Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 020 I 172. Jahrgang I Dienstag, 13. MĂ€rz 2018
Allenwinden einzonen VernĂŒnftig wachsen Der Gemeinderat Kappel informierte ĂŒber die Revision der Bau- und Zonenordnung (BZO) . > Seite 3
Ruedi Fornaro kandidiert in Hedingen fĂŒr das Amt des GemeindeprĂ€sidenten. > Seite 5
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Ein Miteinander 180 Frauen und MĂ€nner haben am 8. MĂ€rz das Frauenfest in Affoltern besucht. > Seite 6
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Duell ums PrĂ€sidium Die Erneuerungswahl fĂŒr die Sek Obfelden-Ottenbach verspricht Spannung. > Seite 7
Bonstetten hat eine Auswahl GemeindeprĂ€sidium: Bruno Steinemann steht als Gegenkandidat zur VerfĂŒgung Bruno Steinemann will in den zerstrittenen Gemeinderat Bonstetten Ruhe reinbringen. Der alt GemeindeprĂ€sident stellt sich als Alternative zum amtierenden Frank Rutishauser zur VerfĂŒgung.
tur zurĂŒckgetreten zu sein, sodass es nach etwas mehr als einem Jahr unter seinem Nachfolger bereits zur Erneuerungswahl kommt: «Sonst hĂ€tten wir jetzt vier Jahre lang ein riesiges Theater.»
................................................... von thomas stöckli
«Das ist keine Gegenkandidatur, das ist ein Witz», kommentiert Frank Rutishauser das Vorhaben seines AmtsvorgĂ€ngers. Gesprochen habe er ihn seit der Verabschiedung an der Gemeindeversammlung nicht mehr. «Er hĂ€tte auch einfach weitermachen können, wenn er es nicht lassen kann.» Steinemann sei vorzeitig zurĂŒckgetreten, um Claude Wuillemin und Markus Reich, seinem MĂ€nnerriegenkollegen, das Terrain zu ebnen fĂŒr seine Nachfolge, ist Rutishauser ĂŒberzeugt. Als wichtiges Thema fĂŒr die kommende Legislatur bezeichnet Frank Rutishauser die Gemeindeliegenschaften. «Hier stellt sich die Frage: Will man sich aufs Dorf konzentrieren oder geht man in den Schachen?» Weiter nennt er auch die Finanzen â mit den hohen Ausgaben fĂŒr Soziales und die Schulen. Raumplanerisch erwartet er dagegen keine grossen WĂŒrfe. «Bonstetten soll zur ersten Adresse werden unter den Agglomerationsgemeinden», so die Vision des amtierenden GemeindeprĂ€sidenten. Dazu gehöre eine effiziente, bĂŒrgerfreundliche Verwaltung. Mittelfristig sieht er den Segen in einer Fusion mit Stallikon
«Ich will das Desaster im Rat beenden und damit auch das Image unseres Dorfes wieder verbessern», verrĂ€t Bruno Steinemann seine Motivation, sich nach seinem RĂŒcktritt Anfang 2017 noch einmal als GemeindeprĂ€sident zur VerfĂŒgung zu stellen. Von einer aktiven Kandidatur will er nicht sprechen: «Ich suche den Job nicht», stellt er klar, «aber irgendwie muss es ja weitergehen.» Von mehreren Seiten ist der alt GemeindeprĂ€sident (2011 bis 2017) angegangen worden, Ruhe in den Gemeinderat Bonstetten zu bringen. Denn hinter den Kulissen wird mit harten Bandagen gestritten. «Es gibt keine Ruhe, wenn Frank Rutishauser weitermacht», ist er ĂŒberzeugt. Sich selber sieht er denn auch nur als Interims-Lösung: «In spĂ€testens zwei Jahren mĂŒsste eine definitive Ablösung in Aussicht sein. Es gibt gute Leute im Dorf, die bereit wĂ€ren, in den Gemeinderat einzusteigen â aber nicht unter dieser FĂŒhrung.» Wieder Ruhe reinbringen, das bezeichnet Steinemann als PrioritĂ€t fĂŒr die nĂ€chste Legislatur â vor allem
Fusion mit Stallikon und Wettswil? Amtierender GemeindeprÀsident: Frank Rutishauser.
VorgÀnger und Herausforderer: Bruno Steinemann.
