BAZ Nr. 17 vom 17/10/2025

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Gesucht wird (m/w/d)

Bestimmt ist Ihnen bereits aufgefallen, dass in immer mehr Stellenanzeigen die Abkürzung „(m/w/d)“ nach der gesuchten Mitarbeiterstelle verwendet wird. Doch was genau bedeutet das „d“? Der Buchstabe „d“ steht für „divers“ und richtet sich an intersexuelle Personen, um deutlich zu machen, dass die Auswahl der Bewerber geschlechtsneutral erfolgt. Während Arbeitgeber in Deutschland seit 2019 verpflichtet sind, ihre Stellenangebote geschlechtergerecht zu formulieren, existiert in Italien bislang keine vergleichbare Regelung. Dennoch hat sich die Ergänzung (m/w/d) auch bei uns durchgesetzt. Obwohl diese Formulierung in Stellenanzeigen oft als übermäßig bürokratisch empfunden wird, geht es bei der Anerkennung des sogenannten dritten Geschlechts vor allem um eine geschlechtergerechte Sprache. Aber, ist unsere Sprache tatsächlich sexistisch? Werden Frauen durch Begriffe wie „Studenten“ oder „Fußgänger“ benachteiligt? Müssen wir die deutsche Sprache einer Art Geschlechtsumwandlung unterziehen, sie also quasi „entmannen“? Manche Bürokraten fordern genau das. Das unmögliche Geschreibe mit dem großen „I“ in der Wortmitte und das wie Schluckauf klingende Sprechen sind alles eher als schön. Ich selbst bin unsicher, ob eine Veränderung der Sprache notwendig ist, um gesellschaftlichen Wandel zu bewirken. Wörter wie „Fußgänger“ oder „Kunde“ sind zwar grammatikalisch männlich, doch ihre Bedeutung umfasst alle Geschlechter – ähnlich wie das Wort „Mensch“. Wenn ich den Begriff „Person“ höre, denke ich auch nicht automatisch an eine Frau, nur weil das Wort im Deutschen weiblich ist. Viele Bewerber fragen sich hingegen, was es mit dem rätselhaften „d“ auf sich hat. Sie sind verunsichert und fühlen sich überfordert. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele von ihnen im Stillen denken: „Gut, das heißt wohl männlich, weiblich und deutsch – oder vielleicht doch männlich, walsch und deitsch, weil Zweisprachigkeit bei uns unerlässlich ist.“

THEMA

04 | Tal der Gegensätze

STANDORT

11 I Körner voller Können

STANDORT

18 I Gargazon im Aufschwung

20 I Partschins, gestern, heute, morgen

SCHAUFENSTER

24 I Der Karosserietechniker

26 I Mein Traumhaus –sicher und solide

WANDERN

36 I Quer über den Ritten

DORFGESCHEHEN

38 I Saisonauftakt im TIDA ...

ANZEIGER 42

– Burggräfler Zeitschrift . 39011 Lana . Industriestr. 1/5

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Gender Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

Tal der Gegensätze

-Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationsund Vernichtungslager Auschwitz befreit – Symbol für die industrielle Vernichtung von Millionen Menschen. Vor 80 Jahren verwüsteten zwei Atombomben Hiroshima und Nagasaki, töteten Hunderttausende und prägten das Leben nachfolgender Generationen. 2025 bietet reichlich Anlass, innezuhalten, nachzudenken und aus der Geschichte zu lernen. Im MuseumPasseier erinnert eine Sonderausstellung an diese Zeit im Tal.

„Man sieht, was man sehen will“ lautet der provokante Titel. Es sind Geschichten von Deserteuren, deren Familien, von Sippenhaft und Banditentum. „Passeier war am Ende des Zweiten Weltkriegs ein Tal der Gegensätze“, sagt der Historiker Armin Mutschlechner. In keinem anderen Tal hat es anscheinend so viele Deserteure gegeben, in keinem anderen Tal war aber auch die Repression von Seiten der lokalen Nazis im Zusammenwirken mit den Behörden so hart wie im Passeiertal. Aus den drei Gemeinden St. Martin, St. Leonhard und Moos gab es rund achtzig namentlich bekannte Deserteure, dazu kamen Deserteure von auswärts, die sich im Tal aufgehalten haben. „Unsere Erinnerung im Tal ist geteilt in ein Für und Wider zu den Deserteuren“,

von Josef Prantl

steht in großen Lettern am Eingang der Sonderausstellung im mittelalterlichen Steinkeller des Sandwirts. Mit der Ausstellung wagt das Museum eine Rückschau auf ein Kapitel Passeirer Geschichte, „über das Schweigen gelegt worden ist“, wie Museumleiterin Judith Schwarz schreibt.

Partisanen oder Fahnenflüchtige?

Flucht oder Front, mitmarschieren oder desertieren, verraten oder schweigen, gehorchen oder widersetzen? Bis heute wird über die sogenannten „Passeirer Partisanen“ inhaltlich wie emotional unterschiedlich diskutiert. Nicht nur in Geschichtsbüchern wird gern das Heroentum der Passeirer hervorgehoben – zur

Zeit Andreas Hofers ebenso wie unter der Herrschaft der Nationalsozialisten. „Die Geschichten zu den Passeirer Deserteuren waren hingegen immer zu aufgeladen, zu nah, zu wenig heldenhaft“, fasst das Ausstellungsteam um Annelies Gufler, Monika Gögele, der Grafikerin Barbara Pixner und Judith Schwarz zusammen. Die wahre Geschichte der Passeirer Partisanen könne auch das Museum nicht liefern, wohl aber eine Auseinandersetzung mit den widersprüchlichen Gefühlen, die sie bis heute auslösen, betont Monika Gögele, die Vorsitzende der Stiftung MuseumPasseier. Die Sonderausstellung versucht, mit Tonaufnahmen und Illustrationen den Spuren der Vergangenheit nachzugehen. Ein heikles Thema bleibt es allemal: Auf der einen Seite

stehen Fahnenflüchtige, auf der anderen NS­Schergen, die ganze Familien ins Lager nach Bozen deportierten. Darüber wurde gesprochen – und ebenso geschwiegen.

Passiver Widerstand

Als sich Carlo Romeo vor 20 Jahren in seinem historischen Roman auf die Spuren der Gufler­Bande machte, rückte das Thema etwas in den Mittelpunkt. Die Männer, die sich der Wehrmacht entzogen, die untertauchten, sich in Passeier versteckten, waren für die einen Helden, für die anderen Banditen. So richtig einordnen lassen sie sich nicht. „Wer desertiert, leistet passiven Widerstand und schwächt das System“, sagt Armin Mutschlechner. Andererseits spitzen sich die Ereignisse erst in den letzten Kriegsmonaten 1945 zu. Von einem organisierten Widerstand gegen die Nazis kann in Passeier wohl kaum die Rede

sein. Rund 6000 Menschen lebten damals im Tal, mehr als 1000 Männer waren zwischen 1939 und 1945 als Soldaten im Krieg. 154 von ihnen fielen, 42 blieben vermisst. Unter den etwa 80 Deserteuren verloren vier ihr Leben, während ihre Angehörigen meist in das Durchgangslager Bozen deportiert wurden. Für die deutschen Besatzer galt das Passeiertal als Partisanengebiet. „Ich habe das Schild ‚Achtung Partisanengefahr‘ am Anfang des Passeiertals 1944 persönlich gesehen“, erinnerte sich 1951 der Kooperator von St. Leonhard. Ein Beweisfoto dafür gibt es allerdings nicht, auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird.

Die große Razzia vom 21. September 1944

Je mehr Passeirer desertierten, desto härter reagierten die Behörden. 16 Familien kamen am 21. September 1944 ins Lager nach Bozen,

als Geiseln verschleppt, ein Akt der Sippenhaft, um die Söhne und Brüder zu bestrafen, die der Wehrmacht desertiert waren. An jenem Donnerstag war Markt in St. Leonhard, als die SS mit Unterstützung einheimischer Helfer eine Razzia startete. In ganz Passeier wurden Eltern, Brüder und Schwestern der Deserteure aufgesucht, festgenommen und abgeführt. In den 1980er und 1990er Jahren führten Leopold Steurer, Walter Pichler und Martha Verdorfer Interviews mit den betroffenen „Sippenhäftlingen“. Diese Interviews wurden in dem Buch „Verfolgt, verfemt, vergessen“ veröffentlicht, einige Interviews sind in der Sonderausstellung als Audiodateien nachzuhören.

Karl „Bandit“ Gufler

Unter den vielen Namen ragt einer heraus: Karl Gufler, im Tal „Meiler Karl“ genannt. Ein Mann, dessen Leben Stoff für Abenteuerroma­

Öffnungszeiten

Montag - Freitag

8.30 - 12 Uhr + 14.30 - 18.30 Uhr

Nur noch am

1. Samstag im Monat 8.30 - 12 Uhr + 14 - 18 Uhr

Museumsmitarbeiter David Hofer führt durch die Ausstellung
Foto: © Alexa Pöhl

ne liefert. Knecht aus armen Verhältnissen, Wehrmachtssoldat, dann Deserteur, zum Tode verurteilt, erneut geflohen, schließlich 1947 bei einem Schusswechsel mit den Carabinieri erschossen – mit nur 27 Jahren. „Er war Gesetzesbrecher, Bandit, Robin Hood – je nachdem, wen man fragt“, sagt Historiker Armin Mutschlechner, der sich seit Jahren mit den Südtiroler Deserteuren befasst.In der Todesurkunde der Pfarre von St. Martin steht schlicht: „Beruf: Partisan“. Die Nachkriegsjahre: „Ein ganzes Tal gestand in einem Frage­Antwort­Spiel vor der Schreibmaschine eines Carabiniere alles, was zwischen 1943 und 1947 passiert war“, schreibt Carlo Romeo. Kühe, Speck, Stiefel wurden gestohlen, Heustadel brannten, Menschen wurden erpresst oder geschützt und auch erschossen –ein Wirrwarr aus Angst, Überlebenswillen und Rache.

Offene Wunden

Die Ausstellung sammelt Erinnerungen, die in den Familien überlebt haben. Eine Bäuerin bittet ihren Knecht, krank zu spielen, um dem Krieg zu entgehen. Ein Bauer täuscht die Soldaten, um ein Versteck geheim zu halten. Geschwister von Deserteuren berichten von Zwangsarbeit und Sippenhaft. „Wir wollten nicht einfach schwarz oder weiß zeigen, sondern die Widersprüche“, betont Judith Schwarz, „und auch, dass Deserteur nicht gleich Deserteur ist. Manche wollten schlicht untertauchen und überleben, andere wurden gewalttätig und überschritten rote Linien. „Im zentralen Raum „Unsere Schatten“ tanzen Besucher im Schein einer Installation von Hannes Egger mit ihren eigenen Schatten. Darüber schwebt eine Drohne, begleitet von der Frage: Was werde ich tun? Ein Fingerzeig in die Ge­

genwart. „Das Thema Desertion ist hochaktuell“, meint Schwarz. „In einer Zeit, in der wieder über ‚Kriegstüchtigkeit‘ gesprochen wird, müssen wir uns fragen, wie wir selbst handeln würden.“

Gras drüber?

Der letzte Raum „Gras darüber“ zeigt Fotografien von Klaus Gufler. Sie dokumentieren die einstigen Verstecke – zugeschüttete Erdlöcher, zusammengefallene Ställe, von Moos überwucherte Felsen. Was bleibt, sind Schatten und Geschichten. „Die Spuren werden erst sichtbar, wenn wir hinschauen und nachfragen“, sinniert Judith Schwarz.

Erinnerung, die verpflichtet

Die Ausstellung ist Teil des Euregio­Museumsjahres 2025, das

unter dem Motto „Krieg und Krisenzeiten – Widerstand – soziale Ungerechtigkeit“ steht. „Gerade jetzt, da in Europa wieder Krieg herrscht, ist die Frage nach Frieden und Verantwortung aktueller denn je“, sagt Monika Gögele, die Vorsitzende der Stiftung MuseumPasseier. Noch vor wenigen Jahren schien es undenkbar, dass das Passeier öffentlich über seine „Partisanen“ sprechen würde. Heute, 80 Jahre nach Kriegsende, stehen Besucher im Keller des Sandwirts und hören die Stimmen von Zeitzeugen, lesen Prozessakten, spüren den kalten Luftzug der Vergangenheit. Vielleicht ist das der größte Erfolg der Ausstellung: dass ein Tal beginnt, seine eigenen Schatten zu betrachten – und damit auch die unseren.

Denn, so der Titel: Man sieht, was man sehen will.

Foto: © Klaus Gufler
Foto: © Klaus Gufler
Bilder von Verstecken der Partisanen
Die Uniformen wechselten: Blick in die Sonderausstellung im Sandwirtkeller

Nicht Gras drüber wachsen lassen

Schon Anna Hofer (1765 ­ 1836) zeigte im Sandwirt Erinnerungsstücke ihres Mannes Andreas Hofer. In den 1820er Jahren waren es vor allem Engländer, die den Tiroler Aufstand gegen Napoleon bewunderten. Rund 150 Jahre später wurde 1995 der Verein „Andreas Hofer Talmuseum –Sandhof“ gegründet. Im Stadel des Sandhofs entstand das MuseumPasseier.

