Radius_Wintersport_2025_26

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DR. ALEXANDER GASSER FACHARZT FÜR UROLOGIE

UROLOGISCHE VORSORGE – KEIN TABU!

Hoden- und Prostatakrebs früh erkennen –so einfach kann Prävention sein.

» Vorsorge ist wichtig – besonders für junge Männer: Hodenkrebs tritt häufig zwischen 20 und 40 Jahren auf.

» Eine einfache Selbstuntersuchung dauert nur wenige Minuten –sie kann entscheidend sein.

» Veränderungen, Verhärtungen oder Schmerzen im Genitalbereich sollten nicht ignoriert werden.

» Auch Probleme beim Wasserlassen sind ein Warnsignal –warten Sie nicht zu lange.

» Vorsorge

» Kontinenzprobleme

» Potenzprobleme

» Fertilitätsprobleme

» Prostata-, Nieren-, Blasenleiden

» ambulante Operationen

Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Hausarzt oder Urologen

Prävention rettet Leben!

INHALT

Aktuell

4 Olympia 2026 – alle Wettkampfstätten, alle Distanzen, alle genauen Termine von Antholz

7 Biathlon – alles über Rebecca Passler, Dorothea Wierer, Hannah Auchentaller, Patrick Braunhofer, Lukas Hofer und ihre Teamkollegen

15 Ski alpin – alles über Christof Innerhofer, Dominik Paris, Florian Schieder, Max Perathoner, Alex Vinatzer, Tobias Kastlunger, Nadia und Nicol Delago und ihre Teamkollegen

26 Snowboard – alles über Roland Fischnaller, Aaron March, Marc Hofer, Fabian Lantschner, Edwin und Jasmin Coratti, Daniele Bagozza, Gabriel Messner, Omar Visintin und ihre Teamkollegen

34 Para-Snowboard – die großen Saisonziele von Emanuel Perathoner

35 Kunstbahnrodeln – alles über Dominik Fischnaller, die Doppelsitzer Vötter/Oberhofer, Rieder/Kainzwaldner, Nagler/ Malleier, Leon Felderer und ihre Teamkollegen

42 Alpin Rodeln – alles über Peter und Matthias Lambacher sowie die „Jungen Wilden“

44 Skicross – die Saisonziele von Dominik Zuech und Yanick Gunsch

46 Skilanglauf – Michael Hellweger, Ylvie und Marit Folie im Porträt

48 Nordische Kombination

52 Eiskunstlauf – Daniel Grassl zurück zu alter Stärke

54 Bob & Skeleton – alles über Alex Verginer, Patrick Baumgartner und Manuel Schwärzer

56 Freestyle Ski – Maria Gasslitter, René Monteleone und Heidi Pescollderungg im Porträt

58 Alle Weltcups in Südtirol

EDITORIAL

Titelbild:

Titelbild: Yanick Gunsch, Roland Fischnaller (oben von links), Dorothea Wierer, Marion Oberhofer/Andrea Vötter, Dominik Paris (unten von links)

WINTERSPORT NONSTOP

Der Countdown tickt: Die Wintersportsaison startet in Kürze richtig durch – und mit ihr steigt auch auf SportNews das Tempo. Mit rund einer Million Seitenaufrufen pro Woche ist das Onlineportal längst nicht nur Südtirols größte Sportplattform, sondern zählt zu den beliebtesten im gesamten Alpenraum. Täglich, rund um die Uhr, gibt es topaktuelle Ergebnisse, exklusive Berichte und spannende Hintergrundstories. Besonders großgeschrieben wird der internationale Wintersport –

IMPRESSUM

von Bob über Freestyle und Langlauf bis hin zu Skitouren und Rodeln. Und natürlich sind wieder alle Highlights aus Ski Alpin und Biathlon im Liveticker und mit Echtzeit-Ergebnissen dabei. Wie rasant schlängelt sich Alex Vinatzer durch den Stangenwald, wie schnell rauscht Dominik Paris den Hang hinunter? Oder wie treffsicher ist Dorothea Wierer mit dem Gewehr? Ein Klick auf www. sportnews.bz reicht und Sie sind mitten im Geschehen – 7 Tage die Woche, direkt aus Südtirol.

Eigentümer/Herausgeber: Athesia Druck GmbH, Bozen, Eintrag LG Bozen 2.4.1948, Nr.7/48 | Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Elmar Pichler Rolle | Projektleiterin: Magdalena Pöder | Redaktion: Michael Andres, Martina Bocek, Thomas Debelyak, Pauli Hintner, Leo Holzknecht, David Lechthaler, Luis Mahlknecht, Christoph Niederkofler, Leo Augscheller, Alex Raffeiner, Alexander Foppa (Koordination), Andreas Vieider (Koordination) | Werbung/Verkauf: Patrick Zöschg, Michael Gartner, Markus Hatzis, Siegfried Rungaldier | Verwaltung: Weinbergweg 7 | 39100 Bozen | Tel. 0471 081 561 | info@mediaradius.it |

Egal ob ein Startschuss, ein Piepsen im Starthäuschen, eine auf Grün schaltende Ampel am Eiskanal oder ein Fähnchen, das am Schanzenauslauf nach unten gerissen wird – das Signal ist klar: Die weltbesten Wintersportler treten wieder in Aktion! Mitten unter ihnen befinden sich Dutzende Athletinnen und Athleten aus Südtirol, die ihr Können auf den großen Bühnen dieser Welt zeigen und zugleich junge Sportler hierzulande auf Skipisten, Rodelbahnen, Langlaufloipen, Eisplätzen und in den Snowparks inspirieren. Sie starten in eine Saison, die zweifelsfrei die wichtigste ihrer Karriere sein könnte. Denn vom 6. bis 22. Februar 2026 steigen in Mailand und Cortina – und zugleich auch in Antholz, im Fleimstal, in Bormio und Livigno – die Olympischen Spiele. Es ist ein Jahrhundert-Event. Zuvor aber stellt sich die Frage: Wer darf beim großen Spektakel im Zeichen der fünf Ringe dabei sein? Die Antwort werden die nächsten Weltcup-Wochen liefern. Auf den folgenden 60 Seiten stellen wir alle Athleten vor – die bewährten Stars mit ihren Medaillenaussichten ebenso wie die jungen Wilden, die Olympia als Beginn einer großen Karriere mitnehmen möchten. Natürlich kommen auch die Naturbahnrodler, künftig Alpin Rodeln genannt, nicht zu kurz, auch wenn ihre Disziplin weiterhin nicht olympisch ist. Und: Auf drei Seiten werfen wir einen ersten Blick auf die Olympischen Spiele 2026, alle ihre Austragungsorte sowie alle Entscheidungen in Antholz. Ein eigenes Radius-Olympiaheft erscheint übrigens unmittelbar vor Beginn der Spiele am Donnerstag, 5. Februar 2026.

Vorerst aber gilt: Hoher Puls, Anspannung und ganz viel Leidenschaft. Mit der 9. Auflage dieses Sonderhefts möchten wir allen Wintersportfans einen informativen und unterhaltsamen Begleiter durch die Saison bieten.

Viel Vergnügen beim Durchblättern!

www.mediaradius.it | Fotos: FISI Pentaphoto, Hermann Sobe, Michael Andres, ATP/AFP, Newspower, Red Bull, Alexander Foppa, Harald Wisthaler, Jana Zischg, FIS/ Miha Matavz, APA, EPA, Dolomiten-Archiv, privat | Grafik/ Layout: Simon Krautschneider | Recherche Infografiken: Andreas Vieider | Gestaltung Infografiken: Ambra Delvai, Michal Lemanski, Emma Lutz | Produktion: Athesia Druck Bozen - www.athesia.com | Druckauflage: 35.300 Stück | Vertrieb: Sonderdruck zur heutigen „Dolomiten“-Ausgabe | Redaktionsschluss dieser Ausgabe: Montag, 17. November

Die Redaktion übernimmt keinerlei Haftung für die Inhalte der Werbeseiten, PR-Seiten und der angeführten Webseiten. Anmerkung: Die Weltcuptermine in allen Disziplinen könnten noch Änderungen erfahren. Athesia Druck GbmH hat gemäß Art. 37 der EU-Verordnung 2016/679 (GDPR) den Datenschutzbeauftragten (Data Protection Officer, DPO) ernannt. Die Kontaktaufnahme für jedes Thema in Bezug auf die Verarbeitung der personenbezogenen Daten ist über dpo@athesia.it möglich.

Andreas Vieider Alexander Foppa

Olympische Winterspiele 2026

Eröffnungsfeier

Eishockey

Eiskunstlauf

Shorttrack

Eisschnelllauf

Mailand

Entfernung von Bozen zu den einzelnen Olympia-Stätten

Livigno Bormio
LOMBARDEI
-Infogra k: M. Lemanski

SÜDTIROL

Kombination

Kombination

Olympische BiathlonWettkämpfe 2026 in

Antholz

Sonntag, 8. Februar

14.05 Uhr

4 x 6 km Mixed-Staffel Männer und Frauen

Dienstag, 10. Februar

13.30 Uhr

20 km Einzel Männer

Mittwoch, 11. Februar

14.15 Uhr 15 km Einzel Frauen

Freitag, 13. Februar

14.00 Uhr 10 km Sprint Männer

Samstag, 14. Februar

14.00 Uhr 7,5 km Sprint Frauen

Sonntag, 15. Februar

11.15 Uhr 12,5 km Verfolgung Männer

14.45 Uhr 10 km

Verfolgung Frauen

Dienstag, 17. Februar

14.30 Uhr 4x7,5 km Staffel Männer

Mittwoch, 18. Februar

14.45 Uhr 4x6 km Staffel Frauen

Freitag, 20. Februar

14.15 Uhr 15 km Massenstart Männer

Samstag, 21. Februar

14.15 Uhr 12,5 km Massenstart Frauen

Der Weg der Olympia-Fackel durch Südtirol

SÜDTIROL TRENTINO

Mittwoch, 28. Jänner

Dienstag, 27. Jänner

Fackelläufer ohne Konvoi VENETIEN

Die Faszination Olympia-Fackel

Olympische Spiele und ihre Fackel – was 1936 als Propaganda eines politischen Regimes begann, ist von der olympischen Bewegung längst nicht mehr wegzudenken. Auch bei den 25. Olympischen Winterspielen in Mailand Cortina 2026 wird eine ganze Karawane unterwegs sein. Rund 700 Meter lang ist der Konvoi, der die Fackelträger begleitet: Polizei, medizinische Versorgung für eventuelle Notfälle, dazu Werbefahrzeuge – die

olympischen Fackelträger werden begleitet, wie wir es ansonsten nur von Radrundfahrten wie dem Giro oder der Tour de France kennen. In Südtirol wird die Olympia-Fackel zwischen dem 27. und 29. Jänner unterwegs sein, kommend von San Vito di Cadore bis nach Bozen, von dort geht es ins Fleimstal bis nach Cavalese, um am dritten Tag nach Meran und von dort zurück über die Südtiroler Weinstraße Südtirol Richtung Trient zu verlassen.

Nicht auf allen Abschnitten werden die Fackelträger von einem ganzen Konvoi begleitet. Es gibt auch Orte, wo die Fackel nur für einige Hundert Meter getragen wird, so im Biathlonzentrum von Antholz, bei der Friedensglocke am Kronplatz, am Karersee, in St. Ulrich in Gröden sowie bei der folgenden Sellarunde auf Skiern und tags darauf in Terlan. Auf der oben angeführten Grafik sind diese Orte mit einem goldenen Stern gekennzeichnet.

REBECCA PASSLER

IMMER NACH VORNE SCHAUEN

Im vergangenen Winter sollte für Rebecca Passler der berühmte nächste Schritt folgen. Eine Krankheit warf sie früh zurück – doch die Antholzerin hat große Willensstärke bewiesen.

Die Olympischen Spiele vor der eigenen Haustür. Für Passler könnte dieser einzigartige Traum im kommenden Februar Realität werden. „Manchmal denkt man im Training auf der Rollerpiste schon daran, wie es im Winter sein könnte“, gibt die 24-Jährige zu. Zu sehr will sie sich in derlei Gedankenspielen aber nicht verlieren, immerhin

hat Passler in der vergangenen Saison hautnah miterlebt, wie schnell sich das Blatt wenden kann. „Leider habe ich etwas Pech gehabt“, erinnert sie sich an den schwierigen Start in die Saison, als eine Grippeerkrankung ihre Teilnahme am Weltcup-Auftakt in Kontiolahti verhinderte und sie weit zurückwarf. „Was mir in schwierigen Momenten hilft: Einfach immer nach vorne schauen“, umschreibt sie ihr Credo. Über den IBU Cup kämpfte sich Passler zurück, im Sommer triumphierte sie in der Verfolgung bei den Italienischen Sommermeisterschaften in Antholz. Was sie auch dort unter Beweis stellte: Am Schießstand

zählt die ehemalige Juniorenweltmeisterin zu den schnellsten Schützinnen. „Recht viel schneller darf ich aber nicht schießen, sonst treffe ich nichts mehr“, lacht sie. Die oberste Priorität? „Es muss immer das Ziel sein, im Weltcup vorne anzuknüpfen.“ Dann klappt es auch mit „Olympia dorhoam“.

REBECCA PASSLER

Geburtsdatum und -ort:

31. August 2001 in Bruneck

Wohnort: Antholz Mittertal

Sportgruppe: Carabinieri

DOROTHEA WIERER

AUF EIN LETZTES MAL

Sie ist Italiens beste Biathletin aller Zeiten, eine der erfolgreichsten Wintersportlerinnen in Südtirol – und längst eine Ikone ihres Sports. Dorothea Wierer hat dem Biathlon zu einer Popularität verholfen, wie es vor ihr kaum jemand geschafft hat. Jetzt biegt sie auf ihre letzte Runde ein, an deren Ende die Krönung einer außergewöhnlichen Karriere

orothea Wierers Zahlen lesen sich wie ein Menü für Feinschmecker des Wintersports: zwei Gesamtweltcup-Siege, vier kleine Kristallkugeln, vier Weltmeistertitel, acht weitere WM-Medaillen, drei Mal Bronze bei

Olympia und nicht weniger als 16 Einzelsiege im Weltcup. Seit ihrem Debüt am 11. Jänner 2009 in Oberhof hat sie diesen Sport geprägt – mit Präzision, Power und einem unverwechselbaren Stil. Sie ist ein Gesicht, das Biathlon verändert hat.

Wierer war die erste, die mit geschminkten Augenlidern und lackierten Fingernägeln mit dem Gewehr am Anschlag stand, die auch nach den härtesten Zielsprints freudig in die Kamera lächelt. Eine, die Professionalität und Persönlichkeit vereinte – auf ihre ganz eigene, unnachahmliche Art. Offen, schlagfertig und mit einem Hauch Ironie eroberte sie in Interviews die Herzen der Fans – in Italien und Deutschland ebenso wie im Norden und Osten Europas. Denn „Doro“ weiß sich zu präsentieren und zu vermarkten, ohne je künstlich zu wirken.

All das wäre jedoch nichts wert, wäre die Frohnatur aus Niederrasen nicht auch sportlich dermaßen erfolgreich. Mit ihren Hochgeschwindigkeitsschüssen hat sie das Geschehen am Schießstand revolutioniert, ihr explosiver Antritt in der Loipe hat sie an die Weltspitze getragen. Kaum eine Biathletin vereinte über die Jahre Präzision und Schnelligkeit so konsequent wie sie.

Dorothea Wierer ist eine Ausnahmeerscheinung. Und doch fehlt in der schillernden Bilanz ein einziger Glanzpunkt: Olympisches Gold. Drei Mal trat sie

bislang bei Winterspielen an, drei Mal Bronze steht ihr zu Buche. Warum soll es nicht im vierten Anlauf klappen, daheim in Antholz? „Es ist kein Muss, aber ich werde alles dafür tun“, verspricht Wierer, „es wäre auf jeden Fall der schönste Abschluss meiner sportlichen Karriere.“

Im kommenden Frühjahr, dann 36 Jahre alt, wird sie Gewehr und Langlaufskier für immer in die Ecke stellen. Und sie weiß: Das wird kein leichter Moment. „Das Wissen, dass ich meine Sportkarriere bald beenden werde, macht mich einerseits neugierig, andererseits wirft es Fragen auf, auf die ich heute noch keine Antwort habe.“

Zumindest eine Antwort wird Wierer im kommenden Winter in der Loipe liefern, nämlich jene auf die Frage, ob sie im Weltcup nochmal ganz oben stehen wird. Ihr bis dato letzter Sieg liegt mittlerweile zweieinhalb Jahre zurück. „Im Rahmen meiner Möglichkeiten tue ich alles, was ich kann, um für den Weltcup und später für die Spiele in bestmöglicher Form zu sein.“ Wierer bestritt die Saisonvorbereitung wie gewohnt in weiten Teilen mit dem Männer-Team, zuletzt für zwei intensive Wochen in Norwegen. „Die größte Arbeit ist getan. Jetzt ist es wichtig, nochmal Körper und Geist zu entspannen, dann kann es losgehen!“

Wenn Wierer von Entspannung spricht, meint sie das wörtlich. Zuhause in Cavalese genießt sie das einfache Leben:

einen guten Film, etwas Gartenarbeit, Spaziergänge mit ihrem Ehemann Stefano. Regelmäßig zieht es sie an den Gardasee oder zurück in die Heimat ins Pustertal, wo sie mit Geschwistern und Freundinnen lacht, wandert und Kraft tankt. Mit ihnen hat sie im Sommer

Weltcup-Kalender

29.11 bis 7.12.

8. bis 14.12.

15. bis 21.12.

5. bis 11.1.

12. bis 18.1.

19. bis 25.1.

2. bis 8.3.

9. bis 15.3.

16. bis 22.3.

Östersund

Hochfilzen

Annecy Le Grand Bornand

Oberhof

Ruhpolding

Nove Mesto

Kontiolahti

Otepää

Oslo Holmenkollen

-Infogra k: M. Lemanski/A. Delvai

den ein oder anderen Wochenendtrip unternommen – kleine Freiräume in einem stressigen Alltag zwischen Trainings-, Sponsoren- und PR-Terminen. Sie habe immer versucht, ihr Privatleben unabhängig vom Sport zu führen, „und diesen Weg werde ich weitergehen und

BIATHLON

2025/26

Einzelwettkampf, Sprint, Verfolgung, Staffel, Mixed Staffel, Single Mixed Staffel

Sprint, Verfolgung, Staffel

Sprint, Verfolgung, Massenstart

Sprint, Verfolgung, Staffel

Sprint, Verfolgung, Staffel

Einzelwettkampf, Massenstart, MixedStaffel, Single Mixed Staffel

Einzelwettkampf, Massenstart, Staffel

Sprint, Verfolgung, Mixed Staffel, Single Mixed Staffel

Sprint, Verfolgung, Massenstart

gut darauf achten, beide Bereiche bestmöglich in Balance zu halten.“ Denn eines steht fest: Wierer wird dem Wintersport auch nach dem Ende ihrer aktiven Karriere erhalten bleiben – in welcher Form auch immer. Als charismatische Botschafterin, vielleicht als TV-Expertin, vielleicht auch als Stimme einer neuen, modernen Sportgeneration. Sie hat genug erlebt, um zu wissen, dass Erfolg nicht nur in Medaillen messbar ist, sondern auch in Inspiration, Leidenschaft und Stil. Doch bevor sie neue Wege einschlägt, wird sie den finalen Versuch starten, ihre aktive Karriere bei den Olympischen Spielen vor der eigenen Haustür zu vergolden. Auf ein letztes Mal, Dorothea Wierer!

DOROTHEA WIERER

Geburtsdatum und -ort:

3. April 1990 in Bruneck

Wohnort: Cavalese

Sportgruppe: Finanzwache

HANNAH AUCHENTALLER

DAS WESENTLICHE IM FOKUS

Hannah Auchentaller hat ihren konstantesten Winter hinter sich. Dieser wurde mit ihrem ersten Top-Ten-Platz im Weltcup und dem zweiten Rang bei der Südtiroler Sportlerwahl versüßt. Nun steht die Antholzerin vor ihrer bislang wichtigsten Saison.

Auchentaller hat mit ihren 24 Jahren schon einiges erlebt. Nach einem berauschenden Aufstieg Anfang 2023, bei dem sie sich zur Staffel-Weltmeisterin kürte, folgte ein schwerer

Winter. Mittlerweile scheint Auchentaller gereift: „Ich bin recht zufrieden mit der abgelaufenen Saison. Schade, dass ich nach Weihnachten krank wurde, aber es waren einige gute Rennen dabei.“ Das Highlight war ein neunter Platz in Le Grand-Bornand. In der Vorbereitung habe Auchentaller auf den bewährten Plan vertraut und wenig verändert: „Ich habe mich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt.“ Die Pustererin gilt als große Italien-Liebhaberin und hat den Großteil ihres Urlaubs im Stiefelstaat

Birgit Schölzhorn machte in der vergangenen Saison bei der EM in Martell erstmals richtig auf sich aufmerksam. Mit einem achten Platz und einer Staffelmedaille hat Schölzhorn ihr Potenzial angedeutet. „Ich bin sehr zufrieden mit der letzten Saison“, erklärt die bald 22-Jährige. Olympia in Antholz kommt für Schölzhorn wohl zu früh. Ihr geht es darum, sich im IBU Cup zu etablieren und irgendwann den Sprung in Richtung Weltcup zu machen. Sie trainiert im B-Kader gemeinsam mit Linda Zingerle, die sie als eine ihrer besten Freundinnen bezeichnet. Im April war Schölzhorn gemeinsam mit ihrem Freund, dem Spitzenbiathleten Campbell Wright, in seiner Heimat Neuseeland und zeigte sich begeistert: „Die Leute dort sind komplett anders, viel offener und lockerer als bei uns. Sie gehen auf die Menschen zu.“

BIRGIT SCHÖLZHORN

Geburtsdatum und -ort:

12. Dezember 2003 in Sterzing

Wohnort: Sterzing

Sportgruppe: Carabinieri

verbracht, vor allem wegen der Kultur und des Essens. Dazu kam auch ein Ibiza-Trip mit Rebecca Passler und Linda Zingerle. In der kommenden Saison geht es für Auchentaller weiter darum, Konstanz reinzubekommen: „Das Thema Olympia ist natürlich präsent. Ich will dabei sein, aber wir haben ein starkes Team. Deshalb will ich mich aufs Wesentliche konzentrieren. Noch ist Olympia nicht greifbar. Trotzdem ist es eine gute Motivation, dass man immer 100 Prozent gibt.“

HANNAH AUCHENTALLER

Geburtsdatum und -ort: 28. März 2001 in Innichen

Wohnort: Antholz Niedertal

Sportgruppe: Carabinieri

Linda Zingerle ist nun 23 Jah re alt. Aufgrund des Pfeifferschen Drüsenfiebers hat sie schwierige Zeiten erlebt, ehe sie in der abgelaufenen Saison für ihre Hartnäckigkeit mit dem Weltcup-Comeback belohnt wurde. Verdient hat sich die Antholzerin dieses mit Bronze bei der EM in Martell. „Es hat gutgetan, dass ich mich endlich wieder besser gefühlt habe. Die Erfahrung im Weltcup war wichtig als Erfahrung und Motivation für die kommende Saison.“

Mit Blick auf Olympia im eigenen Tal macht sich Zingerle keine allzu großen Illusionen. „Die Konkurrenz ist groß. Logisch ist Olympia im Hinterkopf, aber für mich ist es einfach wichtig, Konstanz in meine Leistung zu kriegen.“ Zudem hat Zingerle aus der Vergangenheit gelernt: „Ich muss auf meinen Körper hören und ihm auch mal Pausen gönnen.“

LINDA ZINGERLE

Geburtsdatum und -ort:

14. September 2002 in Bruneck

Wohnort: Antholz Mittertal

Sportgruppe: Finanzwache

PATRICK BRAUNHOFER

SCHRITT AUS DEM AUFZUG

Wie eine Fahrstuhlfahrt hat sich die vergangene Saison für Patrick Braunhofer angefühlt. Damit soll Schluss sein. Die Olympischen Spiele trüben den Fokus des Europameisters aber nicht.

I m Februar 2026 werden in Antholz olympische Medaillen vergeben. Auf den Geschmack von Gold in der Heimat kam Braunhofer bereits ein Jahr zuvor. Bei der EM 2025 in Martell triumphierte der Ridnauner in der Verfolgung, es war der erste EM-Titel in der Geschichte für Italiens Biathleten. Die Krönung einer optimalen Saison? Nicht ganz. „Die

Wersten Wochen waren brutal schwierig, es ging nur auf und ab“, erklärt Braunhofer. Vom Weltcup ging es in den IBU Cup, dann kämpfte sich der 27-Jährige wieder hoch – ehe es für ihn zur Europastatt zur Weltmeisterschaft ging. Dort platzte bekanntlich der Knoten. Diesen Schwung nahm er in die Vorbereitung für die neue Saison mit. „Auf der Strecke habe ich einen großen Schritt nach vorne gemacht“, zeigt sich Braunhofer zufrieden. Ein Freund von Prognosen war er noch nie, selbst Olympia will er in seinen Gedanken nicht zu viel Platz gewähren. „Wenn man jetzt schon beginnt, darüber nachzudenken, riskiert

ohin der Weg führen soll?

Auf diese Frage findet Felix Ratschiller eine klare Antwort. „In den vergangenen Jahren habe ich einen Schritt nach dem anderen gemacht. Jetzt sollte bald der große, wichtige Schritt kommen“, blickt der 22-Jährige auf seine Entwicklung.

