First date
„
Darum wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären.
— Jesaja 7,14
„Wo?“, hatte Gott gefragt.
„Vorm Kiosk“, hatte Maria gesagt. „Da wo die Leute cornern.“
Gott trug einen Hoodie und gefiel ihr. Trotz des Namens. Der war eine Nummer zu groß, und sie wusste nicht, ob sie ihm glauben soll. Dass er ein Kind will, hatte er als allererstes gesagt. „Warum?“, wollte Maria wissen.
„Damit ich mich spiegeln kann.“
Vielleicht nuschelte er. Vielleicht fuhr ein Bus vorbei, jedenfalls verstand Maria ‚spielen‘. Damit ich spielen kann. Das berührte sie. „So allein? Oder warum spielen?“
„Spiegeln“, wiederholte Gott nun überdeutlich. „Und ja, so allein. Alleinsein, das passt nicht zu mir.“
„Spiegeln“, murmelte Maria. Sie musterte ihn von oben bis unten. „Reicht es dir nicht, dass es dich einmal gibt?“
Gott lächelte als würde er sich über Marias etwas unwirsche Antwort freuen. „Eben drum“, sagte Gott, „deshalb frage ich dich ja. In einem Kind kann ich nochmal ganz anders zur Welt kommen.“
„Hui, bist‘n kleiner Philosoph, was?“
„Ich sage einfach, was ich denke. Und was ich will“, antwortete Gott.
„Naja, wer sich Gott nennt…“ Maria brachte den Satz nicht zu Ende, weil sich ein anderer Gedanke dazwischen schob.
„Warum ich?“, fragte sie.

„Du gefällst mir.“
„Aber an mir ist überhaupt nichts Besonderes.“
„Gerade deshalb“, sagte Gott. „Ich will kein besonderes Kind, ich will ein ganz normales.“
„Und wie stellst du dir das vor? Was soll ich tun?“
„Nichts“, sagte Gott.
Maria musste grinsen.
„Von nichts kommt nichts“, sagte sie.
„Doch“, sagte Gott, „bei mir schon.“
„Du bist lustig“, sagte Maria.
„Ich bin so wie ich bin. Kann halt nicht anders“, sagte Gott kein bisschen entschuldigend.
„Also, was muss ich tun?“, fragte Maria noch einmal.
„Ja sagen. Vertrauen haben. So kommen Kinder zur Welt.“
„Ich seh schon, du hast ja voll die Ahnung“, sagte Maria und bereute im selben Augenblick den spöttischen Ton.
„Ist das ein Ja?“, fragte Gott.
„Meinetwegen“, sagte Maria, „da bin ich mal gespannt.“
„Super“, sagte Gott. „Komm, ich geb dir einen aus“, und kaufte für Maria am Kiosk eine Bockwurst und ein alkoholfreies Bier. Er selber nahm nichts.
Herzlichst, Ihr und Euer

„Eine Gemeinde wie unsere lebt davon, das man sich engagiert. Im GKR kann man aktiv die Geschicke und den Weg unserer Gemeinde mitbestimmen. Unsere Gemeinde ist mir sehr wichtig, und die Arbeit im GKR bedeutet Verantwortung zu übernehmen und dabei zu helfen, die Gemeinde zu pflegen, zu erhalten, zu verschönern und auf die Zukunft, wie auch immer sie aussehen wird, vorzubereiten. In unserer Gemeinde ist der Pfarrer das ‚Mädchen für alles‘.
Die Arbeit im GKR bedeutet für mich auch, dabei zu helfen, dass er seine Kernaufgaben wahrnehmen kann und sicherzustellen, dass er hauptsächlich als Pfarrer agieren kann. Die Arbeit, die Lutz leistet ist ist grandios, und es ist eine Freude, ihn aktiv dabei unterstützen zu können.“ Martin
Nun werden einige der amtierenden GKR–Mitglieder ausscheiden. Deshalb suchen wir Kandidatinnen und Kandidaten, die bereit sind, sich für den die nächste Legislaturperiode von vier Jahren zur Wahl zu stellen. Jedes Gemeindemitglied, das mindestens 18 Jahre alt ist und seit mehr als sechs Monaten in Norwegen wohnt, kann in den GKR gewählt werden.

Man kann sich beim amtierenden GKR selbst als Kandidat melden oder aber ein Gemeindemitglied für den GKR vorschlagen. Das kann entweder im persönlichen Gespräch geschehen oder per E–Mail.
Auch für alle, die noch unsicher sind oder mehr Informationen brauchen, gilt:
Sprich uns an! Und wundere Dich nicht, wenn Du angesprochen wirst, ob Du Lust hast, dabei zu sein!
gkr @ deutschegemeinde.no lutz.tietje @ deutschegemeinde.no
Sechs Mitglieder des Gemeindekirchenrates werden am 19. April gewählt. Bis zu drei weitere Mitglieder können vom amtierenden GKR in das Gremium berufen werden. Acht Wochen vor der Wahl, also Mitte Februar 2026, wird der Wahlaufsatz mit allen Namen erfolgen. Der nächste Gemeindebrief erscheint erst zum 1. März 2026. Vorab informieren wir durch unseren elektronischen Gemeind[e–]brief, wer sich für den nächsten GKR zur Wahl stellt — zum Abonnieren des Rundbriefs genügt eine formlose E–Mail an kontor@deutschegemeinde.no
Haltet Euch diesen Termin der Gemeindeversammlung mit GKR–Wahl auf jeden Fall schon einmal frei. Denn die Gemeinde lebt von Euch — also Menschen, denen sie am Herzen liegt.
Herzliche Einladung an alle Gemeindeglieder zur Gemeindeversammlung mit Wahl des Gemeindekirchenrates am 19. April 2026 nach dem Gottesdienst (12.15 Uhr).
Um beschlussfähig zu sein, müssen laut Gemeindeordnung mindestens 25 stimmberechtigte Mitglieder anwesend sein. Die Tagesordnung ist wie folgt vorgesehen:
1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
2. Ernennung der Protokollantin / des Protokollanten
3. Tätigkeits– und Rechenschaftsbericht des Gemeindekirchenrates (Gemeindeleben, Personal, Bauangelegenheiten)
4. Abschluss des Rechnungsjahres 2025, Rechnungsprüfungsbericht, Entlastung des Gemeindekirchenrates, Haushaltsplan 2026 und 2027
5. Wahl des neuen Gemeindekirchenrates (Legislaturperiode 2026–2030)
6. Verschiedenes
Seid herzlich willkommen und dabei !

Erwartungsvoll: Ein Adventskalender mit Impulsen und Inspirationen
— jeden Tag auf’s Neue
Vom 1. Advent bis Heiligabend jeden Tag von mir. Ich nehme den Tee pur, wie jeden Morgen. Kandis müsste noch irgendwo sein. Die Apfelsinen dösen noch im Supermarkt. Aber Zitronenschale hätte ich. „Erstmal die Kerze“, denke ich. Die grüne, die neben den drei anderen da auf der Küchenkommode steht. Ohne Kugeln, Zapfen und Tannengrün. Soweit bin ich noch nicht.
Da klopft es. Ohne ein Wort tritt der Advent herein. Zerzaust, Schneeflocken im Haar, und so langsam wie minus zehn Grad. Kein Gruß, nur ein milder Blick. „Hier bitte“, sagt er, als würde er dabei einatmen, und wirft mit seiner steifgefrorenen Hand Orangenschale in meinen Tee. Eine Nelke hinterher.
Der Duft verwandelt mich. „Kandis hätte ich noch, irgendwo“, murmele ich verlegen. „Muss nicht“, sagt er. „Doch“, sage ich und finde ihn auf wundersame Weise auf Anhieb. Lege einen in seinen Becher, schenke ihm ein. Es knackt als würde sich ein Schloss öffnen. Wir setzen die Becher an den Mund wie beim ersten Kuss, ganz vorsichtig, weil wir nicht wissen, was noch kommt.
Der Adventskalender in diesem Jahr erzählt von Engelsfedern, zerknitterter Zukunft, Maria beim Friseur und zwei Zentimeter Erwartung. Lass dich überraschen!

Advent und Weihnachten im ganzen Land: Besondere Gottesdienste und Feiern bis zum Jahreswechsel
Unsere Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Norwegen ist nicht nur auf Oslo und Umgebung beschränkt, sondern umfasst das gesamte Königreich Norwegen. Wir haben Mitlieder und Freunde im ganzen Land. Zwischen unseren nördlichsten und südlichsten Mitgliedern liegen rund 2300 Kilometer. Wir feiern also nicht nur in Oslo mit Gottesdiensten den Advent, Weihnachten und den Jahreswechsel — sondern sind verbunden im ganzen Land. Wir kommen zusammen, weil Gott uns nahe kommt — in dem Kind in der Krippe, als Lichtträger und Friedenshoffnung.
Kristiansand
Vier Adventsfenster–Treffen… das ist neu in Kristiansand! Vier Mal öffnet sich im Advent ein bunt geschmücktes Adventsfenster und lädt zum Innehalten und zur Begegnung ein. Die Treffen finden draußen vor dem geschmückten Fenster statt. Das gemütliche Zusammensein wird begleitet von Adventsliedern, dem Hören von Geschichten, Bibeltexten aus dem Johannesevangelium und guten Gesprächen beim Glühwein oder Gløgg. Infos und Anmeldung bei Walther Herrles, Telefon 9415 5571, und Ingrid Nakling–Schnell, Telefon 4585 0711.
Sonntag, 1. Advent, 30.11. um 17.30 Uhr … bei Familie Herrles, Grovikveien 35.
deutschegemeinde.no / adventskalender
Sonntag, 2. Advent, 7.12. um 17.30 Uhr … bei Familie Schnell, Grovikveien 57b, mit Pfarrer Lutz Tietje.
Donnerstag, 11.12. um 17.30 Uhr … bei Familie Nydal, Grovikveien 61, in norwegischer und deutscher Sprache.
Donnerstag, 18.12. um 17.30 Uhr … bei Familie Schnell, Grovikveien 57b, Kristiansand.
Fredrikstad
Familiengottesdienst in der Gamle Glemmen kirke, Gamle Kirkevei 103C
1. Advent, 30.11.2025 um 17 Uhr:
Der Familiengottesdienst in Fredrikstad am 1. Advent führt eine jahrelange Tradition fort. Pfarrer Lutz Tietje wird den Gottesdienst gestalten. Im Anschluss gibt es eine Adventsfeier für Groß und Klein im benachbarten Gemeindesaal.
Stavanger
Familiengottesdienst und Nikolausfest in der Stokka kirke, Chr. Skredsvigs vei 23
Sonnabend, 6.12. um 15 Uhr: Zusammen mit der Deutsch–Norwegischen Gesellschaft in Stavanger gestalten wir diesen Adventsnachmittag und freuen uns, dass wir in der Stokka kirke zu Gast sein dürfen. Pfarrer Lutz Tietje leitet den Gottesdienst, an den sich eine bunte Nikolausfeier im benachbarten Gemeindesaal anschließt, bei der die Kinder sich auf „hohen Besuch“ freuen können.
Trondheim
Adventsgottesdienst im Nidarosdom
2. Advent, 7.12. um 16 Uhr: Die Gemeindegruppe in Trondheim lädt herzlich ein zu diesem deutschsprachigen Gottesdienst im Nidarosdom, den Pfarrer Jörg Kunzendorf gestalten wird. Es singt ein Chor aus Trondheim. Im Anschluss gibt es das Kirchcafé im sogenannten Waisenhaus direkt neben dem Dom.
Weihnachtsgottesdienst im Nidarosdom
Sonntag, 4.1.2026 um 16 Uhr: Am ersten Sonntag im neuen Jahr lädt die Gemeindegruppe in Trondheim herzlich ein zu diesem deutschsprachigen Weihnachts–Gottesdienst im Nidarosdom, den Pfarrer Jörg Kunzendorf gestalten wird. Im Anschluss sind alle herzlich zum Kirchcafé ins Waisenhaus am Dom eingeladen.

