CAS Soziale und räumliche Entwicklungsprozesse

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Soziale Arbeit

Soziale und räumliche Entwicklungsprozesse partizipativ gestalten

Von der Idee zur Umsetzung durch partizipative Prozessgestaltung und integrale Methoden

Mehr Infos unter hslu.ch/c143

Um Entwicklungsprozesse in Gemeinden, Städten und Regionen zukunftsfähig zu gestalten sind ko-produktive und kooperative Vorgehensweisen unabdingbar. Diese müssen professionell initiiert, begleitet, geführt und nachhaltig gestaltet werden.

Viele Herausforderungen von Gemeinden, Städten, Quartieren, Arealen, Siedlungen und Regionen lassen sich mit klassischen Planungs- und Steuerungsverfahren und dem Wissen nur einer Fachrichtung nicht mehr lösen. Vielmehr braucht es interdisziplinäre, kooperative und (inter-) kommunale Zusammenarbeit von Fachpersonen und weiteren Anspruchsgruppen.

Komplexe Gemeinde- und Regionalentwicklungsprozesse erfordern innovative integrale Vorgehensweisen, welche auf sozialräumlichen und partizipativen Haltungen und Zugängen basieren.

Integrale Vorgehensweisen stellen hohe Anforderungen an alle Beteiligten: bei der Prozessgestaltung, der Moderation, der Positionierung von Inhalten sowie bezogen auf ein reflektiertes Rollenverständnis.

Das CAS Soziale und räumliche Entwicklungsprozesse partizipativ gestalten richtet sich an Fachpersonen unterschiedlicher Disziplinen, die Funktionen und Tätigkeiten in der Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung der Quartierarbeit oder z.B. der Wirtschafts-, Kultur- und Sozialraumentwicklung ausüben, sei dies in Unternehmen, bei der öffentlichen Verwaltung oder in Verbänden und anderen Organisationen.

Mit dem CAS-Programm erwerben die Teilnehmenden zukunftsgerichtete Fachund Methodenkompetenzen, um integrale Prozesse erfolgreich initiieren, begleiten und leiten zu können. Dies, um resiliente, zukunftsfähige und nachhaltige Lösungen in Quartieren, Gemeinden und Regionen zu gewährleisten.

Miriam Meuth

Dr. phil., Programmleitung Hochschule Luzern –Soziale Arbeit

Markus Gmünder

Prof. Dr. rer. pol., Programmleitung Hochschule Luzern –Wirtschaft

Aufbau und Struktur

des CAS-Programms

Grundstruktur

Das CAS Soziale und räumliche Entwicklungsprozesse partizipativ gestalten besteht aus drei Short Advanced Studies (SAS) und einem Abschlussforum. Es umfasst 20 Unterrichtstage und wird mit einem übergreifenden Leistungsnachweis in Form einer Gruppenarbeit abgeschlossen. Die SAS können auch einzeln und unabhängig vom CAS belegt werden.

Für die erfolgreiche Absolvierung des CAS werden 15 ECTS-Punkte vergeben, für die einzelnen SAS zwischen drei und sieben ECTS. Darüber hinaus ist es möglich, die einzelnen SAS als Fachkurs zu belegen. In diesem Falle wird kein Leistungsnachweis verlangt und es werden keine ECTS vergeben.

SAS 1: Gemeinde- und Stadtentwicklung: Integrale Zugänge und Partizipation 10 Tage | 7 ECTS

1.1 Wandel und Herausforderungen für Gemeinden, Städte und Regionen

1.2 Soziokulturelle Zugänge zur Gemeinde- und Regionalentwicklung

SAS 2: Organisation und Führung sozialräumlicher Entwicklungsprozesse 4 Tage | 3 ECTS

2.1 Organisationsmodelle für integrale Planungsprozesse

Lernkonzept

2.2 Führungsfragen und -modelle in (inter-)kommunalen Kontexten

1.3 Regionalökonomische Zugänge und Regional Governance

1.4 Grundlagen der Partizipation und Prozessgestaltung

SAS 3:

Moderation – Mediation –Kommunikation

4 Tage | 3 ECTS

3.1 Moderation in der (inter-)kommunalen Zusammenarbeit

Der Kompetenzerwerb erfolgt mittels unterschiedlicher Lehr- und Lernmethoden (z. B. Inputreferate, Gruppenarbeiten, partizipative Ansätze) und «Learning by doing». Mittels Besichtigungen und Exkursionen werden die Inhalte aus dem Weiterbildungsprogramm in der Praxis reflektiert.

