Deutsche Oper Berlin: Jazz de Paris

Page 1


Sonderkonzert Jazz de Paris

20 Jahre BigBand der Deutschen Oper Berlin

Philharmonie Berlin, 20. September 2025

Jazz de Paris

20 Jahre BigBand der Deutschen Oper Berlin

20. September 2025, 19 Uhr, Berliner Philharmonie Im Rahmen des Musikfests Berlin 2025

Programm

„April in Paris“ (1932)

Musik: Vernon Duke (1903–1969) / Text: Yip Harburg (1896–1981)

Arrangement: Count Basie (1904–1984)

„Jazz de Paris“ (2025)

Musik und Text: Rüdiger Ruppert (*1970)

„Je bois“ (1956)

Musik: Boris Vian (1920–1959), Alain Goraguer (1931–2023)

Text: Boris Vian / Arrangement: Manfred Honetschläger (*1959)

„Nuits de Saint-Germain-des-Prés“ (1951)

Musik: Django Reinhardt (1910–1953) / Arrangement: Richard Bergmann

„Je suis snob” (1954)

Musik: Jimmy Walter (1930–2012) / Text: Boris Vian

Arrangement: Manfred Honetschläger

„Ne me quitte pas“ (1958)

Musik: Jacques Brel (1929–1978), Gérard Jouannest (1933–2018)

Text: Jacques Brel, Thomas Pigor

„Cherokee“ (1938)

Musik: Ray Noble (1903–1978) /

Arrangement: Peter Herbolzheimer (1935–2010)

„Quand ça balance“ (1964)

Musik: Michel Legrand / Text: Eddy Marnay (1920–2003)

Arrangement: Manfred Honetschläger

„La femme coupé en morceaux“

aus dem Film „Les Demoiselles de Rochefort“ (1967)

Musik: Michel Legrand / Text: Jacques Demy (1931–1990)

Arrangement: Manfred Honetschläger

– Pause –

„Au bar Le Tabou” (2025)

Musik und Text: Rüdiger Ruppert

„Le petit journal“ (1999)

Musik und Arrangement: Michel Legrand

„Nuages“ (1940)

Musik: Django Reinhardt

Arrangement: Joan Reinders (*1959)

„Djangology“ (1949)

Musik: Django Reinhardt

Arrangement: Jan Wessels (*1964)

„Le Blues du blanc” (1984)

Musik: Pierre Papadiamandis (1937–2022)

Text: Eddy Mitchell (*1942), Thomas Pigor (*1956)

Arrangement: Konrad Koselleck (*1971)

„What are you doing the rest of your life?”

aus dem Film „The happy ending” (1969)

Musik: Michel Legrand

Text: Alan Bergman (1925–2025), Marilyn Bergman (1928–2022)

Arrangement: Manfred Honetschläger

„Ray Blues“ (1982)

Musik und Arrangement: Michel Legrand

„Daphné“ (1937)

Musik: Django Reinhardt

Arrangement: Joan Reinders, Biréli Lagrène

„Nous voyageons de ville en ville“

aus dem Film „Les Demoiselles de Rochefort“ (1967)

Musik: Michel Legrand / Text: Jacques Demy

Arrangement: Manfred Honetschläger

Gesang und Violoncello

Gesang

Gitarre

Musikalische Leitung

Mathilde Vendramin

Thomas Pigor

Biréli Lagrène

Manfred Honetschläger

BigBand der Deutschen Oper Berlin

Saxofon

Trompete

Posaune

Klavier

Niko Zeidler, Dieter Velte, Oliver Link, Peter Ludewig, Karola Elßner

Konrad Schreiter, Thomas Schleicher, Christian Meyers, Jan Kaiser, Achim Rothe

Guntram Halder, Simon Harrer, Sebastian Krol, Thomas Richter

Kenneth Berkel

Gitarre Florian Schultz

Bass Igor Spallati

Percussion, Vibraphon Andreas Birnbaum

Drums

Rüdiger „Rübe“ Ruppert

Ton RBB

Tontechnik

Johanna Vollus

Arne Vierck, Jörn Groß

Abendspielleitung Gerlinde Pelkowski

Eine Produktion für die BigBand der Deutschen Oper Berlin: Rüdiger Ruppert und Sebastian Krol

Live-Übertragung des Konzerts bei

Mitschnitt des Konzerts erscheint als CD-Produktion bei dem Label

Jazz français in drei Generationen

Sebastian Hanusa

Mit ihrem Konzert aus Anlass ihres 20jährigen Jubiläums widmet sich die BigBand der Deutschen Oper Berlin, gegründet 1995 von Mitgliedern des Opernorchester gemeinsam mit Jazz-Musiker*innen der Berliner Szene, dem französischen Jazz. „Jazz de Paris“ heißt das Programm, mit dem sie, gemeinsam mit dem Chansonnier Thomas Pigor, der Sängerin und Cellistin Mathilde Vendramin und dem Gitarristen Biréli Lagrène, dem Mythos von Paris als der europäischen Jazz-Metropole des 20. Jahrhunderts nachgehen. Entstanden ist dieser in den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg aus der spezifischen Verbindung kulturgeschichtlicher Entwicklungslinien, als Resultat musikhistorischer Voraussetzungen, der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse jener Jahre und eines spezifischen Lebensgefühls.

Showbusiness und akademischer Liebhaberclub

Der weltweite Siegeszug des Jazz als einer zunächst ur-amerikanischen Musik erfasste in der Zwischenkriegszeit auch Europa. Dank Rundfunk und Schallplatte wurde er zu einem globalen Phänomen und auch diesseits des Atlantiks wurde zu Jazzplatten getanzt und gefeiert, fanden Jazzeinflüsse Eingang in die Unterhaltungsmusik. In einem Akt kultureller Aneignung adaptierten die einheimischen Musiker*innen den Jazz und entwickelten dabei ihren eigenen Stil. In Frankreich war die dabei letztlich einflussreichste Quelle die Musik der Manouche, der im französischsprachigen Raum lebenden Sinti. Diese ging mit dem Jazz eine überaus fruchtbare Verbindung ein und fand in dem Gitarristen Django Reinhardt seinen bis heute wichtigsten Vertreter. Dieser begann, 1910 geboren, bereits mit zwölf seine professionelle Musikerkarriere, machte mit achtzehn seine erste Schallplattenaufnahme und erlitt im selben Jahr bei einem Brand schwere Verletzungen – unter anderem an seiner linken Hand –, die ihn nötigten, seine ganz eigene, stilprägende und hochvirtuose Art des Gitarrenspiels zu entwickeln.

Der ganz große Durchbruch Reinhardts kam aber erst mit dem Quintette du Hot Club de France. Dieses wurde 1934 von ihm zusammen mit dem Geiger Stéphane Grapelli als „Hausensemble“ des Hot Club de France gegründet – einer zwei Jahre zuvor entstandenen Vereinigung, die mit den Niederungen der Tanz- und Unterhaltsbranche erst einmal nichts zu tun hatte. Vielmehr war der Hot Club de France zunächst eine akademische Vereinigung aus Studierenden der Sorbonne

Boris Vian mit Taschentrompete. [1955]

um die Musiker und Jazz-Autoren Hugues Panassié und Charles Delaunay. Sie hatte sich zur Aufgabe gemacht, mit Konzertveranstaltungen, aber auch durch die Herausgabe der Zeitschrift „Jazz Hot“ sowie durch Schallplatten-Releases den Geist und die Ursprünglichkeit des „wahren“ Jazz Amerikas zu bewahren. Dass dies mit dem Quintette du Hot Club de France, das bald zu einem der erfolgreichsten Jazz-Ensemble in Frankreich wurde, in produktiver Weise gelang und Reinhardt und Grapelli damit zugleich in origineller Weise einen eigenen Weg beschritten, ist Ironie und Glücksfall der Musikgeschichte zugleich – abzulesen an Titeln der 30er Jahre wie „Nuages“ und „Daphné“.

