CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 13 I 175. Jahrgang I Dienstag, 16. Februar 2021
Besser koordiniert
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«Homescouting»
In der Pandemie bietet die Pfadi ein erlebnisreiches Programm für zu Hause. > Seite 3
Auszahlungen
487 Unternehmen erhalten heute vom Kanton Zürich Härtefallentschädigungen. > Seite 4
Hilfe gewährleistet
Psychiaterinnen und Psychiater können die gestiegene Nachfrage auffangen. > Seite 5
Die Liegenschaften noch rasch ins Trockene bringen Die politische Gemeinde Bonstetten soll der Kirchgemeinde zwei Immobilien abkaufen Bei der reformierten Kirchenpflege Bonstetten ist eine Einzelinitiative eingegangen. Sie verlangt, dass das Kirchgemeindehaus und die Pfarrwohnung der politischen Gemeinde zum Kauf angeboten werden. Die Initianten befürchten Fremdbestimmung durch die neue Kirchgemeinde.
Er weist jedoch darauf hin, dass die Zusammenschlussverträge üblicherweise eine Treuepflicht oder die Verpflichtung enthielten, dass Liegenschaftengeschäfte nur mit Zustimmung der anderen Vertragsgemeinden getätigt werden können. «Die Initiative könnte in dieser Hinsicht problematisch sein», sagt er.
von livia häberling
Ungebührlich finden Werner Utz und Markus Reich ihre Initiative nicht. Dass ein allfälliger Verkauf bei den anderen acht Kirchgemeinden einen schalen Nachgeschmack hinterlassen könnte, negiert Werner Utz jedoch nicht. «Das mag sein», sagt er, «doch wir versuchen es jetzt einfach mal.» Martin Röhl sagt, ihm seien aus anderen Kirchgemeindezusammenschlüssen keine ähnlichen Liegenschaftengeschäfte bekannt. Es komme immer wieder vor, dass Kirchgemeinden Liegenschaften veräusserten. Oftmals geschehe das, wenn Gebäude nicht mehr gebraucht würden oder wenn sie renovationsbedürftig seien. Auch in Hedingen wurde im Vorfeld zur KG+-Abstimmung ein ähnliches Geschäft abgewickelt: Die Kirchgemeinde verkaufte der politischen Gemeinde für 1,8 Millionen Franken das Grundstück «Im Zelgliacker». Dies explizit im Hinblick auf den Zusammenschluss. Anlässlich der Kirchgemeindeversammlung vom 18. Juni wurde auch darüber diskutiert, den Beschlusstext zu ändern: Dass ein Landverkauf nur dann erfolgt, wenn die Fusion zustande kommt. Der Änderungsantrag wurde zwar abgelehnt. Dies aber wohl auch deshalb, weil die politsche Gemeinde dem Landkauf zu diesem Zeitpunkt bereits zugestimmt hatte – ohne den entsprechenden Passus. Wäre der Änderungsantrag angenommen worden, wäre dies einem Rückweisungsantrag gleichgekommen.
Geheiratet wird – darüber war man sich einig. Alle neun beteiligten reformierten Kirchgemeinden haben den Zusammenschluss im September 2020 mit Ja-Stimmen zwischen 59 und 82 Prozent deutlich gutgeheissen. Welche Vermögenswerte jedoch in die «Ehe» eingebracht werden, darüber gehen die Meinungen offenbar auseinander: Geht es nach dem Willen von Werner Utz, dann bringt die Kirchgemeinde Bonstetten, abgesehen von der Kirche, keine eigenen Liegenschaften in die neue Organisation ein. Am 8. Januar hat er bei der Kirchenpflege eine Einzelinitiative eingereicht. Darin fordert er, dass das reformierte Kirchgemeindehaus und die Dachwohnung im alten Dorfschulhaus der politischen Gemeinde zum Kauf angeboten werden.
«Von Bonstettern finanziert» «Diese Gebäude wurden von Bonstetterinnen und Bonstettern finanziert», sagt Werner Utz. Er hatte sich im Vorfeld zur Abstimmung für ein «Nein» zu KG+ eingesetzt. Dass die Liegenschaften künftig in Affoltern verwaltet werden sollen, missfällt ihm: «Es ist nicht sichergestellt, dass die Einwohner von Bonstetten bei einer Nutzungsfrage bevorzugt behandelt werden.» Er befürchtet zudem, dass die Bonstetterinnen und Bonstetter dereinst überstimmt werden
Auch Hedingen hat vor dem Zusammenschluss Land verkauft
Soll nach dem Willen der Initianten an die politische Gemeinde verkauft werden: Das Kirchgemeindehaus Bonstetten. (Bild Livia Häberling) könnten, sollte die neue Kirchgemeinde die Liegenschaften verkaufen wollen. Würden die Immobilien jedoch ins Eigentum der politischen Gemeinde übergehen, könne man sicherstellen, dass Einwohnerinnen und Einwohner, Vereine oder Gesellschaften die Räume weiterhin für ihre Zwecke nutzen können. Auch Markus Reich befürwortet die Initiative. Nicht in seiner Eigenschaft als Gemeinderat und Liegenschaftenvorstand, sondern als Privatperson, wie er betont. Ein Verkauf der beiden Liegenschaften mache Sinn, zumal die politische Gemeinde in der Vergangenheit bereits Interesse an der Pfarrwohnung im Dachgeschoss bekundet habe. Sie ist Eigentümerin des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses. Die Wohnung, die heute nicht von der Pfarrerin bewohnt werde, könne von der politi-
schen Gemeinde auch anderweitig zur Verfügung gestellt werden, so Reich.
