PRESTIGE Switzerland Volume 75

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THE LUXURIOUS LIFE WAY OF

IM PRES SUM

erscheint vierteljährlich

OWNER

Schweizer Fachmedien GmbH

Pfeffingerstrasse 19

CH-4153 Reinach

Telefon +41 61 711 13 93 info@schweizerfachmedien.ch www.schweizerfachmedien.ch

PUBLISHER

FRANCESCO J. CIRINGIONE

PUBLISHING DIRECTOR

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b.jaeggi@schweizerfachmedien.ch

EDITOR IN CHIEF

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u.huebscher@schweizerfachmedien.ch

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PRODUCT PUBLIC RELATION info@schweizerfachmedien.ch

EDITORS

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BRUNO BECKER

DETLEF BERG

GISBERT L. BRUNNER

KATJA GRAUWILER

DANIELA GRUNWALD

MARIO HETZEL

BEAT KRENGER

LALIQUE

RICHARD MILLE

PATRICK PFANNKUCHE

TECHNOGYM

ISABELLE WEITZ

JANIS WILCZURA

SWENJA WILLMS

CORRECTOR

MARIO HETZEL

COVER Christian Dior © Musée du Louvre / Nicolas Bousser

PHOTOGRAPHS

Taschen, Thomas Meyer, Midas Collection, Montblanc, Parmigiani Fleurier, A. Lange & Söhne, OMEGA, Frédérique Constant, Patek Philippe, Gerald Charles, Rolex, Depancel, Richard Mille, Image database, Bvlgari, GemGèneve, Tiffany, Piaget, Cartier, Giberg, Al Coro, Mandana, Kobler Zug, Levy's Fine Jewelry, NASA, Junghans, Jaeger Lecoultre, Maurice La Croix, Rado, Parmigiani Fleurier, Porsche Design, Teneues, Ulysse Nardin, Maurice Lacroix, Swarovski, Breitling, Jacob and Co, Lamborghini, Bentley, Mercedes, Pirelli Design & Teckel, Montegrappa, Bugatti, Tidal Audio, Ride Beyond Limits, Foxs, Moscot, Tommy Hilfiger, Havaianas, SLY010, Armedangels, Wikipedia, Hanro, IRÄYE, gestalten, Dorothee Schumacher, MCM, Snipes, Naturana, Zimmerlli, Oliver Peoples, Benci Brothers, Calzedonia, Guerlain, Rabanne, louiselouise, Alpeor, Sweef, Caudalie, La Prairie, Orveda, Stine,Carolina Herrera, Mila d'Opiz, Lernberger Stafsing, Aqua di Parma, Fornasetti, Brioni, Karla Otto, Rivoli, Roche Bobois, Obumex, Louis Vuitton, Tucurinca, Rituals, Pepe Jeans, Teoxane, Arktis Biopharma

ADMIN, COORDINATION & SUBSCRIPTIONS

SERPIL TÜRKMEN s.tuerkmen@schweizerfachmedien.ch

PRICE

Issue CHF 10.–/€ 11.–Year CHF 39.–/€ 40.–

is a registered trademark. (IGE 596.147)

ISSN Print: 1662-1255

ISSN E-Mag: 2813-1495

A PART OF FIRST CONSULENZA AG

Reserve Collection

Entdecken Sie den

Aston Martin Vantage Roadster

Aston Martin Zürich

Stinson-Strasse 4, 8152 Opfikon

Offizielle behördliche Werte für Kraftstoffverbrauch in Liter/100 km für den Aston Martin Vantage: WLTP niedrig 22,3; WLTP mittel 11,8; WLTP hoch 9,8; WLTP extrahoch 10,4; WLTP kombiniert 12,1. WLTP CO2-Ausstoß 274 g/km.

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& JEWELLERY WAT CHES ART & 24

CUL TURE

24 VON SONNY & CHER ZUR UNSTERBLICHEN DIVA Cher – eine Ikone unserer Zeit

29 WUSSTEN SIE SCHON ...? Funfacts über Cher

30 POESIE DES REISENS Sam Youkilis

34 SHORTCUT BOOKS Drei Titel, drei Welten

36 DER ERHALT EINER REBELLION Banksy Lost Works

41 EDITOR’S CHOICE

Eine Reise durch die Kunst

42 NEUES JAHR, NEUES GLÜCK? Uhrenbranche zwischen Krise und Hoffnung

51 WUSSTEN SIE SCHON ...? Vor 500 Jahren kam der Ohrring nach Venedig

52 FEINMECHANIK TRIFFT CHARAKTER Richard Mille präsentiert zwei In-house-Automatic-Tourbillons

58 WIE EINE UHR DEN WELTRAUM EROBERT OMEGA & die NASA

66 FREUNDSCHAFT ALS QUELLE DER INSPIRATION Meisterlicher Handwerkskunst

ORNAMENTA

High Jewellery by Beyer
Blueprints Fraumünster
Zürich

MO TI ON 70 84 FA SHI ON

70 MIT FLÜGELTÜREN ZUM SIEG Der legendäre Mercedes Benz SL 300

76 WENN 350 KM/H ERST DER ANFANG SIND ... FuoriConcorso 350+

80 DIE LEGENDE LEBT WEITER Lotus präsentiert die exklusive Emira Clark Edition

84 EINE MARKE DER «FIRSTS» Wie Cadillac die Automobilindustrie revolutionierte

88 ERLEBNIS ZEPPELINFLUG Die schönste Art zu fliegen

90 PRIVATJET, BUSINESSCLASS ODER FIRST CLASS?

Luxus und Komfort haben ihren Preis

93 WUSSTEN SIE SCHON ...?

Warum ein neues Auto einen eigenen Geruch hat

94 TIMMELSJOCH HOCHALPENSTRASSE Vom Saumpfad zu Tirols schönster Panoramastrasse

98 GADGETS

Die Highlights der Saison

100 REVOLUTION IM ANZUG Warum der Anzug jetzt in keiner Garderobe fehlen darf

108 TRÈS CHIC!

Eine Ausstellung über das «Savoir faire» der Mode im Pariser Louvre

116 EIN RÜCKBLICK AUF DIE WERKE EINER IKONE

70 Jahre Donatella Versace

120 CHRISTIAN DIORS

ODE AN DIE WEIBLICHKEIT Junon und Vénus

124 REBELLISCHE ROMANTIK FÜR DIE EWIGKEIT

2026 Vivienne Westwood Bridal Collection

© Musée du Louvre / Nicolas Bousser

Lotus Eletre 600; WLPT : Stromverbrauch kombiniert 21,4 kWh/100 km; Reichweite kombiniert ~ 600 km; CO₂-Emissionen kombiniert 0 g/km. Effizienzklasse C. Lotus Emeya 900; WLPT : Stromverbrauch kombiniert 22,4 kWh/100 km; Reichweite kombiniert ~ 485 km; CO₂-Emissionen kombiniert 0 g/km. Effizienzklasse D. Der angegebene Kraftstoff-/Energieverbrauch und die Emissionswerte wurden jeweils nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt (WLPT). Das Berechnungsverfahren zur Effizienzklasse richtet sich nach Anhang 4.1 EnEV. Informationen zur Energieetikette für Personenwagen finden Sie unter Bundesamt für Energie (BFE).Der individuelle Fahrstil, Zusatzausstattungen und Zubehör, Geschwindigkeit, Wetter- und Verkehrsbedingungen sowie Topografie haben Einfluss auf den tatsächlichen Kraftstoffverbrauch und CO₂-Ausstoß und können diesen unter Umständen erhöhen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den CO₂-Emissionen finden Sie im Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch und die CO₂-Emissionen neuer Personenkraftwagen, der an allen Verkaufsstellen sowie bei der Schweizerischen Agentur für Energie zur kostenlosen Einsicht bereitliegt. CO₂ ist das für die Erderwärmung hauptverantwortliche Treibhausgas.

132 SCHÖNHEITS-OP

Wie ein Trend in Südkorea zur gesellschaftlichen Norm wurde

138 GESUNDHEIT, DIE UNTER DIE HAUT GEHT

Chenot x Formettā

144 WELLNESS TRIFFT DESIGN

Technogym Pop-up-Store

145 EINE SKULPTURALE KREATION

Brioni und Lalique

148 STILLES DESIGN, EWIGE SCHÖNHEIT Im Gespräch mit Alexander Lamont

155 KUNST UND DUFT VEREINT

Limitierte Duftkunst von Lalique

156 KUNSTHANDWERK ALS KOMPASS Faszinierende Lebensart in Japan

160 EIN ZUHAUSE FÜR IHRE TRÄUME Das Traditionshaus Vispring

162 LUXUS MIT SEELE

Die Geschichte von Maura Wasescha

168 VOM AUSWANDERERSCHIFF ZUR TRAUMKREUZFAHRT Die Geschichte der Kreuzfahrtindustrie

178 DIE FASZINATION DES ORIENTS Freya Stark

180 ZEITLOSE ELEGANZ

Heritage Le Telfair Golf & Wellness Resort

BEAUTY &  WELL BEING LI VING TRAVEL 184 148 145

183 FAIRMONT GOLDEN PRAGUE Ein epochales Gesamtkunstwerk

184 ZWISCHEN SEEN UND MEER Ein Roadtrip im Riviera Bentley

193 WUSSTEN SIE SCHON ...?

Auf den Spuren des grossen Gatsby

194 REISEN WIE IM FILM

Urlaubsdestinationen an Drehorten

200 KULTUR UND GENUSS

LAC Lugano Arte e Cultura

202 ATLANTIS DUBAI

Das luxuriöseste Resort der Welt

BALGACH Eggenberger Wohnen BASEL Möbel Rösch, Passion for Beds BÜLACH Scheidegger Möbel KRIENS Möbel Amrein LUZERN Buchwalder-Linder, Colombo la Famiglia OLTEN Möbel Kissling ROLLE Styles Interiors SCHATTDORF Muoser WILL Gamma Einrichtungshaus ZOLLIKON Colombo la Famiglia ZÜRICH Zingg-Lamprecht ZWEISIMMEN Müller-Hirschi Interieur

204 DER KOCH, DER INS ENGADIN KAM, UM ZU BLEIBEN James Baron

214

FIN AN CE CULI NA RIUM 204 218

TRENDS

56 JEWELLERY

64 WATCHES MEN

68 WATCHES WOMEN

114 FASHION WOMEN

130 FASHION MEN

142 BEAUTY WOMEN

146 BEAUTY MEN

166 LIVING

210 GENUSS ZWISCHEN FACHWERK FINE DINING Franken

212 VIANDANTE DEL CIELO Exklusive Jahrgänge aus Umbrien

214 BOURBON-GESCHICHTE(N) ENTDECKEN Louisville

217 PORTUGALS KÜHLE NEUE BRISE Rocim Vinha da Micaela 202

218 WHISKY ALS WERTSTABILE KAPITALANLAGE Vom «Wasser des Lebens» und dessen Renditepotenzial

8 IMPRESSUM

23 EDITORIAL

224 VORSCHAU

ETERNAL YOUTH, CAPTURED
ULTITUDE SERUM

THE ART OF LUXURY, THE ESSENCE OF EXCELLENCE IN ST. MORITZ

For over 47 years, Maura Wasescha AG has been a symbol of elegance and prestige in the luxury real estate market of St. Moritz. Our deep knowledge of the region and a refined network of contacts allow us to offer exclusive residences in the most enchanting locations of the Engadin and beyond. We go beyond traditional brokerage: we craft bespoke experiences with meticulous care, from personalized consultancy and discreet property management to elegant interior design and high-end concierge services. Each residence is a curated masterpiece, where comfort, privacy, and natural beauty blend in perfect harmony. With Maura Wasescha AG, luxury becomes a way of life—exclusive, refined, and truly exceptional.

MAURA WASESCHA AG:

LUXUSTRENDS UND REDAKTIONELLE INTEGRITÄT

EDI TO RIAL

Der Luxussektor steht an einem Scheideweg – bei Luxus geht es nicht mehr nur um Premiumprodukte mit hohen Preisschildern. Es geht vielmehr darum, sinnvolle, immersive Erlebnisse zu schaffen, die sich geschickt in jeden Aspekt des Lebens integrieren. Es geht nicht mehr nur darum, was Sie tragen oder sogar fahren – es geht darum, wie jede Facette des Lebens ein luxuriöses Ethos widerspiegeln kann, vom Auto, das Sie bewundern, bis hin zu einem Badezimmerwaschtisch, der von seinem Design inspiriert ist.

Die Erstellung von Inhalten, die bei vermögenden Privatpersonen gut ankommen, erfordert ein tiefes Verständnis ihrer einzigartigen Wünsche, Motivationen und Verhaltensweisen. Sie verlangen mehr als nur hochwertige Produkte in glatten Verpackungen – sie suchen nach personalisierten Erlebnissen, Exklusivität und Marken, die mit ihren persönlichen Werten und Lebensstilen in Einklang stehen. Sie fühlen sich zu Erlebnissen, Storytelling und Produkten hingezogen, die Handwerkskunst, das Erbe und zunehmend auch soziale Auswirkungen repräsentieren.

Unsere Herausforderung besteht darin, Ihnen mit jeder Ausgabe einzigartige Inhalte anzubieten, die sie zuvor nicht konsumiert haben, und zu zeigen, wie Experimente mit Raffinesse und Tradition Hand in Hand gehen können. Es ist schwierig, die richtige Balance zu finden – sie entwickelt sich ständig weiter. Der Schlüssel liegt darin, über Trends auf dem Laufenden zu bleiben. Wir bleiben an vorderster Front – wir verbinden Tradition mit Innovation und setzen uns für Authentizität ein. Unsere Leidenschaft für Qualitätsjournalismus und unser Engagement, bedeutungsvolle Luxuserzählungen ins Rampenlicht zu rücken, machen unser PRESTIGE zu einem wahren Kurator des raffinierten Lebensstils.

Viel Lesevergnügen mit der vor Ihnen liegenden 75. Ausgabe!

ART & CUL TU RE

«MOM, I AM A RICH MAN»

VON SONNY & CHER ZUR UNSTERBLICHEN

Glanz, Glamour, Stil und eine Stimme, die unter die Haut geht. Seit ihrer Jugend sticht sie heraus, wo auch immer sie hingeht, wird gefeiert, wird kritisiert – und doch strahlt ihr Licht noch immer so hell wie an Tag eins – mit oder ohne Partner.

Cher ist eine Ikone unserer Zeit, die viele Generationen geprägt hat und besonders jungen Frauen den Mut gibt, für sich selbst einzustehen und sich von niemandem abhängig zu machen. Was Cher so faszinierend macht? Ihre Authentizität und ihre Bodenständigkeit – eine Charaktereigenschaft, die ihr bereits als Kind in die Wiege gelegt wurde. Denn ihr Leben war nicht immer so glamourös wie heute.

EINE AUSSENSEITERIN MIT GROSSEN TRÄUMEN

Cher kam am 20. Mai 1946 als Cheryl Sarkisian in El Centro, Kalifornien, auf die Welt. Ihre Mutter war zu dieser Zeit erst 19 Jahre alt und verheiratet mit John Sarkisian, einem Mann armenischer Abstammung mit Drogen- und Spielsuchtproblemen. Die Ehe endete jedoch, als Cher ein Jahr alt war. Ihre Mutter gab Cher, ausgelöst durch sozialen Druck, für ein paar Wochen in die Obhut von Nonnen – ein Schritt, der Cher auch Jahre später noch verfolgen sollte: In Kinderjahren sowie in ihrer Jugend fühlte sie sich nirgendwo zugehörig.

Auch ihr Aussehen liess sie oft anders fühlen. Als einziges Familienmitglied mit dunklen Haaren und dunklen Augen stach sie immer heraus und stellte oft infrage, wo sie eigentlich hingehöre. Ihre Mutter Georgia Holt war trotz allem immer Chers Fels in der Brandung. Trotz finanzieller Schwierigkeiten unterstützte sie Cher stets dabei, unabhängig und mutig zu sein.

Aber was genau war der Auslöser für Chers Transformation von dem schüchternen Kind zu der selbstbewussten Diva, die die Welt im Sturm eroberte? Schon als junges Mädchen schaute Cher zu grossen Filmstars wie Marlene Dietrich auf, die mit ihrer glamourösen Ausstrahlung auf der grossen Leinwand glänzten. Das einzige Problem? Auch hier waren alle Frauen blond. Frauen mit dunkleren Zügen nahmen höchstens die Nebenrollen ein –oder wurden gar nicht erst gezeigt. Doch statt sich davon verunsichern zu lassen, machte Cher diese fehlende Repräsentation zu ihrer treibenden Kraft.

DIVA

AUS DEM SCHATTEN INS RAMPENLICHT

Immer wieder verbrachte sie ihre Freizeit in den L. A.-Studios, wo sie Kontakte knüpfte und eines Tages als Backgroundsängerin auftreten durfte. Mit 16 Jahren traf sie auf Sonny Bono, einen Sänger und Produzenten, der zutiefst fasziniert von Chers Talent war. Bald darauf nahmen sie ihre erste gemeinsame Single auf, verliebten sich ineinander und heirateten.

Mit «I Got You Babe» folgte dann der grosse Durchbruch: Sonny und Cher wurden zu international gefeierten Stars. Hinter den Kulissen herrschten jedoch ungleiche Machtverhältnisse. Dieser Faktor und ein Seitensprung Sonnys führten schlussendlich zur Scheidung der beiden. Das Duo stand trotzdem weiterhin gemeinsam im Rampenlicht.

Von 1971 bis 1974 traten sie in ihrer gemeinsamen Fernsehshow auf, die geprägt war von glamourösen Showeinlagen und

Comedy-Dialogen. Mit dem Ende der Ehe endeten auch die gemeinsame Show und die Zusammenarbeit zwischen Sonny und Cher. Doch anstatt sich davon beirren zu lassen, trat Cher ins Rampenlicht – alleine und selbstbestimmt.

1975 moderierte sie ihre eigene Show mit dem Namen «The Cher Show» – eine Show, in der sie sich frei entfalten konnte, ohne ihr eigenes Licht dimmen zu müssen oder sich von einem Partner abhängig zu machen. Ein besonderes Highlight? Chers auffällige, normenbrechende Kleidung in jeder Show.

«Ich trug immer genau das, was ich wollte. […] Ich liess mir von niemandem sagen, was ich anzuziehen hatte. […] Es war mir egal. Du denkst, du kannst mir sagen, was ich tun kann? Ich glaube nicht.» («Cher: In Her Own Words», Dokumentation)

Ihre Bühnenoutfits beinhalteten oft bauchfreie Kleidung –ein Skandal zu dieser Zeit. Doch Cher hatte sich bereits entschieden: Warum sollte sie sich für ihren Erfolg und für die Kleidung, die sie trägt, rechtfertigen müssen? So begann sie, ihre Kleidung für sich sprechen zu lassen. Mit glitzernden Bodysuits, transparenten Kleidern und aufwendigen Kopfbedeckungen ermutigte sie gemeinsam mit Designer Bob Mackie Frauen überall auf der Welt dazu, laut, sexy und extravagant zu sein – und ebnete damit heutigen Popstars wie Beyoncé und Lady Gaga den Weg.

Ihre starken Werte, die sie auf der Bühne mit ihren Looks vermittelte, verarbeitete sie ebenso gezielt in ihrer Musik.

MUSIK, SKANDAL UND SELBSTBESTIMMUNG

Auch musikalisch definierte sie sich immer wieder neu und bewies auch hier, dass sie keinen Mann wie Sonny an ihrer Seite braucht, um erfolgreich zu sein. In Hits wie «Gypsies», «Tramps & Thieves», «Half-Breed» oder «Dark Lady» verarbeitete sie ihre Erfahrungen als Aussenseiterin und das Gefühl, immer missverstanden zu werden. Ihre aussergewöhnlich dunkle, beinahe rau-warme Stimme trug zu ihrer Herausforderung des Bildes traditioneller Femininität bei. Ihre starken Werte, die sie auf der Bühne mit ihren Looks vermittelte, verarbeitete sie ebenso gezielt in ihrer Musik. Ihr Hit «If I Could Turn Back Time» schockierte mit seinem skandalösen Musikvideo die Medienwelt und katapultierte Cher an die Spitze der Charts. Ihr Auftreten in dem Musikvideo – als Frau über 40 in einem durchsichtigen, schwarzen Bodysuit, tanzend vor grölenden Soldaten – galt als provokant, und einige TV-Sender weigerten sich, das Video auszustrahlen. Das Aufsehen um das Video sprengte sämtliche gesellschaftliche Vorstellungen: dass Frauen sich ab einem gewissen Alter zurückzuhalten hätten, dass Sexappeal nicht in die Öffentlichkeit gehört und dass das Militär ein hochheiliger Ort sei.

Immer wieder switchte Cher mit ihrer Musik zwischen Genres wie Rock, Folk-Pop, Disco und Dance-Pop. 1998 wurde sie mit 50 Jahren durch ihren bahnbrechenden Hit «Believe» zur Queen of Auto-Tune gekrönt. Denn Cher gehörte zu den ersten Künstler*innen, die Auto-Tune – ursprünglich nur zur gesanglichen Tonkorrektur genutzt – als zierenden Soundeffekt einsetzten. Auch hier ist die Botschaft an ihre Fans klar: Egal ob alt oder jung –es ist niemals zu spät, sich neu zu erfinden.

VERSTECKTE TALENTE UND UNSTERBLICHE BOTSCHAFTEN Auch in der Filmwelt wurde Cher erfolgreich. So verblüffte sie die Welt mit ihrem einzigartigen schauspielerischen Talent, wodurch sie für ihre Rolle in «Silkwood» eine Oscar-Nominierung erhielt und 1988 für «Mondsüchtig» mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde. Diese blieben jedoch keine Einzelerfolge. Cher etablierte sich mit ihren Rollen in später folgenden Blockbustern wie «Burlesque» und «Mamma Mia!» zu einer bleibenden Grösse Hollywoods.

Was Cher neben all ihrer Glamourösität so nahbar macht, ist ihre ungefilterte Ehrlichkeit. So verheimlicht sie ihre Schönheitsoperationen nicht und spricht offen darüber. Es ist ihr wichtig, immer ehrlich gegenüber ihren Zuschauer*innen zu sein und kein falsches Bild zu vermitteln. Ihre Botschaft dabei ist, dass Altern nicht als Makel zu sehen ist, sondern als Wandel, den man selbst bestimmen können sollte, ohne dafür verurteilt zu werden. Cher mag also nicht den Schlüssel zur Unsterblichkeit gefunden zu haben, doch sie erinnert ihre Fans durch ihre Weigerung, sich anzupassen, daran, dass man selbst die Kraft hat, sich immer wieder neu zu definieren und die Kontrolle über das eigene Leben zu übernehmen – unabhängig von Alter, gesellschaftlichen Rollen oder Vorurteilen.

FUNFACTS

ÜBER CHER

DASS CHER LEGASTHENIKERIN IST?

