Wie Sie per Verlustvortrag und Verlustrücktrag höhere Verluste steuerlich geltend machen Seite 2
Warnung vor Betrug
Die Zahl der gefälschten Meisterbriefe nimmt zu. Auf welche Warnzeichen sollten Sie achten? Seite 3
Neuer Koalitionsvertrag
Was halten Unternehmer von den Plänen? Wir haben Handwerker verschiedener Branchen befragt. Seite 4
E-Rechnung in der Praxis Wie klappt die Umsetzung der E-Rechnung? Erfahrungsberichte aus dem Betriebsalltag. Seite 7
Steuerfreie Gehaltsextras Mitarbeitende motivieren und binden – und mehr Netto für das Team rausholen Seite 10
Wissen für den Nachfolger
Tischlermeister Hermann Kasper hat Tipps, die nicht im Lehrbuch stehen, auf Videos dokumentiert. Seite 11
Konjunktur-Umfrage
Ergebnisse zeigen trotz umfangreicher Herausforderungen eine positive Stimmungslage. Seite 15
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Azubi-Suche: Chancen erhöhen
Mehr Ausbildungsplätze als Bewerber: Wie positionieren sich Betriebe optimal?
Das Ausbildungsjahr beginnt bald, doch bei Ihnen ist noch eine Stelle frei? Damit sind
Sie nicht allein. Laut Azubi-RecruitingTrends konnten im vergangenen Jahr 39 Prozent von knapp 1.800 befragten Betrieben nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Für die Azubi-Recruiting-Trends werden jedes Jahr neben Ausbildungsverantwortlichen auch junge Menschen in oder vor einer Ausbildung befragt. Bei den Antworten der beiden Gruppen zeigt sich, dass so mancher Betrieb einem oder mehreren Denkfehlern aufsitzt. Vier Tipps, damit Ihnen das nicht passiert.
1.Die Azubi-Suche ist kein Selbstläufer Die Hälfte der rund 5.000 befragten jungen Menschen gab an, mehr als ein Angebot für einen Ausbildungsplatz erhalten zu haben. Handwerksbetriebe sollten deshalb auf sich aufmerksam machen und aus der Masse hervorstechen. Das empfehlen die Autoren der Azubi-Recruiting-Trends: ɓ Liefern Sie wichtige Informationen zu Ihrem Ausbildungsangebot wie Arbeitszeiten, Ausbildungsvergütung, Urlaubsanspruch sowie Ablauf und Inhalt der Ausbildung.
ɓ Storytelling – erzählen Sie Geschichten aus Ihrem Arbeitsalltag, um die Jugendlichen zu begeistern.
Um Kontakte zu Auszubildenden zu knüpfen, ist das Team der Johs. Seufert + Sohn GmbH, kurz Seusta, regelmäßig auf Ausbildungsmessen aktiv. „Dorthin begleiten uns auch einige Azubis“, sagt Alexander Brotsmann, gewerblicher Ausbildungsleiter in dem Betrieb in Stade. Das senke die Hemmschwelle: „Die Kommunikation der Jugendlichen auf Augenhöhe hat eine sehr starke Wirkung“, betont er.
Der persönliche Kontakt auf den Messen sei der Schlüssel zum Erfolg. Es brauche aber eine kontinuierliche Präsenz auf mehreren Ausbildungsmessen, um sichtbar zu sein. Ein Netzwerk in die Schulen der Region ermöglicht es dem Betrieb zudem, Schülerinnen und Schüler für ein zweiwöchiges Praktikum zu gewinnen. „In dieser Zeit lernen wir uns kennen und können prüfen, ob wir zueinander passen“, sagt Brotsmann. Wenn es für beide Seiten stimmt, folge zeitnah die Zusage für einen Aussbildungsplatz und die Vertragsunterzeichnung. Auch die Arbeitskleidung werde gleich anprobiert, „damit ist der Weg in die Ausbildung strukturiert und transparent“.
2.Unterschätzen Sie Google nicht 83 Prozent der angehenden Azubis nutzen für ihre Suche nach einem Ausbildungsplatz Google. Doch
MEIN LIEBLINGSPROJEKT
Mahjoub-Klimm
Foto: Nadja
nur 19 Prozent der Ausbildungsverantwortlichen schalten für die Azubi-Suche Google-Anzeigen. Sichtbarkeit erhöhen Betriebe zum Beispiel so: ɓ Laden Sie Stellenanzeigen auf Ihrer Seite nicht als PDFs hoch, Google kann sie nicht lesen. Nutzen Sie eine HTML-Seite.
ɓ Verwenden Sie die richtigen Keywords. Kein Jugendlicher sucht nach Schüler (m/w/d), sondern eher nach Berufsbezeichnungen wie „Ausbildung auf dem Bau (m/w/d)“.
In dem Stader SHK-Betrieb starten pro Jahr vier bis sechs Auszubildende. Sie erlernen den Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Für die Sichtbarkeit im Netz spielt auch der Webauftritt eine große Rolle, betont Ausbildungsleiter Brotsmann. Bei Seusta gibt es einen Karrierebereich. Hier sind Informationen zu den Ausbildungsberufen und Stellenanzeigen zu finden. Interessenten erfahren alles über die Zusammenarbeit in dem Betrieb. Auch Kontaktmöglichkeiten per E-Mail, Telefon und Social Media werden genannt. Über Social-Media-Kanäle gibt der Betrieb Jugendlichen einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag. „Direkte Bewerbungen erhalten wir darüber nicht – doch es stärkt das Interesse an unserem Unternehmen“, ist sich der 33-Jährige sicher.
3.Den Bewerbungsprozess vereinfachen Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Zeugnisse – je höher die Anforderungen an eine Bewerbung sind,
Vom Ausbildungsprojekt zur Kollektion
Den Bubble Ring hat Sina Meier 1999 während ihrer Ausbildung entworfen: „Ich habe damals mit der Wachstechnik experimentiert und so ist das Schmuckstück entstanden“, berichtet die Goldschmiedin, die heute ein Atelier in Hannover führt. „Mir gefällt die schlichte Form. Das Design ist unkompliziert, aber markant und unverwechselbar “, sagt die Unternehmerin. Deshalb hat sie den Ring seit 2006 konsequent weiterentwickelt. Inzwischen gibt es eine ganze Bubble-Kollektion: Dazu gehören neben Ringen auch Ohrringe, Ketten und Anhänger. „Jedes Jahr wird die Kollektion um mindestens ein Schmuckstück erweitert“, sagt Meier. Auch 2025 bekommt die Bubble-Kollektion Zuwachs: „Bald kommt der Bubble Loop, das ist ein Kettenanhänger.“ (AML)
Damit Auszubildende Vertrauen aufbauen, braucht es einen strukturierten und transparenten Prozess.
Alexander Brotsmann, Ausbildungsleiter
desto weniger sind Jugendliche geneigt, sich zu bewerben. Der Recruiting-Umfrage zufolge erhöhten für 51 Prozent der Befragten einfache Bewerbungen die Chance, dass sie sich bewerben. 42 Prozent der befragten Ausbildungsverantwortlichen gaben hingegen an, die Bewerbenden müssten schon „ein bisschen Engagement“ mitbringen. Ihnen sind vor allem der Lebenslauf, Schulzeugnisse und Anschreiben wichtig. Dennoch klare Empfehlung: Machen Sie Ihren Bewerbungsprozess so einfach wie möglich und verzichten Sie auf Unterlagen, die auch eine KI oder die Eltern geschrieben haben können.
4.Geben Sie nicht zu früh auf Viele Jugendliche suchen noch auf den letzten Drücker. 17 Prozent gaben in der Befragung an, sich erst nach dem Schulabschluss intensiv mit der beruflichen Orientierung zu beschäftigen.
Auch bei Seusta kamen in den vergangenen Jahren einige Bewerbungen später als sonst an. Deshalb vergibt der Handwerksbetrieb auch kurzfristig Ausbildungsplätze. Normalerweise kümmern sich Alexander Brotsmann und Team schon ab August um die Akquise für das Folgejahr. „Nach der Vertragsunterzeichnung erhält jeder eine Einladung zum Willkommenstag“, erläutert er. Dort lernen sich die Azubis untereinander kennen. Das Positive daran: Es springen sehr wenige Azubis vor Ausbildungsbeginn ab.
MARTINA JAHN UND KATHARINA WOLF W
KfW-Studie: So viel Zeit geht für Bürokratie drauf
Die Wirtschaft beklagt die Bürokratiebelastung seit Langem. Wer ist besonders betroffen und wie hoch sind die Kosten?
Sieben Prozent ihrer Arbeitszeit verwenden mittelständische Unternehmen in Deutschland im Schnitt für bürokratische Prozesse. Das entspricht durchschnittlich 32 Stunden im Monat pro Unternehmen oder 1,5 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt das KfW-Mittelstandspanel, für das die Förderbank 10.000 Unternehmen verschiedener Größen und Wirtschaftszweige befragt hat. Laut KfW ging es dabei neben Dokumentations- und Informationspflichten auch um die Zeit, die Unternehmen für die Befolgung von Gesetzen und Regeln benötigen. Nicht inbegriffen seien hingegen Belastungen, die sich nicht oder kaum in Arbeitszeit erfassen lassen – also zum Beispiel langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren, schlechte Behördenerreichbarkeit oder die strittige Auslegung von Vorschriften.
„Speziell diese psychologischen Kosten im Umgang mit Bürokratie nehmen aber eine tragende Rolle ein“, sagt Michael Schwartz, Mittelstandsexperte bei der KfW. Er weist darauf hin, dass der „Faktor Bürokratie“ aus Sicht der Unternehmen „das mit Abstand größte Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit und den Standort Deutschland“ ist. Die Förderbank hat zudem ermittelt, dass Solo-Selbstständige mit 8,7 Prozent den größten bürokratischen Aufwand haben. Eine Branche, die besonders viel Arbeitszeit – nämlich 8,1 Prozent – auf bürokratische Prozesse verwendet, sei das Baugewerbe. Die Studie zeigt auch: Gemessen an einem Wert von 41,30 Euro pro Arbeitsstunde (Daten des Statistischen Bundesamtes für 2023) gaben die Unternehmen rund 61 Milliarden Euro für die Erfüllung sämtlicher gesetzlicher Vorgaben aus. (AML) W
Ausbildungsleiter Alexander Brotsmann ist im engen Austausch mit den Auszubildenden Robin und Hennes (v. r. n. l).
Mehr gefälschte Meisterbriefe
„Schmuckurkunden“ aus dem Internet sind von echten Urkunden kaum zu unterscheiden, warnt der ZDH. Auf welche Warnzeichen Sie achten sollten und wo Sie Hilfe finden.
Sie sehen täuschend echt aus und sind deshalb für Laien kaum zu erkennen: gefälschte Meister- oder Gesellenbriefe aus dem Internet. Spürbar habe die Anzahl solcher Schmuckurkunden zugenommen, sagt Markus Peifer, Bereichsleiter Organisation und Recht beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). „Dementsprechend erhalten wir auch von den Handwerkskammern vermehrt die Rückmeldung, dass gefälschte Meisterbriefe verwendet und vorgelegt werden.“
Carsten Buderer, Leiter des Geschäftsbereichs Recht bei der Handwerkskammer Karlsruhe, kann dies nur bestätigen. Es vergehe kaum ein Woche, in der die Kammer nicht auf die eine oder andere Weise mit gefälschten Meisterbriefen zu tun habe, berichtet er: „Entweder, jemand will bei uns im Kammerbezirk einen Betrieb eröffnen und reicht eine gefälschte Urkunde ein, oder eine andere Kammer möchte einen Meisterbrief, der angeblich von uns ausgestellt wurde, prüfen lassen.“ Da die Daten der Meisterprüfungen in den jeweiligen Kammern vorliegen, sei eine solche Überprüfung kein Problem.
