ALPE Winter 2025/2026

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ALPE

Seiser Alm Magazin

KASTELRUTH · SEIS AM SCHLERN · SEISER ALM · VÖLS AM SCHLERN · TIERS AM ROSENGARTEN

Trend

Vegan im Schneckenhaus

Eis-Zeit

Broomball, Eislauf & Co.

Olympia

Martin Fill war 1964 dabei

Sichtbar nachhaltig

Am Nachhaltigkeitslabel Südtirol erkennst du die Ferienregionen, Unterkünfte und Gastronomiebetriebe, welche verantwortungsvolles Reisen tatkräftig mitgestalten. Lerne sie kennen und begleite Südtirol in eine nachhaltige Zukunft.

suedtirol.info/nachhaltiger-urlaub

Editorial & Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser!

Schön, dass Sie hier sind! Vielleicht suchen Sie zum ersten Mal in der Dolomitenregion Seiser Alm Erholung und freuen sich auf neue Entdeckungen. Vielleicht aber kommen Sie schon seit Jahren, weil Sie in unseren verschneiten Bergen gerne ein paar befreiende Wintertage erleben, auf der Piste, beim Wandern oder einfach nur die Sonne genießend vor einer Almhütte.

Wie dem auch sei, wir freuen uns, Sie mit Geschichten aus unserer Ferienregion zu unterhalten und Ihnen zugleich ein paar Ideen für Ihre Urlaubsgestaltung zu geben. Wer es mag, auf verschneiten Wegen zu gehen, findet auf der Seiser Alm über 60 Kilometer gespurte Winterwanderwege, die meist zu schönen Ausgangspunkten führen. Einer davon ist eine Rundwanderung ins sogenannte Tschapit. Wer hingegen auf Langlaufskiern unterwegs ist, begegnet dem Loipensheriff Matthias Höllrigl. Der 80-Jährige kassiert die Loipengebühr und steht Langläuferinnen und Langläufern stets mit Rat und Tat zur Seite.

Älteren Jahrgangs ist auch Martin Fill. Er nahm 1964 an den Olympischen Spielen in Innsbruck teil und denkt gerne an die spannende Zeit als Skirennläufer zurück. Die Fremdenverkehrsgeschichte lässt

Veronika Rier Revue passieren. „Die Vroni“ hat als Ansprechpartnerin im Tourismusverein die Entwicklung des Tourismus in der Dolomitenregion Seiser Alm über Jahrzehnte mitgeprägt.

Auf der Seiser Alm birgt das Hotel mit den blauen Schnecken an der Außenwand so manche Überraschung in sich: Vegan ist das Credo der Hotelbetreiber, die mit Chefköchin Aggeliki Charami eine interessante Fachfrau für die Küche engagieren konnten. Sie ist jung und ein Rockstar der veganen Szene. Vegan sind auch die sogenannten Kloazn, getrocknete Birnen, die vorzugsweise zum Befüllen der traditionellen Krapfen verwendet werden.

Im Rosengarten-Gebiet herrschte einst König Laurin. Ihm haben wir die schöne Morgen- und Abenddämmerung, die Enrosadira, zu verdanken. Laurins Reich ging unter, aber sein Volk vergnügt sich heute bei verschiedensten Eissportarten am Eislaufplatz in Tiers. Dem Eis unterm Rosengarten setzt heute eher der Klimawandel zu als böse Mächte von außen, aber den Spaß an der Bewegung im Freien lässt sich niemand nehmen.

Wir wünschen Ihnen eine schöne und entspannende Zeit.

Helmut Mitterstieler

Präsident Seiser Alm Marketing und im Namen der Tourismusvereine Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern, Seiser Alm und Tiers am Rosengarten

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Winter Music Festival

Swing on Snow Seite 6

Lebensart - Vegan im Schneckenhaus Seite 12

Winterwanderung:

Die Tschapit-Runde Seite 18

Vroni Rier und ihr Leben für den Tourismus Seite 24

Bei Loipensheriff Matthias Höllrigl Seite 28

Viel Spaß auf dem Eislaufplatz in Tiers Seite 32

Martin Fill erinnert sich an Olympia Seite 36

„Enrosadira“ und die Laurin-Sage Seite 39

Der Oswald von Wolkenstein-Ritt

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Die Kloazn - ein besonderes Kulturgut Seite 44

Rezept: Kloaznfülle

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Highlights Winter 2025/26

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Vorschau Sommer 2026

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Gesehen & gehört

Swing on Snow

Das alpine Winter Music Festival „Swing on Snow“ bietet seit 20 Jahren echte Volksmusik aus dem Alpenraum, mit Betonung auf echt. Sieben Tage lang spielen Musikerinnen und Musiker im März 2026 in der Dolomitenregion Seiser Alm von authentisch bis experimentell auf, wobei die hochkarätig besetzten Bands Volksmusik, Brass, Soul, Pop und Jazz zu einem einzigartigen Musikerlebnis verschmelzen lassen.

Fotos: Archiv Seiser Alm Marketing & Künstler

Vegan im Schneckenhaus

Veganismus ist noch nicht Mainstream, aber immer mehr Menschen wählen eine Ernährung ohne tierische Produkte. So auch die Familie Spögler vom Paradiso Pure.Living auf der Seiser Alm, einem der ersten veganen Hotels in Italien. Das kulinarische Konzept verantwortet mit der Griechin Aggeliki Charami ein Shootingstar der pflanzenbasierten Küche.

Das Hotel Paradiso Pure.Living auf der Seiser Alm fällt ins Auge – den überdimensionalen, leuchtend blauen Weinbergschnecken, die über die Fassade kriechen, sei Dank. Es handelt sich dabei um ein Projekt des italienischen Künstlerkollektivs CrackingART – und um einen Vorgeschmack darauf, was Gäste im Inneren des Hauses erwartet: Werke von rund 25 Kunstschaffenden aus Italien, Deutschland, den Niederlanden, den USA und Großbritannien, die im Rahmen des Pure.Art Circle auch erworben werden können. Diese Initiative, die zeitgenössische Kunst in den Mittelpunkt stellt, ist aus einer persönlichen Passion der Hotelbesitzer Alexander und Maximilian Spögler heraus entstanden.

Gastronomie, Einrichtung, Kosmetika – ganzheitlich veganes Konzept

Der Fokus auf die Kunst ist aber nur eine der Besonderheiten im Paradiso, und auch zur zweiten passt das Kunstwerk auf der Fassade: Weinbergschnecken ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen – und das Hotel wird nach einem ganzheitlichen veganen Konzept geführt. „Es gibt in Italien nur eine Hand voll Häuser, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen“, berichten die Brüder Spögler. Zwei davon sind ebenfalls im Familienbesitz: Mut-

ter Valeria führt das Hotel La Vimea in Naturns unweit von Meran, das vor rund zehn Jahren auf vollständig vegan umgestellt wurde und damit das wohl erste vegane Hotel Italiens war. Schwester Franziska verantwortet mit ihrem Mann die Vegan Agrivilla I Pini in der Toskana. Das Paradiso Pure.Living auf der Seiser Alm wurde mit dem letzten großen Umbau 2019 zum veganen Beherbergungsbetrieb. „Wobei sich das ganzheitliche Konzept nicht nur auf die Speisen beschränkt, sondern wirklich alles vegan ist: vom Wein und den Spirituosen über die Kosmetikprodukte in den Zimmern bis hin zur gesamten Einrichtung“, erzählt Alexander Spögler – und fügt an: „Der Weg hin zu unseren veganen Hotels hat viel mit persönlicher Überzeugung zu tun.“ Er selbst ernährte sich zunächst vegetarisch, seit rund fünf Jahren vegan, ebenso wie Bruder Maximilian. „Unsere Mutter hat ihre Ernährung vor gut 20 Jahren aus ethischen, aber auch aus gesundheitlichen Gründen auf vegan umgestellt. Unsere Schwester hat sich bereits als Kindergartenkind vor 35 Jahren aus moralischen Gründen von tierischen Produkten abgewandt – und war damit eine der ersten Veganerinnen in Südtirol“, schmunzelt Spögler. Mit der Zeit habe sich die Familie dann „zu einem sehr radikalen Schritt entschieden und unser Business so umgestellt, dass wir es führen wie unser Leben“.

Text: Simone Treibenreif Fotos: Helmuth Rier

Leisten Pionierarbeit in der veganen Hotellerie (v.l.): Paradiso Pure.Living-Küchenchefin Aggeliki Charami mit den Hotelbesitzern Maximilian und Alexander Spögler

Pionierarbeit mit Hindernissen

So wie es bei Pionierarbeit oft der Fall ist, war und ist diese Umstellung nicht immer einfach: Ein großer Teil der Stammgäste tat sich am Anfang schwer mit dem veganen Konzept. Oder wie Alexander Spögler es formuliert: „Voll vegan ist für die Masse noch nicht so ausgereift.“ Man bemühe sich deshalb, sehr genau zu kommunizieren, was angeboten wird, „damit wir nicht den für uns falschen Gast ansprechen“. Durch die klare Kommunikation könnten sich Nicht-Veganer und Nicht-Vegetarier darauf einstellen, denn nach wie vor sind fast die Hälfte der Paradiso-Gäste weder Vegetarier noch Veganer, sondern kommen zum Skifahren, Wandern oder um im Wellnessbereich die Seele baumeln zu lassen. „Sie müssen wissen, dass wir keine vegane Interpretation der Südtiroler Küche anbieten. Das machen andere, und das ist auch gut so. Unsere DNA ist eine andere“, betont Spögler.

Eine weitere Schwierigkeit sei, dass vegane Zutaten und Produkte nicht immer leicht zu beschaffen sind – u.a. weil das Paradiso auf 2000 Metern Meereshöhe steht und die Eigenproduktion von Obst und Gemüse damit nicht machbar ist. „Mittlerweile wissen wir uns aber zu organisieren: Was möglich ist, beziehen wir von lokalen und regionalen Produzenten und in Bioqualität; diesbezüglich haben wir in Südtirol großes Glück“, hebt Maximilian Spögler hervor. „Andere Zutaten dagegen sind weniger local, wie zum Beispiel verschiedene Seealgen, auf die unsere Küchenchefin Aggeliki Charami stark setzt.“ Seealgen sind ein sogenanntes Superfood und für Veganer wegen der vielen Proteine, die sie beinhalten, sehr wichtig. Auch Pilze finden in der veganen Küche häufig Verwendung. Im Paradiso steht ab und an beispielsweise Chicken of the Woods – zu Deutsch Schwefelporling – auf der Speisekarte. „Die sind nicht leicht zu bekommen. Für uns pflückt sie ein Bekannter von Chef Aggeliki in Griechenland und schickt sie uns dann - das ist genial“, freut sich Maximilian Spögler.

Paradiesvogel in der Küche

So ungewöhnlich und ausgefallen wie der Pilz, den sie verarbeitet, ist auch Paradiso-Küchenchefin Aggeliki Charami: Mitte 30, einnehmendes Gemüt, zahlreiche Tattoos, Silberschmuck an Armen und

„Aggeliki Charami ist jung, eine Frau und ein Rockstar der veganen Szene; Leute aus der ganzen Welt kommen zu uns, um ihre Küche zu erleben.“

Ohren, ausdrucksvoll geschminkte Augen – ein Paradiesvogel in der Küche. Bevor sie sich aufs Kochen verlegte, arbeitete sie „in der Nacht als Barkeeperin“, wie Charami erzählt. Als sie selbst vor etwa sieben Jahren aus ethischen Gründen auf rein pflanzliche Kost umstieg, wechselte sie auch den Job. Eine klassische Köchinnenlehre hat sie nicht absolviert, sondern hat viel gelesen, sich umgehört, probiert – und ist rasch aufgestiegen. Bevor sie vor etwa zwei Jahren auf die Seiser Alm kam, war sie in einem veganen 5-Sterne-Hotel auf Mykonos tätig, für das sie nach wie vor das Küchenkonzept verantwortet, ebenso wie mittlerweile für das La Vimea. „Sie ist jung, eine Frau und ein Rockstar der veganen Szene; Leute aus der ganzen Welt kommen zu uns, um ihre Küche zu erleben“, unterstreicht Alexander Spögler.

„Was Aggeliki Charami in der Küche macht, ist Kunst – etwas ganz Anderes und Besonderes.“

Im Paradiso Pure.Living gibt es keine vegane Interpretation der Südtiroler Küche, es stehen viel mehr vegane Gerichte auf der Speisekarte, die Küchenchefin Aggeliki Charami zu einem großen Teil selbst entwickelt hat.