Im IBU Junior Cup feierte er im Schweizer Goms einen Sieg im Massenstart, bei der Junioren-EM in Altenberg folgte Bronze mit der Mixed-Staffel. Der Aufstieg in den IBU Cup war nur die logische Folge. Mit einem Wermutstropfen musste sich Ratschiller, der in der Musikkapelle von Martell Posaune spielt, dennoch abfinden. „Ein großes Ziel war die Junioren-WM, die habe ich leider verpasst“, meint er. Am Ende des Tages handelt es sich dabei nur um zusätzliche Motivation, die er fortan im B-Kader in weitere Erfolge ummünzen will. „Wir haben eine flotte Mannschaft, das Trainingsvolumen hat sich ordentlich gesteigert“, sagt Ratschiller. „Wenn ich jetzt noch ein paar Feinheiten zusammenbringe – dann sieht es super aus.“

FELIX RATSCHILLER

Geburtsdatum und -ort: 20.02.2003 in Schlanders

Wohnort: Martell

Sportgruppe: Luftwaffe

man, in ein Loch zu fallen“, so Braunhofer. „Es ist ein Hintergedanke, aber zuerst kommt einmal der Saisonauftakt. Und in den Wochen danach wird man sehen, wer es sich verdient hat.“

PATRICK BRAUNHOFER

Geburtsdatum und -ort:

19. April 1998 in Cavalese

Wohnort: Ridnaun

Sportgruppe: Carabinieri

Das Beste kommt zum Schluss –so lautet die Überschrift der Saison von Christoph Pircher. „Es war eine Saison mit sehr vielen Höhen und Tiefen“, seufzt der Skijäger aus Terlan. In den ersten Wochen war am Schießstand noch der Fehlerteufel am Werk, im Jänner lief es besser. „Aber dann wurde ich krank“, meint Pircher. Bei der Heim-EM in Martell blieb er hinter den eigenen Erwartungen zurück. „Ob Loipe oder Schießstand – irgendwo war immer der Wurm drin“, sagt er. „Zum Schluss hat aber alles zusammengepasst.“ Darauf will er im kommenden Winter aufbauen. „Die Vorbereitung verlief super, wir haben hart gearbeitet“, so Pircher, der seine Kraftreserven im Sommer zwischen den Trainingslagern regelmäßig auf der Alm der Familie seines Cousins aufgefüllt hat. „Jetzt muss ich es auch umsetzen.“ Konstante Leistungen im IBU Cup haben oberste Priorität, für einen Traum ist auch noch Platz: „Hoffentlich kann ich einmal im Weltcup starten“, unterstreicht der 22-Jährige.

CHRISTOPH PIRCHER

Geburtsdatum und -ort: 3. Juli 2003 in Meran

Wohnort: Terlan

Sportgruppe: Polizei

Spüre grenzenlose

Weite bei jedem Schwung

Skifahren in der Alpin Arena Schnals vereint entspannte Atmosphäre, großzügige Pisten und ein einzigartiges Naturerlebnis. Schneesichere Abfahrten von September bis Mai und vom Gletscher bis ins Tal sorgen für ein einzigartiges Gefühl von Freiheit inmitten der majestätischen Alpen. Breite Pisten schaffen viel Raum für genussvolle Schwünge oder sportliches Carven – fernab von Trubel und Menschenmassen.

Dank der besonderen Höhenlage verbinden sich Panorama, weite Abfahrten und Pistenspaß zu einem Erlebnis, das in seiner Form einen Seltenheitswert hat. Mit etwa 40 Kilometern an vielfältigen Pisten in Höhenlagen von 2.000 bis 3.212 Metern bietet die Alpin Arena Schnals Wintersportlern ein unvergleichliches Erlebnis. Für ambitionierte Skifahrer ist das Gebiet ein wahrer Geheimtipp: Die anspruchsvollen Abfahrten wie die schwarze Leo-Gurschler-Piste, die steilen Trainingsstrecken ziehen jedes Jahr Spitzenathleten aus aller Welt an. Doch auch für Genussskifahrer und Familien ist die Alpin Arena Schnals an der italienisch-österreichischen Grenze ein Paradies. Die weiten, sonnigen Hänge laden zu entspannten Abfahrten in einer ruhigen, entspannten Umgebung ein. Familien finden auf kinderfreundlichen Pisten ideale Voraussetzungen, um gemeinsam das Skifahren zu erleben –vom ersten Schwung bis zu aufregenden Talabfahrten. Neben bestens präparierten Pisten für Skifahrer und Snowboarder finden auch Fans von anderen Sportarten ideale Bedingungen für ihre Abenteuer vor. So zum Beispiel auf der 4 Kilometer langen Langlaufloipe auf Lazaun.

Der Blick rundum und zurück

Die Aussichtsplattform „Iceman Ötzi Peak 3.251 m“ thront auf der Grawandspitze am Schnalstaler Gletscher und ist fußläufig in nur 15 Minuten zu erreichen: Wanderer und Ausflügler er-

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wartet ein Ausblick auf 126 Dreitausender im Dreiländereck, ein Rundumblick im Hochgebirge mit viel Geschichte und Tradition: von Ötzi und Transhumanz über die Wasserscheide bis hin zu Schmugglerpfaden und Gebirgsgrenzen. Der Blick rundum und zurück in die Vergangenheit lohnt sich in jedem Fall.

Köstlicher Einkehrschwung

Gäste kosten die atemberaubende Aussicht genussvoll auf einer der vielen Hütten der Alpin Arena Schnals voll aus. So bieten die Lazaunhütte, die Teufelsegghütte, das Schutzhaus Schöne Aussicht, das wiedereröffnete Ötzi-Biwak und das Glacier Hotel Grawand kulinarische Köstlichkeiten.

Ein besonderes Highlight inmitten der faszinierenden Gletscherwelt des Hochjochferners ist das Glacier Hotel & Restaurant Grawand. Das Self-Service-Restaurant (untertags) und das Gletscher-Restaurant für Hotelgäste bietet sowohl italienische Köstlichkeiten als auch traditionelle Südtiroler Spezialitäten an. Apropos italienisch: Das Kochen von Spaghetti dauert in diesen Höhen etwa zwei Minuten länger als im Tal. Durch die Höhenlage und den damit verbundenen niedrigeren Druck siedet das Wasser bei etwa 89 Grad Celsius.

Auch in Kurzras kommt das kulinarische Angebot nicht zu kurz –es wurde durch den neuen Gastronomiebetrieb mit sonnenverwöhnter Panoramaterrasse nochmals erweitert.

Alpin Arena Schnals

Kurzras 111 | 39020 Schnals

Tel. 0473 662 171

info@schnalstal.com | www.schnalstal.com

ALLES MUSS ZUSAMMENSPIELEN

Für Lukas Hofer schließt sich mit den olympischen Wettkämpfen in Antholz ein großer Kreis. Aber bereits vor der Saison erfüllte sich der Montaler einen Traum.

„Seit Jahren schwirrte das in meinem Kopf herum, jetzt konnte ich es endlich durchziehen“, schwärmt Hofer. Fernab von Loipe und Schießstand erlebte der passionierte Gleitschirmflieger und Bergläufer im vergangenen Sommer einen unvergesslichen Höhepunkt. Von Montal ging es zunächst mit dem Rad nach Rein in Taufers, anschließend erklomm er gemeinsam mit einem Freund den Magerstein in der Rieserfernergruppe. Mit dem Gleitschirm ging es schließlich an Antholz vorbei, nach einem Frühstück am Kronplatz flog Hofer weiter nach Hause. „Da muss einfach alles zusammenspielen: Wetter, Wind und der Kopf“, unterstreicht er. Ein Umstand, den der dreimalige Vizeweltmeister aus seiner langjährigen Karriere nur allzu gut kennt. 453 Starts im Weltcup, 68 Einsätze bei Weltmeisterschaften und 21 Rennen bei Olympischen Spielen – in über 16 Jahren in der Biathlon-Elite sammelten sich so einige Erinnerungen an. Die wohl prägendsten stehen dem Altmeister aber hoffentlich noch bevor.

„Antholz ist und bleibt speziell“, erzählt der 36-Jährige von seinem Wohnzimmer.

NATIONALTEAM BIATHLON

DAMEN

Elite: Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer (Cavalese/Rasen)

Team Mailand Cortina 2026: Hannah Auchentaller (Antholz Niedertal), Michela Carrara, Samuela Comola, Martina Trabucchi, Rebecca Passler (Antholz Mittertal), Sara Scattolo, Beatrice Trabucchi, Linda Zingerle (Antholz Mittertal), Fabiana Carpella, Ilaria Scattolo, Birgit Schölzhorn (Sterzing), Francesca Brocchiero

Juniorteam: Carlotta Gautero, Matilde Giordano, Fabiola Miraglio

Mellano, Nayeli Mirotti Cavagnet, Gaia Gondolo

HERREN

Elite: Tommaso Giacomel

Team Mailand Cortina 2026: Patrick Braunhofer (Ridnaun), Elia Zeni, Lukas Hofer (Montal), Didier Bionaz, Nicoló Betemps, Marco Barale, Christoph Pircher (Terlan), Felix Ratschiller (Martell), Daniele Cappellari, Davide Compagnoni

Juniorteam: Manuel Contoz, Hannes Bacher (Gais), Simone Motta, Michele Carollo, Nicola Giordano

„Das sind Heimspiele, für einen Athleten gibt es nichts Schöneres.“ Sowohl in Sotschi (2014) als auch in Pyeongchang (2018) eroberte Hofer die Bronzemedaille in der Mixed-Staffel. Mit welchen Träumen er in diese Saison startet? „Je mehr man sich reinsteigert, desto schlechter läuft es“, mahnt er. „Olympia sind drei Wochen – wenn man genau dann krank wird, dann ist die Chance weg. Es kann viel zu viel schiefgehen.“

Der Fokus lag daher auf dem Fundament für die Winterspiele, das er nicht erst im zurückliegenden Sommer zu legen begann. Schon ein Jahr zuvor entschied sich Hofer in Absprache mit seinem Trainerund Betreuerteam für einen eigenen Pfad in der Vorbereitung. Abwechselnde Trainingslager in tieferen und höheren Lagen setzen in seiner Entwicklung zusätzliche Reize. „Das war die richtige Entscheidung, das hat sich schon im vergangenen Winter gezeigt“, hebt Hofer hervor. „Etwas Zeit bleibt noch bis Olympia. Ich lasse mich überraschen, was dabei rauskommt.“

Olympische Spiele in der Heimat, mit denen sich ein großer Kreis schließt – die Frage liegt auf der Hand: Was kommt danach? „Im Moment denke ich von Schritt zu Schritt, ich will diese Saison einfach genießen“, lässt er sich bei seiner Karriereplanung nicht in die Karten schauen. „Das will ich mir nicht in den Kopf setzen, weil man sich damit auch etwas versteift. So wäre bei jedem WeltcupWochenende ein weinendes Auge dabei, weil es ein letztes Mal wäre.“ Eine solche Ablenkung will Hofer tunlichst vermeiden. „Ich freue mich einfach auf das, was vor mir liegt.“

LUKAS HOFER

Geburtsdatum und -ort: 30. September 1989 in Bruneck

Wohnort: Montal

Sportgruppe: Carabinieri

NICHT MEHR SO VERBISSEN

Die Zeit vergeht, Christof Innerhofer ist noch da. So wie die letzten 19 Jahre. Im November 2006 feierte der Gaiser beim Weltcup-Slalom in Levi (Finnland) sein Debüt im Weltcup. Und auch nach 338 Rennen auf höchster Ebene (Platz 13 in der ewigen Bestenliste) zeichnet sich keine Ende ab.

Inner wird am 17. Dezember 41 Jahre alt, und gemeinsam mit dem um drei Monate älteren Franzosen Adrien Theaux (328 Weltcupstarts) gebührt dem Duo der Titel des „ältesten Fahrers“. Wenn Innerhofer in seine 20. Weltcupsaison geht, dann bedeutet dies zweierlei: Der Gaiser ist nach wie vor konkurrenzfähig. Auf der anderen Seite fehlt bei den „Azzurri“ der Nachwuchs, der dem Routinier auf Augenhöhe Paroli bietet. Denn eines ist fix: Top-10-Platzierungen sucht man bei ihm seit fast drei Jahren vergebens (zuletzt Platz 10 im SuperG von Cortina im Jänner 2023), fünf Top-20-Platzierungen (mit Rang 12 im Super-G von Crans Montana als Highlight) waren in der vergangenen Saison auch nicht zu verachten.

Wobei Innerhofer ehrlich ist: „Die Risikobereitschaft wie vor 15 Jahren ist nicht mehr da. Damals habe ich an gar nichts gedacht, wenn ich runtergefahren bin. Jetzt gehe ich alles mit mehr Kopf an, aber ich bremse nicht.“

Zumal beim Altmeister nach wie vor das Feuer brennt: „Das Gefühl passt, im Sommer habe ich gut gearbeitet, vor allem das Training mit der Finanzwache und nach der vorzeitigen Rückkehr vom ChileTraining wegen des Unglücks von Matteo Franzoso mit Alexander Prosch in der Abfahrts-B-Mannschaft war super. Ich habe sicher 30 Tage Riesentorlauf trainiert, dafür nur ganz wenige Tage Speed. Mal schauen, wie sich das auswirkt.“

Sestriere dabei sein und bin sofort heimgefahren. Das hat nicht allen gepasst, aber damit muss und kann ich leben.“

Dass Innerhofer seit vielen Jahren hie und da aneckt, ist nicht neu. Für ihn kein Problem.

„Ich gehe meinen Weg und lasse mich nicht verbiegen.“ Das bedeutet auch, dass er weiterhin auf seine wichtigsten Bezugspersonen hört, sprich Privattrainer Hansjörg Plankensteiner, Servicemann Ales Kalamar (der ihm und Mattia Casse die Skier präpariert) und Hubert Rabensteiner (Schuhbert), der viel mit ihm herumtüftelt. Und das Trockentraining? „Da habe ich es etwas lockerer angehen lassen, nicht mehr alles so verbissen genommen.“

Apropos Franzoso: „Diese Tragödie hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Für mich zählten danach nicht mehr die Top-Trainingsbedingungen in Chile, sondern das Menschliche, auch aus Respekt gegenüber der Trauerfamilie. Ich wollte beim Begräbnis von Matteo in

CHRISTOF INNERHOFER

Geburtsdatum und -ort:

17. Dezember 1984 in Bruneck

Wohnort: Gais

Sportgruppe: Finanzwache

DOMINIK PARIS

DER ANFÜHRER DER GLADIATOREN

Im Dezember 2008 hat Dominik Paris im Weltcup in Gröden debütiert. Fast 17 Jahre später, im Alter von 36 Jahren, ist der Ultner immer noch hier.

Eigentlich ist alles über ihn gesagt:

Dass Dominik Paris als Bormio-Seriensieger (sechs Abfahrten, ein SuperG) bei Olympia 2026 auf der StelvioPiste zu den Favoriten zählen wird; dass er mit 19 Abfahrtssiegen in der ewigen Bestenliste nur mehr Franz Klammer (25) vor sich hat; dass er trotz seiner 36 Jahre die Konkurrenz auf keiner Strecke der Welt zu fürchten braucht – und trotzdem macht er auch dann von sich reden, wenn er gar nicht reden will. „Es gibt nix Neues zu sagen“, meint er vor Beginn des Radius-Wintersport-

Gesprächs. Aber dann sprudelt es aus ihm heraus, beginnend damit, dass der Saisonstart in den vergangenen drei Jahren stets daneben ging: „Das stimmt, die letzten drei Jahre waren nie gut. Wobei: Im Vorjahr fühlte ich mich gut und war top vorbereitet. Aber mit Beaver Creek tue ich mich traditionell schwer, in Gröden fiel ich nach meinem Abfahrtssieg 2023 in alte Muster zurück und krebste hinten herum, und Bormio war eine Katastrophe. Aber da wusste ich schon, dass ich am Material etwas ändern muss. Das habe ich nach Platz 31 in der Abfahrt im Super-G auch getan, sprich kehrte zu einem alten Schuh und Ski zurück, aber erst mit Wengen ging es dann besser.“

In der Tat: Im Berner Oberland ging ihm mit den Plätzen vier (Abfahrt) und fünf (Super-G) der Knopf auf. In der WM-

Abfahrt in Saalbach verfehlte Domme als Vierter Bronze um 0,14 Sekunden („ich habe in einer Kurve alles verspielt“), ehe er in Kvitfjell zum großen Befreiungsschlag ausholte: Da feierte er seine Weltcupsiege 23 (Abfahrt I) und 24 (Super-G) und zeigte vor allem der überragenden Schweizer Konkurrenz: „He, ich gehöre noch nicht zum alten Eisen. Ich konnte voll ans Limit gehen und habe perfekt mit dem Gelände gespielt.“

Dass Paris mit seiner Routine und der fahrerischen Klasse seit 15 Jahren einer der Besten seines Sports ist, ist auch seinem Körper geschuldet. Rund 100 Kilogramm bringt der Modellathlet auf die Waage, und er erklärt: „Ich habe wie immer Mitte Mai mit dem Krafttraining begonnen, habe alles mit Konditrainer Mattias Schnitzer und meinem Physio

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Luis Kuppelwieser gemacht. Wir haben die Umfänge ein wenig reduziert. Ich bin jetzt 36 und habe meinen Körper im Aufbau viele Jahre lang geschunden. Uns war wichtig, auf die Qualität zu achten, auch, um mich gut erholen zu können. Das Sommertraining auf Schnee in Chile und Argentinien war gut.“

Über die Tragödie um Teamkollege Matteo Franzoso will Domme nicht lange reden: „Es war unglaublich tragisch, aber ich konnte es seither gut ausblenden. Wir hatten ja selbst einen Todesfall in unserer Familie (Bruder René verstarb bei einem Motorradunfall im Juni 2013) und mussten lernen, damit umzugehen. Die Erinnerung verblasst nie. Bei uns im Abfahrtsteam hatte der Tod von Matteo große Auswirkungen. Aber diese Dinge werden eher verschwiegen gehalten, wie sich jeder Einzelne fühlt und wie er damit umgeht.“

Seit einigen Wochen sorgt Dominik Paris gemeinsam mit anderen Topstars wie Marco Odermatt, Aleksander Aamodt Kilde, Cyprien Sarrazin und Vincent Kriechmayr auch auf der Kinoleinwand für Furore. Die Ski-Doku Downhill Skiers sorgte für einen regelrechten Hype, gibt aber auch Anlass über die immerwährenden Diskussionen zum Thema Sicherheit. Dominik Paris sieht es pragmatisch: „Kuglen ist nicht so geil, es ist Teil des Sports. Ich verharmlose nichts, aber fast alle Abfahrer kommen wieder zurück. Wenn man am Film etwas kritisieren kann, dann war es die Abfolge der vielen Stürze. Er zeigt aber schon auf, was uns Abfahrer ausmacht.“ Genau, die Abfahrer. Sie sind die modernen Sport-Gladiatoren. Die Zuschauer

am Pistenrand und die Millionen Fans vor den Fernsehern schauen gebannt zu und fiebern nicht nur den Zeiten im Ziel entgegen, sondern auch, ob etwas passiert. Bei Stürzen ist der Aufschrei groß. Gehen sie gut aus, wird aufmunternd geklatscht. Kommt der Hubschrauber, starten die Diskussionen. Für die Weltbesten kein Grund, mit angezogener Handbremse zu fahren. Domme Paris ist gemeinsam mit Vincent Kriechmayr und Marco Odermatt

ABFAHRTSSIEGE IM WELTCUP: Domme auf Platz

der Anführer dieser über die verschiedenen Nationen hinweg verschworenen Gruppe. Der Anführer der Gladiatoren sozusagen.

DOMINIK PARIS

Geburtsdatum und -ort:

14. April 1989 in Meran

Wohnort: St. Walburg in Ulten

Sportgruppe: Carabinieri

Franz Klammer

Dominik Paris

Peter Müller

Stephan Eberharter

Franz Heinzer

Hermann Maier

Aksel Lund Svindal

Michael Walchhofer

Beat Feuz

Didier Cuche

Kristian Ghedina

Aleksander A. Kilde

-Infogra k: A. Delvai
SIEGE

BEREIT FÜR NEUE, GRÖSSERE TATEN

Es war kein überragender Winter, den Florian Schieder 2024/25 ablieferte. Ein holpriger Saisonstart, geprägt von hartnäckigen Knieproblemen, bremste den 29-Jährigen lange ein. Das soll heuer anders werden.

„Meinem lädierten Knie geht es gut. Ich muss nur schauen, dass ich im Training nicht übertreibe. Bei Top-Verhältnissen ist es natürlich schwierig, sich zurück zu halten. Aber ich will nicht nochmal die Schmerzen vom Vorjahr und die Eingeschränktheit des Kniegelenks mitmachen.“ Zur Erinnerung: Weil Schieder vor einem Jahr im Sommer- und Herbsttraining überpowerte, entzündete sich eine Sehne im Knie, die zunehmend verkalkte. Immense Schmerzen waren die Folge. Eine Pause wäre die einzige Option gewesen. Schieder: „Im Dezember und Jänner, also in den Abfahrtsmonaten, pausieren? Das kam nicht in Frage.“ So verabreichte ihm sein Vertrauensarzt Christian Fink Arnikaspritzen als Entzündungshemmer, zudem machte er eine Stoßwellentherapie. Die Folge: Ab Wengen war er zwar nicht schmerzfrei, aber es ging in die richtige Richtung – Platz zehn in der Abfahrt war ein erstes Ausrufezeichen. Es folgte noch ein fünfter Rang in Crans Montana, Platz 13 in Kvitfjell, aber halt auch „nur“ der 15. Platz bei seinem Lieblingsrennen in Kitz nach einem folgen-

BAUUNTERNEHMUNG

schweren Fehler. Dazu gab es mehrere Abreißer nach unten. Schieder: „16. oder 17. zu werden kann nicht mein Anspruch sein.“ Umso mehr arbeitet er auf einen starken Saisonstart hin: „Ich will vom ersten Rennen an voll da sein.“

Die Speedsaison wird heuer in Copper Mountain eröffnet – mit einem Super-G am 27. November. „In dieser Disziplin habe ich ein sehr gutes Gefühl, fast besser als in der Abfahrt. Ich habe am Material herumgetüftelt und einen großen Schritt gemacht. Ich freue mich auf Copper, zumal dort sicher mit höheren Nummern auch noch Top-Zeiten möglich sein sollten.“

Den vergangenen Sommer nutzte der zweimalige Zweite der Kitzbühel-Abfahrt (2023 hinter Vincent Kriechmayr, 2024 nur 0,05 Sekunden hinter Cyprien Sarrazin und noch vor Marco Odermatt) nicht etwa zum Urlaub machen, sondern um… zu Hause zu sein. „Ich bin oft mit der Kastelruther Musig ausgerückt, habe meinem Vater bei der Heuarbeit und im Stall geholfen und ganz einfach viel trainiert, entweder mit Konditrainer Einar Prucker oder im Studio von Snowboarder Aaron March. Die Bedingungen waren perfekt.“

Und wie hat sich der tragische Todessturz von Teamkollege Matteo Franzo-

so ausgewirkt? „Es war mental extrem schwierig, aber ich habe es gut derpackt. Jedem von uns Athleten stand es frei, ob wir anschließend nach Hause zurückkehren wollen oder nicht. Ich entschied mich zum Bleiben, genauso wie Domme, Franzoni, Casse und Bosca. Dazu hat Sofia Goggia mit uns trainiert. Als dann Domme Paris und Franzoni nach Ushuaia weiter gereist sind, waren wir nur mehr zu viert. Es war ein Top-Trainingslager.“

Dass Goggia mit den Speed-Herren trainierte, nötigt Schieder Respekt ab: „Es ist zach, wie sie ihn runterdrückt. Ich glaube, dass sich das nicht viele andere Fahrerinnen so getrauen.“

Und auch Domme Paris ist für den Kastelruther ein Vorbild: „Er geht jeden Trainingstag, jede Fahrt hochprofessionell an. Er hilft mir, wo er nur kann, und korrigiert mich auch. Linienmäßig, aber auch technisch. Er ist ein zusätzlicher Trainer für mich.“

FLORIAN SCHIEDER

Geburtsdatum und -ort: 26. Dezember 1995 in Brixen

Wohnort: Kastelruth

Sportgruppe: Carabinieri

Pföstl Ludwig GmbH

MAX PERATHONER

DEN NÄCHSTEN SCHRITT MACHEN

Max Perathoner hat bereits Weltcup-Luft geschnuppert und zählt zu Südtirols größten Versprechen. Dahinter entwickeln sich auch Jakob Franzelin und Emanuel Lamp stetig weiter.

Der 22-Jährige aus Wolkenstein sorgte erstmals im Jänner 2024 für Aufmerksamkeit, als er bei der Junioren-WM im französischen Châtel zweimal Gold und eine Bronzemedaille gewann. Durch seine ersten Europacup-Podestplätze erarbeitete sich Perathoner im letzten Winter drei Weltcup-Starts in seiner Heimat Gröden, Bormio und Kvitfjell. Was ist nun der nächste Schritt? „Ich werde die Saison beim Weltcup in Copper Mountain beginnen“, erzählt der Speed-Spezialist, der in seiner Karrie-

Dre noch nie ein Rennen in Übersee absolviert hat. „Das wird eine schöne Erfahrung. Danach werde ich versuchen, im Europacup gute Resultate einzufahren und auch mein erstes Rennen zu gewinnen.“

Die anstehende Saison wird für Perathoner keine einfache, denn der in Chile tödlich verunglückte Matteo Franzoso war nicht nur sein Teamkollege in der Europacup-Gruppe, sondern auch ein sehr guter Freund. „Es ist hart. Die Leidenschaft für diesen Sport hilft uns, nach vorne zu schauen und gibt uns die Kraft, weiterzumachen“, erklärt Perathoner. An die Olympischen Spiele verschwendet er nicht zu viele Gedanken. „Ich werde Rennen für Rennen mein Bestes abliefern. Wenn es für eine Teilnahme

er Speedfahrer aus dem Hochpustertal absolvierte im letzten Winter seine erste komplette Europacup-Saison. Dabei musste der 21-Jährige Lehrgeld zahlen, obwohl ihm mit einem 18. Platz in Santa Caterina auch ein Achtungserfolg gelang. „Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, zumal der Schritt von den FIS-Rennen in den Europacup ein großer ist“, erklärt Lamp. Diese Lehren sollen ihm in der neuen Saison helfen, „konstant gute Ergebnisse einzufahren.“ Die Basis für einen guten Winter legte der Speed-Spezialist bei einem einmonatigen Trainingslager in Ushuaia (Argentinien).

