kauf der marie das Projekt und damit die Verkäufer*innen über all die Jahre unterstützt haben. Also mit euch!
Singen verbindet
Nach dem großartigen Erfolg der marie Liederbuch-Präsentation im März laden wir euch deshalb ein weiteres Mal zu einem Mitsing-Nachmittag nach St. Arbogast ein. Evelyn FinkMennel und Philipp Lingg sorgen am Sonntag, den 9. November für die musikalische Begleitung. Gesungen werden Straßenfeger & Gassenhauer aus dem gleichnamigen Liederbuch (im Eintrittspreis inbegriffen!), aber selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit, sich Lieder zu wünschen. Vor allem geht es darum, miteinander zu singen.
Übrigens: Eine gesangliche Grundbegabung ist keine Voraussetzung. „Es braucht einfach Lust und Freude. Für mich ist der vielstimmige Klang einer singenden Gesellschaft, die gemeinsam ‚Lieder‘ besitzt, etwas sehr Berührendes“, betont die Liederbuch-Macherin Evelyn Fink-Mennel. Also streicht euch schon jetzt den Termin rot im Kalender an. Wir freuen uns über möglichst viele sangesfreudige Besucher*innen!
KOMMT UND SINGT MIT!
Kommt und singt mit!
Mit Evelyn Fink-Mennel und Philipp Lingg Wann: Sonntag, 9. November, 15 Uhr Wo: Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast, Götzis Eintritt: 10 Euro (inklusive marie Liederbuch)
Anmeldung unter T 05522 36006 oder E-Mail an willkommen@arbogast.at
ICH BIN NICHT VERBITTERT
Früher war er Landwirt und Skilehrer. Heute ist Florian Stark obdachlos. Lebt teilweise auf der Straße. Wie konnte das passieren? Die marie hat den heute 64-Jährigen aus dem Großen Walsertal beim Mittagessen in Dornbirn getroffen und mit ihm über seine Kindheit, sein Leben als Bauer, seinen materiellen Verlust und seinen sehnlichsten Wunsch gesprochen.
Text: Frank Andres, Fotos: Frank Andres, privat
Er ist eine auffällige Erscheinung: Auf dem Kopf ein Hut mit weißen Federn und einem Sheriffstern, um den Hals eine Lederkette mit einem eisernen Kreuz und an beiden Armgelenken bunte Freundschaftsbänder. Vor sich her schiebt er einen vollgepackten Kinderwagen, obendrauf ein Wanderstock, rundherum Plastiktaschen. Offensichtlich führt der Mann mit dem grauen Bart sein gesamtes Hab und Gut mit sich. Aber wer ist der Mann? Ich treffe ihn am Bahnhof in Dornbirn und spreche ihn direkt an. „Ich heiße Frank, arbeite bei der Straßenzeitung marie und würde mich gerne zu einem Gespräch mit dir treffen.“ Er schaut mich an und sagt: „Ich bin der Florian. Wir können uns auf einen Schwätz zusammensitzen.“ Ich freue mich und bin gespannt, was er zu erzählen hat. Wir vereinbaren einen Termin. Anrufen kann ich ihn nicht, fügt er gleich hinzu, aber er werde den Termin sicher nicht vergessen. Ein paar Tage später ist es so weit. Ich bin pünktlich am vereinbarten Ort. Ich warte, warte und warte. Aber Florian kommt nicht. Ich bin nicht enttäuscht, habe es insgeheim befürchtet. Doch Aufgeben ist für mich keine Option. Denn ich habe in der Zwischenzeit erfahren, dass Florian in einem Arbeitsprojekt beschäftigt ist und danach regelmäßig im Bonettihaus zu Mittag isst. Ein goldrichtiger Tipp, wie sich herausstellt. „Hallo Florian, hast du unseren Termin vergessen?“, frage ich ihn. „Ich habe mich in der Uhrzeit vertan“, entschuldigt er sich. Aber jetzt hätte er Zeit. Diese Gelegenheit lasse ich mir nicht durch die Lappen gehen. Ich setze mich ihm gegenüber, lege mein Aufnahmegerät auf den Tisch und höre gespannt zu, was Florian zu erzählen hat.
Kindheit auf dem Bauernhof
Florian kommt als siebtes von insgesamt zehn Kindern zur Welt. Er wächst in Marul (Ortsteil von Raggal) auf einem Bauernhof auf, den bereits sein Großvater bewirtschaftet hat. Schon als siebenjähriger Bub arbeitet Florian in der Landwirtschaft mit und hilft bei der Heuernte. Die Kost ist einfach. Zum Mittagessen gibt es oft Wasser mit zwei, drei geschlagenen Eiern. Florian besucht die Volksschule in seiner Heimatgemeinde. „Wir hatten eine schöne Zeit und alle Freiheiten“, erinnert er sich. Er ist viel mit Freunden unterwegs. Ab und zu gibt es auch Schlägereien. „Aber nicht grob. Es ist nie Blut geflossen“, betont er. An den Winter 1968 kann sich Florian noch genau erinnern. „Da lagen sicher zwei Meter Schnee. Man konnte direkt mit den Skiern aus dem Fenster im ersten Stock rausfahren. Zu Fuß hättest du keine Chance gehabt, aus dem Haus zu kommen, da wärst du eingesunken.“ Und als dann 1976 ein Lift gebaut wird, fährt er im Winter auf Skiern in die Schule und mit dem Lift bequem wieder nach Hause. Nach der Schule absolviert Florian eine Schreinerlehre. Er tritt beruflich in die Fußstapfen seines Vaters, der neben seiner Arbeit auf dem Bauernhof als Zimmermann arbeitet. Sein Vater hilft auch beim Wiederaufbau von mehreren Hütten, die bei einem Lawinenabgang zerstört worden waren. „Da war der Vater zwei, drei Wochen von zu Hause weg. In dieser Zeit hat meine Mutter die Landwirtschaft geschmissen. Und das mit zehn Kindern“, wie er extra betont. Wobei Florian noch heute überzeugt ist, dass zehn Kinder für eine Mutter einfacher waren als nur eines. Und er liefert gleich die Erklärung dazu. „Ich habe fast drei gleichaltrige Brüder. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt.“
Leben für die Landwirtschaft
Mit 26 Jahren hängt Florian den Schreiner-Job an den Nagel. Er übernimmt die Landwirtschaft seiner Tante und seines Onkels. Ab sofort ist er Besitzer eines älteren Gebäudes und 30 Hektar Land, inklusive Wald und Grünland. Auf seinem Bauernhof hat er zudem insgesamt 40 Stück Vieh, davon 16, 17 Mutterkühe. 1989 heiratet er, wird Vater von drei Kindern. Die Landwirtschaft führt Florian aber nur im
Sein gesamtes Hab und Gut hat Florian in seinem Kinderwagen dabei.
Nebenerwerb, im Winter arbeitet er als Skilehrer in Lech. 20 Jahre lang. „Das waren schöne Zeiten. Die Gäste waren viel entspannter als heute. Bei Schlechtwetter ist man nicht auf die Piste, sondern hat in einem Lokal mehrerer Runden getrunken“, schwärmt er. Florian gibt hauptsächlich Kurse für Anfänger. Vom Nachtleben bekommt er laut eigenen Aussagen nicht viel mit. Denn jeden Tag kehrt er zur Familie und seinem Hof zurück. Auch an den Wochenenden sitzt Florian nicht auf der faulen Haut. Vor allem nicht im Sommer. Er arbeitet auf dem Bau, verdient sich nebenbei etwas dazu. „Wenn du etwas gern tust, dann macht dir die viele Arbeit auch nichts aus“, ist er überzeugt. Als Landwirt kann er sich zudem die Zeit einteilen. „Wenn du an einem Tag einmal keine Lust hast, dann ist das auch kein Problem. Ich bin ab und zu nach der Stallarbeit in die Gastwirtschaft und habe ein paar G'spritzte getrunken.“ Zudem macht Florian berufliche Abstecher in die Schweiz. Er geht zusammen mit einem Kollegen ins Holz. „Da hat man gutes Geld verdient“, erinnert er sich. Und ab und zu trinkt er dabei auch einen über den Durst. „Wenn der Kollege zu mir gesagt hat: „Jetzt genehmigen wir uns ein Fischwässerli (Campari Orange), dann wusste ich, da geht heute arbeitstechnisch nichts mehr.“ Die vergnüglichen Seiten abseits seines Berufslebens genießt Florian in vollen Zügen. Er spielt sieben Jahre lang in seiner Freizeit Gitarre in einer Volksmusik-Combo, dem Sonnberg-Trio. Absolviert dabei vor allem im Winter Auftritte bei Frühschoppen, auf Hochzeiten und Skibällen. Meistens in Raggal, aber manchmal auch in Lech. Florian liebt das Leben.
Ein
Schicksalsschlag
„DAS HAT WIRKLICH WEH GETAN. DA SIND BEI MIR DIE TRÄNEN GEFLOSSEN.“
Der Raubbau am Körper fordert seinen Tribut. Mit 50 Jahren bekommt Florian schwere gesundheitliche Probleme. Zuerst eine Lungenentzündung und kurz darauf einen Bandscheibenvorfall. Und wäre das alles nicht Pech genug, stürzen drei seiner besten Kühe auf der Alp in den Tod. Florian ist physisch und psychisch am Ende. Er muss die Notbremse ziehen. Der Landwirt verkauft sein gesamtes Vieh. „Das hat wirklich weh getan. Da sind bei mir die Tränen geflossen“, gibt er offen zu. Zudem hatte er kurz davor einen Kredit aufgenommen. Doch er zahlt ihn nicht zurück. „Nicht, weil ich es nicht konnte, sondern weil ich es nicht wollte“, behauptet er noch heute. Er ignoriert die Schreiben seiner Geldgeber und die Angelegenheit landet schließlich vor Gericht.
„NICHT, WEIL ICH ES NICHT KONNTE, SONDERN WEIL ICH ES NICHT WOLLTE.“
Florian muss am Ende seinen Besitz verkaufen. Nur das Maisäß bleibt im Familienbesitz, wird auf Florians Sohn überschrieben. Zu diesem Zeitpunkt ist Florian selbst gerade einmal 53 Jahre alt. Zwei Jahre später kommt er aus Invaliditätsgründen in Pension. Das war nicht geplant. Ich wollte im Sommer auf die Alp und im Winter als Skilehrer arbeiten.“ Doch da war nur sein Wunsch Vater des Gedankens.
