PB 5564 – Sibelius, Skogsrået

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Sibelius

– SKOGSRÅET

Die Waldnymphe

Ballade für Orchester

The Wood Nymph

Ballad for Orchestra

[op. 15]

Studienpartitur Study Score

PB 5564

Breitkopf & Härtel

Partitur-Bibliothek

Urtext

Jean Sibelius

JEAN SIBELIUS

1865–1957

SKOGSRÅET

Die Waldnymphe Ballade für Orchester

The Wood Nymph Ballad for Orchestra [op. 15]

herausgegeben von | edited by Tuija Wicklund

Urtext der Gesamtausgabe Jean Sibelius Werke Urtext from the Complete Edition Jean Sibelius Works

Studienpartitur | Study Score

Partitur-Bibliothek 5564

Printed in Germany

Besetzung Scoring

2 Flöten (1. auch Piccolo)

2 Flutes (1st also Piccolo)

2 Oboen 2 Oboes

2 Klarinetten (2. auch Bassklarinette) 2 Clarinets (2nd also Bass clarinet)

2 Fagotte 2 Bassoons

4 Hörner 4 Horns

3 Trompeten 3 Trumpets

3 Posaunen 3 Trombones

Pauken Timpani

Schlagzeug Percussion

Streicher Strings

Aufführungsdauer

Performing Time

etwa 22 Minuten approx. 22 minutes

Orchestermaterial mietweise erhältlich Orchestral material on hire

Urtext der Gesamtausgabe Jean Sibelius Werke, Serie I Orchesterwerke, Bd. 9

Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2006

Die Hinweise im Notentext auf die „Critical Remarks“ beziehen sich auf diese Ausgabe.

Urtext from the Complete Edition of Jean Sibelius Works, series I Orchestral Works, vol. 9

Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2006

The references to the Critical Remarks in the music text apply to this edition.

Vorwort

Das Gedicht Skogsrået des schwedischen Autors Viktor Rydberg (1828–1895) scheint Sibelius angezogen zu haben, denn es gibt drei verschiedene Werke mit diesem Titel: ein Sololied, eine symphonische Dichtung, ein Melodram und daneben eine Klavierfassung des Schlussteils der symphonischen Dichtung. Das Lied (1888/89) trägt keine Opuszahl und hat mit den drei anderen Vertonungen aus den Jahren 1894/95 nichts zu tun. Symphonische Dichtung und Melodram teilen sich die Opuszahl 15. Sie erscheinen in den Werklisten an dieser Stelle jedoch nicht gleichzeitig, sondern alternierend –zunächst die symphonische Dichtung, spätestens 1912 das Melodram. Die symphonische Dichtung erhielt nie wieder eine Opuszahl und verschwand auch aus den Werklisten.

