Der Schwerpunkt dieser Ausgabe widmet sich dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Theater und beleuchtet die vielfältigen Chancen und Herausforderungen, die digitale Technologien und insbesondere KI für die darstellende Kunst mit sich bringen. Diskutiert wird, wie KI-optimistische Visionen, wie sie etwa Ray Kurzweil entwirft, mit apokalyptischen Warnungen kontrastieren, die vor einer allmächtigen nicht-menschlichen Intelligenz warnen. Exemplarisch zeigt sich das Spannungsfeld an der Inszenierung „[EOL]. End of Life“, einer virtuellen Ruinenlandschaft, in der KI als Werkzeug, Agent und gesellschaftlicher Transformationsfaktor künstlerisch eingesetzt wird. Beiträge von Wissenschaftler*innen und Theaterpraktiker*innen betonen, dass KI im kreativen Prozess zur Grenzerweiterung und zu neuen Formen „kontrollierten Kontrollverlusts“ führen kann, stellen aber auch ethische, politische und soziale Fragen nach Originalität, Kontrolle und Verantwortung auf der Bühne. So wird das Verhältnis von Mensch und Maschine sowi