Funke Hoffnung
Florian verlässt seine Heimatgemeinde und zieht für drei Jahre ins Altersheim in Ludesch, wo er eine eigene Wohnung hat. Danach übersiedelt er für zwei Monate nach Hohenems, überwirft sich aber mit seinem Vermieter. Und Florian landet zum ersten Mal in seinem Leben auf der Straße. Zwischendurch findet er einen Platz im Kolpinghaus Dornbirn und kommt für einige Monate bei einem Freund unter. Seit dreieinhalb Jahren ist der heute 64-Jährige obdachlos. Er pendelt zwischen Feldkirch und Bregenz, nächtigt manchmal auf einer Parkbank oder am Waldrand und muss ständig auf der Hut sein, damit ihm nicht das Bargeld oder der Kinderwagen gestohlen wird. Obwohl er jeden Grund dazu hätte, jammert er nicht über seine momentane Situation. „Ich habe keine Freunde mehr. Aber ehrlich gesagt, fühle ich mich allein am wohlsten.“ Und er ist froh, nicht mehr Bauer zu sein. „Jetzt bin ich frei.“ Kontakt zu seiner Familie bzw. seiner Ex-Frau hat er momentan keinen.
„ICH HABE KEINE FREUNDE MEHR. ABER EHRLICH GESAGT, FÜHLE ICH MICH ALLEIN AM WOHLSTEN.“
Seit einem Jahr verdient sich Florian bei bonfire, einem Kaplan Bonetti Arbeitsprojekt, ein bisschen Taschengeld dazu. Große Erwartungen hat er nicht mehr an sein Leben. „Ich bin nicht verbittert. Es ist so, wie es ist“, betont er. Am Ende unseres Gesprächs erzählt er aber doch noch von seinem größten Wunsch. „Ich hoffe, dass ich eine Sozialwohnung bekomme. Denn jetzt werden die Nächte kalt und feucht.“ Möge sein Wunsch in Erfüllung gehen.
Gitarrist Florian (rechts) spielte mehrere Jahre im Sonnberg-Trio.
Kunstausstellung gARTen Party in der alten Stickerei
Sandra Gratzer, Lisa-Marie Gratzer und River Laine aus der Siedlerstraße in Fußach präsentieren ihre Werke
Drei kreative Nachbar:innen, Mutter, Tochter und der erst 14-jährige Junge vom Nachbarhaus, verbindet eine große Leidenschaft für Kunst und Malerei. So trifft man Sandra und Lisa-Marie Gratzer bei schönem Wetter malend in ihrem Garten an, für River Laine ist die Natur überhaupt die wichtigste Inspirationsquelle. In einer gemeinsamen Ausstellung präsentieren sie nun ihre Werke – von zart bis explosiv, von gegenständlich bis abstrakt.
gARTen Party in der Alten Stickerei, Montfortstraße 4 in Fußach:
3. Okt, 18.30 Uhr Vernissage
4. Okt. 14 - 18 Uhr
5. Okt. 11 - 13 und 15 - 17 Uhr
StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt
Treffpunkte der Aktionsgruppen bis Jahresende
// Aktionsgruppe Hohenems, Gemeinschaftsraum, Diepoldsauer Straße 7 07.10., 18 - 20 Uhr: mit Rechtsanwältin Mag. Dr. Eva Müller – Einblicke in den Gerichtsalltag bei der Prozessbegleitung von Gewaltdelikten. 04.11., 18 - 20 Uhr: Über die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ 09.12., 18 - 20 Uhr: Gemeinsamer Jahresausklang
// Aktionsgruppe Feldkirch, Haus am Katzenturm, Herrengasse 14 08.10., 18 - 20 Uhr: Brainstorming zur Förderung von Zivilcourage 05.11., 18 - 20 Uhr: Über die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ 03.12., 18 - 20 Uhr: Gemeinsamer Jahresausklang
// Aktionsgruppe Bregenz, Interkulturelles Lokal, Bahnhofstraße 47 14.10., 18 - 20 Uhr: Über die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ 11.11., 18 - 20 Uhr: mit Elisabeth Gruber-Vögel, Leiterin der Frauennotwohnung Vorarlberg 02.12., 18 - 20 Uhr: Gemeinsamer Jahresausklang
// Aktionsgruppe Lustenau, dô für jung und älter, Dornbirner Straße 19 14.10., 18 - 20 Uhr: Über die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ 04.11., 18 - 20 Uhr: mit Linda Marte, Beratungsstelle für Gewaltprävention 09.12., 18 - 20 Uhr: Gemeinsamer Jahresausklang
LÖSUNGEN
Schachecke
1...Txe4! Dieses Qualitätsopfer entscheidet bereits die Partie. 2.Kxe4 [Auch 2.Tb6+ Kh5 ändert nichts an der Hoffnungslosigkeit der weißen Stellung.] 2...g2 Weiß gibt auf. Nach 3.Tb1 folgt einfach 3...Lh2 nebst 4...g1D. 1...g6! Nach diesem einzigen Gewinnzug verliert Weiß unweigerlich seinen Läufer auf h7. 2.Dd4+ [Ebenso aussichtslos ist 2.Dxd8 Lf5+!? 3.Ka1 Lxd8 und 2.Lxg6 fxg6 3.Dxg6?? scheitert natürlich an 3...Lf5+.] 2...Dxd4 3.Sxd4 Lxg5 4.hxg5 Damit droht Weiß 5.Lxg6+. 4...Kg7 5.Th6 [Auch nach 5.Sxe6+ fxe6 6.Th6 Txf2!? 7.a4 Tc5 8.Lxg6 Txg5 verliert Weiß eine Figur.] 5...Ld7 Schwarz spielt weiterhin sehr präzise, allerdings führen hier bereits mehrere Züge zum Gewinn. 6.f4 Th8 Nun geht der weiße Läufer verloren und der Nachziehende hat entscheidenden Materialvorteil. 1...Lf1! Mit diesem Zug schnürt Schwarz ein elegantes Mattnetz. 2.Tdd7 [Damit droht Weiß selber matt, doch Schwarz erreicht zuerst sein Ziel. Der Anziehende kann nur mit 2.Txf1 das unmittelbare Matt verhindern, allerdings ist die Stellung nach 2...Txf1 praktisch entschieden.] 2...Txg2+ 3.Kh4 [Einen Zug länger dauert das Matt nach 3.Kh3 Tg1+ 4.Kh4 g5+ und weiter wie in der Partie.] 3...g5+ 4.Kh5 [4.Kh3 Tg1#] 4...Le2+ 5.Kg6 Tf6#
Wenn hormonelle Veränderungen Körper und Psyche sabotieren, kann frau schon mal den Boden unter den Füßen verlieren. Die Wechseljahre sind alles andere als harmlos. Und überholen einen mitunter von rechts, wenn erste Begleiterscheinungen falsch eingeordnet werden. Die gute Nachricht: Darüber zu reden, ist kein Tabu mehr – in Podcasts, Büchern und Magazinen wird das Thema seit zwei, drei Jahren offen und heiß diskutiert. Mittendrin eine Vorarlbergerin, die sogar eine österreichweite Initiative ins Rollen gebracht hat: Feuerfrau Andrea Butterweck.
Ihre persönlichen Wechseljahre seien eigentlich das Beste, was ihr passieren konnte, sagt die Lustenauerin Andrea Butterweck (52), Gründerin der „Feuerfrauen“, einer inzwischen österreichweiten Initiative. Und das, obwohl sich diese erst von ihrer negativen Seite zeigten: Depressive Verstimmungen, Wortfindungsstörungen – sogar zur Alzheimer-Testung wollte man sie schicken –, Gelenksschmerzen und das Gefühl, sich selbst nicht mehr zu kennen. Aber gerade weil Andrea Butterweck ihre Perimenopause als sehr belastend erlebt hat, gerade weil sie dabei wenig Hilfe fand und schlussendlich ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen musste, eröffnete sich ihr ein Feld, das sich als wahre Berufung entpuppte: Frauen miteinander zu vernetzen, umfassend Information bereitzustellen und früh genug über die Wechseljahre aufzuklären, damit Symptome richtig gedeutet und entsprechend behandelt werden. Denn, so ihr Credo: „Es gibt Hilfe für jede. Keine Frau muss da alleine durch.“
Initialzündung
Die Idee zu den Feuerfrauen kommt Andrea Butterweck im Jänner 2023, als sie im Gespräch mit Bekannten wiederholt dieselbe Botschaft hört: „Beschwerden zu haben, die sie nicht einordnen konnten, nicht ernst genommen zu werden bzw. niemanden zu finden, der ihnen wirklich helfen kann.“ Alarmiert lädt sie kurzerhand zu einem Stammtisch im Lustenauer Hotel Amedia, um sich mit betroffenen Frauen zu vernetzen und im geschützten Rahmen auszutauschen. Im Grunde ein Experiment. Eine Handvoll Frauen folgt der Einladung. Allen ist klar: Es ist höchst an der Zeit, eine Allianz zu schmieden. Butterweck tauft ihre noch kleine Bewegung auf den Namen Feuerfrauen, inspiriert von ihrem Lieblingsbuch „Woman on Fire“ – inzwischen fast eine Art Wechseljahr-Bibel. Ein Jahr später ist die Lustenauerin zu Gast bei „Neues bei Neustädter“. Und der rollende Ball seitdem nicht mehr aufzuhalten. 30 bis 40 Frauen sind es bald bei den Monatstreffen, im September 2024 überführt Andrea Butterweck die Feuerfrauen in einen Verein und übernimmt die Geschäftsleitung. Weitere Bundesländer ziehen nach, inzwischen gibt es die Initiative österreichweit mit Ausnahme von Kärnten und Oberösterreich. Einladungen wie jene auf den medizinischen Menopausen-Kongress in Wien zeigen, die Initiative wird ernst genommen.
