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Olten, Donnerstag, 10. Dezember 2020 | Nr. 50 | 88. Jahrgang | Auflage 34 383 | Post CH AG
IrĂšne Dietschi
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IrĂšne Dietschi, Journalistin. (Bild: Daniela Friedli)
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Die APA-Mitglieder (v.l.) Marielle Studer, Michael Suter, Christoph Birrer und Felix Hartmann im Saal des einstigen Kinos Camera, das in den nĂ€chsten Monaten durch Mitglieder der «IG KultA» in ein Lokal umgebaut wird (es fehlen Lea Hartmann, Malia und Patrick Allemann, Christian Dantas, Gina KĂŒpfer, Janik Scheu, Maxim Koval und Stefan von Burg). (Bild: mim)
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IG APA KULTA Nach 16 Jahren bekommt die APA ihr eigenes Vereinslokal - das «APA KultA» - und Olten eine LokalitĂ€t fĂŒr Veranstaltungen jeglicher Art. Um Gelder fĂŒr den nötigen Umbau zu sammeln, fĂŒhrt die IG ein Crowdfunding durch. MIRJAM WETZSTEIN
E
in Lichtfluter beleuchtet den Eingangsbereich des einstigen Kino Camera an der Römerstrasse 7 in Olten. Gelbe Bodenmarkierungen halten fest, wo kĂŒnftig die neuen Bereiche hinkommen sollen. Nach 16 Jahren ohne Domizil haben die Mitglieder der «IG APA KultA» anfang Dezember die SchlĂŒssel fĂŒr ihr erstes eigenes Vereinslokal entgegengenommen. Der Verein «Aktion Platz fĂŒr Alle», kurz APA, wurde 2004 von einer Gruppe Jugendlicher und Junggebliebener mit dem Ziel gegrĂŒndet, mehr kulturelles Leben nach Olten zu holen und ein autonomes Jugendzentrum aufzubauen. Da letzteres Unterfangen zu teuer war, wurden die Konzerte, die meist im Punkrock-Bereich angesiedelt sind, in bestehenden Clubs durchgefĂŒhrt. Insbesondere mit der SchĂŒtzi und dem Coq dâOr pflegte APA stets eine enge Zusammenarbeit.
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Christoph Birrer, Michael Suter und Patrick Allemann gehören zu den GrĂŒndungsmitgliedern. Birrer ist gar ĂŒber die Jahre das Gesicht von APA geworden und organisierte zwischen 2010 und 2018 alle Konzerte selbst. Zudem rief er vor zehn Jahren das inzwischen zur Tradition gewordene Multikulti-Streetsoccer-Turnier in Kooperation mit Surprise Strassenfussball in Olten ins Leben. Vor zwei Jahren wurde der Verein umstrukturiert und die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt. «Marielle hat mein organisiertes Chaos neu geordnet», meint Birrer lachend, der seit 2009 ein fester Bestandteil des SchĂŒtzi-Teams ist und
zusĂ€tzlich seit zwei Jahren in einem 50%-Pensum am Luzerner Theater als BĂŒhnentechniker tĂ€tig ist. In Luzern arbeitet auch Marielle Studer als Produktionsassistentin. Die gelernte Hochbauzeichnerin und Floristin hatte bereits von Klein an eine Faszination fĂŒr den Veranstaltungsbereich und hat schliesslich bei den GĂ€uer Spielleuten von Christoph Schwager Blut geleckt. «Jedes unserer 11 Mitglieder hat einen beruflichen oder hobbymĂ€ssigen Hintergrund im Veranstaltungsbereich», erzĂ€hlt der selbststĂ€ndige Lichttechniker Michael Suter und fĂŒgt schmunzelnd an: «Wir wissen also auf was wir uns mit der LokalitĂ€t einlassen.» Trotzdem stellt sich die Frage: Wieso jetzt? Ist der Zeitpunkt von Corona, in dem die kulturelle Sparte blutet, tatsĂ€chlich der richtige? «Neu aufgestellt und motiviert, haben wir die Suche nach einem Vereins- und Veranstaltungslokal bereits im letzten Jahr, also 2019, aufgenommen», erklĂ€rt Suter. Das seit rund zwei Jahren leerstehende, einstige Kinolokal hĂ€tten sie zu Beginn des Jahres gefunden, doch Corona und ein Verwaltungswechsel verzögerten schliesslich den Zuschlag bis Anfang Dezember.
Ein Kulturlokal fĂŒr alle
«Auf eigenen Beinen zu stehen ist auch aus finanzieller Sicht sinnvoll, denn wenn wir unsere Konzerte in anderen LokalitĂ€ten veranstalten, ist es schwierig, ohne die Bar-Einnahmen auf einen grĂŒnen Zweig zu kommen», erklĂ€rt Suter und fĂŒgt an: «Mit der eigenen LokalitĂ€t haben wir nun die Möglichkeit auch kleinere Acts zu zeigen und diese mit der eigenen Bar quer zu subventionieren.» Die Bar soll allerdings nur in Kombination mit einer Veranstaltung geöffnet sein. Die Miete des Lokals wird durch die MitgliederbeitrĂ€ge bezahlt. Ganz getreu ihrem Namen - APA Aktion Platz fĂŒr alle - möchte es Birrer auch im Vereinslokal «APA KultA» halten. Geplant sind zu Beginn monatlich vier bis sechs Veranstaltungen - eigene und fremde. «Wir sind offen fĂŒr alle, vom KrawattentrĂ€ger bis zum Hippie, und die unterschiedlichsten Ideen», betont Birrer. «Mit der Grösse bis zu 100 Besuchern ist der Raum sehr vielfĂ€ltig einsetzbar: Vom Fi-
gurentheater ĂŒber das Töggeliturnier, den Kindernachmittag zum Vereinsanlass und vom Konzert weiter zur Lesung bis zur privaten Feier», zĂ€hlt Produktionsassistentin Studer auf, wĂ€hrend sie die leicht abgerundete Treppe in den einstigen Kinosaal hinabsteigt und fĂŒgt an: «Dabei ist es uns wichtig, dass wir mit den regionalen Kulturschaffenden zusammenarbeiten. Es geht nicht darum ein Konkurrenzangebot zu schaffen.»
