Palucca (1902–1993) wollte nicht hübsch und lieblich tanzen und war noch keinesfalls berühmt, als sie im Alter von 23 Jahren eine private Tanzschule gründete. In diesem Band kommen Menschen zu Wort, die eine Beziehung zu Palucca, zur Palucca Schule (gegründet 1925, heute Hochschule), Mut im Kopf und Mumm in den Knochen haben. Sie taten und tun das vorzugsweise in Projekten, mit denen Menschen im und mit Tanz zu Veränderungen angestiftet und befähigt werden, gesellschaftliche Missstände mit Leib und Seele anzugehen. Das erfordert ziemlich viel Mut.
Für den Soziologen Dirk Baecker ist Mut ein Kalkül. Für Palucca war Mut eine Voraussetzung für Kunst. Studierende des 2. und 3. Studienjahres Bachelor Tanz der Palucca Hochschule für Tanz Dresden verraten, wie sich Mut einstellen kann, selbst wenn sie Angst haben. Das könnte man sich glatt zu Herzen nehmen, und dann ist Mut zu haben vielleicht gar keine Kunst?