Auch die Handwerkskammern in Magdeburg und Oldenburg haben schon Erfahrungen mit gefälschten Meisterbriefen gemacht und versichern: „Die Falschen fliegen auf.“ Schwieriger sei es hingegen für Arbeitgeber, eine gefälschte Urkunde zu erkennen, warnt Jan Frerichs, Jurist an der Handwerkskammer Oldenburg. „Vor allem, wenn es sich um fremde Kammern handelt und man deshalb nicht weiß, wie diese ihre Urkunden gestalten.“
Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten Es gibt allerdings typische Warnzeichen, bei denen Arbeitgeber misstrauisch werden sollten, unter anderem:
ɓ Tipp- oder Formatierungsfehler,
ɓ falsche Postleitzahlen,
ɓ ein nur schwach ausgeprägtes Siegel oder ɓ es sind nicht alle vier Teile der Meisterprüfung angegeben.
Andere Dinge, die fehlerhaft seien können, sind weniger leicht zu entdecken. „Es kommt zum Beispiel vor, dass die Urkunde zwar optisch einen sehr guten Eindruck macht, aber von einer Kammer ausgestellt sein soll, die den Meisterprüfungsausschuss für das angegebene Gewerk gar nicht hat“, sagt Carsten Buderer.
Die Folgen für Betriebe können gravierend sein Für die Betriebe, die auf eine gefälschte Urkunde hereinfallen, können die Folgen fatal sein: „Ich stelle jemanden ein, der die Expertise nicht hat und fachliche Fehler machen kann“, warnt Jan Frerichs. Noch ärgerlicher kann es werden, wenn der Betrieb einen
41 Prozent mehr
Betriebsschließungen
Laut einer KfW-Studie stehen mehr als 500.000 deutsche Mittelständler vor der Betriebsaufgabe.
Immer mehr deutsche Unternehmer überlegen, ihre Betriebe wegen fehlender Nachfolgelösungen zu schließen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des KfW-Mittelstandspanels. Rund 541.000 Inhaber würden eine Schließung in den nächsten fünf Jahren in Erwägung ziehen. Darunter seien 231.000 Inhaber, die eine Stilllegung bereits für das Jahr 2025 planen. Das entspricht bei den kurzfristigen Schließungen einem Zuwachs von 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Demgegenüber strebten 532.000 mittelständische Unternehmen bis Ende 2028 eine Betriebsnachfolge an. Darunter seien 215.000 Unternehmer, die sich eine Übergabe im Jahr 2025 wünschen. Hauptgrund für die Schließungspläne sei sehr oft das Alter, so die KfW. Inhaber mit Nachfolgeplänen für 2025 seien im Durchschnitt 65,4 Jahre alt. Viele von ihnen hätten noch nicht mit der Nachfolgesuche begonnen oder befänden sich erst in einem sehr frühen Stadium. „Für einige dürfte die Zeit daher zu knapp werden“, so die KfW. Rund ein Fünftel dieser Betriebe werde voraussichtlich keinen Nachfolger finden. Das liege an dem geringen Interesse an einer Übernahme unter Gründern. Derzeit gebe es im Mittelstand weniger als halb so viele Übernahmegründungen wie nachfolgebereite Unternehmen. (JW) W
Hauptgrund für die Aufgabepläne: Es finden sich keine übernahmebereiten Nachfolger.
Bei Zweifeln schicken
Sie uns gern eine Kopie oder einen Scan des fraglichen Prüfungszeugnisses oder Briefes.
Jan Frerichs, Jurist an der Handwerkskammer Oldenburg
„falschen“ Meister als Technischen Betriebsleiter einstellt. „Dann muss schnell Ersatz gefunden werden, damit der Betrieb überhaupt weiterlaufen kann.“
Die Vertreter der Kammern und auch der ZDH raten daher dringend, bei der Handwerkskammer, die auf dem Meisterbrief als Ausstellerin angegeben ist, nachzufragen, ob der Handwerker tatsächlich die Meisterprüfung dort abgelegt hat. „Bei Zweifeln schicken Sie uns gern eine Kopie oder einen Scan des fraglichen Prüfungszeugnisses oder Briefes. Wir können dem Betrieb dann mitteilen, ob die Urkunde von uns ausgestellt wurde“, sagt Frerichs.
Für solche Überprüfungen gibt es zudem kostenlose ZeugnisCheck-Apps, bei denen bereits zahlreiche Daten echter Zeugnisse hinterlegt sind. Diese Apps können auch von Betrieben genutzt werden. „Jedoch müssen für eine flächendeckende und verlässliche Überprüfung sämtliche Daten aller jemals in Deutschland erstellten Meisterbriefe hinterlegt werden“, schränkt Markus Peifer vom ZDH ein. Der Prozess laufe, sei jedoch noch nicht abgeschlossen. „Vor diesem Hintergrund ist Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhabern nach wie vor eine Abfrage bei der jeweiligen Handwerkskammer zu empfehlen“, betont Peifer. KATHARINA WOLF W
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In einem ehrlich erworbenen Meisterbrief steckt viel Arbeit. Doch immer häufiger werden gefälschte Urkunden bei Kammern und Betrieben vorgelegt.
Was sind Risikofaktoren für Selbstständige?
Die Risikoeinschätzung ist in kleinen Unternehmen enorm gestiegen. Neben Umsatz und Krankheitsausfällen macht ihnen vor allem eine Sache zu schaffen.
Welche Sorgen und Risiken treiben Selbstständige in diesem Jahr um?
Diese Frage hat sich der Versicherungsmonitor gemeinsam mit der Signal Iduna gestellt. Sie haben das Umfrageinstitut infas quo mit einer Studie beauftragt. Das Ergebnis: Besonders die steigenden Kosten und das dadurch sinkende Kaufverhalten machen den Unternehmern zu schaffen. Aber auch die wirtschaftliche und politische Unsicherheit steigert das Bewusstsein, dass Selbstständige hohe Risiken eingehen, ergibt die Umfrage. Das „Risikobarometer Selbstständige“ hat außerdem abgefragt, gegen welche Risiken sich Unternehmer bereits abgesichert haben. Befragt wurden über 600 Selbstständige mit und ohne Mitarbeitende. Unternehmer sehen erhöhte Risiken
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten bewerten Unternehmer die Risiken offenbar anders als in besseren Zeiten. Auf die Frage „Wie hoch ist nach Ihrer Einschätzung heute das Risiko, dass Ihr Unternehmen in den nächsten 12 Monaten in existenzielle Gefahr gerät?“ antworteten 22 Prozent „hoch“ oder „sehr hoch“. Das sei ein Anstieg von 7 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr.
Als Top Ten der größten Risiken für ihre Unternehmen gaben die Befragten an:
Risiko-Absicherung: Haftpflicht- und Sachversicherung vorn Gegen welche betrieblichen Risiken haben sich Selbstständige abgesichert? Die am häufigsten abgeschlossenen Versicherungen sind laut der Umfrage die Betriebshaftpflichtversicherung, gefolgt von der Sach- und Inhaltsversicherung sowie der Elektronikund Maschinenversicherung. Fragt man genauer nach, gegen welche Risiken sich Selbstständige versichert haben, sind es mit 32 Prozent Cyber- und Datenrisiken, 7 Prozent mehr Unternehmer haben diese Absicherung gegenüber 2024 abgeschlossen. Nach Einschätzung von infas quo sei diese Zahl überraschend gering. Immerhin habe knapp ein Drittel der Befragten vor, sich in diesem Bereich weiter abzusichern.
PROZENT der befragten Selbstständigen sind laut der Studie schon einmal Opfer eines Cyberangriffs geworden.
Barrierefreie Websites: ZDH gibt Antworten
Ab Sommer müssen Webauftritte, über die Kunden Produkte kaufen oder Dienstleistungen buchen können, barrierefrei sein. Detaillierte Informationen zur Umsetzung gibt es online.
Ab 29. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Online-Angebote sollen so auch für Menschen mit Einschränkungen problemlos nutzbar sein. Je nach Geschäftsmodell können auch Handwerksbetriebe und ihre Websites betroffen sein.
Der Zentralverband Deutsches Handwerks (ZDH) hat jetzt umfangreiche Informationen, Hintergründe und
Antworten auf häufig gestellte Fragen online veröffentlicht. Betriebe können so klären, ob sie betroffen sind und welche Maßnahmen sie umsetzen müssen.
Welche Websites müssen barrierefrei werden? Nicht jeder Betrieb muss über eine barrierefreie Website verfügen. Grundsätzlich sind nur Websites betroffen,
auf denen E-Commerce-Angebote für private Kunden, beispielsweise OnlineShops oder Buchungen von Handwerksleistungen, angeboten werden. Darüber hinaus sind Kleinstbetriebe ausgenommen, also Unternehmen, die ɓ weniger als zehn Personen beschäftigen und ɓ entweder einen Jahresumsatz von höchstens zwei Millionen Euro
Das sei dringend nötig, denn 17 Prozent der befragten Selbstständigen sind laut der Studie schon einmal Opfer eines Cyberangriffs geworden. Das entspricht einem Anstieg von 3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Sorgen über einen Cyberangriff macht sich knapp ein Viertel der Befragten. Auch der Wert stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozentpunkte.
Alarmsignal: Bürokratischer Aufwand beträgt einen Tag pro Woche In 2024 ist die Zeit für die Erledigung bürokratischer Aufgaben bei den Befragten um neun Stunden gestiegen – das ist mehr als ein Tag pro Woche. In größeren Unternehmen sind es zwölf Stunden in der Woche, im Vorjahr waren es noch zehn Stunden. Das Risikobarometer ergab auch, dass sich 62 Prozent der Unternehmen durch bürokratische Vorgaben eingeschränkt fühlen. Knapp ein Drittel fürchtet sogar, dass weitere bürokratische Regularien zu einer Existenzgefährdung führen könnten.
erzielen oder deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens zwei Millionen Euro beläuft.
Allerdings weist der ZDH darauf hin, dass noch nicht alle Fragen endgültig geklärt sind. Denn zum einen befinden sich die Standards, nach denen Barrierefreiheit definiert wird, noch in der Überarbeitung und werden voraussichtlich erst Anfang 2026 zur Verfügung stehen. Zum anderen verwenden das Gesetz und die zugehörige Verordnung unkonkrete Vorgaben und unbestimmte Rechtsbegriffe. Betroffene Betriebe sollten daher das Thema weiter beobachten.
Wünsche an die neue Regierung: weniger Bürokratie, weniger Kosten Wie könnten Betriebe in Zukunft so unterstützt werden, dass sich Risiken und Gefahren für ihre Arbeit verringern? Mit Abstand der größte Wunsch ist mit knapp 60 Prozent der Abbau von Bürokratie. 36 Prozent der Befragten fordern niedrigere Energie- und Rohstoffkosten sowie je 23 Prozent eine bessere digitale Infrastruktur und eine Absicherung vor Risiken. Bessere Bedingungen bei Finanzierungen wünschen sich 22 Prozent der Umfrageteilnehmer.
