Im Zwillingsschock | Corona und Krieg gefährden Erholung der Weltwirtschaft 21/06/2022
Ohne weitere große Ausgabenpakete im laufenden Fiskaljahr wird das Haushaltsdefizit sinken, und zwar laut den Erwartungen des Congressional Budget Office (CBO) von 12,4 Prozent des BIP im Fiskaljahr 2021 auf 3,9 Prozent im laufenden Jahr und 3,7 Prozent im Jahr 2023. Nach 2023 rechnet das CBO jedoch wieder mit einem Anstieg des Defizits bis auf 6,1 Prozent im Jahr 2032. Damit würde das Haushaltsdefizit deutlich über dem 50-Jahres-Durchschnitt von 3,5 Prozent liegen. Die Schuldenquote wird nach Schätzungen des CBO von 100 Prozent des BIP im Haushaltsjahr 2021 auf 96 Prozent im Jahr 2023 sinken. Das rasche Wachstum des nominalen BIP, das sowohl an der hohen Inflation als auch am realen BIP-Wachstum liegt, trägt dazu bei, dass die Verschuldung im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung des Landes zunächst niedrig bleibt. Wegen der steigenden Haushaltsdefizite in den Projektionen des CBO nach 2023 steigt die Verschuldung jedoch danach stetig an und erreicht 2032 110 Prozent des BIP. Damit würde sie einen neuen Rekord erreichen. Gründe für den prognostizierten Anstieg sind vor allem die steigenden Zinsaufwendungen sowie steigende Ausgaben für Medicare (Krankenversicherung für ältere Bürgerinnen und Bürger) und Social Security (staatliche Rentenversicherung) (CBO 2022). U.S. BIP Wachstum nach Quartalen (annualisiert) 40
33,8
30 20 10
4,5
6,3
6,9
6,7 2,3
0 -1,5 -10
-5,1
-20 -30 -31,2 -40 Q1
Q2
Q3
Q4
Q1
2020
Q2
Q3 2021
Q4
Q1 2022
Quelle: Bureau for Economic Analysis
China: Druck auf Wachstum und Lieferketten Nachdem sich die chinesische Wirtschaft im Jahr 2021 mit einem Wachstum von 8,1 Prozent – gemessen an einem relativ niedrigen Basiswert im Jahr 2020 – relativ gut entwickelt hat, müssen die Erwartungen für 2022 wieder zurückgefahren werden. Zero-Covid drückt auf das Wirtschaftswachstum Während die Einschränkungen im Zuge der Pandemie weltweit zurückgenommen werden und Covid19 fast überwunden scheint, hält die chinesische Regierung weiter an ihrer Null-Covid-Strategie fest. Immer wieder kommt es zu neuen Infektionsausbrüchen, so dass vor allem im April und Mai etliche
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