Aber Charami ist als Botschafterin der veganen Küche auch abseits des Paradiso unterwegs. Unlängst war sie etwa in der griechischen Ausgabe der bekannten TV-Show Masterchef als Gastjurorin zu sehen und als „Visiting Chef“ in einem Luxushotel auf Kreta, wo sie das 11 Gänge umfassende vegane Menü präsentiert hat, das im ParadisoGourmetrestaurant „OMNIA Plant Based“ serviert wird. Dieses sei, erzählt Charami, inspiriert von ihrer Kindheit. „Ich bin auf einem kleinen Bauernhof in der Nähe der Berge aufgewachsen – es gab dort fast täglich Fleisch, aber weniger Schnee als hier“, schmunzelt die Köchin. Nun möchte sie zeigen, dass auch vegane Ernährung einfallsreich, kreativ und definitiv gehobene Küche sein kann. „Chef Ag-

geliki fermentiert viel, räuchert noch viel mehr und legt verschiedenste Speisen in Essig ein. Sie ist sehr innovativ und kombiniert Geschmäcke, wie kaum ein anderer“, bekräftigt Maximilian Spögler. „Was sie in der Küche macht, ist Kunst – etwas ganz Anderes und Besonderes.“ „Um es dem Gast besser verständlich zu machen, vor allem den Nicht-Veganern und Nicht-Vegetariern, hilft das künstlerische und mystische Ambiente im Haus“, ergänzt Alexander Spögler. „Durch die kreative Gestaltung der Public Spaces, wird also die Kreativität unserer Küche besser verständlich.“

Damit schließt sich im „Schneckenhaus“ der Kreis zwischen Kunst und Küche. <

Die Seiser Alm ist mit einer Fläche von 56 Quadratkilometern die größte Hochalm Europas und bietet im Winter ideale Voraussetzungen für Wintersport und Erholung.

Genusswandern

in traumhafter Winterlandschaft

Ein neuer Rundwanderweg will entdeckt werden: Die Tschapit-Runde von Compatsch über das Joch zur Gstatsch Schwaige und weiter zum Spitzbühl

Zu Recht kann sich die Seiser Alm als die schönste Hochalm Europas bezeichnen. Auf über 1.800 Metern Meereshöhe bietet sie im Winter ideale Trainingsbedingungen für Profi-Langläufer mit einem großartigen Rundblick auf die verschneiten Dolomitenberge, auf die Zillertaler und Ötztaler Alpen bis in das ferne Ortlergebiet. Hinzu kommt ein außergewöhnliches Klima mit vielen Sonnentagen und zahlreichen Möglichkeiten, abseits des

lebhaften Skipistenbetriebs Ruhe und erholsame Entspannung in abgelegenen Almhütten zu finden.

Es gibt hochmoderne Anlagen zum Skifahren, leichte und schwierige Loipen zum Langlaufen, Rodelspaß für die ganze Familie, genügend unberührte Schneeflächen zum Schneeschuhwandern, Ausgangspunkte für Skitouren und eben ein großes Netz an präparierten Winterwander-

Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

Eine Winterwanderung ins Tschapit ist nicht ganz anspruchslos, belohnt aber mit einem grandiosen Rundblick über Südtirols Berge.

wegen. Insgesamt 60 Kilometer lang sollen die Winterwege inzwischen auf der Seiser Alm sein, eigentlich eine schöne Herausforderung für Wanderbegeisterte, sie im Urlaub alle zu begehen. Es ist natürlich auch eine verantwortungsvolle Aufgabe für die von den Tourismusorganisationen beauftragten Mitarbeiter, die Wege Tag für Tag gut in Schuss zu halten und auf eine stabile Präparierung zu achten.

Tschapit. Im vergangenen Winter kam ein neuer Rundwanderweg dazu, der nicht nur traumhafte Aussichten verspricht, sondern noch mehr in bisher unberührte Landschaften vorrückt: ins sogenannte Tschapit, eine einsame Gegend abseits von Technik und Trubel. Wer im Sommer auf der Seiser Alm wandert, kennt Tschapit bereits, allerdings in Form von blumenreichen Wiesen und Weiden mit urigen Almschwaigen, wo der breite Schotterweg vom Spitzbühl zum Schlern-Aufstieg führt. Der Name Tschapit ist aus dem ladinischen „cepe.i“ als Flurname übernommen worden, ein Hinweis, dass

einst die gesamte Seiser Alm von den ursprünglichen Rätoromanen bewohnt und bewirtschaftet war.

Für diesen Rundweg können zwei Ausgangspunkte gewählt werden: Compatsch, die Siedlung bei der Bergstation der Seiser Alm Bahn oder der Parkplatz an der Talstation des Sesselliftes auf den Spitzbühl. Compatsch kann mit der Seiser Alm Bahn erreicht werden. Die Talstation Spitzbühl kann bis 9:00 Uhr morgens mit dem Auto (gebührenpflichtiger Parkplatz und begrenzte Verfügbarkeit) oder mit dem Seiser Alm Express (Linie 10) erreicht werden.

Beide Einstiegs-Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Fakt ist, dass insgesamt rund 400 Meter Auf- bzw. Abstieg zu bewältigen sind, die Runde ungefähr drei Stunden Gehzeit beansprucht und das Ziel die Almschenke Gstatsch Schwaige in Tschapit ist. Die Wanderung kann als anspruchsvoll eingestuft werden, was eine bestimmte Fitness und Wandererfahrung voraussetzt. Wer vom Spitzbühl-

Parkplatz startet, kann anstelle des langen Aufstiegs über den Winterwanderweg auch den Sessellift nutzen. Nach der Tschapit-Runde erfolgt die Rückkehr entweder mit dem Spitzbühllift oder zu Fuß über den Wanderweg zurück zum Parkplatz.

Winterwanderkarte. Wenn wir die Variante ab Compatsch wählen, fühlt sich der Einstieg in diese Wanderung gemütlicher an. Am besten, man besorgt sich im Tourismusbüro eine Winterwanderkarte und biegt dann in die Straße ein, die zum Alpenhotel Panorama führt. Kurz vor der Bergstation

Abseits des Skitrubels ist erholsame Ruhe angesagt.

des Panorama-Sesselliftes hält man sich rechts in Richtung Laurinhütte. Die Wanderung über das Joch ist ein Genuss, der Rundblick auf die Dolomitengipfel und die fernen Hauptalpen entlohnt ohne Zweifel für die Mühe des Aufstiegs. Hinter der Laurinhütte geht es dann steil abwärts zur Gstatsch Schwaige. Von dieser Seite der Alm lässt sich die wunderbare Aussicht auf die gegenüberliegenden Rosszähne und das Schlernmassiv genießen.

Adler und Murmeltiere. Dazu passt die Erzählung eines inzwischen verstorbenen Bauers, der seine

Die Magie des Winters:

Schafe immer auf den mit fettem Gras bewachsenen Berghängen unter dem Schlern, den sogenannten Polen, weiden ließ. „Im Herbst, wenn keine Murmeltiere mehr zu sehen waren, weil sie sich zum Winterschlaf in ihre Bauten verkrochen hatten, wusste ich, dass es höchste Zeit wurde, die Schafe heimzuholen auf den Hof. Mangels Murmeltiere rissen die Adler, die in den Schlernfelsen ihren Horst hatten, meine Schafe,“ erzählte er. Jäger bestätigen, dass ein Adlerpaar auch heute noch in den Schlernfelsen horstet. Und über das Treiben der Murmeltiere kann so mancher Hüttenbesitzer seufzen, weil sie im Herbst, bevor der Schnee fällt, verzweigte Stollen unter den Hütten graben, um beschützt über den Winter zu kommen und damit aber auch die Stabilität der Hütten gefährden.

Das wird bei der Gstatsch Schwaige kaum der Fall sein, weil sie fast das ganze Jahr über bewirtschaftet wird. Sie liegt ungefähr auf halbem Weg unserer Rundwanderung und bietet eine gute Gelegenheit, für Leib und Seele zu sorgen: eine warme Stube, feine lokale Gerichte und Getränke für Hunger und Durst. Sie dient auch, um nur eine Rastpause einzulegen, bevor es auf einem breiten Weg Richtung Spitzbühl geht. Oben auf 1.975 Metern Meereshöhe erreicht man einen Aussichtspunkt, den es schöner nicht geben kann. Die schroffen Felswände des Schlern mit seinen beiden Beigipfeln Euringer und Santner scheinen zum Greifen nahe zu sein, und auch auf der Terrasse der Spitzbühlhütte kann man sich nicht nur von der Sonne, sondern auch von den Wirtsleuten verwöhnen lassen. Die Wanderung verläuft anschließend mit Blick auf Lang- und Plattkofel über die Laurinhütte und das Alpenhotel Panorama zurück zum Ausgangspunkt nach Compatsch. Alternativ kann man von der Spitzbühlhütte zurück auf den Wanderweg und hinab, die Skipiste überquerend, zum Parkplatz Spitzbühl mit einem Verschnaufpauserl im „Olmstodl“. Von hier kann man mit dem Seiser Alm Express (Linie 10) zurück nach Compatsch oder direkt ins Tal fahren.

Noch ein letzter Blick über die Almen, die man durchwandert hat, und man kommt mit einem ganz tollen Gefühl zurück, etwas Magisches gesehen und erlebt zu haben: eine Gegend, so abgeschieden und ruhig, dass selbst die Schlernhexen laut den vielen Sagen nie den Drang verspürt haben sollen, in dieser Stille ihr Unwesen zu treiben. <

Sicheres

Winterwandern in

Südtirol

Über 60 Kilometer gespurte Winterwanderwege führen zu den schönsten Aussichtspunkten in der Dolomitenregion Seiser Alm. Es empfiehlt sich zu beachten:

· Geeignete Ausrüstung bzw. Kleidung und wintertaugliches Schuhwerk sind für Wanderungen unbedingt erforderlich.

· Schneeschuhwanderungen im freien, alpinen Gelände nur mit entsprechender Sicherheitsausrüstung

· Benutzen Sie nur markierte Wege! Es gilt Wanderverbot auf Langlaufloipen!

· Achten Sie vor einer Wanderung immer auf die Wetterprognosen.

· Die Nutzung der Winterwanderwege erfolgt auf eigene Gefahr, es wird keine Haftung für Unfälle oder Schäden übernommen.

· Führen Sie Ihren Hund an der Leine und meiden Sie sensible Winterlebensräume für Wildtiere.

· Weniger Müll, mehr Natur. Was Sie in die Berge mitnehmen, sollten Sie auch wieder nach Hause bringen. Durch die klimatischen Bedingungen laufen Abbauprozesse in der lokalen Berglandschaft nur verlangsamt ab. Einige Abfälle werden gar nicht abgebaut. Zudem können sich Menschen und Tiere an Abfällen verletzen.

· Wir bitten Sie zu berücksichtigen, dass im Falle von starken Schneefällen oder stark schwankenden Temperaturen die Pflege und Instandhaltung der Wanderwege erschwert wird und die Präparierung nicht bzw. nicht unmittelbar und gleichzeitig auf allen Wegen gewährleistet werden kann.

· Infos zu Parkmöglichkeiten, Erreichbarkeit der Ausgangspunkte, Rückfahrmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Einkehrmöglichkeiten erhalten Sie bei Ihrem Gastgeber oder in den Tourismusvereinen.

· Respektieren Sie den Lebensraum der Wildtiere im Winter.

· Notruf: 112

Schnee, Sonne und Stille

„ Zimmer frei“ war einmal

Tourismus ist mehr als Reisen. Er verbindet Menschen, Kulturen und Wirtschaftszweige. „Die Vroni“ hat die Entwicklung des Tourismus in der Dolomitenregion Seiser Alm über Jahrzehnte mitgeprägt.

Elisabeth Augustin

Veronika Rier ist eine Institution in Kastelruth. Es gibt wohl kaum einen Gast, der im Urlaub der „Vroni“, wie sie von allen genannt wird, nicht irgendwie begegnet ist. Vroni organisiert, schreibt, telefoniert, koordiniert, informiert, führt, leitet Projekte und ist auch immer da, wenn ein Verein ein Problem schnell zu lösen hat. Die Kastelrutherin, die im April 60 Jahre alt wurde, arbeitet seit 1984 im Verkehrsamt Schlern, wie es zunächst hieß als es noch die Seiser Alm, Kastelruth und Seis am Schlern umfasste, mit. Heute ist sie meist im Büro des Tourismusvereins Kastelruth im schmucken Ansitz Laechler am Krausplatz anzutreffen. Die Frühaufsteherin macht dort jeden Tag um 6:30 Uhr das Licht an. Sie mag „das ungestörte Arbeiten am Morgen“.