Entscheidende Jahre
„Das Netzwerken beflügelt mich“, sagt Butterweck, die nichts lieber tut, als ihren Fundus an Wissen, Tipps und Kontakten in Umlauf zu bringen. Immer wieder mache sie die Erfahrung, dass es vielen Frauen an essenziellem Zyklus- und Hormonwissen fehle, vor allem aber auch an Bewusstsein, wie früh es tatsächlich schon mit wechseljahrsbedingten Symptomen losgehen kann: „Mitunter 10 bis 15 Jahre vor der letzten Regel“, so die Expertin. Und weiter: „Wenn wir gesund altern wollen, ist entscheidend, wie wir uns in diesem Umbruch um unsere Gesundheit kümmern. Außerdem gibt es Zeitfenster, wie zum Beispiel für die Hormonersatztherapie, die sich irgendwann wieder schließen.“ Und eben, um diese nicht zu verpassen: Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung. Bei den Treffen der Feuerfrauen stehen Lebensstil-Fragen hoch im Kurs, Klassiker wie Ernährung, Bewegung und Stressfaktoren, aber schlussendlich sei man noch jedes Mal beim Thema bioidente Hormone gelandet. „Jede Frau ab 40 sollte wissen, dass gesundheitliche Beschwerden auch mit Hormonen zusammenhängen, damit nicht Jahre mit den falschen Untersuchungen vergeudet werden“, so Butterweck. Und: „Mich erschreckt es schon, wenn Frauen lieber Antidepressiva und Schlafmittel nehmen, anstatt dass ein Hormonstatus gemacht wird.“ Sie kenne Frauen, die jahrelang leiden, bevor sie ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen und sich nicht mehr länger mit dem Un-Satz abspeisen lassen: „Da müssen‘s jetzt halt durch.“
Besonders bedenklich findet sie, wenn das Leiden der Frauen ausschließlich der Psyche zugeordnet wird, nicht selten mit dem Signal, nicht belastbar zu sein bzw. zu schwache Nerven zu haben. Gleichzeitig appelliert Andrea Butterweck an die Eigenverantwortung: „Man muss sich da keine Illusionen machen, dass dir jemand diesen Weg durch die Wechseljahre abnimmt. Da kommt kein Brief von der Gesundheitskasse, da musst du selbst aktiv werden.“ Zumal es kein Patentrezept gebe. Die Wechseljahre verlaufen so individuell wie die Frauen unterschiedlich sind. Liegt genau darin aber nicht auch die Gefahr, dass gleichzeitig jedes Symptom vorschnell auf die Wechseljahre geschoben wird? Butterweck räumt ein, dass man sich den Blick aufs Ganze bewahren muss, die Beschwerden aber zumindest immer auch im Wechseljahreskontext geprüft werden sollten – und zwar so lange, „bis das Gegenteil bewiesen ist“.
JEDE FRAU AB 40 SOLLTE WISSEN, DASS GESUNDHEITLICHE BESCHWERDEN AUCH MIT HORMONEN ZUSAMMENHÄNGEN, DAMIT NICHT JAHRE MIT DEN FALSCHEN UNTERSUCHUNGEN VERGEUDET WERDEN.“
MAN MUSS SICH DA KEINE ILLUSIONEN MACHEN, DASS DIR JEMAND DIESEN WEG DURCH DIE WECHSELJAHRE ABNIMMT. DA KOMMT KEIN BRIEF VON DER GESUNDHEITSKASSE, DA MUSST DU SELBST AKTIV WERDEN.“
IM MEDIZINSTUDIUM LERNT MAN ÜBER DIE WECHSEL-
JAHRE SEHR WENIG – DAS GEBEN ÄRZTINNEN UND ÄRZTE
MITTLERWEILE SELBST ZU.“
Der lange Schatten der WHI-Studie
Wie konnte es überhaupt passieren, dass Frauen in einer der prägendsten Phasen ihres Lebens weitgehend allein gelassen werden? Den Ärzt:innen will Feuerfrau Butterweck keine Schuld geben, das System sei das Problem: Präventivmedizin für die Wechseljahre und ausführliche Gespräche seien einfach nicht vorgesehen. „Im Medizinstudium lernt man über die Wechseljahre sehr wenig – das geben Ärztinnen und Ärzte mittlerweile selbst zu“, sagt sie. Ein Mangel, der frappierend ist. Über die Gründe dafür kann man nur mutmaßen: Die historisch männerbedingte Prägung der Medizin, die Frauen auf Reproduktion reduziert, das Bagatellisieren der Wechseljahre, Unterrepräsentanz von (insbesondere älteren) Frauen in Studien, die gesellschaftliche Tabuisierung. Besonders folgenreich war die Auslegung der WHI*-Studie Anfang der 2000er-Jahre. Ihre Ergebnisse wurden so interpretiert, dass Hormonersatztherapien das Brustkrebsrisiko erhöhen. Was dabei unterging: Die Studienteilnehmerinnen waren im Schnitt 63 Jahre alt – also längst jenseits der Menopause. Zum Einsatz kamen künstliche, nicht bioidente Hormone in starren Einheitsdosen. Und: Für jüngere Frauen zeigten sich kaum Nachteile, teilweise sogar Vorteile. Die undifferenzierte Berichterstattung löste jedoch eine Welle der Verunsicherung aus. Eine pauschale Angst vor Hormonen setzte sich fest – und wirkt trotz korrigierender Darstellungen bis heute nach.
Dass es fragwürdige Produkte am Markt sowie kontroverse Meinungen dazu gebe, wie man am besten durch die Wechseljahre kommt, will Butterweck gar nicht abstreiten. Im Gegenteil: „Umso wichtiger ist doch eine Plattform, um breit zu informieren und die Frauen zu empowern, gute Ent-
Feuerfrauen.at: Österreichweite Wechseljahre Initiative und Selbsthilfegruppen
Die „Feuerfrauen Vorarlberg“ zählen aktuell rund 80 Mitglieder, über 800 Frauen konnten 2024 persönlich erreicht werden. Kernangebot sind nach wie vor die monatlichen Austauschtreffen im Hotel Amedia in Luste nau. Sie sind offen für alle Frauen.
scheidungen zu treffen.“ Das Tollste nach bald drei Jahren Feuerfrauen? „Dass so viele Frauen, ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, ihr Recht auf Hilfe einfordern und damit ihre Lebensqualität verbessern“, so die Initiatorin. Und für sie ganz persönlich? „Zu spüren, wie viel man durch eine kleine Initiative bewirken kann, wie lebensverändernd für viele Frauen dieser Austausch ist. Das erfüllt mich und treibt mich an.“
*WHI – Women’s Health Initiative – große Studie zur Hormonersatztherapie
Zusätzlich gewinnt das Wechseljahres-Thema über gemeinsame Projekte mit Städten und Gemeinden an Aufmerksamkeit. Ebenso ist Andrea Butterweck in Unternehmen im Einsatz, um im Rahmen der „Betrieblichen Gesundheitsförderung“ über Frauengesundheit zu sprechen.
Aktuell: Austauschtreffen 17. Oktober, 19 Uhr: „Ernährung in den Wechseljahren“ mit Katharina Kühtreiber (Diätologin, NÖ), Hotel Amedia Lustenau
Anmeldung, Vortragsbuchung und weitere Infos: andrea.butterweck@feuerfrauen.at, feuerfrauen.at, @feuerfrauen_vorarlberg, FB: feuerfrauenvorarlberg
Der Verein Feuerfrauen freut sich über neue Mitglieder!
TIPPS
Podcasts:
• Heiter bis wechselhaft – ORF-Podcast von Nicole Benvenuti
• MENOMIO – der Podcast für glückliche Wechseljahre
• Hormongesteuert – Der Wechseljahre-Podcast mit Dr. Katrin Schaudig
Vorträge:
16.10., 19 Uhr mit Katharina Kühtreiber im J.J. Ender Saal Mäder
Vortragsreihe in Hohenems, Feinkostina, Bäumler Park, jeweils 19 Uhr –mit Andrea Butterweck: 09.10.: Projekt Wechseljahre 30.10.: Bioidente Hormone 10.11.: Wechseljahre am Arbeitsplatz
Lösen Sie es in 60 Sekunden
Beginnen Sie die Kopfrechnung mit der Zahl im Feld ganz links. Rechnen Sie von links nach rechts – Kästchen für Kästchen. Die Lösung im leeren Feld rechts eintragen. Jede Rechnung unabhängig von der Schwierigkeit sollte in weniger als 60 Sekunden gelöst werden. Keinen Taschenrechner verwenden!
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SCHACHECKE
Auch in diesem Sommer fand das Schach Tirol Open 2025 großen Zulauf und brachte zahlreiche Spielerinnen und Spieler nach Innsbruck. Vom 23. bis 30. August wurde das Turnier im traditionsreichen Haus der Begegnung ausgetragen – erneut im Zeichen des Tiroler Schachverbandes, der nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr nun zum zweiten Mal dieses Turnier auf die Beine stellte.
Zu den beiden etablierten Bewerben Open A und Open B kam diesmal ein Open C für Einsteigerinnen und Einsteiger hinzu. Die Resonanz war beachtlich: Mit insgesamt 146 Spielerinnen und Spielern übertraf das Turnier die 118 Teilnehmenden aus dem Jahr 2024 deutlich. In allen drei Turnieren herrschte eine Atmosphäre voller Spannung und fairer Kämpfe bis zur letzten Runde. Für den gelungenen Rahmen sorgten das Organisationsteam sowie der souverän agierende Schiedsrichter Gerhard Bertagnolli
Im A-Turnier erreichten nach neun Runden gleich drei
Jonathan Reitemann (Nürnberg)
FM Benjamin Kienböck (Hohenems)
Schach Tirol Open, Innsbruck 2025
Wie erzwingt Schwarz am Zug die sofortige Entscheidung?
Spieler 7,0 Punkte, sodass die Feinwertung den Ausschlag geben musste. Am Ende setzte sich GM Harshit Raja aus Indien knapp vor dem Wiener Routinier GM Nikolaus Stanec durch. Dritter wurde der für Belgien startende GM Igor Glek. Mitten in die Phalanx der Großmeister drang der junge Hohenemser FM Benjamin Kienböck vor: Mit seinem kompromisslosen Spiel erkämpfte er 6,5 Punkte und verwies damit GM Philipp Schlosser aus Deutschland auf Platz fünf.
Vorarlberg durfte sich zudem über weitere Lichtblicke freuen: Emilian Hofer vom Schachklub Hohenems überzeugte mit 6,0 Punkten und sicherte sich einen ausgezeichneten siebten Rang im Endklassement. Mit je 5,0 Punkten komplettierten der Dornbirner Manuel Pribozic und der Bregenzer Christian Kozzisnik das starke Vorarlberger Ergebnis.
Zum Abschluss zeigen wir Ihnen drei ausgewählte Stellungen aus Partien mit Vorarlberger Beteiligung beim Schach Tirol Open 2025. Viel Freude beim Lösen dieser Kombinationen!
Christian Kozissnik (Bregenz)
Manuel Pribozic (Dornbirn)
Schach Tirol Open, Innsbruck 2025
Wie erreicht Schwarz am Zug entscheidenden Materialvorteil?
Korbinian Melchior (München)
Emilian Hofer (Hohenems)
Schach Tirol Open, Innsbruck 2025
Wie bringt Schwarz am Zug den weißen König zur Strecke?
Lösungen
Lösungen auf Seite 19
EINE RUNDE SACHE
Knödelzeit ist Glückszeit
Die 50 besten Rezepte aus der bäuerlichen Küche
152 Seiten
Tyrolia Verlag
ISBN 978-3-7022-4303-6 25 Euro
Von herzhaft bis süß, von deftig bis locker-leicht, „zu Lande“ oder schwimmend: Knödel sind wahre Alleskönner und machen jedes Menü zu einer runden Sache. 50 vielfach erprobte Gerichte, mal traditionell, dann wieder modern interpretiert, finden sich in diesem Kochbuch, zusammengetragen von verschiedensten Bäuerinnen, die ihre persönlichen Lieblings-Knödel-Rezepte verraten. Da gibt es Klassiker mit Speck und Käse neben überraschenden neuen Kombinationen oder vegetarischen Gemüse-Varianten, Knödel fein gefüllt mit Fleisch, als Einlagen in Suppen, Beilagen zu Soßen und Kraut oder unwiderstehlich süße Kreationen mit Schokolade, Nüssen oder Früchten. Die leicht verständlichen Schrittfür-Schritt-Anleitungen und viele Tipps garantieren auch Anfängern köstliche und ansehnliche Ergebnisse und ermutigen dazu, immer wieder einmal eine neue Variante auszuprobieren. Ein Muss für alle Knödel-Fans - kreativ und zugleich authentisch-bodenständig.