In ihrer Dokumentation «Cher: In Her Own Words» spricht Cher über ihre Schullaufbahn und wie ihre Legasthenie sie als Kind stark verunsichert hat. Diese Lernstörung, die massive Probleme beim Lesen und bei der Rechtschreibung verursacht, führte dazu, dass Cher während der Schulzeit oftmals schlechte Noten nach Hause brachte und bis heute Zahlen kaum bis gar nicht lesen kann. In «Burlesque» kann dies von Fans als kleines Easter Egg entdeckt werden, als Chers Figur Tess ihren Freund Sean bittet, eine Rechnung vorzulesen, da sie «bei der hohen Rechnung gar nicht hinsehen kann». Auch wenn diese Szene nicht explizit als Anspielung auf Chers Legasthenie geschrieben wurde, ist diese subtile Verbindung für Cher-Fans ein echter Insider-Moment.

… DASS CHER OFT DER SCHULE VERWIESEN WURDE, WEIL SIE SICH WEIGERTE, IHRE SONNENBRILLE ABZUNEHMEN?

Im Teenageralter hatte Cher – wie viele Jugendliche – ein Vorbild: Audrey Hepburn. Cher war so besessen von Hepburns Rolle in «Breakfast at Tiffany’s», dass sie anfing, jeden Tag eine übergrosse Sonnenbrille zur Schule zu tragen. Wenn es um Eleganz ging, gab es für Cher also schon damals keine Regeln.

… DASS CHER ALS TEENAGERIN MIT 13 JAHREN OFT OHNE FÜHRERSCHEIN DURCH L.A. FUHR?

In einigen Staaten Nordamerikas ist es bekanntlich möglich, schon mit 16 Jahren den Führerschein zu machen. Doch auch hier entsprach Cher nicht der Norm. Bereits mit 13 Jahren cruiste die damals noch junge, rebellische Schülerin mit einem alten Wagen durch L. A. Wer also glaubt, dass Cher ihre rebellische Seite erst im Erwachsenenalter entdeckte, liegt falsch.

POESIE

Sam Youkilis erhebt die Instagram-Ästhetik zur hohen Kunst. Sein Festhalten von flüchtigen Begegnungen ist wie eine Liebeserklärung an das Leben.

Wer sich etwas Gutes gönnen will, sollte einem ganz bestimmten Instagram-Account folgen. Und schon ist man ganz weit weg. Vergessen sind alle Sorgen, sobald man in diese fremde und doch irgendwie vertraute Bilderwelt eintaucht, die wie ein Trostpflaster funktionieren kann.

Alle Sujets, die diese magische Wirkung auslösen, stammen vom Fotografen Sam Youkilis. Auf den ersten Blick sehen sie komplett unterschiedlich aus, erinnern ein bisschen an touristische Schnappschüsse, und doch geht von ihnen etwas Wahrhaftiges aus, das man in einem Museum oder in einer Galerie heutzutage eher selten zu sehen bekommt.

Youkilis’ Bilder fungieren dabei wie Zeitzeugen schöner Momente. Sei es der Blick aus einem offenen Hotelfenster, das den Berg und See davor wie ein Gemälde einrahmt, ein angebissenes Croissant auf dem Hotelbalkon in der Morgensonne, langsam in der Sommerhitze vor sich hinschmelzende Schokoherzen oder ein Obsthändler, der sich auf einem Berg grüner Äpfel ausruht.

Der Mann, der all diese einfachen und doch eindrücklichen Einblicke in die unterschiedlichsten Kulturen der Welt hervorzaubert, wurde 1993 in New York geboren und ist seit acht Jahren ständig auf Achse, um herauszufinden, was uns Menschen verbindet und am Leben hält. Das klingt für einige arrivierte Kunstkenner vielleicht allzu sehr nach einem Klischee, gilt aber in Wirklichkeit als Grundgedanke der sozialen Medien.

DES REISENS

Autor_Beat Krenger

Bilder_Sam Youkilis

Gerade auf Instagram, wo Sam Youkilis momentan 750’000 Leute folgen, geht es vor allem um das Teilen ganz persönlicher Erlebnisse. Und darum, seine eigene Community in einer Welt zu finden, die sich immer schneller zu drehen scheint. Und echte Begegnungen immer seltener werden.

SONNENUNTERGÄNGE, KÜSSE UND LECKERES ESSEN

Oft gibt es Wiederholungen in den Abbildungen des jungen Künstlers: Sonnenuntergänge, Reflektionen in Pfützen und Spiegeln, melancholisch in die Kamera schauende Menschen, küssende Paare, oft auch das Zelebrieren von Essen und Trinken. Er nimmt uns dabei an die Hand, quasi als Beweis, dass er es geschafft hat, die unterschiedlichsten Menschen und Lebensweisen mit seiner Fotografie zu verbinden.

In den letzten Jahren habe er sich mit den Verbindungen zwischen Reisen, Kulinarik und zwischenmenschlichen Kontakten beschäftigt. Diesen Gedanken sieht er als Mittelpunkt seiner Arbeit und das Teilen auf Social Media gehört «als eine Möglichkeit zur Kommunikation in einer universelleren Sprache» ganz selbstverständlich dazu.

Youkilis, der zum Anfang seiner Karriere mit einer 35Millimeter-Kamera begann, seine Umwelt einzufangen, erlag schon kurz darauf dem Charme der smarten iPhone-Kamera. Jetzt gehört er zu der ersten Generation von Instagram-Fotografen, deren Arbeit auch in Buchform publiziert wurde und sogar museumsreif ist.

Mit einer grossen Portion Abenteuerlust reist der Freigeist mit mindestens zwei seiner sechs Smartphones um die Welt, sucht und findet das Poetische im Alltäglichen in einer Zeit, in der die Reisefotografie privat und öffentlich geradezu inflationär zelebriert wird. Doch der Amerikaner hat mit seiner offenen Art des modernen Geschichtenerzählens eine eigene Kunstform kultiviert.

HANOI – VENEDIG – HAVANNA

Seine Reisen führen ihn an bekannte Orte wie Venedig, Hanoi und Havanna, aber auch an eher unbekannte Plätze wie nach Umbrien, ins grüne Herz Italiens, wo Sam Youkilis sich vor einigen Jahren günstig ein Haus kaufen konnte. Und auch den eher rauen

Charme einer kleinen Insel in der Ägäis hat Youlikis genauso wie die rare Schönheit der japanischen Tempelstadt Nara authentisch festgehalten.

Photoshop ist ihm ein Gräuel. Und perfekt angerichtete Mahlzeiten auf dem Mittagstisch sucht man auf seinen Bildern vergeblich. Er mag das Echte und Ungekünstelte. Auch wenn viele seiner Arbeiten oft den Eindruck erwecken, dass ein Filter über ihnen liegt, arbeitet er immer ohne; lieber wartet er auf das perfekte Licht, darin ist er mittlerweile geübt. Geduld gilt vielleicht als seine grösste Tugend überhaupt.

Alle diese spontanen Begegnungen einzufangen, ist einfacher gesagt als getan. Youkilis legt oft bis zu 24 Kilometer pro Tag zurück, in jedem Moment darauf wartend, dass etwas passiert. Er liebt es, Menschen zu beobachten, aber auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen, mehr über ihre Arbeit und ihren Lebensmittelpunkt zu erfahren, um seiner Fotografie eine zusätzliche Tiefe zu verleihen. Nur so bemerkt er die Details, die ihm kostbar erscheinen. Sobald ihm etwas Besonderes ins Auge fällt, beginnt er mit der Aufnahme. Das Ergebnis ist eine Studie über die Menschheit und wie wir auf unterschiedlichste Art und Weise zusammenleben.

VON INSTAGRAM INS KUNSTHAUS

Die besten Werke von Youkilis aus den Jahren 2017 bis 2023 wurden im Bildband «Somewhere» publiziert. Die 528-seitige Monografie spannt lose den Bogen eines Tages vom Sonnenaufgang bis hin zur Dämmerung, welche die Nacht ankündigt. Die Auswahl der Bilder ist so harmonisch konzipiert, dass sie das Echtzeitformat von Instagram-Reels im realen Leben widerspiegelt. Bis zum 7. Mai sind seine Bilder erstmals auch in der Einzelausstellung «Under The Sun» im angesehenen Fotografie-Haus C/O Berlin zu sehen. Ein Ritterschlag für den Instagram-Poeten.

Sam Youkilis ist in Lower Manhattan aufgewachsen, doch nun verbringt er seine Zeit hauptsächlich zwischen Italien und Mexiko. Der unermüdliche Flaneur hatte ursprünglich nicht vor, die ganze Welt zu erobern. «Ich begann als Teenager nur zu fotografieren, weil ich eine Kamera geschenkt bekam und sie dann überallhin mitnahm», erzählte er jüngst im Kunstmagazin «Monopol».

Nachdem der junge Youkilis jahrelang mit seinen Freunden vor allem New Yorker Streetart abgeknipst hatte, studierte er Fotografie an der Universität und arbeitete als Barkeeper, um mit dem Ersparten ein Auto zu mieten, damit er mit seiner Kamera dem einengenden Campus entfliehen konnte. Sein Ziel: Neue und ihm noch unbekannte Inspirationen für seine Fotoreportagen zu erkunden.

Es ist das Credo, das sein ganzes Schaffen antreibt: vorwärts gehen, Neues entdecken, dazwischen immer wieder haltmachen.

Es wäre ein Leichtes, die Bilder von Sam Youkilis, der auch schon als Modefotograf für die französische Marke Jacquemus oder das Taschenlabel Boyy gearbeitet hat, als Kitsch abzutun. Obwohl seine Sonnenuntergänge alle eine Spur zu bunt geraten sind und die Menschen, die er porträtiert, fast ausnahmslos etwas Positives ausstrahlen.

DIE ENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT

Diesem ersten Eindruck sollte man jedoch nicht zu stark Gewicht verleihen. Einerseits, weil üblicherweise Bilder von Kunstwerken im Museum gemacht und erst danach auf Instagram gepostet werden und dieses Prinzip jetzt auf geradezu magische Weise umgedreht wird. Andererseits, weil es das erste Mal ist, dass diese Art von Instagram-Fotografie, die nur dank der App entstanden ist, von der zeitgenössischen Kunstszene gewürdigt und ernst genommen wird.

Obwohl Youkilis’ Bildwelten manchmal fast zu schön sind, um wahr zu sein, merkt man, dass hier jemand am Werk ist, der äusserst genau hinschaut. Jemand, der die raren Momente, in denen sich das Schöne im Alltäglichen durchdrückt, einzufangen vermag. Erst als er schon grosse Erfolge feiern durfte, hat der Fotograf angefangen, auch Videos zu machen. Ursprünglich waren sie eine Ergänzung oder eine Form des Beweises für seine Standbilder und wurden als etwas Zeitliches oder Vergängliches zelebriert. Hier merkt man sofort, dass sich der 32-Jährige stark vom italienischen Film inspirieren lässt, insbesondere von den Werken der Filmemacher Pier Paolo Pasolini und Federico Fellini, die seine romantische Vorstellung von einem Italien aus der Vergangenheit prägen.

Zusätzlich zu seinen Fotos dreht er vermehrt auch kurze, vertikale Videos. So entstanden bewegte Kurzgeschichten von einem Vogelschwarm über dem Meer von Essaouira in Marokko, der Gewinnung von Olivenöl in seinem italienischen Wohnort oder einem kickenden Mini-Maradona in den Strassen Neapels.

Seine Videos sind fast immer Single-Cut und in einem einzigen Take gemacht. Eines der Dinge, die Sam Youkilis besonders anzieht, ist der Mix von Video und Fotografie. Diese Spannung entsteht dadurch, dass man nicht weiss, ob sich ein Bild bewegt oder nicht, bis man ein Geräusch hört oder eine leichte Bewegung entdeckt.

Dieser Zaubertrick ist typisch Youkilis. Immer und immer wieder die Magie einer Begegnung einzufangen, die erst durch das Innehalten entstehen kann, liegt ihm besonders am Herzen. Es ist das Credo, das sein ganzes Schaffen antreibt: vorwärts gehen, Neues entdecken, dazwischen immer wieder haltmachen. Dabei jeden Augenblick in seiner vollen Pracht geniessen. Denn Sam Youkilis weiss aus Erfahrung, dass jeder Moment im Hier und Jetzt niemals wieder zurückkommen wird.

SHORTCUT BOOKS

CIRCULAR MATERIALS

COURTSIDE CANDY

COURTSIDE CANDY—THE CULTURE AND INFLUENCE OF BASKETBALL zeigt, wie Basketball von den Strassen aus zur kulturellen Kraft wurde. Der Sport prägt Streetart, Mode, urbanes Design und grafische Innovationen – und steht dabei für Kreativität, Gemeinschaft und Stil. Anhand ikonischer Orte, Spieler*innen und Künstler*innen beleuchtet das visuell beeindruckende Buch den Einfluss des Basketballs auf Kunst, Design und urbanes Leben. Erschienen im Gestalten Verlag

Die Reduzierung des Materialverbrauchs ist angesichts wachsender Umweltbedenken von entscheidender Bedeutung für eine nachhaltige Zukunft. CIRCULAR MATERIALS untersucht innovative Anwendungen von wiederverwendeten, recycelten und upgecycelten Materialien in Architektur, Design und Mode und bietet praktische Lösungen zur Verringerung der Umweltbelastung. Anhand von 50 Projekten zeigt das Buch kreative Strategien für die Wiederverwendung von Materialresten und den Ersatz konventioneller Rohstoffe durch nachhaltige Alternativen. Mit aufschlussreichen Bildern und Texten bietet CIRCULAR MATERIALS darin einen Einblick, wie Design und Architektur zirkuläre Innovationen integrieren können.

Erschienen im Gestalten Verlag

RALPH GIBSON. PHOTOGRAPHS 1960 – 2024

Akte, Porträts, Stillleben: Seiner Leica stets treu bleibend, bewegt sich Ralph Gibson stets zwischen den Genres und schafft mit seinen Fotografien neue Kategorien des Sehens. Diese Ausgabe ist die grösste Einzelsammlung des hochgelobten amerikanischen Fotografen, mit persönlich ausgewählten Highlights aus sechs Jahrzehnten des Bildermachens.

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©Ashley
Ovenden

DER ERHALT EINER REBELLION BANKSY LOST WORKS

Kann einer allein etwas besitzen, das ursprünglich für alle geschaffen wurde? Der Hype um den britischen Künstler Banksy ist seit Jahrzehnten riesig. Jeder möchte einen Blick auf seine Kunst erhaschen. Jedoch ist diese oft in einem Wimpernschlag wieder weg – eine Tatsache, die seine Kunst umso begehrenswerter macht.

Autorin_Nathalie Becker Bilder_Midas Collection
©Peter
Senteris

Bekanntlich ist alles auf der Welt ver gänglich – Schönheit, Jugend und vor allem auch Kunstwerke. Besonders Streetart verschwindet so schnell wieder, wie sie gekommen ist. Ent weder durch andere Künstler, welche die Werke mit ihren eigenen übermalen, oder durch Diebe – oder neuerdings auch durch Auktionen, auf denen immer häufiger auch Streetart versteigert wird. So auch die Werke des mysteriösen Strassenkünstlers Banksy. Seit 30 Jahren sprüht der Bristoler Street artist seine Kunst auf verschiedenste Ober flächen in der ganzen Welt, sei es auf Wände, auf Türen oder gar auf Autos. Mit seinen Werken teilt Banksy wichtige Botschaften zu aktuellen Geschehnissen mit seinem Publikum und äussert sich kritisch zu Themen wie Politik, Konsumgesellschaft, Krieg oder Überwachung. Die Redewendung «Wenn Wände sprechen könnten …» wird durch seine Kunst Wirklichkeit, denn durch diese wird Wänden genauso wie globalen Problemen eine Stimme verliehen. Banksys unkonventionelle Haltung und seine Anonymität sorgen immer wieder für Aufruhr und haben ihn zu einem der gefeiertsten Strassenkünstlern der Welt gemacht.

BANKSY LOST WORKS –DIE VERSCHWUNDENEN WERKE

Will Ellsworth-Jones

144 Seiten, Hardcover, 28 Euro / CHF 35

ISBN 978-3-03876-324-6, Midas Collection www.midas.ch

UNVERGÄNGLICHE KUNST FÜR ALLE Mit «Banksy Lost Works – die verschwundenen Werke» hält Will Ellsworth-Jones alle jene Kunstwerke Banksys fest, welche entweder aufgrund von Behördeneingriffen oder durch Privaterwerbe verschwanden, und bringt sie wieder dorthin zurück, wo sie eigentlich hingehören: an die Öffentlichkeit. Das im Midas Verlag erschienene Buch unterstützt hiermit auch Banksys kritische Haltung gegenüber dem Kunstmarkt. Der Künstler schafft seine Werke wohl kaum nur für ästhetische Zwecke, sondern um eine Botschaft an die Öffentlichkeit zu senden. Wird diese Kunst versteigert und privat eingelagert, gerät sie in Vergessenheit – und mit ihr auch ihre Botschaft. Banksys Kunst, die den Kapitalismus und seine Folgen kritisiert, wird teilweise für Millionen von Euros an reiche Menschen versteigert und Denkmäler für die Allgemeinheit werden zur Trophäe eines Einzelnen. Genau gegen dieses Paradox wehrte sich Banksy, als sich sein Kunstwerk «Girl With Balloon» 2018 bei einer Sotheby’s-Versteigerung durch einen bereits im Jahre 2006 installierten Schredder selbst zerstörte. «Banksy Lost Works» greift diese Rebellion auf und versucht dadurch, das In-VergessenheitGeraten der Botschaften Banksys zu verhindern –nicht durch eine sterile, unnahbare Museumsausstellung, sondern durch ein Buch: ein Medium, welches Banksys Kunst –wie ursprünglich gedacht – wieder zugänglich für die Allgemeinheit macht.

EDITOR'S CHOICE

Christopher Atkins, Palm Springs für das Play Girl magazine kurz nach der Veröffentlichung des Films Die blaue Lagune,, 1980

RAUSCH DER SINNE: FANTASIE ODER REALITÄT

Leuchtende Farben, starke Kontraste und ikonische Figuren –Mariya Naydis erschafft Kunstwerke, die in ihrer Ausdruckskraft zwischen Traum und Realität schweben. Ihre Werke sind wie Fenster zu einer Welt der Sehnsüchte: nach Märchen, nach absoluter Schönheit und Liebe. Sie erzählt von Träumen, von der Bewegung der Seele und den Visionen, die sie auf ihrer Reise durch die Kunstwelt begleiten.

Laufzeit: 22. Mai bis 31. Oktober 2025

Ort: Kunsthalle der LV 1871, München

WE MET IN SUMMER

Kuratiert aus der Sammlung des Schweizer Sammlers Marco Habrik, zeigt die Ausstellung Werke aus vier Jahrzehnten. Die gezeigte Auswahl an Werken ist inspiriert von einer Liebesbeziehung, die mit der Begegnung von zwei jungen Männern im Sommer 1994 an einem sonnigen Tag am Zürichsee begann.

Die Ausstellung umfasst Werke von internationalen Starfotografen wie Wolfgang Tillmans, Walter Pfeiffer, Herbert List, Jack Pierson, David Armstrong, Greg Gorman, Bruce Weber, Ryan McGinley, Anthony Goicolea und jüngere Positionen.

Laufzeit: 27. Juni bis 16. August 2025

Ort: The Ballery, Berlin

TRÄUME VON POLEN

Im Sommer 2025 präsentiert die Fondation de l’Hermitage dank einer Partnerschaft mit dem Warschauer Nationalmuseum die bemerkenswerte künstlerische Vitalität Polens von den 1840erJahren bis 1914. Mit mehr als 100 symbolträchtigen Werken der bedeutendsten Malerinnen und Maler bietet die Ausstellung eine Geschichte der polnischen Kunst im Licht ihrer Hauptströmungen: Romantik, Realismus, Impressionismus, Symbolismus und Modernismus. Eine einzigartige Gelegenheit, die Schätze des Warschauer Nationalmuseums und die ästhetischen Erkundungen kühner Kunstschaffender zu entdecken, die das Fundament der zeitgenössischen polnischen Kultur gelegt haben.

Laufzeit: 27. Juni bis 9. November 2025

Ort: Route du Signal 2, Lausanne

© Mariya Naydis
Julian Fałat, Winterlandschaft mit Fluss und Vogel, 1913

JEWEL LERY WATCHES &

NEUES JAHR,

Für die Uhrenindustrie war 2024 kein wirklich gutes Jahr. Die Nachfrage schwächelte. Ob sich die Situation 2025 insgesamt wieder bessert, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Gerade wegen dieser geschäftlichen Unsicherheit und wegen der im Raum stehenden Einfuhrzölle der USA, des wichtigsten Exportmarkts, blickte die Branche gespannt nach Genf, wo vom 5. bis 7. April die wichtigste internationale Messe über die Bühne ging.

GLÜCK?

Nach dem Ende der Watches and Wonders brachten die meisten der mehr als 60 Aussteller, darunter namhafte Grössen wie A. Lange & Söhne, Cartier, Patek Philippe und Rolex, verhaltenen Optimismus zum Ausdruck. Trotz angespannter Weltlage bleibt die Lust auf luxuriöse Armbanduhren prinzipiell erhalten. Ob die im Palexpo-Gebäude ausgestellten Zeitmesser letztendlich auch bei denjenigen gut ankommen, welche sie am Ende kaufen und an ihren Handgelenken tragen sollen, bleibt abzuwarten. Bei einer der wichtigsten Neuheiten 2025, der hoch innovativen Rolex Land-Dweller, sind jedenfalls schon wieder lange Wartelisten zu konstatieren. Und in den einschlägig bekannten Parallelmarktportalen werden wie üblich Preise aufgerufen, welche deutlich über den offiziell verlangten liegen. So betrachtet ist die Uhrenwelt ungeachtet aller geopolitischen und wirtschaftlichen Verwerfungen weiterhin in Ordnung.

PARISER IKONE

Martialisch anmutende Kampfpanzer, die 1916 unter dem Tarnnamen Tank in die Somme-Schlacht zogen, verfehlten ihre Wirkung auf Louis Cartier nicht. Den Designer inspirierten sie zu einer rechteckigen Armbanduhr, die 1917 erstmals zu sehen war. Anschliessend entwickelte Cartier eine ganze Reihe von Metamorphosen. Eine davon, lanciert 1922, nannte sich Tank Louis Cartier. Ihr Gehäuse lehnte sich zwar eng an die sogenannte Tank Normale an, besass aber dennoch eine eigenständige Formensprache. Zum Ausdruck kommt sie durch ein etwas gestreckteres Gehäuse, schmalere Seitenstege und weichere Kanten. Diese Ikone gab es

während der Watches and Wonders in Gross zu sehen. Die Dimensionen der gelb- oder roségoldenen Schale, wasserdicht bis drei bar, sind 38.10 mal 27.75 Millimeter. Am Handgelenk trägt dieser Klassiker insgesamt 8.18 Millimeter auf. Hinter dem Zifferblatt mit charakteristischen römischen Ziffern und der ebenso bekannten Eisenbahn-Minuterie tickt das 3.63 Millimeter flache Automatikkaliber 1899 MC. Seine Gangautonomie beträgt rund 40 Stunden.