In der Tourismuswerbung hat sich, wie in den meisten Branchen, in den vergangenen vier Jahrzehnten unheimlich viel getan. Zwar suchen die meisten Feriengäste in Kastelruth und Umgebung immer noch dasselbe – Natur, Ruhe, schönes Wetter, gutes Essen und ein erholsames Bergerlebnis –, doch hat sich in der Organisation vieles verändert. Vroni erinnert sich an die unzähligen Anfra-

gen, die das ganze Jahr über mit der Post hereintrudelten und dann vom Tourismusverein mit auf Schreibmaschine geschriebenem Brief beantwortet wurden. Ebenso wichtig war das Telefon, mit dem per Anruf oft bereits im November das Urlaubsquartier für den nächsten Sommer gebucht wurde. „Auch haben wir jedes Jahr Tonnen an Prospektmaterial in Kuverts verpackt und an interessierte Gäste verschickt oder bei Tourismusmessen im In- und Ausland verteilt“, erinnert sich Vroni. „Der erste Computer Anfang der 1990er-Jahre war ein Riesentrumm, aber ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der Abläufe in der Tourismusinformation.“

Längst werden die Zimmer von den Feriengästen über Buchungsportale oder direkt beim Vermieter online gebucht. Und auch die touristischen Informationen wie etwa zu Skipasspreisen oder empfohlenen Wandertouren und Sehenswürdigkeiten kann sich jede und jeder im Internet holen. Der Tourismusverein vor Ort hat aber noch lange nicht ausgedient. „Es geht nichts über ein persönliches Gespräch“, sagt Vroni. „Tourismus lebt vom persönlichen Austausch von Menschen und deren Ge-

Veronika Rier, die langjährige Leiterin des Tourismusvereins Kastelruth, blickt auf eine intensive Zeit zurück.

schichten.“ Sie leitet seit 2003 das Tourismusbüro am Krausplatz und hat gemeinsam mit ihren drei, vier Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun. Zu den Aufgaben des Tourismusvereins zählen die Information vor Ort, die Mitgliederbetreuung sowie die Datenpflege der Mitgliedsbetriebe, die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, die Betreuung von Gästen, die Kommunikation über soziale Medien, die Unterstützung der örtlichen Vereine und nicht zuletzt die Vernetzung aller „Player“ vor Ort. Der Tourismusverein Kastelruth ist eng verbunden mit den Tourismusvereinen der Seiser Alm, von Seis am Schlern, von Völs am Schlern und von Tiers am Rosengarten. Deren Dachorganisation ist „Seiser Alm Marketing“. Diese bewirbt die Dolomitenregion Seiser Alm als Ganze,

koordiniert und lenkt das touristische Angebot und erarbeitet Strategien zur Beibehaltung der hohen Lebensqualität in der beliebten Ferienregion.

Die Zeiten, in denen die Gäste vor dem Tourismusbüro Schlange standen, um eine Information zu bekommen, sind längst vorbei. Computer haben Schreibmaschine, Telex, Telefax und weitgehend auch das Telefon ersetzt. „Früher haben wir jedem Gast, der auf der Suche nach einem Zimmer war, eine Liste mit Betrieben, die gerade ein Zimmer frei hatten, in die Hand gedrückt. Und dann konnte sich jeder selbst auf den Weg machen und sein Glück versuchen“, erklärt Vroni. „Oder wir haben jeden Betrieb einzeln angerufen, um für die Gäste das passende Zimmer zu finden.“ Viele erinnern sich an die Schilder „Zimmer frei“ an Gasthöfen und Pensionen. Die Schilder sind weitgehend verschwunden. Geblieben ist das Werben um den Gast – vorwiegend übers Internet. „Trotz Digitalisierung sind die Gäste jedoch oft völlig unvorbereitet“, wundert sich die Touristikerin. „Und leider auch zunehmend gestresst.“ Das könne daran liegen, dass Gäste oft weniger lang bleiben würden und dann in kurzer Zeit möglichst viel sehen und erleben wollen. „Der Genuss und die Erholung kommen dabei leider zu kurz“, bedauert Vroni.

Über Jahrzehnte zog es vor allem den Gast aus Deutschland und aus Italien in die Dolomitenregion Seiser Alm „Mittlerweile kommen unsere Gäste aus der ganzen Welt“, sagt die Büroleiterin. Ihr sei aufgefallen, dass die Erwähnung von Kastelruth unter den großen Destinationen Italiens in einem Führer des Amerikaners und Europareisen-Experten Rick Steves zu einem großen Schub an amerikanischen Urlaubern geführt hat. „Zum Glück ist Kastelruth kein wirklicher Hotspot“, meint Vroni, obschon „instagrammable“ sei es mit seinem herrschaftlichen Dorfkern, den schmucken Bauernhöfen, grünen Bergwiesen und der einzigartigen Dolomiten-Kulisse allemal. Es freut sie, dass es immer mehr junge Menschen in die Berge zieht, weil Wandern angesagt sei. „Bei uns hat der Gast unzählige Möglichkeiten zum Wandern und Bergsteigen. Die Dolomitenregion Seiser Alm ist echt privilegiert. Es geht uns gut“, schwärmt die Kastelrutherin. Die

Qualität des touristischen Angebotes sei auch sehr wichtig. „Wenn sich der Gast wohlfühlt, kommt er wieder.“

Die Kastelruther Spatzen, eine seit viereinhalb Jahrzehnten erfolgreiche Volsmusikgruppe aus Kastelruth, haben ein treues Stammpublikum, das jedes Jahr im Herbst das „Kastelruther Spatzen Fest“ mit volkstümlicher Musik und bei bester Laune feiert. „Unsere Spatzen haben viel dazu beigetragen, unsere Ferienregion bekannt zu machen und die Saison zu verlängern. Wenn das Wetter passt und unsere Berge in ein goldenes Licht taucht, ist bei uns bis Ende Oktober viel los“, freut sich Vroni. Selbstverständlich trägt auch sie seit Jahrzehnten dazu bei, dass beim „Kastelruther Spatzen Fest“ alles glatt läuft. Schließlich gelte es jedes Jahr aufs Neue, Zehntausende Festgäste im Festzelt und außerhalb zufriedenzustellen. „Ich bin mit den Spatzen aufgewachsen“, sagt sie begeistert. „Es war mir stets eine Freude und Ehre, unter der Regie unseres legendären Ritchie Fill zum Gelingen des Festes beizutragen.“

Vieles sei heute selbstverständlich, doch der Erfolg wurde hart erarbeitet, betont Vroni. Der Tourismus sei kein Selbstläufer und das Vertrauen des Gastes müsse jeden Tag aufs Neue gewonnen werden. Vroni hat die Tourismusentwicklung in der Dolomitenregion Seiser Alm seit 1984 mit viel Einsatz und Herzblut mitgestaltet. Dem Tourismus galt Vronis Leben – mit allen Vor- und Nachteilen, wie sie sagt. Ihre Tage im Tourismusverein sind nun gezählt. Im Laufe der Wintersaison 2025/2026 wird Veronika Rier in Rente gehen. „Und dann bin ich mal weg“, schmunzelt sie. Das Reisen ist ihre große Leidenschaft, „und wenn es die Gesundheit erlaubt, werde ich bald viel unterwegs sein“, freut sie sich. Sie interessiert sich für fremde Länder, Kulturen und Lebensweisen. Doch jedes Mal, wenn sie von einer Reise zurückkehrt, sei sie dankbar, hier leben zu dürfen: „Wenn ich die Seiser Alm sehe, geht mir immer wieder und immer noch das Herz auf.“

Viel Glück für das, was kommen mag, liebe Vroni! <

Im Tourismusbüro laufen viele Fäden zusammen. Feriengäste schätzen nach wie vor den direkten Kontakt vor Ort. Diesen kann kein Internet ersetzen.

Veronikas Lieblingsorte

An diesen vier Plätzen findet Veronika Rier ihre Lieblingsmotive für ein Landschaftsfoto. „Ich liebe es zu fotografieren, mit dem Handy, nicht professionell“ sagt sie und begeistert sich immer wieder aufs Neue für heimische Motive.

Der Puflatsch

„Am Puflatsch bin ich aufgewachsen“, sagt Veronika Rier. Sie verbindet mit diesem Teil der Seiser Alm besonders schöne Erinnerungen, da sie als Kind viel Zeit bei der Arnikahütte verbrachte und dort auch mithalf. Das beliebte Einkehrziel für Wanderer wurde von Veronikas Eltern geführt, heute ist ihr Bruder der Wirt.

Das Scherer Platzl

Auf dem Weg vom Dorf Kastelruth nach St. Valentin kommt man am Scherer Platzl vorbei. Es ist ein Ort inmitten weiter Wiesen, der zum Verweilen und Staunen einlädt – mit Blick auf den Schlern oder in entgegengesetzter Richtung mit Blick auf das Dorf. Ein besonders beliebtes Fotomotiv ist der Baum direkt beim Schererplatzl.

Der Dorfplatz von Kastelruth

Seit Jahrzehnten arbeitet Veronika am Dorfplatz – und sie begeistert sich jeden Tag aufs Neue für diesen schönen Ort mit seinen prächtigen Häusern, dem freistehenden Kirchturm mit markanter Zwiebelkuppel, dem Gemeindehaus, dem restaurierten Ansitz Laechler, dem Dorfbrunnen. Veronika ist Teil dieses Ortes.

Der Laranzer Wald

Im idyllischen Waldgebiet zwischen Seis am Schlern und Kastelruth findet sich ein wahrer Kraftort, der Pilzeweg. Diesen säumen lebensgroße, aus Holz geschnitzte Pilze. Über eine Treppe erreicht man eine Aussichtsplattform mit schönem Rundblick über den Wald. Startpunkt für den Rundweg ist der Sportplatz Laranz.

Respect the DolomitesAchtsam am Berg im Winter

Wir alle lieben sonnige Winterwanderwege, perfekt präparierte Pisten, traumhafte Loipen, lustige Rodelpartien, idyllische Schneeschuhtouren, Eislaufspaß oder romantische Pferdeschlittenfahrten in einer traumhaften Kulisse.

Die Dolomitenregion Seiser Alm, mit Kastelruth, Seis am Schlern, der Seiser Alm, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten, bietet ideale Bedingungen für erholsame und facettenreiche Aktivitäten in einer atemberaubenden Naturlandschaft. Hilf uns, die Dolomitenregion Seiser Alm als attraktiven Lebensraum für alle zu bewahren! Achte auf einen respektvollen Umgang und setze dich gemeinsam mit uns für die Aufrechterhaltung unserer einzigartigen Naturlandschaft ein. Deine Unterstützung zählt!

Weniger Müll - mehr Natur

Unsere Berglandschaft ist ein sensibler Lebensraum. Deshalb ist es hier besonders wichtig, keinen Abfall zu hinterlassen. Dies gilt auch für Hundekotsäckchen. Der beste Abfall ist daher jener, der gar nicht entsteht.

Rücksicht auf Wildtiere

Für die Wildtiere ist der Winter eine Zeit der Nahrungsknappheit, in der sie mit ihren Ressourcen haushalten müssen. Sie zehren von angefressenen Fettreserven, legen Futterdepots an, drosseln ihre Aktivitäten oder gehen in den Winterschlaf. Doch wenn sie aufgescheucht und gestresst werden, begeben sie sich jedes Mal in Lebensgefahr. Deshalb müssen auch Hunde an der Leine geführt werden.

Sicher unterwegs – mehr Spaß

Damit auch jeder Ausflug ein bleibendes Wintererlebnis wird, ist die richtige Planung, eine nachhaltige Anreise, die passende Ausrüstung und die Meidung von Gefahrenstellen fondamental. Wichtig für den Erhalt der einzigartigen Naturlandschaft ist auch die Einhaltung der markierten und ausgewiesenen Wege. Wandern auf den Langlaufloipen ist verboten.

Weitere Tipps, damit dein Urlaub auf nachhaltige Weise unvergessen bleibt: www.seiseralm.it/sustainable

Text: Sabine Funk

Fotos: Helmuth Rier

Der Loipensheriff der Seiser Alm

An ihm kommt im Winter auf der Seiser Alm niemand vorbei – zumindest nicht, wer auf Langlaufskiern unterwegs ist. Seit fast 20 Jahren versieht Matthias Höllrigl seinen Dienst als Loipenkassierer – liebevoll „Loipensheriff“ genannt.

Wenn es eines Beweises dafür bedurft hätte, dass Langlaufen fit hält und frische Bergluft gesund ist, dann liefert ihn Matthias eindrucksvoll: Im Januar 2025 feierte er seinen 80. Geburtstag – und absolvierte erneut eine volle Wintersaison auf dem sonnigen Hochplateau.

Zwischen Ende Dezember und Anfang April bricht er fast jeden Morgen gegen acht Uhr zur Alm auf –im Rucksack eine Thermoskanne mit Tee und ein belegtes Brot. „Ich kann doch nicht im Gasthaus Mittag essen, wenn da unten Leute kommen und was brauchen!“ Von Auskünften zu Luft- und Schneetemperatur über den Loipenbericht bis zum spontanen Wachs-Service – Matthias hilft jedem weiter.

Ursprünglich war seine Aufgabe eine andere: Er wurde von einer Gruppe Langlauflehrer engagiert, um die Kurseinschreibungen zu betreuen. „Früher haben beim Hotel Ritsch täglich bis zu 1.000 Autos geparkt. Die Langläufer kamen ja mit Reisebussen“, erinnert er sich. Heute sei der hintere Teil der Seiser Alm aufgrund von Verkehrsbeschränkungen zwar weniger frequentiert, doch die Verkehrsberuhigung der Alm sieht er durchweg positiv.