ICH KOMME ZU DIR — KOMM DU ZU MIR
Da wäre ich wieder, liebes Weihnachtsfest, noch etwas außer Atem aber jetzt bin ich da ganz da — mit Leib und Seele voller Sehnsucht nach innerer Ruhe nach Frieden und Freude in meiner Seele offen für deine Geheimnisse neugierig auf deinen Zauber erwartungsvoll und bereit, das meine zu tun, dass deinem Kommen nichts im Wege steht bereit, deinen Segen zu empfangen mit offenen Armen und einem offenen Herz
Ich bin jetzt da Komm du zu mir

— Gerhard Heilmann
… und in Oslo im Haus der Gemeinde, Eilert Sundts gate 37
Gottesdienst zum Beginn der Adventszeit
1. Advent, 30.11. um 11 Uhr: Wir warten, sind voller Vorfreude, suchen das Licht — all das bestimmt die Adventszeit und auch diesen Gottesdienst, mit dem sie beginnt. Die Musik trägt den Klang weiter — von Klassikern wie „Macht hoch die Tür“ bis hin zu modernen Liedern zur Orgel aber auch mit Gitarre und Klavier. Und im Anschluss an den Gottesdienst gibt es das gemeinsame Kirchencafé.
Nikolausfest
2. Advent, 7.12. um 15 Uhr: Beim Nikolausfest im vergangenen Jahr kam das Haus unserer Gemeinde an seine Platzgrenzen. Auch in diesem Jahr können die Kinder sich wieder freuen auf Basteleien, Gesang und Leckereien — und nicht zuletzt auf hohen Besuch, der sich extra für die Kinder auf den Weg macht. Das Nikolausfest veranstaltet unsere Gemeinde gemeinsam mit der Norwegisch–Österreichischen Gesellschaft. Wir sind dankbar für die Unterstützung durch die Österreichische Botschaft.
Wir bitten um Eure Anmeldung bis zum 1. Dezember 2025 über diesen QR–Code:


Gottesdienst „Er kommt, kommt nach Haus“
3. Advent, 14.12. um 11 Uhr: Wenn Weihnachten immer näher rückt, nicht nur der Stress steigt, sondern auch die Erwartungen, feiern wir den dritten Sonntag im Advent. Parallel feiern die Kinder in der Kinderkirche.
Offenes Adventssingen
Donnerstag, 18.12. von 19–21 Uhr: Willst auch du dem hektischen Vorweihnachtswettrennen ein wenig entfliehen?
So sei herzlich willkommen zu unserem alljährlichen Offenen Adventssingen! Im adventlich geschmückten Saal stehen verteilt Tische für bis zu sechs Personen, darauf Kerzenschein und Adventsgebäck. Auf dem Buffet locken weitere Köstlichkeiten sowie wärmender Gløgg. Gemeinsam mit dem Chor werden wir Advents– und Weihnachtslieder singen, in lockerer und familiärer Atmosphäre. Die Auswahl der Lieder treffen die Anwesenden anhand der ausgelegten Liederhefte. Zwischen dem Gesang gibt es immer wieder Gelegenheit zum Essen–Nachholen und Gespräch. Alle erwartet zudem ein kleines Mitmachspiel.
Unser Chor DeKO organisiert den Abend und stellt das Essen auf dem Büffet. Dennoch sind weitere freiwillige kulinarische Mitbringsel willkommen. Damit wir im Vorfeld ausreichend Liedblatt–Kopien und kulinarische Versorgung für alle bereit haben, bitten wir um eine Anmeldung bis 14.12.2025 bei Carina Lasch Lind. kantorin @ deutschegemeinde.no
Familiengottesdienst mit den Pfadfindern und dem Friedenslicht aus Bethlehem
4. Advent, 21.12.2025 um 11 Uhr: Diesen Adventsgottesdienst feiern wir mit den Pfadfindern gemeinsam und geben das Friedenslicht aus Bethlehem weiter — mehr hierzu auf Seite 13.
Festliche Christvesper
Heiligabend, 24.12.2025 um 16 Uhr: Krippchen, Püppchen, Herzenswünsche — in diesem Gottesdienst am Heiligabend dreht sich alles um die neuen Krippenfiguren, die zum ersten Mal komplett und in aller Pracht zu sehen sein werden… ein kleiner Ausblick dazu findet sich auf Seite 14.
Verkitscht von den Sehnsüchtigen, belächelt von den Hartgesottenen, links liegen gelassen von den Desinteressierten und bestaunt von Kinderaugen: Alle sind eingeladen, sich heute auf den Weg zur Krippe zu machen, um ein Wunder zu sehen und die Liebe, die trägt. Den Gottesdienst leitet Pfarrer Lutz Tietje.
Festgottesdienst mit Abendmahl
2. Weihnachtstag (Freitag), 26.12., 11 Uhr: In diesem Weihnachtsgottesdienst mit Pfarrer Lutz Tietje singen wir die liebgewordenen Weihnachtslieder, feiern das Abendmahl und stärken uns nicht zuletzt beim anschließenden Kirchencafé.
Gottesdienst zum Jahresschluss
Silvester / Altjahrsabend, 31.12., 17 Uhr: Ein Moment des Innehaltens, Dankesagens, Zuversichttankens im letzten Gottesdienst des Jahres. Mit Kerzenlicht statt Glitzerregen, Gitarren– und Klaviertönen statt Böllerknall, guten Mächten, die uns ins neue Jahr geleiten anstatt böser Vorahnungen. Predigt von Pfarrer Lutz Tietje.
Immer dabei sein und mitfeiern:
Die Gottesdienste, die im Haus der Gemeinde in Oslo stattfinden, kann man auch digital per ZOOM– Übertragung verfolgen. Den jeweiligen Link dazu können Sie und Ihr in unserem Internetfenster abrufen:
deutschegemeinde.no
Einladung zum Offenen Adventssingen !
Willst auch du dem hektischen Vorweihnachtswettrennen ein wenig entfliehen? So sei herzlich willkommen zu unserem alljährlichen Adventssingen !
Was ist das? Im adventlich geschmückten Saal stehen verteilt Tische für bis zu sechs Personen, darauf Kerzenschein und Adventsgebäck. Auf dem Buffet locken weitere Köstlichkeiten sowie wärmender Gløgg. Gemeinsam mit dem Chor werden wir Advents– und Weihnachtslieder singen, in lockerer und familiärer Atmosphäre. Die Auswahl der Lieder treffen die Anwesenden anhand der ausgelegten Liederhefte. Zwischen dem Gesang gibt es immer wieder Gelegenheit zum Essen Nachholen und Gespräch. Außerdem: alle erwartet zudem ein kleines Mitmachspiel.
Wann? Donnerstag, den 18. Dezember, um 19 Uhr im Gemeindesaal im Haus der Gemeinde in Oslo in der Eilert Sundts gate 37.
Welches Essen? Unser Chor DeKO organisiert den Abend und stellt das Essen auf dem Büffet. Dennoch sind weitere freiwillige kulinarische Mitbringsel willkommen.
Wer? Alle, die gerne singen und auch jene, die einfach nur zuhören wollen.
Herzlich willkommen!


Weihnachtshelfer
gesucht
GEMEINDELEBEN
Menschen treffen, inspiriert werden: Die regelmäßigen Treffpunkte und Gruppen im Haus der Gemeinde in Oslo
!
… einen Kinderwunsch erfüllen für Familien in unserem Stadtteil
In diesem Jahr haben viele Familien in unserem Stadtviertel Frogner Probleme, über die Runden zu kommen. Deshalb arbeiten wir als Gemeinde nun schon im dritten Jahr mit beim Stadtteil–Projekt ‚Barnas julehjelp‘ und suchen Freiwillige, die einen Kinderwunsch erfüllen möchten.
Als Weihnachtshelfer hast Du die Aufgabe, ein Geschenk (für maximal 400 NOK) zu kaufen, das auf dem Wunschzettel eines Kindes steht, das du nicht kennst.
Melde dich als Freiwilliger bei Lutz Tietje oder im Kontor der Gemeinde und lasse Dir einen Geschenkwunsch zuschicken.

