













































Die ganze Story auf wirmachtsmöglich.at
Es ist schon erstaunlich, worüber man endlos reden kann. Hochzeiten zum Beispiel (unser ausschweifendes Wedding-Special ist der Beweis dafür). Über Blumenarrangements, Menüfolgen und die Sitzordnung können ganze Abende vergehen. Aber sobald es um das geht, was uns wirklich täglich begleitet, ist plötzlich Schweigen im Saal: Vulva und Penis.
Chefredakteurin
BURGENLÄNDERIN
„Wer will heute noch ‚Schamlippen‘ sagen?“
Muschi-Kraft. Dabei sind genau die beiden die heimlichen Stars dieses Hefts. Während wir von Krebsbetroffenen lernen (ab S. 14), dass über den Körper reden und ihn abtasten Leben retten kann, zeigt sich beim Blick nach unten, wie sehr Sprache Macht hat. Wer will heute noch „Schamlippen“ sagen, wenn klar ist, dass Scham da nun wirklich fehl am Platz ist? Zum Glück gibt’s Menschen, die nicht nur sprachlich aufräumen, sondern gleich ein Muschicraft-Bier brauen (ab S. 50), um das Gespräch flüssiger zu machen.
Die große Tabuzone. Und die Männer? Schweigen auffällig laut. Über weibliche Körper debattieren sie mit Verve, aber über ihre eigenen Penisse legen sie den Mantel des Schweigens (ab S. 54). Und während bei Frauen Schönheits-OPs fast schon im Lifestyle-Regal stehen, gilt der Penis als Tabuzone –als dürfe an ihm bloß nichts gerüttelt werden. So verbindet dieses Heft Gegensätze, die gar keine sind: Hochzeiten, bei denen alle hinschauen, und Körperteile, über die kaum jemand reden mag, sowie Geschichten über Krankheiten, die wir nicht hören wollen und doch müssen, weil sie uns retten können. Am Ende geht es um Mut, um Offenheit –und darum, „das da unten“ endlich genauso selbstverständlich zum Gespräch zu machen wie den Brautstrauß.
Wünsche, Ideen, Anregungen? nicole.schlaffer@dieburgenlaenderin.at
MENSCHEN
08 ZUAGROAST
Jetzt kommt Martina Parkers Bestseller zum Streamen und ins Fernsehen. Wir waren beim Dreh.
12 OBFRAU
Urlaub-am-BauernhofObfrau Dorothea Jagschitz im Gespräch.
14 PINK RIBBON
Bereits zwei Mal hat Eveline Holpfer den Krebs besiegt –mit uns spricht sie darüber.
STYLE & BEAUTY
20 WEDDING
Alles rund um Ihre Traumhochzeit.
EMOTION
50 WUNDER VULVA
Was wir alles nicht über das weibliche Geschlechtsteil wussten.
54 MIT-GLIED
Warum Männer selten über ihr angeblich bestes Stück sprechen.
FREIZEIT & KULTUR
62 DER REIFEN ROLLT
Fesselnd bewegende Produktion aus Heinz Janischs Feder.
76
Afrika hautnah erlebt. Eine Reisereportage.
LEBEN
84 WECHSELJAHRE
Jetzt anmelden zu unserem Event „Wallungen & Wahrheiten“.
86 GESUNDE
Warnsignale, Prävention und Selbstuntersuchung – die wichtigsten Erkenntnisse.
WOHNEN
106 HAUSBAU
Wohnen wie der Bauleiter selbst – die Baders.
GENUSS
116 MARTINI-SPECIAL
Kulinarische Events und Angebote rund ums Gansl.