1998 wurden gefährdete Bauerngebäude aus Passeier am Sandhof wiederaufgebaut und so das Freigelände geschaffen. 2001 eröffnete das Museum offiziell: Im Erdgeschoss eine Ausstellung zu Andreas Hofer, im Obergeschoss eine Volkskunde­Abteilung. 2003 folgte eine Außenstelle auf der Jaufenburg. Zum Gedenkjahr 2009 erhielt das Museum einen 500 m² großen Zubau; gleichzeitig entstand das Bunker Mooseum in Moos.

Die BAZ sprach mit Museumsleiterin Judith Schwarz über die aktuelle Sonderausstellung „Was man sehen will – Passeier und seine Partisanen“.

Was sind Deserteure und was sind „Passeirer Partisanen“?

Judith Schwarz: Männer, die vor dem Militär

Kriegsdienst flüchten und sich versteckt halten. Sie flüchten bereits vor der Einberufung oder später von der Ausbildung in der Kaserne oder auch von der Front. Es gibt hierfür im Passeier die Bezeichnungen „Waigerer“ oder „Rëssinteere“, eine Verballhornung des Worts „Deserteure“. 1944 soll Passeier als „Partisanengebiet“ mit Ausgangssperren bzw. mit einem Schild „Achtung Bandengefahr“ deklariert worden sein. Dies hat vielleicht zum umgangssprachlichen Begriff „Passeirer Partisanen“ geführt (gemeint sind bewaffnete Deserteure, die bis 1947 aus persönlichen Motiven ihr „Banditenunwesen“ im Tal trieben), der nicht zu verwechseln ist mit dem standarddeutschen Begriff Partisan bzw. den italienischen „partigiani“, die Teil organisierter und politisch motivierter Widerstandsgruppen gegen eine Besatzungsmacht waren.

Die letzten Kriegsjahre waren im Passeiertal besonders problematisch: Sippenhaft, Deserteure, Partisanen – ein heikles Kapitel

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es zum Titel „Was man sehen will“?

Die Ausstellungsräume haben wir mit drei verkürzten Sprichwörtern überschrieben, die genau dieses Heikle zum Ausdruck bringen: Was man sehen will, mitgegangen–mitgehangen, Gras drüber. „Was man sehen will“ ist dann auch der Titel der Ausstellung geworden, weil er wunderbar andeutet, dass nicht nur persönliche Erinnerungen oder Zugänge selektiv sind, sondern dass auch das kollektive Talgedächtnis und die Geschichtsforschung – beide auf ihre Weise – Dinge nicht sehen oder nicht sichtbar machen wollen. Auch wir als Museum haben

Wie reagieren die Menschen auf die Ausstellung?

Erste Reaktionen haben wir vor allem von Einheimischen: Sie erzählen uns von persönlichen und emotionalen Verknüpfungen zu den Deserteuren, positiven und negativen. Darüber hinaus kommen fachliche Fragen, die sich auf Recherchen, Dokumente oder Kriegsfotos in der eigenen Familie beziehen.

Wie lange ist die Sonderausstellung noch zu sehen?

Die Ausstellung endet erst im Herbst 2026. Heuer läuft sie noch bis einschließlich 8. November, das ist gleichzeitig der Tag der Offenen

Museumsleiterin Judith Schwarz im Gespräch mit Zeitzeugen

Wir waren nicht nur Opfer, wir waren auch

1997 wagten sich Leopold Steurer, Martha Verdorfer und Walter Pichler an ein Tabuthema. In „Verfolgt, verfemt, vergessen“ beschäftigen sie sich mit den Schicksalen von Südtiroler Wehrmachtsdeserteuren, Wehrdienstverweigerern und ihren Familien während des Nationalsozialismus. Die Publikation basiert auf Interviews mit den Betroffenen und deren Angehörigen und dokumentiert ihre Lebensgeschichten. Einige dieser Interviews aus Passeier sind in der Sonderausstellung im MuseumPasseier im Originalton nachzuhören.

Die BAZ sprach mit dem Historiker Walter Pichler.

Stimmt es, dass das Passeiertal von 1943 - 1945 das Zentrum des antinazistischen Widerstands in

Südtirol gewesen ist?

Walter Pichler: Aufgrund der großen Anzahl an Deserteuren, die es im Passeiertal gab, nämlich 80 namentlich bekannte, und auch aufgrund der Tatsache, dass es eine bewaffnete Gruppe von Deserteuren dort gab, hat Leopold Steurer wohl zu Recht diese Formulierung verwendet.

Kann man in Südtirol überhaupt von einem aktiven Widerstand gegen das Naziregime sprechen?

Eigentlich müsste man von zwei Widerstandsgruppen sprechen, die es in der Zeit der Operationszone Alpenvorland in Südtirol 1943 ­ 45 gab. Es gab eine italienische, städtisch geprägte Gruppe in der Bozner Industriezone um den leiten­

den Angestellten der Magnesiumwerke, Manlio Longon. Und es gab den Andreas­Hofer­Bund um den Brixner Journalisten Hans Egarter, der von Meran aus Kontakte zu Gegnern und Verfolgten des NSRegimes pflegte, vor allem jenen des Passeiertals. Darüber hinaus war Egarter in Kontakt mit den alliierten Geheimdiensten, die in der Schweiz stationiert waren. Im April 1945 plante Egarter eine militärische Befreiungsaktion und war in Funkkontakt mit den Alliierten, welche Waffen für diese Aktion aus der Luft abwerfen sollten. Aufgrund des vorzeitigen Kriegsendes kam es nicht mehr dazu.

Welche Überlebensgeschichten aus dem Krieg haben im Familiengedächtnis der Passeirer überlebt?

Zahlreiche! Für mich sind die von Steurer recherchierten Überlebensgeschichten der sieben Deserteure aus St. Leonhard, die sich im Herbst 1944 freiwillig stellten, um ihre Familienangehörigen nicht zu gefährden, bedeutsam. Sie wurden, entgegen allen Versprechungen, in verschiedene Arbeits­ und Konzentrationslager des Dritten Reichs deportiert und mussten Schreckliches erleben. Auch die von Martha Verdorfer recherchierte Geschichte von Theresia Raich aus Stuls, die aufgrund der Sippenhaftung im Lager Bozen in der Reschenstraße inhaftiert war, hat mich berührt. Frau Raich hatte ein Leben lang unter den Folgen der unmenschlichen Haftbedingungen im Lager

Täter

Bozen zu leiden, und über ihren Sohn sagte der verständnisvolle Ortspfarrer einmal: „Der hat Lager davongetragen.“ Aufgrund der Forschungen zur Epigenetik wissen wir heute, dass Traumata innerhalb von Familien tatsächlich vererbt werden können!

Was hat es mit Karl Gufler auf sich?

Die Geschichte von Karl Gufler wurde vom italienischen Historiker Carlo Romeo als sehr lesenswerter Roman aufgeschrieben. Sein Schicksal in wenigen Zeilen zu schildern, wäre verwegen. Um es trotzdem zu versuchen: Gufler hatte eine harte Kindheit, die Mutter früh verstorben, der Vater verschuldet, wuchsen er und seine Geschwister schon als Kinder als Dienstboten bei Bauern auf. Nach der Option kam Gufler zur deutschen Wehrmacht, kämpfte drei Jahre lang und entschloss sich bei einem Genesungsurlaub in der Heimat zu desertieren. Er wurde verhaftet, kam in eine Strafkompanie nach Ungarn, von wo er erneut in die Heimat flüchtete. Er wurde Anführer der Passeirer Wehrdienstverweigerer und Deserteure, die sich in den Passeirer Bergen versteckt hielten. Die Partisanengruppe, die er leitete, wurde auch abschätzig als „Gufler­Bande“ tituliert. Gufler und seine Mitstreiter hatten ein großes Bedürfnis nach Abrechnung mit den nazistischen Verantwortlichen im Passeiertal, und sie führten entsprechende Strafaktionen durch. Darüber hinaus unternahmen sie auch Über­

fälle rein krimineller Natur („Speckräuber“), was Guflers Ruf als bewunderten Partisanenführer natürlich ruinierte. Karl Gufler starb schließlich in einem Feuergefecht mit den Carabinieri anlässlich eines geplanten Überfalls in der Nähe des Quellenhofes auf einen wohlhabenden Holzhändler des Tales.

Die große Razzia vom 21. September 1944 in Passeiertal. Passt der Begriff?

Ja, der Begriff passt schon. Das war natürlich ein einschneidendes Ereignis für das Tal, eine Katastrophe für 16 Passeirer Familien, deren Angehörige als Geiseln der Sippenhaft nach Bozen verschleppt wurden. Es war Markttag in St. Leonhard, und die SS startete mit Hilfe Einheimischer die Verhaftung von beinahe 50 Eltern, Brüdern und Schwestern von Deserteuren. Auf den Höfen blieben nur noch Kranke, Alte und Kinder. Manche Höfe wurden auch einem Verwalter unterstellt. Die Verhafteten wurden auf LKWs nach Bozen ins Lager gebracht, der jüngste ist 14 Jahre alt, der älteste 70! Die meisten von ihnen sind bis Kriegsende im Lager inhaftiert geblieben.

Der Lananer Historiker Walter Pichler

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Mit Rückgrat und Überzeugung

Wenn man das Ziel verfolgt, dass nach dem eigenen Ableben eine Straße oder eine Schule nach einem benannt wird – oder am besten sogar beides –, dann ist es zumindest in Tirol nicht hinderlich, Priester zu sein. Im Falle von Josef Ladurner genügt ein Blick nach Rabland. Hier tragen die Grundschule sowie eine Straße seinen Namen.

„Napoleon war ein Naturereignis. Ihn einen großen Schlächter schmähen heißt nichts anderes, als ein Erdbeben groben Unfug schelten oder ein Gewitter öffentliche Ruhestörung.“ So urteilte der Dichter Christian Morgenstern über den französischen Kaiser. Dieser hatte Europa zu Beginn des 19. Jahrhunderts ordentlich durcheinandergewirbelt. Nach der Niederlage der Österreicher im 3. Koalitionskrieg wurde Tirol im Frieden von Pressburg Ende 1805 an das Kurfürstentum Bayern abgetreten. So weit, so bekannt. Der bayerische Minister Montgelas verfolgte ein Reformprojekt, das die Kirche völlig unter die staatliche Gewalt stellen sollte. Von den acht Diözesen, die an Tirol Anteil hatten, war nach der Angliederung Tirols jene von Chur die einzige ausländische, die ein größeres Gebiet umfasste. Als der Bischof aufgefordert wurde, das Territorium abzutreten, verweigerte er dies in entschiedener Weise und unterrichtete seinen Klerus über das Vorhaben. Dieser stellte sich klar auf dessen Seite. Eine Einladung an die Bischöfe von Chur und von Trient, in Innsbruck die strittigen Fragen zu klären, erwies sich als

Falle. Beide wurden mit einer Polizeieskorte aus dem Land verbannt. Die anschließende Einsetzung des berüchtigten Johann Theodor von Hofstetten als Spezialkommissär trug nicht zur Beruhigung der ohnehin explosiven Lage bei. Unterdessen kehrte der bayerische König Ende Jänner 1808 aus Italien zurück und nahm in Bozen sein Absteigquartier. Die Tiroler nutzten diese Gelegenheit und entsandten eine Abordnung gut gesinnter Bürger, um ihre Anliegen vorzutragen. Der König empfing sie freundlich und versprach Abhilfe. Doch es blieb bei den Versprechungen. Der Churer Bischof Karl Rudolf von BuolSchauenstein wandte sich daher an den Papst, der ihm volle Unterstützung zusicherte. Hofstetten ging nun noch energischer gegen den Klerus vor und ließ drei Priester nach Trient bringen und im dortigen Seminar einkerkern: den Vikar Anton Matscher, den Meraner Pfarrer Alois Patscheider und Josef Ladurner, Benefiziat in Partschins.

Josef Jakob Ladurner wurde am 13. März 1770 in Meran getauft. Seinen zweiten Vornamen erhielt

er von seinem Paten, dem Churer Domherr Jakob Simon von Buchberg. Seine Eltern waren der Mesner und Unterhuber Peter Ladurner und dessen Frau Maria Anna Egger. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Meran und dem Studium der Theologie und Philosophie an der Universität Innsbruck wurde er 1793 zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Kooperator in Riffian und Partschins und erhielt dann das Wiesenegg­Benefizium in Partschins, das er bis zu seinem Tod innehatte. Ladurner, der Italienisch und Französisch sprach, galt als eifriger Priester und entschiedener Charakter. Seine beharrliche Unterstützung des Churer Bischofs brachte ihm, wie erwähnt, einen einjährigen unfreiwilligen Aufenthalt in Trient ein. In seiner freien Zeit widmete er sich der Wissenschaft, vor allem der Geschichte des Vinschgaus und des Burggrafenamts. Von seinen Werken wurde nur seine „Geschichte der Stadt Meran“ gedruckt. Die restlichen Arbeiten sind als Handschriften erhalten und beschäftigen sich mit dem Bistum, den Klöstern im Vinschgau, dem Schnalstal, den Orten Partschins und Rabland

Natürlich süßen, bewusst genießen – mit Honig aus Südtirol

sowie der Genealogie seiner Familie. Neben den historischen Arbeiten war er auch literarisch aktiv, wovon sein Werk über den Ritter Gerold von Rabland in über 3.000 Versen zeugt. Josef Ladurner starb am 10. April 1832 in Meran im Alter von 62 Jahren an einer Hirnhautentzündung. Dass die Bayern gegen angesehene, verdiente Persönlichkeiten sowie überzeugte Geistliche wie Ladurner vorgingen, heizte die Situation in Tirol nur noch weiter auf. Es dauerte nicht mehr lange und die Tiroler zeigten den Bayern und Napoleon, dass auch sie zu wirbeln verstanden. Christian Zelger

Dabei profitierst du von wertvollen Inhaltsstoffen, wie Antioxidantien, Proteine und Mineralstoffe, die Honig zu einem besonders hochwertigen Lebensmittel machen.

