DR. RATH GESUNDHEITSBRIEF

Endlich Urlaub! Sonne, Strand und exotisches Essen –darauf haben wir uns das ganze Jahr gefreut. Doch kaum probiert man die ersten Spezialitäten vom Straßenmarkt oder gönnt sich einen Cocktail mit Eiswürfeln, meldet
Endlich Urlaub! Sonne, Strand und exotisches Essen –darauf haben wir uns das ganze Jahr gefreut. Doch kaum probiert man die ersten Spezialitäten vom Straßenmarkt oder gönnt sich einen Cocktail mit Eiswürfeln, meldet
sich das Bauchgrummeln – und schon ist die schönste Zeit des Jahres in Gefahr. Reisedurchfall gehört leider zu den häufigsten und lästigsten Urlaubsbegleitern.
Der Grund ist meist einfach: Ungewohnte oder krankmachende Keime aus verunreinigtem Wasser oder kontaminierten Speisen gelangen in unseren Darm und bringen das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora durcheinander. Normalerweise schützt uns diese vielfältige Gemeinschaft aus Hunderten verschiedener Bakterienarten zuverlässig vor vielen Eindringlingen. Besonders wichtig sind dabei probiotische Milchsäurebakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien. Sie produzieren Milchsäure, die das Darmmilieu leicht sauer macht und so schädlichen Keimen die Vermehrung erschwert – eine wichtige Abwehrstrategie des Darms. Doch gerade auf Reisen in Regionen mit niedrigeren Hygiene- und Sanitärstandards reicht dieser Schutz oft nicht aus. In solchen Fällen können gezielt eingenommene Milchsäurebakterien dabei helfen, die Darmflora zu stärken und das Gleichgewicht im Darm zu bewahren.
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DURCHFALL – EIN HÄUFIGER REISEBEGLEITER
Durchfall betrifft vor allem Reisende in Ländern mit niedrigen Hygienestandards und schlechter Trinkwasserqualität. Das Risiko ist besonders groß in Südostasien, dem Nahen Osten, Afrika, Mexiko sowie Mittel- und Südamerika. Aber auch in Teilen Südeuropas, etwa in Spanien oder Kroatien, kann es zu Reisedurchfall kommen.
Etwa 80 Prozent aller Reisedurchfälle werden durch bakterielle Erreger verursacht. Einige dieser Bakterien produzieren zudem Giftstoffe, die Durchfall auslösen. Auch Viren und Parasiten können den Darm angreifen und zu Beschwerden führen. Manchmal steckt hinter Durchfall im Urlaub auch eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln. Eine Reisediarrhö äußert sich in der Regel durch häufige, wässrige Durchfälle, Bauchkrämpfe, Übelkeit und gelegentlich Fieber. Auch Völlegefühl, Blähungen oder ein allgemeines Unwohlsein können hinzukommen.
C OOK IT, PEEL IT OR FORGET IT
Auf Fernreisen gilt die einfache Devise: „Cook it, peel it or forget it.“ Heißt: Essen Sie nur Lebensmittel, die gekocht oder geschält sind. Verzichten Sie auf rohes Gemüse, frische Salate, kalte Saucen, Desserts mit Sahne und rohen Eiern sowie Softeis und andere potenziell bakteriell verunreinigte Produkte. Leitungswasser sollten Sie grundsätzlich meiden. Greifen Sie stattdessen zu abgepacktem Wasser mit intaktem Schraubverschluss, das Sie auch zum Zähneputzen verwenden sollten. Lassen Sie auch Eiswürfel weg, da diese meist aus Leitungswasser hergestellt werden.
Achten Sie außerdem auf eine gründliche Händehygiene. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife – vor allem vor dem Essen und nach jedem Toilettengang. Falls unterwegs kein Wasser verfügbar ist, leisten Desinfektionstücher oder Händedesinfektionsgel gute Dienste.
DURCHFALL TUN?
Wenn der Durchfall doch zugeschlagen hat, ist es wichtig, viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Am besten eignen sich Wasser aus Flaschen, ungesüßter schwarzer Tee oder elektrolythaltige Getränke wie stille Apfelsaftschorlen. Ideal sind auch selbst gemachte Genesungstränke, z. B. ein Liter schwarzer Tee mit einem Teelöffel Salz, zwei Esslöffeln
Zucker und dem Saft von zwei Orangen. Salz und Zucker sorgen gemeinsam für eine optimale Flüssigkeitsaufnahme im Darm. Aber Vorsicht: Zu viel Zucker kann Wasser im Darm binden und den Durchfall verschlimmern. Deshalb ist das richtige Verhältnis von Salz und Zucker entscheidend. Trinken Sie pro Stunde einen Viertelliter in kleinen Schlucken, bis eine Besserung eintritt. Greifen Sie außerdem zu leicht verdaulichen Speisen wie Reis, Zwieback oder Bananen. Medikamente gegen Durchfall sollten nur kurzzeitig und im Notfall angewendet werden – sie lindern zwar die Beschwerden, können aber auch die Fähigkeit des Körpers verringern, Erreger und deren Gifte schnell auszuscheiden.
NATÜRLICHE HILFE AUF REISEN
Mikronährstoffe wie Vitamin C und D, sekundäre Pflanzenstoffe wie Ingwer-Gingerole, EGCG aus grünem Tee,
Die Dr. Rath Unternehmensgruppe ist einzigartig: Alle Gewinne fließen in eine gemeinnützige Stiftung und dienen der Finanzierung der weiteren unabhängigen Forschung
Quercetin und die natürlichen Verdauungsenzyme Papain und Bromelain sind bekannte und bewährte Helfer zur Unterstützung der Darmgesundheit.1 In den letzten Jahren sind auch Milchsäurebakterien verstärkt in den Fokus der Ernährungsmedizin gerückt. Sie fördern die Ansiedlung nützlicher Darmbakterien, stärken die Schleimhautbarriere und können die Vermehrung schädlicher Keime hemmen. Positive Effekte wurden unter anderem bei Durchfallerkrankungen, Reizdarmsyndrom und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen festgestellt. Milchsäurebakterien kommen natürlicherweise in fermentierten Lebensmitteln vor und sind in konzentrierter Form als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Besonders gut im Zusammenhang mit der Vorbeugung und Linderung von Durchfall untersucht sind die Stämme Lacticaseibacillus rhamnosus und Lacticaseibacillus casei. Damit probiotische Bakterien ihre volle Wirkung entfalten können, ist es wichtig, sie regelmäßig einzunehmen.
S tudienergebnisse2 zeigen, dass Kombinationen aus Stämmen wie Lacticaseibacillus acidophilus und Lacticaseibacillus rhamnosus speziell gegen Reisedurchfall vorbeugend wirken können. Nicht alle probiotischen Stämme sind gleich wirksam. Doch insgesamt unterstützen Milchsäurebakterien eine gesunde Darmflora und stärken das Immunsystem – genau das, was unser Körper auf Reisen braucht!
Quellen
1 Dr. Rath Health Foundation. (2024). Magen und Darm in Aufruhr. Rath International 4/2024, S. 8–14. https://issuu.com/drrath/docs/issuu_rathinternational_4_291124/8
2 B. F. Alharbi, A. A. Alateek. Investigating the influence of probiotics in preventing Treveler´s diarrhea: Metanalysis basend systematic review. Travel Medicine and Infectious Disease, Vol. 59, May-June 2024, 102703. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/ S1477893924000176?via%3Dihub