MEDIENINHABER & HERAUSGEBER
Die STEIRERIN Verlags GmbH & Co KG
Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax: 0316/84 12 12-709, o ce@dieburgenlaenderin.at
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Katharina Egger-Zierl
HERAUSGEBER
Die STEIRERIN Verlags GmbH & Co KG
CHEFREDAKTEURIN
Mag. Nicole Schla er, nicole.schla er@dieburgenlaenderin.at
REDAKTIONSLEITUNG
BUNDESLÄNDERINNEN
Mag. Katharina Egger-Zierl
REDAKTION
Mag. Viktória Kery-Erdélyi, Andrea Pfeifer-Lichtfuss, Mag. Nicole Gerfertz-Schiefer, Dr. Christine Dominkus, Yvonne Hölzl, Claudia Toth
VERKAUFSLEITUNG
Rosemarie Wiedner, rosemarie.wiedner@dieburgenlaenderin.at
ANZEIGEN
Sheena Hausmann, sheena.hausmann@dieburgenlaenderin.at Eva Maria Plank, eva.plank@dieburgenlaenderin.at
ANZEIGEN BUNDESLÄNDERINNEN
Ing. Samira Kurz (Prokuristin Wienerin), Sabine Gallei (erweiterte Geschäftsleitung Bundesländerinnen), Simone Hetfleisch (Key Account Managerin)
ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
Christian Forjan, Julia Kahofer, o ce@dieburgenlaenderin.at
ABO-SERVICE
Tel.: 0316/84 12 12-0, abo@dieburgenlaenderin.at
GRAFIK
Micki Weikhard, Natalie Marath, Daniela „Kasu“ Balazic, grafik@dieburgenlaenderin.at
LEKTORAT
Horn Translations –Mag. Viktoria Horn, BSc
DRUCK
Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn
VERTRIEB
Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, 5412 Puch/Salzburg
Die November-Ausgabe erscheint am 31.10.2025 www.dieburgenlaenderin.at
Die Informationen zur O enlegung gemäß § 25 des Mediengesetzes können abgerufen werden unter www.dieburgenlaenderin.at
KEHREN ZURÜCK
Der Jaguarbestand in Mexiko wächst unter anderem durch Schutzgebiete und Öffentlichkeitsarbeit: 2024 zählten Forschende 5.326 Tiere – ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber 2010. Noch gilt die Art jedoch als gefährdet.
In Großbritannien sind Polizistinnen undercover joggen gegangen – und das mit großem Erfolg: Innerhalb eines Monats wurden knapp 18 Männer wegen Belästigung oder Übergriffen, unter anderem wegen Catcalling und Diebstahls, festgenommen. Ziel der Aktion „Jog On“ war es vor allem, Frauen im öffentlichen Raum besser zu schützen.
Ob große und kleine Held*innengeschichten, innovative Ideen oder inspirierende Momente – in unserer Artikelreihe sammeln wir monatlich positive Nachrichten aus Österreich und der ganzen Welt, die ermutigen, bestärken und Hoffnung machen.
In Österreich ist das Versenden von unaufgeforderten Penisbildern („Dickpics“) seit September strafbar. Studien zeigen, dass vor allem junge Frauen betroffen sind: Laut einer YougovUmfrage erhielt jede zweite Frau zwischen 16 und 35 Jahren bereits ein Dickpic, fast immer von fremden Männern. Das neue Gesetz ist ein positives Signal für eine klare Rechtslage.
FORMBARER ROHSTOFF
Für viele sind Pollen nur lästiger Staub, doch sie entpuppen sich als vielseitiger Rohstoff. Forschende haben eine Methode entwickelt, um die Körner weich zu machen. So entstehen wiederverwendbares Papier, Filtermaterial und sogar Transporthüllen für Medikamente.
Auf HURKAS Streuobstwiese verbinden sich Vielfalt, Nachhaltigkeit und Genuss.