Honig ist mehr als nur süß – er ist eine echte Alternative, die Genuss mit unverfälschtem Geschmack verbindet. Honig mit dem Qualitätszeichen Südtirol steht für geprüfte Reinheit, garantierte Herkunft und echte Qualität aus der Region. Ob zum Süßen von Tee und Kaffee, als Topping fürs Frühstück oder zum Verfeinern von Kuchen und Desserts: Mit Südtiroler Honig bringst du Abwechslung in deine Küche. Und setzt auf eine Süße, die direkt aus der Natur kommt.

Ein kleiner Tipp: Um die Wirkstoffe zu bewahren, sollte Honig nicht über 40 °C erhitzt werden. Unsere Imker:innen kümmern sich mit viel Hingabe um die Bienen und die Natur. Durch ihre Arbeit entsteht Honig, der nicht nur richtig gut schmeckt, sondern auch für regionale Qualität, Nachhaltigkeit und echte Wertschöpfung steht.

Körner voller Können

-Vom Acker statt Import. Risottoreis wird sogar regional angebaut – für kurze Wege und langen Genuss.

Reis gilt als globales Grundnahrungsmittel und doch beginnt seine Geschichte zunehmend regional zu werden. Auch in Südtirol wächst inzwischen Risottoreis: auf hiesigen Feldern und in Böden, die dank kluger Bewässerung und milder Sommer ideale Bedingungen bieten. Sorten wie Sant Andrea gedeihen hier überraschend gut. Sie stehen für eine Landwirtschaft, die Neues wagt: mit weniger Transportwegen, klarer Herkunft und mehr Verantwortung gegenüber Klima und Konsumenten. In der Küche überzeugt der heimische Risottoreis durch seine Qualität: cremig, aromatisch, mit feinem Biss. Er nimmt Aromen auf, ohne sich selbst zu verlieren, und bringt so das Beste aus zwei Welten zusammen: italienische Kochkultur und lokale Nachhaltigkeit. Regionaler Reis ist damit mehr als ein Trend. Er ist ein Zeichen dafür, dass Genuss und Bewusstsein längst Hand in Hand gehen können. Christian vom Römerhof in Tra-

min setzte vor 6 Jahren erfolgreich auf diesen Trend.

Christian, wie kamt ihr zum Reis?

Schon seit vielen Jahren bauen wir Mais an. Dazu haben wir ein zweites Produkt gesucht, das gut dazupasst. Im Gespräch mit einem unserer Wiederverkäufer kam ich auf die Idee. Wir interessierten uns in der Lombardei und im Piemont, die Zentren des Reisanbaus in Italien und fanden dort Hilfe bei

der Sortenauswahl und auch Beratung im Anbau. Stolz dürfen wir nun sagen: wir haben das nördlichste Reisfeld in Italien.

Ist euch Nachhaltigkeit wichtig und was macht euch nachhaltig?

Ja absolut. Wir hegen und pflegen unsere Flächen schließlich nicht nur für unsere Generation, sondern auch für die nächste. Dadurch, dass wir den Reis im Trockenanbau kultivieren, brauchen wir nur ein Drittel des Wassers, das

normalerweise für den Anbau benötigt wird. Auch die kurzen Wege selbstverständlich.

Was würdest du dir für die Landwirtschaft in Südtirol in Zukunft wünschen?

Dass vor allem die öffentlichen Mensen und Küchen mehr regionale Produkte kaufen können. Dass hier die Bürokratie abgebaut wird und nicht nur auf den Preis geachtet wird, sondern auf die Qualität und die Regionalität.

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Gesehen in Meran (Wandelhalle) am 4. Oktober mit Patrick Rina anlässlich des 150 Geburtstages von Rainer Maria Rilke
Photo und Auswahl des Gedichtes: Martin Geier • Editorisches Konzept: Georg Dekas

Alles ist wie ein Rufen

Wenn zwei sich finden tief im Lenzen, muss das ein liebes Wandern sein. Ein jedes Wort ist ein Ergänzen, der weite Weg hat keine Grenzen, und tausend Tiefen hat der Hain.

Und lauter leise Lauben warten, und lauter linde Lüfte gehn mit Lispeln in dem birkenzarten Geäst, weil durch den Blütengarten die Sehnsucht irrt auf sachten Zehn.

Rainer Maria Rilke Meran, am 4. April 1897 ,

Guter Schutz vor Komplikationen

Grippeschutzimpfung läuft seit Mitte Oktober

Die Grippeschutzimpfung trägt dazu bei, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern und vor allem Risikogruppen wie ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen zu schützen. Außerdem hilft sie, die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung einzudämmen, was besonders während der Grippesaison wichtig ist.

Dazu ein Interview mit Silvia Spertini, geschäftsführende Direktorin des betrieblichen Dienstes für Hygiene und öffentliche Gesundheit (SISP).

Warum ist die Grippeschutzimpfung wichtig?

Dr.in Silvia Spertini: In den Wintermonaten steigen die Atemwegsinfekte. Ein Erreger davon ist auch das Grippevirus. Neben den vielen banalen Infekten, die zirkulieren, ist das Grippevirus eben der „nicht banale“, oder sagen wir, er verursacht jene Infektionen, die einen schweren Verlauf haben können.

Dies trifft vor allem ältere Personen. Aber auch für immunsupprimierte Patientinnen und Patienten, für ganz kleine Kinder oder schwangere Frauen ist es

wichtig, sich vor dieser Infektion zu schützen, da sie ein höheres Risiko haben, dass Komplikationen auftreten. Deshalb wird für sie die Grippeschutzimpfung empfohlen.

Was ist der richtige Zeitpunkt für die Impfung?

Auf alle Fälle empfiehlt man, sich vor der Grippesaison impfen zu lassen. In den meisten Jahren beginnt die Grippesaison zu Weihnachten, das heißt, die Grippeschutzimpfung gehört in den Herbst.

Was ist bei einer Impfung zu beachten? Kann man sich impfen lassen, wenn man verkühlt ist oder sich krank fühlt?

Leichte Symptome einer Erkältung (Kopfschmerzen, Schnupfen, Halsschmerzen …) sind kein Grund die Impfung aufzuschieben; ab 38,5° Fieber empfiehlt man den Impftermin zu verschieben. Die Empfehlung der Grippeschutzimpfung richtet sich nach der Saison, um eine Infektion sicher vorzubeugen, soll man sich impfen lassen, bevor das Influenzavirus zirkuliert. Besonders bei saisonalen Impfungen gefährdet der Aufschub den zeitgerechten Schutz. Im Rahmen der Anamnese, die bei jeder Impfung durch geschultes Personal stattfindet, wird der Gesundheitszustand der Person bezüglich der Impfung abgeklärt.

Welchen Personengruppen wird die Grippeimpfung empfohlen? Älteren Menschen?

Ja, die Grippeimpfung wird Senioren ab 65 Jahren empfohlen, Covid hingegen ab 60 Jahren. Zu den Risikogruppen, denen die Grippeschutzimpfung empfohlen wird, zählen chronisch Kranke, Insassen von

Bei einer Grippeerkrankung haben ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen, die Grippeschutzimpfung bietet einen wichtigen Schutz
Silvia Spertini, geschäftsführende Direktorin des betrieblichen Dienstes für Hygiene und öffentliche Gesundheit (SISP)
Foto: © Sabes

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Pflegeeinrichtungen, Schwangere und Kinder von 6 Monaten bis 6 Jahren. Die Risikogruppen werden jedes Jahr vom Ministerium festgelegt. Impfen lassen sollte sich auch das Sanitätspersonal, weil es zum einen durch den Kontakt mit den Kranken das höhere Risiko hat, sich mit der Grippe anzustecken, zum anderen, damit es die Allerschwächsten schützt, die es betreut. Anzuraten ist ein Schutz auch den Ordnungskräften und allen, die essenzielle Dienste ausführen, wie Lehrpersonen, Busfahrer usw. Grundsätzlich empfohlen wird die Grippeschutzimpfung allen Personen, die Kontakt mit Tieren oder Geflügel haben.

Es gibt jedes Jahr einen neuen Impfstoff. Kann man sagen, wie wirksam er heuer ist? Vor der Saison kann man das nicht sagen. Grippesaison ist für die Nordhalbkugel im Winter, für die Südhalbkugel im Sommer, weil sich die Viren bei Kälte und bei winterlichen Temperaturen leichter ausbreiten und auch leichter von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Das Virus wird auf vielerlei Arten ständig überwacht, ebenso die Symptome und seine Resistenzen auf antivirale Mittel. Deshalb wird auch überwacht, wie gut es mit dem Impfstoff zusammenpasst. Allerdings muss man sich vorstellen, dass es jetzt immens viele Impfdosen braucht, damit sie für die halbe Welt reichen, sprich für die nördliche Erdhalbkugel. Für die Produktion braucht es Monate, die WHO gibt aufgrund der Analysen und Studien bekannt, welche Stämme in der nächsten Saison produziert werden sollen. Dies ist immer eine Schätzung, wenn sie auch auf Daten und jahrzehntelanger Erfahrung von Fachleuten beruht. Hinzu kommt, dass Grippeviren

sehr mutationsfreudig sind. Sie sind ziemlich instabil, und das Virus verändert sich auch im Laufe der Saison. Es heißt dann oft, dass der Impfstoff am Anfang der Saison besser funktioniert und gegen Ende der Saison nicht mehr so gut, weil das Virus sich schon wieder verändert hat.

Ist die Impfung gut verträglich?

Die Impfung ist grundsätzlich gut verträglich, es handelt sich um einen inaktivierten Impfstoff. Die ersten Tage nach der Impfung können eine Schwellung oder ein leichter Schmerz an der Einstichstelle oder schwache grippale Symptome auftreten.

Wann startet die Grippeschutzimpfung in diesem Jahr?

Die Grippe­ und die Coronaschutzimpfungen sind mit dem 15. Oktober gestartet, sie sind kostenlos für alle ab dem 6. Lebensmonat. Sie können in den Impfzentren des Südtiroler Sanitätsbetriebes in den Krankenhäusern Bozen, Meran, Schlanders, Brixen und Bruneck nach Vormerkung als auch bei den teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin, den Kinderärzten freier Wahl und in den Apotheken vorgenommen werden. Eine Vormerkung ist erforderlich, die Buchung kann online oder über die App SaniBook erfolgen. Alternativ kann auch telefonisch über die Einheitliche Landesvormerkstelle ein Termin vereinbart werden: Vorwahl 0471, 0472, 0473, 0474, gefolgt von der Telefonnummer 100 100.

GRIPPE?

NICHT MIT UNS!

#schützedich

JUGENDSEITE

In Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Lana-Tisens

Alkohol? Entscheide du!

Das Wichtigste in Kürze...

Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegen- wärtig – bei Feiern, Festen und Treffen. Doch du entscheidest selbst, ob er zu dir gehört. Immer mehr Jugendliche trinken bewusst nicht und zeigen damit Stärke. Echte Freundschaft hängt nicht vom Glas in der Hand ab, sondern vom Miteinander. Offen über Alkohol zu reden – mit Freunden oder Eltern – hilft, Verantwor- tung zu übernehmen. Nein zu sagen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstbe- wusstsein.

Warum Alkohol oft dazugehört – und warum es stark ist, selbst Nein zu sagen.

Alkohol und Gesellschaft – muss das wirklich immer sein?

Ob Geburtstag, Dorffest oder Abschlussfeier – fast überall gibt’s was zu trinken. Für viele Erwachsene gehört Alkohol einfach dazu. „Ein Bierchen geht doch!“ hört man oft. Komisch nur: Gleichzeitig sagen dieselben Leute, Jugendliche sollen lieber die Finger davon lassen. Kein Wunder, dass das verwirrend ist.

Ich trinke nicht – und das ist okay!

Immer mehr Jugendliche haben keinen Bock auf Alkohol. Nicht, weil sie Spaßverderber sind, sondern weil sie merken: Es geht auch anders. Man lacht genauso laut, tanzt genauso wild – nur ohne Filmriss am nächsten Tag. Wer nicht trinkt, zeigt Mut und Selbstbewusstsein. Es ist völlig okay, wenn du sagst: „Nein, heute nicht.“

Trinkdruck und Gruppenzwang

Klar, manchmal ist der Druck echt groß. Alle stoßen an, und man will nicht der oder die Einzige mit Cola sein. Aber mal ehrlich: Echte Freundschaft hängt nicht davon ab, was im Glas ist. Wer dich nur cool findet, wenn du mittrinkst, ist vielleicht nicht die Person, mit der du wirklich feiern willst. Es ist viel stärker, Grenzen zu haben und trotzdem dazuzugehören.

Was sagen eigentlich Eltern?

Viele Eltern sind unsicher. Sie wollen schützen, aber auch vertrauen. Am besten ist’s, offen zu reden – ohne Anschuldigungen, aber ehrlich. Wenn man über Alkohol sprechen kann, ist das schon der wichtigste Schritt.

Alkohol ist Teil unserer Gesellschaft – aber du entscheidest, ob er Teil deines Lebens sein soll. Und das ist vielleicht das Coolste überhaupt: selbst zu bestimmen, was für dich passt.

