Kurzvorschau – Optimismus im Alter

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UELI TOBLER

OPTIMISMUS IM ALTER

ERFAHRUNGEN UND HOFFNUNGEN

Mit Geschichten und Gedichten, viele auf Berndeutsch

Impressum

Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und von ihm und vom Verlag mit Sorgfalt geprü ! . Inhaltliche Fehler sind dennoch nicht auszuschliessen. Daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag übernehmen Verantwortung für etwaige Unstimmigkeiten.

Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe.

© 2024 Weber Verlag AG, 3645 un / Gwatt

Text: Ueli Tobler

Weber Verlag AG

Gestaltung Cover: Nina Ruosch Layout, Satz, Bildbearbeitung: Bettina Ogi

Korrektorat: David Heinen

ISBN 978-3-03818-590-1 www.weberverlag.ch

Der Weber Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2021–2025 unterstützt.

Mit Geschichten und Gedichten, viele auf Berndeutsch

INHALT

EIN LIEBESLIED ANS LEBEN FÜR DS

LÄBE GÄRN, ÄS LIED

Mis Läbe un ig si zäme schon äs längs Läbe lang unterwägs – i singe ds Lied vom Läbe für ds Läbe gärn

I läbe mis Läbe ir ä Wält voll Läbe mit P!anze

Möntsche Tier – vom volle Läbe singen i für ds Läbe gärn

Jedes Läbe het äs Läbe lang än unbekannti Gränze dr Tod

Chrankheite Unglück u Chriege chöme blibe göh – drum ersch rächt han i ds Läbe für ds Läbe gärn

Einisch geit mis Läbe de z Änd denn Tod bisch de nümm mi Find denn liebe Fründ han i di de für ds Läbe gärn

I gloube ads Läbe o ännet em Läbe: a ds Liecht ohni Schätte a Lieder ohni Misstön a Friden u Rueh – ewig man i de singe für ds Läbe gärn

VORWORT DES AUTORS

Das Alter verführt leicht zu Pessimismus – das erlebe ich nicht nur in meinem Umfeld, pessimistische Anwandlungen kommen auch bei mir zu Besuch. Dazu habe ich folgende Erklärungen gefunden:

Mühsam Aufgebautes verschwindet oder verändert sich bis zur Unkenntlichkeit. Das kann zu Verbitterung und zur Überzeugung führen: Früher war es besser!

Beru iche und weitere grosse Aufgaben verschwinden und müssen neu gesucht werden; die grosse Leere droht. Zudem spürt man täglich, wie die körperlichen und geistigen Krä!e abnehmen. Ich erlebe mit, wenn Unglücksfälle, Krankheiten oder andere schmerzliche Ereignisse Menschen in der Familie, in der Gemeinde und im Freundeskreis heimsuchen. Das weckt die bange Frage: Was kommt noch? Also doch lieber nicht an die Zukun! denken: Das Leben wird nur mühsamer, die Einschränkungen wachsen und mit der Welt gehts ohnehin bergab! Wie gehe ich mit diesen pessimistischen Gedanken und depressiven Gefühlen um? Was halte ich dem entgegen? In diesem Buch möchte ich vom Optimismus erzählen mit Gedanken, Gedichten und Geschichten, die ich in lockerer Reihenfolge unter folgenden emen angeordnet habe:

Gute Gründe, dankbar zu sein

Es lebe der Humor!

Die grosse Kunst, einfach da zu sein

Lieber zufrieden als immer gesund

O ene Arme, Ohren und Herzen sind wichtiger als schnelle Beine

Aufräumen und mit Ho nung in die Zukun! schauen

Zeit für gute Nachrichten

Diese sieben emen ergeben die sieben Kapitel des Buches. Die Fotogra en meiner Frau Elisabeth – vor allem Abendstimmungen in unserer nächsten Umgebung – untermalen, was ich mit Worten darlegen möchte. Als Berner habe ich das Privileg, zwei deutsche Sprachen zu sprechen und zu schreiben: die Schri!sprache und Bärndütsch. Ich werde von beiden Sprachen Gebrauch machen. Jetzt möchte ich zu einem gwundrigen Blättern im Buch einladen und dazu ermuntern, einfach da zu lesen und zu schauen, wo Worte und Bilder dir, liebe Leserin, lieber Leser, gerade entgegenwinken.

gwundrig = neugierig. Die Anmerkungen in den Fussnoten geben weiterführende Hinweise. Sie können mitgelesen oder munter übersprungen werden.