Den Untertitel Ballad schrieb Sibelius sowohl auf die Titelseite als auch auf die erste Notenseite, und er ergänzt Ballad I in jeder Stimme. In den Werklisten notiert Sibelius – außer einmal 1897 – den Untertitel nicht. Er wird selten verwendet – und dann ohne die Zahl I 1 Früher nahm man an, Sibelius habe zunächst das Skogsrået-Melodram komponiert, es dann bald zu einer symphonischen Dichtung ausgeweitet und sie einen Monat später im Frühjahr 1895 uraufgeführt.2 Im Licht neuerer Forschungen scheint das Gegenteil der Fall zu sein: Zuerst entstand die symphonische Dichtung, und auf sie greifen Melodram und Klavierbearbeitung dann zurück. Es ist unwahrscheinlich, dass Sibelius in nur fünf Wochen das Melodram zu einem so ausgedehnten Werk, wie es die symphonische Dichtung Skogsrået ist, erweitert, ausgearbeitet und orchestriert haben kann. Das Melodram dürfte vielmehr die gekürzte und einfachere Fassung der symphonischen Dichtung sein.3 Zudem weist die autographe Partitur der symphonischen Dichtung (HUL 0102)4 zahlreiche Korrekturen, Änderungen und gestrichene Passagen (insgesamt 109 Takte) auf, während das Manuskript der Melodram-Partitur nur neun Korrekturen enthält. Dieser Befund wird durch die autographe Klavierstimme des Melodrams (HUL 0103) noch bestätigt. Dort schrieb Sibelius auf der ersten Notenseite unter den Werktitel Melodram (arr. Stråkorkester, 2 Horn, Piano) und verdeutlicht damit, dass es sich um eine Bearbeitung handelt. Sibelius’ Schwiegersohn, der Dirigent Jussi Jalas (1908–1985), ergänzte später die Bezeichnung arrangement auf den Titelblättern der erwähnten Klavierstimme und der autographen Partiturreinschrift des Melodrams (HUL 0106). Das Entstehungsdatum von Skogsrået schwankt in den Quellen zwischen 1893 und 1895. Es scheint daher plausibel anzunehmen, dass die Komposition von Skogsrået im Sommer oder Herbst 1894 begann und spätestens im folgenden Frühjahr fertig wurde. Dies korrespondiert mit einigen Hinweisen in seinen Briefen aus dem Sommer 1894. Sibelius verbrachte die Zeit von Juli bis September in Mitteleuropa, vor allem in München und Bayreuth. Er plante bekanntlich schon im Sommer 1893 eine Oper Veneen luominen (Die Erschaffung des Bootes), an der er während der Reise weiterarbeiten wollte, und er begann dabei auch ein neues Orchesterwerk. Man nahm bisher an, dass damit die Lemminkäinen-Legenden gemeint seien, es könnte sich aber auch um Skogsrået handeln. Diese Idee basiert auf Sibelius’ Briefen an seine Frau Aino, in denen er ihr das neue Opernprojekt beschreibt. Der Inhalt der Oper kreist um dieselben Themen wie Skogsrået:Liebe, Gefahr bringende Leidenschaft und Bestrafung. Im letzten Akt der Oper war ein Trauerzug geplant, und der Schlussabschnitt von Skogsrået, Molto lento, ist durch den repetierten punktierten Rhythmus, der Schicksal oder Trauer evoziert, geprägt. Wenn Sibelius an Aino schreibt, „es ist ein marschähnliches Stück“5, liegt es nahe, an das Eröffnungsmotiv aus Skogsrået zu denken. Skogsrået liegt ein konkretes literarisches Programm zugrunde. In einem Brief an den Dichter Juhana Henrik Erkko (1849–1906) erklärt Sibelius 1893 seine Haltung zur Frage „absolute Musik vs. Programmmusik“: „Ich glaube, dass die Musik allein, d.h. die absolute Musik, nicht zufriedenstellen kann. Sie erweckt Gefühle und Gemütszustände, aber irgendetwas bleibt in unserer Seele immer