Das Geschenk muss bis Freitag, dem 5. Dezember 2025, unverpackt im Haus der Gemeinde in der Eilert Sundts gate 37 abgegeben werden.
Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Stadtteil Frogner, den Kirchengemeinden in der Nachbarschaft, Frognerparken sanitetsforening und einer großen Anzahl von Weihnachtshelfern.
lutz.tietje @ deutschegemeinde.no kontor @ deutschegemeinde.no
Begegnungen, die gut tun, sich austauschen, neue Leute kennenlernen und inspiriert werden. Nicht nur die vielen Gottesdienste und einmaligen Veranstaltungen machen unsere Gemeinde aus. Dazu gehören auch die Gruppen und Kreise, die sich regelmäßig treffen, und Veranstaltungsreihen. Woche für Woche und Monat für Monat bieten sie die Möglichkeit sich zu vernetzen, neugierig zu bleiben, interessante Menschen zu treffen und mit Anregungen nach Hause zurück zu kommen. Hier stellen wir alle regelmäßigen Treffen in der Eilert Sundts gate 37 vor und laden herzlich ein, dabei zu sein!

Spannende Geschichten, Mitmachlieder und echte
Kunst: Die Kinderkirche
Ob ganz frisch in Oslo angekommen oder schon immer hier — bei uns in der Kinderkirche sind alle Kinder bis zu Konfirmation herzlich willkommen. Gemeinsam gehen wir auf Abenteuerreise durch die Bibel. Hören spannende Geschichten von Jesus oder den Propheten aus dem Alten Testament, von den Frauen zum Weltgebetstag und Erzählungen, die uns christliche Werte vermitteln. Wir malen, basteln und bauen gemeinsam. Egal ob die Arche Noah entsteht, Palmenzweige wachsen oder Armbänder geknüpft werden — wir entdecken, dass in jedem Menschen ein echter Künstler steckt. Und immer ist Lachen, Tanzen oder Singen dabei.
Kinderkirche findet immer parallel zum Gottesdienst für zirka eine halbe Stunde statt. Wir gehen nach der ersten Lesung in unser Gelbes Zimmer und kommen zum Segen bzw. zum Abendmahl wieder.
Das hört sich nach etwas für Dein(e) Kind(er) an? Dann komm vorbei… wir freuen uns immer über neue Gesichter!

Treffen: sonntags (14–täglich), parallel zum Gottesdienst für die Erwachsenen kinderkirche@deutschegemeinde.no
Schnee, Feuer und viel
Natur: Familienzeit bei den monatlichen Abenteuertagen
Egal ob wir im Schnee um den Sognsvann toben, mit einer Schatzkarte unterwegs sind oder das Stockbrot über ein wärmendes Feuer halten — bei uns ist immer was los für Groß und Klein, die ganze Familie eben. Wir, das sind Andy und Vincent und natürlich auch Eulalia…, nehmen Euch mit an einem Samstag im Monat für eine bunte Aktion — am liebsten Draußen — zum Kennenlernen und Spaßhaben zusammen mit gleichgesinnten deutschsprachigen Familien. Wir treffen uns am ersten oder zweiten Samstag im Monat, jeweils 11–13/14 Uhr — je nachdem wie kinderfreundlich das Wetter ist. Treffpunkt in der Regel an einem gut zugänglichen Platz in der Natur.
Da sich die Treffpunkte jeweils ändern und wir ungefähr wissen müssen, auf wie viele Familien wir warten, bevor wir los gehen, wird jeweils um Anmeldung gebeten. Anmeldefrist ist jeweils der Mittwoch vor dem eigentlichen Aktionstag.
Treffen: samstags 6.12.2025, 10.1., 9.2.2026
Kontakt: Vincent–Aaron Sauerstein kinderaktionstag@deutschegemeinde.no
Singen und fröhliches
Miteinander: DeKO
Gemeindechor
Der Deutsche Kirchenchor Oslo (DeKO) — das heißt singen unter professioneller Anleitung mit viel Spaß und Geselligkeit. Der Chor gestaltet Gottesdienste und Veranstaltungen in der Gemeinde mit. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Die einzige Voraussetzung ist Freude am Singen und an fröhlichem Miteinander.
Treffen: donnerstags, 19–21 Uhr
Kontakt: Carina Lasch Lind kantorin@deutschegemeinde.no

Die Allerkleinsten begeistern und sich austauschen: Die Krabbelgruppe
Mütter und Väter organisieren sich in dieser Gruppe selbst, für gemeinsames Spielen Austausch, Unterstützung und viel Begeisterung für die, die ins Leben hinein wachsen, krabbeln und brabbeln. Eltern mit Babys, die Lust auf eine deutschsprachige BarselGruppe haben, sind willkommen! Bisher war der Donnerstag der Tag der Wahl für die Treffen, die hoffentlich bald wieder regelmäßig stattfinden. Bitte nehmt Kontakt auf, wenn Ihr dabei sein wollt!
Treffen: donnerstags, 11–12 Uhr
Kontakt: Jessica–Marie
FB: Deutschsprachige ‚barselgruppe‘ Oslo krabbelgruppe@deutschegemeinde.no kontor@deutschegemeinde.no
Plaudern, kochen, sich vernetzen: Die Teestube
Treffpunkt für deutschsprachige junge Leute in Oslo. Alle sind willkommen — von Au-pair über Praktikant bis Austauschstudentin, egal wie kurz oder lang Ihr Euch in Norwegen aufhaltet, ob ganz neu oder alteingesessen, nur für kurze Zeit hier oder um zu bleiben. Damit niemandem der Spaß verloren geht, laden wir ein zu Tee, Keksen und Austausch, zum Picknick oder Bowling, spielen und sich–vernetzen.
Wir treffen uns einmal im Monat freitags. Da sich Termine ändern und Treffpunkte verschieben können, schreib doch am Besten eine kurze Mail, wenn Du vorbeischauen möchtest. Natürlich freuen wir uns aber auch über spontanen Besuch.
Treffen: einmal im Monat, 19.30–21 Uhr, am 5.12.2025, 23.1., und am 20.2.2026
Kontakt: Vincent–Aaron Sauerstein teestube@deutschegemeinde.no
Natur
erleben,
Freunde
finden: Die Pfadfinder in unserer Gemeinde
„Uranienborg–Pfadis“ – so heißt die Pfadfindergruppe innerhalb von Norges speiderforbund, die sich seit Herbst 2024 bei uns trifft. Pfadfinder sein, das heißt Gemeinschaft erleben, rausgehen und sich in der Natur zurechtfinden, füreinander Verantwortung übernehmen, dazulernen und neue Freundschaften schließen.
Im ersten Halbjahr 2026 werden unsere Meute (1.–4.) und Patrouille (5. Klasse) gemeinsame Treffen haben und sich dabei nach Altersstufen aufteilen. Das erste Treffen im neuen Jahr findet am 9. Januar statt. Treffpunkt ist das Haus der Gemeinde, Eilert Sundts gate 37 in Oslo. Kinder ab dem Grundschulalter sind willkommen — auch als Neuling kann man jederzeit dazustoßen.
Treffen: freitags in allen geraden Kalenderwochen, von 17.30–19 Uhr
Kontakt: Anny Horge Rogne und Vincent–Aaron Sauerstein pfadfinder@deutschegemeinde.no
Entdeckungen, Zweifel und das echte Leben zwischen den Zeilen: Die Bibel im Gespräch
Ein Gesprächsabend für Entdecker, Neugierige und Zweifler, die über die sich über die Bibel austauschen wollen. An jedem Abend steht ein Bibeltext im Mittelpunkt und wir fragen gemeinsam, wie man die alten Texte heute verstehen kann. Es geht um historische Zusammenhänge genauso wie um persönliche Erlebnisse, die man in der Bibel wiederentdeckt und die Texte aktuell und lebensnah werden lassen.
Treffen: einmal im Monat, 19–20.30 Uhr, am 16.12.2025, 28.1., und am 24.2.2026
Kontakt: Pfarrer Lutz Tietje lutz.tietje@deutschegemeinde.no
Ein Licht in die Welt tragen: Zwei besondere Veranstaltungen
im Advent
Im Dezember finden für die Pfadfinder zwei besondere Veranstaltungen statt:
• Weihnachtsfeier der Pfadfinder, Juleavslutning am 5. Dezember von 16.30 bis 18.30 Uhr.
• Gottesdienst mit dem Friedenslicht aus Bethlehem und Halstuchübergabe am 4. Advent, 21. Dezember um 11 Uhr
Diesen Adventsgottesdienst feiern wir mit den Pfadfindern gemeinsam und geben das Friedenslicht aus Bethlehem weiter. Das Friedenslicht wird jedes Jahr in der Bethlehemer Geburtsgrotte von Jesus entzündet und von Pfadfindern in die ganze Welt getragen. Ein Zeichen des Friedens — momentan besonders nötig, nicht nur im Heiligen Land und im Nahen Osten, sondern weltweit.
Die Friedenslicht–Aktion steht unter dem Motto ‚Ein Funke Mut‘ — der eine Flamme des Friedens, der Zivilcourage, der Demokratie entfacht. Der ein Versprechen darstellt für die Zukunft. Über Grenzen hinweg getragen. Mit dem Flugzeug, Zug, Auto und zu Fuß wird der Funke in der Welt verteilt, um daran zu erinnern, wie wichtig Frieden ist. Um uns zu zeigen, dass es nur einen kleinen Funken braucht, um eine große Flamme zu entzünden. So wollen auch wir in unserem Gottesdienst das Licht weitertragen und in ganz Oslo erleuchten lassen.
Wer das Friedenslicht zu sich nach Hause oder an einen anderen Ort tragen möchte, bringe gern eine (windgeschützte, also transportierbare) Kerze mit.