Mit der Einführung der Loipenmaut änderte sich auch seine Rolle: Matthias übernahm den Verkauf der Langlauftickets. Wer in den letzten zwei Jahrzehnten auf der Seiser Alm Langlaufen war, hat fast sicher eines der farbigen Armbänder bei ihm er-

Matthias Höllrigl verbringt den ganzen Winter an den Loipen der Seiser Alm - es scheint ihm nicht zu schaden!

worben. „Stationiert“ war er lange Zeit in einem besseren Gartenhaus – bis er in der vergangenen Saison eine neue, modernere Holzhütte beziehen durfte. Von deren „Wärme“ schwärmt er begeistert: „Da hat es konstant 12 bis 13 Grad – den ganzen Tag!“

„Manchmal fragen mich die Leute im Dorf: ‚Gehst du immer noch rauf, den Leuten oben auf die Nerven gehen? Willst du das nicht mal endlich lassen?‘“. Aber sie verstünden nicht, wie es für ihn wäre, wenn ein Tag einfach so verginge – ohne Aufgabe, ohne Ziel. Ruhestand, das hieß für ihn offenbar, nie „ausruhen“.

Geboren 1945 in Riffian bei Meran als eines von elf Kindern, kam Matthias Höllrigl Anfang der 1960er-Jahre nach Kastelruth. Als frisch ausgebildeter Elektriker trat er in den Dienst des Stromversorgers ENEL. Die ersten Jahre wohnte er in einem kleinen Zimmer im Hotel Zum Turm. Bereits damals machte er erste Bekanntschaft mit dem Langlaufsport: In den 1970er-Jahren war Kastelruth noch Austragungsort internationaler Weltcuprennen. Seine ersten Langlaufski waren ausgemusterte Ski, geschenkt von der deutschen Skilegende Walter Demel. Matthias erinnert sich gut an die Konkurrenz der Sportler aus Ost und West – BRD im Zum Turm, DDR im Hotel Lamm –ebenso wie an die Revolution, als der Freie Stil, die Skatingtechnik, im Langlaufen Einzug hielt.

Im Job setzt Matthias auf Skatingski um vor seiner Hütte schnell und beweglich zu sein

Zunächst aber entdeckte er seine Leidenschaft fürs Berglaufen. Gemeinsam mit einem Freund lief er regelmäßig vom Dorf zur Arnika Hütte oder über den Schlernboden auf den Schlern – zu einer Zeit, als Laufen, und erst recht Berglauf, noch weit von seinem heutigen Status als Breitensport entfernt war. Und wer ihn wegen seines Alters unterschätzt, liegt völlig falsch: Seinen ersten Marathon lief Matthias mit Mitte 60. Zum 70. Geburtstag schenkte ihm eine Gruppe Freunde die Teilnahme am Berlin-Marathon – seinen vierten, den er wieder in beachtlicher Zeit absolvierte.

Dass er sein Leben lang in Bewegung war, sieht man Matthias an: drahtig, wendig, mit einer elastisch wirkenden Körpersprache. Auch jetzt zirkuliert er auf seinen Skating-Ski um den Loipenkopf – stets ohne Stöcke. Klassische Langlaufski? „Die sind hier nur hinderlich“, sagt er. „Hier vor der Hütte muss ich schnell und beweglich sein.“

In Kastelruth kennt ihn jeder. Jahrzehntelang war er als Elektriker bei ENEL im Einsatz. „Ich war bei jedem schon mal zuhause“, meint er. Viele erinnern sich noch gut: „Du warst doch immer da,

wenn der Blitz eingeschlagen hat.“ Ob ihm das Dorf gefalle, wurde er früher manchmal gefragt – ein Ort, dessen Bewohnern ein gewisser Stolz nachgesagt wird. „Strom braucht jeder. Da sind alle nett zu dir“, sagt Matthias trocken.

Der Umgang mit Menschen lag ihm schon in seinem ersten Beruf. Neugierig, offen, kommunikativ – das lebt er heute als Loipenwart noch stärker aus. Mit leuchtenden Augen erzählt er von den vielen Menschen, denen er begegnet.

Nicht immer aber macht sich der Loipensheriff durch seinen Job beliebt: Die Einführung der Loipenmaut vor etlichen Jahren stieß zunächst auf Widerstand. Viele reagierten verärgert. „Manche haben mich regelrecht beschimpft“, erzählt er. Doch oft konnte er mit seiner sachlichen, direkten Art die Wogen glätten. Ein besonders zorniger Langläufer kehrte einmal am nächsten Tag mit zwei Bier im Rucksack zurück, entschuldigte sich – und bestand darauf, mit Matthias anzustoßen.

Die einheimischen Langläuferinnen und Langläufer kennt er ohnehin alle – und viele Gäste, die Jahr

für Jahr wiederkommen, begrüßen ihn wie einen alten Freund. Auch die internationale Elite des Langlaufsports ist ihm vertraut: Die Seiser Alm mit ihren 80 Kilometern bestens präparierten Langlaufloipen ist seit vielen Jahren ein bevorzugter Ort für Höhentrainingslager. Die Top-Athletinnen und -Athleten der dominierenden Nationen geben sich in den Hotels der Seiser Alm die Klinke in die Hand. Petter Northug, Therese Johaug, die legendären BøBrüder – Matthias kennt sie alle. Auch Denise Herrmann – kürzlich zurückgetretene Weltklasse-Langläuferin und Biathletin – bedankte sich mit einem besonderen Geschenk: einer signierten Startnummer ihres Weltcup-Siegs in Antholz. Matthias war sichtlich gerührt.

Nur eines bedauert er: dass er nicht besser Englisch spricht. „Das wäre manchmal schon hilfreich gewesen – mit den Gästen, aber auch mit den Sportlern.“ <

Pfiati, Laura!

Im Sommer 2018 hat ALPE mit der damals 25-jährigen Laura Dahlmeier ein Interview geführt. Darin erzählte die herausragende Biathletin aus Garmisch-Partenkirchen, die schon als Kind davon geträumt hatte, Olympiasiegerin zu werden, von ihren Erfolgen. „Es ist superschön, im Sport so erfolgreich zu sein, doch ich denke, der Sport ist auch nicht alles. Er ist nur ein Teil vom Leben“, sagte Laura. Die zweifache Olympiasiegerin und mehrfache Weltmeisterin im Biathlon erklärte bald darauf, im Mai 2019, zur großen Überraschung ihrer Fan-Gemeinde, das Ende ihrer Laufbahn im Biathlon. Nach ihrem Rücktritt vom Profisport widmete sie sich mit großer Leidenschaft dem Bergsteigen und wurde staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin. „Ich bin unglaublich gern draußen in der Natur und kann dort perfekt abschalten. Für mich gibt es keine intensiveren Minuten als beim Klettern“, erzählte uns Laura. Vor allem begeisterte sie das Klettern mit Haken auf großen Wänden, mit Partnerin.

Mehrfach hatte Laura als Biathletin auch auf der Seiser Alm trainiert – ein Ort, der ihr besonders am Herzen lag. Sie schätzte die weite Landschaft, die Stille und die besondere Atmosphäre der verschneiten Hochebene. Es war uns immer eine große Freude, sie hier willkommen heißen zu dürfen, und wir blicken dankbar auf die Zeit zurück, in der Laura bei uns war.

Doch die Berge, die Laura so sehr liebte, wurden ihr zum Verhängnis. Sie wurde im Juni 2025 bei einem Abstieg im KarakorumGebirge in Pakistan von einem Steinschlag getroffen, der sie tödlich verletzte.

Die Erinnerung an Laura Dahlmeier lebt weiter – an die außergewöhnliche Sportlerin und Frau, die Spuren hinterlassen hat.

In Tiers am Rosengarten stehen Wintersportbegeisterte seit Generationen auf dem Eis.

Eis-Zeit

Der Eislaufplatz in Tiers am Rosengarten ist in den Wintermonaten ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt. Der schöne Natureisplatz bietet am Fuße verschneiter Dolomitengipfel viel Spaß und Bewegung – und eine prächtige Kulisse.

Neben Skifahren, Skitourgehen und Schneeschuhwandern zählen in Tiers am Rosengarten auch Eislaufen, Eishockey und Eistockschießen zu den Winterfreuden. „Der Eislaufplatz wurde Mitte der 1980er-Jahre mit Holzbanden erbaut, in der Hoffnung, dass diese drei bis vier Jahre halten würden, und gehalten haben sie 17 Jahre“, erzählt der langjährige Präsident des Broomballclubs, Walter Mair, lächelnd. Damals boomte in ganz Südtirol der Broomballsport – eine Mischung aus Feld- und Eishockey – und so wurde 1984 der Broomballclub Tiers gegründet. Broomball ist ein Mannschaftssport mit fünf Feldspielern und einem Torwart wie beim Eishockey, nur gespielt wird mit einem Ball statt einem Puck, mit einem Spielstock, der Broom (was Besen bedeutet) genannt wird, und speziellen Schuhen mit rutschfesten Sohlen anstelle von Schlittschuhen.

Auch in Tiers erfreute sich Broomball in den 1980erJahren großer Beliebtheit: So stellte zum Beispiel jeder Gastbetrieb eine eigene Mannschaft, die gegeneinander antraten. Als Clubhaus diente ein abgebrannter Container, zu dem jedes Jahr etwas dazu gebaut wurde. Umkleidekabinen waren zwei ehemalige Messestände der Kellerei Schreckbichl.

Und das selbst erbaute alte Clubhaus besaß in Tiers nahezu Kultstatus bis die Zeit für etwas Neues gekommen war und die Gemeinde vor einigen Jahren ein neues Clubhaus mit Umkleidekabinen samt Duschen und Geräteräumen erbaute.

Heute wie damals wird der Natureisplatz, sobald die Temperaturen im Spätherbst gegen null Grad gehen, in mühevoller, tagelanger Arbeit aufbereitet. Sowohl die Banden in Fieberglas als auch die Eisbearbeitungsmaschine wurden vom Broomballclub zweiter Hand gekauft. Eine solche Maschine, auch Rolba genannt, kommt auf Kunsteisbahnen zum Einsatz und dient dazu, das Eis zu putzen beziehungsweise zu glätten. Seit auf dem Eislaufplatz in Tiers die Rolba zum Einsatz kommt, ist die Qualität der Eisfläche viel besser, da das warme Wasser aus der Maschine die alte Eisfläche beim Putzen auftaut, um sie besser mit der neuen Eisfläche zusammenfrieren zu lassen.

Generationen von jungen Tierserinnen und Tiersern haben auf dem Eislaufplatz das Eislaufen erlernt: Es gibt einen Schlittschuhverleih und fixe Zeiten für den Publikumslauf. Broomball wird heute in Südtirol und auch in Tiers kaum noch gespielt, dafür gibt es, dank der freundlichen Unterstützung des Hockeyclub Neumarkt, seit einigen Jahren einen Eishockey-Kurs für Kinder. Einmal in der Woche trifft sich abends eine Gruppe Eishockeybegeisterter

Text: Katja Sanin Fotos: Helmuth Rier

Am Völser Weiher zu Füßen des verschneiten Schlern herrscht im Winter reges Treiben. Dann sind Schlittschuhlaufen, Hockeyspielen und Eisstockschießen angesagt.

Eisstock- und Eishockeysport haben in Südtirol eine lange Tradition.

aus dem gesamten Schlerngebiet und darüber hinaus, um dem Puck nachzujagen.

Das Hauptaugenmerk des Vereins liegt, anders als es der Name des Clubs vermuten lässt, auf dem Eisstocksport. Das Stockschießen ist eine langjährige, alpenländische Tradition in den Wintermonaten und wird in der Dolomitenregion Seiser Alm auch wettkampfmäßig betrieben. In Tiers wird dem Eisstocksport lediglich freizeitmäßig gefrönt: Es gibt an fünf Abenden im Winter das Rosengarten-Turnier sowie an zwei Wochenenden das Jahrgangsturnier und Turnier der Vereine; das sind von den Tierserinnen und Tiersern gern angenommene Gelegenheiten, um in geselliger Runde einem gemeinsamen Hobby nachzugehen oder unterhaltsame Stunden mit Freunden zu verbringen.

Die Geschicke des Vereins leitet mittlerweile einer der beiden Söhne von Walter Mair. Man ist in Tiers in Rosengarten am Überlegen, die Sportanlage auch für den Sommerbetrieb auszurichten, denn aufgrund des Klimawandels ist eine lange Wintersaison nicht immer garantiert. Einstweilen hofft man, dass dieser Winter die Erwartungen der vielen Eissportbegeisterten einmal mehr erfüllt.“ <

... ON ICE

Wer Lust auf winterlichen Eislaufspaß hat, findet in der Umgebung mehrere attraktive Möglichkeiten:

Der Eislaufplatz in Kastelruth am Dorfplatz ist vom 29. November 2025 bis 11. Januar 2026 geöffnet – werktags von 14:30 bis 19:00 Uhr, an Wochenenden und in den Ferien bereits ab 10:30 Uhr.