Weitere Sorgentreiber: Ausfälle wegen Unfall oder Krankheit Was genau könnte Unternehmen 2025 in Gefahr bringen? Die bedeutendsten fünf Risikoereignisse sind der Studie zufolge:
ɓ Krankheit/Unfall mit Ausfallzeiten (42 Prozent), ɓ Ausfall von IT-Systemen (30 Prozent),
ɓ Zahlungsausfall bei Auftraggebern (29 Prozent), ɓ Schäden oder Verlust, zum Beispiel durch Einbruchdiebstahl oder Brand (28 Prozent), ɓ Cyber- und Datenrisiken (24 Prozent).
Vor allem im Vergleich zum Vorjahr sei die Angst vor den ersten vier Ereignissen besonders angestiegen, teilten die Herausgeber der Studie mit. Aufgrund der großen Risikoeinschätzung sei es nicht nachzuvollziehen, warum sich nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Unternehmer auch gegen Krankheit oder Unfall abgesichert hat: Gut 40 Prozent der Befragten geben an, dass sie abgesichert sind. 33 Prozent haben es nicht vor und 26 Prozent planen, sich abzusichern.
Wer eine Absicherung plant, beschäftigt sich vor allem mit einer Unfall-, Krankentagegeld- oder einer Berufsunfähigkeitsversicherung, ergab die Umfrage. Nutzung von KI-Verfahren nimmt zu, aber damit auch Sorgen Verfahren, die von künstlicher Intelligenz (KI) gestützt werden, nutzen 40 Prozent der Befragten. Mit steigender Nutzung von KI wachse aber auch die Sorge, dass bestimmte Tätigkeiten durch KI überflüssig oder weniger wichtig werden könnten. MARTINA
Diese Fragen sind noch offen Unklar sei etwa, ob sogenannte „Overlay-Tools“ zulässig sind, um Firmenwebseiten barrierefrei zu gestalten. Damit wird eine Software bezeichnet, die der Website hinzugefügt wird. Menschen mit Beeinträchtigungen können dann beispielsweise über eine Toolbar die Seite auf ihre Bedürfnisse anpassen. Der ZDH rät dazu, derzeit nicht auf solche Tools zurückzugreifen. Eine rechtssichere Umsetzung der Vorschriften sei damit nach aktuellem Stand voraussichtlich nicht gewährleistet.
Ein weiterer offener Punkt sei die reine Online-Terminvergabe, auch mit
JAHN W
späterer Zahlung vor Ort. Obwohl einiges dafür spreche, dass das BFSG in diesem Fall gilt, rät der ZDH hier zur Vorsicht. (KW) W
E-Rechnung in der Praxis: Das sagen Betriebe
Mehr als 100 Tage gilt die Empfangspflicht bei der E-Rechnung inzwischen: Drei Betriebe berichten von ihren Erfahrungen – und ob sie schon E-Rechnungen verschicken.
Die Empfangspflicht bei der E-Rechnung gilt seit 1. Januar 2025. Für Betriebe bedeutet das: Sie müssen seither elektronische Rechnungen von anderen Unternehmen empfangen, verarbeiten und archivieren können. Wir haben bei drei Handwerksbetrieben nachgefragt, was gut läuft, wo es hakt und wie sie sich auf die Ausstellungspflicht vorbereiten, die ab dem 1. Januar 2027 auf Unternehmen in Deutschland zukommt. Hier sind die Antworten.
Wie klappt es mit der neuen E-Rechnungspflicht? Drei Handwerksbetriebe berichten, was sich seit 1. Januar 2025 geändert hat.
An den Prozessen hat sich gar nicht so viel geändert.
Petra Reupke, Büromanagerin beim SHK-Betrieb Frank Reupke
E-Rechnung: „Die Bedenken haben sich gelegt, wir wollen künftig alle Vorteile nutzen“ Wie startet das Jahr 2025 mit der E-Rechnung und können wir überhaupt arbeiten? Diese Frage hat sich Petra Reupke (Foto) Ende 2024 häufig gestellt. Nach knapp 100 Tagen E-Rechnungspflicht zieht sie ein erstes Fazit: „Meine Bedenken haben sich gelegt. An den Prozessen hat sich gar nicht so viel geändert“, sagt die Unternehmerfrau, die beim SHK-Betrieb Frank Reupke das Büro managt. Seit Jahresanfang bekommt der Handwerksbetrieb aus Garbsen häufiger Rechnungen per E-Mail und seltener per Post. In dieser Entwicklung sieht Petra Reupke klare Vorteile: „Die Rechnungen der Lieferanten sind jetzt schneller bei uns und wir können unseren Kunden schneller eine Rechnung schicken.“ Doch sie weiß auch, dass der Betrieb noch nicht alle Potenziale der E-Rechnung nutzt.
„Wir sind dabei, unsere gesamten Prozesse zu optimieren, und suchen dafür noch die richtige Software.“ Zusammen mit ihrem Mann, Gas- und Wasserinstallateurmeister Frank Reupke, hat sie sich deshalb bei der Handwerkskammer Hannover beraten lassen: „Dort haben wir zunächst geklärt, welche Anforderungen wir in unserem SHK-Betrieb haben und welche Software-Programme diese erfüllen können“, berichtet die Unternehmerfrau.
In die engere Auswahl haben es neun Programme geschafft: Jetzt wollen Petra und Frank Reupke bis zum Sommer eine Entscheidung treffen, welche Software-Lösung sie künftig nutzen wollen. Ihnen sei bewusst, dass es zwischen einzelnen Software-Lösungen große Preisunterschiede gibt. Digitalisieren wollen die beiden aber auf jeden Fall: „Wir wollen uns nicht nur auf das Pflichtprogramm beschränken“, sagt Petra Reupke.
„Kostenfreier QUBA-Reader funktioniert wunderbar“ Wenn bei Traute Meyer (Foto) Rechnungen per E-Mail eingehen, prüft die Inhaberin von Fotospektrum in Oyten immer, ob es sich um eine normale Rechnung im PDF-Format handelt oder ob es eine E-Rechnung im ZUGFeRDFormat ist. „Dafür nutze ich den kostenfreien QUBA-Reader und das funktioniert wunderbar“, berichtet sie.
Und war schon eine E-Rechnung dabei? „Bislang schickt nur unserer Steuerberater E-Rechnungen“, sagt die Fotografin. Sie arbeitet vor allem für Privatkunden, hat aber auch einige große Firmenkunden. „Von denen hat noch keiner nach einer E-Rechnung gefragt“, so Meyer. Trotzdem will sich die Unternehmerin rechtzeitig auf die Ausstellungspflicht bei der E-Rechnung vorbereiten. Sie weiß, dass sie spätestens 2027 für ihre Firmenkunden solche Rechnungen erstellen muss. „Es wäre schön, wenn es dafür auch eine kostenfreie Lösung gibt, denn die Anschaffung einer teuren Software lohnt sich für mich nicht“, sagt Meyer.
Kaufmann heißt, so hinterlegt. Auf Wunsch könne das Programm von Hottgenroth aber auch XRechnungen erstellen. „Das kam bislang nur einmal vor“, berichtet Fach. Doch das von der Behörde gewünschte XRechnungs-Profil sei mit dem Software-Programm nicht möglich gewesen. „Wir haben in dem Fall eine andere Lösung gefunden.“ Sollte der SHK-Betrieb von der Behörde einen Folgeauf-
trag erhalten, weiß Fach, dass sie sich mit den XRechnungs-Profilen beschäftigen muss. ANNA-MAJA LEUPOLD W w Sie haben noch Fragen zur E-Rechnung oder wollen von Ihren Erfahrungen mit der Umstellung auf die E-Rechnung berichten? Dann schreiben Sie an: leupold@handwerk.com
27.8. Hannover
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Rechnungsversand: „Einheitliche Regeln für alle Unternehmen wären schön“ Bei Fach Heizungsbau in Norden gehen die Rechnungen von Lieferanten noch auf verschiedensten Wegen ein: Mal sind es Papierrechnungen, mal normale PDF-Rechnungen und mal E-Rechnungen. „Jeder kocht sein eigenes Süppchen“, meint Nadine Fach (Foto), die sich im Betrieb um den Rechnungsein- und -ausgang kümmert. Sie würde sich einheitliche Regeln für alle wünschen. Denn durch den unregelmäßigen Eingang von E-Rechnungen sei es schwieriger, eine Routine im Umgang mit elektronischen Rechnungen zu finden.
Aufträge erhält der SHK-Betrieb vor allem von Privatkunden. Doch ab und zu ist das Team um Michael Fach auch für gewerbliche Kunden im Einsatz. „Inzwischen verschicken wir an Unternehmen schon E-Rechnungen, auch wenn bislang niemand explizit danach verlangt“, berichtet Fach. Doch warum macht der SHKBetrieb das? „Unser Software-Programm kann das, daher wollten wir schon loslegen, bevor die Ausstellungspflicht kommt“, meint die Unternehmerfrau.
Laut Fach versendet der SHK-Betrieb E-Rechnungen in der Regel im ZUGFeRD-Format. Das sei im Software-Programm, das
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Auch im Minijob sind Pausen notwendig
Mini hin oder her: Auch für geringfügig Beschäftigte gelten die gesetzlichen Pausenzeiten. Warum die tägliche Arbeitszeit entscheidend ist und welche Ausnahme es für Jugendliche gibt.
Wer nur einen Minijob hat, braucht doch eigentlich keine Pause, könnte man denken. Doch das ist ein Irrtum. Denn entscheidend für die Ruhepausen ist nicht die monatliche oder die wöchentliche Arbeitszeit. Es kommt auf den einzelnen Arbeitstag an, erklärt die Minijob-Zentrale in einem Blogbeitrag.
Verpflichtende Pausen und freiwillige Pausen Grundsätzlich gelten für Minijobber dieselben Pausenregelungen wie für alle anderen Arbeitnehmer. Das heißt:
ɓ nach 6 Stunden Arbeitszeit: mindestens 30 Minuten Pause,
ɓ nach 9 Stunden Arbeitszeit: mindestens 45 Minuten Pause.
Diese Vorgaben sind die im Arbeitszeitgesetz festgelegten Mindestpausen, so die Minijob-Zentrale. Sie dürfen weder im Arbeitsvertrag ausgeschlossen werden, noch können Minijobber darauf verzichten, um früher Feierabend zu machen. Die Einteilung hingegen
ist flexibel: Pausenzeiten können aufgeteilt werden, solange jede Teilpause mindestens 15 Minuten dauert.
Bei kürzeren Arbeitszeiten können Arbeitgeber mit ihren Minijobbern freiwillige Pausen vereinbaren. Verpflichtet sind sie dazu nicht. Zudem können Betriebe auch längere Pausen als die Mindestzeiten anbieten, heißt es weiter.
Besondere Regelungen für Jugendliche
Auch Jugendliche unter 18 Jahren arbeiten häufiger in Minijobs. Hier gelten die strengeren Regeln des Jugendarbeitsschutzgesetzes, das grundsätzlich Arbeitszeiten und Pausen für minderjährige
Beschäftigte festlegt, erklärt die Minijob-Zentrale.