Initiative könnte aus juristischer Sicht problematisch sein Judith Grundmann, Präsidentin der reformierten Kirchenpflege Bonstetten, bestätigt, dass die Einzelinitiative eingegangen ist. Zu den Einzelheiten im Initiativtext möchte sie keine Stellung nehmen. Man werde mit Werner Utz das Gespräch suchen und ihn im März zu einer Kirchenpflege-Sitzung einladen. Die Kirchgemeindeversammlung wird zu einem späteren Zeitpunkt über das Geschäft abstimmen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Initiative gültig ist. Dies werde derzeit geprüft, so Grundmann. Martin Röhl, Leiter Rechtsdienst der Landeskirche des Kantons Zürich, äussert sich nicht zum konkreten Fall.
Freude am Lesen
Gut besuchter Online-Elternbildungsabend der Sek Hausen zum Thema Leseförderung. > Seite 7
Andere Politik nach Corona «Energie und Umwelt nach Corona» – über dieses Thema debattierten Experten im Kulturkeller LaMarotte. Ohne Zuschauer und Zuhörerinnen, dafür wegen Corona auf YouTube für eine interessierte Öffentlichkeit übertragen, diskutierte eine Expertenrunde darüber, wie Umwelt- und Energiepolitik nach Corona aussehen soll. Irmi Seidel von der Forschungsanstalt WSL, Ruedi Meier vom Verein energie-wende-ja und Kurt Lanz von Economiesuisse diskutierten unter der Moderation von Bernhard Schneider unter anderem darüber, in welche Richtung sich die Subventionspraxis in der Landwirtschaft oder in der Bauwirtschaft entwickeln soll, um dem Gebot einer verbesserten Erhaltung der Biodiversität gerecht zu werden. Fertige Lösungen wurden nicht präsentiert, doch wichtige Erkenntnisse traten zutage.
> Bericht auf Seite 4
Siedlungsdruck gebremst Das Knonauer Amt gehörte in den letzten Jahrzehnten zu den am stärksten wachsenden Regionen im Kanton Zürich. Weil die Baulandreserven vielerorts erschöpft sind, bremst sich die jährliche Bevölkerungszunahme nun allerdings etwas aus. An Attraktivität gewonnen haben die Ämtler Gemeinden offenbar bei internationalen Kaderleuten, die in den Ballungszentren Zürich und Zug arbeiten. Sie schätzen es vermehrt, naturnah zu leben – und trotzdem nicht weit vom Arbeitsplatz. (red.)
> Bericht auf Seite 5 ANZEIGEN
Carrosserie/Spritzwerk
Lido Galli
Bauarbeiten für neuen Felseneggturm
Zürichstrasse 1A 8932 Mettmenstetten SB-Waschanlage
Auf dem Albisgrat auf der Felsenegg erstellen die Bauarbeiter zurzeit das massive Betonfundament für den Fachwerk-Gittermastturm. (Bild Arthur Schäppi)
Auf der Felsenegg entsteht ein neuer Turm. Der massige bisherige Richtstrahl-Betonturm von 1963 wird ersetzt durch einen schlanken, rund 73 Meter hohen Fachwerk-Gittermastturm. Die Bauarbeiten dazu sind voll im Gange. Nach Rodungs- und Aushubarbeiten im vergangenen Dezember sind die Bauleute derzeit mit Fundamentarbeiten für den Nachfolge-Turm beschäftigt, der nur rund 30 Meter daneben entsteht. Anschliessend wird bis im kommenden Herbst der neue Richtstrahltrum der Swisscom Broadcast AG in die Höhe wachsen. Mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage soll der alte Felseneggturm, der lange Zeit eine wichtige Rolle für die Radio- und Fernsehübertragung in der
Schweiz gespielt hatte, im nächsten Jahr mit Kran Geschoss um Geschoss abgebrochen werden. Heute dient der strategisch wichtig gelegene Turm als Relaisstation für die Übertragung von Richtfunksignalen. Für die heutige Nutzung indes sei der massive Betonturm völlig überdimensioniert, zumal die moderne Übertragungstechnik viel weniger Platz und Energie beanspruche, begründet man bei der Swisscom Broadcast AG, die zur Swisscom-Gruppe gehört, dessen Abbruch. Auch der künftige Mast dient der Übertragung von Richtfunksignalen. Und auch er wird über eine Empfangsstation für das Low Power Network verfügen und somit für das schweizweite Netz des sogenannten Internets der Dinge genutzt werden. (sts)
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