„Mit der Vorbereitung bin ich sehr zufrieden“, zieht Lamp eine bisher positive Bilanz.

EMANUEL LAMP

Geburtsdatum und -ort:

19. April 2004 in Innichen

Wohnort: Taisten

Verein: SC Gsiesertal

reicht, wäre ich überglücklich. Wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter“, führt Perathoner aus.

MAX PERATHONER

Geburtsdatum und -ort: 18. Jänner 2003 in Brixen

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Finanzwache

Ein neues Gesicht ist jenes von Jakob Franzelin. Der 20-Jährige aus Montan, der im Gegensatz zu Perathoner und Lamp im Slalom und Riesentorlauf zu Hause ist, klassierte sich im sogenannten GP Italia, einer nationalen Jugendrennserie, auf Rang zwei und verdiente sich somit den Aufstieg in die Nationalmannschaft. „Es ist eine Bestätigung für die Arbeit und Trainingsstunden, die ich in den letzten Jahren investiert habe“, meint Franzelin. Für ihn erhöht sich im kommenden Winter die Messlatte. Absolvierte er bislang fast ausschließlich FIS-Rennen, wird er künftig versuchen, auch im Europacup sein Können unter Beweis zu stellen. „Ich will mich weiterentwickeln und mein Potenzial voll ausschöpfen.“

JAKOB FRANZELIN

Geburtsdatum und -ort: 1. Mai 2005 in Bozen

Wohnort: Montan

Sportgruppe: Carabinieri

AUF DER JAGD NACH STERNSTUNDEN

Den Urlaub hatte Alex Vinatzer nötig. Im Mai setzte sich der Grödner mit Freundin Helena in den Flieger und düste in Richtung Südafrika. Zehn Tage lang stand in der Metropole Kapstadt nicht nur Sightseeing, sondern vor allem Seele-baumeln-lassen an der Tagesordnung. Immerhin lag hinter Vinatzer ein stürmischer, ja höchst emotionaler Winter.

ALEX VINATZER

Geburtsdatum und -ort: 22. September 1999 in Bozen

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Finanzwache

Ein Winter, in dem es zwei große Sternstunden gab. So schlängelte sich Vinatzer Ende Jänner im Slalom von Kitzbühel auf Platz zwei (nach Platz 11 im ersten Lauf) und erfüllte sich am berühmt-berüchtigten Ganslernhang einen Traum. Neun Tage später folgte das nächste Highlight, als der 26-Jährige die „Azzurri“ bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm sensationell zur Goldmedaille im Team Event führte. Ansonsten gab es aber auch Nackenschläge. Sowohl im Dezember als auch im März schlug sich „Vinni“ mit einer lästigen Schienbeinverletzung herum, die ihn „am Ende acht Rennen kostete“, auch wenn er sich in jenen Rennen mit Schmerzmitteln irgendwie über die Piste quälte. Da war aber auch der Paukenschlag mitten im Winter, als SlalomTrainer Simone Del Dio völlig überraschend das Handtuch warf. „Damals war es für mich und das Team von den Resultaten her ein schwieriger Moment, dann verloren wir auch noch unsere Bezugsperson. In dem Zeitraum hat das alles nicht so richtig Spaß gemacht“, blickt Vinatzer zurück, der sich mit seiner Kitzbühel-Sensation souverän aus der Misere befreite. Nun steht die neue Saison bevor – besser gesagt, sie hat für Vinatzer schon begonnen. Im Slalom von Levi schied er zwar aus, jedoch im Riesentorlauf von Sölden präsentierte sich der dreifache WM-Medaillengewinner zuvor in einer

starken Form und landete auf dem achten Rang. „Das war für mich eine große Genugtuung, denn in der vergangenen Saison war ich im Riesentorlauf ab Jänner einfach nur langsam. In Sölden bestätigte sich, dass sich die Arbeit der letzten Wochen ausgezahlt hat.“

Eine Arbeit, die unter einem neuen, bekannten Cheftrainer verrichtet wird. Mauro Pini hat seit dieser Saison nämlich das Sagen bei Italiens Technikern. Der Tessiner betreute in seiner Karriere schon Superstars wie Lara Gut-Behrami, Tina Maze und zuletzt Petra Vlhova. „Man merkt bei ihm sofort die Schweizer Präzision“, erklärt Vinatzer, „Das Programm und die Organisation sind super, sodass wir Athleten uns wirklich nur aufs Skifahren konzentrieren können. Mauro ist ein Trainer, der mit Herz und Seele dabei ist, der keine halben Sachen will und der Autorität ausstrahlt.“

Pini hat auch das Vorbereitungsprogramm der „Azzurri“ umgekrempelt, und so sind Vinatzer & Co. im Sommer gleich zwei Mal zum Trainingslager nach Ushuaia (Argentinien) geflogen. Eine Maßnahme, die auch im Hinblick auf die anstehenden Winterspiele getroffen wurde. „Mein großes Ziel heuer“, sagt Vinatzer, „ist es, in Hochform zu Olympia zu kommen. Dann kann alles passieren.“ Eine Olympia-Medaille, das wäre eine weitere Sternstunde in Alex Vinatzers Karriere. Vielleicht sogar die größte überhaupt.

TOBIAS KASTLUNGER

WEITER, IMMER WEITER

Für ein kleines Ausrufezeichen hat Tobias Kastlunger schon gesorgt, als er sich in einer Quali für Sölden qualifizierte. Am Sonntag in Levi folgte ein großes, erreichte er mit Rang 12 im Slalom doch sein drittbestes Karriereergebnis.

Aber Kastlunger ist keiner, der sich so schnell zufrieden gibt. Der 26-jährige Enneberger ist bekannt für seine Beharrlichkeit, er lässt sich auch von Rückschritten nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Das zeigt sich darin, dass er im Gegensatz zum Slalom, wo er schon mehrere Top-Ergebnisse erzielte, im Riesentorlauf noch gar nicht auf Zug gekommen ist. 19 Rennen hat er in dieser Disziplin bestritten, erst einmal gab es Punkte. Entmutigen lässt er sich deshalb nicht: „Ich habe

im vergangenen Sommer viel an den Basics gearbeitet, technisch einiges umgestellt. Das hat in der internen Quali für Sölden schon Früchte getragen. Ich bin überzeugt, dass es weiter aufwärts geht.“

Wesentlich weiter ist Kastlunger in seiner Spezialdisziplin Slalom. Dort fuhr er im Vorjahr fünf Mal in die Punkte, mit Rang sieben in Val d’Isere als bisheriges Karriere-Highlight. Zudem wurde er gemeinsam mit Florian Schieder in der spektakulären Team Kombi Sechster bei der WM, nur 0,50 Sekunden hinter Bronze. Aber für Kastlunger gilt: Weiter, es geht immer weiter. Wobei er sich als extremer Trainierer schon einen Namen gemacht hat im Team. „Ich bin gewohnt, viel auf Quantität zu arbeiten. Ganz einfach, weil ich es gerne tue. Ich muss mich oft selber herbremsen.“

MATTEO CANINS

JETZT ERST

RECHT

Auf eigene Faust hat sich Matteo Canins in die Nationalmannschaft gekämpft. Jetzt will der 27-Jährige das nächste Häkchen auf seiner To-do-Liste setzen: Punkte im Weltcup sammeln.

Zum Start der letzten Saison war Matteo Canins auf sich alleine gestellt. Er trainierte mit seiner Finanzsportgruppe, auch das Präparieren der Ski erledigte er alleine. Dennoch oder gerade deshalb war der Gadertaler von Beginn in Form, auch wegen des Materialwechsels von Völkl zu Nordica. „Ich habe aber nie zwei gute Läufe ins Ziel gebracht.“ In Berchtesgaden platzte dann der Knoten und Canins feierte seinen ersten Europacup-Sieg. „Ich wusste schon immer, dass ich schnell sein kann. Oft hat mir aber das

richtige Gleichgewicht zwischen Risiko und Kontrolle gefehlt.“ Auch von einem Fingerbruch beim Weltcup-Slalom in Kitzbühel ließ sich der SlalomSpezialist im weiteren Saisonverlauf nicht aus der Bahn werfen. In Baqueira Beret (Spanien) wurde er bei einem weiteren Europacup-Slalom Zweiter. Das eröffnete ihm die Tür zur Nationalmannschaft. Mit deren Unterstützung will der 27-Jährige sein Können nun auch im Weltcup unter Beweis stellen. Zwölfmal stand er schon in der Ski-Königsklasse am Start, noch nie fuhr er in die Top 30. „Ich hatte immer eine hohe Startnummer. Meine FIS-Punkte sind jetzt tiefer, weshalb ich mich in Gurgl endlich für den zweiten Lauf qualifizieren will. Das Skifahren passt, jetzt gilt es, das in Resultate umzusetzen.“

TOBIAS KASTLUNGER

Geburtsdatum und -ort:

9. September 1999 in Bruneck

Wohnort: St. Vigil in Enneberg

Sportgruppe: Finanzwache

MATTEO CANINS

Geburtsdatum und -ort:

2. März 1998 in Bruneck

Wohnort: St. Kassian

Sportgruppe: Finanzwache

NADIA UND NICOL DELAGO

DER NÄCHSTE OLYMPIA­COUP?

Bei den Winterspielen 2022 in Peking fuhr Nadia Delago vor den Augen ihrer Schwester Nicol sensationell zu Bronze. In Cortina d’Ampezzo wollen die Grödnerinnen im Februar 2026 ähnliche Sternstunden erleben.

Nadia Delago schlug nach der Zieldurchfahrt ungläubig die Hände vor‘s Gesicht, während ihre Schwester Nicol schon mit den Tränen kämpfte. Danach begann das lange Bangen und Zittern, ehe die Bronzemedaille in der Abfahrt am 15. Februar 2022 feststand. Ja, die Olympischen Spiele in Peking wurden für die beiden Geschwister zu einem hochemotionalen Erlebnis. Vier

NATIONALTEAM SKI ALPIN

DAMEN

Weltcup Elite: Marta Bassino, Federica Brignone, Sofia Goggia, Elena Curtoni

Weltcup Speed: Nadia Delago (Wolkenstein), Nicol Delago (Wolkenstein), Ilaria Ghisalberti, Roberta Melesi, Laura Pirovano, Asja Zenere

Weltcup Riesentorlauf und Slalom: Giorgia Collomb, Lara della Mea, Emilia Mondinelli, Martina Peterlini, Marta Rossetti, Beatrice Sola

Europacup Speed: Sara Allemand, Vicky Bernardi (Stern in Hochabtei), Carlotta de Leonardis, Ludovica Righi, Teresa Runggaldier (Wolkenstein), Sara Thaler (St. Ulrich), Camilla Vanni

Europacup Slalom und Riesentorlauf: Annette Belfrond, Tatum Bieler, Francesca Carolli, Alessia Guerinoni, Sophie Mathiou, Alice Pazzaglia, Giulia Valleriani, Ambra Pomaré

C-Kader: Maria Sole Antonini, Sofia Amigoni, Emma Bastita,

Giada D‘ Antonio, Alessandra di Sabatino, Marta Giaretta, Rita Granruaz (Abtei), Victoria Klotz (Bozen), Beatrice Mazzoleni, Arianna Putzer (Wolkenstein), Vittoria Rossi, Ivy Schölzhorn (Sterzing), Cristina Trabucchi, Nadine Trocker, Anna Trocker (beide Völs am Schlern)

HERREN

Weltcup 1 Speed: Guglielmo Bosca, Mattia Casse, Giovanni Franzoni, Christof Innerhofer (Gais), Dominik Paris (St. Walburg), Florian Schieder (Kastelruth), Pietro Zazzi

Weltcup 1 Riesentorlauf und Slalom: Luca de Aliprandini, Filippo della Vite, Tobias Kastlunger (St. Vigil in Enneberg), Tommaso Sala, Alex Vinatzer (Wolkenstein)

Weltcup 2 Speed: Marco Abbruzzese, Benjamin Jacques Alliod, Gregorio Bernardi, Nicoló Molteni, Leonardo Rigamonti, Max Perathoner (Wolkenstein)

Jahre später befinden sich Nadia und Nicol Delago in einer ähnlichen Ausgangslage: Das große Scheinwerferlicht gehört anderen, die Speed-Spezialistinnen aus Wolkenstein lauern jedoch auf ihre Chance.

Zu weit nach vorn will das Duo deswegen nicht blicken, zumal zuvor noch eine harte, interne Qualifikation auf dem Programm steht. „Im Laufe der Jahre habe ich mich nicht nur als Athletin, sondern auch als Mensch besser kennengelernt. Ich glaube, dass man sich im Leben ständig weiterentwickelt, was ich als etwas sehr Schönes empfinde. Momentan versuche ich, jeden Augenblick wertzuschätzen, aufzusaugen und zu genießen –ohne mich dabei zu sehr unter Druck zu setzen. Denn ich habe das große Glück, das tun zu dürfen, was mir am meisten bedeutet“, betont Nicol. „Natürlich sind die Olympischen Spiele das große Ziel, doch auch alle anderen Rennen haben für mich eine große Bedeutung. Ich will im Hier und Jetzt leben.“

Weltcup 2 Slalom und Riesentorlauf: Corrado Barbera, Matteo Bendotti, Matteo Canins (St. Kassian), Stefano Pizzato, Tommaso Saccardi, Edoardo Saracco, Davide Leonardo Seppi, Simon Talacci Europacup: Andrea Bertoldini, Pietro Broglio, Jakob Franzelin (Montan), Lorenzo Gerosa, Emanuel Lamp (Taisten), Luca Ruffinoni, Enrico Zucchini, Francesco Zucchini

C-Kader: Glauco Antonioli, Matteo Avesan, Edoardo Baldo, David Castlunger (Abtei), Max Clara (St. Vigil in Enneberg), Jacopo Claudiani, Peter Corbellini, Lorenzo Cuzzupé, Thomas Deambrogio, Noah Gamper (Marling), Alois Köllemann Baldini (St. Valentin auf der Haide), Riccardo Mariuzzo, Riccardo Pasquarella, Andrea Passino, Pietro Scesa, Alex Silbernagl (Kastelruth), Edoardo Simonelli, Giovanni Stefani

Nach schwierigen Jahren hat Nadia in der letzten Saison bewiesen, dass sie immer noch schnell sein kann. Anfang März belegte sie in der Weltcup-Abfahrt von Kvitfjell (Norwegen) Rang elf. So weit vorn klassierte sich die Grödnerin letztmals 2022. Und auch Nicol setzte bei der WM-Abfahrt in Saalbach ein starkes Ausrufezeichen, als sie Achte und damit beste der „Azzurre“ wurde. „Für mich war das Rennen in Kvitfjell von großer Bedeutung – vor allem, um mir selbst zu zeigen, dass ich es noch draufhab“, blickt Nadia zurück. „Es war nicht nur wichtig, weil mir ein guter Lauf gelungen ist, sondern auch weil ich mit der richtigen Einstellung gefahren bin.“

Die Vorbereitung verlief für die 28-Jährige nicht wie gewünscht, da sie Anfang April vor der Italienmeisterschaft stürzte und damit einen wichtigen Trainingsblock im Frühjahr verlor. „Das war schade, weil ausgezeichnete Bedingungen herrschten. Im Sommer habe ich dann das eine oder andere Detail umgestellt, die Richtung blieb aber dieselbe“, erzählt Nadia. Der einmonatige Trainingsaufenthalt in Argentinien sei unterdessen sehr produktiv gewesen, erzählt Nicol. „Obwohl es zu Beginn wärmer als in den letzten Jahren war, haben wir gut gearbeitet. Es war ein positives Trainingslager und jetzt hoffen wir, auf den europäischen Gletschern daran anschließen zu können.“ Die Nordamerika-Reise fällt in dieser Saison aus, weil in Übersee keine Speed-Rennen der Damen stattfinden. Es geht erst mit den Rennen in St. Moritz (13. und 14. Dezember) so richtig los.

NADIA DELAGO

Geburtsdatum und -ort:

12. November 1997 in Brixen

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Polizei

NICOL DELAGO

Geburtsdatum und -ort:

5. Jänner 1996 in Brixen

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Finanzwache

Der Skiweltcup-Kalender 2025/26

SG: Super-G

NOVEMBER

A: Abfahrt SL: Slalom RTL: Riesentorlauf Herren Damen 22./23 27./28. 29./30.

DEZEMBER

4./5. 6./7. 6./7. 12.bis 14. 13./14. 16. 19./20. 20./21. 21./22. 27./28. 27.

JÄNNER 3./4. 7. 10./11. 10./11. 13. 16.bis 18. 17./18. 20. 23.bis 25. 24./25. 27./28. 30./31.

Gurgl im Ötztal

Copper Mountain

Copper Mountain

Beaver Creek

Tremblant

Beaver Creek St. Moritz

Val d'Isere

Courchevel

GRÖDEN

Val d'Isere

ALTA BADIA

Semmering Livigno

Kranjska Gora

Madonna di Campiglio

Adelboden

Zauchensee

Flachau

Wengen

Tarvis

KRONPLATZ

Kitzbühel

Spindler Mühle

Schladming

Crans Montana

-Infogra k: E. Lutz

Gora

Im Sommer waren sie bereits vereint (im Bild), das soll auch im Winter passieren: Die SpeedSpezialistinnen Teresa Runggaldier, Vicky Bernardi und Sara Thaler (von links).

TERESA RUNGGALDIER, VICKY BERNARDI UND SARA THALER

ZURÜCK IM GEWOHNTEN UMFELD

Nach einem Jahr in der Weltcup-Mannschaft trainieren Vicky Bernardi, Sara Thaler und Teresa Runggaldier wieder in der Europacup-Gruppe. Von einer Degradierung zu sprechen, wäre aber falsch.

Aus verschiedenen Gründen entschied sich der italienische Wintersportverband FISI im Frühjahr, das Trio nach einer Saison wieder ins Europacup-Team einzugliedern. „An sich ändert sich nicht viel, weil wir dieselben Trainingsmöglichkeiten wie zuvor haben. Sowohl die Weltcup- als auch die Europacup-Gruppe haben ihre Vorteile: Oben kann man sich von den Top-Athletinnen vieles abschauen, hier trainiert man hingegen mit den Gleichaltrigen, Seite an Seite“, erzählt Thaler. Bernardi, die auch in der neuen Saison auf Mentaltraining und eine Ernährungsberaterin setzt, schlägt in die gleiche Kerbe: „Mir gefällt es gut. Es sind jüngere Fahrerinnen dabei und wir haben immer großen Spaß zusammen. Für mich ist es wichtig, Sara weiterhin im Team zu haben. Wir sind zwar grundverschieden, verstehen uns aber hervorragend. Für mich ist sie ein großer Anhaltspunkt“, erklärt Bernardi, die sehr bedauert, dass Teresa Runggaldier schon seit knapp einem Jahr nicht am Mannschaftstraining teilnehmen kann. Die 26-Jährige erlitt im Dezember 2024 beim Training in Copper Mountain (USA) einen Wadenbeinbruch, einen Kreuz- und Innenbandriss, einen Knorpelschaden und eine Meniskusverletzung. Zwar zog sie schon im Juli

wieder erste Schwünge auf Schnee, am Mannschaftstraining kann sie aber noch nicht teilnehmen. Der Grund: Teils starke Schmerzen im hinteren Kniebereich. „Dem Knie geht es eigentlich gut und ich kann fast alles machen, doch diese Schmerzen an der Sehne verhindern, dass ich wichtige Übungen zur Stabilisierung des Kniegelenks machen kann. In den letzten Monaten wurden zuerst ein Ödem und dann eine Tendinopathie diagnostiziert. Auch nach zwei Spritzen blieben die Schmerzen“, erklärt Runggaldier. Um endgültig abzuklären, was ihr zu schaffen macht, unterzog sich die Grödnerin Mitte November in der Hochrum-Klinik bei Dr. Christian Fink, der sie schon im letzten Dezember operierte, weiteren Untersuchungen. „Ich kann fast uneingeschränkt frei fahren. Aber ich setze mich nicht unter Druck und bleibe geduldig. Mein Ziel ist es, wieder mein Niveau von vor der Verletzung zu erreichen. Und ich bin mir sicher, dass ich das schaffen werde.“

Auch Thaler blickt auf eine nicht einfache Saison zurück, in der sich Höhen und Tiefen abwechselten. So gewann sie die Bronzemedaille bei der Junioren-WM, sammelte ihre ersten Weltcup-Punkte und fuhr auf‘s Europacup-Podest. Gleichzeitig verlor sie wegen eines heftigen Sturzes in Garmisch-Partenkirchen

rund einen Rennmonat. „Ich habe viele Lehren aus dem letzten Jahr gezogen“, sagt sie. „Die Verletzung war zwar nicht schlimm, hat im Kopf aber Spuren hinterlassen. Ich habe verstanden, dass der Sport und die Resultate nicht alles im Leben sind. Ich will auch anderen Dingen Bedeutung beimessen – auch, wenn das Skifahren absolute Priorität hat.“

SARA THALER

Geburtsdatum und -ort:

27. Mai 2004 in Brixen

Wohnort: St. Ulrich

Sportgruppe: Carabinieri

TERESA RUNGGALDIER

Geburtsdatum und -ort:

12. April 1999 in Brixen

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Finanzwache

VICKY BERNARDI

Geburtsdatum und -ort:

6. Juli 2002 in Bruneck

Wohnort: Abtei

Sportgruppe: Carabinieri

PROGRAMM 13.12.2025

• Kostenfreier Skipass für alle Ritten Sport Mitglieder

• Kostenfreier Skipass für alle Kinder bis einschließlich 14 Jahren

• Loacker Glücksrad an der Talstation von 10 bis 13 Uhr

• Mach ein Foto mit Maskottchen Adler Toni

• Praktische Rodeltipps von Martin Psenner an der Mittelstation

• Sicherheit auf der Piste, Bergrettung Ritten/Barbian

• Après-Ski mit der Ritten Sport Sektion Ski an der Talstation ab 13 Uhr

ROLAND FISCHNALLER

DER SNOWBOARD­KÖNIG GEHT AUF ABSCHIEDSTOURNEE

Roland Fischnaller hat in 29 Weltcup-Jahren im Snowboard alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Im vergangenen März feierte er zehn Jahre nach dem ersten WM-Triumph seinen zweiten Weltmeistertitel. Nur eins fehlt noch in Fischnallers Bilderbuch-Karriere: eine Olympia-Medaille.