In Seis am Schlern lädt der Platz am O.v.Wolkenstein-Platz vom 29. November 2025 bis 10. Januar 2026, täglich von 15:00 bis 19:00 Uhr zum Eislaufen ein.

Ein besonderes Erlebnis bietet der Natureislaufplatz am Völser Weiher, mit Möglichkeiten zum Eisstockschießen und Schlittschuhverleih bei der Schwimmhütt’ (T +39 377 324 55 93).

Der Eislaufplatz Kantun in Tiers am Rosengarten ist von Mitte Dezember bis Anfang März geöffnet. Vom 27. Dezember 2025 bis 06. Januar 2026 und vom 14.-22. Februar 2026 ist er täglich ab 14:00 Uhr geöffnet. Außerhalb der Ferienzeit nur am Mittwoch, Freitag, Samstag und Sonntag ab 14:00 Uhr. Mittwochs wird auf Anfrage Eisstockschießen für Gäste angeboten (T +39 345 464 22 77).

Alle vier Plätze bieten Schlittschuhverleih vor Ort.

„Es hat mich verjagt“

Im Winter 2026 wird erstmals in Südtirol um olympische Medaillen gekämpft. Martin Fill aus Seis am Schlern war bei den ersten Olympischen Spielen in Tirol dabei, 1964 in Innsbruck. Dort startete der Skifahrer bei Slalom und Abfahrt. Mit ALPE spricht er über Erinnerungen, Ergebnisse und Erfolge.

Interview: Simone Treibenreif

Fotos: Helmuth Rier & Privat

ALPE: Wenn Sie an Ihre Olympiateilnahme in Innsbruck 1964 zurückdenken, was fällt Ihnen als erstes ein?

Martin Fill: Der Abfahrtslauf. Es war eine ganz schwierige Abfahrt und nach zwei Dritteln hat der Sprecher durchgesagt, dass ich eine sehr gute Zwischenzeit habe. Das hört man auch in der Aufzeichnung des Rennens, die ich zu Hause noch habe. Im ersten Abschnitt gab es schwierige Kurven, im Training habe ich sie nicht richtig erwischt, aber im Rennen hat es gut gepasst. Doch dann hat es mich im dritten Drittel „verjagt“ – und damit wurde nichts aus einem guten Ergebnis.

Am Schluss war es Platz 27 von insgesamt 85 gestarteten Athleten ... Ja. Die Abfahrt hat am Patscherkofel stattgefunden – die Piste war, wie das Gelände eben war: voller Hügel und Sprünge. Ich war zwar als Junior ein guter Abfahrer, habe mich dann aber auf Slalom und Riesenslalom spezialisiert. Deswegen war die sehr gute Zwischenzeit in der Abfahrt ja so besonders.

Auch Ihr Antritt beim olympischen Slalombewerb stand unter keinem guten Stern. Der erste Lauf ist gut gegangen, im zweiten habe ich dann aber ein Tor nicht korrekt passiert und musste hinaufschieben. Ich bin schließlich Zwanzigster geworden.

Welche Erwartungen hatten Sie vor Olympia für Ihr Antreten?

Ich habe mit guten Rennen gerechnet, weil ich eine gute Sai-

Würden Sie die Olympiateilnahme als Höhepunkt Ihrer aktiven Sportlerkarriere bezeichnen?

Es war schon ein Höhepunkt, sich zu qualifizieren und dann dabei zu sein. Die größte Genugtuung aber hatte ich nach der Olympiade, als ich am Ende der Weltcupsaison im Slalom unter den zehn besten Athleten war. Ich hatte in der Disziplin über die ganze Saison hinweg sehr gute Ergebnisse erzielt, obwohl ich immer mit hohen Startnummern

„Ich habe mit guten OlympiaRennen gerechnet, weil ich eine gute Saison gehabt habe. Doch das Glück hat gefehlt.“

son gehabt habe. Von den Ergebnissen war ich dann jedoch enttäuscht – mir hat aber auch das Glück gefehlt. In der Abfahrt hätte ich wirklich gut abscheiden können; und im Slalom habe ich vor Olympia ja auch gute Resultate gehabt. Aber es ist mir nicht gelungen.

in die Rennen gegangen bin. Die guten Ergebnisse in dem Winter haben aber für die Startnummer in Innsbruck noch nicht gegolten, weil damals die Punkte nur einmal im Jahr – und zwar nach dem Ende der Saison – neu berechnet wurden. Die dann errechnete Liste hat im gesamten darauffol-

Martin Fill, Jahrgang 1939, war der erste im Schlerngebiet Geborene, der an Olympischen Spielen teilgenommen hat.

MARTIN FILL

aus Seis am Schlern war Mitglied der Polizeisportgruppe „Fiamme Oro“ und ist von 1957 bis 1967 Ski-Weltcuprennen gefahren – mit einer Unterbrechung Ende der 1950er-Jahre wegen einer schweren Verletzung und dem anschließenden Ausscheiden aus dem Nationalteam. Doch der junge Mann, Jahrgang 1939, kämpfte sich wieder zurück und schaffte es 1962/63 an die siebte Stelle der FIS-Weltrangliste im Riesenslalom, einige Jahre später kam er auch im Slalom in die erste Startgruppe. 1962 fuhr Fill zu den Weltmeisterschaften nach Chamonix (Frankreich) und 1964 nahm er an den Olympischen Spielen in Innsbruck im österreichischen Bundesland Tirol teil. „Ich war der erste im Schlerngebiet Geborene, der an einer Olympiade teilgenommen hat“, erzählt Fill. Zuvor hatte etwa Paula Wiesinger – geboren 1907 in Bozen und nach ihrer Heirat als Paula Steger Gastwirtin auf der Seiser Alm –an der Alpinen Kombination bei den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen teilgenommen.

Martin Fill stand bei seiner ersten und einzigen Olympiateilnahme zweimal am Start: In der Abfahrt wurde er 27. und 20. im Slalom. Nach seinem Karriereende war Fill als Skilehrer, Privattrainer und Skilehrerausbildner, als sogenannter Instruktor, tätig.

genden Jahr für die Startlisten gegolten, egal, wie gut oder wie schlecht der Einzelne bei den Rennen in dem Winter gefahren ist. Und so bin ich in der Saison 1965/66 im Slalom in der ersten Gruppe gestartet. Das ist mir ein paar Jahre vorher auch im Riesenslalom gelungen. Mit diesen beiden Ergebnissen bin ich sehr zufrieden.

Sie haben an den 9. Olympischen Winterspielen teilgenommen, mittlerweile sind wir bei den 25. angekommen. Was hat sich in diesen sechs Jahrzehnten verändert?

Wir haben nie ans Geld gedacht, wir haben unsere

Rennen gemacht und dann ging es um die Unterhaltung. Beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel zum Beispiel wurde für jede Nation in der Tenne ein Tisch reserviert und dann wurde dort getanzt und gefeiert. Heute geht das nicht mehr. Auch beim Training hat sich sehr vieles geändert – es ist deutlich mehr und professioneller geworden, die Fitness ist zentral. Auch ich habe damals im Sommer etwas trainiert, aber nicht in dem Ausmaß, wie es heute gemacht wird. In Sachen Sicherheit hat sich ebenfalls viel getan: Als ich noch Rennen gefahren bin, hat es keine Zäune und Netze an den Pistenrändern gegeben, 30-Kilo-Heuballen mussten

reichen. Heute gibt es zwar noch Verletzungen, aber ich erinnere mich an drei Tote bei Rennen, an denen ich teilgenommen habe. Das Skifahren war riskanter und technisch schwieriger; heute ist es schnell – und dennoch schwierig.

Hat man Sie später –zum Beispiel in Ihrer Zeit als Skilehrer – als Olympiateilnehmer, als ehemaligen Spitzensportler erkannt?

Selten. Hätte ich eine Medaille gewonnen, wäre es wohl anders gewesen –denn bis heute werden die Medaillengewinner weltbekannt und andere Teilnehmer weniger.

Martin Fill in Aktion bei Olympia 1964

Olympionike Martin Fill: „Ich habe mit guten Olympia-Rennen gerechnet, weil ich eine gute Saison gehabt habe. Doch das Glück hat gefehlt.“

OLYMPISCHE SPIELE ERSTMALS IN SÜDTIROL

Vom 6. bis 22. Februar finden die 25. Olympischen Winterspiele statt: Milano Cortina 2026. Es sind nach Cortina 1956 und Turin 2006 die dritten Winterspiele in Italien. 2.900 Athletinnen und Athleten aus mehr als 90 Ländern werden zu den Spielen erwartet, die in mehreren Regionen und in acht Orten über die Bühne gehen werden. Neben den sportlichen Bewerben in den namensgebenden Hauptaustragungsorten Cortina (Veneto) und Mailand (Lombardei) finden die Abschlussveranstaltung in der historischen Arena von Verona (Veneto) und Wettkämpfe auch in Bormio, Livigno (beide Lombardei), Predazzo, Tesero (beide Trentino) und Antholz statt – und damit in Südtirol. Diese Aufteilung auf verschiedene Orte ist Teil des Nachhaltigkeitskonzepts von Milano Cortina 2026, weil dadurch u.a. bereits bestehende Wettkampfstätten genutzt werden können. Südtirol ist in der Geschichte dieses einzigartigen Sportereignisses Olympia erstmals Austragungsort: Vom 6. bis 22. Februar 2026 werden elf Biathlon-Entscheidungen in der Olympic Arena Südtirol Alto Adige in Antholz fallen. In diesem Wintersportzentrum fanden bereits mehrmals Großereignisse statt. So war die Arena bereits Gastgeber von sechs Biathlon-Weltmeisterschaften und beherbergt seit 1978 alljährlich Weltcupbewerbe.

Für Südtirols Sport-Asse indes sind Olympiateilnahmen nichts Neues – auch nicht für jene aus der Dolomitenregion Seiser Alm. Man denke allein an Oswald Haselrieder aus Völs am Schlern, der 2006 in Turin im Rodel-Doppelsitzer die Bronzemedaille holte oder die Skifahrer*innen Martin Fill (1964 in Innsbruck; siehe auch Interview), Denise Karbon (Salt Lake City 2002 und Vancouver 2010) und Peter Fill (Turin 2006, Vancou-

ver 2010, Sotchi 2014 und Pyeongchang 2018). Und auch die Chancen, dass sich Athletinnen und Athleten aus dem Gebiet für Olympia 2026 qualifizieren, sind groß – ausschlaggebend dafür sind aber die Ergebnisse in den Bewerben, die in den Monaten vor Beginn der Olympischen Spiele stattfinden (und nach Drucklegung dieses ALPE).

Die Medaillen der Winterspiele 2026. Insgesamt werden 1.146 Medaillen bei 195 Veranstaltungen vergeben.

Hoffnungen machen dürfen sich etwa der Kastelruther Skifahrer Florian Schieder, die Kunstbahnrodlerinnen Andrea Vötter aus Völs am Schlern und Sandra Robatscher aus Tiers am Rosengarten, der Snowboarder Aaron March aus Völs am Schlern sowie die Freestylerin Maria Gasslitter, die in Gröden lebt, deren Vater aber aus Kastelruth stammt.

In der „Laurinstube“ im Alten Gasthaus am Weiher in

am

erzählt ein Bilderzyklus die tragische Geschichte von König Laurin.

Völs
Schlern

Der Fluch des Zwergenkönigs

Rosa, rot oder orange – der leuchtende Rosengarten ist einer Sage nach König Laurin zu verdanken.

Atemberaubend, spektakulär, sensationell! Im Prinzip genügt kein Adjektiv, um den Zauber des Alpenglühens zu benennen. Es ist ein mehr als eindrucksvolles Farbspiel, wenn die Berggipfel der Dolomiten bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang für ein paar Minuten in leuchtenden Farben – meist rosa, rot oder orange – erstrahlen. Dieses faszinierende Naturphänomen wird in Südtirol auch „Enrosadira“ genannt und vor allem in den Dolomiten beobachtet. Das helle, kalkhaltige Dolomitgestein reflektiert das Licht der tieferstehenden Sonne besonders gut.

Um das Alpenglühen in den Dolomiten spinnt sich die Sage von König Laurin. Und so soll es sich zugetragen haben: In grauer Vorzeit herrschte im

Gebiet des heutigen Rosengartens ein Zwergenkönig namens Laurin. Er war klein, aber mächtig, klug und reich. Sein unterirdisches Reich war voller Gold und Edelsteine, und über der Erde hatte er im prachtvollen Bergmassiv einen wunderschönen Rosengarten angelegt. Dies war ein Ort mit einem Meer leuchtender Rosen, umgeben von einem unsichtbaren Seidengespinst, das niemand überschreiten durfte.