unbefriedigt zurück […] Musik findet nur zu ihrer stärksten Kraft, wenn sie von einem poetischen Sinn gelenkt wird. Anders gesagt, wenn Sprache und Musik sich mischen. Dann wird die unbestimmte Atmosphäre, die die Musik erzeugt, definiert und es werden auch Dinge gesagt, an die die Worte bei all ihrer Kraft nie herangekommen wären.“6 Nach seinem Aufenthalt in Bayreuth im Sommer 1894, nach Hörerfahrung der meisten Wagner-Opern und gleichzeitig im Ringen mit der eigenen Tonsprache, schrieb Sibelius an Aino: „Ich denke, dass ich in musikalischer Hinsicht mich selbst wiedergefunden habe. Ich habe so viele Wahrheiten entdeckt. Ich glaube, dass ich eigentlich ein Musikmaler und -dichter bin. Ich meine, dass Liszts Musikideal mir am nächsten ist. Die symphonische Dichtung (das meine ich mit ‚Dichter‘). Ich befasse mich jetzt mit einem Stoff, der mir sehr viel wert ist.“7 Bei diesem Stoff handelte es sich um nichts anderes als Skogsrået. Wenig später fügte er hinzu: „Ich war furchtbar begeistert über die Meistersinger. Aber – ich bin seltsamerweise kein Wagnerianer mehr. Dafür kann ich nichts. Meine inneren Stimmen führen mich am meisten.“8 Die Uraufführung der symphonischen Dichtung Skogsrået, die der Komponist selbst dirigierte, fand am 17. April 1895 in Helsinki statt. Das Auditorium hatte den Gedichttext erhalten und der Erfolg war überwältigend. Sibelius wurde immer wieder herausgerufen und erhielt einen großen Lorbeerkranz. Auch die Kritiken waren sehr günstig – ihnen zufolge „setzt der Komponist das Gedicht meisterhaft um; das Stück ist mit Leidenschaft und Kunstfertigkeit komponiert – es macht einen überwältigenden Eindruck; […] die Tonmalerei […] war meisterlich; Skogsrået zeigte Sibelius’ brillante Fähigkeiten, neuartige und faszinierende Orchesterklänge zu entwickeln.“ Ein Kritiker indes bemängelte die Länge des Stücks.9 Das ganze Konzert wurde zwei Tage später wiederholt, und Skogsrået erklang zudem auch zweimal in der darauffolgenden Woche bei Popularkonzerten. Die nächste Aufführung fand am 29. November 1897 in Turku statt. Das Publikum war begeistert und die Presse feierte Sibelius: „Sibelius’ Konzert […] war ein überaus gelungenes Ereignis […] gestern eroberte er das Publikum im Sturm. Die vier symphonischen Dichtungen legen ein frappierendes Zeugnis der außerordentlichen Kunst von Herrn S. ab.“10 Beim nächsten Konzert mit Skogsrået am 26. April 1899 wurde die Uraufführung der ersten SibeliusSymphonie mit Spannung erwartet. Dass Sibelius Skogsrået als Eröffnungsstück für dieses für ihn verständlicherweise sehr bedeutsame Konzert ausgewählt hatte, zeigt die hohe Wertschätzung, die er diesem Werk entgegenbrachte. Im selben Jahr 1899 kam es noch zu zwei weiteren Aufführungen, aber danach verschwand die symphonische Dichtung Skogsrået fast 40 Jahre von der Bildfläche.

Anlässlich einer Feierstunde von „Norden“, der Gesellschaft für die Zusammenarbeit der nordischen Länder, wurde Skogsrået am 27. Oktober 1936 wiederentdeckt. Der finnische Dirigent Georg Schnéevoigt (1872–1947) präsentierte das Werk in der Messehalle in Helsinki. Sibelius hatte die Aufführung am großen Feiertag der nordischen Länder ausdrücklich erlaubt. Nur wenige Tage vor dem Konzert erfuhr Schnéevoigt vom Organisationskomitee, dass Skogsrået das Eröffnungsstück der Feierlichkeiten sein würde, gefolgt von den Ansprachen der nordischen Staatsoberhäupter. Da man diese Ansprachen live übertragen würde, sollte Schnéevoigt daher die Aufführung von Skogsrået so planen, dass sie auf jeden Fall zum Zeitpunkt der Übertragung beendet wäre. 11 Dieser Zeitplan bedeutete, dass Skogsrået nur 15 Minuten dauern durfte. In zumindest einer der frühen Aufführungen in den 1890er-Jahren war das Stück nach einer Notiz in einer Violinstimme (HUL 0101) 23 Minuten lang (wie heutzutage), und daher musste Skogsrået 1936 gekürzt werden. Schnéevoigt machte offenbar drei Striche von insgesamt 170 Takten in der Skogsrået-Partitur: zwei längere und einen kürzeren. Er kündigte diese Striche in den Proben an, und jeder Musiker trug sie selbst in seine Stimme ein. Dies ist besonders in den Posaunenstimmen deutlich. In Posaune III ist neben dem fast 100 Takte langen Strich das Datum notiert. Betrachtet man die neuen Viola-Stim-

men, in denen die Spieler ihre Namen, das Datum und die Aufführungsdauer (16 Minuten) notierten, wird auch daraus deutlich, dass die Striche wohl ihren Zweck erfüllten.12