Kaum ein Jahr ist es her, dass Birgit Braunrath und Georg Hurka in Deutsch Kaltenbrunn ihre „wunderbare Streuobstwiese“ ins Leben gerufen haben – und schon glänzen sie mit acht Auszeichnungen bei der burgenländischen Landesprämierung für Obstverarbeitung. Ihre Bio-Säfte, sortenrein und handwerklich gepresst, überzeugen nicht nur die Jury, sondern auch renommierte Partner wie das Michelin-prämierte Restaurant Am Mahrbach oder die Traditionsbäckerei Kolm. Dass Apfelsaft nicht gleich Apfelsaft ist, zeigt die Vielfalt an Aromen, die von süß über herb bis säuerlich reicht. Für das Neo-Obstbau-Duo steht jedoch nicht nur die Qualität im Mittelpunkt, sondern auch der respektvolle Umgang mit der Natur: Kreisläufe erhalten, Artenvielfalt fördern, alte Sorten bewahren.
Das Attribut „Kult“ ist für gewöhnlich für Dinge reserviert, die Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Martina Parkers Gartenkrimis sind das nach vier Jahren. „Zuagroast“, der erste Bestseller, kommt jetzt starbesetzt zum Streamen und ins Fernsehen.
REDAKTION: Viktória Kery-Erdélyi | FOTOS: Stefanie Leo, ServusTV/Erwin Scheriau, Joyn/Jan Frankl, V. Kery-Erdélyi
Rund 6.000 Einwohner*innen zählt Pinkafeld. Im Zentrum der Stadtgemeinde befinden sich beispielsweise das Rathaus, die Kirche, Lokale, um nur einige für gewöhnlich belebte Spots aufzuzählen. Es wuselt scheinbar auch an diesem sonnigen Tag ordentlich, als wir uns dem Hauptplatz nähern. Und doch ist es so still, dass das Vogelgezwitscher zwar schön, aber gleichzeitig auffallend laut erscheint. Fast unheimlich, und das passt zur Stimmung, immerhin geht es um einen Mord.
Die Tonalität ist auch im Film wich-
„Hier dürfen S’ jetzt nicht weiter“, werden wir höflich aufgehalten. Im nächsten Moment stoppen auch die Autos, mag sein, dass einige Fahrer*innen und Fußgänger*innen, die geduldig an den Absperrungen warten, die Neugier ins Zentrum lockte. Wenige Augenblicke später ertönen Codes, die alles erklären: „Ton ab – wir drehen.“
in Manuel Rubey, der sich zwar für einen Augenblick mit einem herzhaften „Oida!“ erzürnt, aber selbst aus der Entfernung sichtbar auf Flirtmodus switcht. Die Publikumslieblinge spielen Vera Horvath und Paul Neuleitner – zwei der Hauptfiguren in Martina Parkers erstem Gartenkrimi „Zuagroast“, der kürzlich im Burgenland gedreht wurde. Ab 1. Oktober kann er via JOYN gestreamt werden, Anfang 2026 folgt die FreeTVPremiere auf Servus TV (Koproduktion mit ProSiebenSat.1PULS4).
tig: die Wärme, der Schmäh und das Burgenländische.
Martina Parker
Hilde Dalik marschiert energisch in Richtung Tor des historischen Gebäudes neben dem Rathaus – und rennt direkt
Am Set. Wir sind verabredet und dürfen wenig später die Absperrung passieren und einige Stunden eine herzliche Filmcrew um Regisseurin Claudia JüptnerJonstorff und Produzentin Dani Purer begleiten. „Die Stimmung ist so wunderbar am Set, dass ich oft ums Eck gehen und einige Zeit für mich sein muss, damit ich mich auf meine dramatischen Szenen einstellen kann“, wird später an diesem Tag Julia Koch im Interview sagen. Sie verkörpert Eva
Neuleitner, die Frau des Architekten und attraktiven Widerlings Paul Neuleitner (Manuel Rubey).