AKTUELLES

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Mobiles Frühstück – Mittelschule Lana, 23.10.2025

Stark & selbstbewusst in der Mittelschule –Workshop für Jungs* der 1. Klasse Mittelschule, 24.10.2025.

Anmeldung: www.jd-lana-tisens.it

„Mir mochn a Goasl und lossn sie schnelln“ – 27. - 29.10.2025

Kosten: 50€

Anmeldung bei Simone unter Tel. 327 0954943

Tunesischer Kochworkshop – 7.11.2025

Anmeldung bei Tina Tel. 335 5428551

Slalom zwischen Regeln und Freiräumen –Online-Workshop – 20.11.2025

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Alltag & Lebensfreude

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Gutes Hören ist der Schlüssel zu echter Lebensqualität. Es ermöglicht uns, Gespräche mit Freunden und Familie entspannt zu führen, Musik bewusst zu genießen und Geräusche im Alltag richtig wahrzunehmen. Doch viele Menschen bemerken erst nach und nach, dass ihr Gehör nachlässt. Plötzlich erscheinen Stimmen undeutlich, Hintergrundgeräusche werden störend und das Verstehen in Gruppen wird anstrengend. Oft führt das dazu, dass man sich zurückzieht und weniger aktiv am sozialen Leben teilnimmt.

Genau hier setzt Besser Hören an: Unsere Hörakustiker sind spezialisiert auf moderne, individuelle Hörlösungen, die Ihr Leben leichter und schöner machen. Wir nehmen uns Zeit für ein ausführliches Gespräch und gehen auf Ihre persönlichen Bedürfnisse ein. Ob nahezu unsichtbare Im-Ohr-Geräte, elegante Hinter-dem-Ohr-Modelle oder hochmoderne Systeme, die sich mit Smartphone und Fernseher verbinden lassen – gemeinsam finden wir die Lösung, die perfekt zu Ihrem Alltag passt. Besonders wichtig ist uns die persönliche Betreuung. Nach einer ausführlichen Höranalyse begleiten wir Sie Schritt für Schritt – vom ersten kostenlosen und unverbindlichen Hörtest über die Anpassung Ihres Hörgeräts bis hin zur regelmäßigen Nachbetreuung. Auf Wunsch können Sie Ihr neues Hörsystem mehrere Tage im Alltag testen und so selbst erleben, wie sehr gutes Hören Ihre Lebensfreude steigert. Unsere Leistungen sind flexibel: Sie können einen Termin in einer unserer 27 Servicestellen in ganz Südtirol verein-

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Gargazon im Aufschwung

-Nachdem mehrere traditionsreiche Gastbetriebe und zuletzt auch der örtliche Nahversorger geschlossen haben, will Gargazon sein Dorfzentrum wieder neu beleben.

Die ersten Schritte sind getan: Das Dorfcafé hat wieder geöffnet, die Kegelbahn soll bald folgen, und auch für die Nahversorgung wird eine Lösung gesucht. Seit Mai steht mit Bernhard Paris ein rühriger Bürgermeister an der Spitze der Gemeinde, der mit einem engagierten Team frischen Schwung in die Gemeindestuben bringt. Die Entscheidung, in die Gemeindepolitik einzusteigen, kam für ihn unerwartet. „Das war ursprünglich überhaupt nicht geplant und ehrlich gesagt auch nicht Teil meiner Lebensplanung“, erzählt er im Gespräch mit der BAZ.

Nachdem sein Vorgänger Armin Gorfer nach drei Amtsperioden

nicht mehr kandidierte, habe man einen Nachfolger gesucht – „und das war gar nicht so einfach“. In einer Umfrage in der Gemeinde sei schließlich auch sein Name gefallen. „Ich bin erst recht spät dazugestoßen, habe mich dann aber entschlossen, ja zu sagen.“ Politisch sei er ein Quereinsteiger, betont er: „Ich war in meinem Leben viel mit dem sozialen Bereich und beruflich mit der Politik in Kontakt, habe mich aber selbst nie politisch aktiv eingesetzt. Jetzt habe ich wieder angefangen regelmäßig Zeitung zu lesen, Radio zu hören – und mich einzulesen.“ Das Ergebnis war dann umso erfreulicher: fast drei Viertel der Stimmen gingen an Paris. Beson­

ders freue ihn, dass sich der Ausschuss nun aus drei neuen und zwei erfahrenen Mitgliedern zusammensetzt– eine gute Mischung. Sein Stellvertreter ist Gianfranco Cassin.

Herr Paris, das Wahlergebnis war eindeutig, der Gemeinderat ist verjüngt worden. Wie hat sich das neue Team zusammengefunden?

Bernhard Paris: Gargazon hat eine sehr ausgewogene politische Landschaft. Die Menschen kommen gut miteinander aus. Altbürgermeister Bertoldi hat mir gesagt, eine so gute Kandidatenliste habe es bisher noch nie gegeben. Das ist das Verdienst des Ortsobmanns Albert Greif, aber auch

Bürgermeister Bernhard Paris

vieler anderer, die sich dafür bemüht haben. Im Ausschuss arbeiten wir sehr kollegial zusammen. Es gab keine Koalitionsverhandlungen. Wir setzen uns zusammen, besprechen die Dinge – und ich versuche, möglichst alle ein­

zubinden, vor allem dort, wo jemand seine Interessen hat. Wenn jeder ein bisschen was beiträgt, dann geht auch etwas weiter, denke ich.

Was möchten Sie in dieser Amtszeit konkret anstoßen und verändern?

Im Wesentlichen gibt es vier Themen, die wir angehen wollen –und über die Priorisierung kann man sicher noch reden. Erstens: die Nahversorgung. Uns fehlt im Dorf ein Lebensmittelgeschäft. In der Umfrage zum Gemeindeentwicklungsplan kam eindeutig heraus, dass die Bürger wieder ein Geschäft möchten. Die Herausforderung bestehet darin, ein solches Geschäft zu etablieren und sicherzustellen, dass es dann auch entsprechend genutzt wird. Zweitens: das Wohnen. Wir haben einige junge Leute, die Wohnraum suchen. Momentan gibt es jedoch nur wenige passende Angebote. Wir wollen keine Zuzugsgemeinde werden, aber die nächste Generation soll im Dorf wohnen und idealerweise auch arbeiten können. Drittens: die Eisenbahn. Die Trasse verläuft entlang der Etsch durch unser Gemeindegebiet. Jetzt steht der Ausbau bevor, aber es gibt ein großes Informationsdefizit – besonders bei den Anrainern. Diese möchten unter anderem wissen, wie lange die Bauphase dauert, welche Flächen benötigt werden und ob auf dem Damm gebaut wird. Das betrifft auch die Sportzone und die Tennisplätze. Diese offenen Fragen müssen geklärt werden. Und viertens: die Sportzone. Wir haben eine gute Infrastruktur,

aber der Sportplatz ist über 60 Jahre alt. Es gibt bauliche Probleme, zum Beispiel beim Wasserablauf. Hier ist eine grundlegende Sanierung erforderlich. Momentan ist es öfter so, dass die Fußballer im Nachbardorf spielen müssen, weil das Spielfeld buchstäblich unter Wasser steht.

Was tut sich beim Thema Nahversorgung konkret?

Wir haben einen Betreiber gefunden, der das Geschäft übernehmen möchte. Leider ist der ursprüngliche Standort nicht mehr möglich, weshalb wir eine Alternative suchen. Zwei Standorte haben wir im Blick. Dies wäre zunächst eine Übergangslösung, denn langfristig ist im Dorfzentrum, beim alten „Löwenwirt“, ein neues Geschäft vorgesehen. Das Gebäude wird derzeit komplett renoviert, was drei bis vier Jahre dauern wird. Deshalb wollen wir diese Zeit einen provisorischen Standort schaffen, woran wir gerade arbeiten.

Für ein lebendiges Dorf ist Gemeinschaft wichtig. Was braucht es, damit Gargazon weiter zusammenwächst?

Wir haben zwar kein eigenes Ortsmarketing, aber einige Gemeinderäte kümmern sich genau darum. Im Moment planen wir die Kegelbahn wieder zu eröffnen. Das ist vor allem in den kälteren Monaten interessant, und vielleicht entsteht daraus auch wieder ein Verein. Sonst gibt es viele kleine Initiativen: Es gibt Altkleidersammlungen, Flohmärkte, Feste, Fasching und Nikolaus – es ist nicht so, dass nichts los wäre.

Früher waren das die Kirche und das Café, das wir zum Glück wieder haben, sowie die Sportzone. Dort bewegt sich viel, dort treffen sich Jung und Alt, und dort darf man auch feiern. Aber Begegnungsorte sind wichtig und es könnten ruhig noch mehr sein.

Gargazon hat sich wirtschaftlich gut entwickelt. Wo sehen Sie noch Potenzial?

In den vergangenen zehn Jahren ist vor allem im Gewerbegebiet Mitterling und entlang der Bahnhofsstraße einiges passiert. Wir haben gute Betriebe und Arbeitsplätze, aber es ist noch Platz. Vor allem würden wir uns einige Handwerksbetriebe wünschen. Eine Idee, die mir sehr gut gefällt, ist ein kleines Gründerzentrum für Start­ups. In den leerstehenden ehemaligen Büroräumen der Obstgenossenschaft könnten wir jungen Leuten Raum geben, um etwas Neues auszuprobieren. Wir sind dazu in Gesprächen mit der Genossenschaft und möchten den Gedanken auch urbanistisch überprüfen lassen. Das braucht dann auch eine Marke und eine entsprechende Bewerbung. Ich finde den Ansatz gut – wie im Fußball muss man, denke ich bei der jungen Generation anfangen, wenn man eine Mannschaft aufbauen will.

Der Ausbau der Bahnlinie Bozen–Meran ist ein vieldiskutiertes Thema. Was wissen Sie darüber? Bei der letzten Informationsveranstaltung wurde das Jahr 2035 genannt. Als Gemeinde wissen wir jedoch noch viel zu wenig über die Bauphase. Die Bürger

wollen wissen, was an der Haltestelle Gargazon passiert – ob sich die Zugfrequenz verändert, wie lange der Bau dauert, und wie die Verbindungen währenddessen aufrechterhalten werden. Die Sportzone ist dabei ein neuralgischer Punkt, denn Zug und Radweg sind wichtige Zubringer zum Naturbad und ins Dorf. Auch die Grundstückseigentümer möchten wissen, welche Flächen benötigt werden. Wir, die Gemeinden Gargazon und Burgstall haben deshalb eine Initiative gestartet, einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluss gefasst und einen Brief an Landesrat Alfreider übergeben. Es ist höchste Zeit, mit den Leuten zu sprechen. Es geht ja nicht darum, das Projekt infrage zu stellen – sondern auch darum, zu erfahren, wo jeweils Hilfe benötigt wird.

Ein schönes Projekt ist der Apfellehrpfad in Zusammenarbeit mit dem Verein „Sortengarten Südtirol“. Dieser lädt am 18. Oktober wieder zum Fest der Sorten ein. Was hat es damit auf sich? Gargazon war schon immer ein Apfeldorf. Vor einigen Jahren kam die Idee auf, alte Apfelsorten zu erhalten. Wir haben hier ein Grundstück, auf dem früher Bäume standen. Der Verein Sortengarten Südtirol pflegt es heute. Ziel des hier entstandenen Lehrpfads ist es, Wissen und Pflanzgut dieser alten Sorten zu bewahren. So ist der Apfellehrpfad entstanden, der eine schöne Ergänzung zum Apfelmuseum in Lana darstellt. Auf ihm kann man alte Obstsorten entdecken und zum Teil auch verkosten.

Partschins gestern, heute, morgen

-Die Gemeinde Partschins mit den Fraktionen Rabland, Töll, Tabland, Vertigen, Quadrat und Sonnenberg reicht von 500 bis 3.337 m ü. M. und Ende 2024 zählte es 3.952 Einwohner. Obstbau, Tourismus und Handwerk, z. B. in der Gewerbezone Partschins–Töll prägen das Wirtschaftsleben. Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart.

von Philipp Genetti

Ein paar Jeans? – In einem alten Blogeintrag des Tourismusvereins Partschins, Rabland und Töll aus

dem Jahr 2012 wird berichtet, dass es unter Kindern im Dorf die Theorie gibt, dass der Ortsname wo­

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möglich von „ein paar Jeans“ komme. Und Rabland? Dieser könnte sich von Raben oder „Raberland“ herleiten. Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Dorfnamens „Patschins“ reichen ins späte 11. Jahrhundert zurück. Wie dem Dorfbuch von Ewald Lassnig zu entnehmen ist, gab es in der Dorfgeschichte unterschiedliche Schreibweisen: von Perzins über Parzhins und Partschinda bis hin zu Partschins, das sich ab dem 19. Jahrhundert durchgesetzt zu haben scheint. Historiker vermuten hinter dem Namen eine vorrömische Wurzel, die sich später romanisiert haben könnte. So könnte er etwa auf pars sinus („Bergbruch“), per

sinum („am Verwüster“) oder gar auf die Zusammensetzung parricu für „Pferch“ und ­inies für „umgrenztes Weidegebiet“ zurückgehen.