VIVE LA MAGIE BORDEAUX!

Als Retromodelle betrachtet Tudor die Repräsentanten der Black-Bay-Linie nicht. Gleichwohl lebt in ihnen die seit 1954 gepflegte Taucheruhren-Kompetenz. 1958 spendierte die Rolex-Tochter der nur ein Jahr lang produzierten Big-Crown-Referenz 7924 eine acht Millimeter messende Aufzugs- und Zeigestellkrone. Schätzungsweise entstanden von der 37 Millimeter grossen Armbanduhr mit bis zu 20 bar wasserdichtem Stahlgehäuse und beidseitig verstellbarer Drehlünette nur etwa 400 bis 500 Stück. Besagte Merkmale finden sich in der Linie Black Bay Fifty-Eight wieder. In der um zwei auf 39 Millimeter gewachsenen Edelstahlschale findet sich das 4.99 Millimeter hoch bauende Automatikkaliber MT5402 mit Silizium-Unruhspirale und circa 70 Stunden Gangautonomie. An den Prototyp der nie in Serie hergestellten TudorSubmariner-Referenz 79190 aus den 1990erJahren erinnert der neue Black Bay 58 Master Chronometer mit bordeauxfarbenem Zifferblatt und dazu passendem Lünetten-Inlay. Nach der amtlichen Chronometerprüfung des Werks wird jede vollständig montierte Armbanduhr zusätzlich gemäss den hohen Standards des Eidgenössischen Instituts für Metrologie, kurz METAS, zertifiziert. Verfügbar sind Ausführungen mit dreioder fünfreihigem Edelstahl-Gliederband. Kautschuk gibt es ebenfalls. Standard ist eine längenverstellbare T-fit-Schliesse.

Autor_Gisbert L. Brunner

© Cartier

AUF IMMER UND EWIG

Eine der preisgünstigsten Möglichkeiten, die Vorteile eines ewigen Kalenders am Handgelenk zu nutzen, offeriert Frédérique Constant. Neben den Stunden und Minuten stellt das hauseigene Automatikkaliber FC-776 im Modell Classic Perpetual Calendar Manufacture nicht weniger als Datum, Wochentag, Monat, Schaltjahreszyklus und dazu auch noch die Mondphasen dar. Bis Ende Februar 2100 benötigt das immerwährende Kalendarium prinzipiell keine manuelle Korrektur. Der in einem Zifferblatt rotierende Erdtrabant muss etwa alle drei Jahre um einen Tag nachgebessert werden. Bei dieser Armbanduhr mit dreiteiligem poliertem SichtbodenStahlgehäuse, Durchmesser 40 Millimeter, drehen die Zeiger vor einem neu gestalteten lachsfarbenen Zifferblatt. Nach Vollaufzug durch den Rotor läuft das mit Perlage und Genfer Streifenschliff dekorierte Uhrwerk 72 Stunden am Stück. Zum Lieferumfang gehört ein Alligator-Lederband, das die Manufaktur mit einer Faltschliesse ausstattet.

GROSSE KOMPLIKATION

Vor 30 Jahren machte sich der inzwischen verstorbene Meisteruhrmacher Roger Dubuis mit seiner eigenen Uhrenmarke selbstständig. Dabei bestimmten Komplikationen sein Handeln. 2009 lieferte die Manufaktur ihre erste Grande Complication mit Manufakturwerk an einen Kunden. Für die Verantwortlichen bedeutet diese hochfliegende Bezeichnung, dass in der zeitbewahrenden Mechanik mindestens drei anspruchsvolle Zusatzfunktionen zusammenfinden müssen. Pünktlich zum runden Markengeburtstag im Jahr 2025 wartet die Manufaktur Roger Dubuis mit ihrem

zweiten Grande-Complication-Kaliber auf. Es nennt sich RD 118 und besteht aus nicht weniger als 684 Bauteilen. Neben der Zeitanzeige gibt es auch einen ewigen Kalender mit retrograder Datums- und Wochentagsanzeige, eine Minutenrepetition sowie ein fliegend gelagertes Tourbillon. Jedes der nur acht gefertigten Werke mit Selbstaufzug durch Doppel-Mikrorotor und 60 Stunden Gangautonomie trägt wie die damit ausgestattete Roségold-Excalibur das anspruchsvolle Genfer Qualitätssiegel.

ODYSSEUS IN HONIGGOLD

Als A. Lange & Söhne 2019 die Odysseus vorstellte, war das eine kleine Revolution bei der nach dem Mauerfall wiederbelebten Manufaktur. Erstmals gab es ein Serienmodell mit Gehäuse und Band aus Edelstahl. Wer ein solches Exemplar möchte, muss weiterhin Schlange stehen. Nicht anders ist es bei der Titanversion. 2025 wartet das deutsche Traditionsunternehmen mit Honey Gold auf. Der Name des 2010 lancierten Werkstoffs resultiert aus seinem speziellen Farbton. Als Basis für diese Sonderlegierung dient 18-karätiges Weissgold ohne Beimischung von Palladium, Nickel oder Silber. Für den dezent honigfarbenen Schimmer werden etwas Kupfer, Zink und Silizium beigemischt. Darüber hinaus bewirkt ein abgestimmtes thermisches Verfahren die beachtliche Härte von 320 HV. Wie gehabt verfügt die 40.5 Millimeter grosse und 11.1 Millimeter hohe Schale einen transparenten Boden. Dahinter agiert das aus 312 sorgfältig finissierten Teilen montierte Automatikkaliber L155.1. Bei der Auflage halten sich die Sachsen zurück. Nach 100 Exemplaren mit Limitierungsgravur endet die Produktion.

JAHRESKALENDER AUS

VILLERET

Bei Montblanc ist der 1858 Geosphère Annual Edition nicht die erste Armbanduhr, deren Kalendarium Ende Februar einer manuellen Nachbesserung Gegensatz zu dem, was es schon gab, besitzen die feines Handaufzugswerk aus den Ateliers von Doch damit nicht genug. Mit von der Partie ist geltes Zeitzonen-Dispositiv. Für eines der Uhrwerke Handwerker insgesamt 336 Komponenten schliessend zu einem funktionsfähigen Ganzen Stündlich vollzieht die Schraubenunruh entschleunigte schwingungen. Kraft für 65 Stunden ununterbrochener speichert die Zugfeder. Nach Regulierung und Prüfung freie Funktion wandert die exklusive Mechanik Edelstahlgehäuse mit Weissgold-Lünette. 42 Millimeter Durchmesser, 13.3 Millimeter die Gesamthöhe. Als Ausdruck des Besonderen versteht manuell mit der nördlichen Hemisphäre bemalten in 24 Stunden einmal um seine Achse. Ein weiteres Merkmal des Aussergewöhnlichen ist im äusseren Monatsring zu sehen. Statt Juli steht dort Minerva zu lesen. Vor der Lieferung muss jedes der 100 Exemplare den 500 Stunden dauernden Montblanc-LaboratoryTest bestehen.

INGENIEUR

IN KLEIN

Die in den frühen 1970er-Jahren von Gérald Genta gestaltete Ingenieur kann mit Fug und Recht als IWC-Ikone gelten. Nach längerem Dornröschenschlaf feierte sie 2023 ihr Comeback mit 40 Millimetern

Durchmesser. Speziell für Frauen, aber schlanken Handgelenken ist dieser Durchmesser gross. Daher bringt die Schaffhauser Manufaktur nun eine Version, welche nur 35 Millimeter misst. Trotz geringerer Dimensionen bleiben Optik und Ergonomie von Gehäuse und Gliederband uneingeschränkt erhalten. In Edelstahl gibt es diesen Newcomer mit schwarzem oder versilbertem Zifferblatt. So oder so besitzen die Schalen vorne ein beidseitig entspiegeltes Saphirglas und rückwärtig einen Sichtboden, durch den sich das Automatikkaliber 47110 mit 42 Stunden Gangautonomie zeigt. Bei bis zu zehn bar Druck ist Wasser chancenlos, ins Innere vorzudringen.

FÜR KOSMOPOLITEN

Durchweg positive Resonanz erfuhr der Tonda PF GMT Rattrapante von Parmigiani Fleurier. Mit rattraper, zu Deutsch einholen, assoziieren Uhrenkenner spontan einen Schleppzeiger-Chronographen. Den sucht man bei dieser Reise-Armbanduhr allerdings vergebens. Sein flaches, aus 215 Komponenten assembliertes Mikrorotor-Automatikkaliber PF 051 mit 48 Stunden Gangautonomie besitzt gleich zwei Zeiger zur Darstellung der Stunden. Im Zuge von Flügen über Zeitzonengrenzen hinweg lässt sich der farblich mit dem Minutenzeiger korrespondierende Zeiger per Knopfdruck schrittweise zur jeweiligen Ortszeit verstellen. Das goldfarbene Pendant bewahrt stets die Heimatzeit. Zurück daheim bewegt ihn der Kronendrücker ruckzuck unter den OrtszeitStundenzeiger. So einfach kann es gehen. 40 Millimeter misst das Sichtboden-Stahlgehäuse, dessen Wasserdichte bis zu sechs bar reicht. Neu ist eine Version mit handguillochiertem Zifferblatt in Verzasca-Grün. Die Zeit stellen ein roségoldener und zwei weissgoldene Zeiger dar.

© IWC

RUNDE MARATHONMECHANIK

Die Calatrava-Referenz 5328G-001 verkörpert im Hause Patek Philippe eine Premiere. Eine runde Armbanduhr mit acht Tagen Gangautonomie fand sich in der Kollektion bislang nämlich noch nicht. Auf mechanische Ahnen kann dieser Zeitmesser mit dem neu entwickelten Handaufzugskaliber 31-505 8J PS IRM CI J dennoch zurückblicken. Bereits in den 1930er-Jahren offerierte das Genfer Traditionsunternehmen Rechteckiges fürs Handgelenk, welches eine gute Woche ohne manuellen Energienachschub auskommt. Im Jahr 2000 sorgte die Referenz 5100 10 Jours für Aufsehen. 2003 folgten das 10 Jours Tourbillon, Referenz 5101P, und 2013 die Gondolo 8 Days, Day & Date Indication, Referenz 5200. Das hierfür entwickelte Handaufzugskaliber 28-20 REC 8J PS IRM C J diente als Basis für die runde, aus 256 Komponenten assemblierte Marathonmechanik in besagter Weissgold-Calatrava mit 41 Millimetern Durchmesser und guillochiertem Clous-de-Paris-Nagelmusterdekor am Gehäusemittelteil.

Natürlich begnügte sich Patek Philippe nicht mit blosser Umgestaltung. Die uhrmacherische Evolution umfasste das Energiemanagement sowie den blitzschnellen Wechsel von Datum und Wochentag. Das System des augenblicklichen Fortschaltens entspricht prinzipiell jenem des Automatikkalibers 240 PS CI J LU in der Cubitus. Mit von der Partie sind Pulsomax-Hemmung und Spiromax-Unruhspirale aus amagnetischem und thermisch stabilem Silinvar. Die Lieferung erfolgt mit patentierter Dreifachfaltschliesse aus weissem Gold und zwei selbst tauschbaren Lederbändern.

AKKURAT GESPRUNGEN

Weil Gérald Genta springende digitale Stundenanzeigen liebte, stattete er etliche seiner Kreationen damit aus – wohl wissend, dass die rasche Fortschaltung der hinter dem Zifferblatt drehenden Scheibe verglichen mit einem klassischen Stundenzeiger ein Vielfaches an Energie verlangt. 2000 gründete der Stardesigner seine neue Uhrenmarke Gerald Charles, welche sich heute im Eigentum der italienischen Familie Ziviani befindet. Anlässlich des 25. Geburtstags sowie der Eröffnung eines kleinen Museums in Genf greift Gerald Charles das Erbe des 2011 verstorbenen Gestaltungsmaestro auf, und zwar in Gestalt der Maestro GC39 25th Anniversary Edition. In 100 Titan-Armbanduhren, Masse 42 mal 42 Millimeter, tickt das neu entwickelte Manufakturkaliber 4.0 mit eigens dekoriertem Zentralrotor. Vorderseitig findet sich ein selbst entwickelter Mechanismus zur springenden Darstellung der Stunden in einem segmentförmigen Ausschnitt des durch eine sogenannte Meta-Guillochage dekorierten Lapislazuli-Zifferblatts. Für eines der 6.15 Millimeter hohen Uhrwerke, dessen Gangautonomie circa 50 Stunden währt, benötigen die Uhrmacher 265 Bauteile. Genfer Streifen und Perlage-Finish sind Ehrensache. Die Zahnräder des Springstunden-Moduls tragen eine Rhodium-Beschichtung.

LANDBEWOHNER

Kennern der Uhrenmanufaktur Rolex, ihrer Biographie und Produktpalette erscheint die neue Land-Dweller auf den ersten Blick wie eine gute alte Bekannte. Das Gesamtkunstwerk mit ebener Vorderseite, geriffelter Lünette, charakteristischem Genta-Knick und integriertem flachem Jubilee-Armband haben sie doch schon einmal gesehen. Und damit liegen sie keineswegs falsch. 1974 debütierte die Oyster-Perpetual-Referenz 1630 und 1977 die Oysterquartz. Beide besassen diese Optik. Hinter dem, was die mit Abstand grösste Schweizer Uhrenmarke während der Watches and Wonders erstmals

zeigte, stehen sie jedoch vor allem in technischer Hinsicht weit zurück. Mit ungewöhnlich flotten fünf Hertz oszilliert die Unruh des mit Innovationen gespickten Automatikkalibers 7135. Starken Magnetfeldern wirken eine Syloxi-Unruhspirale aus temperaturstabilem Silizium und erstmals in der Uhrengeschichte eine Unruhwelle aus Keramik entgegen. Als absoluter technischer Höhepunkt kann die komplett neu entwickelte und energetisch hocheffiziente Dynapulse-Hemmung gelten. Auch hierfür verwendet die Manufaktur den Werkstoff Silizium. Erfreulicherweise zeigt sich die ganze Mechanik samt skelettiertem Kugellagerrotor aus 18-karätigem Massivgold durch einen Sichtboden im 36 oder 40 Millimeter messenden Gehäuse aus Rolesor-Weissgold, Everose-Gold oder Platin. Die erste Kollektion umfasst insgesamt zehn verschiedene Referenzen, darunter auch solche mit funkelnden Diamanten am Glasrand. Für genügend Wahlmöglichkeiten ist also gesorgt.

COMEBACK DES 135

Seit der Gründung im Jahr 1865 durch Georges Favre-Jacot ist Zenith in Le Locle zu Hause. Neben dem 1969 lancierten ElPrimero- Chronographen gehört das in den 1940er-Jahren gefeierte Kaliber 135 zu den Referenzprodukten der traditionsreichen Manufaktur. Präzisionsfanatiker aus aller Welt schwören auf dieses mehrfach preisgekrönte Handaufzugswerk, das es seit Jahrzehnten nur noch in Vintage-Armbanduhren zu kaufen gab. Anlässlich des runden Geburtstags kehrt die tickende Ikone zurück – logischerweise unter Berücksichtigung jener technischen Fortschritte, welche inzwischen in die Uhrmacherkunst Einzug gehalten haben. Im Vergleich zu damals speichert die Zugfeder nun Energie für 72 statt einstmals 40 Stunden ununterbrochenen Tickens. Zur optimierten Zahnradgeometrie gesellt sich ein Sekundenstopp. Geblieben sind die damals aussergewöhnliche Konstruktion der Mechanik und eine grosse Schraubenunruh, welche mit sehr moderaten 2.5 Hertz oszilliert. Die einstmals augenfällige ExzenterFeinregulierung wich einem v-förmigen Rückerzeiger. Vor dem Einbau ins Platingehäuse mit zeitgemässen 39.15 Millimeter Durchmesser muss jedes Uhrwerk seine Chronometer-Ganggenauigkeit bei der COSC unter Beweis stellen. Die Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden drehen sich bei der JubiläumsG.F.J. vor einem blauen Lapislazuli-Zifferblatt.

Nicht bei der Watches and Wonders vertreten waren Richard Mille, Blancpain und Omega. Spannende Neuheiten haben diese Marken aber vorzuweisen.

LICHTREFLEXE UND ARCHITEKTUR

Beim neuen RM 75-01 Flying Tourbillon Sapphire von Richard Mille prägte die Vision einer Verbindung von Unterwasserwelt und gotischer Kunst das Design des charakteristischen Saphir-Gehäuses samt dem darin verbauten Skelettkaliber RM 75-01. Durch seine Proportionen erinnert der markante rotgoldene Höhenring an eine architektonische Kuppel. Er bietet dem exklusiven Handaufzugswerk einen würdigen Rahmen. Super-LumiNova-Akzente lassen die Säulen der tonneauförmigen Schale bei Dunkelheit nachleuchtend erstrahlen. Die Transparenz des Schalenmaterials bringt das durchbrochen gestaltete Uhrwerk mit etwa 65 Stunden Gangautonomie, nur rückwärtig gelagertem und relativ schnell drehendem Federhaus sowie fliegendem Minutentourbillon adäquat zur Geltung. Das für sichere Funktion der Zeitmechanik unerlässlich steife Kalibergestell fertigt Richard Mille aus Grade-5Titan. Dessen Legierung besteht aus 90 Prozent Titan, sechs Prozent Aluminium und vier Prozent Vanadium. Seine Veredelung erfolgt mithilfe einer rotgoldenen und grauen PVD-Beschichtung. Mehr als 1000 Stunden Arbeit braucht es zur Herstellung des dreiteiligen Gehäuses aus einem Saphir-Block, der mehrere Dutzend Kilogramm auf die Waage bringt. Allein das Schleifen nimmt 40 Tage

© Zenith

in Anspruch. Die Qual der Wahl besteht zwischen drei verschiedenen Modellen. Jeweils zehn besitzen farbige Saphir-Akzente, 15 präsentieren sich komplett farblos. Alle verfügbaren Varianten sind von der Unterwasserwelt inspiriert.

SCHWARZ UND INNOVATIV

Zu den Ikonen der Uhrenmarke Blancpain gehört zweifellos die Fifty Fathoms. Dieser Taucher-Armbanduhr stellte das Unternehmen im Jahr 1956 die Modelllinie Bathyscaphe als eine Art urbanes Alter Ego zur Seite. Neu ist die Version Ceramic 5000 mit, wie der Name bereits andeutet, schwarzem Keramik-Outfit. Drei Zeiger für Stunden, Minuten und Sekunden drehen vor einem grünen Sonnenschliff-Zifferblatt. Wasserscheu ist der Newcomer nicht. Möglich sind Tauchgänge bis zu 300 Metern Tiefe, wo ein Druck von 30 bar auf der 43.6 Millimeter grossen Schale lastet. Damit man rechtzeitig wieder nach oben kommt, lässt sich die Tauchzeit-Drehlünette nur in einer Richtung verstellen. Das Gehäuse umfängt ein hauseigenes Automatikwerk vom Kaliber 1315. Drei seriell geschaltete Zugfedern speichern Kraft für rund fünf Tage Gangautonomie. Für kontinuierlichen Energienachschub sorgt eine Schwungmasse aus 18-karätigem Gold. Die fürs Gehäuse verwendete Hightech-Keramik ist fünfmal so hart wie Edelstahl, 25 Prozent leichter, kratzfest und zudem hypoallergen. Als Besonderheit kann das Armband gelten. Damit sich seine Keramikglieder nicht berühren und so den Tragekomfort stören, wendet Blancpain ein patentiertes Montagesystem mit nockenförmigen Stiften an.

NEUES MATERIAL, NEUER LOOK

In der Kollektion von Omega spielt die Taucheruhrenlinie Seamaster Diver 300M eine ungemein wichtige Rolle. Als Vorbild für die neuesten Repräsentanten diente die 007-Edition aus dem JamesBond-Film «Keine Zeit zu sterben». Förmlich ins Auge sticht das Material der 43 Millimeter messenden Schale und des daran befestigten Mesh-Armbands. Beim verwendeten Bronze Gold handelt es sich um eine neuartige Legierung aus Bronze, Gold, Palladium und Silber. Ein Edelmetallanteil von 37.5 Prozent Bronze gestattet die Punzierung als neun Karat. In hoher Korrosionsbeständigkeit ohne Grünspan-Oxidation bestehen die Vorteile des Werkstoffs. Er altert langsam und behält seine natürliche Patina über einen längeren Zeitraum hinweg. Zur ausdrucksstarken Optik trägt der burgunderrote Lünettenring aus oxaliertem Aluminium massgeblich bei. Er trägt eine Tauchzeitskala aus Vintage Super-LumiNova. Aufs markante Leuchtzifferblatt aus eloxiertem Aluminium, vor dem ein ebenso augenfälliges Zeigertrio mit nachleuchtenden Eigenschaften dreht, blickt man durch kratzfestes Saphirglas. Die Zeit bewahrt das durch einen Sichtboden beobachtbare Automatikkaliber 8806. Seine Präzision und Resistenz gegen Magnetfelder belegt die Master-Chronometer-Zertifizierung. Auf Grundlage der Vorgaben des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (METAS) erfolgen die diesbezüglichen Tests.

© Blancpain

WUSSTEN SIE

SCHON...?

VOR 500 JAHREN

1525 überraschte Siora Marina bei einer adligen Hochzeit in Venedig alle Gäste mit durchstochenen Ohren und Perlenohrringen. Schon bald eroberten diese Schmuckstücke die Modewelt und auch die Kunst.

Am 6. Dezember 1525 wurde der lokale Chronist Marin Sanudo der Jüngere in Venedig von Francesco Bragadin als Berichterstatter zur Hochzeit seiner Nichte mit Sir Lorenzo da Mula geschickt. Das Fest war grossartig mit seinen mehr als 300 geladenen adeligen Gästen, von denen zudem viele wichtige Ämter der Regierung der Republik Venedig bekleideten, und ihren prachtvoll gewandeten Damen.

In seinen Tagebüchern allerdings verwies Sanudo nicht nur auf die Pracht des Events, sondern vor allem auf einen ganz besonderen Umstand, der nicht nur ihn schwer beeindruckt hatte: «... ich sah unter den Adligen Siora Marina, Tochter des Filippo Sanudo, meines Verwandten, und Ehefrau von Zuane Foscari, welche sich hatte die Ohren durchstechen lassen und an einem schmalen goldenen Reifen grosse Perlen trug.»

Der Erfolg war Siora Marina gesichert, alle bestaunten sie, und vor allem die anderen Damen waren von einem gewissen Neid erfüllt, denn die herrlichen Perlen liessen die Schönheit der Siora Marina besonders erstrahlen.

Auch wenn Sanudo diese neue Mode überhaupt nicht gefiel – Ohrringe seien Gebrauch afrikanischer Frauen und missfielen ihm sehr –, liess sich der Siegesmarsch dieses Schmuckstücks nicht aufhalten: Frauen aller Schichten fanden schnell Gefallen an der neuen alten Mode.

