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Glaubensheld SAATZEIT IN BOMBAY
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SAATZEIT IN BOMBAY GLAUBENSHELD
Horatio Bardwell
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Gordon Hall predigte die Frohe Botschaft des Herrn. Über 13 jahrelang gewann er Seelen für Gottes Herde. Als Förderer der Evangelisierung in Indien verbreiterte er zudem den christlichen Glauben mit Beharrlichkeit und Mut.
Als führendes Mitglied des American Board of Commissioners for Foreign Missions (ABCFM), der Anfang des 19. Jahrhunderts gegründeten und ältesten Auslandsmissionsgesellschaft der Vereinigten Staaten, spielte Gordon Hall eine Hauptrolle bei der Einführung des Wortes Gottes in die Stadt Bombay, die bewölkteste indische Stadt, wo er das Evangelium Christi säte und über 13 jahrelang Seelen für die Herde des Herrn gewann.
Hall wurde am 8. April 1784 in Tolland, Connecticut, geboren. Seine Eltern, Nathan und Elisabeth, waren ein hervorragendes Ehepaar, das Gott fürchtete und sich durch seine frommen Sitten und moralische Integrität auszeichnete. Hall, der von klein an mit Liebe erzogen wurde, wurde zu einem kühnen, entschlossenen und beharrlichen Mann. Außerdem entdeckte er in frühem Alter seine Vorliebe für die Bücher und die Schrift.
Gordon war fleißig und immer gütig. Bereits als Kind bereitete er sich auf die Uni vor. Im Februar 1805, kurz vor seinem 21. Geburtstag, wurde er vom Williams College, einer privaten Universität in Massachusetts, aufgenommen, wo die gesunde Lehre des Erlösers vermittelt wurde. Drei Jahre später würde er als eine durch die Kraft Gottes erneuerte Kreatur sein Studium mit den höchsten Auszeichnungen abschließen.
Dieser Diener Gottes, der sich Ende 1806 zum Christentum bekehrte, pflegte eine große Freundschaft mit Prediger Samuel John Mills, Missionar in Connecticut, der 1810 zur Organisation des American Board of Commissioners for Foreign Missions und 1817 zur Gründung der American Colonization Society beitrug. Dank ihm vertiefte Hall sein Interesse für die Heilige Schrift und verstärkte gleichzeitig seine Liebe zum Erlöser.
TREUER EVANGELIKALE Nach Abschluss seines Universitätsstudiums begann der Neubekehrte seine theologische Ausbildung bei Pfarrer Ebenezer Porter, Pastor eines evangelischen Tempels in Washington, der ihn etwa ein Jahr lang in der Lehre Christi unterrichtete. Nachdem er das notwendige Wissen erworben und seine Lizenz als Prediger erhalten hatte, zog er
1809 in die Stadt Woodbury, Connecticut, um dort seine Dienstarbeit zu beginnen. 1810 trat Pastor Gordon in das Andover Theological Seminary (Massachusetts) ein, wo er Mills und andere gleichgesinnte Brüder wieder traf, mit denen er die Veranlagung für die Missionsarbeit teilte. Außerdem förderte er inmitten seiner geistlichen Verfeinerung die Gründung des