Krieg und Okkupationszeit

Während der deutschen Besatzung Frankreichs galt unter dem Vichy-Regime zwar nicht – wie in Deutschland – „Swing tanzen verboten!“, das Quintette du Hot Club de France löste sich jedoch auf, da Grapelli, als das Ensemble zu Kriegsbeginn 1939 zu einem Gastspiel in London war, in England im Exil blieb. Reinhardt kehrte nach Paris zurück und trat auch weiterhin als Musiker auf, war aber als Manouche von Verfolgung durch die Nazis bedroht und entging der Verhaftung nur Dank seiner ungeheuren Popularität in Frankreich wie bei einigen deutschen Offizieren. Reinhardt und Grapelli trafen sich erst 1949 wieder, im Rahmen einer Tournee durch Italien, auf der sie auch „Djangology“ eingespielt haben. Die Aufnahmen dieser Tour, die zugleich die letzten waren, die beide zusammen machten, erschienen unter dem Titel „Djangology“ 1961 als LP.

Zugleich entwickelte sich der Jazz zu einer jugendlichen Gegenkultur gegen die Naziherrschaft und das bedrückend-repressive Vichy-Regime einschließlich der konservativen Milieus, die sich mit diesem zumindest arrangiert hatten. Jazz zu hören und zu Jazzplatten auf wilden, zumeist halb illegalen Partys zu tanzen, wurde zu einem zunächst einmal apolitischen Protest der sogenannten Zazous: Junger Menschen, die sich mit anarchischer Subversion von der bürgerlichen Kultur abzusetzen versuchten und die äußerlich an einem betont extravaganten und nonkonformistischen Kleidungsstil zu erkennen waren. Damit waren sie, allein durch bewusste Abweichung vom Normativ der Gesellschaft und der vorherrschenden Ideologie, wiederum politisch. Und Politisches spielte umso mehr ab jenem Moment hinein, in dem sich Verbindungen von Teilen der Zazou-Bewegung zum aktiven Widerstand der Resistance ergaben und der Jazz quasi zu deren „Soundtrack“ wurde.

Einer dieser Zazou, der 1920 in der vornehmen Pariser Vorstadt Ville d’Avray geboren wurde und in kunstaffinem, bürgerlichem Haushalt aufwuchs, war Boris Vian. Gemeinsam mit seinen Geschwistern und seinem Freundeskreis machte er sich während des Krieges als Organisator und Gastgeber wilder „SurprisePartys“ einen Namen und wurde über seine Begeisterung für den Jazz schon in jungen Jahren zu einem exzellenten Kenner dieser Musik. Zudem spielte er als Jazztrompeter in zahlreichen Liebhaberbands und begann mit der Band „Les amateurs marron“ – „Die angeschmierten Amateure“ – in den unmittelbaren Nachkriegsjahren eine Karriere als semi-professioneller, später auch professioneller Musiker. Gleichzeitig fing jedoch 1946/47 seine literarische Karriere an. Er veröffentlichte seine beiden Romane „Veroquin et le plancton“ („Veroquin und das Plankton“) und „L’Écume des jours“ („Der Schaum der Tage“), die ikonisch das

Lebensgefühl der Generation der Zazous einfangen. Er begann eine umfangreiche Tätigkeit als Essayist, Kolumnist und Jazzschriftsteller – unter anderem als Mitarbeiter bei „Jazz Hot“ –, arbeitete aber als studierter Ingenieur anfangs noch für das französische Normungs- und Patentamt.

Saint-Germain-des-Prés

Und nicht zuletzt wurde Vian in jenen Jahren Teil der brodelnden Künstler- und Intellektuellen-Szene von Saint-Germain-des-Prés. In diesem eigentlich kleinbürgerlichen Pariser Stadtviertel am linken Seine-Ufer, das in der Zwischenkriegszeit zu einem Zentrum der Verlage und Buchdrucker geworden war, trafen sich nach dem Krieg in einer einzigartigen Begegnung die intellektuelle und künstlerische Avantgarde. Im Jazzclub „Le Tabou“ trat das Who-is-Who des französischen und bald auch internationalen Jazz auf, in den Bars des Viertels „residierten“ Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, Albert Camus und Maurice Merleau-Ponty, traf sich die Szene der existenzialistischen Philosophie und Literatur, die Redaktion der von Sartre und de Beauvoir herausgegebenen Zeitschrift „Les Temps modern“.

Sehr bald suchte Vian die Nähe zum Sartre-Kreis und wurde sehr schnell für diesen zum fachkundigen Gewährsmann in Sachen Jazz, der den Philosophen mit den neuesten Entwicklungen und Strömungen vertraut machte. Für Sartre wurde der Jazz zum Analogon zu jener Dialektik aus Freiheit und Bedingtheit, Aufbegehren und Einsamkeit, die das Dasein des Menschen im existenzialistischen Denken bestimmt.

Zugleich interessierte sich Sartre für das Politische des Jazz: Innerhalb der französischen Gesellschaft während der Krieges wie in der unmittelbaren Nachkriegszeit, in der Frankreich nach der Befreiung zwischen republikanischem Neuanfang, den Utopien der kommunistischen Linken, konservativer Restauration und den Kriegen im sich auflösenden Kolonialreich politisch und gesellschaftlich bewegte Zeiten durchlebte. Der Jazz wurde zum Inbegriff des amerikanischen Freiheitsversprechens. Und er war aber zugleich Symbol für die Revolte gegen Rassismus und Rassentrennung in den USA – während etliche Schwarze Jazzmusiker aus den USA zumindest zeitweise in Paris diesen zu entkommen versuchten, von Sidney Bechet bis Miles Davis, der in seiner Pariser Zeit in SaintGermain, in den Jazzclub wie durch seine Beziehung zu Juliette Gréco, zum Teil dieser Szene wurde.

Die Existenzialisten arbeiteten sich an den hieraus erwachsenden Widersprüchen und ihrem Verhältnis zur gesellschaftlichen Realität theoretisch ab. Boris Vian jedoch nahm in seinen Texten Distanz: mit Ironie und dem zuweilen grellen, surreal-phantastischen Humor seiner Romane, Erzählungen und Chansons, die er ab Anfang der 50er Jahre zu schreiben begann, für andere, wie für sich selber. Hintergrund dieser Texte blieb stets ein tiefer Humanismus in Verbindung mit einem dezidierten Pazifismus: Sein wohl bekanntester Chanson „Le déserteur“ löste 1954, im letzten Jahr des blutigen Indochina-Krieges, eine kleine Staatskrise aus – Lieder wie „Je bois“ (1956) oder auch „J’suis snob“ (1954) hingegen sind ironisches Portrait eine Szene mit ihren Attitüden und Eitelkeiten, die in einer einzigartigen Verbindung von Kunst, Literatur und Philosophie Kulturgeschichte geschrieben hat.