Es ist die Abschiedstournee eines der größten Sportler, die Südtirol je hervorgebracht hat. Mit 45 Jahren bestreitet Fischnaller seine letzte Saison. Danach ist Schluss. Abtreten kann er mit dem Größten, was ein Athlet erreichen kann. Wenn am 8. Februar 2026 in Livigno Olympia-Edelmetall im ParallelRiesentorlauf vergeben wird, will der Villnösser im Kampf um die Medaillen dabei sein. Es wären seine siebten Winterspiele. Das hat noch kein „Azzurro“ geschafft. Südtirols Rodler-Legenden

ROLAND FISCHNALLER

Geburtsdatum und -ort:

19. September 1980 in Brixen

Wohnort: Coll in Villnöß

Verein: Circolo Canottieri Aniene

Armin Zöggeler, Willy Huber und Gerda Weißensteiner kommen auf sechs Olympia-Teilnahmen. Auch mit 45 freut sich Fischnaller wie ein kleines Kind auf den Winter. „Voll relaxt“ startet er in seine 30. Weltcup-Saison. „Ich tue das, was ich am liebsten mag: Snowboard fahren.“ Dass er trotz des Weltmeistertitels keinen fixen Olympia-Startplatz bekommen hat und sich der internen Qualifikation stellen muss, hat ihn zwar doch etwas gewurmt, „auch weil mir unmittelbar nach dem WM-Sieg gesagt wurde, ich wäre nun sicher bei Olympia dabei“, doch Fischnaller ist keiner, der lange hadert. „Objektiv betrachtet hätten Maurizio Bormolini (Gesamtsieger Parallel-Weltcup und Parallel-Riesenslalom) und ich uns einen Fix-Platz bei Olympia verdient. Der Verband hat anders entschieden. Das muss ich akzeptieren. Mein Ziel ist es nun, vor Weihnachten die Olympia-Quali klar zu machen“, gibt Fischnaller die Marschrichtung vor. Als amtierender Weltmeister startet er – wie auch Bormolini – mit einem Vorsprung von 100 Punkten in die interne Qualifikation. Vor Weihnachten wird der Verband die zwei besten „Azzurri“ schon fix für Olympia nominieren, die restlichen zwei Tickets werden dann im Jänner vergeben. Vier Rennen sind es bis Weihnachten: zwei in China, dann Cortina und Carezza. Es lastet also schon ein gewisser Druck auf den Snowboard-„Azzurro“. „Mit Druck kann ich umgehen“, betont Fischnaller. „Ich muss sagen, dass ich seit meinem Materialwechsel ein brutal gutes Gefühl habe. Bei der WM ging alles dermaßen leicht vom Fuß, es war einfach ein Genuss“, verspürte Fischnaller eine „noch nie dagewesene Genugtuung“, Rennen zu fahren. „Einige Wehwehchen gehören in meinem Alter dazu, aber ich bin gut drauf“, betont Fischnaller. „Ich habe zwar nicht die dicksten Oberschenkel,

dafür aber das beste Material und die größte Erfahrung im Weltcup“, lacht er mit Blick auf den internen Konkurrenzkampf im italienischen Team. „Wir haben eine super Truppe und ich bin super gerne in dieser Mannschaft. Ich weiß die Vorteile zu schätzen, die unser Team bietet“, betont Fischnaller. „Wenn man als Sportler lernt, sich mit dem Gegner zu freuen, wenn er besser war, dann hat man den Sport auch richtig verstanden“, sagt Fischnaller, der auf einen unvergleichlichen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann. 1997 bestritt er sein erstes Weltcup-Rennen, in Salt Lake City 2002 feierte er als 21-Jähriger seine Olympia-Premiere. Als er bei den Spielen in Pyeongchang 2018 ankündigte, in vier Jahren in Peking wieder angreifen zu wollen, schüttelten nicht wenige den Kopf. „In Südkorea waren Aaron (March) und ich in Topform, hatten aber Riesen-Pech mit den Startnummern. Da war es nur logisch, die nächsten Winterspiele anzuvisieren. In Peking wurde ich Vierter. Den Platz will bei Olympia keiner, aber Vierter muss auch einer werden. Als Vierter hörst du nicht auf. Da willst du weiter machen.“

Noch beeindruckender als seine Leistungen seit drei Jahrzehnten auf den WeltcupPisten ist Fischnallers Kraft, Rückschläge wegzustecken, ja sogar noch stärker zurückzukommen. Im Jänner 2024 verunglückte sein Schwager Heiner Oberrauch bei einem Hubschrauberunglück tödlich, im Dezember 2024 starb seine Mutter Martha, im vergangenen August sein Vater Rudolf. „Es muss weiter gehen. Es war eine lange Trauerphase, auch eine schwere Zeit. Aber das Leben geht weiter“, sagt Fischnaller. „Es geht darum, Kraft aus der Trauer zu schöpfen“, betont er. Fischnaller steht bald vor einem neuen Abschnitt seines Lebens. „Ich wollte immer Bauer werden. Das ist meine Berufung“, sagt Fischnaller, der jetzt in Coll in Villnöß

einen Bauernhof betreibt und Ferienwohnungen anbietet. „Darauf bin ich sehr stolz“, sagt er. Angst vor dem Aufhören, dem Karriereende hat er deswegen nicht. „Nein, überhaupt nicht. Ich freue mich riesig auf das, was kommt, auf das Leben nach dem Wettkampfsport.“ Dem Snowboard ganz den Rücken kehren wird Fischnaller sowieso nicht. Dafür ist seine Liebe zu diesem Sport zu groß. „Wenn der italienische Verband einen Trainer braucht, ich stehe zur Verfügung“, betont er. „Einige Angebote aus dem Ausland liegen mir schon vor, aber das will ich eigentlich nicht.“ Auch weil er auf seinem Hof und am nahe gelegenen Fillerlift Trainings für Snowboard-Begeisterte anbieten will. Langweilig wird es Fischnaller nach

dem Karriereende bestimmt nicht. Wobei festzuhalten ist: Ganz stimmt das nicht mit dem Schlussstrich nach dieser Saison: „Den WM-Parallel-Riesentorlauf 2027 in Montafon fahre ich sicher auch noch, und wenn es auch nur zwei Tore sind. Ich bin Titelverteidiger und nehme ja keinem einen Startplatz weg“, stellt Fischnaller klar. Im Herbst holten seine Frau Elisabeth und er den Hochzeitsurlaub nach. „Wir waren eine Woche auf Pantelleria“, erzählt Fischnaller, der sonst wenig Urlaub hatte. Und wie es aussieht, wird das auch nach der aktiven Karriere angesichts einer Vielzahl von neuen Aufgaben und Herausforderungen so bleiben. Nein, langweilig wird es Fischnaller bestimmt nicht.

Unzertrennliches Duo: Roland Fischnaller mit Tata Rudolf, der vor einigen Monaten verstorben ist.

AARON MARCH

LEIDENSCHAFT IST UNGEBROCHEN

Sportlich wie privat hätte es für Aaron March in den vergangenen zwölf Monaten nicht besser laufen können.

Auf der Piste erlebte der Routinier eine ganz starke Saison mit drei Weltcup-Podestplatzierungen und der WM-Bronzemedaille. Im Mai wurde der Wahl-Völser dann zum zweiten Mal Vater.

„Die Medaille bei der WM in St. Moritz war schon mega“, blickt der 39-Jährige zurück. „Meine Familie war da, um mir die Daumen zu drücken. Bei Großereignissen lief es bei mir oft nicht nach Wunsch, das war diesmal anders. Es war eine enorme Genugtuung, ein unvergesslicher Moment“, betont der Schabser. WM-Bronze war das Sahnehäubchen einer tollen Saison.

Schon vor der WM hatte March im Weltcup gezeigt, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. „Körperlich fühle ich mich gut. Klar, jedes Jahr schneller, höher, weiter geht bei mir nicht mehr. Für mich gilt, meine Fitness zu halten“, sagt March, der seit sechs Jahren selbst ein Fitness-Studio in Seis betreibt und in Völs zu Hause ist. „Dank toller Mitarbeiter läuft es dort auch, wenn ich nicht da bin.“ Die starken Auftritte der vergangenen Saison

gaben viel Selbstvertrauen, March weiß aber auch: „Heuer fängt wieder alles von vorne an. Das Snowboardfahren macht mir nach wie vor sehr viel Spaß. Solange die Motivation da ist, solange ich das Gefühl habe, dass ich konkurrenzfähig bin, mache ich weiter. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen, außer mir selbst“, betont er. „Sollte ich merken, dass die Leidenschaft nicht mehr da ist oder ich nicht mehr auf der Höhe bin, habe ich kein Problem damit, aufzuhören.“ Angesichts der starken Vorsaison ist March von solchen Gedankenspielen aber weit entfernt. Anfang Dezember geht es nach China. Dort beginnt der Weltcup und gleichzeitig das Rennen um die Olympia-Startplätze. „Bei Olympia zählen die Medaillen. Das Ziel ist also klar. Ich will eine Medaille. Vorher aber muss ich mich qualifizieren, wir haben ein starkes Team.“ Es wären seine vierten Winterspiele nach Vancouver 2010, Sotschi 2014, wo er im mittlerweile aus dem Programm genommenen Parallel-Slalom den vierten Platz erreichte, und Pyeongchang 2018. In Peking 2022 musste March zuschauen. Dass er zurückschlagen kann, hat der stille

AARON MARCH

Geburtsdatum und -ort: 14. Mai 1986 in Brixen

Wohnort: Völs am Schlern Sportgruppe: Heer

Kämpfer bei der letzten WM gezeigt. Im Zielhang waren sie damals noch zu dritt: Aaron, seine Frau Andrea und Tochter Alina. Im Mai kam Töchterchen Anna dazu. Und auch sie will ihren Daddy im Ziel jubeln sehen.

Wieder von ganz vorn

Kaum zu glauben, aber im erfolgsverwöhnten Snowboardteam der „Azzurri“ gibt es auch einen Pechvogel. Marc Hofer plagt sich seit mehr als zwei Jahren mit akuten Knieproblemen herum. Jetzt wagt er einen neuen Anlauf.

Es ist zweieinhalb Jahre her, seit Marc Hofer als Sechster in einem Snowboard-Weltcup mittendrin war statt nur dabei. Im Dezember 2023 riss er sich am Karerpass-Carezza das Kreuzband – Saisonende. Die Heilung verlief nicht nach Plan, und nach nur acht Rennen musste er die vergangene Saison im Jänner wieder vorzeitig beenden. „Ich hatte im linken Knie derart große Schmerzen, dass gar nichts mehr ging. Ich konnte auch nicht mehr Treppen steigen“, blickt der 27-Jährige zurück. Hofer zog sich komplett zurück, gab den entzündeten Bän-

FABIAN LANTSCHNER

dern und Gelenken Zeit zur Heilung und ist jetzt wieder auf einem guten Weg. Will heißen: „Das Knie wird wohl nie mehr so werden wie vorher. Ich kann bis zu vier Tage in Folge trainieren, aber dann muss ich mich einbremsen.“

Ob das nicht kräfte- und nervenzehrend sei? „Es war extrem hart, und es gab Phasen, wo ich sagte: Ich mag nimmer. Ich war in einem tiefen Loch, aber mit Hilfe vieler Leute bin ich da rausgekommen, ich habe jetzt wieder Spaß am Snowboarden.“

Druck macht sich Hofer deswegen keinen. „Ich bin locker und habe den Stress meiner Teamkollegen wegen Olympia nur bedingt. Wenn es sich ausgehen sollte, ist gut. Wenn nicht, dann ist es auch kein Problem. Logisch will ich als Profisportler das Maximum herausholen. Aber wenn der Punkt kommen sollte, dass es nicht mehr reicht, dann ist halt nix mehr.“

Warum nicht der Außenseiter?

Italiens Snowboard-Team ist vollgespickt mit Podiumsanwärtern –da fährt einer fast unbemerkt mit: Fabian Lantschner. Doch in diesem Winter könnte seine Stunde schlagen.

Lantschner geht in seine zweite volle Saison im Weltcup, dort hat er mittlerweile 27 Einsätze zu Buche stehen. „Bislang war es ein Lernprozess, viele Orte und Pisten waren Neuland“, sagt er. Jetzt aber gilt: „Vollgas! Es ist Zeit für den nächsten Schritt.“ Der wäre? „Den Älteren ein paar Sekunden abzunehmen und erstmals die Finalrunde zu erreichen. Vielleicht geht es ja dann über das Achtelfinale hinaus“, erklärt der 23-Jährige aus Gries, der von den Teamkollegen gerne auch mal „der

Stadtler“ genannt wird. „Ich bekomme da schon den ein oder anderen Spruch zu hören.“ Wirklich stören tut ihn das nicht – im Gegenteil, er sei stolz darauf, als Bozner vielleicht den etwas härteren Weg bis hinauf auf die Pisten gegangen zu sein. „Außerdem bin ich teilweise im Sarntal aufgewachsen. Und Gries liegt ja auch nicht wirklich in der Stadt“, sagt er augenzwinkernd. Apropos Teamkollegen: Bei der überbordenden Konkurrenz im Kader der „Azzurri“ werden dem Jungspund nur kleine Chancen auf eines der vier Olympia-Tickets eingeräumt. Doch die Devise gilt: Sag niemals nie. Im SnowboardZirkus fliegen immer wieder Athleten katapultartig aus der zweiten Reihe ins vordere Feld. Also warum nicht auch Außenseiter wie Fabian Lantschner?

MARC HOFER

Geburtsdatum und -ort:

26. Dezember 1997 in Meran

Wohnort: Saltaus in Passeier

Sportgruppe: Carabinieri

FABIAN LANTSCHNER

Geburtsdatum und -ort:

16. März 2002 in Bozen

Wohnort: Gries/Bozen

Sportgruppe: Carabinieri

EDWIN UND JASMIN CORATTI

Diese Geschwister sind unzertrennlich

Zehn Jahre trennen Edwin Coratti (34) und seine Schwester Jasmin (24). Das ist auch schon das einzig Trennende. Ob Winter oder Sommer, beruflich oder privat – das Geschwister-Paar ist fast immer gemeinsam unterwegs. Und hat für die anstehende Saison große Ziele und Träume.

„Gemeinsam auf dem Stockerl stehen – vielleicht sogar bei Olympia. Das wäre der absolute Wahnsinn“, meint Edwin Coratti, der bereits dem Saisonhöhepunkt im Februar entgegenfiebert. Wobei der Konkurrenzkampf im Team der „Azzurri“ enorm ist. Vier Startplätze hat Italien. Roland Fischnaller als Weltmeister und Maurizio Bormolini als Weltcup-Gesamtsieger starten dabei mit einem Guthaben von jeweils 100 Punkten in die interne Quali für die Winterspiele in den Weltcup, noch vor Weihnachten wird der italienische Verband die zwei bis dahin besten Athleten fix für Olympia nominieren. „Es braucht also auf Anhieb Spitzenplatzierungen“, sagt Edwin Coratti, der nach einer schwierigen Saison sich „so fit wie selten“ fühlt. „Ich werde zwar älter, bin aber so gut drauf wie schon lange nicht mehr.“

Die Erwartungen an den Olympia-Winter sind bei Edwin Coratti groß, nachdem die vergangene Saison alles andere als nach

Wunsch verlaufen war. „Ich gewann das erste Weltcup-Rennen im November, dann ging es mit meinen Leistungen stetig bergab. Die Tendenz war klar negativ, auch die WM am Saisonende ging daneben. Ich haderte mit dem Material und verlor das Vertrauen“, erzählt der 34-jährige Langtauferer, der nun aber diese Probleme in den Griff bekommen hat. „Im Mai habe ich einen Monat lang Material getestet, viel verändert, jetzt passt alles perfekt“, betont er. Das große Ziel ist eine Olympia-Medaille. „Aber vorher muss ich mich qualifizieren, deshalb braucht es die Top-Platzierungen im Weltcup.“ Edwins Schwester Jasmin hat bei den Snowboard-Damen nicht diesen extremen Konkurrenzkampf im Team für die Olympia-Qualifikation. „Die Mander haben es definitiv schwieriger“, schmunzelt sie. Was aber nicht heißt, dass man mit gezogener Handbremse in den Weltcup startet. „Die Devise lautet Vollgas geben, dann weiß man sofort, wo man steht. Olympia ist natürlich ein großes Thema, aber auch noch sehr weit weg. Am besten ist es, wenn man die Winterspiele jetzt einmal ausblendet“, sagt sie und erinnert an eine Aussage ihrer Firmpatin Nadya Ochner, die an drei Olympischen Spielen teilnahm. „Olympia sei ein Rennen wie jedes andere, wurde ihr gesagt. Bis sie dann selber dabei war und draufkam, dass das völliger Quatsch war. Mental ist Olympia eine gewaltige Herausforderung, für uns

Snowboarder noch mehr, zumal wir nur ein einziges Rennen und damit nur eine einzige Chance haben.“

Vor einem Jahr am Karerpass feierte Jasmin Coratti ihren ersten Weltcup-Sieg. Bruder Edwin schrammte an jenem Tag mit Platz vier haarscharf am Podest vorbei. Ein gemeinsamer Stockerl-Platz fehlt dem Geschwister-Paar noch. „In diesem Winter soll es klappen“, hofft Edwin. „Bei Olympia? Wo muss ich unterschreiben?“, fragt Edwin mit einem Grinsen. Auch Jasmin ist gut drauf. „Die Vorbereitung war top. Mit meiner letzten Saison bin ich sehr zufrieden, sie war voller Highlights“, meint die 24-Jährige, die nach dem Weltcup-Sieg am Karerpass auch einen dritten Platz in Cortina und die WM-Silbermedaille im Team Event mit Gabriel Messner bejubeln durfte. „Das Ziel ist es jetzt, diese Resultate zu wiederholen und auch zu übertreffen“, gibt Jasmin Coratti die Marschrichtung vor. Ihren Weg gehen Edwin und Jasmin Coratti gemeinsam. „Wir verstehen uns einfach, kommen super miteinander klar und haben auch in der Freizeit die gleichen Interessen“, sagt Edwin. Jährlich besucht das Geschwister-Paar, das nach wie vor gemeinsam am elterlichen Hof in Langtaufers wohnt, das Summer Breeze Open Air, ein Metal-Festival in Dinkelsbühl in Bayern. Zum Abschalten und Kraft tanken für den Winter, der in dieser Saison ganz besonders werden soll.

EDWIN CORATTI

Geburtsdatum und -ort: 19. Juni 1991 in Schlanders

Wohnort: Langtaufers

Sportgruppe: Polizei

JASMIN CORATTI

Geburtsdatum und -ort: 5. August 2001 in Schlanders

Wohnort: Langtaufers

Sportgruppe: Polizei

Erfolgreiches Trio: Jasmin, Mama Irmgard und Edwin Coratti.

DANIELE BAGOZZA

DER DRUCK IST ENORM

Daniele Bagozza war in den letzten zwei Saisonen Südtirols konstantester Snowboarder. Was ihm noch fehlt, ist eine Medaille bei einem Großanlass. Platzt ausgerechnet bei den Winterspielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo der Knoten?

Langläufer, Biathleten, Skifahrer – sie alle haben bei den Olympischen Spielen in mehreren Disziplinen die Chance, Edelmetall abzuräumen. Anders ist es bei den Parallel-Snowboardern: Vier Jahre lang bereiten sie sich akribisch vor, um an einem einzigen Tag ihre Arbeit auf den Punkt zu bringen. Zwar besteht der Snowboardweltcup aus den zwei Kerndisziplinen Riesentorlauf und Slalom, letztere Disziplin hat es jedoch nur einmal ins olympische Programm geschafft – im Jahr 2014.

Seither werden die Medaillen im Parallel-Snowboard nur noch im Riesentorlauf vergeben. Einer der Leidtragenden davon ist Daniele Bagozza: In den letzten zwei Saisonen belegte er im Slalom-Weltcup die Ränge zwei und drei. Insgesamt stehen ihm in dieser Disziplin schon fünf Rennsiege zu Buche, während er im Riesentorlauf „nur“ zweimal zuoberst stand. „Der Slalom steht in dieser Sai-

son nicht im Fokus. Ich betrachte diese Rennen als mentales Training“, erzählt der 30-Jährige, der in der letzten Saison Dritter im Gesamtweltcup wurde. Trotz zweier bärenstarker Jahre hat der Grödner aus St. Ulrich, der in Lajen wohnt, seinen Platz bei den Winterspielen nicht sicher. „Die Anspannung ist hoch – und das spürt man auch in der Mannschaft“, erzählt Bagozza. „Jeder will sich einen Startplatz erarbeiten. Ich werde versuchen, die Wichtig keit der RiesentorlaufRennen auszublenden und einfach nur mit Freude zu fahren.“

Das Team der „Azzurri“ darf in Livigno, wo die olympischen SnowboardWettkämpfe im Februar 2026 stattfinden werden, vier Athleten an den Start schicken. Allein in der letzten Saison waren sieben (!) in den Top 12 des Riesentorlauf-Weltcups zu finden. Das zeigt: Der interne Konkurrenzkampf ist enorm. Für Bagozza wären es die zweiten Winterspiele nach Peking 2022, wo er im Achtelfinale ausschied und sich mit dem 15. Platz begnügen musste. Vor dem Saisonstart ist Bagozza zuversichtlich, er weiß jedoch auch, dass im Snowboardsport nichts selbstverständlich ist. „Ich habe in den letzten Jahren bewiesen, wozu ich fähig bin. Der Glaube an mich selbst ist da, aber ich bleibe mit den Füßen auf dem Boden. Denn das Selbstvertrauen muss man sich Jahr für Jahr in der Vorbereitung neu erarbeiten“, betont der Grödner, der einen reibungslosen Sommer hinter sich hat. „Ich habe viel trainiert und eine gute mentale Stabilität, da im Privatleben alles bestens ist. Ich starte mit den besten Voraussetzungen in den neuen Winter“, blickt Bagozza voraus. Dieser beginnt am 7. Dezember im chinesischen Mylin, ehe der Weltcup-Tross zuerst nach Cortina d’Ampezzo und dann nach Karerpass-Carezza übersiedelt.

DANIELE BAGOZZA

Geburtsdatum und -ort: 3. Juli 1995 in Brixen

Polizei

GABRIEL MESSNER

TRÄNEN DER FREUDE

Gabriel Messner hat die mit Abstand beste Saison seiner Karriere hinter sich – und das nach einer Rücken-Operation, die auch sein Ende als Aktiver hätte bedeuten können. „Dass ich so stark zurückgekommen bin, hat mich schon auch selber überrascht“, sagt der 28-jährige Villnösser.

I nsgesamt vier Podestplätze im Weltcup, Zweiter in der ParallelslalomGesamtwertung, Vize-Weltmeister im

Team Event mit Jasmin Coratti bei der WM – Messner erlebte ein Traum-Comeback. Dabei war im Frühjahr 2024 fraglich, ob er überhaupt noch Weltcup-Ren nen bestreiten kann. Chroni sche Rückenschmerzen zwangen Messner zu einer Operation. Während die Welt den Jahres wechsel 2023/24 feierte, lag er in Innsbruck auf dem OP-Tisch. „Wenn du mit Rückenproblemen zu hundert verschiedenen Ärzten gehst, sagt dir jeder etwas anderes“, beschreibt Messner das Dilemma, das ihn belastete. „Ich gab mir eine Frist, nach der ich mich entscheiden wollte. Wird es nicht besser, lasse ich operieren, sagte ich mir. Ich sah keinen anderen Ausweg“, erzählt er. Es wurde nicht besser. „Ich fühlte mich schon etwas in Stich gelassen, vom Verband gab es keine Unterstützung, ich war auf mich alleine gestellt. Ich wusste vor der Operation nicht einmal, ob ich je wieder Rennen fahren kann. Die Ungewissheit war groß, umso schöner und spezieller erlebte ich deshalb die Erfolge in der vergangenen Saison“, sagt Messner, der von Dr. Michael Gabl operiert wurde. „Er hat auch schon Hermann Maier und Manuel Feller betreut, ich war also in guten Händen.“ Als Messner bereits in seinem zweiten Weltcup-Rennen nach dem Comeback am 1. Dezember 2024 Dritter wurde, dachte er zunächst: „Das könnte auch Glück gewesen sein. Als ich dann aber nur eine Woche später wieder auf‘s Podest fuhr, war für mich klar, dass das mit Glück nichts zu tun hat. Da flossen schon viele Tränen aus den Augen hinter der verspiegelten Brille. Man muss

an sich glauben und auf sich hören – das hat mir diese Erfahrung gezeigt.“ Nun will Messner an die letztjährige Saison anknüpfen. „Hoffentlich geht es so weiter“, sagt er. „Die Vorbereitung verlief gut, ich konnte voll trainieren. Klar braucht es noch gezieltes Training und Physiotherapie für meinen Rücken. Ganz schmerzfrei geht bei mir nicht, ein bisschen zwickt es immer, aber das gehört im Leistungssport dazu“, meint Messner. „Ich weiß, was ich brauche, um halbwegs schmerzfrei zu fahren. Im Sommer trainierte ich viel mit einem Privattrainer, um meinen Rücken zu stärken. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und zuversichtlich. Ich hab das gut im Griff.“

Gleich nach dem Ende der letzten Saison ging es in den Urlaub nach Griechenland, dann lautete die Devise volle Konzentration auf den Olympia-Winter. „Eine Olympia-Medaille ist das Ziel, selbstverständlich, auch wenn es ganz, ganz schwierig wird.“ Allein schon die Olympia-Quali ist für alle „Azzurri“ eine Herausforderung, zumal nur vier Startplätze zur Verfügung stehen. „Man muss von Anfang an liefern, denn die anderen schlafen nicht“, schmunzelt er. „Ich mache mir aber keinen Druck. Wenn ich oben im Starthäuschen stehe, bin ich ganz in meiner eigenen Welt.“

GABRIEL MESSNER

Geburtsdatum und -ort:

7. Juni 1997 in Brixen

Wohnort: Pizack in Villnöß

Sportgruppe: Carabinieri

Die Zukunft beginnt jetzt

Tommy und Sophie Rabanser, Mike Santuari sowie Manuel Haller sind Südtirols größte Snowboard-Talente. Während für die meisten von ihnen die sportliche Entwicklung ihren gewohnten Lauf nimmt, träumt einer sogar von der Teilnahme an Olympia 2026.

UTOMMY RABANSER

Geburtsdatum und -ort:

3. April 2007 in Sterzing

Wohnort: St. Christina

Sportgruppe: Carabinieri

m zu erkennen, dass Tommy Rabanser ein Ausnahmetalent ist, reicht ein Blick auf die Statistiken. Der 18-Jährige aus St. Christina gewann in der abgelaufenen Saison die Gesamtwertung des Europacups mit 273 Punkten Vorsprung – obwohl die hinter ihm klassierten Athleten vier bzw. drei Jahre älter waren. Neun von 16 Rennen beendete er auf dem Podest, zudem gewann er bei der Junioren-WM, wo er ebenfalls gegen zwei Jahre ältere Athleten antrat, zweimal Silber. Den nächsten Coup landete er am Saisonende, als er sich bei der Italienmeisterschaft im Parallel-Slalom nur Gesamt-Weltcupsieger Maurizio Bormolini geschlagen geben musste. Es ist nicht überraschend, dass der Grödner in der neuen Saison den Europacup außen vor lässt und sich künftig auf den Weltcup konzentriert. „Denn ich kann um die OlympiaQualifikation mitkämpfen“, betont Rabanser. Nach seinem kometenhaften Aufstieg ist dem Teenager jedenfalls alles zuzutrauen.

MMIKE SANTUARI

Geburtsdatum und -ort:

28. Februar 2005 in Bozen

Wohnort: Welschnofen

Sportgruppe: Carabinieri

ike Santuari kennt hingegen das Gefühl, auf dem Europacup-Treppchen ganz oben zu stehen – allerdings liegen diese Resultate schon anderthalb Jahre zurück. „Letzte Saison lief es nicht nach Wunsch. Ich hatte Probleme mit meinem Fahren und konnte nicht konstant abliefern. Eines der wenigen Rennen, in denen ich mein Potenzial ausschöpfen konnte, war die Junioren-WM“, erzählt Santuari, der dort im Parallel-Slalom hinter Rabanser zu Bronze fuhr.

Auf eine gute Saison kann auch seine zwei Jahre ältere Schwester Sophie Rabanser zu rückblicken, die im Europacup zweimal in die Top 10 fuhr und als Vierte in Folgaria das Podest nur knapp verpasste. „Ich bin glücklich, dass ich nach meinen Verletzungen wieder so gut in Form gekommen bin“, sagt sie und spricht damit vier Knieoperationen an, denen sie sich in den letzten fünf Jahren unterziehen musste. Der Lohn für ihren Aufschwung war das Weltcup-Debüt in Bansko im Jänner 2025. „Das war eine wundervolle Erfahrung. Da merkt man schon, dass ein anderer Wind weht“, erzählt Rabanser. Für die neue Saison wünscht sie sich die ersten EuropacupPodeste.

