LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 10. DEZEMBER 2020
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
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Oase für Mensch und Klima: Eingeweiht im kleinen Rahmen von Thomas Baumann, Naturama, Marcel Gloor, Landschaftskommission (Lako), Beat Fehlmann, Gemeinderat, Alois Durrer und René Wittwer, Lako, Marco Genoni, Gemeindepräsident Suhr, und Rudolf Gebhard, Lako. Foto: Carolin Frei
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Möriken-Wildegg Im Zuge der Aktion Klimaoase spendete die Gemeinde Suhr der Möriker Bevölkerung eine Traubeneiche, die im kleinen Rahmen eingeweiht wurde. ■
CAROLIN FREI
D
er Suhrer Gemeindepräsident Marco Genoni zeigte sich erfreut darüber, mit der Schenkung einer Traubeneiche, gepflanzt auf dem neu geschaffenen Platz bei der Bushaltestelle Bösenrain, künftig für eine schattenspendende Oase zu sorgen. Erfreut darüber zeigte sich auch der Möriker Gemeinderat Beat Fehlmann in seiner Verdankung. «Wir werden den Baum hegen und pflegen, damit er sich zu einem stattlichen Exemplar entwickeln kann. Ich sehe mich schon, wie ich es zukünftig vorziehen werde, hier auf den Bus zu warten», sagte er. Die Klimaerwärmung sei eine Tatsache, betonte Fehlmann. In der Gemeinde mache man deshalb viel, um der Natur Sorge zu tragen. Etwa in der Bünzaue, an den Aareufern, mit der neuen Klimaoase oder aber im über 200 Hektar grossen
Wald. Dort habe man Totholzinseln geschaffen und man arbeite bereits daran, den Baumbestand den heutigen Umweltanforderungen anzupassen. Wünschenswert wäre, wenn diese Sensibilisierung für eine gesunde Natur vermehrt in privaten Gärten und Vorplätzen greifen würde. «Dort liegt ein grosses Verbesserungspotenzial», ist Fehlmann überzeugt.
Baum, Brunnen und Sitzbänke
Die Landschaftskommission (Lako) hat im Februar den Auftrag erhalten, für den kleinen Platz beim Bösenrain, der neu der Einwohnergemeinde gehört, Gestaltungsvorschläge zu machen. «Diese Gelegenheit wurde gepackt, um ein Stück Natur in die Siedlung zurückzubringen», sagt Marcel Gloor von der Landschaftskommission. Da der alte Brunnen am Bösenrain baulichen Massnahmen zum Opfer fiel, war es eine Bedingung, einen neuen zu erstellen. «Mit dem Steinbruch der Emil Fischer AG in Dottikon waren der Mägenwiler Muschelkalk und der Steinmetz für die Herstellung des neuen Brunnens gefunden», betont Gloor. Gewünscht wurde zudem, dass Sitzbänke platziert werden, die zum Ausruhen und Verweilen einladen. «Das Herzstück der Klimaoase ist die Traubeneiche, die durchlässige, fri-
sche bis trockene Böden bevorzugt und somit für künftig trockenere Sommer bestens geeignet ist», sagt er. Das bestätigt auch Thomas Baumann, Projektleiter Naturförderung beim Naturama. Schattenspendende Bäume würden im Siedlungsgebiet mit der zunehmenden Hitzebelastung für die Lebensqualität immer wichtiger. Ziel des Projekts «Aktion Klimaoase» sei denn auch, Aargauer Gemeinden zum Mitmachen zu animieren. Die Klimaoase in Möriken ist die neunte von bisher 25 geplanten.
Gefühlte 15 Grad kühler
Das Blätterdach einer solchen Oase spendet nicht nur Schatten, sondern sorgt auch für eine kühlende Erholung, da grosse Bäume bis zu 600 Liter Wasser pro Tag verdunsten. Dies lasse die Temperatur um gut 15 Grad kühler erscheinen. Zudem ziehen sie das klimawirksame Kohlendioxid aus der Atmosphäre, speichern es im Holz und filtern den Feinstaub aus der Luft. Und laut Studien haben Bäume einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen. Möriken-Wildegg trägt die Aktion weiter, wird in den nächsten Tagen die Gemeinde Buchs mit einem Baum beehren. Im Sommer ist dann am Bösenrain eine feierliche Einweihung geplant.
Unter Phantomschmerz versteht man in der Medizin Empfindungen, die ein fehlendes Glied oder Organ betreffen. Dieses Phänomen befällt – im übertraPeter Buri genen Sinne – viele heimatstadtverbundene Lenzburger, wenn sie den Traditionsund Brauchtumskalender des Corona-Jahres 2020 durchblättern: Maimärt, Jugendfestserenade, Fischessen, Jugendfest, Freischarenmanöver, Räbeliechtliumzug, Joggeliumzug, Fondue i de Gass, Chlausmärt sowie zahlreiche weitere kulturelle, sportliche oder gesellschaftliche Lenzburger Jahresveranstaltungen sind dem heimtückischen Virus zum Opfer gefallen. Das Negativste an der ganzen Coronavirus-Misere liegt ja in einem Übermass an Positivem, an positiven Testergebnissen. Unabhängig von diesem «Negativ-Positiv-Paradox» gibt es aber doch auch ein paar wirklich positive Positivaspekte. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass die in Lenzburg zelebrierte Brauchtumspflege halt eben doch mehr ist als bloss eine jährlich wiederkehrende «Gäng-wie-gäng»-Leier, mehr ist als nur wehmütige Nostalgie. Der Phantomschmerzpegel zeigt, dass das sogenannte immaterielle Kulturerbe offenbar sehr tief in der Werte-DNA des Stadtlebens, in der Stadtseele verwurzelt ist. Die Zwangspause bietet aber nun auch die Chance zum Nachdenken, wie es mit der in Lenzburg in gewissen Bereichen vielleicht manchmal etwas gar nabelschaumässig betriebenen Traditions- und Brauchtumspflege nach Corona weitergehen soll. Zum Beispiel was zu tun und lassen ist, damit auch die vielen Neuzuzüger das Chlausklöpfen als liebliche Adventsklänge und nicht als Lärmbelästigung empfinden oder das Freischarenmanöver (auch nach der Neujahrsblattlektüre) als Landschaftstheater und nicht als Kinderkrieg begreifen. In der Politik wird viel über Integration diskutiert – von Ausländern, Asylsuchenden. Vielleicht wäre es sinnvoll, sich bezüglich Traditions- und Brauchtumspflege oder Ortsbürgerwesen Gedanken zu machen, wie das «liebe alte Lenzburg» ins künftige, immer progressiv-urbaner werdende Lenzburg integriert werden kann. Peter Buri, Lenzburg
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