Filmmusik und Jazz

Michel Legrand schließlich, 1932, und damit zwölf Jahre nach Boris Vian und 22 nach Django Reinhardt geboren, ist der wohl einflussreichste Jazz-Musiker Frankreichs in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war Kind einer französisch-armenischen Musikerfamilie: Sein Vater begleitete mit seinem VarietéOrchester unter anderem Édith Piaf und Maurice Chevalier, das Orchester des Bruders seiner Mutter Jacques Hélian galt in den 50er Jahren als erste Jazz-Big Band Frankreichs. Legrand studierte jedoch zunächst klassisch am Pariser Conservatoire Komposition bei Nadja Boulanger, der neben Olivier Messiaen wohl wichtigsten Kompositionslehrerin des 20. Jahrhundert. Zu ihren Schülern zählten so unterschiedliche Komponisten wie Aaron Copland, Astor Piazzolla, Philip Glass und Quincy Jones, die auf unterschiedliche Art ästhetisch neue Wege beschritten und dabei zu stilprägenden Persönlichkeiten wurden.

Michel Legrand wandte sich nach seinem Studium der Filmmusik zu. Einer seiner ersten großen Erfolge war dabei die Musik für den Musical-Film „Les Parapluies de Cherbourg“ / „Die Regenschirme von Cherbourg“ von 1964. Der Film entstand zusammen mit dem Regisseur Jacques Demy, der auch das Drehbuch und damit auch die Texte für die aus dem Film stammenden Nummern „La femme coupé en morceaux“ und „Nous voyageons de ville en ville“ verfasste. „Les Parapluies de Cherbourg“ war zugleich der große Durchbruch von Catherine Deneuve, die an der Seite von Nino Castelnuovo die Hauptrolle in diesem Film übernahm, der mit seiner Mischung aus Nouvelle Vague-Elementen und dem Hollywood-Filmmusical zu einem der erfolgreichsten nicht-amerikanischen Musikfilme der 60er Jahre wurde.

Insgesamt komponierte Legrand die Musik zu über 200 Kino- und Fernsehfilmen, sowohl in Frankreich als auch in den USA. Einer seiner frühen Hollywoodfilme war das 1969 erschienene Filmdrama „The Happy Ending“ von Richard Brooks. Aus diesem stammt der Titel „What are you doing the rest of your life?”, der in der Version von Barbra Streisand einer der großen Einzelhits von Legrand wurde. Mit Streisand verband Legrand eine jahrzehntelange Zusammenarbeit als Komponist, Arrangeur und Orchesterleiter. Daneben arbeitete er mit Jazzgrößen wie Django Reinhardt, John Coltrane, Gerry Mulligan oder Miles Davis, mit dem zusammen 1991 das Album „Dingo“ entstand. Für Ray Charles schrieb Legrand das Stück „Ray Blues“, das dieser im Rahmen einer französischen Fernsehshow 1982 erstmalig spielte. Das Stück erschien, arrangiert für Big Band 1999 auf dem Album „Michel Legrand Big Band“, neben einem Titel wie dem Album-Opener „Le petit journal“. Michel Legrand starb 2019 mit 86 Jahren – und war bis ins hohe Alter als Komponist aktiv. Noch 2018 war die Musik für den französischen Film „J’ai perdu Albert“ entstanden.

Michel Legrand [li.] und Jacques Demy [Regisseur] bei Dreharbeiten zum Film „Die Regenschirme von Cherbourg“

Gesangstexte

Jazz de Paris

Cave voûtée saturée de fumée

Murmure de contrebasse

Nuit liquoreuse

Sueur du saxophone

Chaleur des néons

L’âme sombre d’un trompettiste

Verre de cognac oublié

Pulsation urbaine

Éclat rauque d’un solo

Crépuscule existentiel

Danse lente des idées

Rires étouffés dans la pénombre

Tabac froid et promesses chaudes

Cigare consumé comme une heure volée

Jazz comme soupir de liberté

Silence entre deux notes

Mélancolie en mineur

Battement du monde d’après

Regards perdus dans l’improvisation

Liberté dans le chaos

Text: Rüdiger Ruppert

Gewölbe voller Rauch

Das Flüstern eines Kontrabasses

Eine Nacht wie flüssiger Wein

Der Schweiß des Saxophons

Wärme flackernder Neonlichter

Die dunkle Seele eines Trompeters

Ein vergessenes Glas Cognac

Der Puls der Großstadt

Das heisere Aufblitzen eines Solos

Ein existenzieller Dämmerzustand

Der langsame Tanz der Gedanken

Gedämpftes Lachen in dunklen Ecken

Kalter Rauch, heiße Versprechen

Eine Zigarre, verglüht wie gestohlene Zeit

Jazz als Seufzer der Freiheit

Stille zwischen zwei Tönen

Melancholie in Moll

Der Herzschlag der Nachkriegswelt

Blicke verloren in der Improvisation

Freiheit im Chaos

Je bois

Je bois

Systématiquement

Pour oublier les amis de ma femme

Je bois

Systématiquement

Pour oublier tous mes emmerdements

Je bois

N’importe quel jaja

Pourvu qu’il ait ses 12 degrés 5

Je bois

La pire des vinasses

C’est dégueulasse, mais ça fait passer l’temps

La vie est-elle tellement marrante

La vie est-elle tellement vivante

Je pose ces deux questions

La vie vaut-elle d’être vécue

L’amour vaut-il qu’on soit cocu

Je pose ces deux questions

Auxquelles personne ne répond

Et je bois

Systématiquement

Pour oublier le prochain jour du terme

Je bois

Systématiquement

Pour oublier que je n’ai plus vingt ans

Je bois

Sans y prendre Plaisir

Pour être saoul, pour ne plus voir ma gueule

Je bois

Dès que j’ai des loisirs

Pour pas me dire qu’il faudrait en finir

Text: Boris Vian / Übersetzung: Klaus Völker

Ich sauf’

Ich hab mein System

Ich will die Kerle meiner Frau vergessen

Ich sauf’

Ich hab mein System

Ich will all die blöde Scheiße vergessen

Ich sauf’

Ganz gleich welchen Dreck

Hauptsache, er hat seine zwölf Prozent weg

Ich sauf’

Auch den schlechtesten Saft

Das ist ekelhaft, aber die Zeit geht rum

Ist das Leben denn so lustig

Ist das Leben denn so wichtig

Das sind meine Fragen

Ist das Leben lebenswert

Ist die Liebe Hörner wert

Das sind meine Fragen

Auf die kein Mensch Antwort gibt

Und ich sauf’

Ich hab mein System

Ich will den nächsten Mietzahltag vergessen

Ich sauf’

Ich hab mein System

Ich bin ja erst zwanzig gewesen

Ich sauf’

Es macht keinen Spaß

Um besoffen zu sein, um meine Fresse nicht mehr zu sehn

Ich sauf’

So oft mir nur die Zeit dafür bleibt

Damit ich nicht sag, ich mach Schluss.