Die marie verlost drei Bücher. Senden Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Knödel“ an redaktion@marie-strassenzeitung.at (Name und Adresse nicht vergessen!) oder eine Postkarte an marie – Die Vorarlberger Straßenzeitung, Graf-Maximilian-Straße 18, 6845 Hohenems.
DEMOKRATIE LEBEN LERNEN
Train the Trainer Fortbildung in drei Modulen für das Format „DemokratieRepair-Café“ im Bildungshaus Batschuns!
Das Demokratie-Repair-Café ist ein kreativer und lösungsorientierter Rahmen, um Demokratie gemeinsam weiterzuentwickeln. Fragen und Entscheiden, Gestalten und Moderieren für eine selbstbestimmte politische Bildung stehen im Vordergrund.
Geburt & Selbstbestimmung –Frauen*rechte von Anfang an Ein Erzählcafé zu Entscheidungen rund um Schwangerschaft und Geburt in Kooperation mit IG Geburtskultur a-z
Mi, 22.11.25 / 18.00 Uhr
Dornbirn, Volksbank Eintritt frei
Detaillierte Informationen zu den Inhalten und die Möglichkeit zur Anmeldung findest du auf unserer Homepage: salon13.at/jahresprogramm
TERMINE:
23.10.: Demokratie-Repair-Café in der Praxis – Fokus auf Methoden
20.11.: Demokratie-Defizite, Auswirkungen, Auswege – Fokus auf Inhalte
08.01.26: Vertiefung, Beteiligung und Beteiligungsformate jeweils 18 - 21 Uhr
Leitung/Referierender: Stefan Schartlmüller, Mitinitiator des Vereins IG Demokratie
Teilnahmebeitrag: pro Kurs 65 Euro, alle drei Kursmodule: 180 Euro
Infos: andrea.anwander@bhba.at oder telefonisch 0664 886 821 81
Anmeldung: bildungshaus@bhba.at oder telefonisch 0 55 22 44 2 90-0
Unser Programm bietet ein vielfältiges Angebot an Seminaren, Workshops und Vorträgen für Frauen* in unterschiedlichen Lebensphasen – von Mitgliedsfrauen* gestaltet, die ihre Expertise und Erfahrung weitergeben.
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Diesmal von Frauke Kühn, Geschäftsführerin
Es gibt zwei Straßen meiner Kindheit, weil meine Eltern mit meinem Bruder und mir umzogen, als ich sechs Jahre alt war. Beide Straßen liegen in Peine bei Hannover. Die erste war der Neisser Weg 4 – eine Dreizimmerwohnung in einem Wohnblock in einem Arbeiterviertel, unweit einer Zuckerfabrik. Bis heute habe ich den gärigen Geruch in der Nase, der herüberwehte, wenn der Wind ungünstig stand.
Neben uns wohnte Familie Handke mit ihren drei Kindern, unten das alte Ehepaar Rissmann, das nicht immer gleich gut mit dem Lärm der Kinder im Haus umgehen konnte. Im Treppenhaus roch es entweder nach Putzmitteln oder nach Mittagessen. Es waren die 70er: die Zeit der Bonanza-Räder und der Murmeln. Um die schönsten haben wir beim „Tschangeln“ (so hieß das Murmelspiel bei uns) leidenschaftlich auf dem Kinderzimmerteppich oder draußen an selbst gebuddelten Tschangellöchern gekämpft. Mit den Nachbarskindern gründeten wir immer wieder neue Banden, kauften uns sonntags am Kiosk bei Frau Drobek eine Bunte Tüte für eine Mark, kletterten auf Bäume, liefen ungeschützt Rollschuh und kamen mit aufgeschürften Knien nach Hause.
unserem Wohnblock entfernt, ein Reihenhaus zu bauen und ihren kleinen Aufstieg zu wagen. Urlaube fielen dafür aus – stattdessen gab es Sonntage im Wald oder im Freibad, als Zeugnisbelohnung einen Ausflug in die Herrenhäuser-Gärten und jedes Jahr kurz vor Weihnachten einen Besuch im Opernhaus Hannover, um Hänsel und Gretel anzuschauen. Das Jahr vor dem Umzug verbrachten wir fast jedes Wochenende auf der Baustelle, wo meine Eltern in Eigenleistung alles stemmten, was sie konnten.
Währenddessen sparten meine Eltern jeden Pfennig, um in der Görlitzer Straße 7, zwei Kilometer von
In der zweiten Straße meiner Kindheit hatten mein Bruder und ich plötzlich eigene Zimmer – und wir bekamen einen Hund. Ich erinnere mich an unser Wohnzimmer, in dem ein größerer Weihnachtsbaum und mein geliebtes Klavier Platz fanden. An Grillabende mit den Nachbarn auf unserer Terrasse. An turbulente Familienfeste in dem Haus, in dem erst mein Vater und später unser Hund starb.
Ich lebe schon lange nicht mehr in Peine. Und doch blitzen die Straßen meiner Kindheit bis heute in den alten Super-8-Filmen meines Vaters auf: mal verwackelt, mal zu dunkel, mal zu hell. Die 70erJahre eben.
AB 4. OKTOBER 2025
Von Nicaragua nach Vorarlberg:
EIN LEBEN MIT VIER SAITEN
Wenn Fernando Hidalgo Gutierrez seinen Kontrabass spielt, schwingt mehr mit als nur Musik. In jedem tiefen Ton, in jeder gespielten Phrase steckt eine Geschichte. Seine Geschichte von Heimat, Flucht und Leidenschaft.
F„ICH HÖRTE DIESES INSTRUMENT UND VERLIEBTE MICH SOFORT IN DEN TIEFEN KLANG.“
ernando wächst in den 1990er Jahren in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua, auf. Noch ahnt er nicht, an welche Plätze der Welt ihn die Musik tragen wird. Aber eines weiß er schon recht früh. Er will Musik machen. „Ich habe mit Gitarre angefangen, weil mein Vater als Hobby klassische Gitarre gespielt hat. Meine Eltern haben mich von Anfang an unterstützt und ich konnte an einer privaten Akademie lernen.“ Bei einem Vorspielabend lauschte Fernando einem Lehrer-Jazz-Trio in der Besetzung Gitarre, Schlagzeug und E-Bass. „Ich hörte dieses Instrument und verliebte mich sofort in den tiefen Klang. Ich kann mich noch genau erinnern, dass es ein Jazz-Fender war in den Farben schwarz und weiß. Danach ging ich nach Hause und schnitt die unterste Saite meiner Gitarre weg, damit ich auch vier Saiten wie bei einem Bass hatte“, schmunzelt Fernando. Das war mit 14 Jahren. Seine Mutter kaufte ihm kurz darauf einen gebrauchten E-Bass. Aber dabei blieb es nicht. „Ich habe zu der Zeit auch viel MTV geschaut, und da strahlten sie ein Jazz-Wochenende aus, bei dem der bekannte Jazz Bassist Stanley Clarke im Duo mit dem Kontrabassisten Miroslav Vitouš gespielt hat. Ein verrücktes Duo. Das hat mich so fasziniert, dass ich unbedingt Kontrabass spielen wollte.“ Durch einen Freund seines Vaters kam er dann zu einem Kontrabass, der zwar ramponiert, aber spielbar war. Die Leidenschaft zum Kontrabass hat Fernando daraufhin nicht mehr losgelassen. Er brachte sich anfangs das Spielen selbst bei und bewarb sich daraufhin bei der Universität in Costa Rica. „Ich habe die Etüden von Franz Simandl, dem berühmten tschechisch-österreichischen Kontrabassisten geübt und damit die Aufnahmeprüfung geschafft. Seitdem ist der Kontrabass mein Leben.“ 2008 begann Fernando mit dem Studium in Costa Rica und lernte dort einen sehr guten Freund kennen, der bereits in Wien ein Auslandsjahr absolviert hatte. Er erkannte sein Talent und motivierte ihn, auch nach Wien studieren zu gehen. „Ich habe also gespart und gespart und dann 2014 ein Erasmusjahr in Wien verbracht. Das war eine sehr bereichernde Erfahrung.“ Leider sei das Jahr viel zu schnell vorbeigegangen. Fernando ging zurück nach Costa Rica, um dort sein Studium zu beenden.