Ohrringe kannte schon die Antike: Von den Sumerern (drittes Jahrtausend vor Christus) bis zu den Römern wurde dieser Schmuck getragen – von Männern und/oder Frauen. Auch in der Bibel finden sich im Alten Testament positive (Hesekiel, 16.12) wie auch negative (Moses 35.2–4) Kommentare zu Ohrringen, hier in Bezug auf Frauen. Im Mittelalter dominierte eine durch die Kirche postulierte negative Beurteilung des profanen und darum verwerflichen Schmucks, vor allem da durch die Perforierung des Ohrs die göttliche Schöpfung «Mensch» beschädigt wurde.

Dass das Schmuckstück gerade im 16. Jahrhundert in die Schmuckschatullen der Damen zurückkehrte, hat unter anderem mit dem Beginn der Neuzeit in der Renaissance zu tun, mit dem eine Hinwendung zum irdischen Schönen einherging.

Kaufen konnten – und können – die venezianischen Damen die nun und bis heute sehr begehrten Schmuckstücke in immer grösserer Vielfalt in der Ruga dei Oresi. Während in Venedig die meisten Strassen «Calle» heissen, wurden nur Einkaufsstrassen nach dem Vorbild des französischen Wortes «Rue» in Venedig «Ruga» genannt, so auch die elegante «Ruga» der Goldschmiede am Rialto. Es wird berichtet, dass schon im Jahre 1526 der Goldschmied Battista Rizzoletti in nur drei Monaten Ohrringe im Wert von 10’000 Dukaten verkaufte (mit einem Dukaten kam man eine Woche als Lebensunterhalt gut aus).

Protagonistin der Ohrringmode wurde die Perle, vor allem die grossen «barocken Perlen» aus den südlichen Meeren, die, als Hängeohrringe mit ihren unregelmässigen Formen in vielfältigste Goldschmiedearbeiten gefasst, nicht nur das Gesicht der Damen umschmeichelten, sondern zugleich auch Ausdruck ihres Reichtums waren.

Auch in die zeitgenössische Malerei hatte der Ohrring als Accessoire modebewusster Damen schnell Eingang: Malte Bernardino Licinio noch im Jahre 1524 eine blonde venezianische Schönheit ohne Ohrschmuck (Bernardino Licinio, Porträt einer Frau, Venedig, Ca’d’Oro, 1524), so zeigen viele Porträts Tizians nach 1525 Schönheiten mit Ohrring (Tizian, La Bella, Florenz, Palazzo Pitti, 1536). Natürlich gab es auch Damen, die diese neue Mode ebenso wenig schätzten wie Marin Sanudo – so die Dogaressa Morosina Morosini, die sich 1597 von Palma il Giovane als ehrenvolle Dame ohne Ohrring und dafür mit grossem Kreuzanhänger an der Kette portraitieren liess (Palme il Giovane, Morosina Morosini, Venedig, Museo Correr, nach 1597).

Autor_Urs Huebscher

CHARAKTER

Unvergleichlich raffiniert und technisch hochkomplex: Mit den RM 74-01 und RM 74-02 In-house Automatic Tourbillons präsentieren sich zwei neue Varianten des hauseigenen Tourbillon-Manufakturkalibers mit Automatikaufzug. Die beiden markanten Modelle, die über das gleiche ultraskelettierte Herz verfügen, zeichnen sich durch ihre Gehäusematerialien wie auch durch ihre einmalige Optik aus: zweieiige Zwillinge mit einzigartigen Persönlichkeiten.

Die RM 74-01 kleidet sich in graues Cermet, das sich aufgrund seiner bemerkenswerten Korrosionsbeständigkeit und Kratzfestigkeit besonders zur Verwendung für Uhrengehäuse eignet. Graues Cermet kombiniert die Leichtigkeit von Titan mit der Härte von Keramik und besteht aus einer metallischen Zirkonium-Matrix, die von Hochleistungskeramik verstärkt wird. Die Härte dieses Materials ist mit der eines Diamanten vergleichbar. Es hat Richard Mille und die Mikrotechnologiespezialisten der Groupe IMI viele Jahre gekostet, dieses Material und seine einzigartige graue Farbe zu entwickeln. Vervollständigt wird die Konstruktion durch ein Gehäusemittelteil sowie Brücken und Platine aus Grade-5-Titan.

Die RM 74-02 wiederum wird von einem anderen Material veredelt, das Richard Mille exklusiv in der Uhrmacherkunst zum Einsatz bringt: Gold Carbon TPT®. In diesem Fall bestand die technische Herausforderung darin, ein einzigartiges Verbundmaterial (Carbon TPT®) mit einem Edelmetall (Blattgold) zu verschmelzen – seine Entwicklung erforderte jahrelange Arbeit. Als

Uhrenkomponente, deren Widerstandsfähigkeit nur von ihrer Leichtigkeit übertroffen wird, erzeugt es einen herrlichen Kontrast zwischen dem mattschwarzen Carbon und dem Glanz des Goldes. Seine dunkle Silhouette ist mit Fäden aus 24-karätigem Gold durchzogen, dessen Glanz sich über die gesamte Platine und das rotgoldene Gehäusemittelteil mit seinen polierten Säulen bis zur gelbgolden gerahmten Krone erstreckt.

Im Herzen dieser beiden Modelle schlagen hauseigene Manufakturkaliber: das CRMT6 bei der RM 74-01 und das CRMT5 bei der RM 74-02. Als Materialien für Platine und Brücken wurde für die RM 74-01 PVD-beschichtetes, im ElektroplasmaVerfahren behandeltes Grade-5-Titan gewählt, während die RM 74-02 Gelb- und Rotgold den Vorzug gab. Im Rhythmus eines Tourbillon-Regulators mit frei schwingender Unruh wird der konstante Energiefluss von

ELEGANZ UND UHRMACHERKUNST IN PERFEKTION.

ihren schnell drehenden Federhäusern über ein Räderwerk mit Evolventenverzahnung verteilt, um 50 Stunden dieses mechanischen Balletts zu gewährleisten.

Beide Uhrwerke beziehen ihre Energie von einem Rotor mit variabler Geometrie, der es ermöglicht, den Aufzug jeder Uhr dem Profil ihres Besitzers anzupassen.

Die charakteristisch schlanken Linien der RM 74-01 und der RM 74-02 setzen grandios ihr jeweiliges Tourbillon in Szene, die majestätisch bei sechs Uhr platziert sind. Die aussergewöhnlich feine Dekoration der Höhenringe mit abgeschrägten Festons lenkt den Blick auf das Uhrwerk, während die anmutigen Veredelungen von Hand diesen beiden raffinierten Modellen, die Eleganz und Uhrmacherkunst in Perfektion vereinen, den letzten Schliff geben.

PRESTIGE

TFUNKELND DURCH DEN SOMMER

GEMGÈNEVE

Brosche

TIFFANY HARDWEAR
Gliederkette in 18 Karat
Gelbgold mit Pavé-Diamanten
CARTIER
Armband

KOBLER ZUG

Handgefertigter

Ohrschmuck aus Platin

LLEVY'S FINE JEWELRY

Art-déco-inspirierter

Ring aus Platin mit Aquamarin und Diamanten

Ring All Gens Collection

Gladius-Armband, Swiss made

MANDANA
GIBERG
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OMEGA DIE NASA

Ein Meisterwerk der Uhrmacherkunst trifft auf einen grossen Traum der Menschheit: Die OMEGA Speedmaster schrieb 1965 Geschichte, als sie von der NASA offiziell für bemannte Raumflüge zertifiziert wurde. So wurde sie zum Symbol für Präzision und Zuverlässigkeit unter Extrembedingungen – und flog schliesslich an den Handgelenken der Astronauten bis zum Mond. Auch 60 Jahre später strahlt die Speedmaster den Pioniergeist jener Epoche aus, der bis in die Gegenwart reicht.

Autor_Mario Hetzel

Am 1. März 1965 markierte ein offizielles Schreiben der NASA den Beginn einer der aussergewöhnlichsten Reisen in der Geschichte der Uhrmacherei. Die OMEGA Speedmaster wurde zur ersten und einzigen Uhr erklärt, die «für alle bemannten Weltraummissionen flugtauglich» ist. Von diesem Moment an war sie nicht nur ein Chronograph, sondern ein Sinnbild für Präzision unter Extrembedingungen. In den folgenden Jahren begleitete sie alle NASA-Missionen, auch die der Apollo 11 zur ersten Mondlandung. So wurde sie zum stillen Zeugen menschlicher Pionierleistungen und zur ersten Armbanduhr, die auf der Mondoberfläche getragen wurde. Doch beginnen wir am Anfang der Geschichte …

KENNEDY UND DER SPACE RACE

Drei Jahre vor der Zertifizierung der Speedmaster – im Jahr 1962 – hielt der damalige US-Präsident John F. Kennedy eine der berühmtesten politischen Ansprachen des 20. Jahrhunderts. In seiner Rede im Rice

WIE EINE UHR

DEN WELTRAUM EROBERT

Stadium erklärte er es zum Ziel seiner Politik, noch im laufenden Jahrzehnt Astronauten zum Mond und zurück zu bringen. Dieses Versprechen setzte Kräfte in Bewegung – nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern weltweit. Der sogenannte «Space Race» zwischen den USA und der Sowjetunion, der bereits seit den 1950er-Jahren voll im Gange war, erhielt einen weiteren beispiellosen Schub – und wurde zum Wettlauf zum Mond.

Im Kontext des Kalten Kriegs war dieses Wettrennen ein Symbol technologischer Stärke. Wissenschaft und Technik wurden mobilisiert, um das scheinbar Unmögliche möglich zu machen.

Die NASA befand sich im Aufbau ihrer grossen Raumfahrtprogramme, angefangen mit Mercury, gefolgt von Gemini und schliesslich Apollo. Es war eine Zeit des unbändigen Vorwärtsdrangs –getragen von Pionieren, Visionären und Präzisionsmaschinen.

WELCHE UHR IST FÜR DEN WELTRAUM BESTIMMT?

Das Mercury-Programm, das erste bemannte Raumfahrtprogramm der Vereinigten Staaten, endete 1963, ein Jahr nach Kennedys berühmter Rede. Im Zuge dessen wandten sich die NASA-Astronauten an ihren Einsatzleiter Deke Slayton mit einem scheinbar einfachen Wunsch: eine Armbanduhr, die auch im Weltraum zuverlässig ihren Zweck erfüllt. Doch dieser Wunsch hatte enorme Tragweite. Im All, wo die Bordcomputersysteme jederzeit ausfallen konnten, konnte diese Uhr zum potenziellen Lebensretter werden. Sie sollte ein Back-up-System sein, das die Kontrolle über Zeitfenster, Rückkehrmanöver oder Korrekturberechnungen sichern musste –millimetergenau, sekundengenau, zuverlässig bis zum Äussersten. 1964 startete Slayton eine offizielle Ausschreibung: Er wandte sich an die weltweit führenden Uhrenmarken mit der Bitte, hochwertige Armbandchronographen einzureichen. Vier antworteten – unter ihnen die Schweizer Uhrenmanufaktur OMEGA.

© Courtesy of John F.Kennedy Presidential Library & Museum

ELF PRÜFUNGEN, WIE SIE ANSPRUCHSVOLLER NICHT SEIN KONNTEN

Drei Hersteller sendeten schliesslich funktionsfähige Chronographen ein, OMEGA schickte ihre Speedmaster ST 105.003 ins Rennen – genau das gleiche Modell war in den Boutiquen der Marke zum Kauf erhältlich. Die Testuhren wurden an James Ragan übergeben, einen NASA-Ingenieur mit der Verantwortung, sämtliche Astronautenausrüstung auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Funktionalität zu testen. Ragan wusste: Was nicht auch unter Extrembedingungen hundertprozentig funktioniert, hat keinen Platz im All. Die Prüfungen, denen sich die Uhren unterziehen mussten, waren beispiellos: elf strengste Tests, die die realen Bedingungen im Weltall simulierten. Konnten die ausgewählten Uhren diesen technisch standhalten?

Bereits beim ersten Test, dem Hitzetest – 30 Minuten bei 93 Grad Celsius im Teilvakuum –, scheiterten die Uhren der beiden anderen Hersteller, die OMEGA Speedmaster hielt stand. Die fol-

löste Gläser oder technische Fehlfunktionen. Selbst James Ragan war überrascht: «Die Bedingungen waren für Geräte gedacht, die fest in Raumfahrzeuge eingebaut wurden.»

DIE WAHL DER ASTRONAUTEN

Doch der NASA-Ingenieur bestand darauf, auch die zukünftigen Träger der Uhr miteinzubeziehen: die Astronauten selbst. Ohne Vorwissen über die Testergebnisse erhielten sie die verschiedenen Modelle zur Auswahl. Und das Urteil war eindeutig: Sie entschieden sich einstimmig für die OMEGA Speedmaster. Der Grund? Ihre Präzision, Ablesbarkeit, Robustheit – und die intuitive Bedienung selbst unter Stress und mit Handschuhen. «Das hat mir das Leben leichter gemacht», sagte Ragan später. «Ich konnte den Programmleitern sagen: Diese Uhr hat nicht nur alle Tests bestanden, sondern ist auch der Favorit der Astronauten.»

VOM ERSTEN WELTRAUMFLUG BIS ZUR MONDLANDUNG

Am 23. März 1965 – also nur drei Wochen nach der offiziellen NASA-Zertifizierung – flog die Speedmaster erstmals ins All. Bei der Gemini-3-Mission trugen die Astronauten Virgil «Gus» Grissom und John Young die Uhr am Handgelenk. Sie ging als erster bemannter Flug eines US-amerikanischen Zwei-Mann-Raumschiffs in die Geschichte ein.

Fortan gehörte die OMEGA Speedmaster zur Standardausrüstung – mit einer einzigen Modifikation: einem extralangen Klettverschlussband, damit sie über dem Raumanzug getragen werden konnte. Somit war der Zeitmesser immer dabei – bei jeder Mission, bei jedem Weltraumspaziergang, bei jedem Wiedereintritt in die Atmosphäre.

genden Tests waren nicht weniger anspruchsvoll: Den Uhren wurden extreme Kälte (vier Stunden bei minus 18 Grad Celsius), abwechselnd Hitze und Kälte im Vakuum, zehn Tage bei fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit und bis zu 70 Grad Celsius Aussentemperatur oder auch 48 Stunden in sauerstoffreicher Atmosphäre bei 70 Grad Celsius abverlangt. Sie wurden sechs Stössen mit 40 g auf alle Raumachsen und einer Beschleunigung bis zu 16 g über verschiedene Achsen hinweg ausgesetzt. Sie standen einmal unter Niederdruck als Simulation der extrem dünnen Atmosphäre, dann wieder unter Hochdruck als Simulation des realen Drucks beim Raketenstart. Und zu guter Letzt wurden sie Vibrationen über Frequenzen bis 2000 Hertz und Lautstärken bis 130 Dezibel –lauter als ein startender Jet – ausgesetzt. Kurzum: Die Zeitmesser wurden im wahrsten Sinne an ihre Grenzen gebracht. Die OMEGA Speedmaster überstand als einzige alle Tests fehlerfrei. Die Uhr blieb stabil, präzise und intakt. Die anderen Modelle zeigten Schwächen durch geschmolzene Zeiger, abge -

Am 20. Juli 1969 wurde Kennedys Vision – und ein Traum der Menschheit – schliesslich Wirklichkeit: Im Rahmen der Apollo-11-Mission betraten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen die Mondoberfläche. Während Armstrong die unterste Stufe der Mondlandefähre verliess, verblieb seine Uhr an Bord – als Back-up-Zeitmesser. Aldrin hingegen trug seine Speedmaster am Handgelenk. Damit wurde sie zur ersten Uhr auf dem Mond. Ein epochaler Moment – für die Menschheit, für die Raumfahrt, für OMEGA. Und die Speedmaster stellte schliesslich unter Beweis, dass ihr selbst die Zeit im All nichts anhaben kann.

TECHNOLOGIE TRIFFT AUF ÄSTHETIK

Aber was machte diese Uhr nun so einzigartig, dass sie sich selbst für die Extrembedingungen des Weltalls eignete? Die OriginalSpeedmaster von 1957 war ursprünglich für Rennfahrer konzipiert und somit bereits mit vielen Schutztechnologien ausgestattet – gebaut für Geschwindigkeit und äus serste Belastung. Ihre Gehäusekonstruktion, die O-Ring-Dichtungen, die berühmte «Naiad»-Krone und das spezielle Hesalitglas machten sie zu einem unglaublich robusten Chronographen. Gerade das Hesalitglas erlaubte eine vorteilhafte Flexibilität, die es bei harten Stössen bruchsicher machte. Denn das Letzte, was sich ein Astronaut bei einer Mission wünscht, sind kleine Glasfragmente, die in der Raumsonde herumschweben.

Als erster Zeitmesser hatte die Speedmaster die Tachymeterskala erstmals auf der Lünette statt auf dem Zifferblatt verbaut – eine Designinnovation, die die Bedienfreundlichkeit revolutionierte. Ein zusätzlicher Vorteil war ausserdem das besonders gut ablesbare Zifferblatt, was für die Rennfahrer auf der Strecke eine Notwendigkeit war. Diese Eigenschaft wurde durch Tritium-Leuchtmasse auf den Stabzeigern und den Stundenindizes sogar noch verbessert, denn in den dunkelsten Ecken des Weltraums ist herausragende Ablesbarkeit ein entscheidender Faktor. Und schliesslich war da noch das Uhrwerk Kaliber 321, entstanden aus dem 27 CHRO C12 – ein Meisterstück der Uhrmacherkunst, dessen Säulenradkonstruktion bis heute beispielhaft für OMEGAs Streben nach Präzision und Expertise im Bereich der Feinmechanik steht.

DIE SPEEDMASTER BLEIBT EINE UHR MIT SEELE –ABER IMMER AUF HÖHE DER ZEIT.

1946

Die Speedmaster ST 105.003, das von der NASA zertifizierte Modell mit dem Speedmaster-Design der dritten Generation

2020

EIN DESIGN, DAS ÜBER JAHRZEHNTE BESTAND HAT

Obwohl sie sich technisch weiterentwickelt hat, blieb das Gesicht der Speedmaster weitgehend unverändert. Ihre Linienführung, ihre Funktionalität, ihre ausgewogene Formgebung wirken heute so zeitlos wie 1965. Und dennoch: OMEGA hat das Innere immer weiter perfektioniert – mit moderneren Uhrwerken, verbesserten Materialien und Technologien wie Co-Axial-Hemmung oder einer Unruh-Spiralfeder aus Silizium Si14. Diese behutsame Weiterentwicklung war der Schlüssel zum Erfolg: Die Speedmaster bleibt eine Uhr mit Seele – aber immer auf Höhe der Zeit.

Heute, 60 Jahre nach ihrer Zertifizierung durch die NASA, ist die Speedmaster weit mehr als ein funktionaler Zeitmesser: Sie ist Sammlerstück, Prestigeobjekt und technisches Meisterwerk. In ihrer langen Geschichte hat sie zahlreiche Sondereditionen hervorgebracht – einige mit dem Original- Kaliber 321, andere mit dessen innovativen Nachfolgern, viele mit Tributcharakter an vergangene NASA-Missionen. Und doch bleibt sie stets ihrem Ursprung treu: ein Werkzeug für Abenteurer, ein Sinnbild für Präzision und Zuverlässigkeit.

Die Speedmaster Kaliber 321 – eine fast perfekte Replik des Originals, aber mit transparentem Saphirglasboden und moderner Super-LumiNova-Beschichtung auf den Indizes

2021

Die aktuelle Speedmaster Moonwatch mit Co-Axial-Hemmung, einer Unruh-Spiralfeder aus Silizium Si14 und dem neuesten Kaliber 3861 für eine verbesserte chronometrische Leistung

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FREUNDSCHAFT

Die Freundschaft zwischen Nadine Ghosn und Raphael Gübelin sowie ihre gemeinsame Leidenschaft für Edelsteine sind die Basis einer besonderen Zusammenarbeit. Entstanden ist ein farbenfrohes und fröhliches Schmuckstück, das Freundschaft, Liebe und Verbundenheit auf einzigartige Weise feiert. Mit herzförmigen Edelsteinen und meisterlicher Handwerkskunst vereint dieses Armband Kreativität und Erfahrung –der perfekte Unisex-Stacker für den Sommer!

Autor_Patrick Pfannkuche Bilder_Gübelin

Das «Sparks Heart Bracelet x Nadine Ghosn» ist das neueste Highlight in der «Sparks»-Kollektion von Gübelin. Nadine Ghosn und Raphael Gübelin verbindet seit Jahren eine enge Freundschaft, die auch der Grundstein für diese kreative Kooperation ist. So ist ein kunstvoll gestaltetes und zugleich verspieltes Schmuckstück entstanden, das sowohl Frauen als auch Männer anspricht.

Nadine Ghosn erklärt dazu: «Ich kenne Raphael seit vielen Jahren und bin tief beeindruckt vom Haus Gübelin – einer der renommiertesten Institutionen im Bereich Schmuck und Gemmologie. Gübelins Wissen und Erfahrung beim Edelsteineinkauf haben mir ermöglicht, tiefer in diese Welt einzutauchen. Ich schätze es sehr, dass Raphael den Mut hat und die umfangreichen Möglichkeiten von Gübelin vereint, um etwas zu schaffen, das heute wirklich relevant ist und den Zeitgeist trifft. Gerade dieser kühne Schritt verbindet unsere beiden Marken.»

Raphael Gübelin, der in die sechster Generation das Haus leitet, ergänzt: «Nadine ist bekannt für ihren einzigartigen Ansatz und ihre verspielte Sichtweise auf Schmuck. Mit dieser Zusammenarbeit stärken wir unsere kreativen Synergien und Nadine bringt ihre frische und zukunftsweisende Vision mit ein.» Getrieben von Pioniergeist sucht Raphael Gübelin stets neue Wege, um bei Schmuck, Uhren und Edelsteinen höchste Qualität und Innovation zu vereinen.

ALS QUELLE DER INSPIRATION

DAS SPARKS HEART BRACELET X NADINE GHOSN

Herzen sind für Nadine Ghosn ein besonderes Motiv. Sie gelten weltweit als Symbol für Liebe, Freundschaft und Verbundenheit und tragen eine tiefe emotionale Bedeutung. Dieses Armband spricht mit seiner ausdrucksstarken Symbolik direkt das Herz der Person an, die es trägt.

Gefertigt aus 18-karätigem Roségold, ist das Armband mit sorgfältig ausgewählten, herzförmigen Edelsteinen wie Tansaniten, Aquamarinen, Morganiten sowie rosa und grünen Turmalinen besetzt. Herzschliffe erfordern höchste handwerkliche Präzision und viel Rohmaterial, weshalb nur wenige Juweliere diese Form für ihre Designs wählen.

Für einen lebendigen und spielerischen Look kombiniert das Bracelet Edelsteine in verschiedenen Grössen und Farben und wird so zu einem vielseitigen Begleiter – für jeden Tag und jeden Anlass.