3.2 Mediation und Kommunikation in komplexen Akteurskonstellationen

1.5 (Inter-)kommunale Grossgruppenprozesse analog und digital gestalten

Abschlussforum & Exkursion

2 Tage | 2 ECTS

4. Präsentation der Projektarbeiten und Rückblick auf den Wissenszuwachs

Durch das Bearbeiten vorgegebener und eigener Fragestellungen in selbstorganisierten Gruppen, inklusive Präsentation der Ergebnisse, erwerben die Teilnehmenden vertiefte Kenntnisse und anwendungsbezogenes Wissen.

Inhalt des CAS-Programms

SAS 1: Gemeinde- und Stadtentwicklung:

Integrale Zugänge und Partizipation (10 Tage)

1.1 Wandel und Herausforderungen für Gemeinden, Städte und Regionen

Gemeinden stehen vor tiefgreifenden Veränderungen: Folgen von geopolitischen Konflikten und Klimakrise, Digitalisierung oder demografischer Wandel sowie wachsende soziale Ungleichheit und Wohnraumversorgung fordern neue Antworten. Dieser Block liefert den Einstieg und einen Überblick über aktuelle Trends zu Altersstrukturen, multilokalem Wohnen oder funktionaler Entmischung und Gentrifizierung.

1.2 Soziokulturelle Zugänge zur

Gemeinde- und Regionalentwicklung

Gesellschaftliche Vielfalt, Demokratieförderung und sozialräumliches Denken sowie Wissen stehen hier im Zentrum. Der Block vermittelt integrale, interdisziplinäre und diversitätssensible Ansätze zur nachhaltigen Entwicklung von Quartieren bis Regionen und zeigt den Mehrwert von interdepartementaler Zusammenarbeit in Verwaltungen auf.

1.3 Regionalökonomische Zugänge und Regional Governance

Wie funktionieren Städte und Regionen als wirtschaftliche Räume? Um dies zu beantworten, braucht es Wissen über Regionalökonomie und Bodenfragen. Nebst der Analyse von Innovationsprozessen werden Governance-Konzepte eingeführt und vertieft, um Steuerung und Kooperation im regionalen Kontext –auch mittels einer Exkursion zu einem gelungenen Beispiel – greifbar zu machen.

1.4 Grundlagen der Partizipation und Prozessgestaltung

Partizipation ist ein zentraler Erfolgsfaktor für nachhaltige Entwicklung. Nach der Klärung, was Partizipation bedeutet, werden verschiedene, je nach Situation geeignete Beteiligungsformen vorgestellt. Praxisnah wird vermittelt und erprobt, wie Prozesse partizipativ angestossen, gesteuert und professionell begleitet werden können.

1.5 (Inter-)kommunale Grossgruppenprozesse analog und digital gestalten Wenn viele Bedürfnisse berücksichtigt werden, entstehen tragfähige Lösungen. In einer praxisnahen Lernwerkstatt werden erprobte Grossgruppenmethoden wie Open Space, World Café oder Future Search vermittelt und auf (inter-)kommunale Herausforderungen angewendet – inklusive digitaler Beteiligungsmöglichkeiten.

SAS 2: Organisation und Führung:

Gestaltung komplexer sozialräumlicher Entwicklungsprozesse (4 Tage)

2.1 Organisationsmodelle für integrale Planungsprozesse

Im Umgang mit komplexen Prozessen braucht es geeignete Organisationsmodelle. In diesem Block wird vermittelt, welche kollaborativen Organisationsformen sich für welche Fragestellungen eignen.

2.2 Führungsfragen und -modelle in (inter-)kommunalen Kontexten

In räumlichen Entwicklungsprozessen wird häufig ohne feste Hierarchie und Weisungsbefugnis zusammengearbeitet. Wichtig ist deshalb, Instrumente und Formen (z. B. Soziokratie) zu kennen, um das laterale Zusammenspiel unter verschiedenen

Stakeholdern zu optimieren und ohne klare Machtstrukturen effektiv zu führen.

SAS 3: Moderation, Mediation, Kommunikation (4 Tage)

3.1 Moderation in der (inter-)kommunalen Zusammenarbeit

Moderation ist zentral für Entwicklungsprozesse. Teilnehmende lernen, wie sie unterschiedliche Personengruppen einbinden, Zielkonflikte erkennen und konstruktiv begleiten – durch dialogische Moderation und Prozessgestaltung.