Von Cutraun bis Rabland

Umso interessanter ist die Geschichte des Gebiets Rabland. In den ältesten erhaltenen Urkunden des 14. Jahrhunderts wurde es zunächst Cutraun, dann Catraun, Guntraun oder Kaltraun genannt, bis es schließlich den Namen „Rablandhof “ erhielt. Dieser leitet sich vom lateinischen Namen „rapulatum“ – für Rübenfeld ab. Während in der Dorfherrschaft des Hauptor­

Foto: © Helmuth Rier

tes von den Herren beziehungsweise Rittern von Perzins die Rede war, die bis ins 14. Jahrhundert von der Stachlburg aus als Stammsitz das Dorfrecht ausübten und als treue Untergebene der Gräfin Margarete von Tirol­Görz – besser bekannt als Margarete Maultasch – galten, so verwalteten die Herren von Rabland das Gebiet Rabland, Birchberg sowie Teile der heutigen Gemeinde Plaus und des Ortsteils Ried im heutigen Algund. Das Gebiet Töll bezeichnete wiederum eine wichtige Zollstätte (telonium) entlang der historischen Handelsroute der Via Claudia Augusta.

Obstbau und Tourismus

Während die Gemeinde früher vorwiegend von der Obst­ und Viehwirtschaft geprägt war, bildet heute der Fremdenverkehr mit seinen zahlreichen Gasthöfen und Beherbergungsbetrieben eine wichtige wirtschaftliche Säule. Auch Handwerk und Handel tragen zur Wirtschaft bei und halten das Gemeindeleben lebendig. Vom traditionellen Kleinbetrieb bis zum renommierten Unternehmen ergibt sich ein bunter Branchenmix, der vorwiegend in den dichter besiedelten Ortsteilen Partschins, Rabland und Töll zu finden ist. In Rabland befinden sich außerdem zwei beliebte Aufstiegsanlagen: die Seilbahn Aschbach und die Texelbahn. Sie werden von Wanderern und Mountainbikern gleichermaßen geschätzt. Letztere bietet unter anderem den Einstieg in den bekannten Meraner Höhenweg, in dessen Bereich auch der bekannte Partschinser Wasserfall entspringt.

Erfinder Peter Mitterhofer

Bei genauer Betrachtung des Logos des Tourismusvereins fällt eine weitere Besonderheit auf: Die Hervorhebung des Kurzbegriffs „Art“ zeugt vom Ideenreichtum, der vielen Partschinser. Der wohl berühmteste Sohn des Dorfes ist Peter Mitterhofer (1822–1893). Er gilt als der Erfinder der modernen

Schreibmaschine. Mitterhofer erlernte das Handwerk zuerst als Tischler und später als Zimmermann von seinem Vater Peter. Schon früh zeigte er dabei außergewöhnliches Erfindergeschick. Er soll zudem sehr musikalisch gewesen sein – ein „musikalischer Tausendsassa“, wie es überliefert ist. Er soll sich selbst vierzehn Instrumente gebaut und beigebracht haben. Zu seiner Schreibmaschine soll ihn die Mechanik seines selbstgebauten Holzklaviers, seines tragbaren „Holzernem Glachters“, inspiriert haben. Mit einfachstem Werkzeug baute Mitterhofer zwischen 1864 und 1869 sechs Schreibmaschinenmodelle aus Holz mit Metallausführung. Voller Pioniergeist zog er mit den Modellen 3 und 5 nach Wien, um sie Kaiser Franz Joseph I. vorzustellen. Dieser kaufte ihm das fünfte Modell ab und nahm es anschließend in die Sammlung des Polytechnischen Instituts auf, dem heutigen Technischen Museum in Wien. Bitter enttäuscht kehrte Mitterhofer nach Partschins zurück, wo er als verkanntes Technikgenie schlussendlich einsam starb. Erst posthum wurde er als der eigentliche Erfinder der modernen Schreibmaschine anerkannt. Anlässlich seines 100. Todestags wurde 1993 das Weltmuseum der Schreibmaschine eröffnet – zunächst im alten Schulgebäude in Töll und seit 1997 im Neubau im Zentrum von Partschins. Heute sind dort rund 1.000 Exponate und über 2.000 Schreibmaschinen aus aller Welt zu sehen, darunter zahlreiche Raritäten und natürlich Mitterhofers Originale.

Partschins heute

Amtsinhaber Alois Forcher hat sein Bürgermeisteramt in Partschins im Mai dieses Jahres klar gegen die Herausforderer der beiden konkurrierenden Bürgerlisten verteidigt. Er kennt die Gemeinde wie seine Westentasche und ist seit über zehn Jahren festes Mitglied des Gemeinderats und war ab 2010 als Vizebürgermeister unter Albert

Gögele tätig, bevor er 2020 zum ersten Bürger des Dorfes gewählt wurde. Laut Medienberichten gilt Forcher als erfahrener Pragmatiker, dem es immer wieder gelang, auch mit ehrgeizigen Oppositionskräften einen Konsens zu finden.

Verkehrsfragen und Zukunftspläne

Wie vielerorts beschäftigen auch in Partschins Themen wie Wohnen und Mobilität insbesondere effiziente Verkehrslösungen, die Menschen. Besonders entlang der Vinschger Straße sorgt der Durchzugsverkehr regelmäßig für Staus. Diesen Sommer wurden drei wichtige bauliche Maßnahmen umgesetzt: die neue Einfahrt beim Felderweg in Richtung Campingplatz Rabland, eine neue Radfahrer­ und Fußgängerunterführung in Töll sowie der neue Kreisverkehr bei der Einfahrt nach Partschins. Ergebnis: Der Verkehr läuft flüssiger, vor allem im Bereich der Ortseinfahrt. Das Problem an der Ampelanlage in Rabland, wo es immer wieder zu Unfällen kommt, bleibt jedoch weiterhin ungelöst. Deshalb setzt die Gemeinde große Hoffnungen auf die geplante Umfahrung Rablands mittels Untertun­

nelung. Dieses Projekt wurde bereits 2024 gemeinsam mit Landesrat Daniel Alfreider und den Landestechnikern im Gemeinderat vorgestellt. „Auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern, davon etwa 820 Meter im Tunnel, soll die neue Trasse unterhalb des Dorfes verlaufen“, hieß es in einer Pressemitteilung. Doch bis es so weit ist, werden wohl noch einige Jahre vergehen. Denn auch wenn bereits von ersten Probebohrungen die Rede ist, müssen zunächst Änderungen im Bauleitplan vorgenommen werden. In diesem Zusammenhang sprach Bürgermeister Forcher zuletzt gegenüber Rai Südtirol von mindestens fünf bis sechs Jahren. Geduld ist also weiterhin gefragt – und das Thema Verkehr wird Partschins wohl noch länger beschäftigen.

Foto: © Karin Thaler

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50 Jahre Matura – Ein Wiedersehen voller Erinnerungen

Fünf Jahrzehnte nach der Matura trafen sich die ehemaligen Schüler des Jahrgangs 1975 der Lewit am 1. Oktober 2025 zu ihrem großen Jubiläumstreffen. Was einst in den Klassenzimmern begonnen hat, setzte sich nun in Form von herzlichen Umarmungen, lebhaften Gesprächen und vielen „Weißt du noch?“­Momenten fort.

Rund 20 ehemalige Mitschüler waren der Einladung gefolgt. Einige konnten an dem Tag leider nicht dabeisein, andere sind auch schon von uns gegangen. Der Tag begann am Treffpunkt Parkplatz Töll. Von dort aus wanderten wir gemeinsam dem Waalweg entlang zum Leiter am Waal, wo uns ein leckeres Mittag­

essen erwartete. Es wurde erzählt und gelacht, und so manche alte Anekdote erhielt eine neue Pointe. Fotos aus der Schulzeit sorgten für reichlich Gesprächsstoff und riefen den einen oder anderen ungläubigen Blick hervor: „So jung waren wir wirklich mal!“

Eine besondere Freude war auch die Anwesenheit unseres ehemaligen Deutschprofessors Karl Plunger, der mit seinem Humor, seinem wachen Geist und einigen Anekdoten aus der Schulzeit die Runde bereicherte. Seine Worte erinnerten uns daran, wie prägend gute Lehrer sein können – und dass Bildung weit über Grammatik und Goethe hinausgeht. Ein besonderer Moment war auch die Rede für

unsere inzwischen verstorbenen Klassenkameraden. In ihr wurden ihnen mit warmen Worten, Dankbarkeit und mancher bewegenden Erinnerung gedacht. Ihre Namen und Geschichten bleiben in unseren Herzen lebendig – ein stiller Gruß an jene, die einst Teil unserer Gemeinschaft waren und es im Geist noch immer sind.

Zum Abschluss waren sich alle einig: 50 Jahre sind zwar eine lange Zeit, doch die Verbundenheit und der Humor von damals sind geblieben. Wir versprachen, nicht wieder zehn Jahre bis zum nächsten Wiedersehen verstreichen zu lassen – „Denn jetzt haben wir endlich Zeit, aber keine Ausreden mehr!“

Maturareise 1975 nach Sorrento – Sonne, Lachen, Lebensfreude

Der Karosserietechniker

-Zur Fertigung von Fahrzeugen nutzt die Automobilindustrie standardmäßig vorgefertigte Bauteile. Spezielle Karosserien, wie für Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge, werden hingegen noch von spezialisierten Karosseriebauern angefertigt.

Die wesentlichen Tätigkeiten im Beruf des Karosserietechnikers –früher häufig als Karosserie­Spengler bezeichnet –umfassen vor al­

lem die Reparatur und Lackierung von Unfallfahrzeugen sowie von älteren Autos. Beschädigte Stellen müssen vermessen, zurückgerich­

• Abschleppdienst PKW und LKW

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tet oder abgeschnitten und gegebenenfalls durch neue Einzelteile ersetzt werden. Dellen werden mit speziellen Werkzeugen so bearbeitet, dass die ursprüngliche Form wiederhergestellt wird. Dabei kommen Verfahren wie Ausrichten, Schweißen, Verschrauben, Nieten, Schleifen, Verkitten und Lackieren zum Einsatz. Die Fahrzeuglackierung bildet zudem einen eigenständigen Aufgabenbereich. In der Praxis gliedern sich die Arbeiten in Karosseriebetrieben meist in zwei Bereiche: Zum einen die Richt­ und Metallarbeiten, zum anderen das Lackieren der Fahrzeuge. Hierbei werden hochmoderne Richt­, Absaug­ und Lackieranlagen verwendet. Manchmal ist

es notwendig, komplette Fahrzeugteile zu montieren oder zu demontieren. Dies erfordert handwerkliches Geschick und Feinmotorik. Zudem müssen Karosserietechniker körperlich belastbar sein, um große Bauteile handhaben zu können. Ein weiterer Aufgabenbereich ist das Lackieren der Oberflächen.

Bei manchen Spezialfahrzeugen müssen hierfür eigens Schablonen oder Vorlagen angefertigt werden. Ein gutes Gespür für Form und Farbe ist in diesem Beruf ebenfalls von Vorteil.

Unfallinstandsetzung: Nach einem Unfall bringen Karosserietechniker das Fahrzeug wieder in

Foto: © LVH/apa

den ursprünglichen, funktionsfähigen Zustand zurück. Der Austausch oder die Reparatur beschädigter Originalteile sowie Schweiß­, Lackier­ und Richtarbeiten stellen dabei keine Schwierigkeit dar. Durch regelmäßige Schulungen sind die Mitarbeiter stets auf dem neuesten Stand der Technik – unabhängig vom Fahrzeughersteller oder Modell.

Glasersatz und -reparatur: Beschädigte Windschutzscheiben können mit modernen minimalinvasiven Verfahren repariert werden. Ist dies nicht möglich, erfolgt ein schneller und fachgerechter Austausch mit Originalscheiben.

Ausbeulen statt ersetzen: Dellen und Beulen beeinträchtigen nicht nur das Erscheinungsbild, sondern fördern auch Rostbildung. Betroffene Karosserieteile werden daher nicht einfach ersetzt, sondern mit modernen Richtsystemen wieder in ihre ursprüngliche Form gebracht – vom Kleinwagen bis zum Klein­Lkw.

Hagelbeulen oder kleine Parkdellen: Das sogenannte „Smart Repair“ ist eine Technik, bei der kleinere Schäden am Fahrzeug ohne Neulackierung beseitigt werden können. Diese Methode ist

kostengünstig, zeitsparend und umweltfreundlich.

Korrosions- und Unterbodenschutz: Rost und Steinschlag setzen einem Fahrzeug stark zu. Spezielle Wachse versiegeln den Unterboden sowie alle Hohlräume dauerhaft, sodass das Fahrzeug geschützt bleibt und sein Wert erhalten wird.

Kunststoffreparatur: Risse oder Kratzer an Kunststoffteilen wie Stoßfängern führen nicht immer zum vollständigen Austausch. Durch Kleben oder Kunststoffschweißen können solche Schäden schonend behoben werden.

Fahrzeuglackierung: Qualitätsorientierte Betriebe verwenden umweltfreundliche Materialien gemäß der aktuellen EU­Vorschriften. Zum Einsatz kommen ausschließlich wasserbasierte Lacke sowie lösungsmittelreduzierte Klarlacke, die durch ihre Langlebigkeit und Brillanz überzeugen. Aus über 30.000 möglichen Farbtönen kann exakt die gewünschte Farbe gemischt werden.

Welche Fähigkeiten sind für den Beruf des Karosserietechnikers gefragt?

Handwerkliches Geschick: Für

präzises Arbeiten ist ein hohes Maß an handwerklichem Können notwendig

Technisches Verständnis: Ein gutes Verständnis technischer Zusammenhänge ist unerlässlich, um komplexe Karosseriestrukturen und deren Systeme zu erfassen.

Sorgfalt und Genauigkeit: Karosseriespengler arbeiten sehr präzise, da es um die Wiederherstellung der Originalform sowie die Sicherstellung der Fahrsicherheit geht

Wie sieht die Ausbildung/Lehre aus?