Demnach dürfen Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren maximal acht Stunden am Tag und 40 Stunden in der Woche arbeiten. Außerdem ist Wochenendarbeit nur in Ausnahmefällen erlaubt, wie etwa in der Gastronomie oder in der Landwirtschaft.
Auch bei den Pausen gelten Sonderregeln:
Einmal durchatmen: Pausen sind zur Erholung da.
ɓ Jugendliche dürfen nicht länger als 4,5 Stunden ohne Pause arbeiten.
ɓ Bei 4,5 bis 6 Stunden Arbeitszeit gelten mindestens 30 Minuten Pause.
Entscheidend ist nicht die monatliche oder die wöchentliche Arbeitszeit. Es kommt auf den einzelnen Arbeitstag an.
ï Von den Grundlagen der Fotografie bis hin zur effektiven Schachstrategie – Expertentipps für dein Hobby
• Mit kreativen Fotobeispielen und QR-Codes, um Schachpartien zu üben
ɓ Bei mehr als 6 Stunden Arbeitszeit sind mindestens 60 Minuten Pause Pflicht.
Pausen werden nicht bezahlt
Manchmal müssen Arbeitgeber ausdrücklich darauf hinweisen: Pausen zählen nicht als Arbeitszeit und werden nicht bezahlt. Dabei kommt es nicht auf gesetzlich festgelegte oder freiwillige Pausen an. Der Arbeitstag verlängert sich also um die Pausenzeit, stellt die Minijob-Zentrale klar. Auch das ist gesetzlich im Arbeitsrecht geregelt. Raucherpausen zählen übrigens ebenso wenig zur Arbeitszeit wie andere Pausen. Sie werden also weder vergütet noch besteht ein Anspruch auf Raucherpausen. Kurze Unterbrechungen, wie zum Beispiel der Gang zur Toilette, zählen jedoch zur Arbeitszeit und müssen bezahlt werden.
KATHARINA WOLF W
Dienst nach Vorschrift auf Rekordniveau
Der Gallup Index zeigt: Immer mehr Beschäftigten in Deutschland ist ihr Job gleichgültig. Doch für Arbeitgeber liegt darin auch eine Chance.
Bei den Beschäftigten in Deutschland herrscht zunehmend Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Arbeitgeber: Mit 78 Prozent erreicht der Anteil derjenigen, die sich emotional nur wenig an ihren Betrieb gebunden fühlen und deshalb Dienst nach Vorschrift machen, einen historischen Höchststand. Das ist das zentrale Ergebnis des Gallup Engagement Index, der seit 2001 jährlich erhoben wird. Dafür wurden insgesamt 1.700 zufällig ausgewählte Arbeitnehmende ab 18 Jahren befragt.
Gleichzeitig liegt die hohe emotionale Bindung mit neun Prozent das erste Mal im einstelligen Bereich. Ebenso gesunken ist der Teil derjenigen, der schon innerlich gekündigt hat, und zwar von 19 auf 13 Prozent.
Innere Kündigung sinkt, Motivation steigt nicht „Unternehmen haben es geschafft, innere Kündigungen durch gezielte Maßnahmen zu reduzieren – aber sie haben es nicht geschafft, Motivation zu wecken und zu stärken“, kritisiert Marco Nink, bei Gallup Emea zuständig für Forschung und Analysen.
Dabei profitieren Betriebe massiv von Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung, unterstreichen weitere Zahlen des Beratungsunternehmens.
Emotional hoch gebundene Mitarbeitende sind nicht nur weniger offen für fremde Angebote, sondern Gallup ermittelte auch ɓ 78 Prozent weniger Fehlzeiten, ɓ 63 Prozent weniger Arbeitsunfälle, ɓ 32 Prozent weniger Qualitätsmängel, ɓ 10 Prozent bessere Kundenbewertungen,
ɓ 18 Prozent höhere Produktivität (Vertriebskennzahlen), ɓ 14 Prozent höhere Produktivität (Produktionskennzahlen).
Arbeitgeber können Wechselwillige abwerben Chancen bieten sich hingegen für Arbeitgeber, die Fachkräfte suchen. So ergab die Befragung, dass nur die Hälfte der Teilnehmenden uneingeschränkt beabsichtigt, in einem Jahr noch bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu sein – diese „latent Suchenden“ sind offen für Angebote anderer Arbeitgeber, die ihnen bessere Arbeitsbedingungen ermöglichen. „Die vorherrschende schwach ausgeprägte emotionale Bindung trägt zur Wechselwilligkeit bei“, bestätigt Nink. (KW) W
Steuerfreie Extras: Mehr Netto für’s Team
In unsicheren Zeiten helfen steuerfreie Gehaltsextras und Sachleistungen, um Ihre Mitarbeitenden zu motivieren und zu binden. 15 Extras, die sich lohnen.
Steigende Lebenshaltungskosten und eine unsichere Auftragslage stellen Arbeitgeber vor Herausforderungen. Mitarbeitende erwarten höhere Gehälter, doch Lohnerhöhungen sind in dieser Wirtschaftslage für viele Betriebe schwierig. Eine Alternative bieten steuerund sozialversicherungsfreie Gehaltsextras. Voraussetzung: Die Extras gibt es zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Lohn. Arbeitgeber im Handwerk haben dabei viele Möglichkeiten. Hier sind 15 Beispiele.
1. Sachbezüge: Gutscheine und Gutscheinkarten Eines der beliebtesten Gehaltsextras: Sie können Ihren Mitarbeitenden jeden Monat bis zu 50 Euro in Form von Gutscheinen oder Geldkarten zukommen lassen (§ 8 Abs. 2 Satz 11 EStG). Das müssen nicht nur Tankgutscheine sein. Erlaubt sind auch Gutscheine und Gutscheinkarten, die Ihre Mitarbeitenden ausschließlich zum Bezug von Waren und Dienstleistungen berechtigen. Barzahlungen und Gutscheinkarten mit Barzahlungsfunktion sind hingegen nicht steuerfrei.
Tipp: Die 50 Euro sind eine monatliche Freigrenze, bei der das Finanzamt alle Sachzuwendungen dieser Art zusammenrechnet. Überschreiten Sie den Betrag auch nur um einen Cent, müssen Sie für die gesamte Zuwendung Lohnsteuer und Sozialabgaben zahlen.
2. Kaffee und Brötchen – im kleinen Umfang Speisen und Getränke können Sie Mitarbeitenden zum Verzehr im Betrieb unentgeltlich anbieten. Dazu zählen Obst, Kekse, Mineralwasser, Tee und Kaffee. Auch eine Kombination aus Heißgetränken und unbelegten Backwaren wie Laugenbrötchen bleibt steuer- und beitragsfrei, das hat der Bundesfinanzhof entschieden (Urteil vom 3. Juli 2019, Az. VI R 36/17) Tipp: Trennen Sie private und Firmeneinkäufe. Das Finanzamt akzeptiert keine gemischten Einkaufsbelege.
3. Steuerfreie Essenszuschüsse im Jahr 2025 Kantine Fehlanzeige? Kein Problem: Stattdessen können Sie Ihren Mitarbeitenden Essensgutscheine oder digitale Essensmarken anbieten. Im Jahr 2025 ist ein Zuschuss bis zu 7,50 Euro pro Arbeitstag steuerfrei möglich. Achten Sie dabei aber auf die Regeln für Essenszuschüsse.
4. Kinderbetreuung als Gehaltsextra Eines der wertvollsten steuerfreien Gehaltsextras: Sie können die Betreuungskosten für Kinder von Mitarbeitenden ganz oder anteilig übernehmen, solange das Kind noch nicht zur Schule geht. Der Zuschuss ist in voller Höhe steuer- und sozialversicherungsfrei, wenn Sie ihn zusätzlich zum Arbeitslohn zahlen.
Für Gutscheine gilt eine monatliche Freigrenze von 50 Euro. Das Finanzamt zählt dabei alle Sachzuwendungen zusammen. Überschreiten Sie den Betrag, werden Lohnsteuer und Sozialabgaben fällig.
Dem Finanzamt müssen Sie den Beitragsnachweis des Kindergartens oder die Rechnung der Tagesmutter vorlegen. Auf diesem Beleg müssen Sie die Höhe Ihres Zuschusses vermerken.
5. Kosten für Notbetreuung von Angehörigen
Als Arbeitgeber können Sie bis zu 600 Euro jährlich für die kurzfristige Notbetreuung von Kindern unter 14 Jahren oder pflegebedürftigen Angehörigen übernehmen (§ 3 Nr. 34a (b) EStG). Der Zuschuss bleibt steuer- und sozialabgabenfrei, wenn die Betreuung berufsbedingt notwendig ist. Auch berufliche Gründe erkennt das Finanzamt an, zum Beispiel Überstunden oder die Teilnahme an einer Fortbildung. Für den Betriebsausgabenabzug müssen Sie die Rechnungen vorlegen.
6. Betriebliche Gesundheitsförderung
Steuerfrei können Sie bis zu 600 Euro pro Jahr und Mitarbeitendem in Gesundheitsmaßnahmen investieren. Dazu zählen Angebote wie Rückenschulungen und andere Kurse, etwa für Entspannungstechniken
7,50
EURO hoch kann ein steuerfreier Zuschuss pro Arbeitstag für einen Essensgutschein sein.
oder zur Tabakentwöhnung, aber auch eine Ernährungsberatung und Grippe-Schutzimpfungen. Damit das Finanzamt die betriebliche Gesundheitsförderung anerkennt, muss der Anbieter der Gesundheitsmaßnahme die gesetzlichen Bedingungen nach § 3 Nr. 34 Einkommensteuergesetz (EStG) erfüllen. Achten Sie auf einen entsprechenden Nachweis des Anbieters.
7. Arbeitsplatzbrille Falls ein Mitarbeitender eine Arbeitsplatzbrille benötigt, können Sie die Kosten übernehmen. Steuerfrei ist diese Leistung, wenn ein Augen- oder Betriebsarzt die Sehhilfe verschreibt und die Kosten angemessen sind. Für die Brillenfassung empfehlen Steuerberater einen Preisrahmen von 200 bis höchstens 400 Euro. Bei der Wahl der Gläser ergibt sich der Maximalbetrag aus dem medizinisch Notwendigen.
8. Beiträge zur privaten Unfallversicherung Eine private Unfallversicherung hilft bei bleibenden körperlichen Schäden durch Unfälle. Sie können
Wachsen Ihnen die Probleme über den Kopf? Benötigen Sie kurzfristig Hilfe oder Unterstützung? ● Ihr externer Finanzmanager ● Finanz- und Prozessmanagement
für Ihre Mitarbeitenden eine Gruppenversicherung abschließen und dafür pauschal 20 Prozent Lohnsteuer abführen. Die Prämie darf 100 Euro pro Jahr und Mitarbeitendem nicht übersteigen (§ 40b Abs. 3 EStG).
9. Betriebliche Krankenzusatzversicherung: 50 Euro pro Monat Ebenso können Sie eine betriebliche Krankenversicherung per Gruppenvertrag abschließen. Die Beiträge bleiben steuer- und sozialabgabenfrei, wenn sie 50 Euro pro Mitarbeitendem und Monat nicht überschreiten.