3.2 Mediation und Kommunikation in komplexen Akteurskonstellationen

Im Fokus stehen in diesem Teil die Mediation im öffentlichen Raum und Kommunikation in komplexen Konstellationen. Vermittelt werden Methoden zur Konfliktlösung, zum Aufbau von Verständigung zwischen Fachpersonen, Laien und Behörden und auch digitale Nachbarschaftskommunikation.

Abschlussforum und Exkursion (2 Tage)

Im Abschlussforum präsentieren und diskutieren die Teilnehmenden gruppenweise ihre Erkenntnisse als Teil des Leistungsnachweises über das gesamte CAS-Programm. Der Leistungsnachweis umfasst die Reflexion und Weiterentwicklung des eigenen Führungs- und Rollenverständnisses im Hinblick auf integrale Entwicklungsprozesse. Er wird in einer selbstorganisierten Gruppe erarbeitet. Dabei erhalten die Teilnehmenden strukturierte Feedbacks für die Weiterentwicklung ihrer Projekte. Abgerundet wird das CASProgramm im Abschlussforum mit einer Exkursion zu einem erfolgreichen Projekt integraler Gemeindeentwicklung sowie der Zertifikatsübergabe.

Zielgruppen und Zulassung

Zielgruppen

Das CAS-Programm richtet sich an Mitarbeitende aus kommunalen, kantonalen und eidgenössischen Verwaltungen, Fachpersonen aus Sozialer Arbeit (z.B. Jugend-/Altenarbeit, Quartier- und Siedlungsarbeit, Partizipationsverantwortliche im gemeinnützigen Wohnungsbau), Mitarbeitende aus Pastoralräumen und Sozialdiensten, Fachpersonen aus Raum-, Stadtplanung und Architektur (z.B. Mitarbeitende von Planungs- und Beratungsbüros, Bauträgerschaften, Regionalverbänden, Generalunternehmungen und Immobiliengesellschaften) oder auch an Fachpersonen aus dem Umweltund Kommunikationsbereich. Das CAS-Programm addressiert auch explizit Fachpersonen aus Agglomerationen und kleineren Gemeinden von Bergregionen und des ländlichen Raums.

Zulassung

Die Aufnahme in ein SAS- oder in ein CASProgramm setzt einen Tertiärabschluss voraus. Zugelassen sind Personen mit einem Abschluss einer Fachhochschule, Universität oder ETH oder mit einem Abschluss der Höheren Berufsbildung (Höhere Fachschule, eidg. Höhere Fachprüfung, eidg. Berufsprüfung). Personen mit einem Abschluss der Höheren Berufsbildung müssen über mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in einem für die Weiterbildung relevanten Berufsfeld verfügen.

Die einzelnen Short Advanced Studies SAS können auch als Fachkurse besucht werden. Für den Besuch der Fachkurse gibt es keine formalen Zulassungsbedingungen. Teilnehmende, welche die SASModule als Fachkurs besuchen, erarbeiten keinen Leistungsnachweis und können keine ECTS-Punkte erwerben, erhalten aber eine Teilnahmebestätigung für den erfolgreichen Besuch der Fachkurse.

Kosten, Dauer und Zeitaufwand, Abschluss

Kosten

Die Kosten des CAS-Programms entnehmen Sie bitte unserer Website hslu.ch/c143

Dauer und Zeitaufwand

Das CAS-Programm dauert rund sechs Monate. Der Gesamtaufwand beträgt 450 Stunden (15 ECTS). Diese setzen sich aus Kontaktstudium, angeleitetem Lernen und Selbststudium zusammen. Da das CAS-Programm aus einzelnen SAS besteht, ist eine zeitliche Flexibilisierung möglich, so dass die einzelnen SAS auch über einen längeren Zeitraum verteilt absolviert werden können. Dies empfiehlt sich jedoch nur für Personen, die aus verschiedenen Gründen das CAS-Programm sonst nicht absolvieren könnten.

Abschluss CAS

Der erfolgreiche Abschluss des CAS Soziale und räumliche Entwicklungsprozesse partizipativ gestalten führt zum Titel «Certificate of Advanced Studies Hochschule Luzern/FHZ in Soziale und räumliche Entwicklungsprozesse partizipativ gestalten». Die Teilnehmenden des CAS-Programms erhalten den Titel, sofern sie: – die erforderlichen 15 ECTS-Credits erarbeitet, – mindestens 80 Prozent des Kontaktstudiums besucht und – die einzelnen Leistungsnachweise der drei SAS sowie den übergreifenden Leistungsnachweis (Abschlussforum) bestanden haben.