Gleichzeitig werden wir auch wieder feierlich Neue bei uns aufnehmen, die seit einigen Monaten in den Gruppenstunden mit dabei sind. So werden sie nicht nur Mitglieder der Uranienborg Pfadis sondern auch ganz offiziell Mitglieder in der weltweiten Gemeinschaft der Pfadfinder und Pfadfinderinnen.
Ein Halstuch tragen nicht nur die Pfadfinder in Norges Speiderforbund, sondern alle Pfadfinder in ganz Norwegen und weltweit. Es symbolisiert die Zugehörigkeit zu den Pfadfindern und geht auf den Pfadfinderbegründer Sir Robert Baden–Powell zurück, der sich aus unterschiedlichen Gründen dazu entschloss, das Halstuch — ein aufgerolltes und zusammen geknotetes Dreieckstuch— in die Pfadfinder–Kluft mit aufzunehmen. Unter anderem, weil es sich gut zur ersten Hilfe eignet und sowohl den Pfadfinderhemdkragen als auch den Nacken des Trägers schützt. Darüber hinaus ist das Halstuch heute reich an Geschichte und verbindet über Ländergrenzen hinweg.
Bei internationalen Treffen werden Halstücher oft als Zeichen der Freundschaft getauscht und dann stolz mit ins Heimatland zurück genommen.

Aktion zum Thinking Day !
Schon vormerken: Am Sonntag, den 22. Februar, feiern wir um 11 Uhr gemeinsam einen Gottesdienst, an den sich direkt unsere Thinking–Day– Aktion anschließt. Von 12.15 Uhr bis etwa 15 Uhr laden wir alle Interessierten — besonders Familien mit Kindern — ein: Schnuppert Pfadfinderluft am Lagerfeuer und findet neue Brieffreundinnen und Brieffreunde in Deutschland und Österreich bei unserer Postkartenaktion zum Thinking Day. Eine herzliche Einladung an alle, die Lust auf Gemeinschaft, Feuer, Stockbrot und ein bisschen internationale Pfadi–Luft haben !

„Da machte sich auf auch Josef mit Maria ...“ eine neue Weihnachtskrippe im Gemeindesaal
Maria und Josef sind auf dem Weg, das Kind sowieso, dazu die Hirten mit ihren Tieren. Die drei Könige haben sich gerade erst aufgemacht. Ob sie schon die Grenze nach Norwegen überschritten haben, war bis zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass sie bis Weihnachten hier ankommen werden.
Die Rede ist von den neuen Krippenfiguren, die zum Weihnachtsfest in unserem Gottesdienstraum den Stall bevölkern werden. Die Holzbildhauerin Petra Rentrup aus Rheda–Wiedenbrück hat sie aus Lindenholz geschnitzt. Der Gemeindekirchenrat hatte bereits im vergangenen Jahr beschlossen, neue Krippenfiguren anzuschaffen. Ein Restbetrag aus dem Vermächtnis von Johannes Helm († 2021) an die Gemeinde macht die Finanzierung möglich. So sind die neuen Figuren eine bleibende Erinnerung an Johannes Helm, der über viele Jahrzehnte aufs Engste mit unserer Gemeinde verbunden war.
Jeden Adventssonntag etwas Neues
Die komplette Krippenszene mit den neuen Figuren wird zu diesem Weihnachtsfest komplett neu gestaltet. Rund um den Stall soll eine Krippenlandschaft entstehen. Diese wird anders als in den Vorjahren bereits zum 1. Advent aufgebaut. Nach und nach werden im Zugehen auf das Weihnachtsfest immer mehr Elemente und Figuren hinzu kommen.
So kann man an jedem Adventssonntag etwas Neues entdecken — bis die Krippenszene dann am Heiligabend komplett mit Maria, Josef und dem Kind zu bewundern sein wird.

Die Hoffnung ist, dass auch die heiligen drei Könige es schaffen werden, rechtzeitig zum Fest einzutreffen.
Wenn etwas neu wird, bedeutet das auch, von etwas Altem Abschied zu nehmen. Die alten Krippenfiguren werden nun ausrangiert. Sie waren (vermutlich) 1971 in die Gemeinde gekommen. Der damalige Nähkreis hat sie hergestellt. Die Damen des Nähkreises wurden angeleitet von Angelika Danielsen, die während eines Aufenthaltes in Brasilien gelernt hatte, wie man aus alten Stoffresten Figuren, aber auch Esel und Kamele näht. Ein alter Wintermantel, ein ausrangiertes Sommerkleid und viele andere Stoffreste sind auf diese Weise in Maria, Josef, das Kind, die Hirten und drei Könige mit zwei Kamelen verwandelt worden. Zwei Ochsen und ein Elefant wurden später angeschafft.

50 Jahre und ein Stall
Wer hätte damals gedacht, dass sie über 50 Jahre lang das Weihnachtsgeschehen in der Gemeinde veranschaulichen werden. Der Stall, in dem sie Unterschlupf gefunden haben, kam übrigens erst später hinzu, genauer gesagt, zehn Jahre später. 1981 wurde er zusammengezimmert und liebevoll gestaltet von Eugen Heilmann, dem Vater des damaligen Pfarrers Gerhard Heilmann. Er hatte bereits in Deutschland mehrere Krippen gebaut, auch für Kirchengemeinden. Gerhard Heilmann erinnert sich, dass es nicht viel Überzeugungskraft brauchte, um seinen Vater dazu zu bringen, auch für das Gemeindehaus in Oslo eine Krippe zu bauen. Im Keller des Gemeindehauses machte er sich an die Arbeit, aus dem zusammengesammelten Holz, Ästen und Stöckern den Figuren des Nähkreises ein Dach über dem Kopf zu geben.
Die alten Figuren verabschieden wir und lassen sie noch einmal diesen Gemeindebrief bevölkern. Der Stall wird als Zuhause auch im neuen Krippenszenario bleiben. In diesem Jahr gibt es so einen wichtigen Grund mehr, die Gottesdienste in der Advents– und Weihnachtszeit zu besuchen:
Die Krippe: Vom Futtertrog zum Weihnachtsbild
Ursprünglich bezeichnet das Wort ‚Krippe‘ nichts anderes als einen Futtertrog für Tiere — ein schlichtes Gefäß aus Holz oder Stein, in das Ochs und Esel ihr Futter bekommen. Als der Evangelist Lukas erzählt, Maria habe das neugeborene Kind „in eine Krippe gelegt, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge“, rückt er die Geburt Jesu bewusst in eine einfache, karge Umgebung. Der Ort, der eigentlich Tieren vorbehalten ist, wird so zum ersten Zeichen dafür, dass Gott gerade dort ankommt, wo das Leben eng, ungeschützt und wenig feierlich ist.
Schon im Mittelalter begann man, diese biblische Szene figürlich darzustellen. Zunächst geschah das in Klöstern und Kirchen, später auch in privaten Häusern. Aus dem einzelnen Futtertrog wurde allmählich eine ganze Darstellung der Heiligen Nacht mit Maria, Josef, dem Kind, Ochs und Esel, Hirten und schließlich auch den drei Königen. Mit der Zeit setzte sich daher durch, dass nicht mehr nur das Futtergefäß selbst „Krippe“ genannt wurde, sondern die gesamte Szene — der Trog wurde zum

Die neuen Figuren freuen sich auf die Begegnung mit Euch — live und in Farbe im Gemeindesaal.
Lutz Tietje



che Dekoration. Sie verbinden Glaube, Handwerk und persönliche Erinnerungen. Dabei fließt je nach Region ein ganz eigenes lokales Kolorit ein, das sich in der Darstellung und den verwendeten Materialien ausdrückt.
Trotz aller Unterschiede in der Gestaltung bleibt eines gleich: Jesus liegt in einem Futtertrog; in aller Schlichtheit und Einfachheit.
Ein Stöhnen, Hauchen und Jammern…
zum Zustand unserer Orgel
Staubschichten über Staubschichten. Kein Wunder, dass die alte Lady so stöhnt. Wir schauen auf das Innenleben unserer Orgel, denn zum ersten Mal seit sehr vielen Jahren ist der Blick wieder frei auf Teile der Orgel, die bislang versiegelt waren von einer Holzwand. Und während wir ihren Zustand in Augenschein nehmen, rufen wir uns kurz ihre Geschichte in Erinnerung.
Diese begann vor etwas mehr als 100 Jahren mit ihrer Vorgänger–Orgel: im September 1921 erhielt unsere Gemeinde ihre erste Orgel und löste das bis dahin verwendete Harmonium ab. Damals feierten wir noch in der Missionskirche in der Akersgata die Gottesdienste, wo man die Orgel auf der Empore einbaute. Eigens für diesen Raum konzipiert, standen der Gemeinde der damalige Thomaskantor Karl Straube und der Orgelbauer Sauer aus Frankfurt/Oder mit fachkundigem Rat beiseite. Bedauerlicherweise musste dieses Kleinod jedoch verkauft werden: Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fanden zunächst keine Gottesdienste statt — und die Orgel schwieg.
Als man ab 1947 wieder zaghaft daran ging, Gottesdienste zu feiern, stellte man mit Schrecken fest, dass in der Zwischenzeit ein Schaden am Dach der Missionskirche entstanden war und es hereinregnete. Bevor die Feuchtigkeit die Orgel ernsthaft zu schädigen drohte, beschloss man den Verkauf der Orgel. Dieser erfolgte jedoch erst 1952.
Da in der Missionskirche zwischenzeitlich eine Zwischendecke eingezogen worden war, um die Heizkosten zu senken, konnte die Orgel nicht mehr verwendet werden und die Empore kam somit auch nicht als Standort eines neuen Instrumentes in Frage. Man wollte den Platz neben dem Altar nutzen und benötige daher eine kleine und kompakte Orgel.

