Strategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft

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Strategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft

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Ganzheitliches Management von Daten: Es braucht Richtlinien und Vorgehensweisen, um die Qualität, den Schutz und die Sicherheit der Daten zu gewährleisten . Hohe Datenqualität und die Möglichkeit zum Datenaustausch: Um rechtliche und technische Zielzustände (wie z. B. Standardisierung und Interoperabilität) zu erreichen, müssen umfassende Ansätze zur Datenverwaltung gegeben sein. Es müssen Standards zur Speicherung und Übermittlung medizinischer Daten eingeführt werden. Durch Regeln und Standards muss dafür gesorgt werden, dass qualitativ hochwertige Forschungsdaten vorliegen (SNOMED CT und Anwendung eines Electronic Health Record Exchange Format). Infrastruktur und technische Voraussetzung: Eine gemeinsame bzw. vernetzte Dateninfrastruktur in Deutschland ist nötig. Speziell bei der Implementierung müssen die verschiedenen Akteure, wie kleine Betriebe aus dem Gesundheitshandwerk, Leistungserbringer, Registerbetreiber und Kostenträger, besser unterstützt werden. Nur durch Miteinbeziehung der Industrie können global wettbewerbsfähige Softwaretools entstehen, die Daten optimal extrahieren, strukturieren, aggregieren, korrelieren, schützen und auswerten, um zusammen mit der klinischen Forschung gewonnene Erkenntnisse in Form besserer Produkte in die Regelversorgung zum Wohle der Patienten überführen zu können. Erforderlich ist dazu ein Code of Conduct (CoC) für die Nutzung von Gesundheitsdaten, der durch Zertifizierungen mit den entsprechenden Audits flankiert wird. Ein gesetzlicher Rahmen für die flächendeckende Ermöglichung des Teilens vo n Daten durch Patienten, auch zum Zwecke der industriellen Forschung und Entwicklung, muss nicht zuletzt unter dem politischen Schlagwort der Patientenzentrierung, im Rahmen des SGB V geschaffen werden. Dafür bedarf es der Entwicklung innovativer Einwilligungsmodelle. In diesem Zusammenhang ist eine verständliche Aufklärung der Bevölkerung über das Teilen von Gesundheitsdaten nötig. Neben der angestrebten Antragsberechtigung für das Forschungsdatenzentrum , hätte die Gesundheitswirtschaft so die Möglichkeit, separate Datenbanken aufzubauen und dennoch mit den flexibel generierten Daten und den Erkenntnissen aus der Auswertung der Daten einen Beitrag zur zentralen Datenbank und damit zum Gemeinwohl zu leisten. Gemeinsame Vorgehensweise zwischen Politik, Wissenschaft und Industrie zu d atenschutzrechtlichen Herausforderungen für Genomdatenbanken.

Einheitlicher europäischer Gesundheitsdatenraum

Status quo ▪

Nur mit Beteiligung aller europäischer Mitgliedsstaaten und deren zentraler Akteure lässt sich das volle Potenzial des gemeinsamen Datenraumes, wie die Nutzung von Daten für Forschung, Entwicklung und Anwendungen für wichtige Innovationen

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