MSOPHIE RABANSER

Geburtsdatum und -ort:

13. Februar 2005 in Sterzing Wohnort: St. Christina

Verein: SB Gherdeina

MANUEL HALLER

anuel Haller feierte – wie die Rabanser-Geschwister – in Bansko 2025 sein Weltcup-Debüt. Die Erfolge ihres jüngeren Teamkollegen verleihen große Motivation, betont Haller. „Wir haben alle einen anderen Fahrstil, also kann man sich bei der Technik nicht viel abschauen. Aber man versucht, zu verstehen, wie Tommy im Kopf tickt und warum er so schnell ist.“ Der 19-Jährige aus Burgstall hat in der abgelaufenen Saison mit drei fünften Plätzen im Europacup selbst eine Talentprobe abgegeben.

Geburtsdatum und -ort: 11. Oktober 2006 in Meran Wohnort: Burgstall Sportgruppe: Polizei

OMAR VISINTIN

ZURÜCK AN DIE SPITZE

Omar Visintin hat keine gute Saison hinter sich. „Das letzte Jahr war sportlich für die Tonne“, sagt er. Jetzt will der 36-jährige Algunder wieder angreifen. „Ich werde nicht jünger, aber ich sehe mich stark genug, um wieder ganz vorne mitzufahren.“

Damit sich die letzte Saison nicht wiederholt, hat Visintin einiges umgestellt. „Ich habe Brettl gewechselt, nachdem ich im vergangenen Jahr viel herumprobiert hatte. Auch mein Trainingsprogramm ist jetzt anders“, verrät Visintin. Sportlich war die letzte Saison ein Seuchenjahr, privat von Glück erfüllt. Töchterchen Lima kam zur Welt. Im Urlaub in Lissabon und beim Biken in der Heimat konnte er abschalten nach einem kräftezehrenden Winter. Im September begann das Training am Stilfser Joch. „Wir mussten diesmal nicht nach Südamerika, weil wir hier sehr gute Bedingungen vorfanden. Ich habe mein Vorbereitungsprogramm so umgestellt, dass ich montags und freitags zu Hause im Fitness-Studio trainiere und dazwischen nur noch drei Schneetrainings anstatt vier absolviere“, erklärt der Algunder, der auch im Sommer sehr gut und verletzungsfrei trainieren konnte. „Es zwickt zwar hin und wieder im Rücken, aber das ist mittlerweile Standard bei mir, damit kann ich leben. Ich kenne meinen Körper und weiß, wann ich kürzertreten muss.“

Los geht die Snowboard-Cross-Saison am 12./13. Dezember in Cervinia. Dort holt sich Visintin auch den Feinschliff für den Winter, der mit Olympia in Livigno seinen Höhepunkt hat. „Klar ist Olympia das große Ziel“, sagt Visintin, der 2022 in Peking Bronze im Einzel und Silber im Team mit Michela Moioli holte und damit den olympischen Fluch besiegte, der ihn in Sotschi (unverschuldet gestürzt und raus im Halbfinale als Gold-Favorit) und Pyeongchang (erneut abgeschossen, Sturz im Achtelfinale) begleitet hatte. „Ich

verspüre keinen Druck, aber ich bin Rennfahrer und will eine Medaille gewinnen. Das ist das Ziel“, stellt Visintin klar. Dass in der letzten Saison ein achter Rang beim Weltcup in der Türkei das beste Ergebnis war und der letzte Podestplatz fast zwei Jahre zurückliegt (Februar 2024 in Georgien), lässt ihn nicht zweifeln. „Wenn ich nicht daran glauben würde, dass ich ganz vorne mitfahren und um die Medaillen kämpfen kann, hätte ich aufgehört“, sagt Visintin. „Ich bin davon überzeugt, dass ich auch dank meiner Erfahrung zurück zu alter Stärke finden kann.“

Diese Zuversicht schöpft Visintin auch aus der Sommer-Vorbereitung und den Trainingsleistungen jetzt im Herbst, nachdem er die vergangene Saison aufgrund einer Sprunggelenksverletzung früher beenden musste. „Die Verletzung ist auskuriert“, betont Visintin, für den es auch die letzte Saison sein könnte. Vielleicht ist nach Olympia Schluss. „Ich schließe nichts aus. Bis Olympia will ich voll durchziehen, dann schauen wir weiter.“ Die Olympia-Strecke in Livigno kennt der Algunder noch nicht. „Die kennt keiner“, schmunzelt er. Rennen gab es

OMAR VISINTIN

Geburtsdatum und -ort: 22. Oktober 1989 in Meran

Wohnort: Algund

Sportgruppe: Heer

noch keine, auch keine Trainings. „Zumindest von der Piste her wird es also keinen Heimvorteil für uns geben.“

NATIONALTEAM SNOWBOARD

PARALLEL

DAMEN

Weltcup: Elisa Caffont, Jasmin Coratti (Langtaufers), Lucia Dalmasso, Elisa Fava

Europacup: Giorgia Carnevali, Fabiana Fachin, Anna Victoria Mammone (Welschnofen), Sophie Rabanser (St. Christina in Gröden), Sofia Valle HERREN

Weltcup: Daniele Bagozza (St. Ulrich), Maurizio Bormolini, Edwin Coratti (Langtaufers), Mirko Felicetti, Roland Fischnaller (Coll in Villnöß), Marc Hofer (Saltaus in Passeier), Fabian Lantschner (Bozen), Aaron March (Völs am Schlern), Gabriel Messner (Pitzack in Villnöß)

Europacup: Manuel Haller (Burgstall), Tommy Rabanser (St. Christina in Gröden), Mike Santuari (Welschnofen)

BOARDERCROSS

DAMEN

Weltcup: Michela Moioli, Lisa Francesia Boirai, Sofia

Groblechner

Europacup: Chiara Bosia, Giorgia Giurdanella HERREN

Weltcup: Niccoló Colturi, Filippo Ferrari, Tommaso Leoni, Lorenzo Sommariva, Omar Visintin (Algund)

Europacup: Luca Apollonio, Octavian Buda, Federico Casi, Tommaso Costa, Federico Podda, Matteo Rezzoli

EMANUEL PERATHONER

KRÖNUNG SOLL IN LIVIGNO FOLGEN

Drei komplette Saisonen hat Emanuel Perathoner (39) aus Lajen im Weltcup der Para-Snowboarder bestritten. Dreimal gewann er die große Kristallkugel, in Big White (Kanada) holte er als Draufgabe zweimal WM-Gold 2025. Es fehlt also nur der Olympiasieg oder eine Medaille bei den Paralympics.

Am 6. März 2026 beginnen in Mailand Cortina die Paralympics. Die Para-Snowboarder tragen ihre Wettkämpfe in Livig-

Weltcup-Kalender

6./7.12. 13.12. 18.12. 20.12. 10.1. 13.1. 14.1. 17./18.1.

23.1.

24.1. 31.1. 28.2./1.3. 7./8.3. 14./15.3.

21.3.

22.3.

13.12. 17./18.1. 24.1.

25.1.

31.1. bis 1.2. 7./8.3. 15.3. 28./29.3.

Mylin

Cortina d'Ampezzo

Karerpass-Carezza

Davos

Scuol Schuls

Bad Gastein

Bad Gastein

Bansko

Simonhöhe

Simonhöhe

Rogla

Krynica

Spindler Mühle

Val St. Come Winterberg Winterberg

Cervinia Dongbeiya Isola 2000

Isola 2000

Gudauri

Erzurum

Montafon

Kanada

-Infogra k: A. Delvai/E. Lutz

no aus. Da hat Perathoner Heimrecht, weiß, was auf ihn zukommt und will dort seine kurze, höchst erfolgreiche Para-Karriere krönen. Am besten mit Gold.

Nach der abgelaufenen Weltcupsaison gönnte sich Perathoner in Pamplona (Spanien) eine mehrwöchige Entspannungszeit. „Ich bin Rad gefahren und habe Zeit mit meiner Frau Belen und unserer Hündin Sira verbracht“, blickt der Lajener zurück. Ab Ende Mai ging es mit Krafttraining los – das absolvierte er bei seinem Physiotherapeuten.

2025/26 SNOWBOARD

Parallel

China

Italien

SÜDTIROL

Schweiz

Schweiz

Österreich

Österreich

Bulgarien

Österreich

Österreich

Slowenien

Polen

Tschechien

Kanada

Deutschland

Deutschland

Boardercross

Italien

China

Frankreich

Frankreich

Georgien

Türkei

Österreich

Kanada

Parallel-Riesentorlauf

Parallel-Riesentorlauf

Parallel-Riesentorlauf

Parallel-Slalom

Parallel-Riesentorlauf

Parallel-Slalom

Parallel-Slalom Team Event

2 Parallel-Riesentorlauf

Parallel-Riesentorlauf

Parallel-Slalom Team Event

Parallel-Riesentorlauf

2 Parallel-Riesentorlauf

2 Parallel-Slalom

2 Parallel-Riesentorlauf

Parallel-Slalom

Parallel-Slalom Team Event

Nach etwas Urlaub im Süden Spaniens machte „Pera“ das Schneetraining vor allem am Stilfser Joch. „Beim Brettl hat sich nichts verändert, das passt. Einen neuen Schuh habe ich hingegen probiert.“ Ob er ihn im Weltcup auch fährt, entscheidet sich erst nach den letzten Testfahrten in Hintertux.

In der Para-Kategorie (Knieprothese) hat Italien bei den Paralympics nur einen Startplatz. Offiziell wurde er noch nicht an Perathoner vergeben, aber seine Nominierung für Mailand Cortina scheint praktisch sicher. Der Lajener ist bei den „Azzurri“ die klare Nummer eins. Kribbelt es schon? „Eigentlich nicht. Man denkt ab und zu darüber nach, aber Vorrang hat der Weltcup“, sagt der 39-Jährige.

Dieser beginnt in den Niederlanden, nämlich in der Skihalle von Landgraaf am 27. November. Erst im Jänner geht es weiter. Damit ist die Weltcuppause bis zu den nächsten Terminen lang. Das hat auch etwas Gutes. Perathoner: „Ja, denn somit bin ich zu Weihnachten eine gute Woche daheim in Lajen und kann die Zeit mit der Familie genießen.“ Anstrengend wird für den Wahl-Spanier der Monat Jänner. Da stehen gleich an vier Orten Weltcup-Wettbewerbe an. „Ich bin knapp 40 und werde mir die Kräfte gut einteilen müssen“, witzelt er. Alle Weltcup-Stationen der Para-Snowboarder im Überblick: 27./28. November Landgraaf (Niederlande), 16./17. Jänner Kühtai in Tirol (Österreich), 21. bis 23. Jänner Lenk (Schweiz), 31. Jänner bis 2. Februar Big White (Kanada), 9./10. Februar Steamboat (USA, Finale).

EMANUEL PERATHONER

Geburtsdatum und -ort: 12. Mai 1986 in Brixen

Wohnort: Pamplona/Spanien

Sportgruppe: Heer

SANDRA ROBATSCHER, NINA ZÖGGELER UND VERENA HOFER

Gemeinsam sind wir stark

Auf dem Einsitzer kämpfen Sandra Robatscher, Nina Zöggeler und Verena Hofer für sich allein. Doch das Drei ergespann hat einen großen Traum, der vereint.

„Wenn man sich alleine auf dieser Reise befindet, fehlt einem der Biss“, erklärt Sandra Robatscher (rechts im Bild). Was sie damit meint? „Jeder braucht Konkurrenz. Verena und Nina bringen das Beste aus mir hervor. Und wenn eine der beiden schneller ist, muss ich gleich nachlegen“, lacht die 29-Jährige. Das azurblaue Trio trieb sich in der Vorbereitung zu Höchstleistungen, nun sollen diese im anstehenden Winter in Top-Ergebnisse umgemünzt werden. Schließlich verfolgen die drei Rodlerinnen ein gemeinsames Ziel: die Olympischen Spiele in Cortina d’Ampezzo. Zuvor will sich Robat scher jedoch fest in den Top 10 etablieren „und auch mal auf‘s Podium fahren. Ich will zeigen, dass ich wieder da bin und man mit mir da vorne rechnen muss“, unterstreicht sie ihre Ambitionen. Die

Tierserin, die sich seit diesem Jahr Südtiroler Haflingerkönigin nennen darf, strotzt vor Optimismus – auch weil sie wieder auf ihre endlich gesunden Schultern vertrauen kann. „Ich habe selbst gestaunt, dass ich bei den Startzeiten mit den anderen auf Augenhöhe war“, freut sich Robatscher, nachdem sie in den Jahren zuvor von mehreren Schulter-Operationen zurückgeworfen worden war. Das Selbstvertrauen –es ist wieder da. Letzteres hat auch Nina Zöggeler (im Bild unten) zurückge wonnen, die Rü ckenschmerzen aus dem Vorjahr sind nämlich Geschichte. „Das lässt mich im Kopf viel klarer sein“, meint die 24-Jährige. Aufgrund der schwierigen Umstände in der zurückliegenden Saison startet sie nun mit einer zusätzlichen Portion

SANDRA ROBATSCHER

Geburtsdatum und -ort:

13. Dezember 1995 in Bozen

Wohnort: Tiers

Sportgruppe: Heer

an Motivation in die Mission Olympia. „Das Kribbeln im Bauch ist groß, aber ich versuche, es noch weitestgehend kleinzuhalten“, sagt sie. „Ich möchte mir selbst beweisen, dass ich es kann. Ich weiß es – jetzt muss ich es zeigen.“ Auf dem Weg zum großen Showdown steht ihr natürlich Tata Armin, zweifacher Olympiasieger und seit Jahren Rennsportleiter des italienischen Rodelverbandes, zur Seite. „Unsere Charakterstärken sind sich sehr ähnlich, wir haben beide diesen gewissen Tunnelblick“, blickt sie auf ihre Verbindung.

Cortina ist das Ziel aller Träume – doch der Druck soll nicht zu groß werden. „Das will ich unbedingt vermeiden“, blickt auch Verena Hofer (links im Bild) auf die Gefahren von zu vielen Gedankenspielen. In der vergangenen Saison war die 24-Jährige mit Platz elf im Gesamtweltcup die Bestplatzierte aus dem Trio. „Das bedeutet mir aber nicht so viel, wir wollen ja als Mannschaft deutlich weiter vorne landen und uns mit den Besten der Welt messen“, merkt sie an. Während der Trainingswochen in Cortina habe Hofer einen Stein auch mal zweimal umdrehen und sich akribischer auf den Winter vorbereiten können. Das stimmt sie positiv mit Blick auf kommenden Februar: „Ich fühle mich wieder wohl auf der Rodel.“

NINA ZÖGGELER

Geburtsdatum und -ort:

5. Februar 2001 in Bozen

Wohnort: Tiers

Sportgruppe: Carabinieri

VERENA HOFER

Geburtsdatum und -ort:

17. März 2001 in Brixen

Wohnort: Feldthurns

Sportgruppe: Heer

ANDREA VÖTTER UND MARION OBERHOFER

DIE PERFEKTE PARTNERIN GEFUNDEN

Es war als Experiment gedacht, ist mittlerweile aber eine echte Erfolgsstory: Andrea Vötter und Marion Oberhofer zählen zu den besten Duos bei den Kunstbahnrodlerinnen – und demzufolge zu den Medaillenhoffnungen für die anstehenden Olympischen Winterspiele.

Andrea Vötter erinnert sich gerne zurück ans Jahr 2022. Damals wurde der Doppelsitzer-Wettbewerb für die Damen ins Leben gerufen –und damit auch ins Olympische Programm von 2026 implementiert. „Der Gedanke, diese Chance zu ergreifen, reifte schnell. Und ich habe sofort an Marion gedacht. Wir kommen gut aus und sie hatte schon Erfahrung im Doppelsitzer, kurzum: Sie war die

perfekte Partnerin und gleich einverstanden. Jetzt könnte ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen“, sagt Andrea Vötter.

In der Saison 2022/23 gingen die Völserin Vötter und die Rodeneckerin Oberhofer erstmals als Doppelsitzerinnen an den Start und gewannen auf Anhieb den Gesamtweltcup. Ein Kunststück, welches das Duo im Winter darauf wiederholte. Für den Dreierpack sollte es nicht reichen, denn in der vergangenen Saison mussten die 30-jährige Andrea und die 24-jährige Marion mit Platz fünf im Gesamtweltcup Vorlieb nehmen. Runterziehen ließen sich die beiden dadurch nicht. „Für uns ist das vielmehr eine Motivation und ein Zeichen: Wir müssen noch einen Schritt zulegen“, erklärt Vötter. Ihr pflichtet Oberhofer bei: „Wir haben in der vergangenen Saison

ordentlich am Material getüftelt und viel Neues herausgefunden.“

Das Projekt Vötter/Oberhofer ist bis zu den Olympischen Spielen ausgelegt, und dort träumen die beiden natürlich von einer Medaille. „Das Wichtigste ist, alles zu geben und es zu genießen, vor der Haustür Olympische Spiele bestreiten zu können“, meint Vötter.

Um für dieses absolute Highlight gerüstet zu sein, wurde im Sommer viel trainiert. Aber auch das Energie tanken durfte nicht zu kurz kommen. Marion verschlug es mit ihrem Freund Christian für einige Tage in die französische Provence, außerdem wurde die 24-Jährige vom Tennisfieber gepackt. „Mein Freund musste da herhalten“, lacht Oberhofer.

Vötter reiste mit ihren Freundinnen unterdessen für eine Woche nach Griechenland, um den 30. Geburtstag zu feiern, außerdem gingen sich einige entspannte Tage am Gardasee mit Lebensgefährte Kevin Fischnaller aus. Kevin ist Ex-Rodler, Cousin von Dominik Fischnaller und Trainer der JuniorenKunstbahnrodler. „Er ist aber auch oft bei unseren Weltcups mit dabei“, freut sich Vötter. Die beiden können sich seit kurzem auch stolze Besitzer ihres Eigenheims in Meransen nennen, das in den vergangenen Monaten gebaut wurde. Eine Olympia-Medaille würde sich darin sicher nicht schlecht machen.

ANDREA VÖTTER

Geburtsdatum und -ort: 3. April 1995 in Brixen

Wohnort: Völs/Meransen

Sportgruppe: Heer

MARION OBERHOFER

Geburtsdatum und -ort: 14. Dezember 2000 in Innichen

Wohnort: Rodeneck

Sportgruppe: Heer

Marion Oberhofer (links) und Andrea Vötter

LUKAS PECCEI

SCHWIERIG,

ABER NICHT UNMÖGLICH

Es soll das Jahr des Lukas Peccei werden. Er will vom talentierten Punktesammler zum beständigen Spitzenathleten aufsteigen – und dabei vertraut er auf einen besonderen Lehrmeister.

Es war im Dezember 2022. „Wenn ich an den Nationencup denke, fällt mir nur ein Wort ein: Cool!“, erinnert sich der 21-jährige Gadertaler an seine ersten Schritte unter den Großen des Rodelsports. Vor drei Jahren fuhr er auf den 14. Platz – seitdem hat sich viel getan. Es folgten die ersten Auftritte im Weltcup, wo er sich als Punktesammler etablierte. Beim Start hatte Peccei in Vergangenenheit noch seine Probleme, „heuer läuft es damit aber viel besser“,

versichert er. Die Konstanz lässt hinge gen noch zu wünschen übrig. „Rodeln ist ein Erfahrungssport, je mehr man fährt, umso besser wird die Leistung“, unterstreicht Peccei. Mit Dominik Fischnaller hat er den perfekten Lehr meister. „Von ihm kann ich mir viel abschauen. Mittlerweile sind wir auch Kollegen, dann tauschen wir uns auch mal auf unseren Zimmern aus“, meint er. Eine stete Entwicklung ist ein großes Ziel von Peccei – Träume dürfen im Pro fisport aber nicht fehlen. „Ein schönes wären natürlich die Olympischen Spiele“, hofft der Youngster, der über den Falzaregopass nur einen Katzensprung vom Eiskanal in Cortina d’Ampezzo entfernt ist. „Das wird schwierig – aber nichts ist unmöglich.“

LUKAS PECCEI

Geburtsdatum und – ort:

1. Oktober 2004

Wohnort: La Val/Wengen

Sportgruppe: Heer

NADIA FALKENSTEINER UND ANNALENA HUBER

SELBSTVERTRAUEN IST ZURÜCK

Hinter Nadia Falkensteiner und Annalena Huber liegt ein Comeback-Winter. Mittlerweile fühlen sie sich auf dem Doppelsitzer wieder wohl.

Eine schwere Verletzung am Sprunggelenk von Nadia Falkensteiner im Sommer 2023 hatte das Duo außer Gefecht gesetzt, vor einem Jahr fingen die beiden Hoffnungsträgerinnen beinahe bei Null wieder an. „Es war ein hartes Jahr für uns“, resümiert Huber. „Wir konnten daraus aber viel Positives mitnehmen.“ Nach einer Eingewöhnungsphase ging es für die beiden

Annalena Huber

(links) und Nadia Falkensteiner

viermal in die Top zehn, im Gesamtweltcup landeten Huber und Falkensteiner auf Rang elf. „Mittlerweile ist die Konkurrenz im Doppel sehr hoch. Unser Ziel ist daher die Konstanz, die bisher unser Hauptproblem war“, merkt Falkensteiner an. „Zudem sind wir noch jung, uns fehlt die Erfahrung.“

Während die Schmerzen im Sprunggelenk mittlerweile Geschichte sind, ist das Selbstvertrauen wieder zurück. „Wir sind guter Dinge“, führt sie weiter aus.

Für Falkensteiner und Huber steht dieses Jahr der Weltcup fest im Fokus. „Olympia ist

für uns weit weg: Beim Damen-Doppel darf nur eine Mannschaft starten. Und Andrea (Vötter) und Marion (Oberhofer) sind sehr stark“, unterstreicht Falkensteiner. „Aber wir machen das Beste draus – und feilen weiter an unserer Konstanz!“

ANNALENA HUBER

Geburtsdatum und -ort:

10. März 2004 in Bruneck

Wohnort: Montal

Sportgruppe: Carabinieri

NADIA FALKENSTEINER

Geburtsdatum und -ort:

9. August 2002 in Bruneck

Wohnort: Kiens

Sportgruppe: Carabinieri

Dominik Fischnaller mit Ehefrau Emily

DOMINIK FISCHNALLER

FLITTERWOCHEN

MÜSSEN NOCH WARTEN

Südtirols Paraderodler Dominik Fischnaller hat eine aufregende Zeit hinter und einen großen Traum vor sich: Die Olympischen Spiele im eigenen Land.

Das Frühjahr – also die Zeit nach der Saison – ist für die Wintersportler eigentlich jener Moment, in dem Ruhe einkehrt, in dem der Stress abfällt, in dem die Akkus neu aufgeladen werden. Nicht aber für Dominik Fischnaller. Südtirols bester Kunstbahnrodler erlebte im vergangenen Frühjahr eine turbulente, aber sehr schöne Zeit.

Nach einer Saison mit zwei Podestplätzen durfte der 32-jährige Modellathlet als erster Kunstbahnrodler überhaupt die neue Olympia-Bahn in Cortina d’Ampezzo testen. „Das war ein tolles Gefühl und ein kleiner Traum, der wahr geworden ist. Seit ich Kunstbahnrodler bin, mussten wir für Trainings und Rennen immer ins

Ausland fahren, jetzt haben wir hier einen eigenen Eiskanal. Das gibt uns als Team einen richtigen Schub.“ Kurz nach diesen Testfahrten folgte ein weiteres Highlight, dieses Mal privater Natur. Fischnaller heiratete nämlich auf dem Standesamt in Meransen seine langjährige Freundin Emily Sweeney. Die US-Amerikanerin – die ebenfalls Kunstbahnrodlerin ist – und ihr Dominik lernten sich bereits im Alter von 16 Jahren bei einem Jugendrennen in Winterberg kennen und später lieben, nun sind sie verheiratet. „Es war eine schöne Zeremonie im engsten Familienkreis, genau nach meinem Geschmack“, so Fischnaller. Nur die Flitterwochen, die müssen noch warten. „Unseren Urlaub haben wir in den USA bei Emily zu Hause verbracht, ansonsten stand viel Training an. Wenn es nach Olympia ruhiger wird, holen wir die Flitterwoche nach. Hawaii würde uns sehr gut gefallen.“

Dominik und Emily (sie hat den Nachnamen Fischnaller angenommen) wollen sich nach ihren sportlichen Karrieren in Südtirol ein Leben aufbauen, deshalb wurde in den letzten Monaten das neue Eigenheim in Meransen fertiggestellt. „Mein Lieblingsort ist der offene Wohnbereich mit Küche und Wohnzimmer“, sagt der ehemalige Gesamtweltcupsieger. Und wo hat er die Bronzemedaille von den Olympischen Spielen 2022 in Peking ausgestellt? „Leider noch nirgendwo“, lacht der 32-Jährige. „Die lagert noch zu Hause bei meiner Oma, wo wir die Sachen während des Umzugs verstaut haben.“ Dass jenes Edelmetall einen besonderen Platz einnehmen wird, das steht außer Frage. „Mit dieser Medaille habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt“, erklärt Fischnaller, der ergänzt: „Gleichzeitig habe ich dadurch auch etwas Druck rausgenommen für die Olympischen Spiele im Februar. Aber klar: Eine Olympische Medaille vor der eigenen Haustür zu gewinnen, das wäre das Maximum.“ Nervosität spürt der Meransener noch keine, Vorfreude schon. „Am liebsten wäre es mir, wenn es morgen schon losgehen würde“, sagt Südtirols bester Rodler. Man sieht: Auch mit 32 Jahren brennt das sportliche Feuer bei Fischnaller noch so richtig. „Ich will noch ganz lange Rodler bleiben, denn es gefällt mir einfach so gut!“ Mit Entschlossenheit fügt er an: „Deshalb werden diese Olympischen Spiele im Februar nicht meine letzten sein.“

6./7.12. 12./13.12. 19./20.12. 3./4.1. 10./11.1. 17./18.1. 23./24.1. 28.2./1.3. 7./8.3.