Abschluss SAS

Teilnehmende einzelner SAS-Programme erhalten ein Zertifikat mit der entsprechenden Angabe der vergebenen ECTS-Punkte, sofern sie: – die erforderlichen ECTS-Punkte erarbeitet, – mindestens 80 Prozent des Kontaktstudiums besucht und – den SAS-Leistungsnachweis bestanden haben.

Dozierende, Anrechnung MAS-Programm

Dozierende

Die Dozierenden sind qualifizierte Fachpersonen mit wissenschaftlicher und praxisnaher Erfahrung oder stammen aus den behandelten Praxisfeldern. Sie verfügen über Know-how zu integralen Entwicklungsprozessen in der Schweiz oder aus anderen europäischen Ländern. Die Namen der Dozierenden werden auf der Website hslu.ch/c143 publiziert.

Anrechnung an MAS-Programme CAS-Programme können Bestandteile umfangreicherer MAS-Programme (Master of Advanced Studies) sein. Über die Anrechnung entscheidet die jeweilige Programmleitung. Dieses CAS-Programm ist ein Pflicht-Programm des MAS Integrale Gemeinde-, Stadt- und Regionalentwicklung.

Auskunft,

Daten und Anmeldung

Administration (Auskunft)

Michèle Birrer, T +41 41 367 48 46, michele.birrer@hslu.ch

Programmleitung

Dr. Miriam Meuth

Institut für Soziokulturelle Entwicklung

Departement Soziale Arbeit

T +41 41 367 48 80, miriam.meuth@hslu.ch

Prof. Dr. Markus Gmünder

Institut für Betriebs- und Regionalökonomie Departement Wirtschaft

T +41 41 228 99 36, markus.gmuender@hslu.ch

Daten

Aktuelle Durchführungsdaten finden Sie auf unserer Website hslu.ch/c143

Anmeldung

Den Link für die Anmeldung zum CAS-Programm, den Anmeldeschluss sowie weiterführende Informationen finden Sie auf der Website unter hslu.ch/c143

Info-Veranstaltungen

An einer Info-Veranstaltung können Sie sich persönlich bei der Programmleitung über diese Weiterbildung informieren. Die Daten der InfoVeranstaltungen finden Sie auf unserer Website hslu.ch/c143 .

Hochschule Luzern

Die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit bietet zwei Bachelor-Studiengänge in den drei Studienrichtungen Sozialarbeit, Soziokultur und Sozialpädagogik sowie im Bereich Neue Konzepte und Innovation an. Ergänzt wird das Angebot durch den Master-Studiengang in Sozialer Arbeit und ein vielfältiges Weiterbildungsprogramm, das Fachpersonen ermöglicht, ihr Wissen gezielt zu vertiefen und auszubauen. Mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten sowie praxisnahen Dienstleistungen leistet die Hochschule einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Sozialwesens und zur Professionalisierung der Sozialen Arbeit.

Die Hochschule Luzern – Wirtschaft ist das zentralschweizerische Kompetenzzentrum für höhere Managementbildung. Mit ihren Bachelor- und Master-Studiengängen und Weiterbildungen sowie Forschung und Beratung leistet die Hochschule Luzern – Wirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Wissensgesellschaft.

«Dank der praxisnahen Vermittlung zentraler und aktueller Themen zur Gemeinde- und Stadtentwicklung sowie des Austausches mit Referierenden und anderen Teilnehmenden konnte ich als Regionalentwickler nicht nur mein Wissen erweitern, sondern auch ein wertvolles Netzwerk aufbauen.»

Nik Berger, Geschäftsleiter Standortförderung Zürcher Weinland

Hochschule Luzern

Soziale Arbeit

Walter-von-Moos-Promenade 1 Postfach

6002 Luzern

T +41 41 367 48 48 sozialearbeit@hslu.ch hslu.ch/sozialearbeit

Hochschule Luzern Wirtschaft

Walter-von-Moos-Promenade 1 Postfach

6002 Luzern

T +41 41 228 41 11 wirtschaft@hslu.ch hslu.ch/wirtschaft

Mehr Informationen zu unserem CAS Soziale und räumliche Entwicklungsprozesse partizipativ gestalten

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