ThunMagazin 03/13

Page 21

21

KUNSTMUSEUM THUN

«Macke gab bahnbrechende Impulse in der Malerei» Das Kunstmuseum Thun zeigt eine aussergewöhnliche Ausstellung: Bilder des grossen deutschen Expressionisten August Macke, der 1913 und 1914 für kurze Zeit in Oberhofen lebte. «thun! das magazin» sprach mit der Direktorin des Kunstmuseums Thun, Helen Hirsch. dominiert sind. Mein Lieblingsbild? Das Hauptbild auf unserem Ausstellungsplakat mit dem Titel «Kolonnade mit Segelboot II»! Was war August Macke für eine Persönlichkeit? Was zog ihn an den Thunersee? Er war offenbar sehr offen, neugierig und kommunikativ. Er suchte den Austausch, unter anderem mit den Malern Paul Klee und Louis Moillet. Dieser wohnte in Gunten. Mit ihm war Macke eng befreundet, wegen ihm zog er mit seiner Frau und seinen Kindern in unsere Region. Die beiden Familien segelten und picknickten zusammen. Warum zeigen Sie eigentlich Werke eines Künstlers, der vor hundert Jahren gelebt hat? Das Thema ist, unabhängig von der Zeitperiode, prädestiniert fürs Kunstmuseum. Macke lebte ja damals in Oberhofen, ganz in der Nähe also. Diese Ausstellung zu organisieren war sicher ein Riesenaufwand … Tatsächlich! Seit zweieinhalb Jahren sind wir intensiv daran, haben aber daneben noch andere Ausstellungen und Projekte laufen gehabt. Personell war es ein Kraftakt, finanziell kam das Kunstmuseum an seine Grenzen. Nun hoffen wir umso mehr auf reges Interesse! Interview: Jürg Alder Bild: Stephan Schneider

AUGUST MACKE Die Zeit des Auspackens ist vorbei: Helen Hirsch, Direktorin des Kunstmuseums Thun, freut sich, dass die Macke-Ausstellung nach langer Vorbereitung nun eröffnet ist.

Helen Hirsch, wie kommt das Kunstmuseum Thun zu dieser Ehre, Werke eines so bekannten Künstlers wie August Macke zeigen zu können? Ganz am Anfang stand ein Artikel über Macke in der «Zeit», der mich faszinierte. Danach nahm ich mit dem Macke-Haus in Bonn Kontakt auf. Es zeigte sich, dass die dortige Leiterin schon lange eine Ausstellung zum Thema «Macke am Thunersee» zeigen wollte. Ein reger Austausch begann. Was gefällt Ihnen persönlich an Mackes Werken? Gibt es ein Lieblingsbild? Dass ein Künstler, der nur 27 wurde, in so kurzer Lebenszeit so bahnbrechende Impulse in der Malerei geben konnte – das bewundere ich. So wie auch seine Werke, die von Farbflächen und Licht

Der deutsche Maler August Macke (1887–1914) lebte ab Herbst 1913 bis Juni 1914 mit seiner Familie in Oberhofen, um Abstand vom Kunstbetrieb zu gewinnen und sich in Ruhe auf sein Werk konzentrieren zu können. Hier schuf er seine wichtigsten Werke. Macke ist ein Vertreter des Expressionismus, der sich durch einen freien Umgang mit Farbe, Form und Perspektiven sowie einen starken Ausdruck der persönlichen Regungen des Künstlers auszeichnet. «August Macke und die Schweiz» Kunstmuseum Thun, 25. Mai bis 1. Sept. 2013 Di, Do, Fr, Sa, So 10–17 Uhr, Mi 10 bis 19 Uhr Eintritt Fr. 16.–/14.–; Kinder bis 12 J. und Schulklassen gratis Motiv Thunersee: In einem separaten Saal steht das Motiv Thunersee im Zentrum. In einem Exkurs zeigt das Kunstmuseum Werke von Hodler, Pflugshaupt, Amiet, Iten, Klee und Moillet sowie Fotos und Skizzenbücher von Macke selbst. Weitere Infos: www.kunstmuseumthun.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
ThunMagazin 03/13 by WEBER VERLAG - Issuu