Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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LENZBURGER WOCHE

DONNERSTAG, 1. NOVEMBER 2018

Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.

PP 5600 Lenzburg · Nummer 44 · Post CH AG

SALZKORN Assimilation Lenzburg boomt. Dass unsere Stadt ein gefragter Wohn- und Arbeitsort ist, macht Freude und die rasch wachsende Einwohnerzahl stolz. Heiner Halder Angebot und Nachfrage halten sich noch knapp im Gleichgewicht. Die innerschweizerische Zuwanderung wird durch die Bau- und Zonenordnung mit der verdichteten Überbauung neuer Quartiere und Landreserven ermöglicht und noch einigermassen verkraftet. Die Infrastruktur (mobiler Verkehr, Bahnhof, Einkaufsmöglichkeiten) indessen bedarf dringend der Verbesserung.

Die Verantwortlichen der «Himmlischen Eichen» am Staufberg: Markus Schmid, Verkaufsleiter Markus Dietiker von den Forstdiensten Lenzia und Forst-Praktikant Fabien Treichler, der das Projekt vorbereitet hat, neben einer nummerierten Lärche. Foto: Fritz Thut

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Staufen Unkompliziert hat die Gemeinde den Forstdiensten Lenzia ermöglicht, unter dem Namen «Himmlische Eichen» Waldbestattungen am Staufberg anzubieten. ■

FRITZ THUT

O

ffensichtlich wächst das Bedürfnis der Menschen, sich ausserhalb der ordentlichen Friedhöfe bestatten zu lassen. Seit gut zwei Jahren bieten die Forstdienste Lenzia im Gebiet Lindwald/Altfeld auf Lenzburger Boden unter dem Begriff «Himmlische Eichen» eine Bestattungsmöglichkeit im Naturwald. Die Forstdienste Lenzia, die den Wald der Ortsbürgergemeinden Ammerswil, Lenzburg, Niederlenz, Othmarsingen und Staufen betreuen, haben nun ihr Waldfriedhof-Angebot er-

weitert. Seit letzten Freitag gibt es am Staufberg im Gebiet der Altholzinsel Gütsch entlang dem Gütschweg und dem Schofiser Cheleweg die Möglichkeit, seine Asche bei einem zugewiesenen Baum beisetzen zu lassen.

23 verschiedene Bäume

Obwohl hier der Begriff «Himmlische Eichen» übernommen wurde, stehen am Staufberghang auch andere Baumarten zur Verfügung. Forst-Praktikant Fabien Treichler, der hier im Rahmen einer Projektarbeit die Vorbereitung verantwortete, hat 23 Bäume bestimmt, die nun von Interessenten gebucht werden können, darunter Eichen, Buchen, Lärchen, Douglasien, Hagebuchen und ein Spitzahorn. «Die Bäume müssen bestimmte Kriterien erfüllen; sie sollten bereits jetzt mindestens einen Durchmesser von 25 Zentimeter aufweisen, gesund sein und in der Nähe der Forstwege stehen», umschreibt Treichler die Vorgaben. Schnell

und unkompliziert wurden die nötigen Bewilligungen bei der Einwohner- und Ortsbürgergemeinde Staufen und dem Kreisforstamt eingeholt. Wer sich für eine Bestattung am Staufberg interessiert, für den gelten die gleichen Regeln und Rahmenbedingungen wie im Lindfeld, so Projektund Verkaufsleiter Markus Dietiker, der zusammen mit Markus Schmid bei «Lenzia» für die «Himmlischen Eichen» zuständig ist. Der Mindestpreis für einen mit einer Nummer versehenen Baum liegt – abhängig vom Durchmesser – bei 4300 Franken. Dietiker ist sich bewusst: «Damit sind wir mit einem Gemeinschaftsgrab nicht konkurrenzfähig.» Doch mit diesem «Grab» hat man nachher nichts zu tun und deshalb rechnet sich diese Bestattungsart. Zudem gibt es Rabatte für Ortsbürger. Der gesamte Ertrag wird von den Forstdiensten Lenzia für die Waldpflege verwendet, verschwindet also nicht in irgendwelchen Gemeindekassen.

Was auch nicht vernachlässigt werden darf, ist die Assimilation der Immigration. Auch Willkommenskultur muss gepflegt sein. Stadtrat, Kulturkommission und Ortsbürgergemeinde kümmern sich darum. Die Zuzüger werden offiziell begrüsst, über Sitten und Gebräuche orientiert und die Ortsbürgerkommission präsentiert traditionelle Anlässe. Die Kulturkommission hat mit dem Projekt «Transformator» in drei Tranchen probiert, ob die neuen Quartiere zur Zusammenarbeit motiviert werden. Der Erfolg war unterschiedlich: Die Anwohner der Othmarsingerstrasse (2016) verhielten sich sehr verhalten, die Leute im Lenz (2017) zeichneten sich durch Zurückhaltung aus, in der Widmi hingegen gelang 2018 mit dem «Teegartenhäuschen» im zweiten Anlauf (das Baugesuch wurde durch Anwohner vorerst abgelehnt) ein positives Echo. Aller Anfang ist schwer. Die Zuwanderer müssen erst einmal ankommen und sich einleben, wohl war auch das Kultur-Konzept nicht nach jedermanns Gusto. Vor Jahrzehnten, als das Gebiet hinter den Bahngeleisen wuchs und wucherte, vertrat ein Quartierverein die Interessen der Bewohner. Willi Hauri, als «Wescht-Amme» bekannt, und Johann Küchler brachten an der Gmeind laut und deutlich ihre Forderungen zu Gehör. Vielleicht hilft dieses Konzept auch den neuen Quartieren zu Kontakten mit den Eingesessenen. Heiner Halder, Lenzburg

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