J’suis snob

J’suis snob

J’suis snob

C’est vraiment l’seul défaut que j’gobe

Ça demande des mois d’turbin

C’est une vie de galérien

Mais quand je sors avec Hildegarde

C’est toujours moi qu’on regarde

J’suis snob

Foutrement snob

Tous mes amis le sont

On est snobs et c’est bon

Chemises d’organdi

Chaussures de zebu

Cravate d’Italie

Et méchant complet vermoulu

Un rubis au doigt

De pied, pas celui-là

Les ongles tout noirs

Et un très joli p’tit mouchoir

J’vais au cinéma

Voir des films suédois

Et j’entre au bistro

Pour boire du whisky à gogo

J’ai pas mal au foie

Personne fait plus ça

J’ai un

Ulcère

C’est moins banal et plus cher

J’suis snob

J’suis snob

J’m’appelle Patrick, mais on dit Bob

Je fais du cheval tous les matins

Car j’adore l’odeur du crottin

Je ne fréquente que des baronnes

Ich bin Snob

Ich bin Snob

Das braucht Monate und ist’n harter Job

Doch mag ich, mich diesem Fehler hinzugeben

Und es ist auch ein Sträflingsleben

Geh ich dann aus mit Hildegard

Bin ich es, den man anstarrt

Ich bin Snob

Hoffnungslos Snob

Was jeder meiner Freunde tut

Man ist Snob und so ist’s gut

Hemden aus Organdin

Zebulederschuhe

Krawatten aus Italien

Und ein vollkommen wurmstichiger Schuft

An der Zehe ein Rubin

Bei jedem Schritt spüre ich ihn

Ganz schwarz sind meine Krallen

Und ein kleines Taschentuch mir zum Gefallen

Ich gehe in jeden

Film aus Schweden

Und nach dem Kino

Trink ich Whisky im Bistro

Ich bin nicht leberkrank

Das ist man nicht mehr

Ich habe ein

Geschwür

Das ist weniger alltäglich und kostet etwas mehr

Ich bin Snob

Ich bin Snob

Ich heiße Patrick, aber man nennt mich Bob

Jeden Morgen muss ausgeritten werden

Denn ich liebe den Duft von Stall und Pferden

Ich verkehre nur mit Baroninnen

Aux noms comme des trombones

J’suis snob

Excessivement snob

Et quand j’parle d’amour

C’est tout nu dans la cour

On se réunit

Avec les amis

Tous les vendredis

Pour faire des snobisme-parties

Il y a du coca

On déteste ça

Et du camembert

Qu’on mange à la petite cuillère

Mon appartement

Est vraiment charmant

Je me chauffe au diamant

On ne peut rien rêver d’plus fumant

J’avais la télé

Mais ça m’ennuyait

Je l’ai

Retournée

De l’autre côté, c’est passionnant

J’suis snob

J’suis snob

J’suis ravagé par ce microbe

J’ai des accidents en Jaguar

Je passe le mois d’août au plumard

C’est dans les p’tits détails comme ça

Que l’on est snob ou pas

J’suis snob

Encore plus snob que tout à l’heure

Et quand je serai mort

J’veux un suaire de chez Dior

Deren Namen wie Posaunen klingen

Ich bin Snob

In übertriebener Weise Snob

Und wenn es mich zum Lieben packt

Geschieht es auf dem Hof ganz nackt

Man trifft sich

Mit Freunden

Am Freitag und zwar jeden

Und feiert Snobismus-Feten

Es wird einem Coca verpasst

Was man schlichtweg hasst

Und Camembert gibt’s

Den man mit Löffeln isst

Mein Appartement

Ist wirklich reizend

Ich wärme mich am Diamant

Kein Traum wirkt so heizend

Ich hatte Fernsehen

Aber es ließ mich nur gähnen

Zum Glück

Gab ich’s zurück

Hinter der Kamera ist es spannend

Ich bin Snob

Ich bin Snob

Ich bin kaputt von dieser Mikrobe

Ich baue Unfälle im Jaguar

Den August verbring ich im Bett ganz klar

Es sind die Kleinigkeiten, bei denen sich’s zeigt und zwar

Ob man Snob ist, nein oder ja

Ich bin Snob

Noch mehr Snob als eben grade noch

Und wenn der Tod mich ereilt

Will ich von Dior ein Leichenkleid

Text: Boris Vian / Übersetzung: Michael Prinz

Ne me quitte pas

Bitte mach nicht Schluss!

Lass den ganzen Quatsch

Lass den ganzen Dreck

Lass den ganzen Stuss

Lass das einfach weg

Ja, das war too much

Meine Fragerei

Mein Wieso, Warum

Bis zum Überdruss

Das ist jetzt vorbei

Gib mir einen Kuss

Bitte mach nicht Schluss!

Bitte mach nicht Schluss!

Bitte mach nicht Schluss!

Bitte mach nicht Schluss!

Schau, ich schenk dir den Tau Morgens früh im Gras

Perlen wie aus Glas

Die sind nur für dich

Ich versprech’ dir ich bau

Uns ein Schlösschen mit Park

Wir beide ganz allein

In der Uckermark

Ich bedeck deinen Körper

Mit Gold und mit Licht

Unsre Liebe verspricht

Uns den höchsten Genuss

Alles kann nichts muss

Bitte mach nicht Schluss!

Gib mir einen Kuss ...

Bitte mach nicht Schluss!

Schau, ich widme dir

Meine Poesie

Und ich formulier

Sie ab heute so

Dass du sie verstehst

Sing’ von dem Liebespaar

Das zerstritten war

Und sich wieder fand

Und ein Prinz verlor

Quasi den Verstand

Weil er dich nie sah

Und gab sich den Schuss

Bitte mach nicht Schluss!

Bitte mach nicht Schluss!

Bitte mach nicht Schluss!

Wie ein alter Vulkan

Der erloschen war

Plötzlich macht es „Dosch!“

Und er ist wieder da

Wie das schwarze Land

Nach dem Flächenbrand

Sich wieder neu verjüngt

Von der Asche gedüngt

Wenn die Sonne versinkt

Wie dann Schwarz wie dann Rot

Wie dann Leben und Tod

Wieder eins werden muss

Bitte mach nicht Schluss!

Bitte mach nicht Schluss!

Gib mir einen Kuss!

Bitte mach nicht Schluss!

Nein, ich heul nicht mehr

Nein, ich sag nichts mehr

Ich hör nur noch zu

Aus meinem Versteck

Seh ich zu, wie du Tanzt, lachst … Ich stör

Dich ab jetzt nicht mehr

Ich bin nicht mehr hier

Nur ein Häufchen Dreck

Unter dem Klavier

Das man wegkehren muss

Bitte mach nicht Schluss!

Bitte mach nicht Schluss!

Bitte mach nicht Schluss!

