Er liebt den gro.en Auftritt und den Applaus. Schlagfertig und witzig, charmant und eloquent, beherrscht er die Kunst, virtuos mit Pointen und Timing zu spielen. In Sekundenschnelle nimmt er ein Publikum für sich ein und bringt es zum Johlen.
Doch er hat auch ein anderes Gesicht. Er bricht Regeln, beschimpft seine Gegner, prügelt sich durch Konflikte. Ein Egomane, der nur zu gern die Massen aufwiegelt und sich selbst immer wieder über das Gesetz stellt. Misogyn, gewaltbereit, mit Vorliebe für Waffen und Provokation. Getrieben von grotesker Selbstübersch.tzung überschreitet er jede Grenze und wird für sein „That’s the way to do it!“ gefeiert.
Seit Jahrhunderten wandert diese Figur unter verschiedenen Namen durch Europa: als Kasper oder Punch, als Jan Klaassen, Guignol oder Pulcinella. Ihre Auftritte leben von Übertreibung, Gewalt und der Lust am Tabubruch. Aber kann diese Figur mit all ihren Brüchen und ihrer Geschichte überhaupt im Heute bestehen, ohne ihre anarchische Energie zu verlieren? Dieser Frage ge