Zu dieser Zeit hatte sich Sibelius schon in Ainola zurückgezogen. Er nahm nicht an der Veranstaltung teil. Ob er wegen der Striche gefragt wurde oder ob er Schnéevoigt die Entscheidung überließ, ist nicht bekannt. Aus diesem Grund wurde entschieden, den Notentext in der Gesamtausgabe Jean Sibelius Werke [JSW] so zu belassen, wie er in den 1890er-Jahren aussah – die gestrichenen Stellen sind dort kommentiert. Nach 1936 geriet Skogsrået erneut 60 Jahre in Vergessenheit, bis das Lahti Symphony Orchestra das Werk (zusammen mit dem Melodram) „wiederentdeckte“ und im Frühjahr 1996 aufführte.

Im Herbst 1895 erfolgte ein Versuch, Skogsrået zu veröffentlichen. Ferruccio Busoni (1866–1924) riet seinem Freund Sibelius, er solle seine Werke dem russischen Verleger Mitrofan Belaieff (1836–1904) anbieten. Busoni dachte dabei, dass ein finnischer Komponist als Russe gelten könne, Finnland war schließlich ein Großfürstentum unter russischer Herrschaft. Im November wandte sich dann Sibelius tatsächlich an Belaieff und fügte wahrscheinlich die von Busoni empfohlenen Werke bei: En saga, Vårsång und Skogsrået. Sibelius’ Angebot führte jedoch zu nichts. Dokumente sind dazu nicht überliefert. Die Erstveröffentlichung von Skogsrået erfolgte 2006 in der kritischen Ausgabe der JSW. Helsinki, Frühjahr 2015 Tuija Wicklund

1Hinter der mit Bleistift geschriebenen Ballad wurde die Zahl I mit blauem Stift und wohl später ergänzt. Sie hat ihren Grund vielleicht darin, dass Sibelius auch Koskenlaskijan morsiamet op. 33 (1897) Ballade nannte oder dass er die zuerst entstandene symphonische Dichtung Skogsrået vom späteren Melodram unterscheiden wollte.

2Das Melodram wurde bei einer Benefizlotterie zugunsten des Finnischen Theaters am 9. März 1895 uraufgeführt, die symphonische Dichtung am 17. April desselben Jahres.

3Es scheint Sibelius’ Absicht gewesen zu sein, dass das Melodram leichter ausführbar ist, denn er änderte z.B. den Rhythmus im letzten Teil von 35 3 (symphonische Dichtung) in 45 4 (Melodram). Als ihn der neu gegründete Musikverein in Joensuu „nach einigen Ihrer leichten Orchesterwerke“ fragte – Brief vom 23. Oktober 1909 (National Library of Finland [NL] Coll. 206.46) – schickte Sibelius das Skogsrået-Melodram.

4HUL ist das Signum für die Sibelius-Musikhandschriften in der NL.

5Sibelius am 19. August 1894 aus München an Aino (National Archives of Finland [NA], Sibelius Familienarchiv [SFA], Kiste 95).

6Originalbrief vom 8. Juli 1893 (Suomalaisen Kirjallisuuden Seura, J. H. Erkko Briefsammlung 212).

7Sibelius am 19. August 1894 an Aino (NA, SFA, Kiste 95).

8Sibelius am 22. August 1894 aus München an Aino (NA, SFA, Kiste 95).