Zurück in Nicaragua
Plötzlich habe ihn der Direktor des Nationaltheaters von Nicaragua angerufen und gefragt, ob er bei einem großen musikalischen Projekt mitmachen wolle. Im Stile von Venezuela, die mit staatlichen Mitteln mu-
sikalische Sozialprojekte umsetzten und so bildungsbenachteiligten Jugendlichen eine Chance gaben. Das Geld vom nicaraguanischen Ministerium für Kunst war vorhanden. Fernando zögerte nicht lange. Die Idee, Kultur zu fördern und jungen Menschen durch Musik eine Perspektive zu geben, überzeugte ihn. Außerdem lebten seine Mutter und seine Familie in Nicaragua und so kehrte er 2017 nach Managua zurück. Doch diese Pläne waren leider nicht von langer Dauer. Ein Jahr später eskalierte die bereits angespannte politische Situation in seiner Heimat: Durch eine Gesetzesreform sollten Pensionist:innen noch weniger Geld bekommen, also ihnen bisher zustand. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Viele Pensionist:innen gingen, gemeinsam mit Student:innen, auf die Straße. Das bis dahin nicht für möglich Gehaltene trat ein. Die Proteste, die mehrere Monate andauerten, wurden von der Polizei und vom Militär blutig niedergeschlagen. Über 300 Menschen starben, viele wurden inhaftiert. „Für mich war es sehr schlimm, dass ich in meinem Land nicht mehr sagen konnte, was ich wollte, ohne dass ich mich bedroht fühlte. Außerdem sah ich auch keine Möglichkeit mehr, weiter Musik zu machen. Eine Wiener Freundin hat die politische Lage in Nicaragua mitverfolgt und mir vorgeschlagen, ich soll ans Landeskonservatorium nach Feldkirch gehen, um IGP (Instrumental- und Gesangspädagogik) zu studieren.“
Angekommen in Vorarlberg
„Ich glaube das war genau die richtige Entscheidung. Ich habe das gebraucht, diese Ruhe und Natur in Vorarlberg, denn ich habe immer in großen Städten wie in Wien, in Managua oder in San José in Costa Rica gelebt. Diese Stille tut mir gut, um kreativ arbeiten zu können.“ Hier lernte er auch seine jetzige Freundin Bea kennen. Heute ist er Musikschullehrer für Kontrabass im Bregenzerwald und in Friedrichshafen und spielt in mehreren Orchestern in Österreich, Deutschland und in der Schweiz mit. „Dieses Jahr zu Pfingsten war mein Terminkalender sehr voll, weil ich bei den Bregenzer Festspielen im Chor mitgesungen habe. Gleichzeitig aber hatte die Musikschule in Friedrichshafen schon wieder begonnen. Dieses Pendeln war schon sehr anstrengend.“ Aber auch schön. „Ich will den Jugendlichen meine Freude am Kontrabassspielen weitergeben, eine Freude, die fürs Leben wichtig ist.“
„ICH WILL DEN JUGENDLICHEN
MEINE FREUDE AM KONTRABASSSPIELEN WEITERGEBEN, EINE FREUDE, DIE FÜRS LEBEN WICHTIG IST.“
Fernando Gutierrez: „Der Kontrabass ist mein Leben.“
Gefragt nach seinen weiteren musikalischen Träumen und Projekten, meint er: „Ich will einfach nur hier in Österreich bleiben dürfen!“ Mit dem Auslaufen seines Studentenvisums keine Selbstverständlichkeit mehr. Viele Voraussetzungen, die verlangt werden, erfüllt er, auch die Sprache ist kein Problem. Ein entscheidender Punkt zum Erhalt der Rot-Weiß-Rot Karte ist jedoch: Er darf nur einen Arbeitgeber haben, bei dem er Vollzeit angestellt ist. „Ein Ding der Unmöglichkeit, in Anbetracht der Tatsache, dass Kontrabass kein Instrument ist, mit dem man eine volle Lehrverpflichtung an nur einer Musikschule haben kann“, erklärt Fernando. Für Musiker:innen in Teilzeitverhältnissen, wie sie in der Branche üblich sind, ist diese eine Anforderung sowieso kaum zu schaffen. Ein Anwalt und das AMS unterstützen ihn. Der Ausgang ist noch ungewiss.
Impressum
Grundlegende Richtung
Die Straßenzeitung marie versteht sich als Sprachrohr für die Anliegen von Randgruppen unserer Gesellschaft. marie ist ein Angebot zur Selbsthilfe für Menschen an oder unter der Armutsgrenze, die ihren Lebensmittelpunkt in Vorarlberg haben. Ziel ist die Förderung des Miteinanders von Menschen am Rande der Gesellschaft und der Mehrheitsgesellschaft. Die Hälfte des Verkaufspreises von 3,40 Euro verbleibt den Verkäufer:innen. marie ist ein parteiunabhängiges, soziales und nicht auf Gewinn ausgerichtetes Projekt.
Redaktion
marie – Die Vorarlberger Straßenzeitung, Graf-Maximilian-Straße 18, 6845 Hohenems, Telefon: 0677 615 386 40, eMail: redaktion@marie-strassenzeitung.at Internet: www.marie-strassenzeitung.at
Sudoku
So geht‘s: Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Reihe, in jeder Spalte und in jedem Block (= 3×3-Unterquadrate) die Ziffern 1 bis 9 genau einmal vorkommen. Viel Spaß!
„Ich bin hier in Vorarlberg angekommen und möchte bleiben. Hier ist meine neue Familie, hier ist mein neues Zuhause.“ Ja, ab und zu vermisse er seine Heimat schon, vor allem auch das Spanischsprechen. Es gibt zwar eine Community von Kolumbianer:innen und Spanier:innen hier in Vorarlberg, aber wie immer brauche es da auch Zeit, um die Kontakte zu pflegen. „Ich habe beim Konsulat einmal nachgefragt, wie viele Menschen aus Nicaragua in Vorarlberg leben. ‚Zwei‘ habe ich zur Antwort bekommen. Also bin ich doch recht einmalig hier“, schmunzelt Fernando, der Kontrabassist. Lösung auf Seite 19
Redaktion: Frank Andres, Simone Fürnschuß-Hofer Mitarbeiter:innen dieser Ausgabe: Daniel Furxer, Guntram Gärtner, Walter Gasperi, Christine Mennel, Daniel Mutschlechner, Gerhard Thoma
Zeitungsausgabestellen:
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Frank Andres, Obmann, Christina den Hond-Vaccaro, Obmann-Stellvertreterin, Schriftführerin, Oliver Mössinger, Kassier Gabriele Hörl-Anselmi, Daniel Mutschlechner
Die Julius Blum GmbH unterstützt die Berichterstattung über privat initiierte, gemeinnützige Projekte in Vorarlberg.
Herbst im Kaffeehaus
Schlichter, guter Mohnkuchen
Zutaten für eine große Tortenform (26-28 cm):
• 250 g zimmerwarme Butter
• 250 g feiner Zucker
• 7 Eier
• 300 g geriebener Mohn
• 100 g geriebene Walnüsse (alternativ Mandeln oder Haselnüsse)
• 100 g Maisstärke
• 100 ml Milch
• 1 Vanilleschote
• 1 Zitrone
• 1 Apfel
• 1 Prise Salz
• etwas Staubzucker und Schlagrahm zum Servieren
Zubereitung:
Backofen auf 180° vorheizen. Eier trennen. Eiweiß im großen Rührkessel steif schlagen, währenddessen Hälfte des Zuckers einrieseln lassen und kühl stellen. In einem weiteren Kessel Butter mit dem restlichen Zucker, Salz, ausgekratztem Mark der Vanilleschote und fein abgeriebener Zitronenschale cremig rühren, Eigelb langsam einrühren. Apfel waschen und fein reiben, gemeinsam mit Mohn in die Zucker-Eigelb-Mischung rühren. Nüsse, Stärke, Milch und Eischnee ebenfalls abwechselnd unterheben. In eine ausgebutterte Form füllen und gut 45 Minuten backen. Etwas auskühlen lassen, mit Staubzucker bestreuen und mit Schlagrahm servieren.
Von Daniel Mutschlechner, probelokal.com
Begeistert schmökerte ich im Sommer durch die prachtvollen Bücher französischer Patissiers. Beeindruckend, welche glanzvollen Werke da geschaffen werden. Kein Wunder, dass sich Künstlerinnen wie Nina Métayer oder Cédric Grolet kaum vor Instagram-Followern retten können. Doch jetzt, wenn es ernst wird, dann brauche ich keine Opulenz. Im Herbst sehne ich mich nach einem einfachen, guten Kuchen. Einen, der sogar auf Mehl verzichten kann, dafür aber nach einer Menge frisch geriebenem Mohn und einem saftigen Apfel verlangt. Dieser Mohnkuchen schlägt jede social-media-taugliche Zuckerbombe, wenn es drauf ankommt.
Damit ist dieser Kuchen quasi das Gegenteil der momentanen Weltenlage – unaufgeregt, ausgewogen und schlicht. Er nimmt sich nicht wichtig und setzt nicht auf Äußerlichkeiten. Deshalb mag man mit ihm gerne einen gemütlichen Nachmittag verbringen. Am besten mit einer kräftigen Tasse Kaffee, einem Gupf Schlagrahm und einer guten Zeitung. Und danach vielleicht noch einer Zahnbürste.
Musiktipp: „Sieben Zwetschken“ die Strottern und JazzWerkstatt Wien
Als ich im Sommer durch die Wiener Innenstadt schlenderte, schreckten mich nicht nur die Warteschlangen vor den Kaffeehäusern ab, sondern auch das kleine Stück Sachertorte um 10,50 Euro. So zog es mich statt ins Café eben zum Konzert der großartigen „Strottern“. Auf die zeitgemäßen Wienerlieder von Klemens Lendl und David Müller ist nämlich Verlass. Und das neue Album „Sieben Zwetschken“, das sie gemeinsam mit der JazzWerkstatt Wien aufgenommen haben, begleitet mich nun beim herbstlichen Kuchenbacken. Weitere Rezeptgeschichten und Musiktipps finden Sie auf www.probelokal.com.
Zermürbendes Warten
Das Landestheater Vorarlberg bringt Anna Seghers' beklemmenden Roman über Flucht und das Gefühl des Verlorenseins „Transit“ auf die Bühne. Premiere des von Stephanie Gräve inszenierten und von Autor Reto Finger dramatisierten Stücks ist am 4. Oktober.
Ein namenloser Erzähler gelangt im Roman von Anna Seghers auf der Flucht vor den Nationalsozialisten nach Marseille. Eine Stadt, die zum Sammelbecken all jener geworden ist, die hoffen: auf ein Schiff, ein Visum, eine Weiterreise. Doch der Wartesaal wird zum Labyrinth. Zwischen Botschaften, Papierstapeln und endlosen Behördengängen verlieren sich die Menschen nicht nur im bürokratischen Wahnsinn, sondern auch in ihren eigenen Geschichten. Jeder ist auf der Durchreise, alle sind unterwegs, und doch scheint niemand wirklich fortzukommen. Seghers‘ Marseille: das Abbild einer Welt, in der das persönliche Schicksal von Papieren abhängt, in der Identitäten flüchtig sind und jeder Neuanfang sich so lange verzögert, bis er sich schließlich als Illusion entpuppt.
Die Bühnenfassung von Transit am Landestheater Vorarlberg trägt Seghers’ Erzählung in eine Gegenwart, in der sich Menschen weiterhin auf der Suche nach Sicherheit und Zugehörigkeit zwischen Grenzen bewegen. Es geht um Flucht als existenziellen Zustand, um das Gefühl, in der Schwebe zu leben – ohne Vergangenheit, ohne Zukunft. Es geht um die Ungewissheit, das Festgesetztsein zwischen den Stationen eines Lebens, das sich nicht mehr selbstbestimmt steuern lässt. Die Stadt selbst wird zur Bühne eines absurden Schauspiels aus Hoffnungen und Enttäuschungen, Träumen und Realitäten.
Alle Aufführungs-Termine finden Sie unter landestheater.org/spielplan
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Büttels 6, 6811 Göfis | Jeden 3. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr reparaturcafe-goefis@aon.at
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Treietstraße 17, Klaus im M2 | Jeden 2. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr corinna.schaechle@gmail.com
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Alte Säge, (Lebenshilfe), Hofsteigstraße 4, 6923 Lauterach | Jeden 2. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr | repcafe.lauterach@hotmail.com
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Köhlerstraße 14, 6830 Rankweil (Werkstätte der Lebenshilfe) Jeden 1. Freitag im Monat von 14 bis 16.30 Uhr
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Werkstraße 32, 6712 Thüringen | Jeden 1. Samstag im Monat von 8.30 bis 12 Uhr
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Mittelschule Wolfurt, Schulstraße 2, 6922 Wolfurt | Jeden 4. Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr | info@macherei-wolfurt.at, T 0650 567 25 10
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Tony Adams begann seine Radreise im Jahr 1995. Sein Vater, der im Sterben lag, gab ihm den Auftrag, seinen Bruder zu finden, damit er sich mit ihm aussöhnen konnte, und so reiste er ohne Auto von Oregon nach Las Vegas. Inzwischen ist er seit über 25 Jahren unterwegs quer durch die USA.
