CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 2 I 175. Jahrgang I Freitag, 8. Januar 2021
Teure «Streiche»
Eierwerfer und Feuerwerker haben in der Silvesternacht Schaden angerichtet. > Seite 3
Zukunft der Feuerwehr Andere Masken
Alexander Smolinsky hat im ersten Jahr als Stützpunktkommandant schon einiges bewegt. > Seite 5
Morgen Samstag hätte in Obfelden mit dem «Füürball» die Fasnachtssaison beginnen sollen. > Seite 7
Übers Sterben reden Palliativmediziner Roland Kunz im Interview über den Tod und die Pandemie. > Seite 8
Das «Seewadel» ist bald Geschichte Die Vorbereitungen für den Abriss des Altersheims laufen Während 46 Jahren bot das Altersheim Seewadel zahlreichen Bewohnerinnen und Bewohnern ein Zuhause. Seit Mitte Dezember steht es leer. Nun wird der einstige Vorzeige-Bau für den Abriss vorbereitet. von livia häberling Am 14. Dezember löschte Verena Feller abends das Licht. Die Bewohnerinnen und Bewohner waren in die neuen Zimmer auf dem Giessenareal eingezogen, alles, was man im Provisorium brauchte, hatte man eingepackt, transportiert und dort wieder ausgepackt. Tische und Stühle zum Beispiel, persönliche Habseligkeiten oder einen Teil der Küchengeräte. Nun war es das. Im «Seewadel» schloss sich an diesem Abend das letzte Kapitel einer 46-jährigen Geschichte. Begonnen hatte diese offiziell am Samstag, 24. August 1974. «Jetzt erhebt sich in Affoltern a.A. der stolze Bau, der auch seine Bewohnerinnen und Bewohner mit Stolz erfüllt», heisst es im «Anzeiger» vom Vortag, in dem die bevorstehende Eröffnung auf fünf Seiten zelebriert wurde. «Irgendwie spüren sie, dass sie nicht lange Jahre gelebt haben, um dann mehr oder weniger sanft beiseitegeschoben zu werden.» Um ihnen, also den künftigen Bewohnerinnen und Bewohnern, ein Leben in einer altersgerechten Umgebung zu ermöglichen, bewilligte die Gemeindeversammlung zunächst einen Kredit für das Vorprojekt über 202 000 Franken, Projektverfasser war der Architekt Karl Fleig. Erfreulicherweise, so liest man, seien die Stimmberechtigten «bei der Stange geblieben», sodass sie im Dezember 1971 einen Kredit von 8 005 000 Franken bewilligten. Am 12. Juni 1972 begannen die Bauarbeiten, Mitte September legte man den Grundstein, und bereits im Mai 1974 konnten im neuen gemeindeeigenen Alterswohnheim die ersten «Pensionäre» aufgenommen werden.
Aufsteigerin des Jahres - Elin Ott Elin Ott ist die Aufsteigerin des Jahres 2020 in der Schweizer Reitszene. Die Mettmenstetterin ist von der Gönnervereinigung «Swiss Team Trophy» zum «Rookie of the Year» gewählt worden. Im vergangenen Jahr hatte sich die 21-Jährige zum zweiten Mal nach 2018 den nationalen Titel bei den jungen Reitern geholt. Gleichzeitig schaffte sie den Übertritt vom Espoir- ins Elitekader und zählt damit zu den 24 besten Reiterinnen und Reitern der Schweiz. Die Ehrung als Awardträgerin wird Elin Ott wegen Corona nicht wie vorgesehen schon diese Woche zuteil, sondern erst im Juni im Rahmen des CSIO5* in St. Gallen. (red.)
> Bericht auf Seite 11
Von links: «Seewadel»-Geschäftsleiterin Verena Feller, die Stadträtinnen Eliane Studer Kilchenmann und Claudia Ledermann sowie Stadtpräsident Clemens Grötsch vor dem Grundstein des «Seewadel»-Gebäudes. (Bild Livia Häberling) Karl Fleig, dem Architekten des Baus, war es damals wichtig, «dass das Individuelle für jeden der Pensionäre nach den gegebenen Möglichkeiten noch zur Geltung kommen soll». In seinem Bericht, den er zur Einweihung verfasst hatte, hob er die Einzelzimmer hervor, die «jeder Pensionär mit seinen eigenen Möbeln gestalten kann», sowie die «Minigärten» vor jeder Fenstertüre, also die Blumenkistchen, die es ermöglichten, «seine eigene Privatsphäre auch nach aussen hin zu zeigen». Das Café Seewadel, das seinen Namen aus einem Wettbewerb unter den Bewohnerinnen und Bewohnern erhalten hat, wird im Eröffnungsartikel ebenfalls erwähnt. Ihm komme «eine über die Befriedigung kleiner Gelüste hinausgehende Bedeutung» zu. Das Café war zunächst nur für die Hausbewohner und deren Gäste geöffnet, auf vielfachen Wunsch wurde es dann der Öffentlich-
keit zugänglich gemacht. Den Anstoss dazu gab «das Interesse aus dem Kreis berufstätiger Frauen», die sich «einen ruhigen und gemütlichen Erfrischungsraum zur Verbringung der Mittagspause» wünschten. Bis heute ist das Café des «Seewadel» auch für externe Gäste geöffnet. Unterdessen heisst es «Bistro» und befindet sich an der Giessenstrasse. Coronabedingt wird derzeit nur ein Take-Away-Service angeboten.