Eines Tages erfuhr Laurin von der schönen Similde, der Tochter des Königs an der Etsch. Sie sollte den Sieger eines Ritterturniers heiraten. Dazu waren alle Adeligen aus der Umgebung eingeladen worden, nur König Laurin nicht. Dieser beschloss jedoch, mit seiner Tarnkappe als un-

Text: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier

Im Alten Gasthaus am Weiher blieb die Zeit stehen.

WIE ENTSTEHT DAS ALPENGLÜHEN?

Es ist ein optisches Phänomen, das durch den flachen Einfallswinkel des Sonnenlichts entsteht:

· Wenn die Sonne tief steht, durchdringt ihr Licht eine dickere Schicht der Atmosphäre.

· Dabei werden kurzwelligere Farben (wie Blau) stärker gestreut.

· Die langwelligeren Farben (Rot, Orange) erreichen die Berge und lassen sie in diesen Tönen leuchten.

· Die hellen, kalkhaltigen Gesteine der Dolomiten (v. a. Dolomitgestein) reflektieren dieses Licht

Der Rosengarten leuchtet zur Dämmerung – ein wundersames Geschenk der Natur

sichtbarer Gast daran teilzunehmen. Als er am Turnierplatz Similde erblickte, verliebte er sich in ihr schönes Antlitz. Laurin setzte Similde auf sein Pferd und entführte sie in sein Reich.

Die um Similde werbenden Ritter, darunter Dietrich von Bern (eine Sagengestalt, die auf Theoderich den Großen zurückgeht), machten sich auf, die schöne Prinzessin zu befreien. Sie fanden Laurins Garten, durchbrachen das unsichtbare Band und zerstörten die Rosen. Laurin kämpfte tapfer mit seiner Tarnkappe und übermenschlicher Kraft, wurde aber schließlich überwältigt, weil die Ritter seine Tarnung durchschauten.

Laurin war verzweifelt über den Verlust seines Gartens und sprach einen Fluch: „Kein Menschenauge soll ihn je wieder erblicken – weder bei Tag noch bei Nacht!“ Doch Laurin vergaß die Dämmerung – und so zeigt sich der Rosengarten bis heute im Alpenglühen, wenn die Sonne die Felsen in ein orangerosarotes Licht taucht.

Ein „Local Hero“. Laurin ist für viele Südtirolerinnen und Südiroler ein Held, sein Name weitum beliebt. Wer im Land unterwegs ist, trifft immer wieder auf den Namen, zumal ebenso Hotels und Restaurants wie Hütten, Wanderwege und anderes mehr nach der Sagengestalt benannt sind. Nicht weit fahren muss, wer sich am Völser Weiher den Bilderzyklus ansehen will, der die Geschichte des Zwergenkönigs zeigt. Im Alten Gasthaus am Weiher in Völs am Schlern gibt es eine „Laurinstube“, in der auf sechs großformatigen Bildern die LaurinSage darstellt ist. Die Bilder des Südtiroler Künstlers Ignaz Stolz entstanden um 1900 und wurden eigens für die „Laurinstube“ angefertigt. Sie zeigen im romantisch-naturalistischen Stil, wie Laurin die schöne Similde raubt, Dietrich von Bern zum Kampf auffordert und Similde schließlich befreit wird. Für den Zwergenkönig Laurin nimmt die Geschichte ein böses Ende. Wenn der Preis dafür die bekannte „Enrosadira“ war, so war dies aus Sicht aller Bergliebenden ein atemberaubendes Geschenk für die Ewigkeit. <

Im Bann des Wolkensteiners

Reitsport, Tradition und viel Natur – der Oswald von Wolkenstein-Ritt ist das sportlich-kulturelle Ereignis im Frühsommer

36 Teams mit hoch motivierten Reiterinnen und Reitern und Pferden kämpfen beim Oswald von Wolkenstein-Ritt um die begehrte Standarte. Das Reitturnier zählt seit über vier Jahrzehnten zu den Fixpunkten im Südtiroler Frühsommer. Ross und Reiter ziehen vor prächtiger Kulisse – startend bei der Trostburg in Waidbruck – als fahrender Tross über weite Strecken durch Dörfer, Wege und Felder bis zum Zielpunkt Schloss Prösels in Völs am Schlern. Dabei gilt es für die Teilnehmenden, anspruchsvolle Prüfungen zu bestehen.

„Es gibt vier Turnierorte“, erklärt der Präsident des Komitees Oswald von Wolkenstein-Ritt Klaus Marmsoler. „Das Ringstechen auf dem Kofel in Kastelruth, das Labyrinth am Matzlbödele in Seis

am Schlern, der Hindernisgalopp am Völser Weiher und der Tor-Ritt bei Schloss Prösels stellen die Reiterteams vor unterschiedlichste Herausforderungen. Am Ende gewinnt das Vierer-Team, das die beste Gesamtzeit erzielt.“ Das Reitturnier bleibt immer bis zur letzten Sekunde höchst spannend und zieht Tausende von Zuschauerinnen und Zuschauern in seinen Bann. <

Im Frühsommer 2026 findet der Oswald von Wolkenstein-Ritt bereits zum 43. Mal statt. Vom 29. bis 31. Mai gibt es auch ein buntes Rahmenprogramm, das Geschichte, Sport, Tradition, Kultur und Folklore miteinander verbindet. Das Turnier selbst geht am Sonntag, 31. Mai über die Bühne.

Text: Elisabeth Augustin Fotos: Armin „Indio“ Mayr

Alte Birnbäume finden sich noch vorwiegend bei Bauernhöfen, meist in Streuobstwiesen gemeinsam mit Zwetschgen.

Kloazn, ein besonderes Kulturgut

Die Fülle der traditionellen Krapfen gibt häufig Rätsel auf. Es sind getrocknete Birnen, die auf besondere Art und Weise zubereitet werden.

Text: Barbara Pichler Fotos: Helmuth Rier

Kloazn (oder auch Kloatzen) ist ein Begriff, der in vielen Regionen des deutschen Kulturraumes ein gemeinsames Erbe darstellt. Hinter dem etwas eigenwillig klingenden Namen verbirgt sich eine alte und regionale Bezeichnung für eine ganz bestimmte Zubereitung von meist kleinen, festen und nicht ganz süßen Birnensorten. Besonders im ländlichen Raum, auch im Schlerngebiet, haben Kloazn eine besondere kulinarische Bedeutung. Hier werden sie heute vor allem als Fülle für die traditionellen Krapfen verwendet.

Die Tradition der Zubereitung der Kloaznfülle reicht weit in die ländlichen Gepflogenheiten und Bräuche zurück. Das Wissen zur Bewahrung von Lebensmitteln wird auch heute noch von Generation zu Generation weitergegeben. Oft wird dieses Wissen auch nur innerhalb der Familie geteilt. Unsere Vorfahren waren auf die Natur angewie-

sen und erkannten die Wichtigkeit der Vorratshaltung, um in kälteren Monaten überleben zu können. Durch das langsame Trocknen der gespaltenen Birnen – früher verwendete man dazu die großen Brotbacköfen auf den Höfen – verlieren die Früchte ihre Feuchtigkeit und bleiben so lange haltbar. Durch das Dörren entwickelt sich ein intensives, süßliches Aroma. So waren die Dörrbirnen in früheren Zeiten, vor allem für die Kinder auf den Bauernhöfen, oft die einzige vorhandene Köstlichkeit.

Im Gasthaus St. Oswald werden, wie auch in vielen Familien im Schlerngebiet, zu festlichen Anlässen immer noch die traditionellen Krapfen mit Kloaznfülle gebacken. Die Kloazn werden von den beiden Schwestern Herta und Frieda immer noch so gemacht, wie sie es von der Mutter gelernt haben. Auf dem Hof von Frieda gibt es noch einen alten Brotbackofen; um die 25 Kilo können da in einem Mal getrocknet werden. Doch auch das einfache Backrohr in der Küche des Gasthofes tut seinen Dienst.

Die süßen Krapfen als Kunstwerk von Hubert Kostner in Kastelruth

„Drei Mal kommt ein Blech voll geviertelter Birnen bei mäßiger Hitze in den Backofen und muss dazwischen immer wieder abkühlen“, erklärt Herta den aufwändigen Arbeitsvorgang. Danach werden die Kloazn an einem trockenen Ort aufbewahrt und halten sich so über mehrere Monate.

Für die Krapfenfülle werden die Kloazn über Nacht im Wasser eingeweicht und dann gekocht, bis sie sich zu einer weichen Masse passieren lassen. Auch das Krapfen-Rezept und die Zubereitung ist immer Familientradition und oft ein Geheimnis. Wahrscheinlich gibt es so viele Rezepte, wie es Familien gibt, die ein solches besitzen. Wer sich dafür interessiert, findet Rezepte in verschiedenen Südtiroler Kochbüchern oder im Internet. Oder vielleicht lässt sich sogar eine Familie finden, die ihr Geheimnis preisgibt? Dann können Sie experimentieren und Ihr eigenes Familienrezept kreieren.

Krapfen als Skulptur. Im Sommer 2025 hat der Kastelruther Künstler Hubert Kostner in Kastelruth vor der Raiffeisenkasse Kastelruth – St. Ulrich eine Gesamtinstallation umgesetzt. Diese besteht aus einer Skulptur aus Aluminium, die zwei Kastelruther Krapfen darstellt und aus dem handgeschriebenen Krapfen-Rezept von Kostners Mutter, das im Großformat an der Wandfassade hängt.

Ein weiterer Teil der Installation war das Vermehren von alten Birnenbäumen, von welchen einige wenige im Schlerngebiet noch wachsen. Diese werden dann auf der neu angelegten Wiese vor dem Raiffeisengebäude und bei weiteren „Paten“ im Gebiet gepflanzt. So lebt eine alte Tradition weiter und jeder neu gepflanzte Birnbaum wird zugleich Teil des Kunstwerkes und immateriellen Kulturgutes. <

Das Dörren der Birnen folgt einem klar definierten und aufwändigen Arbeitsablauf.

Kloaznfülle

Die Kloaznfülle wird zum Füllen der traditionellen Krapfen verwendet. Häufig wird die Kloaznfülle auch mit Zwetschgenmarmelade verfeinert. Man verarbeitete das, was vor Ort wuchs, und das waren im Schlerngebiet vorwiegend Birnen oder Zwetschgen. Birnbäume und Zwetschgenbäume standen meist auf den Streuobstwiesen neben den Bauernhöfen.

ZUTATEN

3 kg Birnen (vorzugsweise eine kleine Sorte)

3 Essl. Zucker, Zimt

Rezept: Südtiroler Backbuch von Anneliese Kompatscher Foto: Helmuth Rier

ZUBEREITUNG

Die Birnen vierteln und entkernen. Auf ein Backblech geben und im Backrohr ca. eine Stunde bei nicht zu großer Hitze (ca. 150 Grad) braten. Abkühlen lassen. Diesen Vorgang noch zwei Mal wiederholen. Dann an einem trockenen, luftigen Ort drei Wochen dörren. Vor der Zubereitung eine Nacht lang in Wasser einweichen. Am Tag darauf die Birnen in Wasser kochen, abseihen, passieren. Drei Esslöffel Zucker und etwas Zimt darunter rühren.

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Nordic Pass 3 in 7* 89,00 Euro Innerhalb 7 Tagen (ab Erstentwertung)

> an 3 Tagen uneingeschränkte Nutzung der Seiser Alm Bahn ODER des Seiser Alm Express (Linie 10), an denselben 3 Tagen uneingeschränkte Nutzung der Langlaufloipen Seiser Alm/Gröden

> uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 1, 2, 3, 3A, 5, 15) und des Almbusses (Linie 11)

Nordic Pass 7* 118,00 Euro

7 aufeinanderfolgende Tage gültig (ab Erstentwertung)

> uneingeschränkte Nutzung der Langlaufloipen Seiser Alm/Gröden, der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10)

> uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 1, 2, 3, 3A, 5, 15) und des Almbusses (Linie 11)

Nordic Pass 14* 182,00 Euro 14 aufeinanderfolgende Tage gültig (ab Erstentwertung)

> uneingeschränkte Nutzung der Langlaufloipen Seiser Alm/Gröden, der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10)

> uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 1, 2, 3, 3A, 5, 15) und des Almbusses (Linie 11)

> Die Combi Card und Nordic Pass sind nicht übertragbar und sind bei den Kassen der Seiser Alm Bahn, bei den Tourismusvereinen Kastelruth, Seis am Schlern und Völs am Schlern und bei einigen Unterkünften erhältlich.

> Combi Card: Kinder, geboren 2018–2026, und Rollstuhlfahrer fahren gratis. Junioren, geboren 2008–2017, zahlen die Hälfte des Preises.