AUF DER SUCHE NACH TONY ADAMS
Text und Fotos: Giles Clasen
Adams schreibt alles auf und hofft, dass er es dank der detaillierten Aufzeichnungen ins Guinness Buch der Rekorde schafft.
Jetzt im Sommer halte ich Ausschau nach Tony Adams. Seit über 25 Jahren pedalt Adams auf den Straßen der USA. Am Labor-DayWochenende im September 2022 treffe ich ihn zum letzten Mal, nördlich von Lusk im Bundesstaat Wyoming, als er gerade seinen über 300 Kilogramm schweren Anhänger den U. S. Highway 18 hinaufschleppt.
Ich fahre seit Unizeiten Fahrrad, aber jemanden wie Adams habe ich noch nie angetroffen. Er auch nicht, meint er, er sei eben ein echtes Original.
Adams’ Reise begann 1995. „Mein Vater hatte einen Schlaganfall und lag im Sterben“, erzählt er. „Er trug mir auf, meinen Bruder zu finden und ihn nach Hause zu bringen. Mein Vater wollte sich mit ihm aussöhnen.“
Er besaß kein Auto, so fuhr er auf seinem Fahrrad von Oregon bis nach Las Vegas. Wie er seinen obdachlosen Bruder dort finden würde, wusste er nicht. Da kam ihm das Schicksal zur Hilfe: „Ich klopfte einem Mann auf die Schulter, um ihn nach dem Weg zu fragen“, sagt er, „und vor mir stand mein Bruder.“
Adams brennt darauf, seine Geschichte zu erzählen. Aus seinem Anhänger zieht er einen Stapel alter Zeitungen, kleinere und größere, die alle über seine Odyssee berichteten. Jeden Zeitungsauschnitt und die anderen Erinnerungsstücke nimmt er sorgfältig in die Hand, während der für Wyoming typische Wind über uns hinwegfegt. In über fünfzig Berichten komme er vor, meint er stolz.
Zahlen sind ihm wichtig. Er führt Buch über alles Mögliche und in unserem Gespräch rattert er diese Fakten nur so herunter: Als wir uns treffen, ist er 57. Er hat die Continental Divide 21-mal überquert. Viermal wurde er von einem Auto angefahren, zweimal davon mit Fahrerflucht. Im Sommer 2022 hatte er achtmal einen platten Reifen. In zweieinhalb Stunden schafft er auf dem Highway 16 Kilometer. Und jeden Abend vor dem Schlafengehen trinkt er eine Tasse Kaffee.
Außer Norm
Er hofft, dass er es dank der detaillierten Aufzeichnungen ins Guinness Buch der Rekorde schafft. Aber als ich ihn frage, warum er schon so lange unterwegs ist, wird er philosophisch: „Ich suche nach Antworten auf Fragen, die du mir nicht gestellt hast“, sagt er. „Und welche Weisheiten
soll ich denn von Menschen lernen, die ich noch nicht getroffen habe?“
Er ist stolz darauf, dass er außerhalb der traditionellen Normen lebt, und betont, er sei nicht obdachlos, bloß frei. „Ich weiß nicht, ob ich irgendwo hineinpasse, außer ins Nomadenleben. Aber ich bin nicht wohnungslos. Ich habe ein Zuhause, nämlich dieses hier“, sagt er und zeigt auf seinen Anhänger.
Seine Post holt Adams im Murphy Center for Hope, das wohnungslose Menschen unterstützt, in Fort Collins im Bundesstaat Colorado ab. Das ist so etwas wie ein Ersatz für einen festen Wohnsitz. Ein paar Mal im Jahr macht er dort Halt.
Unterkunft im Winter
„Ich bin gern das ganze Jahr über unterwegs, aber im Winter, wenn das Wetter zu schlecht ist, schaue ich, dass ich irgendwo unterkomme“, berichtet er.
Wenn er unterwegs ist, sind die Menschen hilfsbereit, aber in den Unterkünften fühlt er sich unwohl. „Sobald ich ein paar Tage in einer Unterkunft bin, nehmen mich die Leute anders wahr“, meint er. „Aber ich achte drauf, dass ich nirgendwo lang genug bleibe, um jemandem zur Last zu fallen.“
Er nimmt Spenden an, aber arbeitet lieber, wenn er Geld braucht. Er beschreibt sich als handwerklich geschickt und fügt hinzu, er habe vor seiner Fahrradreise Unterhaltsarbeiten für einen Jahrmarkt erledigt.
Wir unterhalten uns kurz auf dem Seitenstreifen, während die Sattelschlepper nur wenige Zentimeter neben uns
ICH SUCHE NACH ANTWORTEN AUF
FRAGEN, DIE DU MIR NICHT GESTELLT HAST.“
„Ich weiß nicht, ob ich irgendwo hineinpasse, außer ins Nomadenleben. Aber ich bin nicht wohnungslos. Ich habe ein Zuhause, nämlich dieses hier“, sagt er und zeigt auf seinen Anhänger.
vorbeidonnern. Ich will uns nicht unnötig gefährden und lasse ihn deshalb weiterziehen. Ich hoffe, dass wir uns in Fort Collins wiedersehen. Ich will mehr erfahren über diesen Mann, der in einer Fahrradtour ohne klares Ziel eine Bestimmung gefunden hat.
Er hat kein Mobiltelefon dabei, deshalb kritzle ich meine Kontaktdaten auf ein Stück Papier. Wir vereinbaren, dass er mich anruft, wenn er in der Stadt ankommt.
Monate später klingelt mein Handy. Er spricht schnell und ich zeichne das Gespräch nicht auf. Ich weiß nur noch, dass er mir erzählt, er sei nicht lange in Fort Collins geblieben. Auf Achse fühlt er sich zu Hause.
Adams ruft mich danach noch mehrmals an. Bei jedem Anruf spricht er über seinen Vater, seinen Bruder und den Wohnanhänger, den er sich bauen will. Inzwischen habe ich länger nichts mehr von ihm gehört. Gelegentlich suche ich ihn im Internet. Und finde Zeitungsberichte – er ist in Iowa, New York und Missouri.
Nicht vergessen
Mit Adams ist es ähnlich wie mit anderen wohnungslosen Menschen, die ich porträtiere: Ich treffe sie, höre mir ihre Geschichten an und sie wachsen mir ans Herz.
Über die Jahre hinweg bekam ich mehrere Mails und Anrufe von Menschen, die durch meine Berichte einen geliebten Menschen aufgespürt hatten. Manchmal erfahren sie so zum ersten Mal seit vielen Jahren, wie es der vermissten Person geht. Ein Name, ein Foto oder ein kurzes Zitat half ihnen, auf ihrer Suche weiterzukommen.
Diese Momente sind selten, aber sie machen etwas ganz Grundsätzliches deutlich: Viele Menschen, die Wohnungslosigkeit erleben, sind nicht vergessen. Man vermisst sie. Sie werden geliebt.
Wenn jemand seine Wohnung oder sein Haus verliert, verliert er oder sie oft auch den Kontakt zu Familie, Freund*innen, ehemaligen Arbeitskolleg*innen. Wenn wir es zulassen, dass Menschen ohne Obdach leben müssen, verlieren wir nicht nur ein Individuum, sondern auch Beziehungen, Geschichten und Potential.
Ich hoffe, dass Adams und die anderen, die ich aus den Augen verloren habe, über die Runden kommen – vielleicht sogar glücklich sind.
Mit freundlicher Genehmigung von Denver VOICE / INSP.ngo
Trumpf, Stich, Piatnik
„Heiliger Piatnik, schau aba“, seufzt so mancher Jasser in Vorarlberg, wenn er wieder einmal „nix Geschiets“ in den Händen hält. Ob „Bur“, „Nell“ oder „Ass“: Wer jasst, jasst mit Piatnik. Seit mehr als 180 Jahren sorgt der Spielkartenhersteller für beste Unterhaltung.
Text: Gerhard Thoma, Fotos: Archiv
Wer kennt sie nicht, die schwarz-weiß-rot getupften Packungen mit der fetten Aufschrift „Piatnik“, darunter die Anmerkung „Salzburger 36 Blatt“? Darüber ein Rennpferd mit einem Reiter: Ein kleiner Scherz der Familie Piatnik, die damit ihr Hobby zum Firmenlogo machten. Sie sind leidenschaftliche Trabrenn-Fans.
Angefangen hat alles mit Ferdinand Piatnik. In einfachen Verhältnissen kam er am 14. Oktober 1819 in Budapest als Sohn eines Kleidermachers zur Welt. Der kleine Ferdinand besuchte die Volksschule und begann mit 15 Jahren eine Lehre bei dem Kartenmacher Johann Gravatz. Vier Jahre später legte er die Gesellenprüfung ab und machte, was viele junge Handwerker damals taten: Er begab sich auf die Walz, um Land und Leute kennenzulernen. So kam der 19-Jährige nach Wien, wo er bei dem Kartenmaler Anton Moser einen Arbeitsplatz fand, der ihm gefiel. Als Moser wenige Jahre später verstarb, heiratete der 23-jährige Ferdinand dessen Witwe Josepha und führte den Betrieb unter seinem Namen, Piatnik, weiter.
Der Triumpfzug konnte beginnen. Schon 1844 liest man in Zeitungen seine Inserate: „Tarok-, Whist-, Trappolier-, Piket- und Deutsche Karten zwischen 4 und 8 Gulden“. Drei Jahre später preist er sein neues „Kaiser-Tarok aus dem Hause Habsburg“ an. Dabei profitiert Piatnik natürlich vom Zeitgeist: In der gesamten Donaumonarchie waren Kartenspiele äußerst beliebt. Von Vorarlberg bis Galizien (in der heutigen Ukraine), von Böhmen im heutigen Tschechien bis Kroatien saßen Leute in Gast- und Kaffeehäusern, privaten Salons und Clubs und frönten ihrer geselligen Freizeitbeschäftigung.
Seit über 200 Jahren ist Jassen das Volksspiel der Vorarlberger. Ein Sensationsfund des Vorarlberger Landesarchivs aus dem Jahr 1999 belegt die frühe Entwicklung des Kartenspielens im Land.