SPARKS – DIE KOLLEKTION

Die «Sparks»-Linie von Gübelin steht für individuellen Stil und moderne Eleganz, inspiriert vom pulsierenden Leben der Grossstadt. Jedes Schmuckstück erzählt seine eigene Geschichte und fängt den urbanen Rhythmus auf einzigartige Weise ein.

Wie bei allen Gübelin-Kreationen ziert auch das «Sparks Heart Bracelet x Nadine Ghosn» ein ikonischer Rubin – das unverkennbare Markenzeichen des Hauses. Dieser Signature Stone symbolisiert die «Deeply Inspired»-Philosophie von Gübelin und die Passion des Familienunternehmens für Farbedelsteine.

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DER LEGENDÄRE MERCEDES BENZ SL 300

Autoren_Nathalie Becker und Bruno Becker

Was macht einen legendären Sportwagen aus?

Ist es seine Geschwindigkeit, seine Leistung oder vielleicht doch sein Design? Am 6. Februar 1954 präsentierte Mercedes-Benz auf der International Motor Sports Show in New York den Seriensportwagen 300 SL, Baureihe 198.

Es ist die Geburtsstunde einer Legende – ein Sportwagen, den Mercedes-Benz von 1954 bis 1963 herstellte. Die DaimlerBenz AG hatte mit diesem Auto nicht nur ein visuelles Meisterwerk, sondern auch das schnellste Serienfahrzeug der Welt geschaffen. Doch was macht ihn so schnell? Eine grosse Rolle bei der Geschwindigkeit eines Autos spielt bekannterweise sein Gewicht – ein Aspekt, den Mercedes-Benz gemeistert hat. Das Kürzel SL steht für «superleicht» oder «sportlich leicht». Die ganze Bauweise des Sportcoupés ist darauf ausgelegt, leicht zu sein und kein überflüssiges Gewicht hinzuzufügen. Aus diesem Grund basiert das Grundgerüst des SL auf einem Gitterrohrrahmen unter der Karosserie. Diese Rahmenart wurde explizit gewählt, um eine Montur der Karosserie auf dem sehr leichten, stabilen, verwindungssteifen Skelett zu ermöglichen. Für die Konstruktion der Rahmen wurden jeweils circa 50 Meter lange Stahlrohre verwendet, die am Ende ein Minimalgewicht von nur 50 Kilogramm wogen. Die zu Dreiecken zusammengesetzten Rohrelemente bildeten den verwindungssteifen Gitterrohrrahmen, wobei die Breite des Rahmens im Bereich der Fahrgastzelle zu einer sehr hohen Stabilität führte, die auch bei hohen Geschwindigkeiten standhaft bleibt. Durch diese einzigartige Breite des Rahmens konnte der Türausschnitt erst an der Gürtellinie des Autos beginnen, wodurch sich nun die Frage stellte, wie man den Fahrgästen und den Fahrern einen bequemen Einstieg ermöglichen könnte. Die Lösung hierfür waren Türen, die bis tief in das Dach eingeschnitten wurden und sich nach oben öffnen lassen. Mit diesem Schritt veränderte Mercedes-Benz basierend auf dem Patent von Hans Trippel die Welt der Sportwagen für immer, denn nun waren die Flügeltüren erfunden, welche besonders in der heutigen Welt des Motorsports oft zitiert werden. Die Karosserie des 300 SL besteht zum grössten Teil aus Stahlblech, einem relativ schweren Material, dessen Gewicht durch die Motorhaube, die Kofferraumklappe sowie die Schwellerund Türhaut, die aus Aluminium gefertigt sind, ausgeglichen wird.

MIT FLÜGELTÜREN ZUM SIEG

DER SL IST

EINE LEGENDE UND FÜR VIELE AUTOLIEBHABER EIN TRAUM AUF VIER RÄDERN.

Blickt man auf den Innenraum des 300 SL Coupé, fällt auf, dass dieser nicht sonderlich luxuriös ausgestattet ist. Die Sitzbezüge wurden in Serie aus karierten Stoffen in vier Variationen hergestellt. Die Farbkombinationen der Muster setzen sich aus den Grundfarben Rot / Grün, Grau / Grün, Grau / Blau und Grau / Rot zusammen. Als später der Roadster mit seiner Innenausstattung aus Leder auf den Markt kam, entschieden sich jedoch die meisten Kunden für Lederbezüge. Neben den Flügeltüren ermöglicht auch ein Feature im Innenraum des Coupés einen leichteren Einstieg: Das Lenkrad wurde so konstruiert, dass es sich an der Lenkradnabe mit dem unteren Teil um 90 Grad in Richtung des Armaturenbretts klappen lässt, was mehr Platz zum Einstieg verschafft.

Der SL 300, welcher 1990 von «Motor Klassik» zum Sportwagen des Jahrhunderts gewählt wurde, war mit seinen Spitzenleistungen seiner Zeit deutlich voraus. Die Zahl 300 bei der Bezeichnung des Modells steht in der Verkaufsbezeichnung für den Hubraum, in Zentilitern gemessen. Der Motor, welcher in diesem einzigartigen Sportwagen verbaut ist, ging als erster SechszylinderViertaktmotor mit Benzindirekteinspritzung in die Geschichte ein. Er befindet sich im vorderen Bereich des Motorraums und ist längs unter der Motorhaube eingebaut. Mit einer zum Zeitpunkt des Erscheinens unvergleichlichen Leistung von 158 bis 176 Kilowatt beschleunigt der SL 300 von null auf 100 km / h in 9.3 Sekunden und ermöglicht eine Spitzengeschwindigkeit von 235 km/h. Da das Auto insgesamt sehr flach ist, musste ein Weg gefunden werden, den Motor darin einzubauen. Dies wurde durch eine Linksneigung um 45 Grad erreicht. Um diesen Meilenstein der Automobilgeschichte zu konzipieren, arbeiteten drei Meister ihres Handwerks zusammen: der Ingenieur Rudolf Uhlenhaut, welcher für die Gesamtkonzeption verantwortlich war, Hans Scherenberg, auf dessen Forschungsarbeiten die Benzindirekteinspritzung sowie einige andere Besonderheiten des SL-Motors beruhten, und Friedrich Geiger, welcher den SL 300 designte.

Erstmals demonstrierte der neue SL seine Leistung beim Langstreckenrennen Mille Miglia Anfang Mai 1954 und erreichte hier den zweiten Platz, trotz seiner deutlich stärker motorisierten Gegner. Auch beim Preis von Bern im Jahr 1954 gelang ein Dreifachsieg und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans stellte er mit einem Doppelsieg und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 155.5 km / h sogar einen neuen Le-MansRekord auf. Selbst auf dem gefürchteten Nürburgring bewies sich der 300 SL gegen seine Mitstreiter und erreichte einen Vierfachsieg.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1954 begann die Serienproduktion des SL im Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen. Jedoch wurde nicht nur das Sportcoupé produziert, sondern auch eine neue Ausführung ohne Flügeltüren mit Cabriodach: der SL 300 Roadster. Für die Serienproduktion wurden kleine Veränderungen vorgenommen, welche die Serienfahrzeuge von den Rennstreckenfahrzeugen unterscheiden. Das Dreispeichenlenkrad mit Federspeichen wurde durch ein Zweispeichenlenkrad ausgetauscht und die Türverschlüsse

wurden abgeändert. Ausserdem wurden Dreiecksfenster in die Türen eingebaut und einige der Bedienknöpfe am Armaturenbrett erhielten eine neue Platzierung. Später folgten weitere Anpassungen mit dem Ziel, das Fahrerlebnis komfortabler zu gestalten, wodurch der ursprünglich lange Schalthebel, welcher direkt in das Getriebe eingriff, durch einen kurzen Hebel mit Schaltgestänge ersetzt wurde.

Nach Fertigstellung kam der Klassiker für 29’000 Deutsche Mark auf den Markt. Von 1400 der gebauten Flügeltürern wurden rund 1100 Stück in die USA verkauft. Der Roadster hingegen hatte mit 1858 Stück eine höhere Verkaufszahl. Beide Variationen des SL 300 sind heute eine Seltenheit, denn ihre Produktion wurde im Februar 1963 eingestellt.

Der SL ist eine Legende und für viele Autoliebhaber ein Traum auf vier Rädern, der bis heute einen riesigen Einfluss auf die Autowelt hat. Im Klang seines Motors hallt die Geschichte einer Ära nach, in der Technik noch mit viel Liebe zum Detail von Hand gezeichnet wurde. Auch wenn er schon lange nicht mehr hergestellt wird, lebt er trotzdem noch weiter. In Museen, auf Auktionen und in privaten Sammlungen erinnert er die Menschen daran, dass ein Auto nicht nur ein stumpfes Fortbewegungsmittel, sondern auch ein Stück Geschichte, Identität und Kunst ist.

WWW.MERCEDES-BENZ.COM

RALLYE DER SUPERLATIVE

Autorin und Bilder_Daniela Grunwald

WENN 350 KM / H ERST DER ANFANG SIND ...

Bei der FuoriConcorso 350+ wurde die Toskana zum Paradies für Hypercar-Fans. Hier durften nur die schnellsten Strassenfahrzeuge der Welt an den Start.

Wie kostbarste Stücke aus einer Schmuckschatulle wurden die Autos vor dem Luxusanwesen Precise Tale Poggio alla Sala in der Nähe von Montepulciano ganz behutsam aus ihren Transportern gerollt – wahr gewordene Träume für jeden Auto-Enthusiasten und -Sammler. So zum Beispiel ein silberfarbener Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse von 2015, der es auf beeindruckende 408.84 km / h bringt. Er war einer der vielen mobilen Ausnahmeerscheinungen, die an den zwei Rallyetagen die malerische Landschaft der Toskana noch atemberaubender machten.

Hier in den grünen Hügeln um Montepulciano, zwischen Weinbergen und verträumten Ortschaften, fand die FuoriConcorso 350+ statt, eine Rallye mit Hypercars – Fahrzeugen mit dem absoluten Maximum an Technik, Leistung und Exklusivität. Teilnahmevoraussetzung: Der Wagen muss eine Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h oder mehr erreichen. Zwar wurde diese auf den kurvigen Landstrassen nicht ausgeschöpft, aber allein schon der Anblick und der Sound der Kraftpakete liessen die Herzen höherschlagen.

LINKS

Haute Couture der Automobilwelt: eine Kolonne von Hypercars wie Bugatti, Pagani, Königsegg und Ferrari

Atemberaubender Anblick: Die aussergewöhnlichen Autos von oben – jedes von ihnen ist schneller als 350 km/h.

Auch für eine Fahrt durch Schlamm gemacht: ein Pagani Utopia, eines der jüngsten Modelle des italienischen Hypercar-Herstellers. Er ist durch Spezial-Carbon ein Leichtgewicht, wiegt nur 1300 Kilogramm.

Damit ist Parken überall erlaubt: ein Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse von 2015 vor dem Luxushotel Precise Tale Poggio alla Sala bei Montepulciano.

Von Regentropfen gekrönt: die aufgereihten Prachtstücke vor dem Weinfeld. Ganz vorn der ikonische Ferrari Testarossa Koenig Evolutions von 1987, eine getunte Version mit 1000 PS. Daneben ein Königsegg CCX von 2007, eines der Meisterwerke des schwedischen Hypercar-Herstellers Christian Königsegg.

MOTOREN, MEISTERWERKE UND MONTEPULCIANO

wagenhersteller tätig, als Experte für Heritage und Zertifizierung. Mit ihm tauschten sich gern die anderen Bugatti-Besitzer aus, die ihn bereits von ihren Besuchen in Molsheim kannten.

Niki Hasler, begeisteter Autosammler und grösster FerrariHändler in der Schweiz, sass ebenfalls am Steuer eines Bugatti, eines Veyron Supersport von 2011, eines von nur 48 Autos, die je gebaut wurden, mit 420 km / h Top-Speed. Für ihn mal eine schöne Abwechslung. «Der Bugatti Veyron ist im Vergleich zum Ferrari eher eine Limousine, perfekt zum Herumcruisen.»

Wo auch immer die Kolonne auftauchte, strömten Schaulustige heran, um die Kraftpakete aus nächster Nähe zu bestaunen. Immerhin bekommt man solche Autos selten zu sehen – und erst recht nicht in dieser Vielzahl, zum Beispiel den ikonischen blauen Ferrari Testarossa Koenig Evolutions – eine getunte Version mit 1000 PS von 1987, gefolgt von einem Porsche 918 Spider von 2016 und einem neuen grünen Pagani Utopia.

Ebenfalls dabei: ein Bugatti Chiron Super Sport von 2021, der mit seinen 440 km / h Maximalgeschwindigkeit ebenfalls zu den schnellsten strassenzugelassenen Fahrzeugen der Welt gehört, aus dem Firmenbestand von Bugatti. Am Steuer strahlte Bruno Spengler, frisch ernannter Testfahrer beim französischen Luxuswagenhersteller. Vorher war er Rennfahrer für Mercedes-Benz in der DTM sowie bei BMW Motorsport.

Bruno Spengler stammt aus einem kleinen Ort im Elsass, ganz in der Nähe von Molsheim, wo Bugatti seinen Hauptsitz hat. Er schwärmt: «Ich hatte als Kind ein Kartenspiel, die wertvollste Karte dabei war ein Bugatti, es war immer mein Traumauto. Dass ich einmal dort arbeiten würde, hätte ich mir nie träumen lassen.»

Sein Begleiter Luigi Galli ist ebenfalls für den französischen Luxus-

Guglielmo Miani, der Organisator dieser exklusiven Rallye, kam mit seinem majestätischen schwarzen Koenigsegg CCX von 2007, einem Meisterwerk des schwedischen Autobauers Christian Koenigsegg. «Ich habe sie lange nicht gefahren», sagt er. Das Auto ist weiblich? «Si», antwortete der Mailänder, lächelt und öffnet die breite Flügeltür seines Wagens. Neben der jährlichen FuoriConcorso, dem bekannten Auto-Event am Comersee, die immer zeitgleich mit dem Concorso d’Eleganza Villa d’Este stattfindet, organisiert er auch solche kleinen, exklusiven Events. Dieses Mal entschied er sich für die Gegend um Montepulciano – und für eine Route, die nicht nur Geschwindigkeitsrausch verspricht, sondern auch den Charme der Toskana in den Mittelpunkt rückt. Sie führte über kurvenreiche Panoramastrassen, durch das wunderschöne Val D’orcia, zu bekannten Weingütern wie Frescobaldi Tenuta Castelgiocondo, zum überwältigenden Weinkeller von Cantina De’Ricci mitten in Montepulciano (zu Fuss, die Autos wurden weiter weg geparkt) und zu den besten Restaurants der Gegend. Dass es zwischendurch regnete und die teuren Fahrzeuge voller Matsch waren, störte nicht. «Mit Hypercars kann man auch solche Abenteuer machen», sagt einer der teilnehmenden Autobesitzer. «Diese Fahrzeuge sind schliesslich da, um Spass zu haben ...»

Zurück im Precise Tale Poggio alla Sala wurden die edlen Fahrzeuge in der Abendsonne lässig auf dem riesigen Anwesen drapiert, ein Bugatti auf der von Pinien gesäumten Einfahrt, ein Porsche lässig direkt am Pool. Schmuckstücke in der Abendsonne der Toskana.

Die Legende lebt

Autorin_Swenja Willms Bilder_Lotus Cars

weiter

Im Jahr 1965 schrieb Jim Clark Motorsportgeschichte: Der schottische Rennfahrer gewann sowohl die Formel-1-Weltmeisterschaft als auch das legendäre Indianapolis 500 –ein beispielloser Doppelsieg, der bis heute einzigartig ist. Seine enge Verbindung zur Marke Lotus, mit der er zahlreiche Erfolge feierte, prägt das Erbe des britischen Sportwagenherstellers bis heute. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums dieses historischen Triumphs präsentiert Lotus die exklusive Emira Clark Edition – ein auf 60 Exemplare limitiertes Sondermodell, das Jim Clarks aussergewöhnliche Karriere würdigt.

Im Laufe der Jahrzehnte hat Lotus mit zahlreichen herausragenden Rennfahrern zusammengearbeitet, die das Team zu zahlreichen Erfolgen geführt haben. Graham Hill, der 1962 und 1968 die Formel-1-Weltmeisterschaft gewann, war ein integraler Bestandteil des Lotus-Teams und trug massgeblich zur Entwicklung des Lotus 49 bei. Jochen Rindt, ein weiterer bedeutender Fahrer, fuhr ebenfalls für Lotus und wurde 1970 posthum zum Weltmeister ernannt. Emerson Fittipaldi, der 1972 den Weltmeistertitel für Lotus gewann, und Mario Andretti, der 1978 den Titel holte, sind weitere Beispiele für die enge Zusammenarbeit zwischen Lotus und einigen der grössten Namen des Motorsports. All diese Champions stehen für die Symbiose aus technischem Pioniergeist und fahrerischer Brillanz, die Lotus seit jeher definiert. Dennoch ist Jim Clark der Inbegriff dieser Philosophie: Bereits ab 1962 bewies er im Lotus 25, wie man das kompromisslose Leichtbauprinzip in konstante Siege verwandelt. Seine 25 Erfolge in nur neun Jahren setzten Standards, die bis heute unerreicht sind.

DER STILLE HELD DES MOTORSPORTS

Jim Clark war für Lotus weit mehr als nur ein begnadeter Rennfahrer – er personifizierte wie kaum ein anderer Colin Chapmans Vision von Leichtbau und technischem Können. Seine direkte und gleichzeitig einfühlsame Art, technische Anregungen in konkrete Verbesserungen zu übersetzen, schuf eine beispiellose Partnerschaft zwischen Fahrer und Konstrukteur und liess vermeintliche Schwächen des Rennwagens im Nu vergessen. Denn während in den 1960er-Jahren Lotus gelegentlich mit Ausfällen und unvorhersehbaren Defekten zu kämpfen hatte, bewahrte Clark stets eine unerschütterliche Ruhe. Er benötigte weder aufwendige Erklärungen noch motivierende Ansprachen, um das Optimum aus Maschine und Team herauszuholen – seine blosse Präsenz wirkte wie ein Katalysator für Zuverlässigkeit und Performance.

Auch abseits der Rennstrecke bleibt sein Ruf unvergessen: Jim Clark verzichtete auf lautes Rampenlicht und griff stattdessen auf eine zurückhaltende Bescheidenheit zurück, die bestens zu Chapmans puristischer Rennphilosophie passte. In einer Ära, in der mancher Pilot seinen Ruhm selbst in den Vordergrund stellte, setzte Clark auf kollektiven Erfolg und technische Exzellenz.

Geboren 1936 in Kilmany, Schottland, wuchs James Jim Clark auf einem Bauernhof in den Scottish Borders auf.

Trotz anfänglicher Bedenken seiner Familie entwickelte er sich zu einem der grössten Rennfahrer aller Zeiten.

Seine Erfolge markierten zugleich die strahlendsten Kapitel in der Geschichte von Lotus: 1963 feierte er mit dem bahnbrechenden Lotus 25 die erste Meisterschaft des Teams, und 1965 gelang ihm als erstem Europäer seit Jahrzehnten der Sieg beim Indianapolis 500 – ein Triumph, der die Marke Lotus endgültig ins Pantheon des Motorsports katapultierte.

Gerade weil Clark in jeder Kurve kompromisslose Präzision, unerschütterlichen Fokus und eine tiefe Verbundenheit zu seinem Rennwagen zeigte, bietet sich niemand besser als Symbol für eine Sonderedition an. Die Emira Clark Edition huldigt nicht nur seiner einmaligen Bilanz, sondern trägt auch die unvergängliche Lotus-DNA in sich: kompromisslos leichter Aufbau, innovatives Engineering und puristischer Rennsportgeist.

WENN DAS DESIGN GESCHICHTE SCHREIBT

Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass die Emira Clark Edition weit mehr ist als nur eine limitierte Farbvariante: Das satte Clark Racing Green setzt den gesamten Flankenschutz in Szene und knüpft damit unmittelbar an Jim Clarks siegreichen Lotus Type 38 von 1965 an. Ein mattes schwarzes Dach sorgt für moderne Konturenschärfe, während die silbern lackierten Aussenspiegel und der handbemalte gelbe Rennstreifen die charakteristische Linienführung des Team Lotus subtil zitieren. Zusätzliche Akzente in Gelb finden sich an den Auspuffendrohren und am blauen, anodisierten Aluminium-Tankdeckel, die gemeinsam das historische Farbspiel der 60er-Jahre neu interpretieren.

Die Kombination aus tiefem Grün und leuchtendem Gelb ist bei klassischen Lotus-Rennern längst Kultstatus, doch in der Emira Clark Edition wurde das Erbe mit feinster Handarbeit veredelt: Jeder Streifen wurde einzeln mit Pinselstrichen aufgetragen, um den authentischen, leicht unregelmässigen Look der frühen Lackierwerkstätten nachzubilden. Die carbonfaserverstärkten Türschweller tragen eine dezente Gravur «1 von 60» und erinnern so an die nummerierten Chassis-Platten der Rennwagen aus Clarks Ära. Abgerundet wird das Äussere durch spezielle Leichtmetallräder im Retrodesign, die dank optimierter Aerodynamik und Bremskühlung selbst auf der Rennstrecke höchste Performance gewährleisten.

EIN ECHTES SAMMLERSTÜCK FÜR

ALLE, DIE MOTORSPORTGESCHICHTE HAUTNAH ERLEBEN MÖCHTEN

Der Innenraum entfaltet eine greifbare Spannung zwischen Nostalgie und Hightech: Die asymmetrischen Sportsitze zitieren Clarks legendäre Cockpits, indem sie den Fahrer in feurigem Rot aus Leder und Alcantara® einbetten, während der Beifahrersitz in tiefem Schwarz gehalten ist. Ein haptisches Highlight bildet der handgedrehte Holz-Schaltknauf im Stil der 60er-Jahre, der an die damaligen Rennhebelschaltungen erinnert und zugleich eine warme, natürliche Note in das moderne Cockpit bringt. Die Schürze des Armaturenbretts trägt Clarks persönliches Tartan-Logo aus Lochcarron, ergänzt durch seine stilisierte Signatur auf der Lederblende – dezente Reminiszenzen, die auf jeder längeren Fahrt zur Geschichte zurückführen.

Unter der Haube schlägt der hochmoderne 3.5-Liter-V6Kompressormotor mit 400 PS, der den Emira in nur 4.2 Sekunden von null auf 100 Kilometer pro Stunde katapultiert und eine Spitzengeschwindigkeit von 274 Kilometern pro Stunde ermöglicht. Die Kraftübertragung übernimmt ein präzise abgestimmtes Sechsgang-Schaltgetriebe, das zusammen mit dem mechanischen Sperrdifferenzial und der hydraulischen Lenkung eine unvergleichliche Direktheit vermittelt. Ergänzt wird die Performance durch das Lotus Driver’s Pack, das ein Sportfahrwerk, Track Mode und einen adaptiven Auspuffsound umfasst und so für das authentische Gefühl von Rennsport pur sorgt.