Diese erhielt die Gemeinde 1953 aus der Werkstatt von Walcker Orgelbau es ist jenes Instrument, das wir noch heute nutzen.
Leider war diese Orgel nicht nur kompakt, sondern auch qualitativ minderwertig und entsprach einer typischen Nachkriegsproduktion. Unsere Orgel ist kein Instrument, das vom Orgelbauer spezifisch für den Kirchraum geschaffen wurde — so wie die vorherige Sauer–Orgel —, sondern ein in Serie hergestelltes Modell, das kostengünstige Materialien verwendet. Von diesem Modell wurden ab den 1940er Jahren über 220 Instrumente gebaut und in alle Welt verkauft.
Ursprünglich hatte die Orgel ein hölzernes Gehäuse — wie auf der Abbildung aus einem Werbeprospekt der Firma Walcker zu sehen. Mit dem Umzug in die Eilerts Sundts gate in unser Gemeindehaus änderte sich dies jedoch: 1964 zog die Walcker–Orgel von der Missionskirche an ihren heutigen Standort. Seit über sechs Jahrzehnten wurde sie nie gründlich gewartet — und das liegt vor allem am problematischen Einbau: das Instrument steht vollständig im Büro, von hinten versiegelt durch eine Holzwand, vorne durch eine Steinmauer. Ein Orgelbauer kommt kaum an die Pfeifen heran, um sie zu reinigen oder zu stimmen — eine Einbauentscheidung, die dem Instrument über Jahrzehnte schadete und seine Klangentfaltung entscheidend hemmt.
Orgelbauer Matthias Becker hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, die Orgel zu reinigen und zu warten — ohne uns dafür seine Arbeitszeit anzurechnen. Damit er dies durchführen kann, haben wir vor kurzer Zeit die hölzerne Rückwand im Büro eingerissen und so das Innenleben der Orgel freigelegt. Dabei ist eine Windlade beschädigt worden und folglich gelangt nun weniger Luft in die tiefen Töne — und generell weniger Luft in die Orgel im Allgemeinen. Nun „jammert“ sie noch mehr als zuvor und tiefe Töne sind nur noch als ein stöhnendes Hauchen zu hören.
Matthias kann notdürftig reparieren, reinigen und stimmen, doch sein fachkundiger Blick auf die Orgel ist eher ernüchternd. Denn das Instrument ist schlichtweg minderwertiger Qualität. Erst die freigelegte Rückwand offenbarte uns, dass einige der großen Holzpfeifen offensichtlich schon vor vielen Jahren — vermutlich schon beim Umzug 1964 — Risse bekommen hatten und behelfsweise mit Gewebeband überklebt wurden. Wird Matthias auch die Pfeifen reinigen, sie stimmen und ihnen somit zweifellos einen frischeren Klang verleihen können — so täuscht dies nicht über die Tatsache hinweg, dass die Tage dieser Orgel gezählt sind.
Sorge bereitet auch die Elektrotraktur: da der Spieltisch entfernt von den Pfeifen steht, wird bei Tastendruck ein elektrisches Signal gesendet, das ein Ventil öffnet, um die Pfeife zum Klingen zu bringen. Der Kabelsalat in der Orgel ist 73 Jahre alt und ein Schaden kann unter Umständen gar nicht behoben werden, weil man wegen der kurzsichtigen Verbauung nicht überall an die Teile herankommt.
Unsere Orgel ist zwar behelfsweise reparabel, aber ihr Zustand wird dauerhaft unbefriedigend bleiben.

Mittelfristig müssen wir uns auf die Anschaffung eines neuen Instruments einstellen, das unseren Raum akustisch angemessen ausfüllt und langfristig zuverlässig funktioniert. Bis dahin versuche ich weiterhin, aus dem Stöhnen, Hauchen und Jammern einen akzeptablen Klang herauszuholen.
Carina Lasch Lind


Erst die Ausstellung, bald das Buch… die Geschichte unserer Gemeinde seit 1909 wird neu erzählt…
Das Schicksal von Dorothea Günther (1876–1943), der ersten Pfarrfrau in unserer Gemeinde, war Thema einer Ausstellung Ende September, die viele Besucher angezogen und begeistert hat.
‚Zwischen trügerischer Sicherheit und wachsender Unsicherheit‘
Der Ausstellungstitel beschreibt das Leben von Dorothea, die aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln im Norwegen unter deutscher Besatzung aus dem Leben gedrängt wurde und später fast in Vergessenheit geriet.
Mit dieser Ausstellung wurde aber nicht nur ihr Leben gewürdigt. Zugleich spiegelt sich in ihrem Leben die Geschichte der Deutschen Gemeinde in Norwegen und die Geschichte der deutsch–norwegischen Beziehungen. Das betonten in ihren Grußworten bei der Ausstellungseröffnung am 25. September 2025 die deutsche Botschafterin Christiane Hohmann und Vebjørn Horsfjord, Dekan der theologischen Fakultät der VID Hochschule Stavanger.
Die Ausstellung wurde konzipiert von Veline Backofen (Pfarrerin i. R. und langjährige Leiterin der Arbeit von ‚Aktion Sühnezeichen Friedensdienste‘ in Norwegen), Frieder Ludwig und Joar Haga, Professoren an der VID Hochschule Stavanger.




Die Geschichte von Dorothea Günther wird Teil eines Buches sein, das die drei Kuratoren 2026 veröffentlichen werden. Es erzählt die ausführliche Geschichte der Gemeinde und ihrer Verflechtungen unter dem Titel:
‚Die Deutsche Evangelische Gemeinde Oslo im Spiegel politischer Entwicklungen in Deutschland und Norwegen, 1909–1959: Spurensuche einer Verflechtungsgeschichte‘
Wir freuen uns schon jetzt und sind sehr gespannt auf die Buch–Präsentation hier in Oslo.

Bilder (v.l.n.r): Professor Joar Haga, Veline Backofen, Botschafterin Christiane Hohmann im Gespräch, Dekan Vebjørn Horsfjord mit Pfarrer Lutz Tietje, und Professor Frieder Ludwig.

Veranstaltungen im Haus der Gemeinde:
DEZEMBER
Do 4.12. 19 Uhr Chorprobe DeKO
Fr 5.12. 16.30 Uhr Juleavslutning der Uranienborg–Pfadis; 19 Uhr Teestube
Sa 6.12. 11 Uhr Kinderaktionstag
So 5.10. 15 Uhr Nikolausfest am 2. Advent
Do 11.12. 19 Uhr Chorprobe DeKO
So 14.12. 11 Uhr Gottesdienst am 3. Advent
Di 16.12. 19 Uhr Bibel–Gesprächsrunde
Do 18.12. 19 Uhr Offenes Adventssingen
So 21.12. 11 Uhr Gottesdienst am 4. Advent mit Friedenslicht der Pfadfinder
Mi 24.12. 16 Uhr Gottesdienst am Heiligabend
Fr 26.12. 11 Uhr Festgottesdienst mit Abendmahl am 2. Weihnachtstag
Mi 31.12. 17 Uhr Gottesdienst zum Jahresabschluss
Alle Gottesdienste in Oslo werden ebenfalls per ZOOM in Bild und Ton zeitgleich zum Mitfeiern übertragen. Den Link dazu findet man vorab direkt auf unserer Webseite.
deutschegemeinde.no / events


der Gemeinde in Norwegen, Telefon+47 2244 1643, kontor@deutschegemeinde.no , www.deutschegemeinde.no /events
Mittwoch, 31. Dezember, 17 Uhr: Gottesdienst zum Jahresabschluss (Lutz Tietje)
Sonntag, 11. Januar, 11 Uhr: Gottesdienst (Lutz Tietje)
Sonntag, 25. Januar, 11 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl (Lutz Tietje)
Sonntag, 8. Februar, 11 Uhr: Gottesdienst mit Taufe von Olivia Leonore Windisch (Lutz Tietje)
Sonntag, 22. Februar, 11 Uhr: Familiengottesdienst mit den Pfadfindern, Thema ‚Freundschaft‘ (Lutz Tietje) Alle Gottesdienste in Oslo werden zeitgleich übertragen.
Kontakt: Pfarrer Jörg Kunzendorf, Telefon +47 9302 5188, E–Mail trondheim@deutschegemeinde.no
Kontakt: Matthias Becker, Telefon +47 9208 2938, fredrikstad@deutschegemeinde.no und Pfarrer Lutz Tietje, Telefon +47 9732 8343
Weitere Infos und Anmeldung bei Walther Herrles, Telefon +47 9415 5571, und Ingrid Nakling–Schnell, Telefon +47 4585 0711
Kontakt: Jutta Lechterbeck, Telefon +47 4863 9485, stavanger@deutschegemeinde.no
Gottesdienste
Sonntag, 30. November, 11 Uhr: Gottesdienst am 1. Advent (Lutz Tietje)
Sonntag, 14. Dezember, 11 Uhr: Gottesdienst am 3. Advent (Lutz Tietje)
Sonntag, 21. Dezember, 16 Uhr: Familiengottesdienst mit den Pfadfindern und dem Friedenslicht aus Bethlehem am 4. Advent (Lutz Tietje)
Mittwoch, 24. Dezember, 16 Uhr: Festliche Christvesper am Heiligabend (Lutz Tietje)
Freitag, 26. Dezember, 11 Uhr: Festgottesdienst mit Abendmahl am 2. Weihnachtstag (Lutz Tietje)
Sonntag, 7. Dezember, 16 Uhr: Adventsgottesdienst im Nidarosdom
Sonntag, 4. Januar, 16 Uhr: Weihnachtsgottesdienst im Nidarosdom
Sonntag, 30. November, 17 Uhr: Familiengottesdienst zum 1. Advent in der Gamle Glemmen kirke (Lutz Tietje);
anschließend Adventsfeier im Gemeindehaus
Oslo
Trondheim
Fredrikstad
Kristiansand Vier Adventstreffen mit Andacht (Details auf Seite 6) Sonntag, 30.11., Sonntag, 7.12., Donnerstag 11.12., Donnerstag, 18.12. jeweils 17.30–18.15 Uhr draußen !
Samstag, 6. Dezember, 15 Uhr: Familiengottesdienst und Nikolausfeier in der Stokka Kirke (Lutz Tietje)
Stavanger
die Kinder die Kinderkirche im Gelben Zimmer fort und kehren zum Segen in den Gemeindesaal zurück.
Kontakt: kinderkirche@deutschegemeinde.no
Die Kinderkirche findet wieder parallel zum Gottesdienst in Oslo statt. Groß und Klein beginnen gemeinsam im Saal… nach der ersten Lesung, setzen
Kinderkirche
Buntes Gemeindeleben im Haus der Gemeinde

