CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 21 I 175. Jahrgang I Dienstag, 16. März 2021
Aufwand entschädigt Die Gesundheitsdirektion und die Ärzteschaft haben sich auf Impftarife geeinigt. > Seite 3
«Was tut Ihnen gut?» Im dritten Teil der Serie gibt Rose Wandeler aus Hausen Auskunft. > Seite 3
Tage der Sonne
Die Energieregion Knonauer Amt wagt sich an ihre regionale Leistungsschau. > Seite 4
Panamericana
Christa und Flavio De Luigi aus Affoltern sind mit ihrem Wohnmobil in Mexico. > Seite 5
Die «schweigende Mehrheit» hat sich Gehör verschafft Turbulente Gemeindeversammlung Knonau – Steuerfuss doch um 5 Prozentpunkte erhöht Das überarbeitete Budget war am letzten Donnerstag das einzige Traktandum an der Knonauer Gemeindeversammlung. Es wurde nach gut zweistündiger Verhandlung gutgeheissen – mit einem höheren Steuerfuss als der Gemeinderat beantragt hatte. von Thomas sTöckli «Sitzordnung mit Eigenverantwortung» hiess es am Donnerstagabend auf den Informationszetteln im Stampfisaal. Konkret sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gemeindeversammlung zwischen Personen aus verschiedenen Haushalten jeweils einen Platz freilassen. Angesichts des Grossandrangs füllte sich der Saal dann jedoch immer mehr. 235 Stimmberechtigte wurden schliesslich gezählt, die meisten davon im Saal, einige auch im Erdgeschoss der Stampfi und trotz stürmischem Wetter im Freien, wohin die Versammlung zumindest akustisch übertragen wurde. «Wir hatten schon lange nicht mehr so viele Leute an einer Gemeindeversammlung», vermerkte Gemeindepräsidentin Esther Breitenmoser das Offensichtliche. «Normalerweise kommen 40 bis 50», sollte Finanzvorstand Rico Roth später ergänzen. Über 200 müssten es nicht jedes Mal sein, aber wenn künftig jeweils 80, 90 Leute kommen würden, würde ihn das freuen, sagte er. Im Dezember waren es 49. Und die Mehrheit von ihnen lehnte damals das Budget ab – und die Erhöhung des Steuerfusses um fünf Prozentpunkte. Deshalb musste Knonau mit Notbudget ins Jahr 2021 starten. Das habe die Verwaltung vor massive Probleme gestellt, blickt Roth zurück. Die Ausgaben mussten in dieser Zeit auf das zwingend Notwendige beschränkt werden. Weiterbildungen etwa seien so nicht möglich gewesen und sogar die Steuerrechnungen können erst verspätet verschickt werden. So betonte Roth denn auch die Notwendigkeit, einen Budgetbeschluss zu fällen. «Ohne gültiges Budget haben wir nichts mehr zu sagen – und Sie auch nicht», appellierte er an die Versammlung, «dann entscheiden der Regierungsrat und der Bezirksrat.» Was das heissen
«Full House» an der Gemeindeversammlung Knonau im Stampfisaal. (Bild Thomas Stöckli) würde, wisse man nicht, entgegnete er auf entsprechende Nachfrage aus der Versammlung. In ähnlichen Fällen sei auf den Budgetantrag der Behörde abgestützt worden.
Sparen zulasten der Bildung Im Vergleich zur Dezember-Vorlage hat der Gemeinderat sein Budget um rund 300 000 Franken entschlackt. Bei einer Steuerfusserhöhung um drei statt fünf Prozentpunkte schrumpft so der erwartete Aufwandüberschuss von 783 000 Franken auf 578 000 Franken. Allein im Bildungsbereich sollen 143 800 Franken eingespart werden, etwa in der Begabtenförderung, beim Schneesportlager und vor allem bei der Schulleitung, deren Pensum um fünf Stellenprozent reduziert wird. Die Bildungsausgaben würden pro Einwohner zwar über dem Bezirksdurchschnitt liegen, gemessen am repräsentativeren Wert der Anzahl Kinder allerdings deutlich darunter, führte Roth aus. So hat der Gemeinderat auch in den anderen Bereichen den Rotstift angesetzt – und verzichtet nicht zuletzt selber auf 10 Prozent seiner Entschädigung. Die Sparbemühungen wurden denn auch von der Rechnungsprüfungskommission (RPK) gewürdigt. «Der Gemeinderat hat gute Arbeit gemacht, aber für mich reicht es immer noch nicht», rügte ein Votant und verlangte, auf ein Schrauben am Steuerfuss zu verzichten. Ein anderer kritisierte,
der Gemeinderat habe seine Aufgabe eben nicht gut gemacht und solle aus der Frosch- in die Vogelperspektive wechseln, um Entwicklungen frühzeitig erkennen zu können. Eine Mutter lobte zwar den Effort, störte sich aber, dass von den Einsparungen insbesondere die Schule betroffen sei. Ein weiterer Votant störte sich am Druck, entweder Ja sagen zu müssen oder fremdbestimmt zu werden: «Das geht nicht in einer direkten Demokratie!»
