Allen Corona-Sparkrisen zum Trotz entstehen in Deutschland gerade eine Reihe spektakulärer Theaterneubauten. Im Herbst 2021 ist in München das neue Volkstheater bezugsfertig, in Rostock wurde vor einiger Zeit der Gewinnerentwurf für den Neubau des dortigen Volkstheaters gekürt. Nur in Frankfurt am Main wird noch diskutiert, ob nicht auch eine Sanierung der städtischen Bühnen denkbar wäre, um den Bestand der Gebäude zu erhalten. „Doch welche Art von Stadttheater benötigt eine rasant gewachsene und sich ebenso rasch wandelnde Stadtgesellschaft überhaupt?“ Dieser Frage geht der Politikwissenschaftler Claus Leggewie in einem groß angelegten Essay am Beispiel Frankfurt nach. Den radikalsten Vorschlag macht darin der Mitgründer des Verlags der Autoren Karlheinz Braun: Er fordert für die Neukonzeption der Städtischen Bühnen einen Bürgerkonvent. Im zweiten Teil unseres Schwerpunktes diskutieren der Künstler Tino Sehgal, der Architekt Konstantin Jaspert und die Direktorin der Stadtbibliothek Köln Hannelore Vogt.