9Am 18. April 1895: O. (Oskar Merikanto) in Päivälehti ; R. E. (Robert Elmgren) in Uusi Suometar; Bis (Karl Fredrik Wasenius) in Hufvudstadsbladet und K. (Karl Flodin) in Nya Pressen. K. fährt fort: „Als Komposition aber war Skogsrået zu lang. Zwei Drittel könnten amputiert werden, und es bliebe immer noch eine ausführliche musikalische Beschreibung des Rydberg-Gedichts übrig.“

10Anonymer Kommentar in Åbo Underrättelser am 30. November 1897. Das Programm schloss auch Vårsång und zwei Sätze aus Lemminkäinen ein.

11Brief des Organisationskomitees vom 23. Oktober 1936 an Schnéevoigt (NA, Pohjola-Norden-Archiv, Kiste Hfb 3).

12Die Striche umfassen T. 80–150, T. 385–481 und T. 545–548.

Preface

Sibelius seems to have been very attracted to the poem Skogsrået by the Swedish poet Viktor Rydberg (1828–1895). He has namely three different works under the same title: a solo song, a symphonic poem, a melodrama, and also a piano arrangement of the last section of the symphonic poem.The solo song, without opus number, dates from 1888/1889 and is musically independent of the three other settings, all of which date from 1894–1895. The symphonic poem and the melodrama share the opus number 15; but they have not, however, appeared on the worklists simultaneously with this opus number, but in turns. Originally, the symphonic poem was opus 15, but from 1912 at the latest, this opus number was given to the melodrama. The symphonic poem no longer had an opus number and it also disappeared from the worklists.

The subtitle Ballad for the symphonic poem appears on both the title page and the first music page of the full score written by Sibelius, who also added Ballad I to each of the parts. For some reason Sibelius did not use the subtitle in his worklists – except in 1897; it seldom appeared in public and then without the number I 1

It has earlier been believed that the melodrama version of Skogsrået was composed first, and right after it was quickly extended into a symphonic poem, which premiered about one month later in the spring of 1895.2 However, in the light of more recent research it seems as though it was the other way round: the symphonic poem was composed first, and the melodrama version and the piano arrangement, both composed later, were based on the symphonic poem. Namely, it seems improbable that such a long work as the symphonic poem of Skogsrået could have been extended, elaborated, and orchestrated from the melodrama version in only five weeks. It rather seems as though the melodrama version is a shortened and facilitated version of the symphonic poem.3 Even more so, because the autograph full score of the symphonic poem (HUL 0102)4 contains numerous corrections, alterations, and crossed-out pages (a total of 109 bars), whereas the autograph manuscript of the melodrama score has only nine corrections. This view is also supported by the fact that in the autograph piano part for the melodrama version (HUL 0103), below the title Skogsrået on the first music page, Sibelius wrote Melodram (arr. Stråkorkester, 2 Horn, Piano), meaning that it was an arrangement for strings, horns, and piano. Also, Sibelius’s son-in-law, conductor Jussi Jalas (1908–1985), wrote the remark arrangement on both the title page of the above-mentioned piano part and the title page of the autograph fair copy of the melodrama version (HUL 0106). The composing date of Skogsrået has varied in sources between the years 1893 and 1895. It seems reasonable to assume that the composing of the symphonic poem began during the summer or fall of 1894, and the work was finished early next spring at the latest. Some remarks in Sibelius’s letters from the summer of 1894 also support this view. Namely, Sibelius spent July to September 1894 in Central Europe, primarily in Munich and Bayreuth. It is known that Sibelius had planned the opera Veneen luominen (The Creation of the Boat) since summer 1893 which he continued to work on during his journey, and that he also began composing a new orchestral work there. This new work has been thought to be the Lemminkäinen legends, but it may have been Skogsrået. The idea is based on Sibelius’s letters to his wife Aino, in which he tells her that he has a new opera in mind and describes it. The literary content of Sibelius’s new opera deals with the same ideas as Skogsrået: love, dangerous desire and punishment. In the last act of Sibelius’s new opera plan there is a funeral procession and in the last section of Skogsrået, entitled Molto lento, the music is flooded with the repeated dotted rhythm reminiscent of fate or perhaps of a funeral procession. It is easy to imagine the opening theme of Skogsrået when reading what Sibelius wrote to Aino, namely, that “It is one marchlike musical piece.”5