Text: Jacques Brel / Übersetzung: Thomas Pigor

Quand ça balance

Quand ça balance, on est deux, le jazz et moi

Je crois même qu’on est trois

La contrebasse, la batterie, le jazz et moi

Ça fait déjà plus que ça

Le vibraphone, les trombones, le jazz et moi

Quand on s’est donné le la

Il ne manque plus que les trompettes et puis voilà

Ça me cogne dans les doigts

Quand ça balance alors là je suis chez moi

C’est mon passeport, mon drapeau, ma bible à moi

Dès que le tempo est là

Alors, alors

Encore, encore une fois

Quand ça balance alors là je suis chez moi

C’est mon passeport, mon drapeau, ma bible à moi

Dès que le tempo est là

Quand ça balance

Quand l’orchestre est avec lui

Alors là ça fait du bruit

Quand ça balance

Le plafond vole en éclat

Dans un grand tonnerre de bois

Ça dégringole des sommets, du septième ciel

Sitôt que le jazz est là

Et ça rigole dans son coeur qui prend des ailes

Et ça lui cogne dans les doigts

Quand ça balance alors là je suis chez moi

C’est mon passeport, mon drapeau, ma bible à moi

Un, deux, trois, quatre et ça va

Wenn’s swingt, sind wir zu zweit –der Jazz und ich

Ich glaub sogar, wir sind zu dritt

Der Kontrabass, das Schlagzeug, der Jazz und ich –

Das ist schon mehr als das

Das Vibraphon, die Posaunen, der Jazz und ich

Sobald wir uns auf den Ton geeinigt haben

Fehlen nur noch die Trompeten und dann ist es soweit

Es hämmert mir in die Finger

Wenn’s swingt, dann bin ich zu Hause

Das ist mein Pass, meine Flagge, meine Bibel

Sobald das Tempo da ist –

Dann, dann

Nochmal, noch ein Mal

Wenn’s swingt, dann bin ich zu Hause

Das ist mein Pass, meine Flagge, meine Bibel

Sobald das Tempo da ist

Wenn’s swingt

Wenn das Orchester mitmacht

Dann wird’s laut

Wenn’s swingt

Fliegt die Decke in Stücke

Im großen Donnern aus Holz

Es stürzt herab von den Gipfeln, vom siebten Himmel

Sobald der Jazz da ist

Und es lacht in seinem Herzen, welches Flügel bekommt

Und es hämmert ihm in die Finger

Wenn’s swingt, dann bin ich zu Hause

Das ist mein Pass, meine Flagge, meine Bibel

Eins, zwei, drei, vier – und los geht’s

Text: Eddy Marnay / Übersetzung: Alexandro Agopyan

La femme coupé en morceaux

Tiens, on a découpé une femme en morceaux

Rue de la Bienséance, à deux pas du château

On trouva ce matin une malle d’osier

Renfermant les morceaux de Pélagie Rosier

Une ancienne danseuse des Folies Bergère

Premier prix de beauté et de danse légère

Elle avait soixante ans, plus connue autrefois

Sous le fier pseudonyme de Lola Lola

Elle envoûtait les foules et des salles entières

L’acclamaient en hurlant aux soirées de premières

On a ouvert la malle, et aussi une enquête

On attend les détails, la police est discrète

On pose des questions, on fouille l’entourage

Afin de découvrir l’auteur du découpage

J’ai été arrêtée par un car de police

En rentrant de l’école où j’ai mis votre fils

Je me suis renseignée, on cherchait un sadique

Que certains qualifiaient de fou métaphysique

D’autres disaient de lui que c’est laid, que c’est lâche

L’arme du crime étant ou la scie ou la hache

Le monstre avait coupé la dame savamment

Et rangé les morceaux avec discernement

Dans l’ordre énuméré par l’ordre des docteurs

Avec les pieds en bas. Arrêtez! Quelle horreur!

On dit que l’on s’agite en milieu informé

Que la population ne doit pas s’alarmer

Je vais aller voir ça, le mystère m’enchante

Puis je prendrai mon train

Il va en perm’ à Nantes!

Au revoir, à lundi

Prenez votre bagage

Au revoir, mes amis

Et faites bon voyage!

Dieu que ce crime est laid, et quel assassin sale!

Il rangea cependant les morceaux dans la malle

Text: Jacques Demy

Die zerstückelte Frau

Schau, man hat eine Frau in Stücke geschnitten

In der Rue de la Bienséance, gleich beim Schloss

Heute Morgen fand man einen Weidenkoffer

Mit den Überresten von Pélagie Rosier

Einer ehemaligen Tänzerin der Folies Bergère

Gewinnerin des ersten Preises für Schönheit und Tanz

Sie war sechzig Jahre alt und früher besser bekannt

Unter dem stolzen Künstlernamen Lola Lola

Sie verzauberte die Massen und ganze Säle

Die sie bei Premieren mit Jubel feierten

Man öffnete den Koffer und leitete eine Untersuchung ein

Man wartet auf Details, die Polizei ist diskret

Es werden Fragen gestellt, das Umfeld durchforscht

Um den Täter zu finden

Ich wurde von einem Polizeibus angehalten

Als ich von der Schule zurückkam, wo ich Ihren Sohn hingebracht hatte

Ich habe mich erkundigt, man suchte einen Sadisten

Den manche einen metaphysischen Irren nannten

Andere sagten über ihn, er sei hässlich, er sei feige

Die Tatwaffe sei wohl Säge oder Axt

Das Monster hatte die Dame gekonnt zerstückelt

Und die Teile mit Bedacht

In der von den Ärzten angegebenen Reihenfolge

Mit den Füßen nach unten angeordnet. Halt! Wie schrecklich!

Man sagt, in informierten Kreisen herrsche Aufruhr

Doch die Bevölkerung solle sich nicht beunruhigen

Ich werde mir das ansehen, das Geheimnis fasziniert mich

Dann nehme ich meinen Zug

Er fährt nach Nantes!

Auf Wiedersehen, bis Montag

Nimm dein Gepäck

Auf Wiedersehen, meine Freunde

Und gute Reise!

Gott, wie hässlich dieses Verbrechen, was für ein schmutziger Mörder!

Doch immerhin ordnete er die Körperteile fein säuberlich im Koffer

Übersetzung: Alexandro Agopyan Gesangstexte

Au bar Le Tabou

1953. Jazzclub „Le Tabou“, Paris, später Abend. Die Luft ist schwer von Rauch, Cognac und Freiheit. Auf der kleinen Bühne steht Miles Davis. Das Licht ist gedämpft, nur seine Trompete glänzt im Scheinwerferlicht.

Sartre: Hörst du das, Simone? Hörst du wie reduziert seine Soli sind? Diese Pause – sie ist wie eine Entscheidung.

Beauvoir: Ja. Er spielt, als würde er zwischen den Tönen leben. Er zwingt dich zuzuhören, nicht wegen dem, was er sagt, sondern wegen dem, was er nicht sagt.

Sartre: Genau. Wie unsere Freiheit – sie existiert im Raum zwischen den Tatsachen. In der Stille zwischen dem, was war, und dem, was sein könnte. Miles formt sie mit seiner Trompete.

Beauvoir: Und doch – sie ist nicht leer. Diese Stille. Sie ist voller Möglichkeiten. Er könnte jeden Ton wählen. Aber er wählt genau diesen – oder keinen.

Sartre: Das ist Jazz. Und das ist Existenzialismus. Nichts ist vorherbestimmt, keine Partitur, nur das Jetzt und die radikale Verantwortung, es zu füllen. Er improvisiert nicht nur Musik – er erschafft Realität.

Beauvoir: Und es beeinflusst auch uns. Wir hören zu und müssen entscheiden, was wir darin sehen. Was es für uns bedeutet. Es ist reinste Wahrheit.

Sartre: Das ist das Erhabene daran. Es gibt keinen festgelegten Sinn – nur den, den wir selbst erschaffen. In seiner Musik spiegelt sich unsere Philosophie. Sein Spiel ist wie unser Denken: frei, riskant, immer am Rand des Chaos.

Beauvoir: Und dabei so direkt, so lebendig. Sein Ton ist rau und weich zugleich, wie das Leben selbst – voller Widersprüche. Keine Flucht, keine Illusion.

Sartre: Weißt du, ich glaube, Miles spielt gegen die Essenz. Gegen jede Idee, dass etwas vorgegeben sei. Er spielt gegen die Erwartung. Und er gewinnt –jedes Mal.