Unvergesslich. Aber der Reihe nach. Wir schreiben das Jahr 2021, es ist ein warmer August-Tag, als die Autorin dieser Zeilen das erste Mal Martina Parker besucht. Es war ein schönes Interview zum Raketenstart ihres ersten Gartenkrimis, daheim bei ihr im Südburgenland, und aus heutiger Sicht aus mehreren Gründen quasi eine historische Begegnung. Zum einen wurde während dieses Gesprächs schon ihr zweites Manuskript aus dem Lektorat geliefert, zum anderen sagte die heutige Bestsellerautorin damals bereits – und das obwohl noch lange keine Rede von einem Filmprojekt war –, sie sähe gerne Manuel Rubey in ihrem „Zuagroast“. – „Echt wahr? Das habe ich damals schon gesagt?“, fragt sie nun lachend am Set in Pinkafeld, während ihr eine Komparsin strahlend auf die Schulter tippt und um ein Autogramm bittet.
Nur vier Jahre zogen ins Land, die ehemalige WienerinJournalistin veröffentlichte kürzlich ihr achtes Buch („Miss Vergnügen“, Gmeiner Verlag), für 2026 sind bereits zwei weitere in der Pipeline. Die Vorstellung von einer Verfilmung fand sie toll, doch vehement forciert hatte sie das nicht. Martina Parker schrieb Bücher und signierte sie bei Lesungen quer durch Österreich, bis die Finger krachten, als eines Tages die Gebhardt Productions sie kontaktierten, erzählt sie.
Trainierte Trotschn. Viele Krimi-Kolleg*innen hätten sie vor dem nervenaufreibenden Prozess gewarnt, wenn aus dem Roman ein Drehbuch beziehungsweise ein Film entsteht, verrät sie. „Aber hier wurde alles gesagt, was ich hören wollte – und ich wurde sehr früh in die Entwicklung miteinbezogen“, sagt Martina Parker. „Dass sich durch die Verkürzung für den Film der Stoff verändert, war mir bewusst. Ich komme aus dem Journalismus: Derselbe Stoff kommt immer in jeder Textsorte anders rüber. Das Wichtigste ist mir die Tonalität: die Wärme, die dieses Buch hat, der Schmäh und das Burgenländische.“ Ihr „Zuagroast“ sei kein typischer Krimi, betont sie, und in diesem Filmprojekt spürte sie, „wie sehr diese USP (Alleinstellungsmerkmal, Anm.) verinnerlicht wurde und wie jede*r versucht hat, darauf hinzuarbeiten“. Sie genoss es sogar, wenn sich beim Dreh zusätzliche spontane Schmankerln ergaben. Ein Beispiel: Barbara Karlich spielt eine neugierige Nachbarin, die immer alles besser weiß und quasi auf Leistungssportniveau tratscht. Sie findet offensiv Gefallen an einem Polizisten, der sie bloß informiert: „Ich bin nicht von der Verkehrspolizei.“ – Woraufhin die Nachbarin enttäuscht und zweideutig sagt: „Schod.“ – „Es ist so lustig, wie sie ihn da anbrät“, lacht Martina Parker.
Apropos Besetzung. Die Liste der namhaften Schauspieler*innen ist bemerkenswert. Zu ihnen zählen außerdem noch Silvia Schneider, Margarethe Tiesel, Michael Steinocher, Veronika Polly – und aus dem Burgenland kommen beispielsweise Eva-Maria Marold, Michael Fuith, Pascal Giefing und Reinhold G. Moritz, der hinter den Kulissen auch als Dialekt-Coach glänzte.
STARS UND „NEWCOMER“. Seite an Seite mit Publikumslieblingen spielten Komparsen aus der Region: Das uniformierte Trio sind Sabina Schatzer aus Drumling, Maximilian Dragosits aus Stegersbach und Patrick Wessmayer aus Pinkafeld.
Ich versuche immer, in die Tiefe zu gehen. Hier geht es auch um häusliche Gewalt.