Winterberg Park City

Lake Placid

Sigulda

Winterberg

Oberhof I

Oberhof II

St. Moritz Celerina

Altenberg

-Infogra k: A. Delvai/E. Lutz

Deutschland

USA

USA

Lettland

Deutschland

Deutschland

Deutschland

Schweiz

Deutschland

DOMINIK FISCHNALLER

Geburtsdatum und -ort: 20. Februar 1993 in Brixen

Wohnort: Meransen

Sportgruppe: Carabinieri

EMANUEL RIEDER UND SIMON KAINZWALDNER

Alles in die Waagschale geworfen

Den Traum von einer olympischen Medaille hegen viele Athleten. Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner wollen möglichst wenig dem Zufall überlassen – und starteten daher ein außergewöhnliches Projekt.

Haben wir auch wirklich alles gegeben? An der Antwort auf diese Frage feilt das Duo aus Meransen und Villanders seit geraumer Zeit. „Die letzten Monate waren brutal intensiv“, hebt Kainzwaldner hervor. „Wir bereiten uns auf das wichtigste Ereignis unserer Karriere vor, wollen jede Stellschraube optimieren.“ Für olympisches Edelmetall soll auch das letzte Prozent rausgequetscht werden. Daher entschieden sich Kainzwaldner und Rieder dazu, mit der Unterstützung von Partnern aus der lokalen Wirtschaft eine eigene Rodel von Grund auf zu bauen. „Wir wollen aus der Saison rausgehen und wissen, dass wir alles

Menschenmögliche gegeben haben“, unterstreicht Rieder. Körperlich befinden sie sich auf einem stabilen Niveau, beim Start konnten die beiden zulegen, nachdem sie dort in der vorangegangenen Saison Boden auf die Konkurrenz verloren hatten. „Es fehlen sicher noch ein paar Kleinigkeiten, aber wir sind auf dem richtigen Weg“, sagt Rieder. Die eigene Bahn in Cortina ist beim Duo ein Grund zur doppelten Freude. „Das hebt unseren Sport auf ein neues Level – auch was das Material angeht“, hebt Kainzwaldner hervor. „Wir können nun akribischer testen, selbst nach der Saison. So können wir die Rückstände zu den anderen Nationen aufholen.“ Der Traum von einer Medaille, eine eigene Rodel – wie groß ist die Nervosität so kurz vor dem Showdown? „Wir sind weit davon entfernt, nervös zu sein“, versichert der 32-Jährige. „Wenn man ein solches Ziel vor Augen hat – dann gibt es keine Zeit für solche Gedanken.“

EMANUEL

RIEDER

Geburtsdatum und -ort:

1. Oktober 1993 in Bozen

Wohnort: Meransen

Sportgruppe: Carabinieri

SIMON

KAINZWALDNER

Geburtsdatum und -ort:

24. Februar 1994 in Bozen

Wohnort: Villanders

Sportgruppe: Carabinieri

Den Trumpf in der eigenen Hand

Die Leistungsdichte im Doppelsitzer ist besonders hoch, das Feld in der vergangenen Saison noch näher zusammengerückt.

Trotz aller Bemühungen sollte es im Schlagabtausch mit Deutschland, Ös terreich und Lettland für Ivan Nagler und Fabian Malleier nicht zum ers ten Podest platz ihrer WeltcupKarriere reichen. Mit dem

Ivan Nagler (links) und Fabian Malleier

Olympia-Eiskanal in Cortina als neuem Trainingsstützpunkt hält das Duo aber einen goldenen Trumpf in der Hand. Das Material kann ausgiebiger getestet werden, die Trainingslager finden ohne Zeitdruck von außen statt. Im zurückliegenden Winter reichte es in Innsbruck einmal zu Platz vier, fünf weitere Male ging es zumindest in die Top zehn. Bei den Europameisterschaften und weiteren U23-Titelkämpfen kamen Nagler und Malleier bereits auf den Geschmack

von Edelmetall. Warum nun nicht auch endlich auf der ganz großen Bühne?

IVAN NAGLER

Geburtsdatum und -ort:

30. Jänner 1999 in Bruneck

Wohnort: Lungiarü/Campill

Sportgruppe: Carabinieri

FABIAN MALLEIER

Geburtsdatum und -ort:

4. Jänner 1998 in Meran

Wohnort: Völlan

Sportgruppe: Heer

Emanuel Rieder und Simon Kainzwaldner (links)

Jedes Rennen eine neue Chance

Vor dem olympischen Winter setzt bei vielen Athleten die Nervosität ein. Nicht so bei Alex Gufler, der im Sommer auch einmal abschalten konnte.

Steht eine Herausforderung vor der Tür, hilft manchmal der Blick zurück. „Früher war ich so ein kleines Mandl, jetzt sind da schon ein paar Muskeln mehr“, erinnert sich Gufler mit einem Lächeln an sein Weltcup-Debüt vor fünf Jahren in Igls zurück „Vor allem auf meine mentale Entwicklung bin ich stolz.“ Fokus und Intuition sind nämlich ein großer Trumpf – egal ob im Wettkampfmodus oder in der Vorbereitung. Letztere verlief für den 23-Jährigen reibungslos. „Was ich heuer anders gemacht habe: Einfach mal abschalten und in den Urlaub fahren, ohne an den Sport zu denken“, erzählt Gufler. Auf Malta ließ er für zehn Tage mit einem Kumpel die Seele baumeln, danach griff er wieder im Training an. Das große Ziel sind die Olympischen Spiele in Cortina d’Ampezzo. Der Tatsache, dass auf diesem Pfad nicht immer alles nach Plan verläuft, ist sich Gufler bewusst. „Für mich ist jedes Rennen eine neue Chance, bei der ich 100 Prozent geben will“, unterstreicht er. Den Kopf nach Rückschlägen in den Sand stecken? Das kennt Gufler nicht. „Abhaken und weiter geht’s – so geht man auch mit einer Freude an die Sache. Ich bin noch jung und habe viel vor. Da muss man sich noch nicht den Kopf zerbrechen.“

ALEX GUFLER

Geburtsdatum und -ort:

30. Juli 2002 in Riffian

Wohnort: Platt in Passeier

Sportgruppe: Carabinieri

NATIONALTEAM KUNSTBAHNRODELN

DAMEN

A-Kader: Nadia Falkensteiner (Kiens), Verena Hofer (Feldthurns), Annalena Huber (Montal), Marion Oberhofer (Rodeneck), Sandra Robatscher (Tiers), Andrea Vötter (Völs), Nina Zöggeler (Tiers)

LEON FELDERER

Höhepunkte im Fokus

Aus einem Winter der Enttäuschung geht Leon Felderer gestärkt hervor. Im Sommer hat er die richtigen Entscheidungen getroffen, um sich seinen Traum zu erfüllen.

Beim Fazit zur vergangenen Sai son redet Felderer nicht um den heißen Brei herum: „Ausbaufähig.“ Mit Platz elf im Gesamtweltcup ist der Latzfonser nämlich alles andere als zufrieden. „Das war nicht meine beste Saison. Beim Auftakt in Lillehammer ging es gut los, danach rapide abwärts“, erinnert er sich. Körperlich befand sich der 25-Jährige nicht auf der Höhe, beim Start war ebenso Luft nach oben. In den vergangenen Wochen betrieb Felderer daher Ursachenforschung – mit Erfolg. Seinen Athletikcoach hat er gewechselt, das Training ist nun individueller gestaltet. „Das war richtig, physisch fühle ich mich super“, freut er sich. Mit Blick auf die olympischen Wettkämpfe vollzog er zudem einen besonderen Schritt. „Mein Timing ist auf die Höhepunkte abgestimmt, damit die Form im entscheidenden Moment passt“, erklärt Felderer. „Das war zuletzt immer das Problem: Dass ich früh in Form war und dann abgebaut habe.“ Die Vorfreude auf Olympia ist riesig, von Ergebniszielen spricht er nicht. „Was mir mehr am Herzen liegt, ist, dass ich für die Olympischen Spiele alles in die Waagschale werfe.“

LEON FELDERER

Geburtsdatum und -ort:

30. Jänner 2000 in Sterzing

Wohnort: Latzfons

Sportgruppe: Heer

Juniorteam: Katharina Sofie Kofler (Völlan), Alexandra Oberstolz (Antholz) HERREN

A-Kader: Leon Felderer (Latzfons), Dominik Fischnaller (Meransen), Alex Gufler (Platt in Passeier), Simon Kainzwalder (Villanders), Fabian Malleier (Völlan), Ivan Nagler (Lungiarü/Campill), Lukas Peccei (La Val/Wengen), Emanuel Rieder (Meransen)

Juniorteam: Philipp Brunner (La Val/Wengen), Leon Haselrieder (Völs), Leo Hinteregger (Lüsen), Manuel Weissensteiner (Steinegg)

Das Jahr eins nach Evelin Lanthaler

Nicht nur, dass die Disziplin nun „Alpin Rodeln“ heißt, auch wegen eines anderen Aspekts startet die Rodelsaison 2025/26 unter neuen Voraussetzungen: Es ist die erste Saison ohne Überfahrerin Evelin Lanthaler. Jetzt sind ihre Kolleginnen gefordert. Im A-Nationalteam stehen vier aufstrebende Rodlerinnen. Sie freuen sich alle auf die Herausforderungen auf den pickelharten Bahnen.

DDANIELA MITTERMAIR

Geburtsdatum und -ort:

16. Oktober 1999 in Bozen

Wohnort: Deutschnofen

Sportverein: SV Deutschnofen

aniela Mittermair aus Deutschnofen ist mit ihren 26 Jahren die „Veteranin“ in einer jungen Mannschaft. Im Frühjahr musste sie sich einer weiteren Operation am Fuß unterziehen, doch bald begann sie mit dem Aufbautraining, teils alleine, teils in der Mannschaft. Jetzt freut sie sich, dass es bald auf irgend einer Rodelbahn los geht, wo sie die „echten“ Abläufe auf einem Schlitten trainieren kann. „Rollenrodeln ist doch etwas anderes“, fasst die Regglbergerin zusammen. Daher sollte es bald in Campill oder Ulten möglich sein, die Bahn zu benutzen. Denn der nächste Winter kommt bestimmt, und die Mädels im Nationalteam werden sich einen spannenden Kampf um die Nachfolge Lanthalers liefern. „Evelin hat alles gewonnen. Nun öffnet sich für uns die Chance, im Weltcup oder bei Titelkämpfen erfolgreich zu sein“, sagt Mittermair. Ihr großes Ziel ist die EM in Laas. „Ich war noch bei keinem Großanlass auf dem Podest, bin immer nur Vierte gewesen, und der wird sofort vergessen. Diesmal will ich eine Medaille erobern“, gibt sie die Richtung vor.

NJJENNY CASTIGLIONI

Geburtsdatum und -ort:

21. Oktober 2005 in Meran

Wohnort: Partschins

Sportverein: SV Latsch

enny Castiglioni, erst 20, hat schon gezeigt, was in ihr steckt. Die zweifach „vorbelastete“ Partschinserin (beide Eltern waren erfolgreiche Naturbahnrodler) meint, nach dem Abgang von Lanthaler seien die Karten im Team nun neu gemischt. „Jedes Rennen wird spannend, jede kann vorne mit dabei sein, auch unsere stärksten Konkurrentinnen aus Österreich und Deutschland.“ Und noch eines tut der gelernten Rezeptionistin gut: Zu Hause wird nicht nur übers Rodeln gesprochen, sondern es geht um hundert andere Themen, und auch das lenkt von der allzu großen Verbissenheit ab. Denn so schön der Rodelsport auch ist – es braucht auch Alternativen.

adine Staffler aus Laas sieht es ähnlich. „Wir sind im Team alle gleich stark, und auch unsere B-Mannschaft mit Lotte Mulser und Nina Castiglioni ist nicht zu unterschätzen. Es wird eine interessante Saison“, prophezeit die technische Zeichnerin, die nach Feierabend (sie arbeitet in Kortsch) noch ihre Trainingseinheiten absolviert. Neben den vielen „freien“ Beschäftigungen wie Berggehen, Radfahren oder Besuche im Fitnessstudio waren auch die Mannschaftstrainings in Lana unter Anleitung von Konditrainer Dietmar Pirhofer wesentlicher Bestandteil der Aufbauarbeit der 25-Jährigen. Just im Vinschgau findet vom 23. bis 25. Jänner 2026 der Saisonhöhepunkt statt. Auf Stafflers Heimbahn, einen Steinwurf von ihrem Wohnhaus in Parnetz entfernt, werden die Europameisterinnen gekürt. Klar, dass sie diesen Termin rot im Kalender eingetragen hat.

BNADINE STAFFLER

Geburtsdatum und -ort: 8. Juni 2000 in Schlanders Wohnort: Parnetz/Laas

Sportverein: SC Laas

TINA STUFFER

Geburtsdatum und -ort:

30. August 2006 in Brixen

Wohnort: St. Ulrich

leibt noch das Nesthäkchen Tina Stuffer. Die erst 19-Jährige aus St. Ulrich hat mit der Höchstpunktezahl die Matura abgeschlossen und konzentriert sich nun auf den Rodelsport. Tina ist eine Quereinsteigerin, die erst spät zum Rodeln gefunden hat. In ihrer Laufbahn hat sie schon mehrere Podestplätze eingefahren, ist amtierende Junioren-Europameisterin und will im kommenden Winter diese Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Dazu war sie im Sommer 2025 sehr fleißig, hat ihre Hobbys (Klettern, Schwimmen, Radfahren und Reiten) als Trainingsmöglichkeiten gesehen und will nach ihrem Herbst-Urlaub in Thailand mit Vollgas in die Saison starten.

Sportverein: Lueses Gherdeina

Uhren werden auf Null gestellt

Im Naturbahnrodeln beginnt eine neue Ära. Daniel Gruber, Fabian Brunner, Alex Oberhofer und Routinier Mathias Troger wollen diese mitprägen. Nach den vielen Rücktritten in den vergangenen Monaten und Jahren werden die Karten neu gemischt – auch abseits der Bahn. So spricht man nun offiziell nicht mehr vom Naturbahnrodeln, sondern vom Alpin Rodeln. Die große Revolution ist bislang ausgeblieben, bis auf den Namen ist alles noch beim Alten. Wann und wie es Änderungen an Rodel und Strecken geben wird, ist noch unklar. Vorerst geht es weiter auf Natureis.

„DDANIEL GRUBER

Geburtsdatum und -ort:

29.11.2002 in Schlanders

Wohnort: Lana

Verein: SC Laas

amit sind wir auch aufgewachsen, das macht Spaß“, freut sich Daniel Gruber auf die neue Saison. Der Schleiser, der in Lana wohnt und am Ritten als Förster tätig ist, ist einer der großen Mitfavoriten in dieser neuen Rodel-Ära. Er will im Kampf um den Gesamtweltcup und bei der Europameisterschaft in Laas ein Wörtchen um die vordersten Plätze mitreden. „Auf die EM freue ich mich besonders, schließlich ist es eine Heim-EM“, so der Vinschger, der bei Arunda Schleis groß geworden ist und mittlerweile für den SC Laas startet. Die Bahn in Laas liegt ihm, dort feierte er im Jänner 2024 seinen ersten und bisher einzigen Weltcupsieg, 2025 wurde er Zweiter.

EZALEX OBERHOFER

Geburtsdatum und -ort:

03.10.2005 in Schlanders

Wohnort: Tschengls/Laas

Verein: SC Laas

u rechnen ist auch mit Alex Oberhofer. Der 20-Jährige aus Tschengls holte vergangene Saison den Junioren-Gesamtweltcup und im Elite-Weltcup bei den ersten beiden Rennen Platz zwei. Nun kann er sich ganz auf „die Großen“ konzentrieren. Nach der erfolgreichen Matura an der Sportoberschule in Mals verbrachte er den Sommer auf einer Alm in Sils Maria nahe St. Moritz. Abends absolvierte er täglich seine Trainingseinheiten, zweimal wöchentlich ging es zurück nach Südtirol zum Training mit dem Nationalteam sowie den Fußballern des SV Eyrs.

benfalls zu den Favoriten ge hört Fabian Brunner. „Die älteren Fahrer sind weg, jetzt kommen wir Junge zum Zug. Mein Ziel ist es, Rennen zu gewinnen. Aber es gibt viele starke Fahrer“, so der Eisacktaler. Seinen ersten Weltcupsieg feierte er im Februar 2024 auf der Winterleiten. Dabei blieb es bisher, schon bald sollen weitere Siege folgen. Auch für ihn ist die EM in Laas ein Höhepunkt, „da will ich um Gold mitfahren“, unterstreicht der 22-Jährige seine Ansprüche. Beruflich ist er als Elektriker bei Electro Delueg in Feldthurns tätig. Arbeit und Sport lassen sich gut vereinbaren. „Für Trainings und Rennen bekomme ich frei, wann immer es nötig ist. Zudem unterstützt mich der Betrieb als Sponsor“, ist Brunner dankbar.

AFABIAN BRUNNER

Geburtsdatum und -ort:

23.09.2003 in Brixen

Wohnort:

Schnauders bei Feldthurns

Verein: SV Feldthurns

n der Spitze will auch Mathias Troger mitmischen. Mit 31 Jahren gilt er als Routinier. „Ich bin der Älteste in der Mannschaft, sie nennen mich schon Leitstier“, lacht er. Auf die EM in Laas freut er sich besonders, an die „GafairBahn“ hat er gute Erinnerungen: Beim Weltcupfinale 2021 holte er als Dritter seinen bisher einzigen Podestplatz.

MATHIAS TROGER

Geburtsdatum und -ort:

19.04.1994 in Brixen

Wohnort: Tisens

Verein: SC Laugen Tisens

MATTHIAS UND PETER LAMBACHER

Zusammen auf dem Podest

Gesamtweltcupsieger,

Weltmeister: Im Doppelsitzer haben sie fast alles gewonnen –bis auf die Europameisterschaft. „Das wollen wir in dieser Saison nachholen“, geben Matthias und Peter Lambacher die Richtung vor.

Die Rodel-Brüder aus Villnöß wollen bei der EM in Laas (23. bis 25. Jänner) ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Auch im Gesamtweltcup gilt es, sich die Kristallkugel zurückzuholen:

Diese ging in der vergangenen Saison an das österreichische Duo Maximilian Pichler und Nico Edlinger, vor allem, weil die Südtiroler die ersten beiden Rennen verpatzten. „Unsere Rodel war kaputt gegangen, wir mussten eine neue anschaffen. Bis die optimal eingestellt war, dauerte es ein wenig. Immerhin reichte es noch für den zweiten Platz in der Gesamtwertung“, so die Lambachers, die auch abseits des Rodelns viel gemeinsam unternehmen, insbesondere Touren mit dem Rad und in den Bergen. Beruflich ist Matthias als Sozialbetreuer und Tischler in einer Werkstatt der Bezirksgemeinschaft Eisacktal tätig, Peter als Bankangestellter. Beruf und Hochleistungssport miteinander zu ver-

MATTHIAS LAMBACHER

Geburtsdatum und -ort:

10. Oktober 1996 in Sterzing

Wohnort: St. Magdalena in Villnöß

Verein: SV Villnöß

binden, gelingt den beiden. „Man muss oft Prioritäten setzen und sich den Urlaub gut einteilen“, erklären sie. Ihr Fokus liegt in dieser Saison auf dem Einzel, auch weil die Zukunft bei den Doppelsitzern nicht rosig aussieht. Die Teilnehmer werden immer weniger. „Wir haben das Training verstärkt auf die Einsitzer ausgelegt“, unterstreichen die Brüder. Matthias schaffte es mit dem dritten Platz 2024 im Jaufental bereits auf das Podium, Peter wartet auf sein Weltcupdebüt und hofft, sich so rasch wie möglich erstmals dafür zu qualifizieren. „Die interne Konkurrenz ist aber hart“, erklären die beiden. Was im

PETER LAMBACHER

Geburtsdatum und -ort:

26. Dezember 2002 in Sterzing

Wohnort: St. Magdalena in Villnöß

Verein: SV Villnöß

Doppel bereits lange Realität ist, wollen die Lambachers aber auch im Einzel so schnell wie möglich schaffen: Zusammen auf dem Podium stehen.

NATIONALTEAM ALPIN RODELN

DAMEN

A-Kader: Jenny Castiglioni (Partschins), Daniela Mittermair (Deutschnofen), Nadine Staffler (Laas), Tina Stuffer (St. Ulrich)

B-Kader: Nina Castiglioni (Partschins), Lotte Mulser (Völs)

HERREN

ALPIN RODELN

Kalender 2025/26

18.bis 21.12.

2.bis 4.1.

16.bis 18.1.

23.bis 25.1.

5.bis 8.2.

19.bis 21.2.

DOPPEL-WELTCUP

WELTCUP

WELTCUP

EUROPAMEISTERSCHAFT

WELTCUP

WELTCUP

-Infogra k: A. Delvai/E. Lutz

Winterleiten

Platt in Passeier

Deutschnofen

Laas

Umhausen

Jaufental

Österreich

Südtirol

Südtirol

Südtirol

Österreich

Südtirol

A-Kader: Fabian Brunner (Feldthurns), Daniel Gruber (Schleis), Matthias Lambacher (St. Magdalena in Villnöß), Peter Lambacher (St. Magdalena in Villnöß), Alex Oberhofer (Laas), Mathias Troger (Tisens)

B-Kader: Anton Gruber Genetti (Völlan), Andreas Hofer (Platt in Passeier), Tobias Paur (Völs), Michael Noah Tinzl (Laas), Hannes Unterholzner (Völlan)

Peter (links) und Matthias Lambacher bei einer Radtour aufs Pordoijoch.

DOMINIK ZUECH

FIT WIE NOCH NIE

Am 25. Februar 2026, drei Tage nach dem Ende der Olympischen Winterspiele von Mailand Cortina, wird Dominik Zuech 30 Jahre alt. An Erfahrung fehlt es dem Lananer also nicht, einer Medaille bei einem Großereignis jagt er aber noch hinterher.

Aber der Routinier lebt im hier und jetzt. Der ehemalige Abfahrer Zuech hat einen großartigen Sommer erlebt. „Ich habe viel Krafttraining gemacht, bin Rennrad gefahren, habe Beachvolleyball gespielt, bin auf den Berg gegangen und habe mit Freunden reichlich gesportelt“, erklärt der Burggräfler. Da er im Sommer als Obstbauer weniger gearbeitet hat als in früheren Jahren, fühlt er sich so fit wie noch nie. „Ich habe auf die richtige Ernährung geachtet und etwas abgenommen. In einer derart guten körperlichen Verfassung, wie ich es derzeit bin, war ich in meiner Karriere noch nie.“ Das hat auch seinen Grund. All dieser Einsatz ist für das große Ziel gedacht: „Natürlich steckt Olympia ständig im Hinterkopf. Aber der Weltcup hat bis dahin eindeutig Vorrang, ich freue mich schon auf die ersten Ren-

NATIONALTEAM SKICROSS

DAMEN

Weltcup: Jole Galli

B-Kader: Andrea Chesi HERREN

Weltcup: Davide Cazzaniga, Simone Deromedis, Yanick Gunsch (Matsch), Federico Tomasoni, Edoardo Zorzi, Dominik Zuech (Lana)

B-Kader: Luis Lechner (Terenten), Daniel Moroder (St. Ulrich), Paolo Piccolo, Filippo Rossi, Aiace Smaldore

nen.“ Denn die Vorbereitung auf Schnee in Chile verlief nach Wunsch. „Das kann man wahrlich sagen. Ich habe auch an meiner Startschwäche gearbeitet und wir sind schon auf vier verschiedenen Skicross-Pisten gefahren“, berichtet der 29-Jährige aus Lana.

Die Tragödie um den Todesfall von Abfahrer Matteo Franzoso hat auch ihm zugesetzt. „Wir waren zur selben Zeit in Chile, es waren schreckliche Tage“, erinnert sich Zuech. Da ist Training und sinnvolle Beschäftigung oft die beste Therapie.

Am Material hat Zuech so gut wie nichts geändert. „Das passt super und ich möchte deshalb daran festhalten.“ Bevor es im Weltcup losgeht, wurde letzthin am Stilfser Joch trainiert, im Pitztal und wenn es sich ausgeht, macht man noch einen Abstecher nach St. Moritz. Mit dem Trentiner Simone Deromedis ist ein absoluter Ausnahmefahrer in der sechsköpfigen Weltcup-A-Mannschaft der „Azzurri“. Er dürfte für Olympia gesetzt sein, drei weitere dürfen zu den Winterspielen nach Mailand Cortina. Zuech wird alles daransetzen, zu diesem Quartett zu gehören. Zuech: „Daher habe ich mir auch vorgenommen, im Kampf Mann gegen Mann aggressiver

an die Sache heranzugehen. Da bin ich noch zurückhaltend.“

„Ich hoffe, man nimmt die Position im Weltcup als Quali-Kriterium für Olympia, denn ich bin eigentlich für meine Konstanz bekannt“, erklärt Zuech. Über den genauen Quali-Modus für die Winterspiele wurde das Team von den Trainern noch nicht in Kenntnis gesetzt. Sobald es im Weltcup am 11. und 12. Dezember in Val Thorens (Frankreich) losgeht, werden alle den olympischen Druck spüren. Das gehört zum Geschäft und auch Zuech kommt von Jahr zu Jahr besser damit zurecht. Am besten kann er bei seinem Hobby abschalten. Zuech ist ein großer VespaLiebhaber und hat sich im Sommer eine Neue zugelegt. Die muss bis im Frühjahr 2026 auf einen Einsatz warten, zuvor stehen der Weltcup und Olympia vor der Tür.