Nächste Termine sind der 4.12., 11.12. und das Offene Adventssingen am 18.12.2026. Sing mit Carina, kantorin@deutschegemeinde.no
Die nächsten Termine: freitags 5.12., 23.1. 20.2.2026. Infos bei Vincent, teestube@deutschegemeinde.no
Singen unter professioneller Anleitung & Geselligkeit. Donnerstags von 19–21 Uhr. Einstieg jederzeit und ohne Vorkenntnisse möglich.
Treffpunkt für Au–pairs und junge Leute ab 18 Jahren. In der Regel jeden 3. Freitag im Monat von 19.30–21 Uhr.
Die nächsten Termine: Juleavslutning am Freitag, 5.12., dann wieder am 9.1. und am 23.1.2026.
Kontakt: pfadfinder@deutschegemeinde.no
Unsere Pfadfinder treffen sich jede zweite Woche freitags — ab Januar 2026 immer in den geraden Kalenderwochen.Jeweils um 17.30 Uhr.
Ansprechpartner: Jessica, E–Mail krabbelgruppe@deutschegemeinde.no — bei Facebook als Deutschsprachige ‚barselgruppe‘ Oslo
Wer dazustoßen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen ! Infos und Termine bei Pfarrer Lutz Tietje, E–Mail lutz.tietje@deutschegemeinde.no
Nächste Runden am Dienstag, 16.12.2025, am Mittwoch, 28.1., und am Dienstag, 24.2.2026. Weitere Information bei Pfarrer Lutz Tietje.
Die nächsten Termine sind Samstag, 6. Dezember, 10. Januar und 7. Februar — jeweils um 11 Uhr. Anmeldung bitte bei Andy und Vincent, E–Mail kinderaktionstag@deutschegemeinde.no
Chor
Teestube
Uranienborg–Pfadis
Die Krabbelgruppe trifft sich nach Absprache jeden Donnerstag von 11–12 Uhr im Saal. Neue Eltern & Ihre Babys sind herzlich willkommen.
Krabbelgruppe
Die Jugendlichen, die 2024, 2022 und 2021 konfirmiert worden sind, treffen sich weiterhin in der Gemeinde.
Jugendtreff
Bibel im Gespräch Eine Gesprächsrunde über biblische Texte, Entdeckungen zum Glauben und Leben. Einmal pro Monat, jeweils 19–20.30 Uhr.
Bunte Aktionen draußen zum
Kennenlernen und Spaßhaben mit gleichgesinnten
Kinderaktionstag
Familien — gemeinsam mit Andy und Vincent. Lagerfeuer, Spiele, Geschichten und eine große Portion Spaß stehen bei uns fest auf dem Programm an diesen Samstagen.
Veranstaltungen im Haus der Gemeinde:
JANUAR 2026
Do 8.1. 19 Uhr Chorprobe DeKO
Fr 9.1. 17.30 Uhr Uranienborg–Pfadis
Sa 10.1. 11 Uhr Kinderaktionstag
So 11.1. 11 Uhr Gottesdienst
Do 15.1. 19 Uhr Chorprobe DeKO
Do 22.1. 19 Uhr Chorprobe DeKO
Fr 23.1. 17.30 Uhr Uranienborg–Pfadis 19.30 Uhr Teestube
So 25.1. 11 Uhr Gottesdienst
Mi 28.1. 19 Uhr Bibel–Gesprächsrunde
Do 29.1. 19 Uhr Chorprobe DeKO
FEBRUAR
Do 5.2. 19 Uhr Chorprobe DeKO
Fr 6.2. 17.30 Uhr Uranienborg–Pfadis
Sa 7.2. 11 Uhr Kinderaktionstag
So 8.2. 11 Uhr Gottesdienst mit Taufe
Do 12.2. 19 Uhr Chorprobe DeKO
Do 19.2. 19 Uhr Chorprobe DeKO
Fr 20.2. 19.30 Uhr Teestube
So 22.2. 11 Uhr Gottesdienst 12.15 Uhr Aktion ‚Thinking Day‘
Di 24.2. 19 Uhr Bibel–Gesprächsrunde
Do 26.2. 19 Uhr Chorprobe DeKO
MÄRZ
So 8.3. 11 Uhr Gottesdienst zum Weltgebetstag
Abendmahl im Gottesdienst LIEDBLATT
Innige Zweisamkeit: Ich steh an deiner Krippen hier
Etwas gehetzt komme ich in der Kirche an und springe aus dem Auto. War das wieder eine Rennerei, doch die Weihnachtsgeschenke sind alle besorgt, die nötigsten Einkäufe für die Feiertage erledigt und ich dem Chaos der Einkaufsmeilen entronnen. Nun noch schnell die Stücke für die Weihnachts–Gottesdienste an der Orgel üben.
Ich stapfe — noch immer im Hetz–Modus — die Stufen zur Empore hinauf und trete in das Halbdunkel der Kirche. Außer der plötzlichen Stille umfängt mich noch etwas: der Duft nach Tanne. Richtig! Heute morgen war der Weihnachtsbaum geliefert worden und morgen sollte es an das Schmücken gehen. Kurz blicke ich hinunter und erkenne die schattigen Konturen des großen Baumes. Ich schnappe den Stapel der Orgelnoten und schwinge mich schließlich auf die Orgelbank. Während ich nach den Kopien der zu übenden Toccata im Stapel suche, schleicht sich nochmals der Tannenduft in meine Nase und ich halte kurz inne, blicke hinter mich auf das friedlich daliegende Kirchenschiff und lausche der Stille. Nein, mit einer Toccata im vollen Plenum diese Übe–Session zu beginnen, würde diese magische Atmosphäre jäh zerbrechen lassen. Spontan greife ich nach dem Bach–Schemelli und schlage das wohl innigste Weihnachtslied auf. Nochmal atme ich Tannenduft und Stille ein, wähle das zarte Flötenregister und beginne mich selbst beim Gesang zu begleiten:


Ich steh an deiner Krippen hier, o Jesu, du mein Leben; ich komme, bring und schenke dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut, nimm alles hin und laß dir’s wohlgefallen.

Endlich stellt sich eine innere Ruhe in mir ein, wie Text und Melodie nur so durch den Raum schweben. Es ist eine wahre Freude so in dieser Stille und im Halbdunkel zu singen. Im Text von Paul Gerhard (1607–1676) hält das lyrische Ich ein inniges Zwiegespräch mit dem kleinen Jesuskind in der Krippe — und die dabei aufkommende vertraute und von tiefer Andacht, Hoffnung und Dankesfreude geprägte Stimmung blendet alles andere in der Umgebung aus. Da ist keine Maria, kein Josef, keine Engelschar, keine Ochsen und Esel, kein Stern. Da sind nur Jesus und dieses Ich. Kein Paukenschlag, keine Trompetenfanfaren, kein lautes Jubeln. Eine friedvolle Ruhe, allein durchbrochen durch das Zwiegespräch.
Ich lag in tiefster Todesnacht, du warest meine Sonne, die Sonne, die mir zugebracht Licht, Leben, Freud und Wonne. O Sonne, die das werte Licht des Glaubens in mir zugericht’, wie schön sind deine Strahlen!
Die Melodie, die ich singe und die wir auch unserem Gesangbuch unter EG 37 finden, ist nicht jene, die bei der Erstveröffentlichung des Liedes vorgesehen war. Johann Crüger (1598–1662), Kantor in St. Nikolai in Berlin, druckte im Gesangbuch Praxis Pietatis Melica mehrere Texte von Paul Gerhard. In der 5. Auflage des Buches von 1653 erschien „Ich steh an deiner Krippen hier” zum ersten Mal.
Doch da sollte man es zur Melodie von „Nun freut euch liebe Christen” singen — entspricht heute der Melodie von EG 149. Diese verwendet Bach übrigens auch in seinem Weihnachtsoratorium in Kantate VI, was dem Text einen noch viel innigeren Charakter verleiht. Als jedoch Georg Christian Schemelli (ca. 1678–1762) unter Mitarbeit von J. S. Bach 1736 eine Sammlung geistlicher Lieder herausgibt, enthält es auch eine neue Melodie für Paul Gerhards Text. Obgleich die Lieder in Schemellis Gesangbuch vielmehr einen arienhaften Charakter haben als den eines klassischen Chorals, erfreute sich diese neue Melodie einer solchen Beliebtheit, dass sie letztlich die bisherige Melodie verdrängte.
Ich sehe dich mit Freuden an und kann mich nicht satt sehen; und weil ich nun nichts weiter kann, bleib ich anbetend stehen.
O daß mein Sinn ein Abgrund wär und meine Seel ein weites Meer, daß ich dich möchte fassen!
Daheim angekommen nach der Übezeit an der Orgel kommt mir während dem Aufräumen der Einkäufe in den Sinn, dass ich noch die letzten Weihnachts–Dekorationen vornehmen könnte. Aus der noch halb gefüllten Kiste krame ich die noch verbleibenden Schmuckstücke hervor. Darunter meine Weihnachtskrippe. Und während ich sie vorsichtig aus ihrer schützenden Luftpolsterfolie schäle, überlege ich, woher eigentlich die Tradition kommt, eine Krippe ins Wohnzimmer zu stellen?
Angefangen hat alles in südeuropäischen Kirchen. Erste Erwähnungen von Krippen stammen aus dem 13. Jahrhundert — dazu zählt auch die Komposition aus Krippefiguren in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. Vermutlich geht die szenische Darstellung von Jesu Geburt auf das sogenannte „Kindleinwiegen“ italienischer Klöster zurück: Nonnen wickelten kleine Wachsfiguren und bewahrten sie in allegorisch aufgeladenen Ensembles oder Kästchen auf. Auch Franz von Assisi wird gerne als Initiator der Krippe genannt, doch historisch ist das nicht eindeutig.


Lange blieben Krippen seltene Kostbarkeiten. Erst im Zeitalter der Gegenreformation erkannte die (katholische) Kirche ihre pädagogische Kraft: Nach dem Tridentiner Konzil sollten geschnitzte Szenen und Bilder Gläubigen in der religiösen Unterweisung dienen. 1562 entstand in der Prager St.–Klemens–Kirche die erste Krippe nördlich der Alpen — ein Trend war geboren, der sich bald in vielen Kirchen fortsetzte, auch in kleineren Gemeinden.
Was als katholische Tradition begann, fand allmählich seinen Weg in evangelische Regionen. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Herrnhuter Brüdergemeine, die Krippen im Gottesdienst einsetzte und selbst herstellte. Später engagierte sich auch Gustav Jahn (1818–1888), der in den Züllchower Anstalten Krippenfiguren fertigen ließ und damit zur weiteren Verbreitung beitrug.
Und wie kam die Krippe ins Wohnzimmer?