10. Notfallbeihilfe Bis zu 600 Euro jährlich können Sie bei Krankheit, dem Tod naher Verwandter, Naturkatastrophen und anderen Unglücksfällen auszahlen. Ob es sich um einen Notfall handelt, entscheidet das Finanzamt unter anderem anhand der Einkommensverhältnisse und des Familienstands des Arbeitnehmers (R 3.11 Abs. 2 LStR, Ausgabe 2025).
11. Steuerfreier Zuschuss zum Urlaub: Erholungsbeihilfen Sie können auch einen Zuschuss zum Erholungsurlaub spendieren. Wenn Sie ihn pauschal mit 25 Prozent versteuern, ist der Zuschuss für Ihre Mitarbeitenden steuerfrei. Auszahlen dürfen Sie pro Jahr maximal 156 Euro pro Mitarbeitendem (§ 40 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 EStG).
Tipp: Auch den Familien der Mitarbeitenden können Sie eine Erholungsbeihilfe zahlen – möglich sind pro Jahr bis zu 104 Euro für Ehegatten und 52 Euro für jedes Kind.
12. Smartphones, Tablets und Internet als steuerfreies Gehaltsextra Beliebte steuerfreie Gehaltsextras sind Smartphones, Tablets oder Notebooks. Steuerfrei ist es, wenn sie Ihre Mitarbeitenden erlauben, betriebseigene Geräte nicht nur dienstlich, sondern auch privat zu nutzen (§ 3 Abs. 45 EStG).
Sie wollen Arbeitnehmern solche Geräte ausschließlich zur privaten Nutzung überlassen? Wenn Sie die Überlassung pauschal mit 25 Prozent versteuern, bleibt die Nutzung für die Mitarbeitenden steuerund abgabenfrei (§ 40 Abs. 2 Satz 1 Nr. 5 EStG).
13. Umzugskosten bei betrieblichem Anlass steuerfrei
Unterstützen Sie Mitarbeitende bei einem Umzug, der aus betrieblichen Gründen erfolgt, können Sie die entstehenden Kosten steuerfrei übernehmen (§ 3 Nr. 16 EStG).
14. Aufmerksamkeiten zu persönlichen Anlässen
Ein kleines Geschenk zum Geburtstag, zur Hochzeit oder zur Geburt? Wenn der Wert unter 60 Euro liegt und es sich um eine Sachzuwendung handelt, ist das für Ihre Mitarbeitenden steuerfrei. Bargeld ist hier allerdings nicht erlaubt.
15. Betriebliche Veranstaltungen Ein Sommerfest, ein Grillabend oder die Weihnachtsfeier: Wenn Sie pro Veranstaltung und Mitarbeitendem unter 110 Euro bleiben und das ganze Team einladen, ist der Betrag steuerfrei. JÖRG WIEBKING W
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Neuer Hilux mit Hybridtechnik
Der Toyota Hilux bekommt elektrische Unterstützung: 48-Volt-Technik macht den robusten Allradler für Handwerker sparsamer. Wir haben getestet, was der Hybrid-Pick-up im Gelände leistet.
Knapp 25.000 Pick-ups wurden letztes Jahr in Deutschland zugelassen – 90 Prozent davon auf Gewerbetreibende. Ein Geschäftsbereich, den sich Toyota in Deutschland mit Ford, VW, Dodge und Isuzu teilt. Da große Dieselmotoren aber die CO₂-Flottenbilanz des Herstellers belasten, hat der Toyota Hilux jetzt ein 48-V-Mild-Hybridsystem. Dessen ElektromotorGenerator unterstützt den 150 kW/204 PS starken Diesel beim Anfahren oder Beschleunigen mit rund 12 kW/19 PS. Den Strom liefert eine Mini-Batterie, die beim Bremsen gewonnene Energie speichert. Die Hybridtechnik soll rund fünf Prozent Kraftstoff sparen und gleichzeitig ein etwas ruhigeres Fahrgefühl bringen. Erhältlich ist sie nur beim 2,8-Liter-Diesel. Kosten: ab 45.659 Euro (zzgl. USt) in der zweiten Ausstattungsstufe Comfort. Parallel bleibt der 2,8er ohne Hybridantrieb für 38.979 Euro (zzgl. USt, Basisausstattung) im Programm.
Mildhybrid im Gelände
In der Praxis fährt sich der Mildhybrid eher unspektakulär. Beim Ampelstart springt sein Motor etwas schneller an und beschleunigt sanfter, was auch an dem auf nur noch 600 U/min gesenkten Leerlauf liegt. Kurz darauf biegen wir rechts ab auf einer der vielen Schotterpisten, die sich in wildem Auf und Ab durch die spektakuläre Landschaft winden. Dort klettert der Kleinlaster völlig unbeeindruckt selbst steilste Schotterpisten mit fußballgroßen Steinbrocken hoch. Ob’s an der E-Unterstützung oder am ebenfalls neu eingeführten Offroadsystem liegt? Schwer zu sagen. Jedenfalls erleichtert das Multi Terrain Select (MTS) genannte System dem Fahrer die Arbeit. Aktiviert über einen Schalter auf der Mittelkonsole, passt es die Traktion den Fahrbedingungen an. Vorausgesetzt, der Fahrer hat sich fürs richtige der sechs Programme wie Sand, Schlamm, Schotter oder Schnee entschieden. Kombiniert wird das MTS-System mit dem bewährten Allradantrieb samt Untersetzung und Differenzialsperre, wegen dem die meisten Gewerbetreibenden einen Hilux überhaupt kaufen.
GR Sport II: Alles nur Show? Und dann gibt es da noch die Freizeitpiloten, die Kö oder Kudamm als ideales Territorium sehen und deren Mini-Trucks eher selten Schotter unter die Räder bekommen. Diese Klientel bedient Toyota mit
PROZENT der knapp 25.000 Pickup-Neuzulassungen im Vorjahr gingen an Gewerbetreibende.
dem Hilux GR Sport II. In dieser 55.100 Euro (zzgl. USt) teuren und ebenfalls 204 PS starken Ausstattungsversion macht der Pick-up optisch einen auf dicken Max, mit breiterer Spur, ausgestellten Kotflügeln und 17-Zöllern aus Alu. Doch die japanischen Techniker werden nicht müde zu erklären, dass da mehr als Show dahintersteckt. Dank verstärkter Radaufhängung, Federung und Bremsen und größerer Bodenfreiheit sei der vom Gazoo-Racing-Team beein-
Entgangene Prämie: Autohaus muss zahlen
Der Verkäufer konnte den Liefertermin für ein Elektroauto nicht halten. Da die staatliche Förderung sank, verlangte der Kunde Schadensersatz – und mehr.
Der Fall: Der Kunde eines Autohauses bestellte im Jahr 2022 ein Elektroauto und vereinbarte einen unverbindlichen Liefertermin noch im selben Jahr – zu diesem Zeitpunkt zahlte der Staat Autokäufern bei der Anschaffung eines solchen Fahrzeugs noch eine Umweltprämie von 6.000 Euro. Doch das Autohaus konnte nicht liefern. 2023 setzte der Kunde daher eine
sechswöchige Frist und trat dann vom Kauf zurück. Anschließend leaste er bei einem Wettbewerber ein anderes E-Modell. Allerdings betrug die Umweltprämie nur noch 4.500 Euro. Der Kunde verlangte nun vom ersten Autohaus nicht nur die entgangene Förderung von 1.500 Euro, sondern auch die Erstattung der Leasing- und weiterer Kosten in Höhe von rund 4.000 Euro. Das Autohaus weigerte sich, zu zahlen. Schließlich sei der vereinbarte Liefertermin unverbindlich gewesen. Der Kunde klagte. Das Urteil: Das Amtsgericht München gab dem Kläger teilweise Recht. Der Kunde habe dem Autohaus eine Frist gesetzt, die mit den AGB des Autohauses vereinbar war. Deshalb hätte der Händler bis zum Ablauf der Frist liefern müssen. Der pauschale Verweis auf Lieferverzögerungen und
Produktionsengpässe beim Hersteller reiche nicht aus, so die Richter. Der Kunde habe sich ein Ersatzfahrzeug anschaffen müssen und könne die Differenz der Umweltprämie sowie weiterer zusätzlicher Kosten als Schadensersatz geltend machen. Die Leasingkosten hingegen müsse das Autohaus nicht erstatten, weil die Konditionen der Verträge nicht vergleichbar seien. Das Gericht verurteilte das Autohaus zur Zahlung von knapp 2.000 Euro. Allerdings: Am Ende ging es doch etwas günstiger. In der Berufungsverhandlung schlossen die Streitenden einen Vergleich über die Zahlung von 1.250 Euro. (KW) W
AG
München: Urteil vom 1. Februar 2024, Az. 223 C 15954/23
flusste GR Sport II „der am besten fahrende Hilux in seiner 55-jährigen Geschichte“. Tatsächlich ist ein Unterschied zum Standardmodell spürbar. Der GR Sport II fährt auf üblen Pisten einen Hauch ruhiger und ausgewogener, erlaubt im Gelände höhere Geschwindigkeiten. Womöglich grüßt da doch die Rallye Dakar, die der Toyota Hilux bereits dreimal gewonnen hat? Auch auf geteerter Piste fühlt er sich geschmeidiger und weniger nervös an.
Bewährte Technik mit Schwächen Bei aller Offroadkompetenz: Zurück auf der Straße beschleicht uns das Gefühl, dass der bereits 2015 eingeführte Wagen in die Jahre gekommen ist. Seine analogen Rundinstrumente, das Multimediasystem mit dem kleinen Bildschirm samt pixeliger Rückfahrkamera und der wie ein Fremdkörper weit aus der Mittelkonsole ragende Schalthebel wirken im Vergleich zum Ford Ranger und zu dem davon abgeleiteten VW Amarok fast schon antiquiert. Dass die Doppelkabine fast auf den Cent so viel kostet wie der vergleichbare Ford, sollte zu denken geben. Für 2026 hat Toyota aber einen komplett neuen Hilux angekündigt. Wen dann das Umweltgewissen zwickt, der kann sogar eine vollelektrische Version wählen. CLEMENS NOLL-VELTEN/SP-X W
Organ der Handwerkskammern 130. Jahrgang
Herausgeber: Schlütersche Fachmedien GmbH Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe
Erscheinungsweise: monatlich Bezugspreis: Jahresabonnement: ¤ 46,00 inkl. Versand und MwSt. Studierende ¤ 28,00 Einzelheft ¤ 1,50 zzgl. Versandkosten Für die in der Handwerksrolle eingetragenen Handwerker ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. ISSN 0029-1617 Druck: NOZ Druckzentrum, Weiße Breite 4, 49084 Osnabrück
Den Strom liefert eine Mini-Batterie, die beim Bremsen gewonnene Energie speichert.
In der Praxis fährt sich der Mildhybrid eher unspektakulär.
Ergonomie und Platzangebot bleiben gut.
Das Interieur wirkt mittlerweile etwas angestaubt.
Toyota macht den Hilux zum Mildhybrid.
Die hohe Geländegängigkeit
Auch
Der GR Sport II fährt auf üblen Pisten einen Hauch ruhiger und ausgewogener, erlaubt im Gelände höheres Tempo.
Kreative Torten mit Köpfchen
Zu jedem Anlass entstehen in der Konditorei von Melanie Bauer-Sonntag tolle Motivtorten. Dahinter steckt nicht nur handwerkliches Können, sondern auch jede Menge Akribie.