Martina Parker, Autorin
Wer das Buch kennt, weiß: mit menschlichen Akteur*innen allein kommt der Gartenkrimi nicht aus. „Wir hatten drei Hunde, eine Katze, mehrere Küken, Regenwürmer, Nacktschnecken, Marienkäfer“, zählt die Autorin auf. Nicht alle taten auf Kommando, was sie sollten: Die Stubenfliegen schlüpften nicht rechtzeitig aus den Larven, sodass die Ausstattung behutsam welche fangen musste, damit sie möglichst vital vor der Kamera wirken. Ein offenbar zu gutes Catering führte dazu, dass sich die Nacktschnecken am Salat vollfraßen und den geplanten Coitus nicht vollzogen. Bier sollte sie in Stimmung bringen, „aber am Set herrscht totales Alkoholverbot und mit alkoholfreiem Bier klappte es nicht, also musste jemand zum Greißler, um ,echtes‘ Bier zu holen“, schmunzelt Martina Parker.
Blumen und Sozialkritik. In den Filmprozess hatte sie sogar – so wie sie das auch bei ihren Büchern erfolgreich tut – ihre Community via Social Media involviert. „Wir wissen: Seit der Pandemie wurde es nie mehr wirklich besser. Da sind die Kriege, die Wirtschaftskrise, die Teuerungen – und die Menschen sehnen sich so sehr nach einer romantisierten Geschichte. Es dürfen Drama und Mord sein, aber zum Schluss soll sich alles in Wohlgefallen auflösen“, beschreibt sie. Der Film sollte auch fürs Auge schön werden, viele Blumen seien dafür eingekauft und gezüchtet worden, ihren Platz brauchte aber auch die Sozialkritik, betont sie. „Ich versuche immer, eine tiefer liegende Botschaft zu vermitteln. Hier geht es auch um sexualisierte und häusliche Gewalt, die kommt in der Realität auch in den ,besten‘ Familien vor, dort wo man es nicht erwartet.“
Eine im Wortsinn schöne Rolle wird in „Zuagroast“ Manuel Rubey nicht zuteil. „Ich muss für mich bei jeder Figur etwas finden, das ich
sympathisch finde, um sie spielen zu können. Die Suche bei Paul war sehr lang“, erklärt er in einer Drehpause. „Er ist vielleicht charmant und mag sein Kind, aber das war’s schon mit den positiven Eigenschaften. Alles andere ist wirklich abzulehnen: Er ist übergriffig und gewalttätig.“
Am schlimmsten erwischt es seine Frau Eva, gespielt von Julia Koch, die seit ihrer Jugend mit ihm zusammen ist und in einer ungesunden Beziehung lebt. „Im Film ist immer alles ein bisschen überhöht, was hier passiert, ist eine Art Parabel, bei der es im Kern darum geht, dass sich die Frau irgendwann wehrt“, beschreibt Julia Koch. Kein Spaziergang, das Opfer in einem bunten und pointierten Film zu verkörpern, dabei helfe eine besondere Stimmung in der Crew, bei der viele tolle Frauen vor und hinter der Kamera wirken, sagt sie: „Das ist ein guter Nährboden für mich – und wenn wir bei Gartenmetaphern bleiben: Hier konnte ich gut aufblühen.“
Dabei gab es für die weibliche Power keine Alterslimits. Martina Parker will ein möglichst lebensnahes Gesellschaftsbild zeigen, betont sie. „Bis heute werden leider beispielsweise Moderatorinnen ,ausgemustert‘, wenn du aber auf die Straße gehst, siehst du natürlich auch Frauen über 50 und älter, so kommen sie auch bei mir vor.“
SWITCHT ZWISCHEN KRIMI UND KOMÖDIE. Regisseurin
Claudia Jüptner-Jonstorff
Die Verfilmung von Martina Parkers erstem Bestseller kann ab 1. Oktober 2025 kostenlos auf der Streaming-Plattform JOYN gesehen werden, die Free-TV-Premiere ist für Anfang 2026 auf Servus TV geplant. „Zuagroast“ ist eine Produktion der Gebhardt Productions GmbH in Koproduktion mit Servus TV und ProSiebenSat.1PULS4. Es spielen u. a. Hilde Dalik, Julia Koch, Manuel Rubey, Margarethe Tiesel, Barbara Karlich, Silvia Schneider, Gery Seidl, Mona Kospach, Eva-Maria Marold, Michael Steinocher, Veronika Polly, Reinhold G. Moritz, Michael Fuith, Pascal Giefing.