Die Zeitkapsel macht sich rar Auf dem «Seewadel»-Areal sind am Dienstagmorgen des 15. Dezember die Bauarbeiter vorgefahren. Derzeit wird das Gebäude entkernt, also für den Abriss vorbereitet. Dabei werden alle Materialien und Installationen bis auf die Grundmauern entfernt. Weil der «Seewadel»-Bau mit Schadstoffen belastet ist, muss das vor dem Abriss gemacht
werden. Sobald diese Arbeiten erledigt sind, wird das Gebäude abgerissen. Bis Mitte März sollte dann die Baugrube für den Neubau «Papillon» stehen. «Das erklärte Ziel ist es, dass die Bewohnerinnen und Bewohner 2022 im neuen Haus Weihnachten feiern können», sagt Eliane Studer Kilchenmann, Vorsteherin des Ressorts Immobilien. Dazu sei geplant, dass der Rohbau bis in einem Jahr stehe, damit für den Innenausbau genug Zeit bleibe. Grundsätzlich, sagt sie, laufe auf der Baustelle alles rund ... doch da ist diese eine Sache. Vom damaligen Gemeindepräsidenten hat die Stadt erfahren, dass bei der Grundsteinlegung eine Zeitkapsel hinterlegt wurde. Diese zu finden, erwies sich bisher als kniffliges Unterfangen. Dort wo man sie vermutete, war sie jedenfalls nicht.
Präsidium wechselt
Bei der Raiffeisen Kelleramt-Albis treten der VR-Präsident und sein Vize zurück. > Seite 9
Corona-Massnahmen sollen verlängert werden Die Lage der Corona-Epidemie bleibt angespannt. Restaurants, Kulturbetriebe, Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen sollen deshalb bis Ende Februar geschlossen bleiben. Das empfahl der Bundesrat am Mittwoch. Das soll für die betroffenen Betriebe und Mitarbeitenden Planungssicherheit schaffen. Der Bundesrat wird nach Konsultation der Kantone an seiner Sitzung vom 13. Januar definitiv über die Verlängerung sowie weitere Massnahmen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen entscheiden. Als weitere mögliche Verschärfungen sind die Verpflichtung zu Homeoffice, Ladenschliessungen, weitere Einschränkungen von Menschenansammlungen und privaten Veranstaltungen, erhöhter Schutz besonders gefährdeter Personen sowie weitergehende Massnahmen am Arbeitsplatz im Gespräch. Gleichzeitig sollen die Kantone überlegen, welche Massnahmen in obligatorischen Schulen getroffen werden könnten. Bereits beschlossen ist, dass in der ganzen Schweiz dieselben Basisregeln gelten sollen. Den Kantonen soll es nicht mehr möglich sein, die Schliessungen zu lockern. Damit will der Bundesrat Einkaufs- und Gastrotourismus verhindern und die Akzeptanz der Massnahmen stärken. Diese Anpassung tritt morgen Samstag, 9. Januar, in Kraft. (red.) ANZEIGEN
> Bericht auf Seite 3
Alle Bezirksgemeinden sind dabei
Positive Rückmeldungen zur Ämtler Gesundheitsstrategie Eine integrierte Gesundheitsversorgung im Bezirk Affoltern, das ist das Ziel der Alters- und Gesundheitsstrategie, welche die 14 Ämtler Gemeinden entwickelt haben. Nun geht es in die Umsetzungsphase. Eine vertiefte Koordination im Gesundheitswesen ist wichtig. Darüber sind sich die 14 Bezirksgemeinden einig. Ihre Stellungnahmen zur im Herbst 2020 gemeinsam erstellten Alters- und Gesundheitsstrategie für den Bezirk Affoltern seien «äusserst positiv» ausgefallen, wie Projektleiter Beat Bär auf Anfrage des «Anzeigers» betonte. Bis Ende Januar wollen nun die Hauptprotagonisten das
weitere Vorgehen festlegen und erste Massnahmen auslösen. Zu diesen Protagonisten gehören neben Bär auch Ronald Alder, Vertreter der Gesundheitsvorstände, Monika Rohr, Vertreterin der Sozialvorstände, für die Ärzteschaft Bruno Köhler und Stefan Gyseler, VR-Präsident und Co-CEO ad interim des Spitals Affoltern. Ein Etappenziel, um als Bezirk Affoltern Pionierarbeit leisten zu können, ist erreicht: Alle 14 Bezirksgemeinden sind nach wie vor an Bord. «Hapern könnte es bei diesem oder jenem Projekt an den Ressourcen», befürchtet Beat Bär. Es müsse allerdings auch nicht jede Gemeinde bei jedem Teilprojekt dabei sein. In den Rückmeldungen zur Gewichtung habe sich gezeigt, dass vor allem die
Initiativen der als prioritär vorgeschlagenen ersten Welle auf breite Unterstützung stossen. Dazu gehören neben der grundsätzlichen Koordination der Player im Gesundheitswesen etwa die Ausarbeitung der zukünftigen Rolle des Spitals Affoltern und die Förderung der Hausarztmedizin, die Weiterentwicklung der Spitex sowie die Sicherstellung der Pflege- und Betreuungsplätze, aber auch die Konsolidierung der heutigen Präventionsangebote. Für die Umsetzungsphase ist eine breit abgestützte Steuerungsgruppe und eine Projektleitung vorgesehen. Wichtig sei, so Bär, dass inhaltlich, organisatorisch und personell eine koordinierte und zügige Realisierung der Initiativen sichergestellt werden könne. (tst.)
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