Ironischerweise durch Verbote. Als im späten 18. Jahrhundert im Zuge der Aufklärung öffentliche Weihnachtsdarstellungen mancherorts untersagt wurden, wanderten die Szenen einfach in die privaten Stuben. Anfangs konnten sich jedoch nur wenige derartige Kunstobjekte leisten und so ermöglichten erst die Verwendung günstigerer Materialien wie Ton, Pappmaché und Gips sowie in Serie hergestellte Figuren ab etwa 1900 den Einzug der Weihnachtskrippe in die Häuser der breiteren Bevölkerung.
Wann oft mein Herz im Leibe weint und keinen Trost kann finden, rufst du mir zu: „Ich bin dein Freund, ein Tilger deiner Sünden.
Was trauerst du, o Bruder mein?
Du sollst ja guter Dinge sein, ich zahle deine Schulden.“
Da liegt sie nun in meiner Hand, unsere Krippe. Sicher zählt sie zu den kleinstmöglichen Krippen überhaupt. In der Form einer Walnußschale sind die kleinen Figuren von Jesus und Maria und Josef eingeschnitzt. Darüber der Stern. Es gibt sicher schönere und kunstvollere Krippen — dennoch gefällt mir unsere Mini–Krippe. Sie passt überall hin und darf Jahr für Jahr auch wenig im Haus herumwandern. Anders als der Tannenbaum, für welchen es eigentlich nur einen Platz gibt. Wohin mit der Krippe in diesem Jahr ? — überlege ich noch, als mich ein Gedanke durchzuckt. Kurzentschlossen stehe ich auf und trage sie in die Kellerstube. Dort stelle ich die Krippe ans Klavier und beginne zu spielen und zu singen:
Eins aber, hoff ich, wirst du mir, mein Heiland, nicht versagen: daß ich dich möge für und für in, bei und an mir tragen.
So laß mich doch dein Kripplein sein; komm, komm und lege bei mir ein dich und all deine Freuden.
Carina Lasch Lind


10 Liter Kakao, 94 Laternen und 125 Weckmänner
Auch in diesem Jahr hat unser Martinsumzug wieder alle Erwartungen übertroffen! Nach dem letzten Jahr dachten wir, wir seien vorbereitet. Wir hatten Kakaopulver gekauft, Teilmengen berechnet und den Gemeindesaal in Gedanken bereits so bestuhlt, dass wieder 100 Teilnehmer Platz finden. Doch dann flatterten die Anmeldungen ins Haus. Anmeldung... über Anmeldung... über Anmeldung... bis wir am Morgen vor dem Umzug dann bei 60 Familien mit 206 angemeldeten Teilnehmern waren: Kinder, Eltern, Bonuseltern, Großeltern und alle, die Lust hatten. Ganz zu schweigen von den spontan Kommenden. Kurzerhand wurde unser Martinsumzug also wieder größer als gedacht. Und lang.
Und wunderschön!

All die verschiedenen, teils selbstgebastelten Laternen erleuchteten den Uranienborgparken. Traktoren, Häuser, Eulen, Einhörnern, Martinsgänse, Himmelsgestirne und viele, viele mehr.
Gemeinsam sangen wir, hörten die Martinsgeschichte, erzählt von unseren gut bekannten Eulen Eulalia und Eulino — und ließen den Abend am Lagerfeuer ausklingen mit heißem Kakao und Weckmännern.
Wir planen jetzt schon fleißig fürs nächste Jahr. Dann mit traditionellen Laternenbasteln im Oktober und unserem Umzug im November 2026.
Vincent–Aaron Sauerstein
150 Millionen Kilometer im Jahr oder: In den Wirren der Kalender
„Echt jetzt, Mama, unsere Sonne dehnt sich zu einem Roten Riesen aus und wird dann sowieso platzen.“ Wie ist das Gespräch auf einmal dahin geraten? Weltuntergang?! Mein ungläubig entsetzter Blick wird von meinem zehnjährigen Sohn jedoch von einem beinahe fürsorglichen Lächeln abgewunken: „Ach, das ist doch erst in etwa zwei Milliarden Jahren. Vielleicht auch erst in fünf Milliarden.“
Na, wenn das keine Beruhigung ist. Die Erde ist immerhin erst rund 4,5 Milliarden Jahre alt — also hat sie derzeit etwa Halbzeit. Während ich nun den alten Wandkalender abnehme, reicht mir mein Sohn den für das neue Jahr: Sternzeit. Eine astronomische Reise durch Zeit und Raum. Es war sein Wunsch, den Kalender für 2026 aussuchen zu dürfen und so war unser Gespräch wieder einmal über das Universum und seine Galaxien, Schwarze Löcher, Exoplaneten und vieles mehr abgedriftet. Während sich mein Sohn beim Anblick des Kalenders ausschließlich auf dessen bildlichen Inhalt fokussiert — faszinierende Fotos aus dem Universum —, driften meine Gedanken ganz woanders hin: bei einem Kalender geht es doch eigentlich primär um die Tage und Monate. Kurz: um die Strukturierung des Jahreskreises. Das Jahr in Phasen einzuteilen, machen Menschen seit Jahrtausenden.
Das war schon immer eine Notwendigkeit, denn dadurch erhielt man nicht nur einen Überblick über den überlebenswichtigen Ackerbau bzw. konnte auch stets wiederkehrende Herdenwanderungen der Tiere für die Jagd planen, sondern koppelte daran auch wichtige zeremonielle Feste. Unterschieden sich auch die Kalender der vielfältigen Völker auf der Erde, so hatten sie dennoch alle eines gemeinsam: sie beruhten auf Beobachtung. Auf die Natur um sie
herum, aber insbesondere den Bewegungen der Sterne, des Mondes und der Sonne. Vor allem Mond und Sonne geben einen Zyklus vor, der für die frühen Kalender nutzbar gemacht wurde. Bis heute folgen wir in der Grundstruktur diesen alten Kalendern.
Im Dezember 1925 erinnert Pfarrer Günther in unserem Gemeindebrief daran, man solle es nicht versäumen, sich für das anbrechende 1926 einen neuen Kalender zu besorgen und nennt einige empfehlenswerter Kalender.

Schon vor 100 Jahren war das Angebot an Kalendern reichlich: etwa der Abreißkalender mit deutschen Landschaften. Oder der Bildkalender des Deutschen Auslands–Instituts mit Bildern des Auslandsdeutschtums in aller Welt. Dahingegen konnte man mit Meyers Historischen Kalender allerei zu Geschichte, Kunst und Architektur erfahren. Während diese Drucke mit Bildern erst in den 1920er Jahren massentauglich aufkamen und sich einer rasant steigenden Beliebtheit erfreuten, so war der schlichte Abreiß–Kalender für jeden Tag mit allerlei Ratschlägen zu Haushalt, Rezepten oder Lebensphilosophie in Deutschland bereits spätestens seit 1882 verbreitet.
Heute kommt uns der tägliche Umgang mit dem Kalender, oder sagen wir besser: mit den verwendeten Tagen und Monaten sowie Jahren, wie eine Selbstverständlichkeit vor — egal wo auf der Welt wir uns bewegen oder mit wem wir kommunizieren. Der 1.1.2026 ist für jeden auf der Welt eine eindeutige Angabe. Das jedoch ist eine relativ junge Entwicklung. Ein kleines Beispiel:
Als man etwa im norwegischen Bergen 1586 den ersten Weihnachtstag feierte, war dies weiter südlich in Köln schon längst vorüber. Dort schrieb man bereits den 4. Januar 1587. Wenige Jahre zuvor war nämlich in Europa eine Kalenderreform eingeführt worden und löste den bislang gebräuchlichen julianischen Kalender ab. Benannt nach Papst Gregor XIII., welcher den Kalender 1582 verordnete, wurde im gregorianischen Kalender fortan das Schaltjahr eingebaut. Im von Julius Cäsar 45 v. Chr. eingeführten und bislang verwendeten Julianischen Kalender war das Jahr geringfügig zu lang berechnet — und führte dazu, dass im Laufe der Jahrhunderte der kalendarische Frühlingsanfang auf ein immer früheres Datum im Jahr rückte. Somit ergab sich 1582 eine Verschiebung von insgesamt 10 Tagen, die den kalendarischen vom astronomischen Frühlingsanfang trennte.
Somit wurden einfach zehn Tage ausgelassen: auf den 4. Oktober 1582 folgte direkt der 15. Oktober 1582.

Trotzdem behielten noch viele Länder bzw. Fürstentümer auch nach 1582 den Julianischen Kalender — denn die Aufforderung
war vom Papst gekommen, welchem sich insbesondere die evangelischen aber auch die orthodoxen Regionen nicht verpflichtet sahen. Erst um etwa 1700 nahmen die evangelischen Regionen Deutschlands, aber auch Dänemark–Norwegen den Gregorianischen Kalender an; Großbritannien und Schweden folgten erst 1752.
Außerhalb Europas waren lange andere Kalender in Nutzung und so schlossen sich Länder wie Japan, Ägypten oder Thailand erst im ausgehenden 19. Jahrhundert dem Gregorianischen Kalender an — allerdings in einer Mischform und weiterer Nutzung des eigenen religiösen Kalenders bzw. der buddhistischen Jahreszählung. Griechenland ist übrigens das Land Europas, welches erst 1923 als letztes vom julianischen auf den gregorianischen Kalender umstellte. Im Zuge der Internationalisierung und weltweiter Absprachen nahmen schließlich auch China (1949) und Indien (1957) den europäischen Kalender an — dennoch bleiben bei beiden noch Berechnungen ihres traditionellen Kalenders relevant. Saudi–Arabien ersetzte erst vor rund zehn Jahren den islamischen Kalender durch den gregorianischen — allerdings nur im Verwaltungsbereich.
Bevor wir mit den weltweit lange und teils noch immer genutzten Kalendern völlig den Überblick verlieren, wenden wir unseren Blick wieder den europäischen Kalendern zu — diese sind schon verwirrend genug. Im europäischen Mittelalter — also unter Anwendung des Julianischen Kalenders — benutzte man in der Regel nicht den Tag und den Monat. Wer sich verabredete oder einen Brief mit einem Datum versah, tat das unter Angabe des entsprechenden Heiligen–, Sonn– oder Feiertages. Eine Zahlung war beispielsweise nicht am 29. September, sondern an Michaelis fällig. Oder die Einladung beim Geschäftspartner sprach man für den Vorabend des Martinstages aus und nicht für den 10. November. Nach und nach setzten sich jedoch die heute üblichen Datumsangaben durch. Im Spätmittelalter kam bereits eine Mischform auf wie etwa „gegeben am Johannistag anno 1489, den 24. Juni“.