Antrag auf Steuererhöhung Steuererhöhung um drei Prozentpunkte oder Ablehnung und Fremdbestimmung? Im Namen des Elternforums brachte Vorstandsmitglied Sven Moosberger überraschend als Antrag eine dritte Variante ins Spiel: Eine Steuererhöhung um 5 Prozentpunkte, wie dies der Gemeinderat bereits im Dezember beantragt hatte. Als Teil einer «schweigenden Mehrheit» sei er damals nicht an der Gemeindeversammlung gewesen, weil er dem Gemeinderat vertraue. Mit einer frühzeitigen Steuererhöhung will der Vorstand des Elternforums möglichst schnell wieder aus der Sparspirale rauskommen. Es gelte, den Status einer lebendigen Gemeinde zu erhalten. Knonau solle nicht eine Schlafgemeinde werden mit tiefem Steuerfuss und verlotterter Infrastruktur. «Jeder eingesparte Franken wird der Schule fehlen», warnte Moosberger. Dass der
Gemeinderat und die Schulleitung bei sich selbst sparen, davor ziehe er etwas beschämt den Hut.
Verwirrendes Abstimmungsprozedere Nach fast zweistündiger Information und Diskussion sollte es in der Stampfi schliesslich zu den Abstimmungen kommen. Der unerwartete Antrag sowie die hohe Anzahl und die unübersichtliche Verteilung der Stimmberechtigten sorgten allerdings für einige Verwirrung. Erst wurden der Steuerfuss-Antrag des Elternrats jenem des Gemeinderats gegenübergestellt, die Unruhe stieg, das Prozedere schien unklar. Reicht eine offensichtliche Mehrheit oder muss ausgezählt werden? Aus der Versammlung kam der Hinweis, dass wie angekündigt erst übers Budget und dann über den Steuerfuss abgestimmt werden müsse. Angesichts der Unklarheiten nahm sich der Gemeinderat eine fünfminütige Auszeit, um das Vorgehen abzusprechen. In der Folge wurde das Budget mit 184 zu 26 Stimmen gutgeheissen. In der Ausmarchung zwischen den beiden Steuerfuss-Anträgen setzte sich jener des Elternrats mit 106 zu 102 Stimmen knapp durch und schliesslich wurde auch der neue Steuerfuss von 96 % mit 123 zu 65 Stimmen deutlich angenommen. Mit Sparbemühungen und zwei zusätzlichen Steuerprozenten dürfte der Aufwandüberschuss also nochmals etwas tiefer ausfallen.
Baumstamm über der Autobahn Erst kam der Wind, dann die Kälte – Sturmtief «Luis» hat auch im Säuliamt Spuren hinterlassen. In Affoltern hat am Samstagmittag ein umgestürzter Baum die Autobahn in Fahrtrichtung Zug blockiert.
In Affoltern stürzte ein Baum auf die Autobahn, Fahrtrichtung Zug. (Bild zvg.)
Mit kräftigem Wind hat sich am Samstagmorgen das Tief «Luis» angekündigt. 110,9 km/h liessen sich etwa an der
Messstelle auf dem Üetliberg ablesen. In Affoltern haben diese Böen am Samstagmittag einen stattlichen Baum auf die Autobahn umkippen lassen. Die Stützpunktfeuerwehr Affoltern war gefordert, die Fahrbahn wieder zu räumen. Auf den Sturm folgte sogleich die Kälte. Und die bleibt noch einige Tage. Temperaturen in zweistelligem Bereich darf man in der Region jedenfalls erst in einer Woche wieder erwarten. (red.)
«Eselsohrenkunst»
Ans Stecher Lüchinger zeigt seine Werke bei Textilgestalterin Rita Tomasini in Bonstetten. > Seite 7
Arbeitslosenquote leicht gesunken Ende Februar waren im Bezirk Affoltern 17 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 2,9 Prozent. 902 Personen aus dem Knonauer Amt waren Ende Februar bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 17 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank von 3 auf 2,9 Prozent. Mehr Arbeitslose verzeichneten im Kanton Zürich insbesondere das Gastgewerbe sowie der Detailhandel, wie das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit mitteilt. Gesunken ist die Arbeitslosigkeit etwa im Baugewerbe, in der Informatikbranche sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Für weitere Entschärfung sollen die elf Impfzentren im Kanton Zürich sorgen: Bevor die Stellen dafür ausgeschrieben werden, bieten die RAV diese den registrierten Stellensuchenden an. Die Zusammenarbeit mit den Impfzentren im Rekrutierungsprozess hat bereits begonnen und gestalte sich gemäss Amt für Wirtschaft und Arbeit positiv: Bereits konnten einige Stellensuchende vermittelt werden.
Zweite Welle besser gemeistert Die Pandemie dürfte die Zürcher Volkswirtschaft bis Ende 2021 rund 15 Mrd. Franken Wertschöpfung kosten. Die grössten Einbrüche verzeichnen das Gastgewerbe und der Verkehr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 40, respektive 22 Prozent. Die Zürcher Wirtschaft hat die zweite Pandemiewelle jedoch besser gemeistert als die erste. Während die Geschäftslage nach dem ersten Shutdown in den meisten Zürcher Branchen markant einbrach und deutlich in den Negativbereich rutschte, lag sie im Februar knapp im positiven Bereich. (red.) ANZEIGEN
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