DOMINIK ZUECH

Geburtsdatum und -ort: 25. Februar 1996 in Bozen

Wohnort: Lana

Sportgruppe: SC Drusciè Cortina d‘Ampezzo

KEINE VERSCHNAUFPAUSE

Es brauchte Geduld, aber Beharrlichkeit zahlt sich immer aus: Yanick Gunsch hat im Weltcup mit dem dritten Platz auf der Reiteralm und vor allem mit WM-Bronze im Mixed Team Event mit Jole Galli in St. Moritz groß eingeschlagen.

Verändert hat sich sein Sportlerleben oder sein Alltag im Frühling, Sommer und Herbst deshalb nicht. Im Gegenteil: „Da ich keiner Sportgruppe angehöre, muss ich nach der Weltcupsaison sofort arbeiten. Ich bin seit Jahren als Maurer im Tiefbau bei einer Schweizer Firma tätig. Diese Anstrengung bin ich gewohnt, es gab keinen Urlaub“, erzählt der 28-Jährige aus Matsch im oberen Vinschgau.

Glücksgefühle hatte er dennoch mehr als genug, denn im Weltcup und bei einer WM am Podest zu landen, zeigten Gunsch, dass sich der große Aufwand lohnt. „Das setzt zusätzliche Energien frei und motiviert an strengen Tagen“, sagt Gunsch. Zudem hat er die Ausbildung zum Skilehrer erfolgreich abgeschlossen. So hat er nach der aktiven Laufbahn im Winter ein zweites Standbein. „Mit dem Krafttraining habe ich im Mai wieder begonnen. Ich schwitze in Mals, wo mir

mein Kumpel und Athletiktrainer Alexander Stark zur Seite steht“, erzählt Gunsch. Seit Ende August ist alles auf den neuen Winter ausgerichtet. „In Chile fanden wir Topbedingungen vor. Es gab viel Schnee, und es war zwar warm, aber wir konnten viele Läufe bestreiten. Simone Deromedis ist unser Zugpferd. Man weiß nie so recht, ob er Vollgas gibt, aber

YANICK GUNSCH

Geburtsdatum und -ort: 16. Jänner 1997 in Zug/Schweiz

Wohnort: Matsch

Verein: SV Prad

16.12. 20./21.12. 23./24.1.

wir waren im Training nahe an ihm dran“, sagt der Vinschger.

Den schweren Trainingssturz mit tödlichen Folgen von Skirennfahrer Matteo Franzoso am 15. September hat Gunsch direkt vor Ort mitbekommen. „Was für eine Tragödie, unfassbar. Das setzt einem zu und es war keine leichte Zeit für uns alle“, denkt der Skicrosser zurück. Gunsch hat den Blick nach vorne gerichtet, es steht eine Olympia-Saison an. Er fühlt sich sehr gut vorbereitet und kann den Weltcupauftakt kaum erwarten. „So ist es, der Winter kann kommen, mein Material passt und ich fühle mich gut in Form.“

Auf andere Gedanken kommt er bei seiner Freundin Verena. Gemeinsam reiten die beiden aus oder unternehmen spontan etwas. Auch Radfahren steht an der Tagesordnung. Und nicht zuletzt ist da noch Finn – sein Hund. Ihm schenkt Gunsch große Aufmerksamkeit.

Der Skicross-Winter kann kommen. Gunsch weiß jetzt, wie man auf ein Weltcuppodest fährt und sein Hunger nach Top-Ergebnissen ist noch lange nicht gestillt. Und dass es ganz schnell gehen kann, zeigte er im Vorjahr eindrucksvoll.

Holten bei der Skicross-WM 2025 Bronze im

Südtirol

Schweiz Italien

Serbien

Georgien

Österreich

Kanada

YANICK GUNSCH
Yanick Gunsch und seine Lebensgefährtin Verena Gasslitter.

Auch abseits des Skilanglaufs ein gutes Team: Ylvie (rechts) und Marit Folie.

ZWEI SCHWESTERN, EIN ZIEL

Ylvie und Marit Folie haben sich viel vorgenommen – auch wenn es für Olympia wohl noch zu früh ist. Das gemeinsame Ziel lautet U23-WM.

Sie zählen zu den großen Südtiroler Skilanglauf-Hoffnungen bei den Damen. Ylvie Folie und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Marit wollen in dieser Saison den nächsten Sprung machen –und haben beide ein gemeinsames Ziel: die U23-Weltmeisterschaft Anfang März 2026 in Lillehammer. Für Ylvie ist es das letzte Jahr in dieser Altersklasse, für Marit das erste. „Ich weiß noch überhaupt nicht, was auf mich zukommt, die Saison ist lang. Es wäre aber schön, wenn wir zusammen bei der WM am Start sein könnten“, hofft Marit. Sie hat – im Gegensatz zu ihrer Schwester – bereits einen festen Platz in einer Sportgruppe, und zwar beim Heer. Ylvie startet für die Carabinieri und hofft noch auf einen Fixplatz inklusive Gehalt. Die FolieSchwestern sind Teil der Nationalmannschaft „Milano Cortina 2026“, was im

Geburtsdatum und -ort:

4. November 2005 in Schlanders

Wohnort: St. Valentin auf der Haide

Sportgruppe: Heer

Grunde genommen das B-Nationalteam ist. Für Olympia selbst gibt es zwar eine theoretische Chance, aber die Spiele 2026 kommen für die jungen Vinschgerinnen wohl noch zu früh. Ohnehin gilt es erst, das Debüt im Weltcup zu feiern. Für Ylvie ist dies neben der U23-WM das große Ziel. Durch gute Leistungen bei nationalen FIS-Rennen und im Europacup (FESA-Cup) will sie sich dafür empfehlen. „Um bei der Tour de Ski in Toblach dabei zu sein, müsste schon alles passen“, sagt sie. Früher oder später solle es diese Saison aber mit dem Weltcupstart klappen. Marit hingegen nimmt sich mehr Zeit. „Es wäre natürlich ein Traum, im Weltcup zu starten. Aber ich weiß nicht, wie sich diese erste U23-Saison entwickelt. Wenn es sich heuer nicht ausgeht, dann eben nächstes oder übernächstes Jahr“, sagt sie.

Auch abseits des Skilanglaufs sind die beiden Schwestern ein eingeschworenes Team. Gemeinsam leben sie in einer Wohnung in St. Valentin auf der Haide und ziehen im Alltag genauso wie im Sport an einem Strang.

YLVIE FOLIE

Geburtsdatum und -ort: 24. September 2003 in Schlanders

Wohnort: St. Valentin auf der Haide

Sportgruppe: Carabinieri

NATIONALTEAM SKILANGLAUF

DAMEN

A-Kader: Caterina Ganz, Nicole Monsorno, Iris de Martin Pinter, Nadine Laurent, Maria Gismondi

A-Kader Sprint: Federica Cassol

Team Mailand Cortina 2026: Beatrice Laurent, Veronica Silvestri, Marit Folie (St. Valentin auf der Haide), Ylvie Folie (St. Valentin auf der Haide), Martina di Centa, Virginia Cena

Juniorteam: Marie Schwitzer (Essenberg im Sarntal), Vanessa Cagnati, Marta Bellotti, Caterina Milani, Romina Bachmann (St. Martin in Gsies) HERREN

A-Kader: Federico Pellegrino, Davide Graz, Paolo Ventura, Simone Daprá, Elia Barp, Michael Hellweger (Weißenbach im Sarntal), Martino Carollo

A-Kader Sprint: Simone Mocellini, Giovanni Ticcó

Team Mailand Cortina 2026: Davide Ghio, Aksel Artusi, Andrea Zorzi, Lorenzo Romano, Davide Negroni, Gabriele Matli, Giacomo Gabriell

Juniorteam: Federico Pozzi, Niccoló Giovanni Bianchi, Marco Pinzani, Luca Ferrari, Alessio Romano, Daniel Pedranzini, Luca Pietroboni

MARIT UND YLVIE FOLIE

VOLL AUF KURS

Die Saisonziele sind klar: Michael Hellweger will erstmals in einen Finallauf im Weltcup einziehen und zu den Olympischen Winterspielen. Die Richtung stimmt.

Er will den sogenannten nächsten Schritt machen. Sprich weiter nach vorne. „Das konkrete Ziel ist es, erstmal in ein Weltcupfinale der besten Sechs zu kommen. Um ein Wörtchen bei den Podestplätzen mitzureden, müsste aber schon alles passen“, unterstreicht Hellweger zu Saisonbeginn. Der 29-jährige Sarner ist einmal mehr der einzige Südtiroler in der ANationalmannschaft, seine Spezialität sind seit jeher die Sprints. „Ich glaube, ich habe im Sommer nochmals einen großen Schritt gemacht. Die Vorbereitung war sehr gut“,

erklärt das Kraftpaket. In erster Linie standen zum Trockentraining Einheiten auf Rollerskiern und Läufe an. Aber auch in den warmen Monaten wurde auf Schnee trainiert, im Skitunnel im schwedischen Torsby etwa. Anfang November war Hellweger mit den „Azzurri“ bei einem zweiwöchigen Trainingslager im finnischen Muonio.

Für die neue Saison ist er hochmotiviert. Kein Wunder, schließlich stehen einmal mehr zahlreiche Weltcup-Sprints auf dem Programm. Schon zum Auftakt im finnischen Ruka wird ein Sprint im klassischen Stil ausgetragen, eine Woche später geht es in Trondheim (ebenfalls klassisch) weiter, dann in Davos im freien Stil und am 28. Dezember wird die Tour de Ski mit ei-

nem Freistil-Sprint in Toblach eröffnet. „Da bin ich sicher mit am Start“, blickt Hellweger voraus.

Das Viertelfinale der besten 30 ist für ihn dabei mittlerweile eine Pflichtaufgabe, auch ins Halbfinale schaffte er es bereits öfter, zuletzt im Jänner dieses Jahres bei der Tour de Ski im Fleimstal. Und das ausgerechnet beim KlassikSprint in Lago di Tesero, dort, wo am 10. Februar 2026 um olympische Medaillen gekämpft wird. Schlussendlich wurde er als Elfter gewertet. „Die Strecke liegt mir, sie ist jedoch bei Olympia minimal anders“, sagt Hellweger. Auch bei den Spielen wird im klassischen Stil gesprintet. Deshalb hat Hellweger sein Training in den vergangenen Jahren ganz danach ausgerichtet.

Noch ein Südtiroler bei Olympia?

Hellwegers Vorfreude auf die olympischen Heimspiele ist natürlich groß. Aber: Erst gilt es, sich zu qualifizieren. Das ist für Hellweger realistisch – die „Azzurri“ haben Stand jetzt fix fünf Plätze, vielleicht sogar bis zu sieben. Ob Hellweger dann der einzige Südtiroler Skilangläufer bei den Spielen ist, wird sich zeigen: Für die Folie-Schwestern (siehe Seite 46) kommt Olympia 2026 wohl noch zu früh, Dietmar Nöckler hingegen will um seine Chance kämpfen und sich durch gute Leistungen erst für den Weltcup und die Tour de Ski empfehlen und schließlich den Sprung ins Olympia-Aufgebot schaffen. Das große Ziel des Pusterer Routiniers (er ist 37) ist das Distanzrennen über 50 Kilometer im klassischen Stil. Er wäre zudem ein Kandidat für die Staffel.

MICHAEL HELLWEGER

Geburtsdatum und -ort: 28. Oktober 1996 in Bozen

Wohnort: Weißenbach im Sarntal

Sportgruppe: Carabinieri

AARON KOSTNER

1.200 Stunden

Training im Jahr

Wintersportler werden bekanntlich im Sommer gemacht. Aaron Kostner, der hinsichtlich der neuen Saison seine Trainingsumfänge nochmal gesteigert hat, kann ein Lied davon singen.

Die Nordische Kombination vereint mit dem Skispringen und dem Langlaufen zwei völlig verschiedene Sportarten. Dabei das Gleichgewicht zu finden, ist eine hohe Kunst. Kostner investiert jährlich 1.200 Stunden in Training. „Ich habe die Anzahl der Ausdauereinheiten leicht erhöht. Auf der Schanze arbeiten wir seit eh und je bis zu vier Stunden pro Trainingstag“, erklärt er. „Mir ist bewusst, dass das Skispringen mein wunder Punkt ist. Im Training geht es darum, das Grundniveau so anzuheben, dass schlechte Sprünge im Wettkampf rar werden.“

Das große Ziel des 26-Jährigen sind die Olympischen Spiele. Ob Kostner im Fleimstal seinen großen Traum verwirklichen wird, ist unklar, denn Italien hat nur zwei Startplätze. „Bei uns sind vier, fünf Athleten auf demselben Niveau. Wenn ich meine Bestleistungen abrufe, weiß ich, dass ich gute Ergebnisse liefern und mich für Olympia qualifizieren kann.“

AARON KOSTNER

Geburtsdatum und -ort: 8. Juli 1999 in Sterzing Wohnort: St. Ulrich

Sportgruppe: Polizei

ANNA UND MANUEL SENONER

Die Zukunft gehört ihnen

Die Geschwister Anna und Manuel Senoner haben in der letzten Saison erstmals Weltcup-Luft geschnuppert. Nun sind sie bereit für den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung.

Der 19-jährige Manuel Senoner machte in der letzten Saison seine ersten Erfahrungen im Weltcup. „Der größte Unterschied zwischen dem Alpen Cup und diesem Niveau ist das Langlaufen, weil

NATIONALTEAM NORDISCHE KOMBINATION

DAMEN

B-Kader: Daniela Dejori (St. Christina), Veronica Gianmoena, Greta Pinzani, Anna Senoner (Wolkenstein)

C-Kader: Ludovica del Bianco HERREN

B-Kader: Iacopo Bortolas, Raffaele Buzzi, Aaron Kostner (St. Ulrich), Alessandro Pittin, Manuel Senoner (Wolkenstein), Samuel Costa (Bozen)

C-Kader: Eros Consolati, Domenico Mariotti, Stefano Radovan

ANNA SENONER

Geburtsdatum- und Ort: 14. November 2007 in Sterzing Wohnort: Wolkenstein

Verein: SC Gröden

viele jüngere Athleten aufgrund der Schule nicht viel Zeit dieser Teildisziplin widmen können“, erklärt Senoner, der im Sommer am Skigymnasium Stams seine Matura abgelegt hat. „Das hat mir sicher geholfen. Ich konnte viel mehr Stunden trainieren, was mir vor allem im Langlaufen entgegengekommen ist“, sagt er. Die anderthalb Jahre jüngere Schwester Anna hatte in der letzten Saison ebenfalls ihre ersten Weltcup-Auftritte. Das Wichtigste, das sie dabei gelernt hat, ist, sich auf sich selbst zu konzentrieren und nicht auf andere zu schauen.

„In diesem Winter gilt mein Hauptaugenmerk der Junioren-WM“, fügt sie hinzu.

MANUEL SENONER

Geburtsdatum- und Ort: 28. Juni 2006 in Sterzing

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Finanzwache

Manuel Senoner
Anna Senoner

DANIELA DEJORI UND SAMUEL COSTA

Weitermacherin und Rückkehrer

Sie gehen mit unterschiedlichen Perspektiven in die Olympiasaison:

Daniela Dejori ist noch da, Samuel Costa ist wieder da.

Vor einem Jahr liebäugelte Daniela Dejori mit dem Karriereende. Jetzt ist die 23-Jährige aus St. Christina motivierter denn je. Der Grund: ein neues Umfeld und größere Freiheiten. Auf der anderen Seite trat Samuel Costa im April 2024 von der Sportbühne ab. Jetzt ist der 33-Jährige zurück – und das mit großen Zielen.

Daniela Dejori

über die Zeit abseits der Loipen und Schanzen. Dass er wieder zurück ist, ist einem kuriosen Zufall geschuldet. Costa sprach beim Skifahren mit einem Rumänen über seine Geschichte, auch seinen Rücktritt. „Er bot mir ein Sponsoring an, mit dem Ziel, mich auf meinem Weg zu den Olympischen Spielen zu unterstützen“, erklärt Costa. Das sei der Grund, warum er

DANIELA DEJORI

Geburtsdatum und -ort:

1. August 2002 in Brixen

es jetzt noch einmal wissen wolle. „Ich habe aufgehört, weil mein Privatleben zu sehr unter dem Sport litt. Jetzt kann ich beides besser kombinieren.“ Costas Ziel sind seine dritten Spiele nach 2014 und 2022. „Durch meine US-amerikanische Ehefrau habe ich verstanden, wie groß Olympia wirklich ist. Mein Ziel ist ganz klar eine Medaille“, gibt sich der 32-Jährige ehrgeizig.

SAMUEL COSTA

Geburtsdatum und -ort:

30. November 1992 in Bozen

„Ich liebe die einzigartige Mischung aus Langlaufen und Skispringen – aus Ausdauer und etwas so Kopflastigem“, sagt sie. Und doch war sie überzeugt, dass die vorige Saison ihre letzte sein würde. Sie kam mit den stark strukturierten Trainingsmethoden des ehemaligen Cheftrainers nicht gut zurecht. „Ich habe erkannt, dass das für mich persönlich nicht funktioniert.“ Unter dem neuen Trainer Gianfranco Oballa genieße sie nun größere Freiheiten.

Dejoris Achillesferse ist die Schanze. In dieser Disziplin spielen nicht nur Technik und Material eine entscheidende Rolle, sondern auch das eigene Gewicht. Die Grödnerin ist bemüht, diesbezüglich ein größeres Bewusstsein zu schaffen. „Ich will zeigen, dass Leistung und gesunde Ernährung einhergehen können. Aufklären, dass man die persönlichen Ziele auch auf gesundem Wege erreichen kann“, führt sie aus.

Samuel Costa

„Ich habe mir den einen oder anderen Wettkampf angeschaut und auch vereinzelte Rennen, wie etwa den Gsieser Lauf, absolviert“, spricht Samuel Costa

Wohnort: St. Christina Sportgruppe: Heer

Weltcup-Kalender

28. bis 30.11. 6./7.12. 12./13.12. 19./20.12. 3./4.1. 9. bis 11.1. 17./18.1. Ruka

Trondheim

Lake Placid

Ramsau

Schonach

Otepää Oberhof

30.1 bis 1.2

27.2. 6.3. 15.3. Seefeld

Bad Mitterndorf

Lahti

Oslo

5./6.12. 12./13.12. 19./20.12. 3./4.1. 9. bis 11.1. 17./18.1.

30.1. bis 1.2. 6.3. 15.3.

Trondheim

Lake Placid

Ramsau

Schonach

Otepää

Oberhof

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: SC Gröden

NORDISCHE KOMBINATION

Finnland

Norwegen USA

Österreich

Deutschland

Estland

Deutschland

Österreich

Österreich

Finnland

Norwegen

Norwegen USA

Österreich

Deutschland

Estland

Deutschland

NORDIC COMBINED TRIPL

Seefeld

Lahti

Oslo

NORDIC COMBINED TRIPLE

Österreich

Finnland

Norwegen

Massenstart E: Einzelstart M

-Infogra k: A.Delvai/M. Lemanski
NORDIC COMBINED TRIPLE DAMEN

Gehen durch dick und dünn: Lara und Jessica Malsiner (von links).

LARA UND JESSICA MALSINER

DER SCHOCK SITZT TIEF

Die Saison 2026 hätte für Lara Malsiner der Karriere-Höhepunkt werden sollen. Wegen einer schweren Knieverletzung verpasst die 25-Jährige jedoch die Olympischen Spiele. Auch bei Schwester Jessica ist die Betroffenheit groß.

Mit fünf Top-10-Platzierungen hatte Lara Malsiner in der vergangenen Weltcup-Saison bewiesen, dass sie zur erweiterten Weltklasse gehört. Eine Leistungssteigerung im OlympiaJahr – und damit auch Medaillenchancen – waren ihr durchaus zuzutrauen. Ein Trainingssturz im französischen Courchevel im August 2025 ließ ihre Träume jedoch jäh platzen. Malsiner zog sich einen Riss des Kreuzbandes, des Innen- und Außenmeniskus sowie eine Zerrung des Seitenbandes im linken Knie zu. Die zwei Jahre jüngere Schwester Jessica erinnert sich zurück: „Ich habe den Sturz hautnah miterlebt. Als Schwester leidet man mit, als wäre

LARA MALSINER

Geburtsdatum und -ort:

14. April 2000 in Sterzing Wohnort: St. Ulrich

es einem selbst passiert. Ich war den Tränen nahe.“

Mit ihrem Schicksal hadert Lara Malsiner nicht. Über drei Monate nach jenem fatalen Sturz sagt sie: „Die Reha verlief bisher zwar nicht ohne Komplikationen, dennoch spüre ich, dass langsam etwas weitergeht. Was das Mentale betrifft, habe ich schnell eingesehen, dass es nichts bringt, sich lange darüber Gedanken zu machen.“ Inzwischen erkennt die Grödnerin auch die positiven Seiten. „Ich habe mehr Zeit für andere Dinge. Und ich denke, der Blick von außen – frei vom ständigen Leistungsdruck – wird mir helfen, mich als Athletin weiterzuentwickeln.“

Nach einer mäßigen Saison ohne Weltcuppunkte startet die 23-jährige Jessica unterdessen hoffnungsvoll in den neuen Winter. „Es geht darum, die Trainingsleistungen umzusetzen – ohne eine Schippe drauflegen zu wollen bzw. mit der Brechstange zu agieren“, erklärt sie.

JESSICA MALSINER

Geburtsdatum und -ort:

23. September 2002 in Sterzing Wohnort: St. Ulrich

NATIONALTEAM SKISPRINGEN SKISPRINGEN

DAMEN: A-Kader: Lara Malsiner (St. Ulrich), Annika Sieff

B-Kader: Martina Ambrosi, Martina Zanitzer

C-Kader: Jessica Malsiner (St. Ulrich), Noelia Vuerich

HERREN: B-Kader: Giovanni Bresadola, Alex Insam (Wolkenstein) C-Kader: Francesco Cecon

Garmisch-Part.

Oberstdorf

Villach

Villach

Ljubno

Ljubno

Zhangjiakou

Zhangjiakou

Zao

Zao

Sapporo

Sapporo

Willingen

Willingen Willingen

Hinzenbach

Hinzenbach

Sportgruppe: Finanzwache 21.11. 22.11. 23.11. 28.11. 29.11. 4.12. 5.12. 13.12. 14.12. 20.12. 21.12. 31.12. 1.1. 3.1. 4.1. 10.1. 11.1. 16.1. 17.1. 20.1. 21.1. 24.1. 25.1. 30.1. 31.1. 1.2. 27.2. 28.2. 6.3. 7.3. 14.3. 15.3. 21.3. 22.3. 28.3. Lillehammer Lillehammer Lillehammer

Sportgruppe: Finanzwache

HEIMVORTEIL ADE?

Die Tücken einer Schanze bis ins letzte Detail zu kennen – das ist im Skispringen von unschätzbarem Wert. Doch Italiens Athleten können bei den Olympischen Spielen im eigenen Land nur bedingt auf einen Heimvorteil hoffen – in Predazzo wurde zuletzt mehr gebaut als gesprungen.

Alex Insam ist der beste Ski springer der „Azzurri“. Er klassierte sich im Weltcup schon 15 Mal in den Top 20, ist auf so gut wie jeder Schanze der Welt gesprungen und kann mit 27 Jahren auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Sein Wort hat Gewicht – könnte man zumindest denken. „Schon bei den ersten Sprüngen auf der neuen Schanze im Sommer war uns im Team klar: Hier müssen noch An-

22.11. 23.11. 25.11. 26.11. 29.11. 30.11. 6.12. 7.12. 13.12. 14.12. 20.12. 21.12.

74.

Lillehammer

Lillehammer

Falun

Falun

Ruka

Ruka

Wisla

Wisla

Klingenthal

Klingenthal

Engelberg

Engelberg

VIERSCHANZENTOURNEE

29.12. 1.1. 4.1. 6.1. 10.1. 11.1. 17.1. 18.1.

Oberstdorf Garmisch-Part. Innsbruck Bischofshofen

Zakopane

Zakopane

Sapporo Sapporo

SKIFLUG-WM

Geburtsdatum und -ort:

19. Dezember 1997 in Brixen

Wohnort: Wolkenstein

Sportgruppe: Polizei

passungen erfolgen. Und das haben wir auch den Verantwortlichen mitgeteilt. Doch bevor zugehört und etwas unternommen wird, müssen offensichtlich Unglücke passieren“, bedauert der Wolkensteiner. Er spricht damit den ersten Testwettkampf in Predazzo an, als sich an zwei Tagen drei Athletinnen schwer am Knie verletzten: die Skispringerinnen Eva Pinkelnig und Alexandra Louttit sowie die Nordische Kombiniererin Haruka Kasai – allesamt Medaillenanwärterinnen in der jeweiligen Sportart. Seitdem wurde an der über 40 Millionen Euro teuren Schanze nochmal Hand angelegt, um die Flugkurve etwas flacher zu gestalten. Training war in Predazzo seither nicht mehr möglich. „Mal sehen, wie viele Sprünge wir vor den Olympischen Spielen noch absolvieren können – vorausgesetzt, es gelingt, die nötigen Korrekturen anzubringen“, betont Insam. „Das ist nicht ideal, aber ich bin mir sicher, dass ich und auch wir als Team einen guten Wettkampf bestreiten können.“ Sicher ist: Einen Vorteil gegenüber anderen Nationen haben Insam und dessen wiedergenesener Weltcup-Teamkollege Giovanni Bresadola nicht.