Die Reformation beschleunigte den Übergang zur heutigen Tag–Monat–Angabe, da man wegen Ablehnung des Heiligenkultes in evangelischen Regionen zunehmend darauf verzichtete, die Tage nach den Heiligen zu benennen.
Doch nicht nur die Tagesangaben waren früher alles andere als einheitlich, auch der Jahresbeginn selbst konnte von Ort zu Ort stark variieren. Heute stehen wir am Abend des 31. Dezember bereit, verabschieden das alte Jahr und begrüßen das neue mit großem TamTam — ein Ablauf, der in Europa erst seit rund 230 Jahren überall gleich ist. Davor gab es allerlei verschiedene Termine: Bis ins Mittelalter begann man das neue Jahr häufig an Weihnachten, der Geburt Christi als Neuanfang, oder an Ostern, der Auferstehung als Neuanfang. Der 1. Januar? Ursprünglich schlicht der Tag der Beschneidung Christi. Erst im Spätmittelalter setzte sich langsam die Gewohnheit durch, das Jahr am ersten Januar beginnen zu lassen. Über Jahrhunderte hinweg gab es also keine einheitliche Regel — eine echte Herausforderung für alle, die über Landes– oder Stadtgrenzen hinweg Handel trieben oder Briefe verschickten. Kein Wunder, dass selbst Historiker heute manchmal noch den Überblick verlieren. Ein Beispiel:
In Oslo schrieb man den 18. Februar 1590, während man in London zwar auch den 18. Februar schrieb, sich jedoch im Jahr 1589 befand — denn in England begann das Jahr am 25. März. In Venedig hingegen schrieb man den 28. Februar 1589. Das entspricht zwar dem Gregorianischen Kalender, doch in Venedig begann man das Jahr am 1. März. In unserem Beispiel wäre somit in der Lagunenstadt ein Tag darauf der 1. März 1590. Da ist die heutige globale Vereinheitlichung doch wesentlich übersichtlicher.
Unser neuer Universum–Kalender hängt, mein Sohn strahlt und ich denke laut, dass mit dem heutigen Tag die Erde wieder einmal die Sonne umrundet hat. Also sind wir wieder mal genau am gleichen Punkt wie letztes Jahr, und wie vor zweien, wie vor zehn oder hundert Jahren.
Alles ist also wie immer?
„Ganz und gar nicht !“, widerspricht mir mein Mini–Astrophysiker und hält mir einen kleinen Vortrag: „Wir sind ganz weit von dem Punkt entfernt, wo wir noch vor einem Jahr waren. Und ganz so einfach ist das eigentlich nicht zu bestimmen, aber grob ist das so: Unser kalendarisches Jahr hat 365 Tage und in dieser Zeit schafft die Erde nicht die komplette Umrundung um die Sonne. Dafür fehlen nämlich noch etwa 660.000 Kilometer — deshalb haben wir nämlich Schaltjahre, um diese fehlende Strecke auszugleichen.“
Aha! Hier erinnere ich mich kurz an die gregorianische Kalenderreform von 1582. „Aber nun pass auf: auch unsere Sonne bewegt sich! Und das mit uns und den anderen Planeten zusammen. Denn unser ganzes Sonnensystem bewegt sich innerhalb unserer Galaxie, der Milchstraße. Im Zentrum der Milchstraße befindet sich das Schwarze Loch Sagittarius A* — um das wandern wir mit dem Sonnensystem und den vielen anderen Sonnensystemen unserer Galaxie. Tja, und dafür brauchen wir etwa 230 Millionen Jahre.“
Wir setzen uns hin und lassen uns mit Hilfe von KI (Künstlicher Intelligenz) die Entfernung zu jener Stelle im Universum berechnen, wo wir uns vor 365 Tagen am 1. Januar 2025 befunden haben: das sind immerhin etwa 0,75 Lichtjahre oder satte 150 Millionen Kilometer.
Es ist irgendwie ein spannender Gedanke: auch wenn wir ständig immer wiederkehrenden Zyklen ausgesetzt sind, so ist alles immer wieder neu: jede Minute, jede Stunde, jeden Tag, jedes Jahr — jedes Mal ist es anders, jedes Mal ist alles neu!
Und somit auch jedes Mal eine neue Chance. Auf ein frohes Neues Jahr!
Carina Lasch Lind





Eine Brücke von Oslo nach Helsinki: Luther, Oper und ein Festmahl
Unvergesslich. Großartig. Beeindruckend. Erfrischend. Die Adjektive reichen nicht, um das Wochenende zu beschreiben, das eine Brücke von Oslo bis nach Helsinki hat entstehen lassen: Am 8. und 9. November waren der Chor und die Theatergruppe unserer Gemeinde zu Gast in Helsinki bei unserer Schwestergemeinde, der Deutschen Evangelisch–Lutherischen Gemeinde in Finnland. Am Samstag stand die Aufführung der Hochzeits–Revue „8 Schweine und 5 Fass Bier“ zum 500. Hochzeitstag von Martin Luther und Katharina von Bora auf dem Programm — und am Sonntagmorgen ein gemeinsamer Gottesdienst.
Begonnen hatte alles mit zwei Schlüsselmomenten vor bereits einem Jahr. Im Herbst 2024 hatte unser Chor die Deutschsprachige Gemeinde in Göteborg besucht und den Gottesdienst in der Christinenkirche musikalisch mitgestaltet. Der Zufall wollte es, dass zeitgleich auch Pastorin Tina Meyn aus Helsinki zu Gast war — und dem Chor prompt eine Einladung aussprach.
Der erste Same war gesät. Theatergruppe und Chor unserer Gemeinde taten sich zusammen, sponnen Ideen für ein gemeinsames Projekt, und die reiften und wuchsen.
Heraus kam die große Revue zum 500. Hochzeitstag. Unter dem Titel „8 Schweine und 5 Fass Bier“ wurde sie am 18. Oktober im prallvollen Gemeindesaal in Oslo uraufgeführt. Unterhaltsam wurde das Eheleben des berühmten Paares der Reformation beleuchtet mit kleinen Theaterszenen, kommentierender Musik, einem Quiz und einem Festmahl wie auf einer richtigen Hochzeitsfeier. Das Publikum war begeistert.
Wer nicht dabei war, hat etwas Besonderes verpasst.

Fast genauso lange wie die Vorbereitungen selbst war die Idee gereift, die Revue zu nutzen, um Brücken zu bauen.
Nach dem Besuch in Göteborg im vergangenen Jahr fiel 2025 die Wahl auf Helsinki. Was für eine Gelegenheit, die bisher schon guten Kontakte zwischen den deutschen Gemeinden im Norden Europas weiter zu vertiefen!
So machte sich also drei Wochen nach der Uraufführung eine 15–köpfige Truppe auf den Weg nach Finnland. Der Empfang in Helsinki und die Energie und Herzlichkeit, mit der unser Besuch geplant und vorbereitet war, übertraf all unsere Erwartungen.
Vor der Aufführung war noch Gelegenheit zu einem Stadtrundgang, fachkundig geleitet von Michael und Susanna Vironmäki–Diedrichs. Susanna hatte eine besondere Überraschung parat: eine exklusive Privatführung durch das Haus der Staatsoper in Helsinki. Hinter den Kulissen tauchten wir ein in die magische Welt des Opern– und Ballettbetriebes. Die große Opernbühne war leider wegen einer Aufführung von „Hänsel und Gretel“ besetzt. Also nutzten wir den Flügel, der im Park vor der Finlandia–Halle steht, für eine kleine musikalische Einlage. So waren die Stimmen schon geölt, als es schließlich soweit war für die Revue.
Küster Tobias Petruzelka hatte detailverliebt mit Decken, Krügen, Körben, alten Büchern, Kisten und Fässern dem Bühnenbild und dem gesamten Gemeindesaal eine echte 16.–Jahrhundert–Stimmung eingehaucht. Die Gemeinde in Helsinki hat ein eigenes Küchenteam namens ‚Die Himmlische Küche‘. Die Damen zauberten ein Festmahl mit drei Gängen auf die Tische — dazu gab es eigens für diesen Abend selbstgebrautes Bier.
Kein Wunder, dass auch in Helsinki der Funke übersprang im vollbesetzten Saal mit über 70 Gästen. Noch lange nach Ende der Vorstellung standen oder saßen wir mit Menschen aus dem Publikum zusammen, tranken Reste des hausgebrauten Bieres und unterhielten uns angeregt und gut gelaunt.
Am Sonntag war dann der gemeinsame Gottesdienst der krönende Abschluss der Reise. Unser Gemeindechor verschmolz mit dem Deutsch–Finnischen Chor zu einem


harmonischen Gesamtklang, Pastorin Tina Meyn führte durch die Liturgie und Pfarrer Lutz Tietje predigte. Die Kantorinnen Agens Goerke aus Helsinki und Carina Lasch Lind aus Oslo wechselten sich ab bei Dirigat, Klavierbegleitung und an der Orgel. Die regen Gespräche beim anschließenden Kirchkaffee im Vorraum der Deutschen Kirche zeigten, dass der Brückenschlag wirklich gelungen war. Der Abschied zog sich in die Länge — begleitet von vielen Dankesworten, unzähligen festen Umarmungen und dem Versprechen, die Brücke Oslo–Helsinki öfters zu beschreiten.
Carina Lasch Lind und Lutz Tietje






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Telefon +47 9732 8343 lutz.tietje@deutschegemeinde.no
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