Voraussetzungen:

• Alter: 15 ­ 24 Jahre und 364 Tage

Abschlussdiplom der Mittelschule

• Dauer: 4 Jahre

• Lehrvertrag und praktische Ausbildung im Betrieb und

• Besuch der Berufsschule in Bozen (Blockunterricht)

• Abschluss der Ausbildung durch Lehrabschlussprüfung

Südtirol setzt auf Qualität durch Gütesiegel

Ein besonderes Qualitätsmerkmal in Südtirol stellt das „Blauschild“ dar. Dieses Gütesiegel steht für herausragende Handwerksqualität im KFZ­Bereich. Um Teil des Blauschild­Netzwerks zu werden, muss ein Fachbetrieb – sei es im Bereich KFZ­Mechatronik oder Karosserietechnik – zunächst ein umfassendes Audit erfolgreich absolvieren und die darin festgelegten Standards konsequent einhalten. Regelmäßige Kontrollen gewährleisten die dauerhafte Einhaltung dieser hohen Anforderungen.

Fortbildung: Die Branche entwickelt sich ständig weiter, daher ist eine kontinuierliche Weiterbildung wichtig, um mit neuen Werkstoffen und Techniken Schritt halten zu können.

Auto liebt klare Sicht – wir sorgen dafür.“

Mein Traumhaus –sicher und solide

-Der Traum vom eigenen Haus ist für viele Menschen ein bedeutsames Lebensziel. Dabei gilt es einiges zu beachten. Immerhin geht es nicht nur um den physischen Raum, sondern auch um ein Gefühl von Zuhause, Geborgenheit und Individualität. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist oft eng mit Vorstellungen von Sicherheit, Stabilität und Unabhängigkeit verbunden – Werte, die in einer schnelllebigen Welt zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Bevor man jedoch den ersten Spatenstich setzt, müssen unzählige

Fragen geklärt werden: Wie groß darf oder soll das Haus sein? Welcher Baustil passt zu mir? Wie viel darf das Ganze kosten? Und vor allem – was ist in Zeiten steigender Zinsen und hoher Baukosten überhaupt noch realistisch? Wer sein Traumhaus verwirklichen möchte, steht heute vor ganz anderen Rahmenbedingungen als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Grundstücke sind knapp, Bauvorschriften strenger, und Nachhaltigkeit ist längst kein Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit. Trotzdem bleibt der Traum

vom eigenen Heim für viele Menschen ein emotionales Ziel, das tief im Lebensplan verankert ist.

Ein Gespräch mit Architekt Michael Tribus aus Lana über die ersten Schritte, häufige Stolperfallen und die neuen Wege zum individuellen Wohnglück.

„Die Planung des Traumhauses ist ein Prozess, kein Produkt.“

Herr Tribus, was sind die ersten Schritte, die jemand unternehmen sollte, wenn er sein Traumhaus planen möchte?

Die Planung eines Traumhauses

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HOCHBAU - BETONARBEITEN - SANIERUNGEN KLEINBAGGERARBEITEN - PVC ISOLIERUNGEN DECKEN-UND WANDSCHALUNGEN GERÜST - WÄRMEDÄMMUNG - MINIBAGGER 1-4t - BOBCAT VERLEIH von sämtlichen Maschinen, Schalungen, Gerüst...

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VERLEIH von sämtlichen Maschinen,

ist kein einmaliger Akt, sondern ein schrittweiser Prozess, der viel Nachdenken und Abwägen erfordert. Die ersten Entscheidungen sind meist die schwierigsten, weil sie den Rahmen für alles Folgende setzen. „Zunächst“, so Tribus, „muss man sich seiner eigenen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten bewusst werden.“ Das bedeutet: eine ehrliche Bestandsaufnahme der Lebenssituation –wer wird im Haus leben, wie entwickeln sich die Bedürfnisse in

zehn, zwanzig Jahren, und welche Räume sind wirklich notwendig? Viele Bauherren unterschätzen, wie stark sich Lebensphasen verändern können. Ein Haus, das für eine junge Familie mit kleinen Kindern geplant wird, sollte auch im Alter praktikabel bleiben. Ein realistisches Budget ist dabei das A und O. Dazu gehört, sämtliche Posten von Anfang an zu berücksichtigen: Grundstückskosten, Aufschließung, Baukosten, Honorare, Gebühren, Einrichtung, Au­

ßenanlagen. Wer diese Faktoren zu spät einplant, riskiert böse Überraschungen. Tribus rät: „Besser ein etwas kleineres Haus, das solide gebaut ist, als ein zu großes, das einen finanziell überfordert.“

Zur Vorbereitung gehört auch, verschiedene Finanzierungsmodelle zu prüfen. Neben klassischen Bankkrediten gibt es öffentliche Förderungen, etwa für energieeffizientes Bauen oder Sanieren. Besonders im Bereich Nachhaltigkeit bieten Land und EU Program­

me, die den Bauherren entlasten können.

Planung, Lage und Realität Parallel zur finanziellen Planung müssen die baulichen und rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt werden. Viele unterschätzen, wie stark lokale Bauordnungen und Flächenwidmungspläne die Gestaltungsfreiheit beeinflussen. „Ich muss wissen, wo ich überhaupt bauen darf“, erklärt Tribus.

„Prinzipiell besteht die Möglichkeit, bestehende Gebäude zu sanieren oder in ausgewiesenen Bauzonen neu zu errichten. Im landwirtschaftlichen Grün zu bauen ist praktisch ausgeschlossen, außer es handelt sich um bestehende Bausubstanz, die noch erweitert werden kann.“ Das bedeutet: Wer noch von einem

großen Einfamilienhaus im Grünen träumt, muss seine Erwartungen oft anpassen. Die klassische Vorstellung vom Traumhaus –freistehend, mit Garten und Bergblick – ist heute kaum mehr realisierbar. Die Baukosten sind hoch, die Grundstücke rar. „Wir müssen lernen, das Konzept des Traumhauses neu zu denken“, sagt

Tribus. „Ein Traumhaus kann auch eine hochwertige Wohnung mit Terrasse und Gemeinschaftsgarten sein oder ein Reihenhaus, das mit anderen gemeinsam geplant wird.“ Diese Verdichtung des Wohnraums ist ein europaweiter Trend. Immer häufiger schließen sich Baugruppen zusammen, um gemeinsam Projek­

te zu realisieren – eine Form des Bauens, die nicht nur günstiger ist, sondern auch gemeinschaftsfördernd wirkt.

Wie wichtig ist es, ein realistisches Budget zu haben, und worauf sollte man achten?

Ein realistisches Budget ist der entscheidende Erfolgsfaktor für

jedes Bauprojekt. Viele Menschen beginnen voller Enthusiasmus, verlieren jedoch den Überblick, wenn die ersten Zusatzkosten auftauchen. Tribus erklärt: „Es geht nicht nur um die Baukosten. Dazu kommen Nebenkosten, Honorare, Erschließung, Anschlussgebühren, Einrichtung, Außenanlagen – und am Ende oft mehr als gedacht.“

Eine Faustregel: Mindestens 10 ­ 15 % der Gesamtkosten sollten als Reserve eingeplant werden.

Auch die Bauzeit spielt eine Rolle. Verzögerungen können auftreten, nicht zuletzt durch diverse erforderliche Genehmigungsverfahren. Wer zu knapp kalkuliert, kann schnell in Liquiditätsprobleme geraten. Darüber hinaus lohnt es sich, in Qualität zu investieren. Günstige Materialien oder überhastete Bauentscheidungen führen langfristig zu höheren Folgekosten. „Nachhaltigkeit bedeutet auch Langlebigkeit“, betont Tribus. „Ein gutes

Fenster, eine effiziente Heizung oder eine solide Dämmung zahlen sich auf Dauer aus.“

Was sollte man bei der Standortwahl beachten?

Der Standort ist weit mehr als eine geografische Entscheidung – er beeinflusst das tägliche Leben, die Kosten und den Wert der Immobilie. „Jemand, der viel pendelt, sollte kurze Wege bevorzugen. Wer Ruhe sucht, wird vielleicht weiter draußen glück­

licher. Wichtig ist, die eigene Lebensweise ehrlich einzuschätzen“, sagt Tribus. Neben der persönlichen Präferenz spielen ökologische und infrastrukturelle Faktoren eine Rolle: Nähe zu Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, ärztlicher Versorgung und öffentlichem Verkehr. Auch die Bodenqualität ist entscheidend, da schwierige Untergründe die Baukosten in die Höhe treiben können. Darüber hinaus rücken klimatische Aspekte immer stär­

ker in den Vordergrund. Südorientierung, Wind­ und Lärmschutz, natürliche Beschattung und Regenwassermanagement beeinflussen nicht nur den Komfort, sondern auch die Energieeffizienz. „Wer von Anfang an mit der Natur plant, spart später Betriebskosten und lebt gesünder“, so Tribus.

Gibt es aktuelle Trends, die Sie beobachten, Herr Tribus? „Ja, ganz klar“, sagt der Architekt.

„In Südtirol und im gesamten Alpenraum verschiebt sich der Fokus deutlich von Neubauten hin zu Sanierungen.“ Alte Gebäude werden energetisch aufgewertet und an moderne Wohnbedürfnisse angepasst. Dieser Ansatz spart Ressourcen, reduziert Flächenverbrauch und bewahrt das Ortsbild.

Gleichzeitig entwickeln sich auch im Neubau neue Trends. Die Nachfrage nach kompakten, flexiblen Grundrissen steigt. Häuser

sollen sich an verschiedene Lebensphasen anpassen lassen –etwa durch multifunktionale Räume, die als Büro, Gästezimmer oder Kinderzimmer genutzt werden können.

Großer Beliebtheit erfreuen sich offene Wohnkonzepte mit viel Tageslicht, großen Glasflächen und einer klaren Raumstruktur.

Außenbereiche wie Terrassen, Dachgärten und Loggien werden immer stärker als Erweiterung des Wohnraums begriffen.

„Wichtig ist dabei ein funktionierender Sonnenschutz“, betont Tribus.

„Große Fensterflächen sind schön, aber ohne Beschattung heizen sich Räume schnell auf –was zwar im Winter ein gewünschter Effekt ist, im Sommer sich aber rasch negativ auf das Raumklima auswirken kann.“

Auch die Materialwahl spielt eine zentrale Rolle. Holz erlebt ein starkes Comeback – nicht nur aus

ästhetischen, sondern auch aus ökologischen Gründen. Es schafft ein angenehmes Raumklima, bindet CO₂ und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. In Kombination mit Beton oder Stahl entstehen moderne, langlebige Hybridbauten.

Nachhaltigkeit als Standard

Energieeffizientes Bauen ist längst Standard geworden. Passivhäuser, Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Regenwassernutzungssysteme sind keine Zu­

kunftsmusik mehr, sondern Bestandteil fast jedes modernen Projekts. „Heute plant niemand mehr ohne Energiekonzept“, sagt Tribus. „Die Betriebskosten sind auf lange Sicht oft entscheidender als die reinen Baukosten.“ Deshalb lohnt es sich, in hochwertige Däm­

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20.10.

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Kulturhaus – Göflaner Str. 27/b

22.10. BOZEN

Volksbank – Schlachthofstr. 55

mung, kontrollierte Lüftungssysteme und smarte Haustechnik zu investieren. Zudem spielt die soziale Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle: Wie können Gebäude flexibel genutzt werden? Wie lassen sich Gemeinschaft und Privatheit in Einklang bringen?

21.10 BRUNECK

NOBIS – Europastraße 9

23.10. BRIXEN

Volksbank – Große Lauben 2

Infos und Anmeldung unter www.volksbank.it/de/events oder in einer Volksbank-Filiale (beschränkte Teilnehmerzahl). Veranstaltung für Kunden und Interessierte.

Und wie kann Architektur dazu beitragen, die Lebensqualität im Siedlungsgebiet zu erhöhen?

Der Traum braucht Geduld

Der Weg zum eigenen Haus ist anspruchsvoll, aber machbar –

wenn man ihn Schritt für Schritt und mit realistischen Erwartungen geht. „Ein Haus ist nie nur ein Bauwerk“, sagt Tribus zum Schluss. „Es ist Ausdruck der Persönlichkeit, ein Stück Lebensphilosophie. Wer sich Zeit nimmt, seine Bedürfnisse wirklich zu verstehen, schafft

etwas, das Bestand hat.“ Der Traum vom Eigenheim lebt also weiter – auch in Zeiten knapper Ressourcen und steigender Preise. Doch er braucht heute mehr Planung, Flexibilität und Offenheit für neue Wege als je zuvor. Am Ende entsteht so vielleicht kein

klassisches „Traumhaus“, wie man es sich als Kind vorgestellt hat –aber ein Zuhause, das wirklich zu einem passt. Und das ist, im besten Sinne, sicher und solide.

Die Tür zur Individualität

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Wir würden uns freuen, mit unserem kompletten Service und unseren Türen einen Beitrag zur erfolgreichen Realisierung Ihrer nächsten Pläne leisten zu dürfen.

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Jugendarbeit in den Gemeinden

Die Jugendarbeit in den Gemeinden spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen. Sie bietet nicht nur Raum für kreative Freizeitgestaltung, sondern fördert auch soziale Kompetenzen, Selbstbewusstsein und Verantwortungsbewusstsein. Durch vielfältige Angebote werden junge Menschen ermutigt, aktiv an ihrem Lebensumfeld teilzuhaben und eigene Ideen zu verwirklichen. Effektive Jugendarbeit erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Gemeindeverwaltungen, Bildungsinstitutionen und der Zivilgesellschaft, um ein ganzheitliches Angebot zu schaffen.