Jede Torte, die das Geschäft von Melanie BauerSonntag verlässt, ist nicht nur für die Kunden eine Freude. Auch die Inhaberin von Melea Cakedesign in Rastede erfüllt es mit Stolz: „Wir bedienen Emotionen – denn die bestellten Torten werden für Feiern mit positiven Anlässen bestellt. Diese Wünsche dürfen wir erfüllen – das macht Spaß“, sagt die Inhaberin der Konditorei.
Ohne Zeitplan keine gute Qualität Was die Kunden meist nicht ahnen, ist die akribische Organisation, die hinter der Produktion steckt. „Ohne eine detaillierte Wochen- und Tagesplanung würde es hier nicht rundlaufen“, betont Bauer-Sonntag.
Die größten Herausforderungen bei der Tortenherstellung seien die kurze Haltbarkeit der Lebensmittel und die Kühlkapazitäten. Zudem sollen die „Kunstwerke“ nicht nur gut aussehen und gut schmecken. „Die Torten sollen auch an den Tagen nach der Übergabe noch haltbar und schmackhaft sein“, erläutert sie ihren Anspruch. Daher regele ihr Wochenplan genau, wann beispielsweise Böden gebacken werden, wie viel Vorlauf die Herstellung der Füllungen braucht oder wie viel Zeit in die Dekoration fließt. Besonders zu großen Anlässen wie Ostern oder zur Konfirmations- und Einschulungszeit sei Akribie und Disziplin gefordert – auch bei der Terminierung der Abholzeiten.
W NAMEN UND NACHRICHTEN
Teamwork: Jeder darf seine Stärken entfalten Damit jeder Handgriff sitzt, sind alle aus dem siebenköpfigen Team bei der Wochenbesprechung dabei. Dort werden Aufträge erläutert, Aufgaben verteilt und Ziele festgesetzt. „Nicht jeder kann alles gleich gut.
Deshalb setzen wir die Mitarbeitenden so ein, dass sie ihre Stärken entfalten können“, erklärt BauerSonntag. Das trage zu einem guten Endergebnis und
Innovationen
Die Liebe für Zahlen ist von Vorteil.
Melanie BauerSonntag, Inhaberin
forderten ihr viel ab. Somit erledigt die angestellte Meisterin wichtige Aufgaben in der Betriebsführung. „Den Teamgedanken leben wir beide, da sind wir von Beginn an auf einer Wellenlänge“, berichtet die 45-Jährige.
Selbstständigkeit und Selbstverwirklichung Die Idee für ihre Selbstständigkeit sei eine Eingebung gewesen: „Ich hatte das Gefühl, nach knapp 20 Jahren als Angestellte etwas in meinem Leben ändern zu müssen. Mir war bewusst, dass ich aus einem sicheren Arbeitsverhältnis ins Risiko gehe“, sagt die Unternehmerin, die sich vor gut zweieinhalb Jahren selbstständig gemacht hat. Ausreichend berufliche Erfahrung hatte sie gesammelt, vor allem im Controlling und der Buchhaltung. Die Leidenschaft für schöne Torten sei aus ihrem privaten Kontext heraus gewachsen. „Erst habe ich für meine Jungs gebacken, dann für Freunde“, erinnert sie sich. Später habe sie begonnen, nach den Vormittagen in der Buchhaltung in einer Bäckerei Torten zu dekorieren. Das habe sie so erfüllt, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen wollte. Heute schaut Melanie Bauer-Sonntag zufrieden und dankbar darauf zurück, was sie erreicht hat. Nicht viele Betriebe würden die ersten Jahre gut überstehen. „Wir sind zu zweit in einer Zeit gestartet, in der die Lebensmittel- und Energiepreise stiegen –leicht war das nicht“, betont sie.
Mit vielen Ideen in die Zukunft Fertig sei der Aufbau des Betriebs noch lange nicht. „Wir wachsen Stück für Stück und entwickeln uns jeden Tag weiter.“ An Ideen fehlt es der Inhaberin nicht: Das Geschäft im Zentrum von Rastede bietet auch einen Tresenverkauf mit Gebäck an. Zudem würde Melanie Bauer-Sonntag gern mit einigen Produkten in den Online-Versand einsteigen. Doch bis das soweit ist, seien noch einige Details zu planen. Daher konzentriert sie sich derzeit auf das Hauptgeschäft mit den Torten und bereitet sich auf die nächsten Kunden vor, die ihre „Kunstwerke“, wie sie sie nennt, entgegennehmen können. MARTINA JAHN W zur Zufriedenheit jedes Einzelnen bei. Zudem werde das Teamgefühl so gestärkt. Damit die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau genug Zeit für Kundengespräche und administrative Aufgaben hat, hat sie Konditormeisterin Lea Hau die Betriebsleitung übertragen. „Das verteilt die Verantwortung auf mehrere Schultern“, betont die Mutter zweier Söhne. Denn bürokratische Vorgaben, Dokumentationen und schriftliche Korrespondenzen
Bald Handwerksministerpräsident? Was braucht der Wohnungsbau in Niedersachsen jetzt? Diese Frage diskutierten die Teilnehmer des WirtschaftsDienst Forums Ende April in der Handwerkskammer Hannover mit dem noch amtierenden niedersächsischen
Wirtschaftsminister Olaf Lies (Foto). HWK-Hauptgeschäftsführer Peter Karst dankte dem Politiker, der auch als „Handwerksminister“ gilt, für die gute Zusammenarbeit. Lies versprach, dass er bei der anstehenden Wahl zum Niedersächsischen Ministerpräsidenten am 20. Mai dafür antreten werde, künftig auch ein „Handwerksministerpräsident“ zu sein. (AML)
Außenwirtschaftspreis verliehen
In der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“ (KMU) ging der Preis an die Bornemann Gewindetechnik GmbH & Co. KG aus Delligsen. Der Betrieb produziert komplexe Gewinde, die extremen Bedingungen – beispielsweise im Offshore-Bereich und der Medizintechnik – standhalten. Nominiert waren in dieser Kategorie auch die Urban GmbH & Co. KG aus Hude und die Herzog GmbH aus Oldenburg. In der Kategorie „Großunternehmen“ (GU) gewann Sennheiser electronics SE & Co. KG aus der Wedemark. Weltbekannt sind die Mikrofon- und Monitorsysteme, die Konferenz- und Informationstechnik sowie Kopfhörer und Streaming-Technologien des Unternehmens. „Mit dem Preis machen wir auf das großartige unternehmerische Engagement über Ländergrenzen hinweg aufmerksam“, sagte Olaf Lies bei der Preisverleihung. (JA)
gesucht!
Für den Innovationspreis Niedersachsen 2025 können sich Betriebe bewerben, die eine Technologie mit Transformationspotenzial für das niedersächsische Wirtschafts- und Innovationssystem entwickelt haben. Projekte der Kategorie „Schlüsseltechnologien“ werden unter anderem nach den Kriterien branchenübergreifende Strahlkraft, Leuchtturmpotenzial und Innovationsgehalt bewertet. In der Kategorie „Wissens- und Technologietransfer“ geht es vor allem um den Beitrag zur zukünftigen ökonomischen Wertschöpfung des Unternehmens und das Wertschöpfungspotenzial. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. Juni. Die Sieger jeder Kategorie gewinnen ein Preisgeld von 20.000 Euro. Infos unter: innovationspreis.nds.de
Preis für Vorreiter im Klimaschutz
Mit dem Newsletter von handwerk.com informiere ich mich zwei Mal pro Woche verlässlich über aktuelle Themen aus Bereichen wie Recht, Steuern, Personal oder Marketing & Werbung.
Holger Kewitz, Fliesen Cussler GmbH, Hannover
Zimmermeister: Meyer folgt Hoffmeister Nach 18 Jahren an der Spitze von Holzbau Deutschland –Verband Niedersächsischer Zimmermeister übergibt Karl Hoffmeister aus Lamspringe sein Amt an Andreas Meyer (Foto). Der Zimmerer und Holzbauunternehmer aus Bruchhausen-Vilsen wurde auf der Mitgliederversammlung im April gewählt. Er will mit frischen Impulsen die Zukunft des Verbandes mitgestalten. Karl Hoffmeister wurde für sein Engagement für das niedersächsische Zimmererhandwerk ausgezeichnet und zum Ehrenvorsitzenden des Verbandes ernannt. In seiner Amtszeit habe er die Neuausrichtung des Holzbaus in Niedersachsen geprägt. (JA)
Foto: Kevin Münkel Foto: BVN
Das Niedersächsische Umweltministerium sucht in diesem Jahr wieder Unternehmen, die mit ihren innovativen Produkten, Entwicklungen und Dienstleistungen eine Vorreiterrolle für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit einnehmen. Teilnehmen können gewerblich tätige Unternehmen, die ihren Sitz in Niedersachsen haben. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit durchgeführt. „Niedersachsen ist Vorreiter beim Klimaschutz, nicht nur bei den erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff, sondern auch mit vielen innovativen Unternehmen“, sagt der niedersächsische Umweltminister, Christian Meyer. Er freue sich, dass immer mehr Betriebe mit ihren Ideen eine klimafreundliche Zukunft voranbringen. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Juni 2025. Infos unter www.klimainnovationspreis.de
Im Betrieb von Melanie Bauer-Sonntag entstehen „Kunstwerke“ - Torten für die Sinne also.
Handwerk im Unterricht
Hale Ünlü-Lachnitt und Heike Fischer im Werkraum der Möser-Realschule bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen der Möser-Realschule und der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim im Beisein von Frank Andreas und Anton Klemm vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück.
Die Handwerkskammer und die Möser-Realschule unterzeichnen einen Kooperationsvertrag: Erfahrene Handwerksmeister vermitteln handwerkliche Kompetenzen im Rahmen der Unterrichtsordnung.
Seit Mitte März finden wöchentliche Praxis-Workshops mit erfahrenen Lehrwerksmeistern statt, um die Jugendlichen für einen Ausbildungsberuf in einem der Gewerke zu begeistern. „Wir bieten mit unserem mobilen Angebot Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in unterschiedlichen handwerklichen Berufen zu machen, erklärt Heike Fischer, Leiterin des Projekts „Held:innen der Energiewende“ bei der Handwerkskammer. Ob die Bereiche Bau, Ausbau und Versorgungstechnik, ob Anlagenbau, Sanitär-, Heizung- und Klimatechnikdas Projekt „Held:innen“ verfolgt das Ziel, Fachkräfte für klimarelevante Berufe in der Region Osnabrück langfristig und nachhaltig zu gewinnen, zu qualifi-
W AMTL. BEKANNTMACHUNG
Vollversammlung
Bekanntmachung auf der Homepage der Handwerkskammer www.hwk-osnabrueck.de unter der Rubrik „Amtliche Bekanntmachungen“:
Einladung und Tagesordnung zur Vollversammlung der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim am 4. Juni 2025 gem. § 10 der Satzung.
W BETRIEBSBÖRSE
Angebote
Friseursalon in OS zu verpachten. Betriebsgröße: 130 m². 8 Bedienplätze. A-E6J274O9
Fest am Markt etablierter SHK-Betrieb im EL steht zur Übergabe an. A-W9X5EB2N
Infos: s.melcher@hwk-osnabrueck.de, 0541 6929-901
Osnabrücker Wirtschaftspreis
Die Bewerbungsphase für den Osnabrücker Wirtschaftspreis startete am 1. April 2025. Unternehmen aus der Region können sich bis August auf die begehrte Auszeichnung bewerben. Die diesjährige Preisverleihung steht unter dem Motto: „Talent Magnet: Innovation zieht an.“ Der Preis würdigt Unternehmen, die einen Mehrwert im Kontext Fachkräftegewinnung schaffen.