31.1./1.2. 28.2./1.3. 7.3. 8.3. 14.3. 15.3. 21.3. 22.3. 27.3. 28.3. 29.3.

Oberstdorf Bad Mitterndorf Lahti Lahti Oslo Oslo Vikersund Vikersund Planica Planica Planica

Großschanze

Flugschanze Normalschanze

-Infogra k: E. Lutz/ A.Delvai

Was dem Grödner in der Vorbereitung außerdem zu schaffen machte, waren Regeländerungen beim Material. „Der Sommer war nicht leicht“, erzählt Insam. „Ich musste viel adaptieren und sogar meine Technik umstellen. Aber ich habe in den letzten Wochen einen besseren Rhythmus gefunden und bin guter Dinge.“ Doch selbst wenn es beim Weltcup-Auftakt am 22. November in Lillehammer nicht nach Plan laufen sollte, würde Insam ruhig bleiben. „Die jahrelange Erfahrung hilft mir, mit schwierigen Momenten und auch mit den Reisen besser umzugehen.“

Ein ambitioniertes Trio will mehr

Drei Bozner, drei Wege auf‘s internationale Parkett: Anna Pezzetta, Gabriele Frangipani und Maurizio Zandron trainieren an verschiedenen Orten, leben unterschiedliche Karrieren und zeigen doch, was in ihnen steckt.

unter dem erfahrenen Trainerteam Alisa Mikonsaari und Angelina Turenko in Mailand. Mit eleganten Linien und bemerkenswerter Sprungkraft fasziniert die amtierende Italienmeisterin. So wurde sie in diesem Jahr von der internationalen Eislauf Union ISU als beste Newcomerin nominiert. Als Top-Ergebnis hat sie Platz fünf bei der EM in Tallinn im Jänner 2025 zu Buche stehen. Im September startete sie mit einer persönlichen PunkteBestleistung in die neue Saison. Für Olympia 2026 steht den italienischen Eiskunstlaufdamen nur ein Startplatz zur Verfügung. Mit Lara Naki Gutmann als Hauptanwärterin gilt es für Pezzetta, in den nächsten Wochen alles zu geben und noch mehr Konstanz aufzubauen. Der Fokus der Oberschülerin liegt vorher auf der Titelverteidigung bei der Italienmeisterschaft im Dezember und einer weiteren TopPlatzierung bei der EM in Sheffield im Jänner 2026.

ANNA PEZZETTA

Geburtsdatum und -ort:

6. März 2007 in Bozen

Wohnort: Bozen/Assago

Verein: Ice Lab Bergamo

ach vielen gemeinsamen Jahren mit Daniel Grassl und Anna Pezzetta wechselte Gabriele Frangipani vor zwei Jahren seinen Standort und ging im Training unter der Leitung von Fabio Mascarello in San Donato Milanese neue Wege. Seitdem zeigt sich der Drittplatzierte der Italienmeisterschaften 2025 fokussierter, mit verbesserter Sprungtechnik und gewachsener künstlerischer Ausstrahlung. Seinen Durchbruch markierte ein vierter EM-Platz im Jänner 2025. Auf Challengers und Grand-Prix-Etappen sammelte Frangipani weitere Top-10-Platzierungen. In dieser Saison zeigt der 23-Jährige noch Startschwierigkeiten, mit aufstrebender Tendenz. Abseits der Eisfläche ist Frangipani ebenso engagiert und vielseitig: Er ist bei der Polizeisportgruppe und tauscht in seiner Freizeit die Schlittschuhe mit Turnschuhen, um Breakdance zu trainieren.

GABRIELE FRANGIPANI

Geburtsdatum und -ort:

31. Dezember 2001 in Pisa

Wohnort: Bozen / Mailand

Sportgruppe: Polizei

Maurizio Zandron ist der routinierteste Eiskunstläufer Südtirols. Der 33-jährige Bozner startet seit 2018 für den österreichischen Verband und wurde seither fünfmal Staatsmeister. Nach seiner sportlichen Ausbildung in Italien trainiert er nun unter Gabriele Minchio in Trient sowie Claudia Houdek in Innsbruck. In dieser Saison setzte er mit Rang zwei bei der Tayside Trophy in Dundee schon ein klares Zeichen. Zandron überzeugt mit seiner ausgefeilten Präsentation – seine Programme sind durchdacht und ausdrucksstark. Abseits der Eisfläche hat Zandron sein Wirtschaftsstudium mittlerweile erfolgreich abgeschlossen und sammelt erste Erfahrungen in der Arbeitswelt. Trotz akademischer Qualifikation bleibt sein Fokus im Moment auf dem Sport: Solange sein Körper mitspielt, will der ehrgeizige Wahlösterreicher auch ohne einen Olympia-Startplatz noch auf dem Eis glänzen.

MAURIZIO ZANDRON

Geburtsdatum und -ort: 15. November 1992 in Bozen

Wohnort: Bozen

Verein: Union Eislaufschule Innsbruck

MITTENDRIN STATT NUR DABEI

Daniel Grassl hat sich zum Start der Olympia-Saison eindrucksvoll in Szene gesetzt: Mit dem Sprung aufs Grand-Prix-Podest in China zeigte der Meraner eindrucksvoll, dass er wieder eine führende Rolle spielt und Hoffnung auf einen starken Auftritt bei den Olympischen Spielen in Mailand Cortina weckt.

Nach einer einjährigen Wettkampfpause kehrte Grassl in der vergangenen Saison entschlossen zurück auf die internationale Eiskunstlaufbühne. Die Auszeit hatte Grassl zur Neuausrichtung genutzt – mit Erfolg. Mit soliden Ergebnissen sowie Platz 8 bei der EM in Tallinn im Jänner unterstrich der 23-Jährige einmal mehr sein Potenzial. In dieser Saison zeigt er sich noch fokussierter und ambitionierter: Beim Grand-Prix-Start in Chongqing (China) gelang ihm im Oktober als Zweiter der Sprung aufs Podest.

gemeinschaft in Turin. Neben dem intensiven Trainingsalltag aus Eistraining, Ballett, Tanz, Yoga und Krafttraining studiert er im Fernstudium Filmwissenschaft. Seine Liebe zum Kino begleitet ihn seit seiner Jugend. Nach seiner aktiven Laufbahn möchte Daniel Grassl gerne Sport- oder Dokumentarfilme produzieren.

Unter der Leitung von Trainer Edoardo De Bernardis präsentierte Grassl eindrucksvolle Sprünge, wachsende Reife und noch mehr künstlerische Ausstrahlung. Nach einigen Wechseln seiner Trainingsorte zwischen Boston und Moskau wohnt der amtierende Italienmeister mittlerweile in einer Wohn-

Diese kreative Ader spiegelt sich auch auf dem Eis wider: Seine Programme erzählen Geschichten, sind emotional, präzise choreografiert und spiegeln die Balance aus Disziplin und Leidenschaft. Trotz seiner internationalen Karriere bleibt Grassl eng mit seiner Heimat verbunden. Alle paar Monate kehrt er nach Meran zurück, um Familie und Freunde zu besuchen und mit seinem Hund Kori, einen Shiba Inu, Spaziergänge durch die vertraute Meraner Umgebung zu unternehmen. Diese Verbundenheit zu seinen Wurzeln, kombiniert mit neuer mentaler Stärke, macht ihn zu einem der beständigsten Athleten des italienischen Eiskunstlaufs. Der Kampf um einen der zwei heiß begehrten Startplätze für das italienische Herrenteam bei Olympia stellt Grassl vor eine große Herausforderung. Seine bisherigen Erfolge allein garantieren noch keine Nominierung – entscheidend werden Stabilität und Konstanz in den kommenden Monaten sein, insbesondere bei der Italienmeisterschaft in Bergamo im Dezember und bei der EM im Jänner 2026 in Sheffield. Dort werden

die Weichen gestellt, ob er das Ticket für Mailand Cortina erhält. Doch die Stimmung im Umfeld ist optimistisch: Sein Neustart zeigt, dass er seine Form gefunden hat und bereit ist, den anspruchsvollen Weg nach oben konsequent zu gehen. In einem Feld der Herren, das stärker besetzt ist als je zuvor, befindet sich Grassl auf einem konstant positiven Kurs. Seine Sprungkraft, technische Raffinesse und seine künstlerische Weiterentwicklung lassen auf eine Saison hoffen, in der er nicht nur mitläuft, sondern auch mitgestaltet. Sein Blick bleibt auf 2026, auf Mailand, auf Olympia gerichtet. Und auf den Traum, eines Tages nicht nur auf dem Eis, sondern auch auf der Leinwand Geschichten von Mut, Disziplin und Leidenschaft zu erzählen.

DANIEL GRASSL

Geburtsdatum und -ort: 4. April 2002 in Meran

Wohnort: Meran/Turin

Sportgruppe: Polizei

ALEX VERGINER

INTERNER KAMPF UM OLYMPIA

Zwei Plätze haben Italiens Bob-Herren voraussichtlich bei Olympia. Einer davon geht mit ziemlicher Sicherheit an Patrick Baumgartner. Um den zweiten Olympia-Startplatz ringen der Gadertaler Alex Verginer und Mattia Variola.

„Ich hoffe, bei den Olympischen Spielen als Pilot dabei zu sein“, erklärt Verginer, der sowohl im Zweier- als auch im Viererbob angreifen will. Seine Partner stehen noch nicht fest, sondern wechseln je nach Form und Teamwork.

Mit dem Bobsport begonnen hat Verginer bereits vor rund zehn Jahren unter der Leitung von Günther Huber. Damals als Pilot, später wurde er dann

zum Anschieber und Bremser. Zu Beginn der Saison 2022/23 entschied sich der Gadertaler, wieder selbst als Pilot zu fahren, sammelte Erfahrungen und gute Ergebnisse im Europacup. Im Jänner 2025 folgte das Debüt beim Weltcup in St. Moritz. Auch in dieser Saison will er regelmäßig im Weltcup starten und sich mit guten Ergebnissen bzw. besseren Platzierungen als Teamkollege Variola für die Winterspiele qualifizieren. Vor allem die ersten Rennen in Cortina und Igls werden eine große Rolle spielen. „Wer hier besser ist, der fährt wohl weiter im Weltcup und dann auch bei Olympia“, erklärt Verginer. Sollte es mit der Olympia-Teilnahme als Pilot nicht klappen, bleibt immer noch die Möglichkeit, als Anschieber am Start zu sein.

ALEX VERGINER

Geburtsdatum und -ort:

3. Oktober 1994 in Bruneck

Wohnort: St. Martin in Thurn

Verein: Bob Club Cortina

Viele Rückschläge, aber auch große Hoffnung: Skeletoni Manuel Schwärzer hatte es in den letzten Saisonen nicht einfach.

or rund fünf Jahren verletzte er sich am Oberschenkel. Immer wieder gab es Nachwehen, die Physiotherapeuten wussten nicht weiter. Auch in der vergangenen Saison flammten die Schmerzen vor der Saison beim Umstieg vom Trockentraining auf das Eis bei hoher Belastung des Muskels wieder auf, der Weltcup war somit außer Reichweite. „Aber heuer haben wir bisher alles gut im Griff“, freut sich der Eisacktaler. Die Vorbereitung sei optimal verlaufen. „Ich bin zuversichtlich, will regelmäßig im Weltcup starten und dort die Top Ten angreifen“, gibt Schwärzer die Richtung vor. Gelingt dies, ist auch Olympia drin. „Das ist schon ein großes Ziel“, unterstreicht er. Für die

MANUEL SCHWÄRZER

DER ZURÜCKKÄMPFER

Spiele gibt es Stand jetzt zwei Plätze für Italiens Skeletoni. Schaffen es die „Azzurri“ unter die Top-Nationen, winkt ein dritter. Im Weltcup hat Italien drei Startplätze. Schwärzer und vier weitere Athleten ringen darum, entschieden wird durch interne Qualirennen.

Cortina d'Ampezzo

Innsbruck-Igls

Lillehammer

Sigulda

Winterberg

St. Moritz Celerina

Italien Österreich

Norwegen

Lettland

Deutschland

Schweiz

MANUEL SCHWÄRZER

Geburtsdatum und -ort: 11.06.1996 in Brixen

Wohnort: Meransen

Sportgruppe: Heer

Deutschland Weltcup-Kalender 2025/26 BOB UND SKELETON

Altenberg

-Infogra k: E. Lutz *Auch EM Bob 22./23.11. 29./30.11. 13./14.12. 20./21.12. 3./4.1. 10./11.1. 17./18.1.

Deutschland

21.11. 28.11. 12.12. 19.12. 2.1. 9.1. 16.1.

Cortina d'Ampezzo

Innsbruck-Igls

Lillehammer

Sigulda

Winterberg

St. Moritz Celerina*

Altenberg

Italien

Österreich

Norwegen

Lettland

Deutschland

Schweiz

Skeleton

EIN EREIGNISREICHES JAHR WARTET

Olympia und Hochzeit: 2026 wird für Italiens Nummer 1 im Bobsport ein besonderes Jahr. Aber Patrick Baumgartner ist bereit dafür.

NATIONALTEAM

BOB & SKELETON:

BOB DAMEN

A-Kader: Giada Andreutti, Anna Costella, Simona de Silvestro, Tania Vicenzino

B-Kader: Giulia Chenet, Noemi Cavalleri, Martina Favaretto

BOB HERREN

A-Kader: Nicholas

Artuso, Fabio Batti, Patrick Baumgartner (Issing/Pfalzen), Lorenzo Bilotti, Eric Fantazzini, Mario Lambrughi, Robert Gino Mircea, José Delmas Obou, Alex Pagnini, Riccardo Ragazzi, Mattia Variola, Alex Verginer (St. Martin in Thurn)

B-Kader: Tobia Bocchi, Massimiliano di Stasio, Matteo Storti, Nicola Ceresatto

SKELETON DAMEN

A-Kader: Alessia Crippa, Alessandra Fumagalli, Valentina Margaglio

B-Kader: Alessia Gatti, Angel Nohwua Osakue

SKELETON HERREN

A-Kader: Amedeo Bagnis, Pietro Augusto Drovanti, Mattia Gaspari, Giovanni Marchetti, Manuel Schwärzer (Meransen)

B-Kader: Lorenzo Conti, Andrea Monti

„Das Ziel ist es, bei den Heimspielen ein Wörtchen um die Medaillen mitzureden“, lautet die Kampfansage von Patrick Baumgartner vor der Olympia-Saison. Der 30-Jährige aus Issing wird im Februar 2026 – wenn nichts Außergewöhnliches passiert – im neuen Eiskanal „Eugenio Monti“ in Cortina mit dabei sein. Auf ihn ruhen dann die azurblauen Hoffnungen, schließlich ist der Pusterer seit Jahren Italiens Nummer 1 im Bobsport. Dass er sowohl im Zweier- als auch im Viererbob um die vorderen Plätze mitfahren kann, hat er schon mehrmals unter Beweis gestellt. Als größter Erfolg steht für den Modellathleten ein zweiter Platz in der Königsdisziplin, dem Viererbob, von Mitte November 2023 zu Buche. Bei diesem Podestplatz blieb es zwar bisher, aber auch vergangene Saison fuhr Baumgartner mehrmals unter die sechs Besten. Er weiß: „Die Leistungsdichte an der Spitze ist extrem.“

Die Generalprobe für Olympia erfolgt mit dem Weltcupauftakt am 22. November ausgerechnet in Cortina d‘Ampezzo. Der neue Eiskanal liegt ihm, wie er bereits bei den Trainings im Oktober feststellen konnte. Auch die Freude über die neue Bobbahn ist riesig. „Es ist sehr wichtig für unseren Sport“, so Baumgartner. Damit habe Italien als Bobnation bessere Chancen, sich künftig in der Weltspitze zu etablieren. Im Sommer setzten Baumgartner und Co. vor allem auf Starttrainings im Viererbob. „Es war im ganzen Team eine Verbesserung erkennbar. Damit ist die Motivation, in die neue Saison zu starten, noch größer“, freut sich der Issinger. Ihm zur Seite steht im Viererbob das bewährte Team mit Robert Mircea, Eric Fantazzini und Lorenzo Bilotti. Im Zweierbob wird der Pusterer norma-

lerweise mit Anschieber Robert Mircea starten, je nach Form ist hierbei auch ein Tausch möglich. Im Weltcup, der in dieser Saison ohne Zweifel im Schatten von Olympia steht, wollen die „Azzurri“ vor allem Selbstvertrauen für den großen Höhepunkt im Februar sammeln und sich weiter vorne etablieren. „Auch das Material passt. Aber natürlich muss man schauen, wie sich alles im Laufe der Saison entwickelt“, betont Baumgartner. Der Fokus im Sommer lag heuer freilich auf der Vorbereitung. Neben den vielen Trainingseinheiten fand Baumgartner dennoch Zeit für Wanderungen und Bergtouren mit Familie, Freunden und seiner Verlobten Greta Passler. Die Hochzeit ist für Juni 2026 geplant und bildet einen weiteren großen Höhepunkt in einem ganz besonderen Jahr für Patrick Baumgartner.

Patrick Baumgartner und seine Verlobte Greta Passler waren im Sommer viel in den Bergen unterwegs.

PATRICK BAUMGARTNER

Geburtsdatum- und ort: 27. Dezember 1994 in Bruneck

Wohnort: Issing/Pfalzen

Sportgruppe: Gefängnispolizei

Plötzlich Führungsfigur

Flora Tabanelli ist das Aushängeschild der Freestyle-Szene in Italien. Weil sich die 18-Jährige schwer verletzte und eine Olympiateilnahme 2026 fraglich erscheint, ist Maria Gasslitter die neue Hoffnungsträgerin.

Tabanelli stürzte Anfang November beim Training in Stubai und riss sich das Kreuzband. Obwohl der Youngster die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo noch nicht abgeschrieben hat, ist zu bezweifeln, dass sie bis Februar rechtzeitig fit wird.

Deren Mannschaftskollegin in der Weltcup-Gruppe ist Maria Gasslitter. Die 19-Jährige aus St. Ulrich kann auf eine tolle letztjährige Saison zurückblicken: Sie gewann fünf Europacup-Rennen, wurde dreimal Zweite und landete nur ein Mal jenseits des Treppchens. Trotz dieser imposanten Ergebnisse bestritt sie weder ein Weltcup-Rennen noch die WM. „Es hat keinen Grund dafür gegeben. Das haben meine Trainer so entschieden – wohl, damit ich meinen Fokus auf den Europacup nicht verliere“, sagt sie. Als Lohn wurde sie im Frühjahr in die A-Mannschaft befördert. Und weil sie im Juni die Matura am Sozialwissenschaft-

MARIA GASSLITTER

Geburtsdatum und -ort:

1. Oktober 2006 in Brixen

Wohnort: St. Ulrich

Verein: SC Gröden

lichen Gymnasium in Brixen abgelegt hat, kann sie sich nun voll auf den Sport konzentrieren. „Letzte Saison hatte ich die Schule immer im Hinterkopf – zwischen den Trainings oder vor den Rennen. Jetzt fällt dieser Stressfaktor weg“, findet Gasslitter, die sich nach Tabanellis Ausfall nun berechtigte Olympia-Hoffnungen machen kann. Denn die „Azzurre“ hatten vor der Saison nur einen Quotenplatz im Big Air und Slopestyle zur Verfügung. Um die Kriterien zu erfüllen, muss sich Gasslitter einmal in den Top 30 des Weltcups klassieren. Neu in der Europacup-Gruppe ist Heidi Pescollderungg. Sie kam über ihren Vater, der sie immer wieder in Snowparks mitnahm, zum Freestyle-Sport. Handelte es sich zu Beginn noch um ein Hobby, so begann sie mit 17 Jahren, den Sport intensiver zu verfolgen. Schnell stellten sich die Erfolge ein: Die Pfalznerin gewann die Südtiroler und die italienische Slopestyle Tour. „Als im Frühling der Anruf mit der Einberufung ins Nationalteam kam, war ich überwältigt“, erzählt Pescollderungg. Gasslitter kenne sie schon seit vielen Jahren. „Nachdem ich bei meinen ersten Rennen das einzige Mädchen war, freute ich mich umso mehr, als Maria hinzukam. Ich bewundere, wie sie und auch Flora es

HEIDI PESCOLLDERUNGG

Geburtsdatum und -ort:

7. Dezember 2006 in Bruneck

Wohnort: Pfalzen

Sportgruppe: Vitamin F

vor den Rennen immer schaffen, ruhig und konzentriert zu bleiben. Man merkt ihnen die Nervosität nicht an“, erzählt die bald 19-Jährige, die in Trient Bauingenieurwesen im ersten Semester studiert. Pescollderungg will in der neuen Saison bei ihren ersten Europacup-Rennen konstant ins Finale einziehen und träumt darüber hinaus von einem Podestplatz. Das Wichtigste sei aber: Spaß haben.

NATIONALTEAM FREESTYLE SKI UND SNOWBOARD

SLOPESTYLE SKI

DAMEN

GRUPPE A: Maria Gasslitter (St. Ulrich), Flora Tabanelli

Gruppe B: Alessia Ambrosi, Heidi Pescollderungg (Pfalzen) HERREN

Gruppe A: Leonardo Donaggio, René Monteleone (St. Ulrich), Miro Tabanelli

Gruppe B: Valentin Auer (St. Johann im Ahrntal), Mattia Mersa (Corvara), Giovanni Marco Miotto, Max von Aufschnaiter (Bozen)

SLOPESTYLE SNOWBOARD

DAMEN

GRUPPE A: Emma Gennero, Fanny Piantanida Chiesa, Marilú Poluzzi

Gruppe B: Stella Accati, Matilde Pizzutto, Alessia Vergani, Arianna Vergani HERREN

Gruppe A: Leo Framarin, Loris Framarin, Emiliano Lauzi, Nicola Liviero, Ian Matteoli

Gruppe B: Felix Fulterer (Seis), Nicola Galli, Marcello Grassis, Tommaso Cesare Lupi, Gregorio Marchelli

RENÉ MONTELEONE

DIE GRENZEN AUSREIZEN

Von Jahr zu Jahr wird der Freestyle-Sport athletischer, spektakulärer – und damit auch schwieriger. René Monteleone versucht, die rasante Entwicklung mitzugehen.

Mit 25 Jahren kennt der Athlet aus St. Ulrich das Freestyle-Milieu wie aus dem Effeff. Sein Debüt im Weltcup gab Monteleone im Jahr 2019, seither ist er darin ein Stammgast. Er sagt: „Wir haben intern in der Mannschaft festgestellt, dass jeden dritten Moment etwas Neues erfunden wird. Gefühlt sehen wir jedes Rennen eine Premiere. Nicht unbedingt neue Tricks, sondern andere Variationen von bereits bestehenden Sprüngen.“ Hintergrund sind laut Monteleone das Material, da etwa die Skischuhe immer besser werden. Vor allem aber die immer gezielteren Trainingsstrukturen und -methoden. „Mit jenen Tricks, die ich heute zeige, hätte ich vor vier Jahren bei den Olympischen Spielen in

Peking womöglich eine Medaille gewonnen. Es ist brutal, wie sehr sich der Schwierigkeitsgrad angehoben hat“, erklärt der Grödner. So bieten Parks, die spezielle Matten und Airbags zum sicheren Landen einsetzen, den Athleten auch im Sommer die Möglichkeit, ihre Tricks zu verfeinern. Zudem werde das körperliche Training immer wichtiger. „Was letztendlich aber den Unterschied ausmacht, ist die Fähigkeit, die Sprünge vom Training im Rennen umzusetzen. Bei uns passiert – egal ob im Big Air oder im Slopestyle – alles binnen weniger Augenblicke. Fühlt man sich an einem Tag auf seinen Beinen nicht gut, hat man keine Chance, denn das Niveau ist unglaublich hoch“, meint Monteleone. In seiner Karriere blieb dem Südtiroler der Einzug in ein Weltcup-Finale bislang verwehrt – angesichts des starken Teilnehmerfelds ist das wenig überraschend. Zumal bei einem Wettkampf stets rund 60 Athleten um zehn bis 16 Finalplätze kämpfen. „Es ist wirklich ein Kampf der Titanen. Man muss alles perfekt auf den Punkt hinbringen, sonst hat man keine Chance. Für mich persönlich ist es schon ein wenig frustrierend“, betont Monteleone, dem jedoch nichts anderes übrig bleibt, als weiter hart zu arbeiten.

Verfügung. Dieser ist für Italiens Aushängeschild Miro Tabanelli reserviert. Durch einen starken Weltcup-Winter will sich der Grödner aber einen Weg nach Livigno, wo die Wettkämpfe stattfinden werden, bahnen. „Ich spüre keinen erhöhten Druck, da man ja bei jedem Rennen das bestmögliche Resultat herausholen will“, erzählt Monteleone, der sich in der Qualifikation auch gegenüber seinem Teamkollegen Leonardo Donaggio behaupten muss. „Unser Ziel ist es, dass wir alle drei das Ticket lösen“, sagt er und unterstreicht damit den starken Teamspirit.

FREESTYLE

2025/26

Weltcup-Kalender

30.11. 6.12. 13.12. 20.12. Secret Garden Peking Steamboat Tignes

9./10.1. 17.1. 19.3. 28.3. Aspen (2 Events) Laax Tignes Silvaplana

RENÉ MONTELEONE

Geburtsdatum und -ort:

5. Oktober 2000 in Brixen

Wohnort: St. Ulrich

Verein: SC Gröden

Die bevorstehende Olympia-Saison ist auch für ihn eine einmalige Chance, da er noch nie bei Winterspielen auftrat. Zurzeit hätte Italien nur einen Startplatz im Big Air und im Slopestyle zur

13.12. 20.12. 3.1. 29.3.

Secret Garden Copper Mount. Calgary Silvaplana

-Infogra k: E. Lutz

Energiegeladen

Alperia förder t

den Südtiroler

Winterspor t.

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