Ziele und Aufgaben

Durch aktive Mitgestaltung, sei es in den Projekten oder durch Jugendvertretungen, erfahren Jugendliche Wertschätzung und Verantwortung. Dies fördert nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern stärkt auch ihr Gefühl, dass sie etwas bewirken können. Bei der Förderung der politischen Bildung wird den Jugendlichen vermittelt, wie politische Prozesse funktionieren und wie sie selbst Einfluss nehmen können. Auf diese Weise wird nicht nur ihr Wissen erweitert, sondern auch ihr Interesse an politischen Themen geweckt. In einer Zeit, in der Politikverdrossenheit weit verbreitet ist, ist es besonders wichtig, dass junge Menschen die Werkzeuge erhalten, um sich aktiv an der Gesellschaft zu beteiligen und Veränderungen herbeizuführen. Zusätzlich wird die Identifikation mit der

Gemeinde gestärkt, wenn Jugendliche in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Wenn sie sehen, dass ihre Beiträge ernst genommen werden und sie einen echten Einfluss auf die Gestaltung ihres Lebensumfeldes haben, erhöht das ihre Bindung an die Gemeinde. Die genannten Aspekte tragen dazu bei, Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. Wenn Jugendliche erleben, dass politische Teilhabe möglich und wirksam ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich von der Politik abwenden. Die Schaffung von Räumen für Dialog, Austausch und Aktion ermöglicht es Jugendlichen, ihre Ideen und Anliegen zu artikulieren und durchzusetzen. Nicht zuletzt ist die Stärkung des Selbstvertrauens entscheidend. Machen Jugendliche die Erfahrung, dass sie durch ihr Handeln Veränderungen bewirken können, steigert das ihre Selbstsicherheit und ihre Motivation. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf ihr persönliches Leben,

sondern auch auf ihren persönlichen Einsatz in der Gemeinschaft. Der Fokus auf Partizipation ermöglicht es jungen Menschen, aktiv an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, was nicht nur ihre Einsatzbereitschaft und Verantwortung fördert, sondern auch ihre Stimme in einer oft übersehenen demografischen Gruppe stärkt.

Orientierung

Ein Beispiel für diese Partizipation sind Schattenwahlen, die den Jugendlichen eine analoge Erfahrung zu echten Wahlen bieten und sie auf die Bedeutung politischer Mitbestimmung vorbereiten. Dies trägt zur sozialen Anerkennung und zur Erkenntnis darüber bei, wie politische Prozesse funktionieren, was für die Orientierung in einer komplexen Welt essentiell ist. Durch die Entwicklung von Jugendförderungsprogrammen können wichtige Grundbedürfnisse der Jugendlichen artikuliert wer

den. Die Programme sollten darauf abzielen, dass Erlebnisse geschaffen werden, die sportliche Aktivitäten, kreative Workshops oder Gemeinschaftsprojekte fördern. Dadurch werden nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch das Gefühl von Sicherheit und Solidarität innerhalb der Gemeinschaft hervorgehoben.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Mit Gerald Hüther wird deutlich, dass die Bedürfnisse von Jugendlichen vielschichtig sind. Sie benötigen nicht nur sinnvolle Aufgaben, um sich weiterzuentwickeln, sondern auch inspirierende Vorbilder, um Orientierung im Jugendalltag zu finden. Zudem ist das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft von zentraler Bedeutung für ihr Wohlbefinden und ihre Entwicklung. Um die Jugendarbeit zu verbessern, sollten Gemeinden verstärkt auf Programme setzen, die sowohl individuelle Entfaltung ermöglichen als auch starke soziale Bindungen fördern. Initiativen wie KompetenzenentwicklunsgProgramme oder Gemeinschaftsprojekte könnten hilfreich sein. Es ist wichtig, dass Jugendliche Raum bekommen, um Verantwortung zu übernehmen und ihre Talente zu entdecken, während gleichzeitig die sozialen und emotionalen Aspekte nicht vernachlässigt werden. Markus Auerbach

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Gemeinsam Reisen

Quer über den Ritten

-Wohl wenige Gebiete in Südtirol sind mit gut markierten, lohnenswerten Wanderwegen so durchzogen, wie dieses Hochplateau. Am Kemater Weiher vorbei nach Tann und über Bad Sieß und Maria Saal zu den Erdpyramiden führt unser Weg.

An der Haltestelle Kematen sehen wir bereits das zierliche Kirchlein zum hl. Kreuz, im Gegensatz zum behäbigen Gebäudekomplex daneben, der sich im Laufe der letzten Jahrzehnte vom einfachen Landgasthaus zum feudalen Schlosshotel gemausert hat.

Zum Kemater Weiher

Am Kirchlein vorbei wenden wir uns erst nach rechts und bei der ersten Abzweigung nach links aufwärts. Auf Markierung 28 geht es zum nächsten Hotel, nach Tann. Gemütlich ansteigend erreichen wir bald das idyllische Biotop Kleemoos, bzw. Kemater Weiher. Die letzten Seerosen blühen, Enten kommen neugierig

angeschnattert: ein Ort zum Ruhigwerden und Krafttanken. Durch den Wald geht es stetig, aber nie steil bergwärts. Beim „Amtmann Koben“ kreuzen wir die Markierung 1, der wir nun folgen. Wir kommen zum „Spitzengarter Wiesl“ und zur Abzweigung ins Himmelreich, bleiben jedoch immer auf Markierung 1.

Schutzengelkapelle und Kneippweg Plötzlich neigt sich der Weg nach rechts und bald stehen wir an der Asphaltstraße, vor uns, weiter oben, das Hotel Tann. Kurz am Straßenrand hinauf, und zu den Parkplätzen des Hotels. Etwas unterhalb der Nebengebäude

liegt sie versteckt, die kleine Schutzengelkapelle, der wir einen Besuch abstatten, ehe wir uns nach rechts wenden. Gleich hinter dem Fahrverbot entdecken wir den ersten Hinweis zum neu angelegten Kneippweg und wandern kurz rechts abwärts. Auf originellen hölzernen Infotafeln gibt es viel Wissenswertes zu Sebastian Kneipp und seiner Lehre. Ein Wasser ­Tretbecken mit vielen Sitzgelegenheiten lädt zur Abkühlung und eventuell zu einer Mittagsrast.

Bad Sieß und Maria Saal

Bald haben wir die Straße und das einmalig schön gelegene „Bad Sieß“ erreicht, früher

Der Ritten mit Schlern und Rosengarten

Heilbad mit Kapelle „Maria Hilf“, heute bekannter Gastbetrieb. Zwischen Haus und Scheune die Treppen hinunter, vor der Kapelle nach links und wiederum Stufen abwärts, dann geht es quer über die Wiese. Durch ein Gatter geht es hinunter zu einem asphaltierten Quersträßchen. Kurz die Straße nach links, dann bei den Hinweisschildern hinunter in den Wald. Nun auf Markierung 24 A in Richtung Erdpyramiden quer durch den Wald abwärts ­ auf die Markierung achten! ­ über eine kleine Holzbrücke und einen Zufahrtsweg entlang. Schließlich kommen wir zu Wegweisern, von denen einer mit der Nr. 33 und später Nr. 8 in 10 Minuten nach Maria Saal führt. Diesem folgen wir und stehen bald vor dem Ziel vieler Wallfahrer. Wir besuchen das Kirchlein mit dem besonderen Bildnis von „Maria unterm Regenschirm“ und nehmen die letzte Wegetappe unter die Füße.

Die Erdpyramiden vom Finsterbach

Wir folgen der Beschilderung Erdpyramiden mit der Markierung 24. Erst der Straße entlang einen Fußweg, dann geht es von der Hauptstraße links abwärts und nochmals nach links

ab, etwas steiler und über mit Geländern versehenen Treppen hinunter zur überdachten Brücke über den Finsterbachgraben. Jenseits finden wir Kreuzwegstationen und wandern, nun wieder sanft ansteigend, über den sehr schön angelegten Weg. Holzbrücken sichern das rutschende Gelände.

Aussichtsplattformen zeigen uns die Erdpyramiden und das faszinierende Hintergrundpanorama. Wir kommen zur Straße, die wir in Richtung Lengmoos weitergehen. Bei der Haltestelle „Plattl“ kann man den Bus nach Bozen nehmen. Ich empfehle jedoch den Weiterweg bis zum Busbahnhof von Klobenstein.

Einsamkeit plus Romantik

Bis zum Gasthof Spögler tippeln wir Asphaltstraße, gegenüber zweigt der Wanderweg ab. Nun folgen wir dem Hinweisschild nach Lichtenstern (Markierung 35 A!) Nach wenigen Metern geht es nach links auf einen schönen, sehr einsamen Steig. Hier bietet sich uns ein einzigartiger Blick auf die Kirche und die Deutschordenskommende von Lengmoos. Der Steig zieht sich in weitem Bogen dem

Rand einer Wiese entlang, einem Bächlein aufwärts folgend. Bei Hinweisschildern scharf nach links, an einem kleinen Weiher vorbei und dann wieder nach rechts aufwärts erreichen wir bald die „Rittner Stube“ im Oberdorf von Klobenstein. Nun die Straße nach rechts abwärts, dann links ein Nebensträßchen hinunter, überqueren wir die Geleise und sind binnen kurzem direkt am Busbahnhof.

Anfahrt: Mit dem Bus 165 von Bozen nach Klobenstein und weiter mit Bus 167 zur Haltestelle Kematen.

Ausgangspunkt: Haltestelle Kematen. (1322 m)

Ziel: Tann (1500 m), Bad Sieß (1450 m), Maria Saal (1172 m)

Gehzeiten insgesamt: 3,30 Std. Haltestelle Kematen > „Tann“ 1 Std. > Bad Sieß: 30 Min. > Maria Saal: 1 Std.> Busbahnhof Klobenstein: 1 Std.

Schutzengelkapelle auf der Tann
Die Erdpyramiden mit Maria Saal
Am Kemater Weiher
Vom Ritten aus ist der Blick zum Schlern besonders eindrucksvoll
Hl. Kreuz in Kematen am Beginn der Wanderung

Saisonauftakt im Theater in der Altstadt Meran mit Gaismair

Anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Bauernkriege in Tirol eröffnet das Theater in der Altstadt Meran seine diesjährige Spielsaison mit einem eindrucksvollen Volksschauspiel.

Im Zentrum steht Michael Gaismair, der Südtiroler condottiero und revolutionäre Vordenker, dem Felix Mitterer dieses kraftvolle Stück gewidmet hat. Gaismair gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten der Tiroler Geschichte, dessen visionäres Denken und politisches Engagement die Bauernkriege und die gesellschaftlichen Umbrüche des frühen 16. Jahrhunderts maßgeblich prägten. Michael Gaismair war ein Anführer der Tiroler Bauernaufstände, die sich gegen die jahrhundertelange Unterdrückung durch Adel und Kirche richteten.

Als militärischer Führer verband er strategisches Geschick mit politischen Idealismus und entwickelte Ideen für eine gerechtere Gesellschaft, in der Gleichheit, Freiheit und Gemeinwohl im Mittelpunkt stehen sollten. Seine Vorstellungen gelten

Elektronische Gesundheitsakte

als frühe Ansätze demokratischer und sozialer Reformen, die weit über die unmittelbaren Ereignisse der Bauernkriege hinausreichen. Das 500­jährige Jubiläum erinnert an diese entscheidenden historischen Momente, die den Beginn tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen markieren und bis heute als Symbol für den Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit verstanden werden.

Die Bearbeitung des Stücks durch Selma Mahlknecht orientiert sich an den räumlichen und technischen Möglichkeiten des Theater in der Altstadt Meran (TidAs). So entsteht ein Werk, das die historischen Ereignisse und Figuren nicht nur dokumentarisch abbildet, sondern mit künstlerisch­dramaturgischem Feingefühl neu interpretiert. Die fast brecht’schen Chronikpassagen

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Jetzt können Sie auch die Vormerkungen von Facharzttermine direkt in Ihrer EGA verwalten.

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Die Elektronische Gesundheitsakte Südtirols (EGA) ist ein kostenloser Online-Dienst für alle im Landesgesundheitsdienst eingeschriebenen Personen.

Dort stehen Daten und medizinische Dokumente wie Befunde, Verschreibungen, Laborergebnisse, Notaufnahmeprotokolle oder Entlassungsbriefe bereit. Bürgerinnen und Bürger haben jederzeit über SPID, CIE oder die aktivierte Bürgerkarte Zugriff. Das spart Zeit, reduziert Papierkram und erleichtert die Kommunikation mit Fachpersonal. Mit Zustimmung können auch behandelnde Ärzte auf die Akte zugreifen – besonders im Notfall für eine schnellere, gezieltere Versorgung. So verbessert die EGA die Qualität der Betreuung, fördert Zusammenarbeit und verhindert doppelte Untersuchungen. Dank benutzerfreundlicher Oberfläche ist sie auch für weniger technikaffine Personen leicht nutzbar. In den nächsten Monaten folgen wichtige Neuerungen. Besonders die Integration mit dem Vormerkungssystem „Sanibook“: Facharzttermine können direkt in der EGA vorgemerkt.