Crowdfunding fĂŒr den Umbau
«Die Vereinsmitglieder hoffen, mit finanzieller UnterstĂŒtzung die nötigen Umbauarbeiten bis im FrĂŒhling abschliessen, und das «APA KultA» je nach Corona-Situation zumindest in eingeschrĂ€nkter Form eröffnen zu können. Bis dahin muss jedoch noch einiges passieren. «Wir wollen die RĂ€ume möglichst modular halten, damit diese fĂŒr die verschiedensten Veranstaltungen nutzbar bleiben. Im Eingangsbereich muss die Decke montiert und alles gestrichen werden. Zudem werden ein Technikraum und ein Wasseranschluss fĂŒr die Bar installiert», erklĂ€rt Studer und zeigt auf den schrĂ€gen Boden des einstigen Kinosaals. «Hier werden wir einen Teil ebnen lassen und eine BĂŒhne aus Elementen bauen.» Bei den Umbauarbeiten, die im fĂŒnfstelligen Bereich angesiedelt sind, möchten die Mitglieder möglichst viel selbst erledigen, aber trotzdem fachmĂ€nnische Arbeiten den Profis ĂŒberlassen. «Es soll ein qualitativ guter Umbau werden, aber kein Luxusobjekt», betont Studer. Die Frage, ob es das Ziel sei von «APA KultA» zu leben, sorgt fĂŒr ein herzhaftes Lachen. «NatĂŒrlich hat insgeheim jeder diesen Traum und wir haben auch einen Businessplan verfasst, doch das Vereinslokal ist unser Hobby, welches wir mit viel Leidenschaft und ehrenamtlichem Engagement ausĂŒben», erklĂ€rt Studer. Das Crowdfunding wird heute, Donnerstag, 10. Dezember, lanciert und steht fĂŒr Interessierte via Webseite www.crowdify.ch offen. «Jeder erhĂ€lt natĂŒrlich eine Gegenleistung, doch wir sind auch fĂŒr Likes, Materialspenden oder «Menschpower» Ă€usserst dankbar», so Marielle Studer. w w w. a p a - o l te n . c h
as werden wir aus Corona lernen, sollte ich mir im Home-Office ĂŒberlegen. Also was bleibt dereinst, wenn das alles ĂŒberstanden ist, an Gutem von der Pandemie ĂŒbrig, als «Kollateralnutzen» sozusagen? «Neue MassstĂ€be bei der Impfstoff-Entwicklung», notiere ich, oder «weniger Co2-Ausstoss dank Zoom.» In diesem Moment tanzt die JĂŒngste ins Zimmer. Aus ihrem portablen Lautsprecher röhrt es in voller LautstĂ€rke, «Skandal um Rosie» - der Gassenhauer von 1981. «Ihr hattet ja coole Musik!», ruft sie, und ihre blondierten RattenschwĂ€nze hĂŒpfen wild im Takt der Spider Murphy Gang. «NĂ€he», denke ich, â «was ĂŒbrig bleiben wird, ist die Kostbarkeit von NĂ€he.» Die JĂŒngste ist zwei Wochen lang krank gewesen. Kein Covid, wie nach zweimal Testen feststand, trotzdem musste sie zu Hause im Bett bleiben. FĂŒr uns Eltern war es eine kostbare Zeit. Weil wir die NĂ€he unseres NesthĂ€kchens genossen haben. Vor ein paar Tagen hat sich in den sozialen Medien ein Bild verbreitet: Es zeigt einen US-Arzt in Schutzmontur, der einen alten, gebrechlichen Mann umarmt; einen Covid-Patienten auf der Intensivstation. Die Aufnahme entstand an Thanksgiving, und sie symbolisiert die Pandemie in ihrer ganzen Erbarmungslosigkeit: Wie gefĂ€hrlich menschliche NĂ€he geworden ist, weil man sich mit dem Virus anstecken kann â und wie sehr wir gleichzeitig diese NĂ€he brauchen. Nun steht Weihnachten vor der TĂŒr â das Fest der Liebe. Wie umgehen mit dem PandemieDilemma? Nur die wichtigsten Beziehungen pflegen, Vorschriften einhalten, draussen feiern, auf Weihnachtsshopping und Singen verzichten â so rĂ€t Marcel Tanner von der Covid-Taskforce des Bundes. Und mögliche NĂ€he der Liebsten auskosten als ein Geschenk, denke ich fĂŒr mich.