Beauvoir: Vielleicht. Oder er verliert auf großartige Weise. Und genau darin liegt seine Stärke. Er stellt sich dem Scheitern, wie wir auch.

Sartre: Seine Improvisation sagt: „Ich bin hier, jetzt. Und ich bin verantwortlich dafür.“

Beauvoir: Du hörst seine Freiheit. Und seine Einsamkeit. Und doch ist er verbunden – mit uns, mit der Welt. Vielleicht ist das die einzige Form von Transzendenz, die wir kennen: der geteilte Moment.

Sartre: Ja. Ein Blick, ein Ton, ein Gedanke – geteilt mit einem anderen Bewusstsein. Ohne einen Plan. Aber nicht ohne Bedeutung.

Beauvoir: Vielleicht weiß er es. Vielleicht sagt seine Trompete mehr über Freiheit aus als all unsere Bücher.

Text: Rüdiger Ruppert

Le Blues du blanc

Einen Martini Dry mit Knabbergebäck

Eine Blondine, die mich …

Und aus den Boxen

Das Gewimmer Xavier Naidoos

Auch weiße Mitteleuropäer haben den Blues

Meine Frau quengelt rum, weil ich sie viel zu selten seh‘

Und meine Ex quatscht mir täglich auf meinen AB

Meine Mutter ruft an

Sie hat schon wieder Probleme mit ihrem Fuß

Auch weiße Mitteleuropäer haben den Blues

Ich werd‘ langsam alt

Ich werd‘ langsam blöd

Und meine Leberwerte sind gleich …

In meiner Eigentumswohnung sitzt ein Schwein

Er zahlt mir ne Miete, dafür krieg‘ ich nicht mal die Betriebskosten rein

Einen Martini Dry, Barmann, weißt du wie ich den mach‘

Ich stell‘ die Gläser drei Stunden vorher ins Eisfach

Die kleine Blonde eben hatte saugeile Tattoos

Auch weiße Mitteleuropäer haben den Blues

Und dieser Barmann, der mich abgrundtief verachtet

Bloß weil er schwarz ist, hat er schwarze Musik für sich gepachtet

Ich hab‘ schon Bluesworkshops gemacht, da warst du …

Mein Kleiner, meiner ist zweimal so schwarz wie deiner

Wieso denn jetzt ich

Junge du gehst zu weit

Was du da machst, das ist umgedrehte Apartheid

Ich hab‘ das Recht auf meinen Blues genau wie du Du bist zwar schwarz, aber so deutsch …

Der hört mir überhaupt nicht zu

Hast du das gehört

Kleiner das war

Echtes Bluesfeeling, nicht nur so tralala

Komm mal, hier sitzt er drin

Gibst du jetzt zu, dass von uns beiden

Ich der schwärzere Nigger bin

Eine Blondine, oder drei, mit Knabbergebäck

Der Martini auch schon wieder weg

Wenn ich mir noch einen bestell‘

Ich glaub‘, ich tu‘s lieber nicht

Morgen früh steh‘ ich wieder Gewehr bei Fuß

Um neun Uhr ist der Prozess mit dem Schwein

Auch weiße Mitteleuropäer …

Lass mich auch nur ein einziges …

Ich würde auch gern lieber eine ruhige Kugel schieben

Als arbeitsloser Bluesman in New Orleans

Doch die lassen mich nicht

Der schwärzeste Blues ist in der Mittelschicht

In Mitteleuropa

In der Mitte …

Text: Eddy Mitchell / Übersetzung: Thomas Pigor

What are you doing the rest of your life?

What are you doing the rest of your life?

North and South and East and West of your life

I have only one request of your life

That you spend it all with me

All the seasons and the times of your days

All the nickels and the dimes of your days

Let the reasons and the rhymes of your days

All begin and end with me

I want to see your face in every kind of light

In the fields of dawn and the forests of the night

And when you stand before the candles on a cake

Oh, let me be the one to hear the silent wish you make

Those tomorrows waiting deep in your eyes

In the world of love that you keep in your eyes

I'll awaken what's asleep in your eyes

It may take a kiss or two

Through all of my life

Summer, Winter, Spring, and Fall of my life

All I ever will recall of my life

Is all of my life with you

Was machst du mit dem Rest deiner Zeit?

