Donnerstag, 15. März 2012
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HINWEIS 2011 entschied der Einwohnerrat Lenzburg über eine Erhöhung der Stellenprozente bei Schulsozial- und Jugendarbeit. Seite 5 Nun sind die Pensen verteilt.
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Ausstellung SCHREINEREI – KÜCHENBAU
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Lenzburger Woche
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 11, 112. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Die Gaukler sind los
Nachwuchsbands
Musik kennenlernen
Ein neues und personell verstärktes OK rettet das Gauklerfestival vor dem Ende und sorgt für ein Weiterbestehen des beliebten Publikumsanlasses.
«Janeryc» und «Skyline» heissen die beiden Bands, die am Nachwuchswettbewerb BandX teilnehmen. Ihr Auftritt ist schon kommende Woche.
Viele Erstklässler haben sich über die Instrumente orientieren lassen, die an der Musikschule unterrichtet werden.
Das Amt mit «Herz und Bauch» geführt Ruhig, besonnen und die Fähigkeit, zuzuhören. Das zeichnet Friedensrichter Rudolf Hodel aus. Nach 23 Jahren nun gibt er sein Amt weiter. Beatrice Strässle
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E
r sei eher einer, der nicht so gerne in der Öffentlichkeit stehe, «lieber in der dritten als in der ersten Reihe», meint er zu Beginn des Gesprächs, und das Interesse an seiner Person anlässlich des Rücktritts ist ihm unangenehm. Trotzdem: 23 Jahre Friedensrichter gehört erwähnt, zumal es sich auch um ein Nebenamt handelt, was fast gleichbedeutend wie ehrenamtlich ist. «Reich kann man mit dieser Arbeit ganz sicher nicht werden», ergänzt er schmunzelnd. Sehr schnell einen Anwalt zur Hand Während gegenüber vielen Amtspersonen in den letzten Jahrzehnten die Autorität doch etwas abgenommen hat, ist das bei Rudolf Hodel nicht der Fall. «Bei mir hat sich diesbezüglich nicht viel geändert. Vielleicht gehen die Klienten auch respektvoll mit mir um, weil sie spüren, dass beim Friedensrichter aktiv nach einer Lösung gesucht wird. Heute haben jedoch die Menschen sehr schnell einen Anwalt zur Hand und auch die Termine bei mir nehmen sie mit ihm zusammen wahr», erzählt Rudolf Hodel. Zuhören, lösungsorientiert arbeiten und eine gehörige Portion Menschenkenntnis sind wohl die wichtigsten Attribute eines Friedensrichters. «Bei mir ist immer zuerst die Klägerseite zu Wort gekommen. Und auch wenn sie sehr ausführlich ihr Problem dargestellt hatte, wurde sie nicht unterbrochen.» Er ist kein Mann der lauten Töne, und trotzdem verschaffte er sich zwischendurch
Lösungsorientiert und mit viel Menschenkenntnis hat Rudolf Hodel das Foto: ST Amt als Friedensrichter geführt. Gehör, wenn die Situation gar zu laut wurde. Da musste ich auch schon mal den einen oder andern ermahnen oder sogar einen vor die Türe schicken, erinnert er sich.» Gute Infrastruktur An die 1000 Fälle sind in den 23 Jahren auf seinem Tisch gelandet. Sein Verhandlungstisch, das ist ein Büro im Rathaus Lenzburg, in welchem man auch «unentgeltliche Rechtsauskunft» erhält. «Ich bin der Stadt sehr dankbar, dass sie mir so gute Infrastrukturen zur Verfügung stellt, das erleichtert die Arbeit sehr», erwähnt er. In seiner Amtszeit sei er so manchem «Schlitzohr», aber auch manch «armem Teufel» begegnet, führt er weiter aus. Er wusste, wann jemand mit Lügen die Termine zu umgehen versuchte, und schaffte es aber doch, die Personen an den Verhandlungstisch zu bringen. Nicht mit Drohungen, sondern mit Verständnis und einer Spur Unnachgiebigkeit. «Und dann gab es noch die Parteien, welche sich wegen einer Bauparzelle stritten und
während der Verhandlung merkten, dass von unterschiedlichen Grundstücken die Rede war», erinnert er sich. Da konnte es dann auch vorkommen, dass aus Feinden nicht gerade Freunde wurden, aber sie dann doch in gutem Einvernehmen wieder von dannen zogen. Die Kontakte werden fehlen Ob ihm das Amt nicht fehlen werde? «Die Arbeit selber nicht, aber das gute Einvernehmen mit den Kollegen und der gute Kontakt zum Gerichtspräsidium wird mir sicher fehlen.» Bei der Nachfolgeregelung war ihm die Ausgewogenheit sehr wichtig. «Es ist gut, wenn die Fälle zwischen einem Mann und einer Frau aufgeteilt werden können, da habe ich immer darauf geachtet.» Seine neu gewonnene Freizeit weiss er auf jeden Fall auszufüllen. Er ist beim Roten Kreuz als Fahrer engagiert und beim Männerturnverein Niederlenz ist er aktiv mit von der Partie. Und da kommen noch die kochenden Männer – mit ihnen trifft er sich alle zwei Wochen zu einem Gaumenschmaus.
Tel. 062 891 83 00
Salzkorn Alles hat zwei Seiten Ich habe es schon schön. Andere müssen jetzt im Büro sein und ihre Arbeit im Kunstlicht erledigen, ich dagegen kann gemütlich im Garten sitzen und schreiben. Ich geniesse es. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern schon zaghaft dem Pia Weber Frühling entgegen und Schneeglöcklein, Krokusse und blaue Sternblumen blühen um die Wette. Nach dem kalten Winter genau das Richtige, um wieder Energie zu tanken. Obwohl: Auch der kalte Winter hatte für mich seinen Reiz. Aber der Frühling, das Erwachen der Natur, die zunehmende Kraft der Sonne, das alles ist schon etwas ganz Spezielles. Ich sitze also hier und schreibe. Aber warum steht bisher nur «Salzkorn» auf meinem Display? Und vom Artikel, der dem Salzkorn folgen soll, sind bestenfalls ein paar Eindrücke in meinem Gehirn. Ich besinne mich auf eine alte Weisheit: Alles hat zwei Seiten. Wie wahr! Wie viel leichter würde es mir fallen, mich in einem neonbeleuchteten Büro oder an einem nebelverhangenen Tag zu konzentrieren. Nun sitze ich da, lasse mir die Sonne auf den Rücken scheinen und nehme mir vor, mit dem Schreiben zu beginnen, bevor es so pressiert, dass ich wieder voll unter Dampf stehe. Es gilt also wie so oft, das goldene Mittelmass zu finden. Und das heisst in diesem Fall, dass ich mich am Riemen reisse, meine Arbeit erledige und dazwischen immer wieder mal abschweifen und meine Gedanken dem beginnenden Frühling zuwenden darf. Ich geniesse es, dass ich im Moment die Zeit habe, es etwas langsamer anzugehen. Wahrscheinlich hätte ich nicht so laut denken sollen. Die Sonne hat sich nämlich hinter Wolken verzogen und es bläst ein kühler Wind. Aber nun nicht hadern, sondern froh sein über den Umstand, dass mir sogar der Himmel hilft, meine Arbeit rechtzeitig zu erledigen. Pia Weber