Verantwortlich für die Verzögerung ist eine Hochleistungsbremsanlage mit gekreuzten, belüfteten Scheiben und pneumatischen Leitungen, die selbst bei dynamischer Fahrweise konstante Bremskraft liefert. Ab Werk rollt die Emira Clark Edition auf Goodyear-Eagle-F1-SuperSport-Reifen, die auf kurvenreichen Landstrassen ebenso verlässlich greifen wie auf der Rennstrecke –ein Beleg für Lotus’ Anspruch, Motorsporttradition und Strassentauglichkeit perfekt zu vereinen.

Mit ihrer ausgewogenen Balance aus Leichtbau, historischer Verankerung und modernster Technik erweist sich die Emira Clark Edition als echtes Sammlerstück für alle, die Motorsportgeschichte hautnah erleben möchten.

CADILLAC

Seit über 120 Jahren steht der Name Cadillac für Stil, Innovation und technischen Fortschritt. Gegründet im Jahr 1902 in Detroit, hat sich die Marke als eine der einflussreichsten Kräfte in der Geschichte des Automobils etabliert – mit zahlreichen Weltpremieren, bahnbrechenden Entwicklungen und einem unermüdlichen Streben nach Perfektion. Cadillac war nie einfach nur ein Automobilhersteller. Das Unternehmen war –und ist – ein Pionier, eine Marke der «Firsts».

EINE MARKE DER «FIRSTS»

1911 revolutionierte Cadillac die Automobilindustrie mit der Einführung des ersten elektrischen Anlassers. Zu einer Zeit, in der das Starten eines Autos körperlich anspruchsvoll und oft gefährlich war, machte Cadillac das Autofahren für ein breiteres Publikum zugänglich – insbesondere für Frauen. Der elektrische Anlasser war nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für Komfort und Fortschritt.

DER ERSTE AUTOMOBILDESIGNER: KUNST TRIFFT

TECHNIK

1927 stellte Cadillac mit Harley Earl den ersten offiziellen Automobildesigner ein – eine bis dahin unbekannte Berufsbezeichnung.

Earl brachte eine neue Denkweise in die Industrie: Fahrzeuge wurden nicht länger nur nach technischer Funktion gebaut, sondern auch mit Blick auf Ästhetik, Emotion und Stil. Seine Visionen führten zu ikonischen Designs und begründeten das, was man heute als amerikanisches Automobildesign kennt.

Autorin_Isabelle Weitz Bilder_Cadillac

DER ERSTE SERIENMÄSSIGE V8-MOTOR: LEISTUNG FÜR ALLE

Bereits 1915 stattete Cadillac seine gesamte Modellpalette mit einem serienmässigen V8-Motor aus – ein mutiger Schritt in einer Zeit, in der viele Konkurrenten noch mit Vierzylindern arbeiteten. Diese Entscheidung markierte den Beginn einer langen Tradition leistungsstarker Motoren, die Cadillac-Modelle bis heute auszeichnen. Ob die legendären Eldorados der 1950er-Jahre oder die modernen Blackwing-Modelle – sie alle stehen für die perfekte Symbiose aus Kraft und Kontrolle.

KOMFORT ALS GRUNDPRINZIP – VON DER KLIMAAUTOMATIK BIS ZUM MASSAGESITZ

Innovation bei Cadillac war nie nur auf den Antrieb beschränkt. 1964 führte die Marke als weltweit erster Hersteller eine automatische Klimaregelung ein. Jahrzehnte später setzte Cadillac erneut Massstäbe mit der Einführung von Magnetic Ride Control – des

EIN AMERIKANISCHES

ORIGINAL, DAS AUTOMOBILWELTDIEPRÄGT

IKONISCHE DESIGNS –

VOM ELDORADO BIS ZUM LYRIQ

Design war stets ein zentrales Element der Cadillac-DNA. Besonders eindrucksvoll zeigte sich das in den berühmten Heckflossen des 1959er Eldorado Biarritz – ein Symbol für die Jet-Age-Ära und den amerikanischen Optimismus. Heute spiegelt sich diese Designphilosophie in moderner Form etwa in der vertikalen Lichtsignatur des LYRIQ und OPTIQ wider.

VON DETROIT IN DIE WELT –

EIN KULTURELLES SYMBOL

Cadillac ist längst mehr als eine Automarke – sie ist Teil der Popkultur. Von Elvis Presley über Jay-Z bis zu Lana Del Rey –Cadillac ist die meistzitierte Automarke in Liedtexten und steht als Symbol für Erfolg, Stil und Freiheit. Ob auf den Strassen von Detroit, Paris oder Zürich – ein Cadillac ist immer ein Statement.

EIN SYMBOL IM WANDEL:

DAS WAPPEN ALS ZEITZEUGE

schnellsten adaptiven Fahrwerksystems der Welt. Heute sorgen Technologien wie aktive Geräuschunterdrückung, Massagefunktionen und modernste Sitzarchitektur im LYRIQ – dem ersten vollelektrischen Fahrzeug der Marke – für ein Fahrerlebnis auf höchstem Niveau.

Der LYRIQ verkörpert den nächsten Evolutionsschritt der Marke: Er vereint wegweisende Elektromobilität mit dem unverwechselbaren Cadillac-Stil. Mit seinem grosszügigen, fliessend gestalteten Interieur, einem vollständig digitalen Cockpit und einem Reichweitenpotenzial von über 500 Kilometern setzt er neue Massstäbe im Luxussegment. Der LYRIQ steht nicht nur für leisen, leistungsstarken Fahrkomfort, sondern auch für die gelungene Symbiose aus Technologie, Design und nachhaltigem Luxus.

SICHERHEIT TRIFFT AUF TECHNOLOGIE:

SUPER CRUISE UND DAS AUTONOME FAHREN

Mit der Einführung von Super Cruise in den Vereinigten Staaten setzte Cadillac neue Massstäbe im Bereich der Fahrerassistenzsysteme. Das System ermöglicht freihändiges Fahren auf zugelassenen Autobahnen und wird kontinuierlich weiterentwickelt – mit über zehn Millionen gefahrenen Kilometern pro Monat weltweit. Cadillac beweist sich damit einmal mehr als aktiver Gestalter der automobilen Zukunft.

Das berühmte Cadillac-Wappen – inspiriert vom Familienwappen des Stadtgründers von Detroit, des französischen Abenteurers Antoine de la Mothe Cadillac – hat sich über die Jahrzehnte mehrfach verändert. Heute erscheint es in moderner, monochromer Form und verweist auf die elektrifizierte Zukunft der Marke. Denn Cadillac schlägt ein neues Kapitel auf: Mit Modellen wie dem vollelektrischen LYRIQ und dem kommenden OPTIQ bereitet sich die Marke auf eine vollelektrische Zukunft vor.

Cadillac ist eine Marke, die den Takt vorgibt. Von den ersten Automobilen mit elektrischem Starter bis zu autonomen Fahrsystemen und mehr – Cadillac war und ist eine treibende Kraft der Innovation. Cadillac fahren bedeutet, Geschichte, Stil und Zukunft zu erleben.

ERLEBNIS

ZEPPELINFLUG

Die Motoren surren leise. Sanft steigt der schwerelose Gigant in die Höhe und schwebt elegant durch das Luftmeer. Der Zeppelin NT legt seinen Passagieren die Welt zu Füssen –atemberaubend und wunderschön.

Autor_Urs Huebscher

Kurz nach dem Start ist die Flughöhe von circa 300 Metern erreicht. Eine Höhe, die Raum lässt, um viele Details am Boden zu erkennen. Bühne frei für abwechslungsreiche Landschaften aus einzigartiger Perspektive: vom grünen Allgäu über Schlösser und Burgen am Bodensee oder die typische Architektur im Vorarlberger Land bis hin zu farbenprächtigen Inseln und überragenden Blicken entlang der Voralpen. Elf Routen unterschiedlicher Länge bieten zahlreiche Gelegenheiten, auf die schönste Art zu fliegen.

An Bord dürfen sich die Passagiere frei bewegen, dem Piloten im Cockpit über die Schulter schauen oder sich einfach zurücklehnen und das zeit- und schwerelose Zeppelingefühl erleben. Jeder Sitzplatz bietet eine einmalige Aussicht aus grossen Panoramafenstern. Besondere Augenblicke, die man gerne auf spektakulären Fotos festhält, um sie nach dem Flug voller Begeisterung mit anderen zu teilen.

Ein Tipp für alle, die gerne spontan entscheiden: Zeppelin flüge sind auch kurzfristig buchbar. Informationen über die einzelnen Flugrouten und den Zeppelin NT sind sowohl telefonisch unter +49 (0)7541 59000 als auch ganz einfach und bequem auf der Website www.zeppelinflug.de abzufragen.

Der Start und die Landung sind vor dem Zeppelin-Hangar in Friedrichshafen. Dieses einzigartige Erlebnis beginnt jedoch schon vor dem Abheben: Das Restaurant «Zeppelin-Hangar» verwöhnt die Gäste mit köstlichen Spezialitäten und direktem Blick auf den Start- und Landeplatz des Zeppelins. Zusätzlich zu den Routen über den Bodensee werden auch Rundflüge über München, dem Rheinland ab Bonn/Hangelar, dem Ruhrgebiet ab Essen/Mülheim sowie über Frankfurt angeboten.

TECHNIK, DIE BEGEISTERT

Der Zeppelin NT ist stolzes Erbe eines grossen Visionärs und technologisches Mass einer neuen Luftschiffgeneration. Am 2. Juli 1900 startete das erste Starrluftschiff des Luftschiffpioniers Ferdinand Graf von Zeppelin bei Friedrichshafen über den Bodensee. 119 Giganten der Lüfte wurden während der grossen Luftschiffära von 1900 bis 1938 gebaut. Der Glaube an die Wiedergeburt der Zeppeline ging in Friedrichshafen nie verloren. Mit Gründung der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH wurden 1993 zuverlässige Erfahrungswerte aus der glanzvollen Zeit der Luftschiffe mit aktuellen, hochtechnologischen Methoden kombiniert – zusammen mit der Vision, komfortable Luftschiffflüge zu ermöglichen und Spezialeinsätze zu fliegen, die für andere Fluggeräte nicht möglich sind. Der Zeppelin Neue Technologie war geboren. 1997 stieg der Zeppelin NT zu seinem Erstflug über Friedrichshafen auf – der Mythos Zeppelin war zurückgekehrt.

Der Name Zeppelin NT steht für das grösste und einzige für den kommerziellen Passagierbetrieb zugelassene Luftschiff der Welt und die schönste Art zu fliegen. Seine Einsatzmöglichkeiten sind faszinierend und vielseitig. Im sanften, exklusiven Flugtourismus hat er eine neue Dimension eröffnet. Und seine einzigartigen Flugeigenschaften bieten ideale Voraussetzungen für den Einsatz als fliegendes Labor im Dienst der Wissenschaft und Forschung. Trotz seiner Länge von 75 Metern und eines Volumens von 8425 Kubikmetern besitzt der Zeppelin NT durch seine drei schwenkbaren Antriebseinheiten mit jeweils 200 PS und den Steuerpropeller am Heckmotor ein Höchstmass an Manövrierfähigkeit.

©Achim

PRIVATJET, BUSINESSCLASS

Für einen Flug der First Class oder findet man keine sie von den Low-Cost- Gesellschaften angeboten werden. Komfort haben entschliesst, in zu investieren, mit wem er fliegen Flugticket für die die Businessclass eines Privatjets Preis her sehr ähnlich

Die Airlines sprechen schiedliche Menschen nen genügt zu gelangen, überfüllten Terminals, ohne jedweden Service. Menschen, und bereit sind, hierfür zusätzliche Kosten auf sich zu nehmen, haben die Wahl zwischen drei Varianten: Businessclass, First Class oder Privatflug. Welche Unterschiede bestehen zwischen ihnen und welche sollte man wählen?

BUSINESSCLASS UND FIRST CLASS

Wie sehr auch die Businessclass und die First Class zwei getrennte Kategorien sind, haben sie viele Berührungsflächen, sodass man von ihnen gemeinsam sprechen kann. Die konkreten Airlines haben selbstverständlich unterschiedliche Bedingungen und Möglichkeiten und bieten einen jeweils anderen Service an. Dennoch lassen sich die Merkmale in der Beschreibung der beiden höheren Klassen in kommerziellen Flügen verallgemeinern. In den allgemeinen Grundzügen unterscheiden sie sich darin, dass man in der Businessclass etwas preiswertere Tickets als in der First Class findet. Der

Das Flugzeug Falcon Global 7500 des in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässigen Privatjet-Betreibers Falcon Luxe ist eine Zeitmaschine, die Passagiere mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu Mach 94 schneller an ihr Ziel bringt – die schnellste seit der Concorde. Es bedeutet auch, dass mit der Reichweite des Flugzeugs von fast 15’000 Kilometern die ganze Welt immer in Reichweite ist.

FIRST CLASS?

höhere Preis des Tickets in der ersten Klasse wird beispielsweise durch den etwas geräumigeren Sitz und mehr Platz um ihn herum, durch 100-prozentigen Service und zusätzliche, über dem Standard liegende Leistungen kompensiert.

FLUGHAFEN-LOUNGE

Bereits nach dem Eintreffen auf dem Flughafen geniessen Sie mit dem Ticket der First Class oder der Businessclass den über dem Standard liegenden Service. Sie können sich geradewegs in die Lounge begeben, wo Sie in Ruhe den Abflug des Flugzeugs abwarten. Zur Verfügung steht Ihnen ein angenehmer, nicht überfüllter Raum mit komfortablen Sitzgelegenheiten. In den Lounges werden auch kulinarische Spezialitäten, ein schnelles WLAN, die Möglichkeit zur Erfrischung unterwegs sowie weitere zusätzliche Leistungen angeboten, welche die Reisenden in der Economyclass nicht haben.

VORTEILE DES PRIVATFLUGS Gegenüber dem Privatjet existieren bei kommerziellen Flügen immer noch einige Nachteile. Auch wenn Sie beim Warten die Lounge und mehr Komfort als die übrigen Reisenden in Anspruch nehmen können, müssen Sie immer noch, ebenso wie die sonstigen Passagiere, auf den Abflug des Flugzeugs warten. Im Falle der Verspätung oder Stornierung eines kommerziellen Fluges ist auch

CHECK-IN, ABFERTIGUNG UND EINSTIEG

Vorteil im grösseren Komfort besteht. sich auch in der Lounge weitere Reisende. haben Sie die Lounge für sich allein, geMitreisenden, die Sie selbst ausgewählt unerwartete Ereignisse eintreten, werden diese Operator direkt mit Ihnen je nach IhMöglichkeiten gelöst.

Im Falle, dass Sie in der First Class oder Businessclass reisen, haben Sie einen Vorzug beim Check-in, bei der Abfertigung oder beim Besteigen des Flugzeugs. Das bedeutet, dass Sie nicht in der langen Schlange stehen müssen, wobei Ihr Gepäck bevorzugt abgefertigt wird und Sie unter den Ersten sind, die das Flugzeug besteigen. Dennoch fliegen mit Ihnen in der Business- oder First Class auch weitere Passagiere, sodass Sie zwar einen Vorteil gegenüber der Mehrheit haben, jedoch für die Crew nicht höchste Priorität geniessen. Obendrein müssen Sie nach dem Check-in, der Abfertigung und dem Einsteigen in das Flugzeug gleichermassen warten, bis die sonstigen Passagiere an die Reihe kommen.

Bei einem Privatflug nimmt man sich nach dem Eintreffen auf dem Flughafen Ihrer sofort an und erledigt sofort alles Erforderliche. Sie weisen sich lediglich mit Ihrem Identitätsausweis

Autor_Urs Huebscher

aus, absolvieren die Sicherheitskontrolle, übergeben gegebenenfalls Ihr Gepäck und können fliegen. Das Flugzeug wartet nur auf Sie und ist nach Ihrer Ankunft bereit, unverzüglich zu starten. Sollten Sie vorzeitig eintreffen, besteht bei Privatflügen die Möglichkeit, die Reise früher als geplant anzutreten.

BESATZUNG

Im Rahmen der Businessclass oder eines Fluges in der First Class werden sich das Personal und die Crew zunächst Ihnen und erst dann den sonstigen Reisenden widmen. Alles in allem haben Sie Vorrang, werden jedoch diese Leistungen mit jenen Mitreisenden teilen, die ebenso wie Sie für einen höheren Standard bezahlt haben. Die Reisenden in kommerziellen Flügen mit höherer Klasse der Tickets geniessen eindeutig Priorität. Dennoch werden sie von einem Personal und einer Crew betreut, die seitens der Fluggesellschaft eingestellt sind und auch andere Pflichten haben.

Der Privatflug wird dem Kunden individuell nach Mass angepasst, indem alles personalisiert ist. Das Flughafenpersonal und die Crew sind nur für ihn da und die Reisenden im Privatjet haben die Gelegenheit, auch ihren Kapitän persönlich kennenzulernen. Sämtliche Leistungen wurden mit dem Operator im Voraus vereinbart, um alle Bedürfnisse und Wünsche des Reisenden zu erfüllen. Das Personal und die Crew wissen daher genau, was sie zu tun haben, was der Kunde vorher vereinbart hat und was er während des Fluges erwartet.

CATERING UND ERFRISCHUNGEN

Im Preis des Tickets der Businessclass oder der First Class sind ein hervorragendes Catering und eine Erfrischung im Flugzeug inbegriffen. Die Reisenden in der Economyclass erhalten auf Kurzflügen zumeist kein Essen und auf langen Flügen ein aufgewärmtes Fertiggericht, gegebenenfalls ein Sandwich sowie eine limitierte Erfrischung. Die Passagiere in der höheren Klasse können sich auf ein gutes Essen und auf das Reichen kleiner Snacks freuen. Nach dem Abheben erhalten sie einen Welcome Drink und während des Fluges haben sie uneingeschränkten Anspruch auf Softdrinks oder alkoholfreie Getränke. Obendrein erhalten Sie alles zu einem von Ihnen gewünschten Zeitpunkt.

VORTEILE DES PRIVATFLUGS

Bei einem Privatflug ähneln das Catering und die Erfrischungen in mancherlei Hinsicht dem Angebot der Businessclass und der First Class kommerzieller Flüge. Allerdings gibt es hier mehrere Unterschiede. In erster Linie sind alle Zutaten, Gerichte und Getränke von höchster Qualität und Güte. Mit einem Welcome Drink begrüsst Sie an Bord der Kapitän oder der Steward beziehungsweise die Stewardess. Eine Selbstverständlichkeit während des Fluges sind belegte Platten mit erstklassigen Wurstwaren, Käse und Obst, kleinere Erfrischungen und eine Minibar, die Ihnen für die gesamte Dauer zur Verfügung stehen. Darüber hinaus können Sie bei der Planung des Fluges mit dem Operator im Voraus vereinbaren, welche Gerichte und Getränke Sie unterwegs zur Verfügung haben wollen. Berücksichtigt werden auch alle Diäteinschränkungen und Präferenzen wie vegetarische, vegane Gerichte, glutenfreie Diät et cetera.

OBEN

Türen schliessen – und man fühlt sich in einer eigenen Welt, mit feinem Essen zu jeder Zeit, einer Dusche an Bord und der ultimativen Lounge-Bar nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Von Gourmethäppchen und reichlich Kaviar bis hin zu einem feinen mehrgängigen Menü oder einem Snack zum Film – ein Essen in der First Class bei Emirates ist immer ein einzigartiges Erlebnis.

UNTEN

Entspannen im perfekten Lebensraum: Gourmetküche und bis zu 6500 Unterhaltungskanäle, luxuriöse Bulgari-Düfte und Amenity-Kits in der Emirates Business Class.

©emirates.ch
©emirates.ch

WUSSTEN SIE

WARUM EIN NEUES AUTO

EINEN EIGENEN GERUCH HAT

Ein optimaler Innenraumduft gehört zu einem der wichtigsten Kriterien beim Entwicklungsprozess eines neuen Autos. Dafür gibt es speziell geschulte Ingenieure, die einen besonders ausgeprägten Geruchssinn haben.

In seinem Neuwagen will sich jeder wohlfühlen, dazu gehören natürlich Komfort, Sicherheit, technische Spielereien – und auch ein guter Geruch. Denn wenn es plötzlich unangenehm riechen würde, dann würde das die positive Stimmung beeinträchtigen. Für den optimalen Neuwagenduft sind sogenannte Geruchswertungsingenieure zuständig, die zusammen mit einem ganzen Team bei den Automobilherstellen dafür sorgen, dass die verwendeten Materialien gut riechen und gut harmonieren. Hierbei spielen objektive, aber natürlich auch subjektive Faktoren eine Rolle, mit denen man am Ende den optimalen Duft finden will. Die Geruchstester*innen testen von Sitzbezügen über Teppiche bis hin zu Gummieinsätzen alles, was im Innenraum verbaut werden soll. Nach einem Schulnotensystem von eins bis sechs werden Bewertungen abgegeben. Auch die Intensität muss bestimmt werden – die

Spanne geht von «nicht wahrnehmbar» bis zu «unerträglich». Alles, was schlechter als die Note drei ist und damit zu «deutlich wahrnehmbar, aber nicht störend» gehört, fällt durch die Prüfung.

Doch was machen diese Düfte mit uns beziehungsweise wie beeinflussen Sie unbewusst unsere Haltung zu bestimmten Autos oder Herstellern? So genau weiss man das nicht, doch klar ist, dass der Neuwagenduft für viele Kund*innen etwas ganz Besonderes ist. Sie verbinden damit oftmals Modernität, Innovation, Prestige und natürlich Neuheit. Auch Gedanken an Möglichkeiten, die mit dem Neuwagen nun Realität werden könnten, löst der Geruch eines Neuwagens aus. Nicht von der Hand zu weisen ist auf jeden Fall, dass der Duft eine entscheidende Rolle beim Neuwagenkauf spielt. Das haben auch die Hersteller erkannt und investieren allerhand Ressourcen in die Geruchsabteilung.

TIMMELSJOCH HOCHALPENSTRASSE

VOM SAUMPFAD ZU TIROLS SCHÖNSTER PANORAMASTRASSE

Autor_Urs Huebscher

Erste Pläne für die Hochalpenstrasse gab es bereits im 19. Jahrhundert. Anfang der 1950er-Jahre verschwor sich der Ötztaler Tourismuspionier Angelus Scheiber dem Bau einer Strasse über das Timmelsjoch. Im Landesrat fand er wichtige Verbündete für seine Vision: Die angedachte Nord-Süd-Verbindung sollte «mittags Skilauf auf den Ötztaler Gletschern und nachmittags Entspannung unter Palmen in Meran» ermöglichen. Am 30. Oktober 1955 erfolgte der Spatenstich für das Jahrhundertprojekt.