Nord und Süd und Ost und West deiner Zeit

Ich hab nur den Wunsch, dass du sie mit mir teilst

Lebenslang, für immer bleibst

Alle Zeiten, Stunden, jeder Tag

Die Hochs und Tiefs, das Spiel und auch der letzte Akt

Lass sie der Grund sein, lass es einfach ungefragt

Sie beginnen doch mit mir

Ich will dich seh`n, in jedem Licht und in der Nacht

In goldenen Feldern, wenn du morgens aufgewacht

Wenn du stehst vor dem Zauber dieser Welt

Und wenn du lachst, mir davon erzählst

Jeder Morgen der in deine Augen scheint

Ich will dich wecken bis der Tag uns eint, Es kann ein Kuss sein, oder zwei

Wenn uns die Stille eint

Sommer, Frühling Winter unserer Zeit

Es sind nur Fotos, aber doch die Ewigkeit, lass sie erzählen, aber lass sie mir

Ein Leben lang mit dir

Text: Alan Bergman, Marilyn Bergman / Übersetzung: Klaus Hoffmann

Nous voyageons de ville en ville

Nous voyageons de ville en ville

Nous représentons des motos

Des bicyclettes et des bateaux

La route est notre domicile

Un jour ici, un jour ailleurs

Nous vivons libres et sans attache

Lutins farfelus et potaches

Courant de bonheur en bonheur

Préférant au pire le Meilleur

La bonne humeur à la tristesse

Les jolies filles aux laideronesses

Et le plaisir à la douleur

Nous voyageons de fille en fille

Nous butinons de cœurs en cœurs

A tire d'ailes, dans chaque port

A corps perdus dans chaque ville

Notre vie c'est le vent du large

L'odeur du pain, le goût du vin

Le soleil pâle des matins

Le soleil noir des soirs d'orage

Le sourire d'une enfant sage

La sieste dans le foin coupé

L'amour fou au milieu des blés

Et le vent frais sur le visage

Nous voyageons de ville en ville

Nos lendemains sont incertains

Une blonde vous tend la main

C'est à nouveau la vie facile

Un jour ici, un jour ailleurs

Notre vie comme un romance

S'élance sur un air de chance

Courant de bonheur en bonheur

Wir reisen von Stadt zu Stadt

Wir vertreten Motorräder

Fahrräder und Boote

Die Straße ist unser Zuhause

Ein Tag hier, ein Tag dort

Wir leben frei und ohne Fesseln

Als verrückte Kobolde und Schuljungen

Die von Glück zu Glück eilen

Wir ziehen dem Schlimmsten das Beste vor

Gute Laune der Traurigkeit

Schöne Mädchen den hässlichen

Und Vergnügen dem Schmerz

Wir reisen von Mädchen zu Mädchen

Wir sammeln von Herz zu Herz

Mit Flügelschlag, in jedem Hafen

Mit Leib und Seele in jeder Stadt

Unser Leben ist der Wind der Weite

Der Duft von Brot, der Geschmack von Wein

Die blasse Sonne des Morgens

Die schwarze Sonne der Gewitterabende

Das Lächeln eines braven Kindes

Die Siesta im gemähten Heu

Die verrückte Liebe mitten im Kornfeld

Und der frische Wind im Gesicht

Wir reisen von Stadt zu Stadt

Unsere Zukunft ist ungewiss

Eine Blondine reicht dir die Hand

Schon ist das Leben wieder leicht

Ein Tag hier, ein Tag dort

Unser Leben wie eine Romanze

Entfaltet sich zu einer Melodie des Glücks

Von Glück zu Glück Gesangstexte

Préférant le joie au malheur

L'intelligence à la bêtise

A l'hypocrisie la franchise

Aux gendarmes les gens de cœur

Nous voyageons de fête en fête

On nous désigne de la main

On nous appelle les forains

En vérité on est poètes

Un jour sérieux, un jour rieurs

Notre vie joue en alternance

La tragédie de l'existence

Et la comédie du bonheur

Amis à la vie, à la mort

Princes sans peur et sans reproche

Chevaliers sans un sou en poche

Par contre notre cœur est d'or

Nous voyageons de ville en ville

Du Val de Loire au bord du Rhin

On nous appelle les forains

La route est notre domicile

Nous voyageons de ville en ville

Du Val de Loire au bord du Rhin

On nous appelle les forains

La route est notre domicile!

Wir ziehen die Freude dem Unglück vor

Die Intelligenz der Dummheit

Die Offenheit der Heuchelei

Die Menschen mit Herz den Gendarmen

Wir reisen von Fest zu Fest

Man zeigt mit dem Finger auf uns

Man nennt uns Schausteller

In Wahrheit aber sind wir Dichter

An einem Tag ernst, den nächsten lachend

Spielt unser Leben abwechselnd

Die Tragödie der Existenz

Und die Komödie des Glücks

Freunde auf Leben und Tod

Fürsten ohne Furcht und Tadel

Ritter ohne einen Cent in der Tasche

Dafür ist unser Herz aus Gold

Wir reisen von Stadt zu Stadt

Von der Loire bis an den Rhein

Man nennt uns die Schausteller

Die Straße ist unser Zuhause

Wir reisen von Stadt zu Stadt

Von der Loire bis an den Rhein

Man nennt uns die Schausteller

Die Straße ist unser Zuhause!

Text: Jacques Demy / Übersetzung: Alexandro Agopyan

Mathilde Vendramin

Mathilde Vendramin ist eine französische Cellistin, Sängerin und Komponistin, die in Berlin lebt. Als vielseitige Künstlerin bewegt sie sich mühelos zwischen verschiedenen Genres und verbindet Musik, Text und Performance zu eindringlichen und sehr persönlichen Werken. Mit ihrem Hintergrund in Musikwissenschaft, klassischem Cello und Jazzgesang spielt sie seit langem als gefragte Musikerin in verschiedenen Ensembles und hat zudem in der jüngeren Zeit begonnen, als Bandleaderin und Komponistin ihre eigenen künstlerischen Visionen zu verwirklichen. Ihre Liebe zur Poesie, zum Theater und zur Spoken Word-Performance verleiht ihrer Musik eine besondere Tiefe und mit innovativem Klang und starker Bühnenpräsenz ist sie eine prägende Stimme der Berliner Jazzszene.

Im Jahr 2025 erscheinen zwei EPs von ihr: „Outline”, ein Duo-Projekt zusammen mit dem Pianisten Arseny Rykov, sowie „Écrin”, eingespielt mit ihrem eigenen Quartett. Neben ihrer künstlerischen Karriere ist Mathilde eine engagierte Pädagogin. Sie unterrichtet in Berlin und leitet Meisterkurse in Deutschland und Frankreich, wobei ihr Schwerpunkt auf der Improvisation für Streichinstrumente liegt.

Thomas Pigor

Thomas Pigor (*1956) ist seit 1995 Teil des Duos „Pigor singt – Benedikt Eichhorn muss begleiten“, mit dem inzwischen insgesamt zehn Programme, „Volumen 1 – 10“, entstanden sind. Mit ihrem „Salon Hip Hop“ gelten die beiden zu den innovativsten Künstlern in der deutschen Chansonszene. Mit ihrem französischsprachigen Programm „Volume F” waren sie Gast auf dem Festival von Avignon. Pigors musikalische Radiokolumne „Chanson des Monats“ (2010 – 2018) wurde in 100 Folgen regelmäßig von SWR2 und dem Deutschlandfunk ausgestrahlt. Ebenso ist er als Librettist, Komponist und Übersetzer für das Musiktheater tätig. Unter anderem schrieb er die Operetten DREI MÄNNER IM SCHNEE (2019) und OH! OH! AMELIO! nach Georges Feydeau, die in München am Staatstheater am Gärtnerplatz uraufgeführt wurden. Thomas Pigor wurde 2023 mit dem Deutschen Musikautor*innenpreis der GEMA und 2024 mit dem Deutschen Musicaltheaterpreis für die besten Liedtexte ausgezeichnet.

Biréli Lagrène

Der 1966 im elsässischen Soufflenheim geborene Gitarrist Biréli Lagrène ist heute einer der einflussreichsten französischen Jazz-Musiker. In eine Musikerfamilie hin ein geboren, galt er in den frühen 80er Jahren als Wunderkind auf seinem Instrument. Er wurde früh von seinem Vater und später von seinem Bruder an die Gitarre herangeführt und wurde von Matelot Ferré, dem Begleit-Gitarristen von Django Reinhardt, entdeckt. In diesen frühen Jahren war Biréli Lagrène stark von Reinhardt beeinflusst. Er ließ sich von den Kompositionen des Meisters inspirieren, hörte sich seine Platten immer wieder an und versuchte zunächst, das Gehörte nachzuspielen, bevor er seinen eigenen Stil fand. Dieser einzigartige Stil ist auf Lagrènes ersten Alben zu hören: „Routes to Django“ (1980), „Biréli Swing '81“ (1981) und „Fifteen“ (1982). Eine Art Trilogie in Form eines „freien Manifests“, entsprechend der Etymologie des Wortes „manouche“ („freier Mensch“). Musik und insbesondere Jazz sind für ihn also mit einer ursprünglichen Freiheit verbunden, „einer Freiheit, die keine Grenzen kennt...“.

Biréli Lagrène spielt auf der Gitarre einen Stil, der von außergewöhnlicher Anpas sungsfähigkeit und einem Improvisationstalent zeugt, das ihn zu den Größten seiner Zunft zählen lässt. Lagrène spielte an der Seite von John McLaughlin, Paco de Lucia, Al Di Meola, Jack Bruce und Ginger Baker (für eine vorübergehende Wieder vereinigung von Cream), Stanley Clarke, Miroslav Vitous, Lenny White, Mike Stern und nicht zuletzt seinem Mentor Jaco Pastorius. 1993 gewann er den begehrten „Django d'Or“ und 2001 wurde ihm für „Front Page“ der „Victoires de la Musique“, das französische Pendant zum Grammy, vom französischen Kulturministe rium für herausragende Leistungen in der Musikbranche verliehen. Ein „Power-Trio“ mit Dominique Di Piazza und Dennis Chambers, das für Universal Aufnahmen macht, krönt den Erfolg und die Popularität des „Gipsy Project“ (2001). Mit 35 Jahren, nachdem er fast alle Facetten der modernen Gitarre gespielt und mit einigen der besten Jazzmusiker weltweit zusammengearbeitet hatte, beschloss Biréli Lagrène, sich der Musik seiner Wurzeln zu widmen: „Gipsy Project & Friends“ (2002).