Skogsrået is based on a specific literary program In 1893, Sibelius explained his attitude towards absolute vs. program music in a letter to the poet Juhana Henrik Erkko (1849–1906): “I believe that music alone, that is absolute music, can not satisfy. It awakens feelings and states of mind but always something unsatisfied remains in our souls […] Music attains its fullest power only when it is guided by poetic motivation. In other words when words and music blend. Then the vague atmosphere that music engenders becomes defined and also things, which words however mighty they might be can never attain, will be said.”6 After having spent time in Bayreuth in the summer of 1894, listening to and experiencing most of Wagner’s operas, as well as struggling with his own composing Sibelius wrote to Aino: “I think I have found myself again, musically speaking. I have found so many facts. I think I really am a tone painter and a poet. I mean that Liszt’s view of music is the one I am closest to. The symphonic poem (that is what I meant with ‘poet’). I’m dealing with a very dear matter now.”7 This matter proved to be no less than Skogsrået. A few days later Sibelius adds: “I was awfully excited about Meistersinger. But – oddly enough I’m no longer a Wagnerite. I can’t help it. My own inner voices lead me the most.”8

The first performance of the symphonic poem Skogsrået, which Sibelius also conducted himself, took place on 17 April 1895 in Helsinki. The audience, which was provided the poem text, was enthusiastic and Sibelius was called forth time after time to be applauded, and given a huge laurel wreath. The reviews were very positive too and according to the newspaper critics “the composer paints and depicts the poem in a masterly way; It [Skogsrået] is composed with enthusiasm and skill and it makes an overwhelming impression; […] Painting with tones […] was masterly; Skogsrået showed Sibelius’s brilliant ability in evoking strange and fascinating colors from the orchestra.” One critic, though, found the work too long.9 The whole concert was repeated two days later, and Skogsrået was performed anew in popular concerts twice the following week.

The following performance of Skogsrået was given in Turku on 29 November 1897. The Turku audience was thrilled and the critics praised Sibelius: “Sibelius’s concert […] was a most pleasant event […] yesterday he took his audience by storm. The four symphonic poems were all striking proof of Mr. S[ibelius]’s extraordinary artistry.”10

In the next performance of Skogsrået on 26 April 1899 the most awaited number of the concert was the première of Sibelius’s First Symphony. This was understandably a very important concert for Sibelius and the choice of Skogsrået to open the program tells how highly he valued this work. Still another two performances took place during the same year, but after this, Skogsrået disappeared for nearly 40 years.

On 27 October 1936, Skogsrået was brought to life during a celebration arranged by Norden, the association for Nordic co-operation. The Finnish conductor Georg Schnéevoigt (1872–1947) conducted the work at the Helsinki Fair Center [Messuhalli]. Sibelius had given special permission to perform it on the great celebration day of the Nordic countries. Only a few days before the concert, Schnéevoigt received a message from the organizing committee telling that Skogsrået was to be the opening number of the celebration, followed by the speeches of the heads of the Nordic states. The speeches would be broadcast live and Schnéevoigt should therefore time the performance of Skogsrået so that it in any case will be over by the broadcast.11 This meant that according to the schedule the time for performing Skogsrået was limited to 15 minutes. In at least one of the early performances of the 1890s, the performance time was 23 minutes (as nowadays), according to a player’s marking in a violin part (HUL 0101). Because of the time limit in 1936 the work had to be shortened. It seems that Schnéevoigt made three cuts in Skogsrået, which he marked in the score: two large ones and one very small totaling 170 bars. He announced these cuts to the players in the rehearsals, where the players marked them in their parts, each in his own style. This becomes particularly clear

from the trombone parts. The third trombone player wrote the date beside the longest cut amounting to about 100 bars. The cuts presumably answered the needs of the occasion, judging from the new copies of the viola parts, where players wrote in their names, the date, and the duration: 16 minutes.12