Der Preis wird diesmal in zwei Kategorien vergeben: Einmal für Unternehmen, die mehr als 50 Mitarbeitende beschäftigen, und einmal für kleinere Firmen. Neben dem Award erhalten die Gewinner verschiedene Mittel für ihre Öffentlichkeitsarbeit.
zieren und zu binden. Sven Ruschhaupt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, ergänzt: „Die ganzheitliche Herangehensweise des Projekts, die sowohl Berufsorientierung als auch Beratung und anschließende Qualifizierung umfasst, ist wegweisend. Sie ermöglicht es uns, die Klimaschutzgewerke der Region nachhaltig zu stärken und Fachkräften eine attraktive berufliche Perspektive zu bieten.“
Vielfalt der Berufe nicht bewusst Das Programm umfasst auch Informationen über Ausbildungswege, Karrierechancen und die Anforderungen der Berufe im Klimahandwerk. Ziel ist es, die Vielfalt sowie die Attraktivität handwerklicher Berufe hervorzuheben und Vorurteile abzubauen.
„Die Vielfalt der handwerklichen Berufe ist unseren Schülerinnen und Schülern gar nicht bewusst, daher besucht die Möser-Realschule regelmäßig verschiedene Messen und nimmt Angebote aus unterschiedlichen Bereichen der beruflichen Orientierung, um die Schülerschaft breit gefächert zu informieren“, verdeutlicht Schulleiterin Hale Ünlü-Lachnitt. Die Kooperation mit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim eröffne den baldigen Absolventinnen und Absolventen weitere berufliche Perspektiven, die sie hier hautnah erfahren können. „Wir ermöglichen daher im Rahmen des Lehrplans jeden Dienstagvormittag einer Gruppe von acht bis zehn interessierten Jugendlichen die Teilnahme an diesen Workshops.“
Dieses mobile Angebot ist hilfreich für die Berufsorientierung.
Heike Fischer, Leiterin des Projekts „Held:innen“.
Perspektive ist gesellschaftliche Aufgabe Die kleine Gruppengröße mit der fachlichen und pädagogischen Betreuung bietet auch zugewanderten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Berufswelt in kleinem Rahmen kennenzulernen. Ünlü-Lachnitt: „Mit diesem Projekt zeigen wir, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, jungen Menschen eine Perspektive zu geben, damit diese etwas schaffen können.“ Das Projekt „Held:innen der Energiewende“ wird gefördert als InnoVET PLUS-Projekt aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
ANDREAS LEHR W Infos: www.hwk-osnabrueck.de
Wettbewerb „Jugend schweißt“ auf Bezirksebene in Osnabrück
Der „Jugend schweißt“-Wettbewerb des DVS-Bezirksverbands Osnabrück-Emsland hat am 4. und 5. April in den Räumlichkeiten der Handwerkskammer stattgefunden. Von den 28 Interessenten wurden in einer Vorauswahl die 20 besten ausgewählt.
Vertreten waren Schweißer und Schweißerinnen der Prozesse Metall-Aktivgas-Schweißen, Lichtbogenhandschweißen sowie Wolfram-Inertgas-Schweißen. Am ersten Tag gab es Zeit, sich an die Schweißgeräte zu gewöhnen und noch ein wenig zu üben, bevor der Wettbewerb startete. Zwei Stunden hatten die jungen Schweißer Zeit, um drei verschiedene, anspruchsvolle Schweißaufgaben zu bewältigen. Diese wurden von einer fachkundigen Jury nach den Vorgaben des DVS bewertet. Am nächsten Tag ging der Wettbewerb weiter mit einer theoretischen Fachkunde-Prüfung. Im Anschluss an die Prüfung wurden die Teilnehmer von drei Mitgliedern des
DVS-Bezirksverbandsvorstands in das Gertrudenberger Loch begleitet. Dieser historisch Untertage-Kalksteinbruch besticht durch seine lange, wechselhafte Geschichte und einen Lost-Place-Charakter. In der Zwischenzeit wurden die Prüfungen ausgewertet und die Siegerehrung vorbereitet. Dank der großzügigen Unterstützung der Sponsoren konnte jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin ein hochwertiges Präsent mit nach Hause nehmen. Das Angebot an die Sponsoren, sich am Samstag im Rahmen der Siegerehrung an einer kleinen Ausstellung zu beteiligen, wurde von drei Sponsoren angenommen. Diese konnten sich über Besucher nicht nur aus den
Alle Teilnehmer des Wettbewerbes „Jugend schweißt“ des Bezirksverbandes Osnabrück-Emsland.
Berufsmesse „Kompass“ am 27. und 28. Mai
Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft und Innungen veranstalten Berufsorientierungs-Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler aus der Region.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: In diesem Monat findet die Berufsorientierungs-Messe „Kompass – finde dein Handwerk“ wieder auf dem Gelände der Handwerkskammer an der Bramscher Straße statt. Für den 27. und 28. Mai erwarten die Organisatoren pro Tag rund 1.250 Schülerinnen und Schüler, die aus den weiterführenden Schulen der Stadt und des Landkreises zur Messe kommen. Hier erhalten sie einen Einblick in die verschiedenen Gewerke und können bei Mitmach-Aktionen selbst Hand anlegen. In den Bereichen Bau und Ausbau, Elektro, Fahrzeugtechnik, Gesundheit/Pflege/Hygiene, Holz und Metall sind mehrere Dutzend Stände geplant, an denen man
mit dem Handwerk in Berührung kommen kann.
Organisiert wird die Messe von der Handwerkskammer in Zusammenarbeit mit den Innungen und der Kreishandwerkerschaft Osnabrück. Im vergangenen Jahr zog „Kompass“ mehr als 2.500 Besucher aus 30 Schulen an. „Viele Jugendliche haben heute kaum noch Berührungspunkte mit handwerklichen Tätigkeiten und wissen gar nicht, was ihnen liegt und Spaß macht. Durch das Ausprobieren bekommen sie ein Gefühl für die Berufe“, sagt Dr. Goran Miladinovic, HWK-Fachbereichsleiter Berufsbildung.
Infos: kompass.hwk-osnabrueck.de
Reihen der „Jugend schweißt“-Besucher, sondern auch aus den an der Handwerkskammer stattfinden Kursen wie z.B. Meisterschulen oder Schweißfachmann-Kurs freuen. Insgesamt war der Wettbewerb wieder eine gelungene Veranstaltung. Die jungen Teilnehmer haben sich durch große Ernsthaftigkeit und Konzentration auf den Wettbewerb ausgezeichnet. Man konnte merken, dass alle hoch motiviert waren. Bei der Siegerehrung haben mehrere der jungen Leute signalisiert, dass sie auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder dabei sein möchten. Jakob Gelse, Finn Stavermann und Julia Kortlücke können als Gewinner in Bremen am Landeswettbewerb teilnehmen.
Innovationspreis Niedersachsen 2025
Die Bewerbungsphase für den Innovationspreis Niedersachsen 2025 ist im April offiziell gestartet. In den beiden Kategorien „Schlüsseltechnologien“ und „Wissens- und Technologietransfer“ werden erneut herausragende Projekte gesucht, die den Innovationsstandort Niedersachsen mitgestalten und stärken. Bewerben können sich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aller Rechtsformen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Startups sowie Konsortien mit innovativen Projekten, die in Niedersachsen entwickelt oder umgesetzt wurden. Je Kategorie werden drei Projekte nominiert, die mit professionellen Imagefilmen belohnt werden.
Der Innnovationspreis Niedersachsen wird seit dem Jahr 2018 jährlich durch das Niedersachsen. next Innovationsnetzwerk vergeben. Gewinner erhalten ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2025.
Infos: www.innovationspreis.nds.de
Die „Kompass“-Messe verspricht Handwerk zum Anfassen.
Foto:
HWK/Nickel
Konjunktur: leichte Aufhellung
Ergebnisse der Frühjahrs-Umfrage unter den Handwerksbetrieben im Kammerbezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim spiegelt eine positive Stimmungslage – trotz der aktuell herausfordernden Lage der Gesamtwirtschaft.
Der Geschäftsklimaindex ist im Vergleich zur Herbstumfrage 2024 um neun Punkte gestiegen und liegt nun bei 116 Punkten. Zur optimistischeren Einschätzung tragen sowohl die traditionelle Frühjahrsbelebung als auch die angekündigte Investitionsoffensive des Bundes für den Wirtschaftsstandort Deutschland bei. „Wir konstatieren zwar keine Euphorie, aber dennoch einen positiven Trend der Handwerkswirtschaft zwischen Ems, Vechte und Hase“, so Peter Beckmann, Geschäftsführer des Dezernats Betriebsberatung und Strukturförderung bei der Handwerkskammer.
Geschäftslage gut bis befriedigend
Die rund 11.500 Handwerksbetriebe im Kammerbe-
zirk beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage zu 83% als gut bis befriedigend. Lediglich 17 % bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche Situation als schlecht. Nahezu identische Werte ergeben die Erwartungen an die zukünftige Geschäftsentwicklung. Beckmann: „Wir müssen auch bilanzieren, dass in den vergangenen Monaten das regionale Handwerk sowohl beim Umsatz als auch bei der Entwicklung des Auftragsbestandes deutliche Rückgänge verzeichnete. Dieser Trend setzt sich aus den vorherigen Befragungen fort und spiegelt die aktuell herausfordernde wirtschaftliche Lage wider.“ So war im gesamten abgelaufenen Jahr eine stagnierende Entwicklung mit den zweitschlechtesten Werten der letzten fünf Jahre Kennzeichen der regionalen Handwerkskonjunktur.
Probleme bei Personal und Bürokratie
Auch die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen zeigt eine leicht negative Tendenz: Per Saldo haben 10 Prozent der befragten Betriebe ihre Mitarbeiterzahl reduziert. „In der Gesamtbetrachtung haben die Betriebe ihr gut ausgebildetes Personal aber behalten“, so Beckmann weiter. Das statistische Landesamt weist für den Kammerbezirk weiterhin über 100.000 Beschäftigte im Handwerk aus. Die befragten Handwerksbetriebe gehen daher davon aus, dass die Beschäftigtenzahlen in den kommenden Monaten weitestgehend stabil bleiben werden. Im Vergleich zur Umfrage vor einem Jahr zeigt sich auch eine leichte Verbesserung der Investitionsbereitschaft. Beckmann interpretiert die Daten für die
Die Betriebe erwarten eine verbesserte Auftragslage.