Bei der Restaurierung des PergamentEinbands einer Handschrift des Klosters Mehrerau kam unter anderem ein vollständiges Kartenspiel mit 48 handbemalten Karten aus dem 16. Jahrhundert zum Vorschein. Auch in den Klöstern wurde also gejasst.
Qualität vor Quantität
Ferdinand Piatnik war ein hervorragender Handwerker, und als solcher legte er großen Wert auf Qualität. Lange Zeit wurden die Karten in reiner Handarbeit hergestellt. Der erste Arbeitsschritt, der Vordruck der schwarzen Umrisszeichnung, erfolgte damals noch außer Haus durch verschiedene Druckereien. Anschließend wurden die bedruckten Bögen händisch kaschiert und mit Hilfe von Schablonen koloriert, ehe man sie zum Trocknen aufhängte.
Damit die Spielkarten die nötige Festigkeit erhielten, wurden sie aus einzelnen Schichten Papier gefertigt, die verleimt werden mussten. Auch das abschließende Schneiden der Karten mit Spezialscheren und das Verpacken in Papierhüllen war zunächst Handarbeit. Karten mit abgerundeten Ecken, wie sie heute gebräuchlich sind, ließen sich überhaupt erst später herstellen. Das Aufkommen der – zunächst nur für Luxus-Spielkarten vorgesehenen – Oberflächenbehandlung machte einen weiteren Arbeitsschritt nötig, das Polieren. Piatnik legte stets besonderen Wert auf gutes Material und hohe künstlerische Fertigkeit. Ein großes Problem für viele Kartenspieler war ihm durchaus bekannt: Die Karten wurden ziemlich rasch verschmutzt. In Zusammenarbeit mit seinem wissenschaftlichen Team gelang es ihm, dieses Problem doch noch in den Griff zu bekommen: Für seine „Erfindung, gewöhnliche Spielkarten mit einem Lacküberzuge zu versehen, damit sie mit Wasser gereinigt werden können“, erhielt er 1861 ein Privileg. Dazu muss man wissen: Wer damals schmutzige Karten hatte, brachte sie in ein SpezialGeschäft, wo sie gereinigt wurden – ähn-
Der Stammvater aller Jasserinnen und Jasser: Ferdinand Piatnik gründete ein Kartenimperium, das heute noch Hunderttausende Menschen in aller Welt glücklich macht.
lich einem Geschäft für die Reinigung der Kleider. Noch 1896 gab es allein in Wien vier Karten-Reinigungsanstalten. Piatniks Erfindung machte dies überflüssig. Aber er ging noch einen Schritt weiter: Um den steigenden Anforderungen zu genügen und die Konkurrenz aus dem Feld zu schlagen, ging Piatnik schließlich zum Einsatz von Maschinen über.
Söhne setzen Erfolgslauf fort
Im Jahr 1882, Ferdinand Piatnik ist mittlerweile 63 Jahre alt, treten seine Söhne Ferdinand und Adolf in die Firma ein: Aus Piatnik wird die bis heute bekannte Spielkartenfabrik „Ferd. Piatnik & Söhne“. Drei Jahre später stirbt Firmengründer Ferdinand Piatnik. Aber Ferdinand II. und Adolf setzen das Erfolgsrezept ihres Vaters fort: Qualität vor Ramschware. Die Piatniks, die sich schon bisher erfolgreich gegen die Konkurrenz behaupten konnten, bauen ihre Stellung auf dem Markt weiter aus. 1896 kaufen sie die in Konkurs gegangene „Erste Ungarische Spielkartenfabriks Aktiengesellschaft“ in Budapest. 1897 beginnen sie mit der schrittweisen Übernahme der Fabrik von Josef Glanz, über den sie auch die Spielkartenfabrik Ritter & Cie. in Prag erwerben. 1903 kommt eine Buch- und Steindruckerei hinzu, und mit dem Kauf der Papierfabrik in Ratschach (Radeče, Slowenien) 1907 hat man auch direkten Einfluss auf das Rohmaterial. Von einfachen bis hin zu luxuriösen Ausgaben bietet die Firma eine breite Palette von Spielkarten. Eine Firmenfestschrift aus dem Jahr 1924 listet bereits
„WER NICHT SPIELT, NIMMT SICH VIEL ZU ERNST.“
(Motto der Unternehmerdynastie Piatnik)
über 250 verschiedene Kartendesigns auf. Während etwa die von Piatnik erzeugten „Trappolierkarten“ nur noch Fachleuten ein Begriff sind, ist die Beliebtheit der „doppeldeutschen Schnapskarten“ mit den Wilhelm-Tell-Bildern bis heute ungebrochen. In Vorarlberg sind die „einfachdeutschen Jasskarten“ bzw. das „Salzburger Blatt“ am beliebtesten.
Für ihre Produkte erhielt die Firma hohe Auszeichnungen wie die VerdienstMedaille, die während der Wiener Weltausstellung 1873 verliehen wurde – es war dies jene Medaille, die vor allem Güte und Vollendung der Arbeit, Umfang der Produktion, Eröffnung neuer Absatzwege etc. berücksichtigte. Auch die Teilnahme an der Weltausstellung in Paris 1878 war erfolgreich, sie trug der Firma eine Bronzemedaille ein.
Die Marke mit dem Jockey
Das bekannte Markenzeichen, der Jockey auf dem Pferd, entstand übrigens erst einige Jahre nach dem Tod des Firmengründers. Es zeugt von der Verbundenheit der Familie mit dem Trabrennsport. Ferdinand Piatnik II. war Obmann des Wiener Trabrennvereins.
Das Unternehmen wird heute von direkten Nachkommen Ferdinand Piatniks I. geleitet, wenngleich man sich längst nicht mehr auf die Spielkartenproduktion allein konzentriert, sondern auch Hunderte von Gesellschaftsspielen im Angebot hat. Darunter auch das hierzulande bei Jung und Alt beliebte „DKT“ („Das kaufmännische Talent“).
JASSA IN VORARLBERG
◆ Unter www.jassa.at finden Sie alle Vorarlberger JassArten einfach erklärt.
◆ Literaturtipp: Günter Wohlgenannt: „Jassen in Vorarlberg“ (im Internet unter www.jassen.at)
◆ Der Lustenauer Konrad Hämmerle hat im Zuge seiner Diplomarbeit an der Universität Wien vor drei Jahren Vorarlberger Jasskarten mit Motiven, Bräuchen und historischen Persönlichkeiten aus allen Regionen Vorarlbergs entworfen.
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Di 07.10. 12 bis 13 Uhr Schaffarei
Mittagessen mit meinem Traumjob: Reisebüroangestellte
Di 07.10. 16 bis 19 Uhr AK Bibliothek Feldkirch
Literarische Spurensuche für Jugendliche
Schreibworkshop mit Jürgen-Thomas Ernst
Di 07.10. 19.30 bis 22 Uhr AK Saal Feldkirch
Conrad Amber: Aufbäumen
Wissen fürs Leben, Vortrag
Do 09.10. 18 bis 21 Uhr AK Bibliothek Feldkirch
Literarische Spurensuche für Erwachsene
Schreibworkshop mit Jürgen-Thomas Ernst
Mi 15.10. 12 bis 13 Uhr Schaffarei
Mittagessen mit meinem Traumjob: Entwicklungsingenieur
Fr 17.10. 15.30 Uhr AK Bibliothek Feldkirch
Kinderlesung: Sorgenfalter
Lesung für Kinder mit Magda Hassan
Mo 20.10. 19 bis 21 Uhr AK Saal Feldkirch
AK Vortrag: Wenn ein Baby kommt
Alles Wichtige zu Mutterschutz, Karenz, Kinderbetreuungsgeld und vielem mehr
Fr 24.10. 19.30 Uhr AK Bibliothek Feldkirch
Lesung mit Brigitte Herrmann und Norbert Mayer
Brigitte Herrmann: „Die Suche nach der eigenen Farbe“
Norbert Mayer: „zerwirbelt & verwoben“
Fr 31.10. 12 bis 13 Uhr Schaffarei
Mittagessen mit meinem Traumjob: Podcasterin
Weitere Informationen schaffarei.at/veranstaltungen ak-vorarlberg.at/events
Bezahlte Anzeige
Noch lange keine Lipizzaner
FILMCLUBTIPPS von Walter Gasperi
Ausführliche Filmrezensionen zu Mainstream- ebenso wie zu Arthausfilmen und einen Filmclubkalender finden Sie unter www.film-netz.com
Olga Kosanović spürt in ihrem Dokumentarfilm, ausgehend von ihrer eigenen Situation als seit ihrer Geburt 1995 in Österreich lebenden Serbin, deren Antrag auf die österreichische Staatsbürgerschaft abgelehnt wurde, dem restriktiven österreichischen System bei der Verleihung der Staatsbürgerschaft nach. Nicht nur der frische und persönliche Zugang der Regisseurin, sondern auch der Mix von Statements von Migrant:innen und Expert:innen sowie animierten Szenen sorgen für Unterhaltung ebenso wie für überraschende Einblicke.
→ FKC Dornbirn im Cinema Dornbirn: Mi 01.10., 18 Uhr + Mo 02.10., 19.30 Uhr (deutsche Originalfassung)
→ TaSKino Feldkirch im Kino GUK: 20.10. bis 24.10. (deutsche Originalfassung)
→ Filmforum Bregenz im Parktheater Lindau: Do 30.10., 19.30 Uhr (deutsche Originalfassung)
Caught Stealing
Ein ehemaliges Baseball-Talent wird im New York der späten 1990er Jahr Ziel brutaler Krimineller: Rasanter und atmosphärisch dichter Crime-Thriller von Darren Aronofsky, der an die Filme von Guy Ritchie und Quentin Tarantino anknüpft, sich aber schwertut, die Balance zwischen bitterem Ernst und schwarzem Humor zu finden.
→ Spielboden Dornbirn: Mi 01.10., 19.30 Uhr + Sa 11.10., 19.30 Uhr (engl. O.m.U.)
Heldin
Petra Volpe folgt hautnah einer Pflegefachfrau durch ihren Spätdienst auf der Chirurgie eines Schweizer Kantonsspitals: Ein von einer famosen Leonie Benesch in der Hauptrolle getragener, meisterhaft verdichteter Einblick in die bis zum äußersten fordernde Arbeit von Pflegekräften, der gleichzeitig prägnante Porträts von Patient:innen zeichnet.
→ Filmforum Bregenz im Parktheater Lindau: Do 02.10., 19.30 Uhr (deutsche Originalfassung)
Die Farben der Zeit
Als vier Cousins das verlassene Haus einer vor Jahrzehnten verstorbenen Vorfahrin durchstöbern, tauchen sie zunehmend in die Familiengeschichte und das Paris der Belle Époque ein: Cédric Klapisch stellt in seinem lichten schwung- und stimmungsvollen Sommerfilm Vergangenheit und Gegenwart einander gegenüber, macht Unterschiede und die Bedeutung familiärer Wurzeln sichtbar.