auch in die Verwaltung, wo zuletzt aussergewöhnlich viele AbgĂ€nge von SchlĂŒsselpersonen zu verzeichnen waren. Ein wichtiges Thema bleiben die Finanzen: «Es wird eine harte Nuss, nur schon den Steuerfuss zu halten â und gleichzeitig hat man durch die vielen Wechsel in der Verwaltung wohl unnötige Kosten im sechsstelligen Bereich verursacht». Weiterhin beschĂ€ftigen wird das Thema Spital. Im Zusammenhang mit dem Ja zum Austritt aus dem Spitalzweckverband spricht Steinemann nĂ€mlich von einem «Zufallsmehr», versichert aber: «Ich kann mit dem Resultat leben.» Ein grosses Ziel ist es, die Zusammenarbeit mit Wettswil und Stallikon weiterzuentwickeln. «Da braucht es politisches GespĂŒr», weiss er, «da kann man nicht mit dem Vorschlaghammer dahinter.» Wieder auf den Tisch kommen dĂŒrfte auch ein gemeinsames VerwaltungsgebĂ€ude fĂŒrs Unteramt. Im Nachhinein ist Bruno Steinemann froh, 2017 noch wĂ€hrend der Legisla-
und Wettswil. «Das muss das Ziel sein, um Ineffizienzen loszuwerden und ProfessionalitĂ€t zu erreichen. Mit dem Sozialdienst haben wir einen wichtigen Schritt gemacht.» Als Grund fĂŒr die erhöhte Fluktuation in der Gemeindeverwaltung sieht Frank Rutishauser die Unentschlossenheit des Gemeinderates als strategisches FĂŒhrungsorgan. Der neue Gemeindeschreiber Nehmer sei mit dem klaren Auftrag eingestellt worden, die Verwaltung im Hinblick auf die Umsetzung des neuen Gemeindegesetzes fit zu machen: «Mir schwebt die Trennung von politischer und betrieblicher Ebene vor», erklĂ€rt Rutishauser. Will heissen: Der Gemeinderat delegiert Kompetenzen in eine GeschĂ€ftsleitung der Verwaltung oder in Kommissionen. «Dann wĂ€ren wir so aufgestellt, dass wir gute Leute anziehen und auch halten können. Dem Gemeinderat fehlt nun aber der Mut, nach A auch B zu sagen.» Und was wĂ€re, falls beide in den Gemeinderat gewĂ€hlt wĂŒrden, aber der jeweils andere als PrĂ€sident? «Wenn das so ist, ist das der Wille der Stimmberechtigten», so Rutishauser. «Das habe ich ja bereits vier Jahre gemacht â und ich habe es gut gemacht.» FĂŒr Bruno Steinemann wĂ€re das keine Option: «Frank Rutishauser hat an der Gemeindeversammlung gesagt: er und Claude Wuillemin im Gemeinderat, das gebe es nicht mehr. Da darf ich auch sagen: Ich und Frank Rutishauser im Gemeinderat, das gibt es nicht mehr.»
Looping und Zuckerwatte auf dem Kronenplatz Von Freitag bis Sonntag fand in Affoltern das erste von zwei Chilbi-Wochenenden statt Vom 9. bis 11. MĂ€rz fand auf dem Kronenplatz in Affoltern die traditionelle Chilbi mit FrĂŒhlingsmarkt statt. Am nĂ€chsten Wochenende geht das VergnĂŒgen in die zweite Runde. ................................................... von livia hĂ€berling Das Wochenende hatte fĂŒr die Marktfahrer nicht sehr aussichtsreich begonnen. Am Freitag war die Chilbi auf dem Kronenplatz kaum besucht, und auch am Samstag sollte der Grossansturm ausbleiben, sicherlich auch aufgrund des wechselhaften Wetters und der frischen Temperaturen. Dann aber stand der Familiensonntag an. Und den wollten viele Familien an der Affoltemer Chilbi verbringen. So fand das erste der beiden Chilbi-Wochenenden ein versöhnliches Ende â und auf dem Kronenplatz gab es viel zu beobachten. ................................................... > Bericht auf Seite 7
Helium-Ballone, «AutotĂŒtschi» und Ponyreiten. Was wĂ€re die Chilbi ohne diese Attraktionen? (Bild Livia HĂ€berling)
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Neue Kampagne Der Gewerbeverein Affoltern setzt «Lust auf einheimisches Gewerbe» um. > Seite 9
Weiter weniger Arbeitslose Ende Februar waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 778 Personen aus dem Knonauer Amt arbeitslos gemeldet, das sind 13 weniger als im Vormonat und fast 100 weniger als im Vorjahr (873). Die Quote bleibt bei tiefen 2,7 %. Ăblicherweise ist die Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten im Baugewerbe und in geringerem Ausmass im Gastgewerbe höher. Dass nun trotzdem weniger arbeitslos sind, deutet darauf hin, dass die RĂŒckgĂ€nge konjunkturell bedingt sind. Der RĂŒckgang der Arbeitslosigkeit bei den Banken bestĂ€tigt die seit Monaten anhaltende positive Entwicklung. Erfreulich ist die Abnahme beim Detailhandel, der seit langem mit strukturellen Problemen kĂ€mpft und von der Entspannung am Arbeitsmarkt bisher kaum profitierte. Insgesamt sei die ZĂŒrcher Wirtschaft derzeit in gestĂ€rkter Verfassung, teilt das kantonale Amt fĂŒr Wirtschaft und Arbeit mit. FĂŒrs erste Halbjahr 2018 deuten die Indikatoren auf eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums hin. Dies wird sich jedoch erst mit einer gewissen Verzögerung auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen. (tst.) anzeigen