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Stromverbrauch: 15,7 - 20,6 kWh/100 km. CO2-Emission: 7 - 181 g/km. Symbolfoto. Stand 08/2025.
Dorothea Jagschitz ist Obfrau von Urlaub am Bauernhof Burgenland und führt mit Leidenschaft den Remushof in Oslip. Im Interview erzählt sie vom Mut zur Gastfreundschaft und von ihrer Vision für bäuerlichen Tourismus.
Frau Jagschitz, erinnern Sie sich an den Moment, in dem für Sie klar wurde: „Landwirtschaft und Gastfreundschaft – das ist meine Welt“?
Als wir den Betrieb von den Eltern meines Mannes übernommen haben, war von Zimmervermietung überhaupt keine Rede. Die Idee entstand erst kurz vor dem Neubau unseres Betriebsgebäudes – und ich war anfangs ehrlich gesagt alles andere als begeistert. Ich wusste, dass Vermietung nicht von allein läuft. Trotzdem habe ich gespürt, dass genau das meine Aufgabe am Remushof sein würde. Heute bin ich stolz darauf, dass ich unseren Urlaub am Winzerhof mit viel Leidenschaft aufgebaut habe.
Welche Werte prägen Sie dabei bis heute?
Als Wirtshaustochter habe ich gelernt, Einsatz zu zeigen, durchzuhalten und als Familie zusammenzuhalten – in unserem Weinbaubetrieb genauso wie in meiner Rolle bei Urlaub am Bauernhof.
Drei Worte, die Sie selbst beschreiben?
Ehrgeizig, zielstrebig und empathisch.
Sie sind seit einigen Jahren Obfrau von Urlaub am Bauernhof Burgenland. Wie kam es dazu?
Meine Vorgängerin Erika Kiss hat mich während einer Veranstaltung gefragt, ob ich mir diese Aufgabe vorstellen könnte. Nach kurzer Absprache mit meinem Mann habe ich zugesagt. Heute darf ich 120 Betriebe vertreten. Es ist eine ehrenamtliche Aufgabe und dennoch eine sehr erfüllende: Ich bin Stimme und Ansprechpartnerin, kann mitgestalten und die Zukunft des bäuerlichen Tourismus aktiv mitprägen.
Wie hat sich Urlaub am Bauernhof in den letzten 20 Jahren verändert?
Sehr stark. Die Gästeschichten sind vielfältiger geworden – wir haben Gäste aus ganz Europa, ob aus Tschechien oder Großbritannien. Die Sehnsucht nach Authentizität und Ursprünglichkeit ist geblieben, doch die Ansprüche an Komfort, Service und digitale Sichtbarkeit sind gestiegen.
Wie gelingt es, Tradition mit modernen Gästewünschen zu verbinden?
Indem wir den bäuerlichen Charakter wahren. Brauchtümer wie Erntedank, Martiniloben oder Osterbräuche
sind wichtige Teile unseres Lebens. Sie bereichern das Urlaubserlebnis, anstatt ihm im Weg zu stehen. Gäste nehmen diese Echtheit wahr – und sie schätzen sie sehr.
Welche Vision treibt Sie an?
Der Tourismus muss nachhaltiger werden. Der Klimawandel verändert Reisebedingungen, und digitale Plattformen beeinflussen massiv das Buchungsverhalten. Wir können hier punkten, weil wir Sicherheit, Authentizität und Lebensqualität vereinen. Mein Ziel ist es, wieder mehr landwirtschaftliche Betriebe für die Vermietung zu begeistern – egal ob durch Integration in bestehende Höfe, den Umbau alter Gebäude oder neue, kleine Einheiten. So bleibt das Ländliche lebendig. Das Thema Weintourismus ist in letzter Zeit in aller Munde. Das machen wir bei UaB schon seit vielen Jahren. Wir haben auch gute Kooperationen mit allen Vertretern, wofür ich sehr dankbar bin: Landwirtschaftskammer, Burgenland Tourismus und Wein Burgenland. Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen?