Es folgten zahlreiche weitere Veröffentlichungen, darunter die Doppel-CD: „Djangology“ (mit der WDR Big Band Köln) und das Soloalbum „To Bi or Not To Bi“, „The Alternative“ zusammen mit Jimmy Rosenberg und Angelo Debarre, „D-Stringz“ mit Stanley Clarke und Jean-Luc Ponty, mit Rony Lakatos „Tribute to Stéphane & Django“, mit André Charlier und Benoît Sourisse „Remembering Jaco“ und solo „Solo Suites“, das 2022 veröffentlicht wurde. Biréli Lagrène wurde im Jahr 2012 zudem die „Medaille des Chevalier des Arts et des Lettres“ verliehen. Zuletzt erschien 2023 zusammen mit Hono Winterstein an der Rhythmusgitarre und Diego Imbert am Kontrabass das Projekt „Biréli Lagrène plays Loulou Gasté“, ein großartiges Songbook, das dem Repertoire eines der bedeutendsten Autoren der Blütezeit des französischen Chansons, Louis Gasté, gewidmet ist.

Manfred Honetschläger

Manfred Honetschläger spielte nach einem klassischen Orchester-Studium als Posaunist in Sinfonie- und Opernorchestern wie auch in Jazz-Formationen und Bigbands, unter anderem im European Jazz Orchestra von Jerry Mulligan. Des weiteren studierte er Komposition und Arrangement bei Bill Dobbins und Rayburn Wright an der Eastman School of Music, bei Kenny Napper am Konservatorium in Hilversum sowie bei Bob Brookmeyer und Jim McNeely (im Rahmen eines GEMAStipendiums) an der Musikhochschule Köln.

Nach einigen Jahren im Opern- und Museumsorchester Frankfurt am Main wechselte er in die Bigband des Hessischen Rundfunks. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Radio-Sinfonieorchester Warschau und dem Filmorchester Babelsberg, wo er als Dirigent, Komponist und Arrangeur für Musik- und Filmproduktionen tätig ist. Er leitete projektweise die Bigband des Hessischen Rundfunks bei Cross-Over-Programmen (u. a. mit Bela B., Laith Al Deen, Pe Werner), beim Jazz Festival Frankfurt (Aki Takase, Rudi Mahall) und die SWR-Bigband bei der Eröffnung des Klavier-Festivals Ruhr. Er komponierte Kammermusik, eine Jazz-Messe, Hörspielmusiken (wie zum Beispiel im Jahre 2013 „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg“), ein Bigband/Jazz-Kinderprogramm, Schauspielmusiken und Cross-Over-Klassik (u. a. für das HR Sinfonieorchester, das MDR Sinfonieorchester, das Mahler Chamber Orchestra und Orchester und die Bigband der Deutschen Oper Berlin). Darüber hinaus unterrichtete er in der Abteilung Jazz / Popularmusik der Musikhochschule Frankfurt am Main.

Die BigBand der Deutschen Oper Berlin

Als eigentliche Geburtsstunde der BigBand gilt ein Benefizkonzert im Jahre 2005 mit den zwölf Blechbläsern und einem Schlagzeuger des Orchesters der Deutschen Oper. Anfangs leitete der Baritonsaxofonist Rolf von Nordenskjöld die Band. Inzwischen sorgt der Jazzposaunist, Komponist und Arrangeur Manfred Honetschläger für den richtigen Sound. Stars wie Katharine Mehrling, Madeline Bell, Lyambiko, Jocelyn B. Smith, Pe Werner, Bill Ramsey, Georgie Fame, Jiggs Whigham, Jeff Cascaro, Randy Brecker, Fola Dada, Tony Lakatos und Richard Galliano waren bereits Gäste. In Zusammenarbeit mit dem Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles fanden mehrere Crossover-Konzerte statt sowie 2016 die Uraufführung des Jazzmelodrams „Die Verführung des Pentheus“ von Manfred Honetschläger auf der großen Bühne der Deutschen Oper mit dem Orchester und der BigBand der Deutschen Oper Berlin mit dem Schauspieler Ben Becker. Weitere Höhepunkte waren ein Konzert mit Paul Kuhn im Juni 2012, der dabei zum letzten Mal mit einer Bigband auftrat. Ihr zehnjähriges Jubiläum feierte die BigBand im März 2016 mit einem fulminanten Konzert vor ausverkauftem Haus mit den Solisten Torsten Goods, Polly Gibbons und dem Trompeter Till Brönner, im April 2018 war die BigBand der Deutschen Oper Berlin zu einem dreitägigen Gastspiel nach Warschau eingeladen, in dessen Rahmen zwei Konzerte zusammen mit den Warschauer Philharmonikern stattfanden, im Somme 2022 war die BigBand erstmals im Rahmen des Berliners Musikfestes zu erleben, als sie unter der Leitung von Titus Engel und zusammen mit Musiker*innen des Jazz-Instituts Berlin und des Orchester der Deutschen Oper Berlin Charles Mingus’ „Epitaph“ zur Aufführung brachte. Es folgte beim Musikfest Berlin 2024, ebenfalls zusammen mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin, das Konzert „A Celebration for the Duke“.

An der Deutschen Oper Berlin tritt die BigBand neben ihrer etablierten Reihe „Jazz & Lyrics“ in der Tischlerei auch regelmäßig auf der großen Bühne auf, so im April 2022 mit Ute Lemper als Stargast. Drei CDs sind bisher bei monsrecords erschienen: Die 2008 erschienene CD „Premiere“ entstand zusammen mit Bill Ramsey, eine zweite erschien 2010 unter dem Titel „How long is now?“ zusammen mit Pascal von Wroblewsky. Die dritte CD „A Soul Journey“ ist ein KonzertMitschnitt des RBB vom Februar 2018 mit Solisten, Chor und BigBand, in der Christian „The Voice“ Brückner durch die Geschichte des Soul führt. Ebenfalls zusammen mit Christian Brückner sowie mit Musik von Martin Auer entstanden auf Basis der jeweiligen Erzählkonzerte „Das Dschungelbuch“, „Die Ballade von Robin Hood“ und „Das Gespenst von Canterville“ die gleichnamigen, mehrfach ausgezeichneten Hörbücher. Zuletzt erschienen auf EuroArts jeweils als Doppelalbum „Epitaph“ von Charles Mingus (2022) und „A Celebration for the Duke“ (2024) mit Musik von Duke Ellington als Mitschnitte der gleichnamigen Konzerte im Rahmen des Berliner Musikfests.

Eine Veranstaltung der Deutschen Oper Berlin in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin. Dieses Konzert wird am 20. September 2025 live im Hörfunk auf „radio3“ vom rbb übertragen. In Kooperation mit dem Label „EuroArts“ und dem rbb entsteht ein Digital Release sowie eine CD des Konzerts.

Impressum

Copyright Stiftung Oper in Berlin Deutsche Oper Berlin, Bismarckstraße 35, 10627 Berlin

Intendant Christoph Seuferle

Geschäftsführender Direktor Thomas Fehrle

Generalmusikdirektor Sir Donald Runnicles Spielzeit 2025/26

Redaktion Sebastian Hanusa; Gestaltung Uwe Langner Druck Königsdruck Printmedien und digitale Dienste GmbH, Berlin

Textnachweise

Der Text von Sebastian Hanusa ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.

Bildnachweise

© akg-images

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.