> Nordic Pass: Junioren, geboren nach dem 01.01.2010, zahlen die Hälfte des Preises.

*Für Inhaber der Gästekarte „Südtirol Alto Adige Guest Pass“ ist eine Preisreduzierung bei der Combi Card oder beim Nordic Pass vorgesehen. Dieser Guest Pass kann nicht käuflich erworben werden, sondern wird nur vom Gastgeber kostenlos an den Gast ausgehändigt.

Seis-Seiser Alm Bahn AG

39040 Seis am Schlern · Schlernstr. 39

Tel. +39 0471 704 270 · www.seiseralmbahn.it · info@seiseralmbahn.it

Highlights Winter 2025/26

Dezember 2025

WEIHNACHTSZAUBER IN DER DOLOMITENREGION SEISER ALM

Wenn der Duft von Lebkuchen, Zimt und Glühwein in der Luft liegt, dann ist wieder Adventszeit am Fuße des Schlern. In der Zeit vor Weihnachten geht es in der Dolomitenregion Seiser Alm recht besinnlich zu. Die Weihnachtsmärkte in den Dörfern Kastelruth, Seis, Völs und Tiers sind klein aber fein und stimmen Gäste und Einheimische, abseits des Trubels der Städte, auf die Weihnachtszeit ein. Mit traditionellem Handwerk, Spezialitäten der Südtiroler Küche und weihnachtlichen Klängen laden sie zum gemütlichen Beisammensein ein.

TERMINE

19. Kastelruther Bergweihnacht

> 29.–30. November

> 5.–8. Dezember 2025

> 12.–14. Dezember 2025

> 13. Dezember 2025: Krampuslauf

> 19.–21. Dezember 2025

> 19. Dezember 2025: Weihnachtskonzert der Kastelruther Spatzen

> 24. Dezember 2025

> 26.–28. Dezember 2025

Christkindl wortn in Völs am Schlern

> 6.–7. Dezember 2025

> 13. Dezember 2025

> 20.-21. Dezember 2025

> 23.–24. Dezember 2025

> 27. Dezember 2025

> 30. Dezember 2025

> 3. Januar 2026

> 6. Januar 2026

Bergler Winter in Tiers am Rosengarten Genuss mit einheimischen Produkten

> 6. Dezember 2025

> 27. Dezember 2025

Seis on Ice Eislaufspaß mit abwechslungsreichem Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein.

> 29. November 2025 bis 10. Januar 2026

Winter 2025/26

SCHLOSS

PRÖSELS IM WINTER

Schloss Prösels kann auch im Winter besichtigt werden. Diese winterlichen Schlossbesuche erweisen sich in Kombination mit einer traumhaften Winterwanderung als abwechslungsreiche Alternative zum Skifahren. Jeden Donnerstag, vom 8. Januar bis 12. März 2026, erwacht Schloss Prösels aus seinem Winterschlaf und öffnet um 15:00 Uhr seine Tore. Im Rahmen einer einstündigen Führung erfahren die Besucher Wissenswertes über das Schloss und seine früheren Bewohner. Gleichzeitig können drei Bilderausstellungen und eine reichhaltige Waffensammlung besichtigt werden. An drei Tagen (27.12.2025, 02.01.2026 und 19.02.2026) finden um 15:00 Uhr „Winterliche GenussKulturtage“ auf Schloss Prösels statt. Dabei bietet sich den Gästen die Gelegenheit, im Anschluss an die Schlossführung typische lokale Produkte gratis zu verkosten, die von den Produzenten an Ständen im Schlosshof angeboten werden, begleitet mit Live-Musik. schloss-proesels.it

Eine Anmeldung zu den Winterführungen per Mail an info@schloss-proesels.it bis zum Tag der Veranstaltung um 12:00 Uhr ist Voraussetzung.

Winter 2025/26

WINTER­ERLEBNISSE ABSEITS DER PISTE

Die Natur mit allen Sinnen erleben! In Kastelruth gibt es eine Käsereiführung mit Verkostung. In Seis genießen wir die abendliche Stimmung bei einer Fackelwanderung und backen Brot. Genießer in Völs erleben Wanderung mit Mühlen- und Hofbesichtigung mit traditionellem Mittagessen und Kulturtage auf Schloss Prösels. In Tiers erkunden wir das verschneite Tschamintal mit Schneeschuhen. Auf der Seiser Alm locken Vollmond-Wanderungen mit Hüttenabendessen sowie Kaiserschmarrn-Kochkurse. seiseralm.it/winteradventure

Winter 2025/26

NATURPARKHAUS

SCHLERN­ROSENGARTEN

Während draußen die Natur ruht, gewährt das Naturparkhaus in Seis am Schlern Einblicke in die vielfältige und faszinierende Tier- und Pflanzenwelt des Naturparks Schlern-Rosengarten. Ein besonderer Fokus gilt in diesem Winter der Rückkehr des Wolfes und dem Umgang der Menschen mit ihm. Im Rahmen der Ausstellung «Der Wolf ist da» werden Personen, die sich von Berufs wegen mit diesem Tier befassen, von ihren Erfahrungen berichten. Das Naturparkhaus kann während der Öffnungszeiten kostenlos besichtigt werden. seiseralm.it/naturparkhaus

Foto: SchlossPrösels/Helmuth Rier
Foto: SAM/Fabian Dalpiaz

Winter 2025/26

DOLOMITI RANGER IM NATURPARK SCHLERN­ROSENGARTEN

Eine Entdeckungsreise in die Winterwelt der Tiere und Hexen für die ganze Familie! Gemeinsam mit einem Ranger begeben wir uns beim Völser Weiher auf Spurensuche der Wildtiere. Dabei lernen wir, wie sie sich auf den Winter vorbereiten, entdecken die verschiedenen Winterphänomene und lernen wie sich die Tierwelt an die Kälte anpasst. Unter fachkundiger Führung untersuchen wir den Schnee und wandern durch den Winterwald bis zum Hexenstein. Dort lauschen wir Hexe Martha und ihren spannenden Sagen über Hexen und Hexenmeister. seiseralm.it/dolomiti-ranger

TERMINE

> Freitag, 26. Dezember 2025

> Freitag, 2. Januar 2026

> Freitag, 20. Februar 2026

> Mittwoch, 1. April 2026

18. Januar 2026

DIE KASTELRUTHER BAUERNHOCHZEIT

Mittlerweile ist sie schon zur Tradition geworden: die Kastelruther Bauernhochzeit. Dabei handelt es sich um die originalgetreue Nachstellung einer historischen Bauernhochzeit, wie sie am Fuße der Seiser Alm üblich war. Höhepunkt des Spektakels ist der Hochzeitsumzug von St. Valentin nach Kastelruth. Die Hochzeitsgesellschaft zieht in traditionellen Trachten gekleidet mit prächtig geschmückten Pferdeschlitten in das Zentrum von Kastelruth und nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert.

30. Januar 2026

SÜDTIROL MOONLIGHT

CLASSIC SEISER ALM

Sportlicher Wettkampf im Fackelschein, Kräftemessen auf internationalem Niveau und Sportgenuss vor traumhafter Winterkulisse auf der größten Hochalm Europas: Auch 2026 lockt das Moonlight Classic Langlaufrennen wieder zahlreiche Sportler und Langlauffans zu einer ungewöhnlichen Zeit auf die nächtliche Seiser Alm. Für die Teilnehmer stehen zwei unterschiedliche Distanzen zur Auswahl – einmal mit 30 und einmal mit 15 Kilometern Länge. Die Rundloipen mit Start und Ziel in Compatsch sind ausschließlich im Diagonalstil zu befahren. Der Startschuss für das Langlaufspektakel fällt um 20:00 Uhr. Anmeldung erforderlich: moonlightclassic.info

8. Februar 2026

TRADITIONELLES SKIJÖRING AUF DER SEISER ALM

Faszinierende Kombination aus Ski und Pferdestärken! Beim Skijöring werden Skifahrer von Pferden über eine präparierte Strecke gezogen und liefern sich spannende Rennen. Ein spektakuläres Erlebnis für Teilnehmer und Zuschauer.

März/April 2026

EARLY BIRD SKIING MIT ALMFRÜHSTÜCK

Exklusives Skierlebnis für Frühaufsteher mit anschließendem Frühstück auf der Seiser Alm. Einmal in der Woche öffnet abwechselnd exklusiv ein Skilift bereits um 7:00 Uhr. Frühaufsteher können auf frisch präparierten, menschenleeren Pisten die erste Spur in den Schnee ziehen und die besondere Morgenstimmung auf der größten Hochalm Europas genießen, während sie von Skilehrern begleitet werden und wertvolle Tipps erhalten. Um 9:00 Uhr geht es zum gemeinsamen Frühstück in die Berghütte.

TERMINE

> Mittwoch, 4. März 2026

> Mittwoch, 11. März 2026

> Mittwoch, 18. März 2026

> Mittwoch, 25. März 2026

> Mittwoch, 1. April 2026

8. März 2026

DOLOMITES

DIRNDL SKI DAY

Am 8. März 2026, anlässlich des Weltfrauentags, findet der Dolomites Dirndl Day auf der Seiser Alm statt. Teilnehmen können an diesem lustigen Sportevent ausschließlich Frauen in Zweierteams (Freundinnen, Schwestern, Mütter/Töchter) ab 18 Jahren. Gestartet wird im Dirndl zu einem Parallel Slalom. Ein Teil des Erlöses kommt dem Verein „Frauen helfen Frauen“ zugute.

März 2026

20 JAHRE

SWING ON SNOW WINTER MUSIC FESTIVAL

Sechs Tage lang verwandelt sich die Dolomitenregion Seiser Alm in eine einzigartige Klanglandschaft: Bei Swing on Snow verschmelzen Volksmusik, Brass, Soul, Pop und Jazz zu einem unverwechselbaren alpinen Festivalerlebnis. Seit 20 Jahren lädt das WinterMusicFestival Gäste aus nah und fern ein, Wintervergnügen mit musikalischem Hochgenuss zu verbinden. Am Vormittag erklingen an der Bergstation der Seiser Alm Bahn die ersten Töne, zu Mittag wird in den Hütten der Seiser Alm gespielt. Abends locken Konzerte in den Dörfern Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten– oft so nah, dass man sich wie bei einem privaten Wohnzimmerkonzert fühlt. Swing on Snow ist ein kleiner, feiner Geheimtipp: Die Konzerte sind persönlich und intim – und dennoch auf höchstem Niveau. Die auftretenden Musiker*innen sind keineswegs unbekannt, viele zählen zu den spannendsten Entdeckungen in Volksmusik, Brass, Soul, Pop und Jazz. Dazu gesellen sich hochkarätige Bands, die sonst nur auf großen Bühnen zu erleben sind. Zum 20. Jubiläum erwartet Sie ein „Best of“ aus zwei Jahrzehnten Festivalgeschichte, mit musikalischen Highlights und Künstlerinnen, die den unverwechselbaren Charakter von Swing on Snow geprägt haben. swingonsnow.com

TERMINE

12.–14. März 2026 18.–21. März 2026

Foto: SAM/Fabian

Vorschau Sommer 2026

5. Mai – 26. Juni 2026

SEISER ALM BALANCE

Draußen sein, in Bewegung kommen und gleichzeitig Ruhe, Entspannung und Genuss in der Natur finden –darum geht’s bei Seiser Alm Balance. Eine Morgenwanderung zum Schutzhaus Tschafon, eine geführte Blumenwanderung auf der Seiser Alm, eine Führung am Bauernhof mit anschließendem Mittagessen, eine orthopädische Fußanalyse, Yoga auf dem Kastelruther Kofel, Kneippen in Ratzes, Töpfern oder Weidenflechten…

Diese Erlebnisse bieten Bewegung, Entspannung und Wohlbefinden für Körper und Geist. seiseralm.it/balance

6.–21. Juni 2026

SCHLERNGENUSS

DOLOMITES

„100% VON DO“

In diesem Zeitraum erwarten euch in allen teilnehmenden Gastronomiebetrieben köstliche Gerichte aus Zutaten, die zu 100 % aus der Dolomitenregion Seiser Alm (null km) stammen. Feinschmecker erhalten Einblick in die große Auswahl der lokalen Spezialitäten. Als Auftaktveranstaltung findet am 22. Mai die Live-Kulinarik Show „Südtirol kocht“ in Kastelruth statt, bei der lokale Gerichte gekocht und verkostet werden. seiseralm.it/schlerngenuss

Sommer 2026

SCHLOSS PRÖSELS IM SOMMER

Vom 1. Mai bis 31. Oktober kann Schloss Prösels, der wohl bedeutendste Burgenbau Tirols aus maximilianischer Zeit, besucht werden. Die Schlossführungen beleuchten die Geschichte des Schlosses und jene der Herren von Völs, beide eng miteinander verwoben. In speziellen Kinderführungen unter der Leitung von „Hexe Martha“ tauchen Kinder in die Welt der Sagen ein und erfahren Wissenswertes über die Heilkunst in vergangenen Zeiten. Bei Kinderführungen mit Ritter Friedrich von Hauenstein eröffnet sich den Kindern die Welt der Ritter, Knappen und Edelfrauen. Konzerte, Lesungen und sonstige Veranstaltungen runden das Kulturprogramm des Schlosses ab. Auf Schloss Prösels gibt es zwei Outdoor-Escapes. Dort können Kinder (ab 9 Jahren) in Begleitung ihrer Eltern, Jugendliche und Erwachsene in Gruppen bis fünf Personen ihren Spürsinn, ihre Kreativität und Teamfähigkeit, ihr logisch-mathematisches Denken und vor allem ihre Lern- und Spaßfähigkeit unter Beweis stellen. Und während sich die Kinder auf dem Kinderspielplatz vergnügen, können sich die Eltern in der Schlossbar lokalen Genüssen hingeben. schloss-proesels.it

13.–17. Mai 2026

SCHLERN MUSICKAMMERMUSIK

UNTERM SCHLERN

Das biennale Kammermusikfestival Schlern Music, zum zweiten Mal unter der künstlerischen Leitung von Philipp von Steinaecker und Chiara Tonelli, lädt zu hochkarätigen, international besetzten Kammerkonzerten an abwechslungsreichen Spielorten, vom Buschenschank, über Schloss Prösels bis zum Zimmereibetrieb.