→ TaSKino Feldkirch im Kino GUK: 09.10. bis 11.10. (franz. O.m.U.)
→ Kinotheater Madlen, Heerbrugg: Mo 27.10., 20.15 Uhr (franz. O.m.U.)
Beating Hearts
Obwohl die Jugendlichen Jackie und Clotaire aus unterschiedlichen Milieus stammen, verlieben sie sich und die Gefühle bleiben, obwohl Clotaire in die Kriminalität abdriftet: Gilles Lellouche verbindet Liebesgeschichte und Gangsterstory zu furiosem, mitreißend erzähltem und atmosphärisch dichtem Gefühlskino, das in beinahe drei Stunden Spieldauer die Handlung über rund 20 Jahre spannt.
→ Kinothek extra in der Kinothek Lustenau: Mo 13.10., 18 Uhr + Mi 22.10., 20 Uhr (franz. O.m.U.)
Louise und die Schule der Freiheit
Ende des 19. Jahrhunderts wird eine Lehrerin in ein abgelegenes französisches Bauerndorf versetzt, um dort die Schulpflicht durchzusetzen, stößt aber auf Widerstand der Eltern: Éric Besnard feiert in prächtigen Bildern nicht nur die Bedeutung der Bildung, sondern auch die Stärke einer unabhängigen Frau, die sich von der Männergesellschaft nicht unterkriegen lässt.
→ LeinwandLounge in der Remise Bludenz: Mi 22.10., 19.00 Uhr (franz. O.m.U.)
Pooja, Sir
Deepak Rauniyar entwickelt vor dem Hintergrund ethnischer Spannungen in Nepal einen fesselnden Thriller, in dem eine Polizistin einen Entführungsfall klären muss. Verpackt in eine klassische Krimi-Story wird ein dichtes Bild der nepalesischen Gesellschaft gezeichnet.
→ Spielboden Dornbirn: Do 23.10., 19.30 Uhr + Mi 29.10., 19.30 Uhr (nepalesisch-maithilil O.m.U.)
Primadonna – Das Mädchen von morgen Im Sizilien der 1960er Jahre herrscht noch die archaische Tradition, dass Männer Frauen nach einer Vergewaltigung heiraten und mit dieser „Wiedergutmachungsehe“ die Ehre ihrer Opfer wiederherstellen. Doch eine junge Frau wehrt sich, verweigert die Ehe und zeigt den Vergewaltiger an: Marta Savina gelang mit ihrem Langfilmdebüt eine konventionell inszenierte und wenig differenzierte, aber emotional wirkungsvolle Emanzipationsgeschichte.
→ Kinothek extra in der Kinothek Lustenau: Mi 29.10., 20 Uhr + Mo 03.11., 18 Uhr (ital. O.m.U.)
Die kompletten Filmclubprogramme finden Sie hier: www.filmforum.at // www.spielboden.at // www.allerart-bludenz.at/leinwand-lounge // www.fkc.at // https://saumarkt.at/taskino
ab 15 Uhr, vogelfreiRAUM, Rankweil SAISONERÖFFNUNG
17 h Konzert Prince Moussa Cissokho & Lolo, 16:15 h Animation Djembe von Papa Sene
Di., 07.10.
19 Uhr, Literaturhaus Vorarlberg, Hohenems
GUESTROOM: BÜCHER.
MENSCHEN.LEIDENSCHAFT
Ob Lieblingsbuchhändlerin um die Ecke, inspirierende Bücherregale oder virale Leseempfehlungen auf TikTok – an diesem Abend dreht sich alles um die Menschen und Orte, die unsere Region mit Geschichten füllen.
Di., 07.10.
19 - 21 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn
LITERATURKREIS
Ein gutes Buch zu lesen ist eine schöne Sache. Noch schöner ist es allerdings, zusammenzusitzen und das Leseerlebnis mit anderen Menschen zu teilen.
Do., 09.10.
19.30 Uhr, Spielboden, Dornbirn NEUE SPIELRÄUME
Zwischen Integration, Neutralität und Verfolgung: Die Situation der Drusen in Syrien Vortrag: Tobias Lang
Fr., 10.10.
20 Uhr, Conrad Sohm, Dornbirn
GIZMO VARILLAS
Konzert
Fr., 10.10.
20 Uhr, Kulturverein Bahnhof, Andelsbuch
SOSCH*
Indie-Pop-Rock-Frauenband
Fr., 10.10.
19.30 Uhr Theater am Saumarkt, Feldkirch
NNELLA: CLOSE TO A REALITY Konzert
Fr., 10.10.
20 Uhr, Altes Kino, Rankweil POETRY DUELL
Schuledition. Es treten Lehrpersonen und Schüler:innen gegeneinander an.
Sa., 11.10.
10 - 11 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn KINDERLESUNG MIT VITALI KONSTANTINOV
Geniale Ohren, Nasen und Augen! Eine Sachbuchlesung für die ganze Familie
Sa., 11.10.
15 Uhr, Spielboden, Dornbirn COMPANY MARIONETES ENCENDRES, ARAN REY – RED FIREFLY Marionettentheater ab 3 Jahren
Sa., 11.10.
20 Uhr, Spielboden, Dornbirn IBA DE GAUNZ OAMEN LEIT
Ursula Strauss und Christian Dolezal lesen Christine Nöstlinger
Sa., 11.10.
20 Uhr, vogelfreiRAUM, Rankweil POLO: A LA VIE, À LA MORT Konzert – Chansonabend
Sa., 11.10.
16 - 17 Uhr, Kulturbühne, Schruns DIE BLECHARBEITER
Öffentliche Führung durch das Jüdische Viertel mit Besichtigung des Literaturhauses in der „Villa Franziska und Iwan Rosenthal“ und freiem Eintritt in alle Ausstellungen (nur mit Anmeldung!)
Di., 14.10.
15 - 16.30 Uhr, vorarlberg museum, Bregenz
ERZÄHLCAFÉ
Schulbank, Schiefertafel, harte Strafen? Erinnerungen an die Schule. Moderation: Manfred Welte
Di., 14.10.
19.30 Uhr, Vorarlberger Landestheater, Bregenz
ERWIN EINZINGER
Präsentation des Gedichtbandes „Aus dem Zuckerlautomat am Marktplatz kam ein KaugummiKoalabär“
Mi., 15.10.
15 - 17 Uhr, Literaturhaus Vorarlberg, Hohenems
MINI-SCHREIBWORKSHOP mit Felix Kalaivanan
Mi., 15.10.
18.30 Uhr, inatura, Dornbirn AUF DEM BODEN DER REALITÄT
Fachinputs und Austausch zum Umgang mit Freiflächen in unseren Gemeinden und Städten.
Do., 16.10.
19 Uhr, Palais Liechtenstein, Feldkirch WIR UND DIE. KRISEN UND KONFLIKTE DER GEMEINSCHAFT
Referent: Hans Gruber
Do., 16. bis Sa., 18.10. Spielboden, Dornbirn
TANZ IST FESTIVAL mit Hannah Shakti Bühler & Charlotte Simon (DE): Choreomaniacs
Fr., 25./26.10.17./18./19./24./
ab 19.30 Uhr, 19.10. und 26.10. um 17 Uhr, Theater am Saumarkt, Feldkirch ENGEL DER DÄMMERUNG. MARLENE DIETRICH
Freies Theater Kopernikus. Musiktheater von Torsten Fischer und Herbert Schäfer anlässlich des Gedenkjahrs „80 Jahre Kriegsende 2.Weltkrieg“
Fr., 17.10.
19 Uhr, Villa Falkenhorst, Thüringen WIENER MELANGE
Lieder und Geschichten aus der Stadt der Musik
Fr., 17.10.
20 Uhr, vogelfreiRAUM, Rankweil YASEMIN
Solo-Konzert
Fr., 17.10.
20 Uhr, Kulturverein Bahnhof, Andelsbuch
MADELEINE JOEL&THE HILDEGUARDS
Konzert zum 100. Geburtstag von Hildegard Knef
Sa., 18.10.
14 Uhr, Jüdisches Museum, Hohenems ÜBER DIE GRENZE
Fahrradtour über die Grenze am Alten Rhein mit Hanno Loewy
Sa., 18.10.
15 Uhr, Altes Kino, Rankweil NUR EIN TAG
Familientheater
Sa., 18.10.
19 Uhr, Bücherei Hohenems
ENTFALTEN – HAUTNAHE GESCHICHTEN VON FRAUEN ÜBER DAS ALTWERDEN
Lesung und Gespräch mit den Autorinnen, Moderation: Christine Hartmann
Di., 21.10.
19 - 20.30 Uhr, inatura, Dornbirn WIE ERNÄHRUNG DEN SCHLAF STEUERT
Vortrag
Di., 21.10.
19.30 Uhr, Theater Kosmos, Bregenz mitSPRACHE
Performance mit Autorin und Performerin Carolyn Amann, Petra Kraxner und Lisa Kärcher
Do., 23.10.
14 - 18 Uhr, Literaturhaus Vorarlberg, Hohenems
STADTFLÜSTER-NACHMITTAG
Do., 23.10.
19 - 21 Uhr, Stadtbibliothek, Dornbirn
UNSER SOZIALES HIRN
Warum wir mehr Miteinander brauchen, um gesund, zufrieden und kooperativ sein zu können.
Referentin: Nicole Strüber
Do., 23.10.
20 Uhr, Kammgarn, Hard
AUCH VEGANER VERWELKEN
Kabarett von Volker Paetz
Fr., 24.10.
9.30 - 17 Uhr, Bildungshaus
St. Arbogast, Götzis
TANZ DICH FREI –IM RHYTHMUS DES HERBSTES
Herbsttanztag mit Herta Erhart
Fr., 24.10.
14.30 - 17 Uhr, Bildungshaus
St. Arbogast, Götzis
DROHTIGS – DEKO FÜR DIE
KALTE JAHRESZEIT
Kurs mit Carmen Stark
Fr., 24.10.
20 Uhr, Altes Kino, Rankweil
ANNA MABO&DIE BUBEN
Neues Album „Mittelsch“
Fr., 24. - 26.10.
vogelfreiRAUM, Rankweil
TANZWORKSHOP
Improvisation und Körper*Stimmen – Zusammen-in-Bewegung-Sein mit Regina Ramsl
Sa., 25.10.
9.45 - 12.30 Uhr, Bildungshaus
Batschuns ICH SOLLTE DER NÄCHSTE
SEIN: EIN POLITIKER IM FADENKREUZ DER MAFIA
Leoluca Orlando, langjähriger Oberbürgermeister von Palermo, über Korruption, Mafia und Gewalt und ihre Auswirkungen auf den Rechtsstaat. Halbtagsseminar