Regionalität, Nachhaltigkeit und persönliche Begegnungen werden wichtiger, gleichzeitig müssen wir investieren: in Infrastruktur, in digitale Sichtbarkeit, in Qualität. Nur so bleiben wir wettbewerbsfähig. Kooperationen und kreative Angebote sind entscheidend. Da viele Höfe von der nächsten Generation nicht übernommen werden, haben wir intern eine Initiative gestartet und gehen auf die Betriebe zu, zeigen ihnen Möglichkeiten auf und inwiefern sie vom Verein Urlaub am Bauernhof profitieren können.
Ich möchte die Zukunft des bäuerlichen Tourismus aktiv mitprägen.
Dorothea Jagschitz, Obfrau „Urlaub am Bauernhof Burgenland“
• 120 Mitgliedsbetriebe
• 1.115 Betten
• 78 Winzerhöfe, 22 Landhöfe, 20 Bauernhöfe
• Regionale Verteilung: 80 im Norden, 5 im Mittleren Burgenland und 35 im Süden
Und was gibt Ihnen selbst Kraft in Ihrem Alltag?
Die Begegnungen mit unseren Gästen. Ob bei der Ankunft, bei einer Weinverkostung oder in einem spontanen Gespräch – es sind diese kleinen Momente, die bleiben. Wenn Gäste beim Abschied sagen: „Wir kommen wieder“, dann weiß ich, dass wir alles richtig gemacht haben.
• Landwirtschaftliche Betriebe erwirtschaften rund ein Drittel ihres Einkommens durch Uab-Angebote
• Schwerpunkte, die UaB-Mitglieder schon lange leben: Weintourismus, Regionalität, Nachhaltigkeit, persönliche Erlebnisse www.urlaubambauernhof.at
Eveline Holpfer aus Litzelsdorf hat den Brustkrebs zweimal durchgestanden. Sie spricht offen über Ängste, Rückschläge und darüber, wie kleine Ziele und ihre Familie ihr Kraft geben.
Als Eveline Holpfer im März 2014 gemeinsam mit ihrer Mutter zur Mammografie ging, dachte sie an vieles – aber nicht an Brustkrebs. „Meine Mama durfte rausgehen, ich musste drinbleiben“, erinnert sie sich. Von da an änderte sich alles: Die Diagnose lautete triple-negativ, eine aggressive Form von Brustkrebs. Was folgte, waren Operation, sechs Chemotherapien und 33 Bestrahlungen.
Eveline war damals 56, ein positiver Mensch, wie sie selbst sagt. „Die Chemo war fast wie mein Lebenselixier, sie hat mein Leben weitergebracht.“ Sie setzte sich kleine Ziele: den Schulanfang der Enkelkinder, eine Kommunion, Feste im Familienkreis. Schritt für Schritt gelang es ihr, den Alltag zu meistern. Die Nebenwirkungen nahm sie in Kauf, die Hoffnung hielt sie aufrecht und sie besiegte den Krebs.
Die Jahre vergingen, sie engagierte sich, nahm an Treffen und Projekten teil, lernte andere Betroffene kennen. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr ein Fotoshooting in Wiener Neustadt mit 15 Frauen. „Wir wollten der Krankheit ein Gesicht geben, Mut und Hoffnung schenken.“ Mit der Brustkrebsaktivistin Claudia Altmann-Pospischek verbindet sie eine Freundschaft, gemeinsam setzten sie Zeichen für mehr Sichtbarkeit.