American Board of Commissioners for Foreign Missions (ABCFM). In dieser Zeit wuchs auch seine Entschlossenheit, nach Indien zu reisen, um die Geschöpfe zu evangelisieren, die Gott nicht kannten.
Später, am 18. September 1811, ernannte ihn die neu gegründete Organisation, die zur wichtigsten amerikanischen Missionsorganisation jener Zeit aufsteigen
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sollte, zusammen mit anderen herausragenden Brüdern und Schwestern zum Missionar. Unter dem Schutz dieser Gruppe zog er sofort zusammen mit dem Missionar Samuel Newell in die Stadt Philadelphia, um dort medizinische Ausbildung zu erhalten. Dort erwarb er Wissen, das ihm bei seiner Missionsarbeit diente.
Am 6. Februar 1812 wurde der Prediger dann in einem Tempel von Massachusetts zusammen mit Mills und Newell und den Missionaren Adoniram Judson, Samuel Nott und Luther Rice ordiniert. Sechs Tage später verließ er Philadelphia zusammen mit Rice und Nott in Richtung Indien. Das Trio kam nach einem halben Jahr in dem vom britischen Reich beherrschten Gebiet an und ließ sich in der Stadt Kalkutta nieder, um das Evangelium zu verkünden.
BEHARRLICHER PREDIGER Nach einem Aufenthalt in den Räumlichkeiten der Britischen Ostindien-Kompanie, wurde der Sprecher des Herrn von einer großen Gruppe von Gläubigen aus verschiedenen lokalen Gemeinden enthusiastisch empfangen. Einer davon war Pfarrer William Carey, der an diesem Ort seit 1793 das Wort Gottes verkündete. Doch bald verweigerten ihm die Behörden der englischen Krone den Aufenthalt, weil er kein Untertan von König Georg III. war, und befahlen ihm, das Land zu verlassen. Siebzig Tage nach seiner Ankunft in Indien, besorgt aufgrund des Ultimatums der britischen Beamten und des Kriegs zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich, der am 18. Juni 1812 ausgebrochen war, entschied sich der Missionar, auf die Insel Ceylon zu gehen. Eine Verzögerung bei der Abfahrt des Schiffes, das ihn wegbringen würde, führte jedoch zu einer unerwarteten Wendung in seiner Geschichte. Am 11. Februar 1813, nachdem er die Regierungskontrollen umgangen hatte, kam er in Bombay an.
Nachdem er sich in der Stadt an der Westküste des indischen Subkontinents niedergelassen hatte, erschien er vor Gouverneur Evan Nepean, Mitglied der British and Foreign Bible Society, der ihm erlaubte, zu bleiben und zum Wohle der Verbreitung des Evangeliums zu arbeiten.
So studierte er entschlossen die marathianische Sprache, und nachdem er sie beherrschte, verkündete er den Besitzlosen und Heiden in Bombay die Botschaft Jesu.

Darüber hinaus versorgte er englische und indische Patienten medizinisch.
Am 21. Dezember 1813 war Hall, der in allen Angelegenheiten, die mit dem Evangelium zusammenhingen, streng war, maßgeblich an der Gründung der American Marathi Mission bzw. Bombay Mission, der ersten amerikanischen Missionsstation im Ausland, beteiligt. Ihre
Gründung war einer der ersten Schritten der ABCFM bei der Evangelisierung Indiens. Die Bombay Mission breitete sich in Hunderten von Dörfern in der Region Maharashtra aus.Das Hauptziel dieser Organisation war, die Erlösung der Eingeborenen durch die Lehre des Christentums zu erreichen.

BEMERKENSWERTER DIENER Im Rahmen seiner evangelischen und missionarischen Arbeit ging er ständig auf die Suche nach verlorenen Seelen und Götzendienern. Seine Predigten erklangen in hinduistischen Tempeln, Märkten und anderen öffentlichen Räumen der Stadt, die ihn mit Anerkennung empfing. Seine Botschaften waren biblisch und er erklärte den Menschen die Wahrheiten, die in der Bibel enthalten waren. Außerdem schrieb er evangelische Texte in der Landessprache und bot jedem, der von dem Bösen gerettet werden musste, Unterstützung und Trost. Im Jahr 1814 eröffnete er dank der Gnade Gottes die erste von fünfunddreißig Schulen, die er in Bombay gründen würde. Am 19. Dezember 1816 heiratete er dann Margaret Lewis, eine junge Engländerin, die in Westindien lebte und ihm half, die Lehre Christi unter den Heiden, Juden, Muslimen und Papisten zu verbreiten. Er verkündete die Frohe Botschaft etwa drei Stunden am Tag. Ebenfalls übersetzte er einen Großteil des Neuen Testaments und lehnte die Bildverehrung ab.
Am 2. März 1826 begab sich Pfarrer Gordon in die Stadt Nashik, die 180 Kilometer von Bombay entfernt liegt, als Teil seiner üblichen pastoralen Arbeit. Als er jedoch in das Dorf kam, musste er bei der Bekämpfung einer CholeraEpidemie helfen. Besorgt über die hohe Sterberate der Krankheit blieb er im Dorf, um alle mitgebrachten Medikamente zu verteilen. Bei seinem Bemühen, den anderen zu helfen, zog er sich leider die tödliche Infektion zu.
Gordon Hall verstarb am 20. März 1826 bei seinem misslungenen Rückkehrsversuch. In seinem Sterbebett, begleitet von zwei jungen
Christen, sagte er, dass er bald an der Seite von Jesus Christus stehen würde, und forderte eine Gruppe von Einheimischen, die sich in seiner Nähe befanden, auf, ihre Sünden zu bereuen. Danach betete er für seine Familie, die Missionare auf der Welt und die Abtrünnigen und wiederholte dreimal: „Ehre sei Gott“. Im Höhepunkt seiner evangelischen Arbeit verließ er diese Welt, um ins Himmelreich zu gehen.