29.–31. Mai 2026

43. OSWALD VON WOLKENSTEIN­RITT

Drei Tage, vier Turnierorte und 36 Mannschaften: Zu Ehren des Ritters und Dichters Oswald von Wolkenstein veranstalten Kastelruth, Seis am Schlern und Völs am Schlern nun zum 43. Mal ein historisches Reitspektakel der Superlative. Am 29., 30. und 31. Mai 2026 können Besucher beim Oswald von Wolkenstein-Ritt in das 14. Jahrhundert eintauchen und mittelalterlichen Flair, meisterliche Reitkunst und Südtiroler Gastfreundschaft erleben. Keine andere Reitveranstaltung vermag Kultur, Tradition, Geschichte, Sport und Folklore derart stimmig miteinander zu verbinden. Die Eröffnungsfeierlichkeiten samt Festeinzug und Dorffest finden in Kastelruth statt. ovwritt.com

6. Juni 2026 VÖLSER DORFKUCHL

An diesem Abend wird der Kirchplatz von Völs zu einem einzigartigen, kulinarischen Schauplatz. Kreative Schauküchen und Genussstände der Völser Bäuer*innen verwandeln das Dorfzentrum in eine gastronomische Meile der ganz besonderen Art. seiseralm.it/kulinarischeerlebnisse

12./13. Juni 2026

OPEN AIR DER KASTELRUTHER SPATZEN

Viele Tausende Fans kommen nach Seis am Schlern, um die herrliche Kulisse unter freiem Himmel zu genießen und die Spatzen live zu erleben. Seit über 30 Jahren steht die erfolgreichste Volksmusikgruppe Südtirols und eine der bedeutendsten im deutschsprachigen Raum auf der großen Bühne – das Kastelruther Spatzen Open Air ist neben dem Spatzen-Fest im Oktober und dem Weihnachtskonzert einer der drei Fixtermine im Kalenderjahr.

Juli – August 2026

HEXENNÄCHTE IN SEIS UND KASTELRUTH

Erlebt magische Abende in den Dorfzentren von Kastelruth und Seis am Schlern, denn bei den Hexennächten wird viel geboten! Verschiedene Live Bands sorgen für tolle Stimmung, während Volkstanzgruppen und Schuhplattler ihr Können zeigen. Für die Kleinsten gibt es abwechslungsreiche Kinderanimation und als Highlight tanzen die Hexen am Dorfplatz.

22. Juni – 7. September 2026

SUMMER CLASSICS IN SEIS AM SCHLERN

Für Liebhaber klassischer Musik bietet Seis am Schlern eine außergewöhnliche Konzertreihe an. Künstler, die vorwiegend aus Italien stammen und auf internationale Erfahrung bauen, spielen Werke großer Komponisten.

29. Juni – 28. August 2026

SEISER ALM FAMILIENSOMMER

Im Sommer verwandelt sich die Seiser Alm in ein Familienparadies: Bei „Dolomiti Ranger“ erkunden kleine und große Spürnasen den Naturpark Schlern-Rosengarten. Familien lauern nachtaktiven Tieren auf, erkunden die Welt der Schmetterlinge und begeben sich auf Spurensuche im Naturpark. Wer das Leben auf dem Bauernhof erkunden möchte, auf den wartet das „Erlebnis Bauernhof“. Neben tierischen Erlebnissen mit Pferd und Schaf erfahren Familien auch den Weg von der Milch zum Käse. Auch im Brotbacken können sich die kleinen und großen Bäuerinnen und Bauern üben.

16. Juli 2026

BERGLERTAFEL IN TIERS AM ROSENGARTEN

Die 100 m lange Berglertafel umfasst ein 5-Gänge-Menü und bietet Platz für 170 Gäste. Der atemberaubende Panoramablick auf die Enrosadira am Rosengarten ist ein wahres Erlebnis. seiseralm.it/kulinarischeerlebnisse

5. Juli 2026

13. SEISER ALM HALBMARATHON

21 Kilometer, 601 Höhenmeter und erstmals 1000 Startplätze. Das sind die Kennzahlen des Seiser Alm Halbmarathons mit Start und Ziel in Compatsch. Eingebettet in das Dolomiten UNESCO Welterbe bildet der Seiser Alm Halbmarathon ein einmaliges Naturerlebnis und sportliche Herausforderung für Freizeitsportler und Profis. Vorbei an den imposanten Gesteinsformationen von Schlern, Plattkofel, Langkofel und den Rosszähnen schlängelt sich die Wettkampfstrecke bis zum höchsten Punkt auf 2.050 Metern unterhalb des Goldknopfs. Von dort führt die Strecke zurück nach Compatsch. Neu: Bei dieser Ausgabe wird es auch einen Kinderlauf geben. running.seiseralm.it

11. Juli 2026

9. ROSENGARTEN SCHLERN SKY MARATHON

Eingebettet in die einmalige Kulisse des Dolomiten UNESCO Welterbes, findet in Tiers am Rosengarten ein Bergmarathon im alpinen Gelände mit einer Länge von 45 Kilometern und rund 3.000 Höhenmetern statt: der Rosengarten Schlern Sky Marathon. Der herausfordernde Berglauf startet in St. Zyprian auf 1.136 Metern, umrundet das Rosengarten-Massiv und führt über Schlern und Tschafon zurück ins Dorfzentrum von Tiers. Der höchste Punkt des Sky Marathons liegt auf dem Grasleitenpass auf 2.630 Metern. skymarathontiers.it

8. September 2026

TRADITIONELLER ALMMARKT

Jedes Jahr wird am 8. September der traditionelle Almmarkt in Compatsch veranstaltet. Begleitet von festlicher Live-Musik, bieten Verkaufsstände verschiedene Waren und Spezialitäten feil.

Oktober 2026

ALMABTRIEBE

Nach der Sommersaison auf der Weide wird die Rückkehr des Viehs ins Tal gefeiert. Goaslschnolzer, Musik und typische Gerichte runden die Veranstaltungen ab. Der Almabtrieb von der Seiser Alm ins Tal findet am 3. Oktober statt, jener in Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten am 4. Oktober 2026.

9.–11. Oktober 2026

KASTELRUTHERSPATZEN­FEST

Feiern, gemeinsam schöne Abende verbringen, die Kastelruther Spatzen live erleben: Das Spatzen-Fest in Kastelruth ist ein Muss für jeden echten Fan. Umgeben von der einmaligen Kulisse der Dolomiten können sich alle von den „Helden der Volksmusik“ verzaubern lassen. Denn auch die Lieder der sieben Spatzen klingen „richtig gut nur daheim in Kastelruth“.

1.–31. Oktober 2026

49. VÖLSER KUCHLKASTL

Seit 49 Jahren ist das Völser Kuchlkastl in Völs am Schlern der kulinarische Höhepunkt im Herbst. Feinschmecker und Liebhaber bodenständiger Kost kommen voll auf ihre Kosten, wenn die Völser Wirte vom 1. bis zum 31. Oktober zum „Gastronomischen Oktober“ laden. Die Völser Köche bereiten Originelles nach alten Rezepten auf verfeinerte Art zu. Ihr Motto: Alte Gerichte werden neu interpretiert und mit Liebe aufgetischt. voelserkuchlkastl.com

1. September – 30. Oktober 2026 HERBSTGENUSS AM BERG

Im goldenen Herbst erwartet euch eine ganz besondere Stimmung in der Dolomitenregion Seiser Alm. Der Seiser Alm Bergherbst verbindet Outdoor-Erlebnisse mit einzigartiger Landschaft und genussvollen Momenten. Es werden Sonnenaufgangswanderungen auf die schönsten Gipfel unserer Dolomitenregion mit Frühstück in den Schutzhütten angeboten. Geführte Wanderungen, eine Genuss - E-MTB Tour, Kochkurse und Führungen bei lokalen Produzenten machen das Programm komplett. seiseralm.it/bergherbst

Gesehen & gehört

#TeamSeiserAlm – Unsere sportliche Heimat. Die Seiser Alm ist seit jeher Trainingsgebiet auf Weltklasseniveau und sportliche Heimat zahlreicher Talente. Auch in diesem Jahr geht wieder ein starkes #TeamSeiserAlm an den Start: Mit dabei sind Skirennläufer Florian Schieder, Kunstbahnrodlerin Andrea Vötter, Telemarker Raphael Mahlknecht, Snowboard-Freestyler Felix Fulterer, die Snowboarder Aaron March und Tommy Rabanser, Naturbahnrodlerin Lotte Mulser, Naturbahnrodler Tobias Paur, Kunstbahnrodler Leon Haselrieder, die Tierser Kunstbahnrodlerin Sandra Robatscher, Ski-Freestylerin Maria Gasslitter sowie Paragleiter und Hike&Fly-Profi Tobias Grossrubatscher. Der ehemalige Skirennläufer und jetzige Skitrainer Peter Fill bleibt dem Team eng verbunden. Auch im kommenden Jahr unterstützen die Tourismusvereine der Dolomitenregion Seiser Alm, die Liftunternehmer und Seiser Alm Marketing lokale, aufstrebende Sportlerinnen und Sportler. Mit diesem Engagement fördern wir den Spitzensport ebenso wie die Nachwuchsentwicklung vor Ort. Wir sind stolz auf unsere Athletinnen und Athleten und wünschen ihnen eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison.

Doppelte Auszeichnung für Käse vom Hof zu Fall

Joachim Rier vom Hof zu Fall in St. Valentin wurde für seine hochwertige Käseherstellung gleich doppelt ausgezeichnet: Der Gewürzkäse „Brotklee“ und der Weichkäse „Camembert“ überzeugten die Jury mit Geschmack und Qualität bei der Südtiroler Prämierung bäuerlicher Milchprodukte. Hergestellt werden die Käsesorten direkt am Hof – mit viel handwerklichem Können, regionalen Zutaten und nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus (A·B·CERT zertifiziert). Ein schöner Erfolg für den Biobauern aus der Region – und ein weiterer Beweis dafür, dass Regionalität und Qualität Hand in Hand gehen.

Südtirols erster vollelektrischer Skidoo auf der Seiser Alm

Die Rabanser Seilbahnen GmbH setzt mit dem ersten vollelektrischen Skidoo Südtirols – dem Taiga NOMAD – ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit auf der Seiser Alm. Das kanadische Schneemobil überzeugt mit emissionsfreiem Antrieb, 100 km Reichweite und hoher Zuverlässigkeit selbst bei extremen Winterbedingungen. Die leise, leistungsstarke und umweltfreundliche Alternative zu Benzin-Skidoos lässt sich an allen Liftstationen mit Ökostrom laden. Bei einer Präsentation am 27. März 2025 zeigte sich großes Interesse weiterer Liftbetreiber an dieser zukunftsweisenden Technologie, die das Potenzial hat, den gesamten Wintertourismus nachhaltiger zu gestalten.

IMPRESSUM ALPE Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. Herausgeber: Seiser Alm Marketing, 39050 Völs am Schlern, Dorfstraße 15, T +39 0471 709 600, info@seiseralm.it, www.seiseralm.it; Presserechtlich verantwortlich: Elisabeth Augustin.

Redaktionsteam: Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Sabine Funk, Barbara Pichler, Vera Rier, Katja Sanin, Simone Treibenreif. Fotos: Helmuth Rier. Übersetzungen: Bonetti & Peroni. Anzeigen: Seiser Alm Marketing, Sabine Demetz. Grafik: Komma Graphik. Druck: Girardi Print Factory GmbH.

von Tiers ins Dolomiten-Welterbe

Rosengarten

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