Peter Beckmann, Geschäftsführer Dezernat Strukturförderung
nächsten Monate positiv: „Die Betriebe erwarten eine Verbesserung der Auftragslage. Entsprechend kalkuliert das Gesamthandwerk zwischen Papenburg, Meppen, Lingen, Nordhorn und Osnabrück auch mit leicht steigenden Umsätzen.“ Fast die Hälfte aller Betriebe verfügt zudem über offene Stellen, die teils seit Monaten nicht besetzt werden konnten. Den Hauptteil machen Auszubildende (47%) und Fachkräfte (85%) aus. Dauerthema bleibt auch die anhaltende Bürokratie. Zu den zentralen Herausforderungen gehört zudem die demografische Entwicklung: Es beschäftigt sich mehr als jeder fünfte Betrieb zurzeit mit einer Nachfolgeregelung. ANDREAS LEHR W Infos: www.hwk-osnabrueck.de/konjunktur
Ein Eis für ein Lächeln
Vor fünf Jahren hat sich Julian Rakowski den Wunsch vom eigenen Eislabor erfüllt. Die Arbeit in der Manufaktur und die Reaktionen der kleinen und großen Kunden sind sein Antrieb.
Sonnig ist es an diesem Vormittag noch nicht in Hannovers Mitte – doch in Julians Eismanufaktur Birne und Beere werden schon die zwölf runden Eisschalen in den Tresen eingesetzt. Neben klassischen Sorten wie Schokolade und Stracciatella stehen heute auch Mohn- und Zimtschneckeneis sowie Eis aus Apfel- und Birnenmus auf dem Programm. Alle sind mit einem luftdichten Deckel versehen. „Eis mag keinen Sauerstoff, so bleibt es länger frisch und schmackhaft“, erklärt Julian Rakowski, Inhaber der Manufaktur. Vor dem Laden stehen Holztische und -bänke, mit Blumentöpfen dekoriert. Drinnen in der Eisküche ist Eiskoch Pino am Werk und stellt die Basismischungen für die Eissorten her. Ein lautes Geräusch dringt bis in den Verkaufsraum vor – das kommt von dem übergroßen Stabmixer, der in Eimern portioniert Milch, Zucker, Vanillemark und andere Zutaten vermengt. Das flüssige Gemisch kommt später in die Eismaschine, in der nebenan gerade veganes Vanilleeis gefroren wird.
Eis ohne Fertigmischungen und chemische Zusätze
Jedes Jahr im April beginnt die Eissaison. In diesem Jahr ist der April ein besonderer Monat für den Gründer und Inhaber von Birne und Beere: Er feiert den fünften Geburtstag seiner Eismanufaktur. Und nicht nur den: Das Jubiläum verknüpft er mit der Eröffnung der zweiten Eis-Filiale in der Südstadt. Was sein Eis ausmacht? Es kommt ohne typische fertige Eiszutaten aus. „Das war mir für mein eigenes Eislabor und meine Geschäftsidee unheimlich wichtig“, sagt Rakowski. Seine Vision von seinem Unternehmen beschreibt er so: „Ich möchte ein ehrliches Produkt zu einem ehrlichen und fairen Preis verkaufen.“ Wichtig sei ihm auch, bewusst mit der Umwelt umzugehen und möglichst emissionsarm zu arbeiten. Der gelernte Hotelfachmann hat in den Jahren vor der Gründung in einer Konditorei und einem Eisladen in Hannover Erfahrungen im Catering und Eismachen gesammelt. Als er mit dem Eislabor in der Calenberger Straße startete, gab es noch keinen Tresenverkauf. Das Eis verkaufte er in der Corona-Zeit per Eisfahrrad an verschiedenen Orten in der Stadt. Kunden konnten ihn per GPS tracken. Mittlerweile hat der Betrieb drei dieser Räder: Aktuell werden sie zum großen Teil für private Events oder von Catering-Unternehmen für Firmenveranstaltungen gebucht, bestückt mit Eis und Verkäufer. Aber auch bei verschiedenen Veranstaltungen in Hannover und Umgebung wie Gartenfesten oder dem Maschseefest ist das Team von Julian Rakowski mit dem mobilen Eisverkauf präsent. Regionale Produkte und echtes Handwerk Rakowski und Eiskoch Pino verwenden fast ausschließlich regionale Zutaten. Dafür hat der Unternehmer regionale Lieferanten, beispielsweise für Milch, Sahne, Eier, Obst oder Mohn, sorgfältig ausgewählt.
W VIER FRAGEN AN
Patrick Meyer
FIRMENNAME Gebrüder Meyer GbR
WEBSEITE www.gebrueder-meyer-gbr.de
ORT Heudeber / Nordharz
GEWERK Dachdecker
MITARBEITERZAHL 3
FUNKTION Inhaber
Einige Sorten gibt es auch in Vorratsboxen zum Mitnehmen.
Zwölf Eissorten gibt es zur Auswahl, sie wechseln täglich oder wöchentlich – und auch saisonal. Im Mai beginnt die Rhabarbersaison.
„Die einzigen Zutaten, die von Übersee kommen, sind Schokolade, Vanilleschoten oder Gewürze“, sagt Rakowski. Denn ohne Schoko- und Vanilleeis wäre ein Eisladen kein richtiger Eisladen, ist der Inhaber überzeugt.
Für jede Eislinie, wie der Eis-Experte sie nennt, wird bei Birne und Beere eine eigene Grundmischung hergestellt. Sie setzt sich zusammen aus etwa 65 Prozent flüssigen und 35 Prozent trockenen Zutaten. Das sei zwar aufwendiger, aber die Sorten seien am Ende nicht übersüßt und er könne die Zutaten bewusst dosieren. „Ich möchte die Eisherstellung wieder zu einem Handwerk machen – weg von der Masse und den Convenience-Produkten“, betont Rakowski. Deshalb legt er auf seiner Website auch alle Zutaten offen und erklärt, wie jede Sorte entsteht.
Für seine Lieblingssorte, Streuselkucheneis mit Erdbeeren, werden der Grundmischung separat gebackene knusprige Streusel per Hand untergehoben. Die
1. Was sind Ihre Pluspunkte als Arbeitgeber? Pünktliche Bezahlung, ein ehrlicher Umgang und Verständnis für familiäre Belange sind mir besonders wichtig.
2. Wie rekrutieren Sie Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb? Wir bieten Schülerpraktika an. Dazu arbeiten wir mit Schulen und den Praktikumslotsen des AWZ im Landkreis Harz zusammen.
3. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Bestimmend, aber immer verständnisvoll.
4. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeiter sich wohlfühlen? Jeder kann sich die Arbeitskleidung in seiner Lieblingsfarbe aussuchen. Der Firmenaufdruck und Schriftzug schaffen Einheitlichkeit. Das stärkt den Teamgeist.
Frischer Waldmeister wird in diesen Tagen zu Eis verarbeitet. Dafür wird er in Milch aufgekocht.
Früchte werden eingekocht und auch mit dem Eis vermengt. „Das ist zeitintensiv, aber es lohnt sich, weil es schmeckt.“
Der Unternehmer weiß auch zu schätzen, dass er jedem Kunden in der Freizeit mit seinem Eis einen positiven Moment verschaffen kann. „Ein Lächeln und ein Innehalten zum Genießen – das schenken mir die Kunden – und es erfüllt mich“, sagt Julian Rakowski, während er uns durch seinen Laden führt. Eissorten der Saison: Der Frühling bringt Waldmeister und Rhabarber Während im Raum hinter dem Tresen im Winter Geburtstage und Eismachkurse stattfinden oder Kunden ihren Kaffee im Warmen trinken, schmückt heute eine Palette Waldmeisterpflanzen die Fensterbank. Der Duft hat sich schon im ganzen Raum verbreitet. Für die Eisproduktion wird der Waldmeister später in Milch aufgekocht. Außerdem werden gehackte
W ZU GUTER LETZT
Team Germany ist Vizeweltmeister der Metzger
Bei der World Butchers Challenge (WBC) 2025 – der Weltmeisterschaft im Metzgerhandwerk – gab es einen deutschen Erfolg: Das Team „Butcher Wolf Pack“ gewann unter der Leitung von Metzgermeister und Fleischsommelier Dirk Freyberger die Silbermedaille. Neben dem Unternehmer aus Nürnberg gehören auch Matthias Endraß und Katharina Endraß-Lacher, Jürgen Reck, Sabrina Minkenberg und Katharina Bertl dem Team an. „Sie haben es wieder gezeigt –Deutschland ist Metzger-Weltklasse”, sagt Konrad Ammon, Landesinnungsmeister des Fleischerverbandes Bayern. Dieser Vizeweltmeistertitel sei wertvoll für die gesamte Branche. 16 Nationen traten Ende März in Paris den Wettstreit um den Titel an. Die Fleischer mussten in Sechserteams innerhalb von dreieinhalb Stunden ein Lamm, ein halbes Rind, ein halbes Schwein und fünf Hähnchen
Wir kommen ganz ohne Fertigmischungen aus.
Julian Rakowski, Inhaber Eismanufaktur Birne und Beere
möglichst komplett und zu innovativen Produkten verarbeiten. Für den Branchennachwuchs hat es in den Nachwuchskategorien nicht ganz für einen Podestplatz gereicht. Lars Bubnick, Landesgeschäftsführer des Fleischerverbandes Bayern, ordnete die Leistung des Nachwuchses noch einmal positiv ein: „Sich bei einem solchen hochkarätigen Wettkampf mit den Besten der Welt zu messen, verdient mehr als Anerkennung und Respekt. Da gibt es keinen Grund für Traurigkeit, sondern vielmehr Anlass für puren Stolz.“ (JTE)
Rakowskis Vision: „Ich möchte ein ehrliches Produkt zu einem ehrlichen und fairen Preis verkaufen.“
frische Blätter für die Farbe und den Geschmack dazugegeben. „Auf das Eis freuen sich schon viele“, betont der 42-Jährige. Das gilt auch für die Rhabarbersaison, die im Mai beginnt. Doch heute wird in der Eisküche zunächst das Vanilleeis in Portionsschalen abgefüllt, das ein Restaurant bestellt hat. Etwa acht bis zehn Kilo Eis gibt Rakowskis Maschine pro Gefriervorgang aus – im Vergleich zu großen Eisproduzenten sei das relativ wenig. Zum Abschluss dürfen wir noch aus den zwölf Sorten wählen und entscheiden uns für Zimtschnecke, Mohn und Joghurt-Heidelbeere. Rakowski portioniert jedes Eis mit einem Löffel in kleine Becher – so passen in diese Portion drei Geschmacksrichtungen. „Wir wollen Raum zum Probieren lassen“, erklärt er sein Konzept. Knapp 150 Gramm bringt unser Eis der Wahl auf die Waage. Und natürlich genießen wir den Moment und lächeln dabei – denn es schmeckt einfach lecker. MARTINA JAHN W
Seit Ende vergangenen Jahres müssen Helgoländer und Touristen ihre Brötchen selber backen – weil die letzte Bäckerei ihre Türen schloss. Die Suche nach einem Nachfolger blieb bislang erfolglos. Nun nimmt die Gemeinde Medienberichten zufolge ihr Schicksal selbst in die Hand – bei einer Gemeindevertretersitzung Ende März wurde entschieden: Wir kaufen die Bäckerei und suchen dann einen Pächter. „Das war ganz klar nicht unsere favorisierte Lösung“, stellt Thorsten Pollmann, parteiloser Bürgermeister der Insel, gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) klar. Wie der Sender weiter berichtet, soll der Befreiungsschlag wider Willen nun trotzdem helfen, weil sich zuvor Verhandlungen mit einem Interessenten zerschlagen hatten. (KW) Foto:
Fünf Jahre Birne und Beere: Mit einem einzigen Eisfahrrad ist der Inhaber 2020 gestartet. Heute hat er drei Räder und zwei Geschäfte.