Das Timmelsjoch ist die tiefste unvergletscherte Kerbe im Alpenhauptkamm zwischen dem Reschen- und Brennerpass. Der Weg über das 2509 Meter hohe Timmelsjoch führt, siedlungs- und kulturgeschichtlich betrachtet, eigentlich vom Passeiertal in Südtirol herüber ins Ötztal. Sogar der Name des Jochs und des in das Ötztal führenden Timmelstals sind mit Almwirtschaft und Weiderechten aus dem Passeier gekommen. Der Fund einer Fibel (Gewandspange) aus der La-Tene-Zeit um 300 vor Christus im Bereich der Schönbodenlacke bezeugt die Begehung des Passes für die vorchristliche Zeit. Aber schon die steinzeitlichen Hirten und ihr Weidevieh, die innerhalb von Obergurgl ab 6300 vor Christus nachgewiesen sind, dürften den Übergang benutzt haben. Noch über 50 Jahre vor der ersten Nennung des Brennerpasses ist das «Thymelsjoch» 1241 in einem Brief der Grafen von Eschenlohe aus Oberbayern aus der Gegend von

Garmisch-Partenkirchen erstmals urkundlich erwähnt. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war übrigens «Timmeljoch» die vorherrschende Schreibweise. «Timmelsjoch» hat sich erst mit dem Strassenbau durchgesetzt.

Die 60 Kilometer lange Fahrt mit 30 Kehren von Obergurgl über die mautpflichtige Strasse bis in die Kurstadt Meran dauert nur circa 1.5 Stunden – ideal für einen Tagesausflug vom Hochgebirge hinunter in die Südtiroler Weinberge, wo das Klima schon ein bisschen Mittelmeerflair versprüht.

Der uralte Pfad war einer der vielen Wege, die in Tirol einen nachbarlichen Wirtschaftsverkehr ermöglichten und von grösster sozialer Bedeutung waren – auch kulturell, politisch und religiös. Als direkteste Verbindung zwischen dem Oberinntal und der alten Landeshauptstadt Meran mit Schloss Tirol ist das Timmelsjoch

lange Zeit bedeutender Verkehrsweg. Solange es kaum ausgebaute Fuhrwege gab, suchten Fussreisende, Kraxenträger und auch Leute, die Waren mit Rössern und Maultieren transportierten, nicht den bequemsten, sondern den kürzesten Weg. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit – vor allem von Ende des 13. bis Anfang des 15. Jahrhunderts – erlebte der Handel über den Timmel eine Blüte. Die berühmten Ötztaler Kraxenträger transportierten 100 Kilogramm pro Weg und verdienten mit dem Austausch von Flachs, Vieh, Speck und Schmalz gegen Wein, Branntwein und Essig ihren Lebensunterhalt. Da war eine elementare Schule des modernen Alpinismus gegeben. Es ist kein Wunder, dass eine seiner Wiegen das Ötztal ist.

WWW.TIMMELSJOCH.COM

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FA SHI ON

REVOLUTION

IM ANZUG

Ein Abstecher nach Florenz zeigt auf, was der Mann mit Stil diese Saison tragen wird. Dabei feiert ein Klassiker sein fulminantes Comeback. Warum der Anzug jetzt in keiner Garderobe fehlen darf.

Was lange Zeit nur Insidern bekannt war und somit nur eine Nebenrolle in der Fashion-Welt spielte, hat sich seit den letzten Jahren zum Fixstern der Männermode entwickelt – die Pitti Uomo in Florenz. Aus aller Herren Länder pilgern an zwei Wochen im Jahr Händler, Einkäufer, Designer sowie Journalisten und LifestyleInfluencer an die Modemesse mitten in der Toskana, auch um den eigenen Style so fotogen wie nur möglich in Szene zu setzen.

Die Pitti Uomo gilt zu Recht als das Mekka für Männerbekleidung, weil sie Inspiration, Emotion, Business, Erlebnis und Networking unter einem Dach vereint. In der Masse der angesagten Trends für diesen Sommer schwingt einer ganz oben heraus: Die Lust am Anzug ist wieder neu entflammt. Der Klassiker, jugendlicher denn je interpretiert, steht zurzeit nicht nur bei den Italienern hoch im Kurs.

Für Herbert Hofmann, Buyer für Highsnobiety in Berlin, kommt die Renaissance nicht unerwartet: «Die adrette Ästhetik dominiert zurzeit die Szene. Dabei ist der Streetstyle etwas in den Hintergrund gerückt.» Das habe auch damit zu tun, dass immer mehr Männer in langlebige Essentials investieren. Für Hofmann und viele andere Entscheidungsträger steht Qualität und persönliche Wertschätzung mehr denn je an erster Stelle. «Alles wird momentan teurer, aber einen eigenen Stil zu pflegen, ist unbezahlbar.»

Die neue Bewegung wurde vom sogenannten «Old-MoneyStil» angeheizt, der zuerst von der Generation Z auf TikTok wiederentdeckt wurde. Die Rückbesinnung auf alte Werte hinterfragt allzu offene Rollenbilder und Couture-Regeln, welche in den letzten Jahren die Modeszene dominiert haben. Rapper in der Front Row? Plakative Logos? Ständig andere Kollaborationen mit HypeBrands? Das war einmal. Wenn man sich auf dem weitläufigen Gelände der Pitti Uomo umschaut, ist jetzt eine Ernsthaftigkeit spürbar, die ihren Weg in die Mitte der Männermode gefunden hat.

WAS

IST ECHTER LUXUS?

Deshalb empfindet Herbert Hofmann das Umfeld in Florenz auch inspirierender als die Schauen in Paris, New York oder Mailand, wo zwar nach wie vor die grossen Modeträume inszeniert werden, jedoch nur ein Bruchteil der gezeigten Laufsteg-Outfits tatsächlich den Weg in die Boutiquen finden.

Ganz im Gegensatz dazu spricht die Pitti Uomo die alltäglichen Bedürfnisse des modernen Mannes an. Dabei spielt vor allem der Tragekomfort einer zeitlosen Garderobe die zentrale Rolle – weil auch den professionellen Einkäufern aus aller Welt besonders wichtig ist, dass eine Hose richtig sitzt und ein Hemd sich angenehm auf der Haut anfühlt. «Das bedeutet heute Luxus für mich», bestätigt Herbert Hofmann.

Gerade die Männermode hat seit ein paar Saisons ganz selbstverständlich eine Kehrtwende vollzogen. Einerseits baut sie Brücken zu genderfluiden Identitäten – der moderne Mann mixt mutig Zara mit Zegna und frischt das Ganze mit VintageEinzelstücken auf. Andererseits ist immer stärker die Rückkehr von traditionellen Werten zu beobachten, die nicht nur Geschäftsleute und «Best Agers», sondern auch eine jüngere Generation von Männern begeistert, die wieder einen Anzug tragen will.

Die grosse Kunst besteht in der «Sprezzatura» – sich also gleichzeitig lässig und elegant zu kleiden, wie es die meisten Männer in Italien tun; ein Konzept, das aus der Tradition des Sonntagsspaziergangs stammt, bei dem man auf dem öffentlichen Platz seines Dorfes flaniert und sich dabei in Szene setzt.

Ganz nonchalant sorgt die passende Kleidung für ein stark ausgeprägtes Selbstbewusstsein, das ebenso wichtig ist, wie die richtigen Restaurants zu kennen, in gute Bars zu gehen und nachhaltige Marken zu entdecken. Die Kunst liegt darin, seinen persönlichen Look dank eines Investment-Stücks aufzuwerten und nicht Blindkonsum zu betreiben, um mit der Masse mitzulaufen.

COOL, COOLER, CUCINELLI

Brunello Cucinelli, sicherlich ein Vorreiter dieser Entwicklung, präsentierte in Florenz eine perfekte, erfrischende Kollektion mit Silhouetten, die an das amerikanische Kino der 90er-Jahre erinnerten. Cucinelli, 60 Jahre alt, startete sein weltbekanntes Label mit bunten Kaschmir-Pullovern für Frauen. Heute umfasst sein Sortiment Herren- und Damenmode, er ist der Gründer, Geschäftsführer und Designer einer globalen Luxus-Lifestyle-Marke mit einem Umsatz von mehr als 1.5 Milliarden Dollar. Seine Mode steht wie kaum eine andere für Qualität und den traditionell-klassischen italienischen Stil.

Diese sanfte Herangehensweise an die Schneiderkunst zeichnet sich auch durch die Outfits der perfekt von Scheitel bis Schuhsohle gestylten Besucher, Pitti-Peacocks genannt, auf der Messe aus. «Dieses Jahr sind selbst Fashionistas so dezent wie selten zuvor unterwegs. Kühlende und strukturierte Leinen-Blazer mit weich fallenden Schultern dominieren. Und die voluminösen Hosen, die bis jetzt angesagt waren, werden wieder von einer schmaleren, praktischeren Silhouette abgelöst», stellte Jian DeLeon, Herrenmode-Einkäufer bei Nordstrom, vor Ort fest. Insgesamt waren die Buyer für die tonangebenden Boutiquen,

©Pitti Uomo

Warenhäuser und Concept Stores mit der Stimmung an der Pitti Uomo zufrieden, die sie trotz der aktuellen Weltlage als «lebendig», «bewusst kuratiert» und «optimistisch» bezeichneten.

Diesen Sommer verabschieden wir uns also vom grauen Büro-Blazer und setzen stattdessen auf sinnlichere Farbtöne. «Lemon» war nicht nur das Motto der Sommermesse, Zitronengelb wird auch eine der Farben sein, die in den kommenden Monaten besonders angesagt ist. Pastellfarben sind das generell, weil sie Hemden und Sakkos leichter wirken lassen. Und nicht nur Anzüge, sondern auch Krawatten erleben ein Comeback, das sah man etwa bei Paul Smith auf dem Laufsteg, gerne im gleichen Muster oder Farbton wie die Hemden. Und selbst in der ShortsVersion macht der Sommeranzug eine gute Figur.

MOCHA MOUSSE MIT LIMONE

Fest steht: Die Farbtrends sind vielseitig und haben oft sogar einen Bezug zu unseren Lieblingsdesserts. Laut Pantone ist «Mocha Mousse» die Farbe des Jahres – ein warmer, erdiger Braunton, der an der Pitti-Messe in Form von toffeefarbenen Wildledertaschen und eleganten Lederjacken gezeigt wurde. Neben unterschiedlichen Brauntönen bleiben Marineblau, Anthrazit und edles Weiss zeitlose Klassiker.

Dazu harmoniert der College-Stil, auch als «Preppy» bekannt, der bereits letztes Jahr richtig Fahrt aufgenommen hat. Und mit ihm die Labels, die ihn in den 90er-Jahren bekannt gemacht haben: Ralph Lauren, Calvin Klein und Tommy Hilfiger. Der englische Designer Paul Smith, der seine Modenschau im Garten einer Florentiner Villa präsentierte, mag es diese Saison adrett, ohne langweilig zu wirken. Seine Männermodels waren alle unter 30 und mussten erst noch lernen, wie man eine Krawatte richtig bindet. Wie immer zeigte Smith viele Kleidungsstücke, die für den Alltag gemacht sind: luftige Oxford-Hemden, BlousonJacken und Strickwaren im Bowling-Stil – in einer Palette aus Blautönen und blassem Rosa passen sie jedoch in die Garderobe eines Mannes jeden Alters, um damit «einen süssen Sommer» heraufzubeschwören.

Smith und sein Designteam tauschten Sentimentalität gegen zukunftsorientierten Optimismus aus und setzten auf abstrakte Blumenprints und leichte Stoffe, die der Kollektion ein Gefühl von Freiheit verliehen. Das ist es, was der Designer immer schon getan hat – die gelegentliche Banalität in der Männermode mit einem Augenzwinkern (Sakko zu Shorts, flache Slipper zu farbigen Socken, Tote-Bags in Übergrösse) aufzubrechen, um eine natürliche Coolness zu erlangen. Alles dreht sich bei ihm um Männer, die den Spass am Experimentieren nicht verloren haben. Und um die Frage, was guten Stil ausmacht.

©Pitti Uomo

In seiner letzten Kollektion für Celine Homme mit dem treffenden Titel «The Bright Young» greift auch Designer Hedi Slimane die gleichen Themen auf und verleiht ihnen eine jugendliche Attitüde, die ein elementarer Teil seines charakteristischen Designstils geworden ist. In einer filmischen Präsentation stellte Slimane seine Bestseller vor der Kulisse sanfter grüner Hügel, galoppierender Pferde und der Majestät des Anwesens Holkham Hall in Norfolk vor, alles untermalt vom Soundtrack des spektakulären Opernballettstücks «Les Indes Gallantes» vom Barockkomponisten Jean-Philippe Rameau.

Zu den raffinierten Jacken, deren Ränder mit auffälligen, farbenfrohen Verzierungen bestickt sind, gesellen sich Nadelstreifenanzüge, Schleppfracks, elegante Leder-Oxfords, brillant geschnittene weisse Button-Down-Hemden, mühelos drapierte gemusterte Schals und breitkrempige Hüte. Diese ultraschicken Stücke begleiteten auch eine Reihe rein weisser Looks und waren eine Hommage sowohl an die typischen Looks von Schriftsteller F. Scott Fitzgerald, der seine glamourösen Sommerferien im Hotel Eden Roc in Antibes verbrachte, als auch an die monochromatischen Cricket-Uniformen, die auch heute noch von Spielern an warmen Nachmittagen in der englischen Landschaft getragen werden. Und plötzlich dreht sich in der Männermode alles um Understatement. Es wird Abstand genommen von jeglicher Art von Bling-Bling und Protz. Angesagt sind hingegen dezente Premium-Klassiker wie Polohemden, Blazer, Chinohosen, Anzüge und Budapester. Die wichtigsten Materialien, die diesen Retrostil prägen, sind Leinen, Baumwolle und Wildleder.

Auch MM6 Maison Margiela war als Gastdesigner in Florenz eingeladen. MM6 ist eine Zweitlinie von Margiela und besticht im Gegensatz zu der avantgardistischen Hauptlinie mit tragbarer Mode. Das Kreativkollektiv, das die Designleitung innehat, erklärte vor der Show, dass es sich ganz dem Credo «Ready when worn» verschrieben hat.

MILES DAVIS ALS MUSE

Der Träger macht den Look, nicht andersherum. Als Inspiration diente der US-amerikanische Jazz-Trompeter Miles Davis. Eine Stilikone, die MM6 mit massgeschneiderten Anzügen, GlitzerEffekten und durch das Bleichen des Stoffes hergestellten Scheinwerfer-Strahlen zitierte. Lederne Hemden und Trenchcoats, schmale Schals und eine Tasche, die an einen Trompetenkoffer erinnerte: MM6 bot Klassiker der Herrengarderobe in der Discoversion. Und das alles in einem historischen Gewächshaus im Giardino dell’Orticoltura, dem botanischen Garten der Stadt.

Auch Einkäufer Herbert Hofmann unterstützt die Vision von MM6 und hat Worte wie Bestseller und Must-have aus seinem Wortschatz verbannt. «Haben wir nicht alle schon genug im Kleiderschrank? Ich brauche nicht noch mehr Austauschbares, sondern suche lieber nach etwas Kostbarem, das mein Herz auch in fünf Jahren noch höher schlagen lässt.»

Deshalb ist ein Anzug immer eine gute Investition. Er bildet das Kernstück der Herrengarderobe und dient als Orientierung für fast alle seine Bestandteile, weicht aber immer mehr sanft fliessenden Alternativen, die genauso in weiblich gelesenen Kleiderschränken gefunden werden können. Noch vor wenies in den meisten Kontexten undenkbar Männer in die gleichen Kleidungsstücke zu selbstverständlich tragen auch vermehrt Frauen Herrenblazer, momentan gerne Oversize und mit Laurent oder Bottega Veneta.

diesjährigen Critics Choice Awards kam Nicole cremefarbenen Doppelreiher, zuvor wurde Ayo Edebiri «The Bear» im Loewe-Anzug auf dem roten Golden Globes gesehen – und beide Schauspieledabei an Marlene Dietrich, die nicht nur im Herrenanzüge mit Krawatte getragen hat.

Massentauglich machte die emanzipierte Frau in der Saint Laurent. Seinen schmal geschnittenen kaufte 1966 genau eine mutige Dame, aber die für die Stange wollten Scharen von jungen Frauen sofort tragen.

Renaissance des Anzugs ist also vor allem ein Revolution, die eigentlich längst stattgefunWomöglich spürte Anthony Vaccarello instinkmomentan, wo auf den politischen Bühnen denn je die berüchtigte «maskuline Energie» der richtige Zeitpunkt für eine Neuauflage gekommen ist, als er bereits letzten Herbst für Saint ausschliesslich «Power Suits» präsentierte. Selbst Damiano David, Leadsänger der italienischen Rockband Måneskin, setzt auf Bundfaltenhosen, gestärktes Hemd mit Krawatte, Weste einem passenden Blazer dazu. Privat zieht er ebenso konservativ an wie für öffentliche Auftritte. Selbst auf das Cover der italienischen Ausgabe der «Vogue» hat er es jüngst –sein nackter Oberkörper einzig verhüllt von einem rosafarbenen Sakko – geschafft. Mit einem Post auf Instagram, auf dem er selbstverständlich im Anzug posiert, fordert er darunter seine Fans auf, es ihm gleich zu tun: «Wear a Suit!» Werden wir machen. Und nicht diesen Sommer lang.

Autor_Beat Krenger

CHIC!TRÈS

Chanel trifft auf die Mona Lisa. Christian Dior auf Prada. Und Alaïa auf Chloé. Eine Ausstellung über das «Savoir-faire» der Mode gibt es zum ersten Mal im Pariser Louvre zu bestaunen.

Alles dreht sich hier um Schönheit. In Paris war das schon immer so. Deshalb gehört die Stadt an der Seine mit Mailand und New York zu den wichtigsten Metropolen, in denen Mode nicht nur gelebt, sondern auch gemacht wird. Beweise für die Vormachtstellung in Sachen Fashion gibt es unzählige, einige davon liegen sogar auf der Zunge: Französische Begriffe wie Deux-Pieces, Mannequin und Prêt-à-porter sind rund um den Globus in aller Munde.

LINKS

Eine Kommode aus dem 18. Jahrhundert diente als Inspiration für die von Karl Lagerfeld entworfene Chanel-Jacke.

RECHTS

Hommage an den französischen Sonnenkönig: Dior-Ballkleid aus Seide von John Galliano

Nun bildet das berühmteste Museum der Stadt noch bis zum 21. Juli die perfekte Kulisse für die Ausstellung «Louvre Couture –Art and Fashion: Statement Piece». Besonders kostbare Objekte der Kunst treffen hier auf besonders kostbare Gewänder. Zum ersten Mal in seiner 231-jährigen Geschichte rückt das Musée du Louvre 100 Kreationen der Haute Couture ins Rampenlicht.

© Musée du Louvre / Nicolas Bousser

Die Show nimmt die Besucher mit auf eine visuelle Reise zu den Höhepunkten der Schneiderkunst, dazu gehören Statement-Stücke von Alexander McQueen, Azzedine Alaïa, Balmain, Chloé, Cristóbal Balenciaga, Dolce & Gabbana, Dries Van Noten, Hubert de Givenchy, Jean Paul Gaultier, John Galliano, Moschino, Prada, Thom Browne, Loewe, Rabih Kairouz, Versace, Viktor & Rolf und Vivienne Westwood.

Viele von ihnen haben sich in Paris einen Namen gemacht, bevor sie den Rest der Welt eroberten. Ob das berühmte kleine Schwarze, eine Tweed-Jacke mit Goldknöpfen oder androgyne Smokings: Modeschöpfer wie Coco Chanel oder Christian Dior gingen mit ihren ikonischen Designs nicht nur in die Geschichte ein, sondern prägen auch heute noch die Boulevards der Stadt. Gerade auch deshalb gelten die Einheimischen von Paris dank ihrer Vorliebe für die schönen Dinge im Leben und eines gewissen «je n’ai c’est quoi» als unangefochtene Stilvorbilder.

Frankreichs Hauptstadt war schon immer das Mass aller Dinge – in der Kunst wie in der Mode. Und die Haute Couture bringt die beiden Sparten auf höchster Ebene zusammen. Wenn man das Pariser Flair hautnah erleben will, dabei immer von

atemberaubender Architektur und Aura umgeben ist, lernt man gleichzeitig, was Anmut bedeutet.

KLEID AUS DEM 3-D-DRUCKER

Besonders fällt im ersten Stock des Richelieu-Flügels auf, wie gekonnt die unterschiedlichen Kleider auch untereinander harmonieren. Ein Kleid aus verkupfertem Polyamid aus dem 3-D-Drucker von Iris van Herpen sorgt genauso für Aufsehen wie ein HermèsMinikleid aus Stretch-Seidenstrick mit Mesh-Overlay und ein blaues Loewe-Baumwolloberteil von Jonathan Anderson, das mit Flügeln aus Metall geschmückt ist.

Im nächsten Raum geht es atemberaubend weiter: Eine schwarze, bodenlange Balenciaga-Robe, die in starkem Kontrast zu einem reich verzierten Esszimmer aus der Barockzeit steht, kurbelt die Fantasie an. Welche Episode aus der Geschichte könnte dieses «Tableau vivant» inspiriert haben? Welcher historischen Persönlichkeit hätte das Kleid besonders gut gestanden? Das persönliche Kopfkino anzuregen, sei absolut gewollt, betont Olivier Gabet, Direktor der Abteilung für dekorative Kunst des Museums, der die ganze Ausstellung kuratiert hat.

Der Stoff, aus dem Träume gemacht sind: «Calligraphie»-Kleid von Jean Paul Gaultier

Auf einer Fläche von 9000 Quadratmetern sind die Ensembles und Accessoires von 45 Luxushäusern zu sehen, aber auch Einzelstücke von Independent-Designern wie Jacquemus, Erdem und Gareth Pugh. Die Stücke stammen aus der Zeit von 1960 bis heute und stellen eine Anerkennung des Kunsthandwerks sowie einen Wandel in der Haltung des Museums gegenüber der Popkultur dar. Der Louvre besitzt keine eigene Modesammlung und wird auch nie eine bekommen. Dennoch besitzt das Museum 32’000 Kunstobjekte, die von Modedesignern kreiert wurden, darunter 300 Werke, die Madame Carven hinterlassen hat, ebenso wie eine wunderschöne Diamantbox, die einst Yves Saint Laurent gehörte. Sonst findet man die Garderobe der meist feinen Gesellschaft in den zahlreichen Galerien abgebildet, von antiken Flachreliefs bis hin zu Porträts aus dem 18. Jahrhundert. Zu diesem Zweck ist die Ausstellung nach historischen Epochen gegliedert, die Besucher werden ermutigt, diese in chronologischer Reihenfolge zu erkunden.