GUTE GRÜNDE, DANKBAR ZU SEIN

Grundlage des Optimismus ist die Dankbarkeit. Dabei hil! es mir, immer wieder gründlich anzuschauen, was ich habe, und sparsam zu sein beim Betrauern und Beklagen dessen, was nicht mehr geht, was verloren und vergangen ist. Ich habe das Glück, mir darüber Gedanken machen zu können. Ich habe Zeit und Kra!, mich mit dem Älterwerden zu befassen. Schon nur dass ich das Pensionsalter erreicht habe, ist keine Selbstverständlichkeit und zeigt Gründe auf, dankbar zu sein. Du, liebe Leserin, lieber Leser, kannst diese Zeilen lesen oder Worten daraus zuhören. Auch Gründe zur Dankbarkeit.

Persönlich mache ich sehr gute Erfahrungen mit einem ganz einfachen Dankbarkeitstraining. Ich nehme an Gottesdiensten teil. Dort wird im Gebet und im Gesang gedankt – unabhängig von meiner Tagesstimmung. Sehr dankbar bin ich für meine täglichen Spaziergänge. Sie bewegen Körper, Geist und Seele.

Viil erläbt

viil gscha et jitz gilt: süferli hübscheli nümme geng hü hü süsch ju!en ig ar Läbesfröid vrbii

D Läbesfröid liit nid hinder mir nid vor mir si liit i mir inne i bruche nume Zit für mi dra z bsinne

LEBENSFREUDE LÄBESFRÖID

DER BESTE DRINK

DR BESCHT DRINK

Dr bescht Drink

gits

ar Dank-Bar

MEINE GRÜNDE, DANKBAR ZU SEIN

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, nde ich zahlreiche Gründe, dankbar zu sein. Ich werde sie nicht ausführlich ausbreiten, aber einige dennoch andeuten.

Ich wurde in einem Land geboren, das im Frieden lebt und über demokratische Strukturen verfügt. Meiner Familie verdanke ich viel, beginnend mit den Eltern, Grosseltern und Geschwistern, aber auch der weiteren grossen Verwandtscha!. Ich erhielt viele Anregungen und die Möglichkeit, eine interessante Ausbildung zu machen.

Schon viele Jahre bin ich mit Elisabeth verheiratet; unsere goldene Hochzeit naht! Uns verbinden die lange gemeinsame Geschichte und unser Pfarrberuf, der Glaube und die Kirche. Wir haben Kinder, Schwiegerkinder und Enkelkinder, die wir sehr lieben. Von Tragischem und Schwerem wurden wir nicht verschont. Aber wir haben es durchgestanden und dabei viel Unterstützung und Hilfe empfangen.

Unsern Beruf nde ich darum so interessant, weil wir vielen verschiedenen Menschen in den allerverschiedensten Situationen begegnen. Ohne diese Begegnungen wäre es nie zu diesem Buch gekommen; die eigenen Erfahrungen wären eine zu schmale Grundlage.

Während vier Jahrzehnten war ich Pfarrer in der gleichen Kirchgemeinde und dur!e drei, vier Generationen begleiten und manchmal sogar eine fün!e kennenlernen. Noch heute bin ich mit unserer Kirchgemeinde eng verbunden. Mit meinem Nachfolger und der ehemaligen Kollegin habe ich ein freundscha!liches Verhältnis.

Gesundheitlich war ich nie ein Kra!protz und werde es kaum mehr werden. Aber ich kann bis heute meine täglichen Spaziergänge machen und im Rebberg mitarbeiten. Zu meinem eigenen Erstaunen und zu meiner Freude wuchs ich mit den Jahren in schri!stellerische Tätigkeiten hinein; noch als Erwachsener lernte ich ein Musikinstrument spielen, das Alphorn. Treue Freundscha!en begleiten mich durchs Leben. Als nicht mehr ganz junger Senior habe ich schöne Projekte, die mich beschä!igen.

IST DANKBARKEIT MANCHMAL NICHT

ZU VIEL VERLANGT?

Meine Gründe zur Dankbarkeit machen deutlich, dass ich viele gute Voraussetzungen mit ins Leben bekam. Wie steht es aber um die Dankbarkeit, wenn die Voraussetzungen schlecht, denkbar schlecht sind? Davon erzählt die nächste Geschichte. Es ist die bewegte und bewegende Geschichte eines Mannes, der in Kinderheimen gross geworden ist.

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