At the time of the 1936 performance Sibelius had already retired to Ainola and did not attend the celebration. It is not known if he was consulted about the cuts or whether he left the decisions to Schnéevoigt. Because Sibelius’s views are not known, the decision has been made in the Complete Edition Jean Sibelius Works [JSW] to leave the passages as they were notated in the 1890s and only to comment on the cuts. After the performance in 1936 Skogsrået was forgotten again for another 60 years until the Lahti Symphony Orchestra “rediscovered” it, and its melodrama version as well, and brought them to the concert hall in the spring of 1996.

One attempt to publish Skogsrået took place in the fall of 1895. Namely, Ferruccio Busoni (1866–1924) advised his friend Sibelius to offer his compositions to the Russian publisher Mitrofan Belaieff (1836–1904). Busoni had the idea that – Finland being a Grand Duchy under Russian sovereignty –a Finnish composer could be included among the Russian ones. In November Sibelius did indeed write to Belaieff and he probably attached those works Busoni recommended: En saga, Vårsång, and Skogsrået. However, Sibelius’s offer to the publisher came to nothing. No explanatory documents are presently known. Skogsrået was published for the first time in the critical edition JSW in 2006.

Helsinki, Spring 2015 Tuija Wicklund

1The number I after the word Ballad (in lead) was probably added later since it was made with a blue pencil. The number may result from the fact that Sibelius called the work Koskenlaskijan morsiamet (op. 33, 1897) a ballade, too. Or perhaps Sibelius wanted to distinguish the first version, the symphonic poem, from the second one, the melodrama.

2The melodrama version premiered at a lottery to benefit the Finnish Theater on 9 March 1895 and the symphonic poem on 17 April 1895.

3It seems as though Sibelius intentionally made the arrangement easier to play. He, for example, changed the rhythm in the last section from 35 3 in the symphonic poem to 45 4 in the melodrama. Also when the newly established music association in Joensuu contacted Sibelius and asked for “some of your easiest works for orchestra” in a letter on 23 October 1909 (National Library of Finland [NL] Coll. 206.46), Sibelius sent the score of the melodrama version of Skogsrået

4HUL is the signum for Sibelius musical manuscripts in the NL.

5Sibelius to Aino from Munich on 19 August 1894 (preserved in the National Archives of Finland [NA], Sibelius Family Archive [SFA], file box 95).

6Original letter dated 8 July 1893 (Suomalaisen Kirjallisuuden Seura, J. H. Erkko letter collection 212).

7Sibelius to Aino on 19 August 1894 (NA, SFA, file box 95).

8Sibelius to Aino from Munich on 22 August 1894 (NA, SFA, file box 95).

9On 18 April 1895, O. (Oskar Merikanto) in Päivälehti; R. E. (Robert Elmgren) in Uusi Suometar; Bis (Karl Fredrik Wasenius) in Hufvudstadsbladet; and K. (Karl Flodin) in Nya Pressen. K. continues: “But as a composition Skogsrået was certainly too long. Two thirds of it could have been amputated and yet a fully exhaustive description of the poem by Rydberg would have remained.”

10Unknown commentator in Åbo Underrättelser on 30 November 1897. The program also included Vårsång and two movements of Lemminkäinen

11Letter from the organizing committee to Schnéevoigt on 23 October 1936 (NA, Pohjola-Norden Archive, file box Hfb 3).

12The cuts include bb. 80–150, 385–481, 545–548.

Flauto (I anche Piccolo)

15] Skogsrået

Jean Sibelius [op. 15] herausgegeben von Tuija Wicklund

Clarinetto in A (II anche Clarinetto basso in A)

Fagotto

Corno in F Oboe

Tromba in F

Trombone

Timpano

Tamburino Triangolo Piatti Gran cassa

Violino

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