Foto: © LPA/Tiberio Sorvillo
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schaffen eine erzählerische Distanz und laden gleichzeitig zur intensiven Reflexion ein. Die Erzählperspektive nimmt Magdalena, die Frau Michael Gaismairs, ein. Ihre Stimme führt das Publikum durch die Handlung und verbindet das politische Geschehen mit persönlichen Erfahrungen. Durch diese intime Sichtweise wird die Geschichte lebendig und erhält emotionale Tiefe, die die gesellschaftlichen Umbrüche auf einer menschlichen Ebene erfahrbar macht.

Das Stück entfaltet sich als dichter, spannungsvoller Abend zwischen Geschichtsschreibung, Aufständen, politischen Ideen und dem Kampf um Menschenrechte. Historische Persönlichkeiten werden neu lebendig und ihre Anliegen in den Kontext heutiger Fragestellungen gesetzt. So entsteht ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der zeigt, wie aktuell die Themen von Freiheit, Gerechtigkeit und gesellschaftlichem Wandel bis heute geblieben sind.

Mit dieser Inszenierung lädt das Theater in der Altstadt Meran dazu ein, sich auf eine

Zeitreise zu begeben, die die Geschichte Südtirols lebendig und erlebbar macht. Das Stück richtet den Blick auf Michael Gaismair – einen Mann, dessen Ideale und Kämpfe noch immer nachhallen und dessen Bedeutung für die Region nicht vergessen ist.

Die Regie des Stücks liegt in den Händen von Christina Khuen, während die Ausstattung von Zita Pichler gestaltet wurde. In den Hauptrollen sind René Dalla Costa, Laura Masten, Julian Pichler, Stefan Marcello, Josef

Lanz, Walter Tribus und Stefan Drassl zu sehen. Für die musikalische Begleitung sorgt Maurizio Pala. Die Regieassistenz übernimmt Claudia Erlacher.

Info: Die Premiere fand am Donnerstag, den 9. Oktober 2025, um 20:00 Uhr im Theater in der Altstadt Meran (TIDA) statt. Alle weiteren Informationen zu Terminen und Kartenreservierungen sind auf der Webseite unter www.tida.it zu finden.

Thomas Kobler

Die Global Sumud Flotilla

Alles begann mit vierundvierzig kleinen Booten, die das Mittelmeer überquerten. Niemand konnte ahnen, dass diese Boote tagelang die politische Debatte in Italien bestimmen würden. Die Rede ist von der Global Sumud Flotilla, einer humanitären Mission, um Lebensmittel und Medikamente zur Zivilbevölkerung nach Gaza zu bringen. An Bord befanden sich hunderte AktivistInnen aus aller Welt, darunter rund vierzig ItalienerInnen, davon vier ParlamentarierInnen der Mitte­Links­Koalition. Je näher die Boote der Küste von Gaza kamen, desto mehr stieg die Anspannung. Den AktivistInnen war es gelungen alle Aufmerksamkeit auf die Problematik zu ziehen und die eigene, sowie die israelische Regierung, in Bedrängnis zu bringen. Der Präsident der Republik hob zwar die guten Absichten der Aktion hervor, forderte die ItalienerInnen an Bord

jedoch auf, ihr Leben nicht zu gefährden und die Hilfsgüter in Zypern abzugeben. Die Ministerpräsidentin bezeichnete die Aktion als „unverantwortlich”. Doch die Flotilla setzte ihre Fahrt unbeirrt fort. Unmittelbar vor Gaza wurden die Schiffe von der israelischen Marine in internationalen Gewässern gestoppt.

Die Besatzungen wurden festgenommen und innerhalb weniger Tage aus Israel ausgewiesen. Auch wenn die Behandlung der Gefangenen grenzwertig war, gab es glücklicherweise keine Verletzten. Bei einer ähnlichen Mission im Jahr 2010 hatten neun Aktivisten ihr Leben verloren. Die Opposition sprach von einem „illegalen Akt“ durch Israel, da das Abfangen in internationalen Gewässern stattgefunden habe, während Giorgia Meloni die Kritik an der Aktion bekräftigte und sie als „unnötig,

AUS DEM LANDTAG

Faire Öffis?

Urlauber fahren in Südtirol „gratis“ mit den Öffis! Das stimmt so natürlich nicht: Die Gästekarte ist nicht völlig gratis – sie wird über die Tourismusorganisationen mitfinanziert. Das Land stellt den Tourismusvereinen aktuell rund 60 Cent pro Nächtigung in Rechnung. Die vom Land berechneten Kosten werden dabei entweder wie in Schenna direkt aus dem Budget des Tourismusvereins und dessen Einnahmen aus Ortstaxe und Mitgliedsbeiträgen bestritten. In solchen Fällen bieten automatisch alle Betriebe die Gästekarte an. Oder aber die Kosten werden wie in Meran nur an jene Betriebe weitergegeben, welche den „Guest Pass“ freiwillig anbieten. Von den 412 Meraner Betrieben, die über das Portal der Kurverwaltung Bet­

ten anbieten, sind das derzeit nur 113. Und diese Betriebe zahlen dann deutlich mehr, da das Land der Kurverwaltung ja für alle Meraner Nächtigungen 60 Cent in Rechnung stellt und nicht nur für jene Betriebe, die mitmachen. Fakt ist, dass ein Gast im Schnitt deutlich weniger für Südtirols Öffis zahlt als ein Einheimischer. Denn sogar als erwachsener Pendler und Vielfahrer ist der günstigste Pauschaltarif der Südtirol­Pass für 250 Euro. Das sind umgerechnet knapp 1,50 pro Tag und Jahr. Die vielen Gelegenheitsfahrer, die vielleicht nur dreimal im Monat mit den Öffis fahren und für die sich der Südtirol­Pass nicht auszahlt, zahlen ohnehin um ein Vielfaches mehr. Der Tourismus kostet dem ÖPNV aber weit mehr: Wäh­

gefährlich und ideologisch“ bezeichnete. Unterdessen hat die Angelegenheit in Italien eine beispiellose Mobilisierung ausgelöst. Millionen von Menschen gingen aus Protest gegen die illegalen Verhaltensweisen der israelischen Regierung auf die Straße. Vor allem kritisierten sie das, was die UNO als Völkermord bezeichnet: einen systematischen und vorsätzlichen Plan zur ethnischen Säuberung des Gazastreifens und die Untätigkeit der italienischen Regierung. Meloni hatte – im Gegensatz zu anderen RegierungschefInnen – nicht nur die AktivistInnen der Flottilla beschimpft, sondern auch die Streiks verächtlich als ein „verlängertes Wochenende“ bezeichnet.

Die italienische Regierung gehört zu den wenigen weltweit, die den Staat Palästina bis heute nicht anerkennen. Damit ordnet sie sich

dem Diktat von Trump unter und vermeidet Gesten, die das Verhältnis zu Israel belasten könnten. Die Demonstrationen Anfang Oktober sprechen jedoch eine klare Sprache: ein großer Teil der italienischen Öffentlichkeit fordert einen Kurswechsel, mehr Mut und mehr Menschlichkeit angesichts der Tragödie in Gaza.

rend der Tourismussaison sind viele städtische Busse überfüllt und fahren sogar an wartenden Schülern und Pendlern vorbei. Hier bräuchte es zusätzliche Kapazitäten und Fahrer. Zugleich fahren täglich durchgehend Linienbusse aus rein touristischen Gründen zum Eggerhof auf den Marlingerberg, auf den Schennerberg, nach Thurnstein oder zum Partschinser Wasserfall. Genau deshalb habe ich im Landtag einen Antrag eingebracht, mit dem eine verpflichtende Gästekarte eingeführt und die Tourismusakzeptanz gestärkt werden soll: Bereits mit 150 Euro pro Gästebett können knapp 20 Millionen Euro generiert werden, mit denen bestehende Buslinien ausgebaut und der Südtirolmobil­Pass für alle Einheimischen möglichst

günstig oder sogar kostenlos angeboten werden könnte. Mehr Infos zum Vorschlag gibt’s auf: www.freie­fraktion.info

Julia Unterberger Senatorin

Südtiroler Mobilitätspreis

Projekte dürfen nicht in Schubladen verschwinden – sie müssen umgesetzt werden

Der Klimaplan des Landes Südtirol sieht vor, bis 2050 CO₂­neutral zu werden. Doch gute Absichten allein reichen nicht. Es braucht konkrete Maßnahmen, die über Konzepte hinausgehen und im Alltag spürbar sind. Ein herausragendes Beispiel dafür ist das Projekt „Errichtung von E­Ladestationen und Mitfahrbänken im Ultental und am Deutschnonsberg“, das mit dem ersten Platz beim Südtiroler Mobilitätspreis 2025 ausgezeichnet wurde.

Nachhaltige Mobilität in strukturschwachen Gebieten: In den Gemeinden Ulten, St. Pankraz, Proveis, Laurein und Unsere Liebe Frau im Walde – St. Felix wurden überdachte E­Bike­Ladestationen installiert, die für Einheimische und Gäste kostenlos nutzbar sind. Zusätzlich wurden Ladestationen für Elektroautos in St. Pankraz, auf dem Gampenpass, in St. Felix, Proveis und Laurein eingerichtet. Diese Maßnahmen fördern die Elektromobilität und tragen zur Reduzierung des CO₂­Ausstoßes bei.

Mitfahrbänke als sozialer Treffpunkt: Ein weiteres innovatives Element des Projekts sind die Mitfahrbänke. Diese bunten Bänke dienen als Treffpunkte für spontane Fahrgemeinschaften. Wer eine Mitfahrgelegenheit sucht, setzt sich auf eine dieser Bänke, und wer in die gleiche Richtung fährt, kann die Person mitnehmen. Dieses einfache, aber effektive System fördert den sozialen Austausch und reduziert gleichzeitig den Individualverkehr.

Ein Modell für andere Regionen: Die Jury des Südtiroler Mobilitätspreises lobte den pragmatischen Ansatz des Projekts, die gute Sichtbarkeit der Maßnahmen und die übergemeindliche Zusammenarbeit. Besonders hervorzuheben ist die Entwicklung einer eigenen Corporate Identity, die als Modell für andere Gemeinden dienen kann. Dies zeigt, wie durchdachte Konzepte nicht nur lokal, sondern auch überregional Wirkung entfalten können.

Fazit: Nachhaltige Mobilität ist machbar: Das Projekt im Ultental und am Deutschnonsberg beweist, dass nachhaltige Mobilität auch in strukturschwachen Gebieten erfolgreich umgesetzt werden kann. Es zeigt, dass es nicht nur um technische Lösungen geht, sondern auch um kreative Ideen und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Wenn solche Initiativen Schule machen, kann Südtirol einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Ast ab, Kopf dran

Es knackt und kracht in Meran – nicht in der Politik (die steht ja stabil wie eine Lärche im Sturm), sondern in unseren Baumkronen. Beim letzten Rundflug über meine geliebte Passerstadt – auf der Suche nach einem gemütlichen Ast zum Rasten –musste ich feststellen: Viele meiner Lieblingsaussichtsplattformen sind spurlos verschwunden. Einfach weg. Gefällt. Abgesägt. Niedergemacht. Ein Massaker an der Flora, könnte man meinen. Und manche meinen das auch. Lautstark. Online. Mit Rufzeichen!

Aber, liebe Ast­Aktivisten und Foren­Faunisten, fliegen wir doch mal eine Runde tiefer: Die Bäume, um die es geht, sind nicht selten morsch, hohl, krank. Also eigentlich mehr Denkmal als Baum. Und Denkmäler neigen bekanntlich dazu, umzupurzeln, wenn sie keiner pflegt. Wie ein besonders trauriger Fall vor ein paar Jahren zeigte, als ein Baum bei der Bar Darling umstürzte – mitten ins pralle Leben hinein. Mutter, Kinderwagen, Glück im Unglück. Es hätte auch anders ausgehen können. Und dann? Dann fliegen keine Kommentare mehr, sondern Akten – quer durch Gerichtssäle und Amtsstuben. Und die Stadtverwaltung müsste erklären, warum ein absehbar maroder Baum noch fröhlich weiter auf seinen Umsturz warten durfte. Da verstehe sogar ich als luftiger Untermieter, dass man lieber sägt, bevor von anderer Stelle gesägt wird. Natürlich liebe ich Bäume! Ich wohne ja quasi auf ihnen. Aber ich wohne auch gern auf stabilen. Mir ist ein junger, gesunder Baum lieber als ein sentimentaler Altbaum, der bei der nächsten Windböe zur tödlichen Waffe mutieren könnte. Und ganz ehrlich: Warum glauben eigentlich manche Menschen, dass unsere Verantwortlichen emotionslos vor alten Bäumen stehen und jubelnd den Befehl zum Fällen geben? Natürlich gibt es Betonfreunde, deren Herz bei Parkplätzen höher schlägt als bei Platanen – aber die Regel sind sie nicht. Im Gegenteil: Gerade bei großen, alten Bäumen fällt die Entscheidung meist schwer. Und auch wenn᾿s mancher nicht glauben will – viele dieser Entscheidungen werden nicht mit Motorsäge, sondern mit Bauchweh getroffen. Übrigens pflanzt Meran nach. Nicht immer sofort, nicht immer perfekt, aber immerhin. Vielleicht sollten wir uns weniger empören und öfter mal nachfragen, was genau gefällt wurde – und warum. Zwischen blindem Aktivismus und blindem Fällen liegt vielleicht ein Stück gesunder Menschenverstand. Ich jedenfalls finde schon ein neues Ästchen. Vielleicht ja auf einem frisch gepflanzten Baum. Stabil. Zukunftstauglich. BaZzo­zertifiziert.

Reinhard Bauer

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