Der zweite Schock. Doch im März 2025 kam ein weiterer Einbruch: Bei der Mammografie zeigte sich ein neuer Tumor, diesmal in der linken Brust. Eveline spürte sofort, dass es ernst ist. „Es traf mich wie ein Schlag“, erzählt sie. Wieder Chemotherapie. Sechs Zyklen, die sie dieses Mal besonders schwer trafen: starker Durchfall, massiver Gewichtsverlust, kaputter Darm, brüchige Nägel, Müdigkeit. „So schlecht wie dies-
Ihr Mann Walter ist Evelines „Herzensmensch“.
mal ist es mir damals nicht gegangen.“ Die Operation Ende September hatte sie bei Redaktionsschluss noch nicht hinter sich, doch ihr Wunsch wäre eine Mastektomie – und zwar die Abnahme beider Brüste. „Das wäre die beste Variante für mich. Eine Rekonstruktion möchte ich keine.“
Zum zweiten Mal trifft es mich. Zum zweiten Mal steh’ ich auf und geh’ weiter!
Eveline Holpfer
Halt im Alltag. Trotz aller Belastungen verlor sie nicht den Lebenswillen. Ihr Mann sei ihr Herzensmensch, ihre Stütze, betont sie. Auch die Kinder und Enkelkinder geben ihr Kraft. „Die kleinen Schritte, die ich mit ihnen erleben wollte, haben mich immer weitergebracht.“
Es sind die alltäglichen Dinge, die Eveline Halt geben: die Gartenarbeit, das Fotografieren in der Natur, Reisen mit ihrem Mann. Auch die Gesprächstherapie half ihr, die Krankheit zu verarbeiten. „Das sollten viel mehr Leute machen“, meint sie. Im Verein „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ findet sie Austausch und Gemeinschaft.
Doch trotz aller Stärke kennt sie auch die Momente der Resignation. „Ich habe viel alleine geweint und mir Gedanken gemacht: Warum ich? Das Warum ging mir nicht aus dem Kopf.“ Doch immer wieder rappelt sie sich auf. Beim Frauenlauf, nur eineinhalb Wochen nach der letzten Chemo, ging sie mit – es war ihr Ziel, und sie hat es gescha t.
Die Botschaft. Ihre Botschaft ist klar: „Nie aufgeben! Das Wichtigste ist die regelmäßige Vorsorge. Die hat mir das erste Mal schon das Leben gerettet und jetzt genauso.“ Sie weiß, dass die Krankheit Spuren hinterlässt, körper-
lich wie seelisch. Aber sie hat gelernt, sich selbst wichtig zu nehmen. „Früher war alles andere wichtiger für mich als ich selbst. Aber jetzt habe ich erkannt: Wenn es mir nicht gut geht, geht es den anderen auch nicht gut.“ Deshalb hat sie auch beim Schminkkurs mit Fotoshooting des Vereins Feel Again mitgemacht. „Es war so schön und ich habe viel dabei gelernt. Ich bin sehr dankbar, dass es solche Angebote gibt.“
Eveline ist heute 67 Jahre alt. Sie hat den Brustkrebs zweimal durchlebt. Der erste Tumor war triple-negativ, der
zweite hormonell. Und trotzdem blickt sie nach vorn. Sie feierte ihre Goldene Hochzeit nach, fährt mit dem Pensionist*innen-Verein nach Kroatien, genießt die Zeit mit der Familie.
Und sie gibt weiter, was sie selbst trägt: Ho nung. „Meine Freundin hat gesagt, ich bin ihr größtes Vorbild.“ Eveline lächelt, wenn sie das erzählt. Sie weiß, dass das Leben endlich ist, aber auch, dass es umso wertvoller wird, wenn man es bewusst lebt.
Am Ende bleibt ihre klare Haltung, die sie immer wieder betont: „Immer kleine Ziele vor Augen haben. Das Leben genießen. Nie aufgeben.“
Beim Schminkkurs von feel again entdeckte Eveline ihre Schönheit neu.