«Museen sollen Häuser des Wissens sein, aber auch Orte der Freude und des Vergnügens», erklärt Olivier Gabet. Kunstwerke aus Gold, Elfenbein und Edelsteinen in der Abteilung «Byzanz und Mittelalter» würden einen spannenden Bezug zu den ausgestellten Looks herstellen, die auf verspiegelten Podien thronen. Die der Renaissance gewidmeten Räume würden über reich emaillierte Keramik, Ritterrüstungen und farbenfrohe Wandteppiche verfügen, die nun zum Beispiel auf die handgefertigte Messingbüste eines Schiaparelli-Anzugs aus Daniel Roseberrys HauteCouture-Kollektion «Inferno» für das Frühjahr 2023 prallen. Weitere bemerkenswerte Stücke sind eine von Karl Lagerfeld entworfene Chanel-Jacke mit Stickereien von Lesage, deren Muster von einer Kommode des Tischlers Mathieu Criaerd stammt, ein mit Kristallen besticktes Kleid von Dolce & Gabbana, das an Mosaike aus der Torcello-Kathedrale in Venedig aus dem 11. Jahrhundert erinnert, und ein Seidenkleid von Dior mit einem Sonnenkönig-Motiv, das bedeutungsvoll vor einem barocken Porträt Ludwigs XIV. inszeniert wurde.

EINE MILLION EURO GESPENDET

Mit «Louvre Couture» wird das neue Kapitel in der Geschichte des Hauses königlich gefeiert – zusätzlich mit einem einmaligen Charity-Dinner in den Gewölben des Marly-Hofs. Unter dem Titel «Le Grand Dîner du Louvre» versammelten sich im März die wichtigsten Persönlichkeiten aus Kunst, Mode und Design, um quasi eine Met Gala à la française zu feiern. Die Organisatoren gaben bekannt, dass alle 30 Tische erfolgreich versteigert worden seien, womit das Spendenziel von einer Million Euro klar erreicht wurde.

OBEN

Die schlichte Robe von Balenciaga steht in starkem Kontrast zum Speisesaal aus der Barockzeit.

UNTEN

Kunst trifft auf Kultur: Das Bambi-Ensemble von Jean-Charles de Castelbajac sorgt für einen amüsanten Dialog.

Ebenso majestätisch wurden zwischen Juwelen, Goldschmiedearbeiten, Bronzen, antiken Möbeln, edlen Vasen und anderen Ornamenten, die allesamt Legendenstatus erreicht haben, die Couture-Outfits inszeniert. Es ist eine Ausstellung, die offensichtlich verbindet, weil der Louvre immer mehr auch mit der aktuellen Laufstegmode verbunden ist – sei es durch hier veranstaltete Shows von Häusern wie Louis Vuitton und Dior oder durch Akquisitionen und Renovierungen, die vom privaten Sektor, insbesondere der Modegiganten LVMH und Kering, unterstützt wurden. Fast neun Millionen Besucher*innen verzeichneten das Musée du Louvre und seine angrenzenden Kunst-Satelliten im Jahr 2024. Manche Menschen neigen oft dazu, ikonische Museen als einschüchternd und starr zu betrachten, als einen Ort, an dem man sich auf eine bestimmte Art und Weise verhalten muss. Aber in Wirklichkeit sollte es ein Ort der Freiheit sein. Das ist jedenfalls die erklärte Mission von Kurator Gabet.

Man kann vom Porträt der Mona Lisa mehr oder weniger fasziniert sein, aber man sollte immer mit Neugier und Offenheit vor das berühmte Bild von Leonardo Da Vinci treten, um darin dann doch eine Magie zu entdecken, die das Kunstwerk so einzigartig macht. Das Gleiche gilt für zwei Stilettos von Christian Louboutin, die mit unzähligen schimmernden Kristallsplittern bestückt sind, oder auch ein von Marie-Antoinette inspiriertes Kleid von Olivier Rousteing für Balmain.

Aus Platzmangel mussten Hunderte von stofflichen Kreationen für die Ausstellung abgelehnt werden. Es gibt weltbekannte Designer und Häuser, die fehlen, weil es keine direkte Parallele zu der Sammlung des Louvre gab. Courrèges, Lanvin, Nina Ricci und Pierre Cardin sucht man hier ebenso vergebens wie Christian Lacroix, weil es dem Ausstellungsteam wichtiger war, dass «Louvre Couture» überrascht und nicht vollkommen ist.

VIVE LA MODE!

Gerade in einer Stadt wie Paris spielt der soziale Status eine besonders wichtige Rolle, wobei eine perfekte Selbstinszenierung ganz selbstverständlich zum Alltag gehört. Ebenso stark werden hier das kulturelle Engagement und die Sammelleidenschaft gepflegt, beide sind tief in der Gesellschaft der Grande Nation verankert. Deshalb kann man mit Fug und Recht behaupten, dass eine Ausstellung wie «Louvre Couture», die besonders eindrücklich den French Chic feiert, einzig in den edlen Galerien des Louvre ihren vollen Glanz entfalten kann.

Die ausgewählten Luxushäuser, für einmal vereint unter einem Dach, spinnen zahlreiche Geschichten aus der Vergangenheit weiter, um sie so einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Sogar auf Details wie symbolische Zahlen wurde bei der Ausstellung geachtet – Chanel hat Look Nummer fünf bekommen (wie für sein berühmtes Parfüm), das Haus Dior die 30 (nach der Hausnummer seines Hauptsitzes in der Avenue Montaigne).

Für einmal wird hier der Mode eine Dringlichkeit zugesprochen, die viel länger nachhallt als nur ein paar kurze Minuten auf dem Laufsteg. Von Modeschaffenden wird in der Regel verlangt, alle paar Monate etwas Neues zu kreieren, um mit einem grösstmöglichen Überraschungseffekt den Markt zu erobern, während manch berühmter Maler sein ganzes Leben lang das Gleiche wiederholte und gerade deshalb bis heute als unnachahmlicher Künstler gefeiert wird.

Nun wird für einmal der Mode ein Denkmal gesetzt. Und es ist höchste Zeit dafür. Diese ausserordentliche Anerkennung wird als Signalwirkung fungieren, um die Haute Couture in all ihrer Opulenz und Schönheit als eigene Kunstform zu etablieren. Diese Ausstellung ist nicht nur wunderschön und einzigartig, sie wird auch Geschichte schreiben.

Diese Ausstellung ist nicht nur wunderschön und einzigartig, sie wird auch Geschichte schreiben.

RECHTS

Hubert de Givenchys Sammlerschrank war der Ursprung für diesen Hosenanzug aus Seidendamast.

LINKS

Perfekte Harmonie: das Versace-Bustierkleid vor einem Stuhl, der einst für den Bruder von Ludwig XVI. gemacht wurde.

© Nicolas Mathéus

PRESTIGE

SOMMER, STIL UND STATEMENT

TOMMY HILFIGER
Tommy Girl Mini-Latzkleid aus Denim
FOXS Jumpsuit
HAVAIANAS
Candy Pop Flip-Flop
MOSCOT
The SHOOCH Sun

DOROTHEE SCHUMACHER

SLY010 Kleid
LOUIS VUITTON X MURAKAMI Handtasche
MCM X SNIPES Bauchtasche
NATURANA Bikini

70DONATELLAJAHRE VERSACE

Überall wo sie hingeht, versprüht sie positive Energie und der Boden unter ihren Füssen scheint zu glitzern. Geprägt von Tragik, Mut und Disziplin wurde die Frau mit dem platinblonden Haar und den Smokey Eyes zu einer Ikone, die einen so starken Einfluss auf die Modewelt hatte wie keine andere. Am 2. Mai 2025 feierte Donatella Versace ihren 70. Geburtstag. Grund genug, auf ihr kreatives Genie zurückzublicken, das das Erbe Versaces nicht nur bewahrte, sondern dem Haus immer wieder völlig neue Dimensionen verlieh.

Versace ist nicht nur ein Name – er ist ein Vermächtnis, ein Erbe, das seit Jahrzehnten für Opulenz, Eleganz und Femininität steht. Seit der Gründung des Hauses im Jahr 1978 durch Gianni Versace schmückt Versace den Körper der modernen, selbstbewussten Frau. Gianni Versaces Vision für die Marke war es, modische Meisterwerke durch einen Mix aus Antike, Barock und Rock’n’Roll zu kreieren. Das Ziel dabei war es, Kunst, Luxus und Mode provokativ zum Mittel des kulturellen Ausdrucks zu machen.

In Gianni Versaces Vision ist die Versace-Frau selbstbewusst, sinnlich und versprüht eine Aura voller verführerischer Gefahr. Gianni setzte oft auf kräftige Farben und lebhafte Muster mit einer Verbindung zu klassischer Kunst. So etablierte sich Versace zu einem tragbaren Kunstwerk. Das weltberühmte Medusa-

EIN RÜCKBLICK AUF DIE WERKE EINER IKONE

Autorin_Nathalie Becker

Logo Versaces ist eine Anspielung auf Gianni Versaces Vision. Er wollte keine alltäglichen Kleider entwerfen, sondern Kleider, die die Träger*innen sich fühlen lassen, als wären sie Teil des Olymps –stark, opulent und wunderschön. Gianni Versace prägte die Mode der 1980er und der 1990er massgeblich – nicht nur mit seinen beeindruckenden Entwürfen, sondern auch durch seine Fähigkeit, seine Shows zu unvergesslichen Spektakeln zu machen.

Versace war und ist auch heute noch eine Starfabrik. Models, die in einer Versace-Show mitwirkten, wurden zu international gefragten Supermodels. Mit seinem riesigen Erfolg begann Gianni Versace, bald auch Berühmtheiten wie Prince, Madonna und Elton John einzukleiden, die ebenso in seinen Shows auftraten. Aus diesen Partnerschaften wurden enge Freundschaften und Giannis Traum, Mode in Kombination mit Musik als Gesamtkunstwerk zu präsentieren, wurde Wirklichkeit.

DER AUGENBLICK, DER ALLES VERÄNDERTE

Dann der plötzliche Schock, der die Welt erschütterte: Am 15. Juli 1997 wird Gianni Versace vor seiner Villa in Miami erschossen. Für einen kurzen Moment steht die sonst so hektische Modewelt still und das Haus Versace befindet sich in einer Schockstarre. Nun stellt sich die Frage: Was wird aus Versace werden? Gianni hatte zwar festgelegt, dass ein grosser Teil des Hauses an seine Geschwister übergehen würde, jedoch war trotzdem unklar, ob Versace ohne seinen namensgebenden Schöpfer überleben könnte. Jedoch blieb diese Unsicherheit nicht lange bestehen, denn Giannis jüngere Schwester und Muse Donatella trat noch im selben Jahr schweren Herzens in seine Fussstapfen. Zum grossen Glück von Versace

hatte Gianni sie schon seit längerer Zeit in die Modewelt eingeführt, denn Donatella hatte eigentlich Sprach- und Literaturwissenschaften studiert. Schon zu Giannis Lebzeiten arbeitete sie als Beraterin für das Modehaus und fügte ihre eigene glamouröse Note hinzu. 1990 sammelte sie erste Erfahrungen als Kreativdirektorin einer separaten, jugendlicheren Versace-Linie namens Versus, die Gianni als Geschenk an Donatella ins Leben rief.

EINE MUSE WIRD ZUR SCHÖPFERIN

Vor Donatellas erster Versace-Show im Juli 1998 hielt die Modewelt den Atem an. Modegiganten wie Karl Lagerfeld und Miuccia Prada waren anwesend und Supermodels wie Naomi Campbell, Shalom Harlow und Kate Moss liefen über den Laufsteg in einer Kollektion inspiriert von den Himmeln. Donatellas Fokus lag bei dieser Kollektion darauf, imperfekten Glamour auf die Bühne zu bringen, der einen starken Kontrast zu der minimalistischen Bewegung bildete – ganz im Sinne ihres Bruders. Mit dieser Kollektion bewies Donatella

Versace nicht nur Talent, sondern auch Stärke und machte hiermit der Welt klar, dass sie Giannis perfekte Nachfolgerin für Versace ist – denn sie selbst verkörpert alles, wofür das Haus Versace steht.

Trotz ihrer erfolgreichen ersten Kollektion lastete der enorme Druck der Öffentlichkeit auf ihr, während sie gleichzeitig privat jahrelang mit einer Kokainsucht kämpfte. Doch Donatella gab nie auf. Sie begab sich auf Entzug und kam stärker zurück, als sie gegangen war. Bereits vor ihrem Entzug brachte sie im Jahr 2000 die Welt mit dem legendären «Jungle Dress» zum Stillstand. Jennifer Lopez trug das tief ausgeschnittene, grüne Chiffonkleid zu den 42. Grammy Awards, welches danach so oft gegoogelt wurde, dass es zur Erfindung der Google-Bildersuche inspirierte. Man könnte aus diesem Phänomen beinahe den Schluss ziehen, dass Donatella Versace ein Gespür dafür hatte, «viral» zu gehen, bevor soziale Medien überhaupt erfunden wurden.

EIN BEEINDRUCKENDES COMEBACK IN SEIDE UND PASTELL

Nach ihrer Entzugstherapie entschied sich Donatella, ihre innere Stärke und ihre Feminität in ihre Ready-to-wear-Kollektion für Frühling / Sommer 2005 einfliessen zu lassen. Diese Kollektion vermittelte mit fliessenden Stoffen wie Seide, Chiffon und zarten Pastelltönen ein insgesamt viel weicheres, fliessendes Gefühl als einige der vorherigen Kollektionen. Alles an dieser Kollektion hatte einen sehr «cleanen» Look, angefangen von dem gepflegten, sehr zurückgenommenen Make-up der Models bis hin zu sexy Drapierungen und gemusterten Prints, inspiriert von den klassi-

schen goldenen Mustern auf Seidentüchern, die ihr Bruder so liebte. Die Mode auf dem Laufsteg präsentierte das Werk einer viel klareren, stilsichereren Donatella.

DIE RÜCKKEHR VON ATELIER VERSACE

2012 folgte dann das emotionale Comeback von Atelier Versace in die Couture-Welt – ein Schritt, der die Designerin nach acht Jahren Couture-Pause viel Mut kostete. Im Ritz Paris präsentierte sie, um die Vogue zu zitieren, «eine Show so Versace wie Versace nur sein kann.» Mit Medusa-Logos, hohen Beinschlitzen, Korsetten, dramatischen, fliessenden Rockdrapierungen und strahlenden Farben war die Versace-Handschrift unverkennbar. Die Kollektion erinnerte an eine glamouröse Nacht im Club, voller glänzender Stoffe und schimmernder Perlen.

EINE LIEBESERKLÄRUNG AN GIANNI

Trenchcoats war diese gesamte Kollektion eine Ode nicht nur an Gianni, sondern auch an die Träger*innen selbst.

NICHT DAS ENDE, ABER EIN EWIGER NACHHALL

Im Frühling dieses Jahres folgte ein erneuter Schock: Donatella Versace kündigte an, nach 27 Jahren von ihrem Posten als Kreativdirektorin zurückzutreten. Dennoch verschwindet sie nicht komplett aus dem Rampenlicht. Sie bleibt als Markenbotschafterin weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Hauses. In einem stillgelegten Strassenbahndepot in Mailand wurde ihre vermutlich letzte Kollektion vorgestellt. Und diese enttäuschte nicht: Die einzelnen Designs waren voller Sexappeal und klassischer Schneiderkunst.

Zu Giannis 20. Todestag präsentierte Donatella eine Kollektion zu Ehren ihres Bruders: eine Ode an sein Leben, an seine Kreativität und seine Kunst. In dieser Kollektion interpretierte sie die ikonischsten Schnitte, Entwürfe und Stoffe wie Baroque, Vogue und Trésor de la Mer aus Giannis Kollektionen neu. Das Besondere an dieser Kollektion? Sie lässt sich keinem bestimmten Genre zuordnen. Sie ist wie ein Blick in ein Geschichtsbuch mit verschiedenen Äras und Einblicken in die künstlerische Entwicklung eines Genies im Wandel der Zeit. Von knalligen Farben über enge Schnitte und kurze Röcke bis hin zu fliessenden Kleidern und taillierten QUELLE www.vogue.com

Die ersten Looks der Kollektion beinhalteten skulpturale Kleider und Mäntel aus Versace-Home-Bettdecken, welche eine Anspielung auf die Mode als Zuhause darstellten. Es folgten massgeschneiderte Mäntel und Anzugjacken in Kombination mit Seidenröcken, welche verziert waren mit Mustern inspiriert von Giannis Designs. Donatellas Statement, welches sie zu der Show auf Instagram postete, fasst die Essenz der Kollektion perfekt zusammen: «Mit dieser Kollektion folge ich keinen Regeln. Nur den Regeln der Versace-DNA.» Denn das ist exakt, was diese Kollektion war: pure Versace-DNA – von 3-D-gedruckten Kleidern, welche aus recyceltem Nylon hergestellt wurden, über KettenhemdElemente bis hin zu asymmetrischen Schultern, die an Giannis letzte HauteCouture-Show von 1997 erinnerten. Diese Kollektion war eine bewegende Hommage an die Geschichte des Hauses Versace und ein würdevoller Abschied Donatellas vom Designtisch.

JUNON UND VÉNUS

CHRISTIAN DIORS ODE

Christian Dior hatte bekanntlich die Gabe, jedes Stoffstück, welches er berührte, in etwas Magisches zu verwandeln. In seiner Amtszeit in der Maison Dior schuf er genau 452 Kleider. Jedes davon war einzigartig und wurde handgefertigt.

AN DIE WEIBLICHKEIT

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lag Europa in Trümmern und viele Menschen hatten alles verloren. Es war eine grauenvolle, trostlose Zeit, in der jegliche Farbe aus dem Himmel gewichen zu sein schien und nur graue Tristheit herrschte. Die Menschen sehnten sich nach einem Lichtblick, nach der ehemaligen Schönheit und Opulenz ihrer Gebäude und nach etwas Schönem, das wieder etwas Licht in ihre dunklen Tage bringen würde. Selbst Kleidung war zu dieser Zeit Mangelware, Stoffe waren knapp und Schlichtheit wurde zum neuen Ideal. Immer häufiger wurden Frauen in männlich dominierten Arbeitsfeldern eingesetzt, wodurch ihre Kleidung stets beweglich und anpassungsfähig sein musste.

Nur ein Jahr nach Kriegsende, mitten in dieser tristen und unsicheren Zeit, gründete Christian Dior sein Modehaus. Seine Designs waren eine Auflehnung gegen die strenge Mode der Nachkriegszeit und kritisierten die Schande, mit der Schönheit konnotiert wurde. Seine ersten Linien Corolle und En 8 präsentierte Dior im Februar 1947, welche von der Presse fortan als «New Look» bezeichnet wurden. Im Kontrast zu den schlichten, maskulinen Schnitten, die zu dieser Zeit die Modewelt dominierten und dazu tendierten, den weiblichen Körper zu verstecken, hob Christian Dior mit schmal taillierten Schnitten und weiten Röcken genau diese Weiblichkeit hervor. Die Schwesternkleider Junon und Vénus, welche 1949 in der Kollektion «Milieu du Siècle Haute Couture» präsentiert wurden, sind wohl die bekanntesten Kleider dieser Ästhetik. Junon ist mit seiner Namensgebung nach der römischen Göttin der Ehe, der Geburt und des Schutzes eine direkte Referenz zu Frauen, die diese Rolle tagtäglich wie selbstverständlich einnehmen. Bestehend

Becker

aus einem anschmiegsamen, trägerlosen Mieder und einem Rock, welcher in dramatischen, üppigen Lagen an der Trägerin hinabfliesst, ist das Kleid ein Symbol für überirdische Schönheit. Jede der aus Seidentüll gefertigten Lagen ist verziert mit glitzernden, blau und silber schimmernden Paillettenstickereien, welche einzeln durch aufwendige Handarbeit auf das Kleid genäht wurden. Allem voraus sind besonders diese pfauähnlichen Verzierungen eine Anspielung auf die römische Göttin, die oft mit Pfauen assoziiert wird. Vénus, das Schwesternkleid Junons, welches oftmals durch seine weniger laute Präsenz übersehen wird, ist wahrscheinlich das poetischste Kleid, welches Christian Dior je geschaffen hat. Ein Kleid, welches mit heimlicher Kraft einschlägt wie ein Blitz. Die Inspiration zu diesem Couture-Stück war Venus, die Göttin der Liebe und Verführung, die aus dem Meer aufsteigt. Doch Dior interpretierte Venus nicht als die erotische Venus, als die Boticelli sie darstellte, sondern als eine elegante Verführerin, die ihre Mitmenschen mit ihrer würdevollen, leisen Präsenz betört. Ein Liebesbrief an Frauen, die durch ihre Schönheit oft nur als Objekt der Begierde angesehen werden und deren eigentliche Stärke dabei untergeht.

Das Kleid umhüllt den Körper der Trägerin wie ein Sonnenstrahl, der durch die Wolken scheint. Ein Phänomen, das Dior durch eine Konstruktion aus leichten, beinahe schwebenden Stoffen wie durchscheinendem Seidentüll möglich machte. Selbst die Farbgebung des Kleids ist angepasst an die Farben eines Sonnenaufgangs über dem Meer. Der elfenbeinfarbene Seidentüllstoff und die muschelförmigen Rüschendetails des Rocks, welche besetzt sind von Perlen und Ziermünzen, erinnern an Meeresschaum, der in der Morgenröte glitzert. Das Faszinierende an diesem Kleid? Trotz seines enganliegenden Mieders ist es nicht steif und umfliesst den Körper. Jede einzelne Drapierung des Kleids ist handgelegt und genaustens festgelegt, um es lebendig und nicht statuenhaft wirken zu lassen. Es umgibt die Trägerin wie eine golden schimmernde Aura und gibt ihr eine anziehende Ausstrahlung, ganz ohne dafür einen Teil von ihr zu entblössen. Heute dienen die beiden Meisterwerke als Inspiration für zahlreiche Looks auf roten Teppichen oder Galen. Natalie Portman trug beispielsweise 2023 in Cannes ein Kleid, welches als direkte Anlehnung an Junon von der Dior-Chefdesignerin Maria Grazia Chiuri entworfen wurde. Man könnte es sogar als Remake bezeichnen. Jedoch gibt es feine und doch wichtige Unterschiede zwischen diesem und dem Original aus dem Jahr 1949. Christian Diors Kleid ist beispielsweise viel schwerer, da es stark gefüttert ist, um Volumen und Stabilität zu gewährleisten. Maria Grazia Chiuris Version hingegen ist viel leichter und ermöglicht einen höheren Tragekomfort durch mehr Bewegungsfreiheit. Auch die Farbgebung ist bei ihrer Ausführung nicht ganz identisch. Durch kühlere Töne wurde dem Kleid ein moderner Touch verliehen, ohne dass dabei die verzaubernde Wirkung des Kleids verloren ging.

Auch im Jahre 2009 wurde Junon von dem libanesischen Designer Zuhair Murad neu interpretiert. Es sorgte an Trägerin Miley Cyrus für einen atemberaubenden Auftritt bei den Oscars 2009. Das Kleid war Teil von Murads Kollektion «Le Bal des Sirènes». Hierbei stach besonders das Mieder heraus, welches im Gegensatz zu Christian Diors trägerlosen Schöpfung Träger und einen tiefen V-Ausschnitt aufwies. Ein kreisförmiger Rückenausschnitt sowie ein Gürtel mit Muschelverzierungen trugen zu der Meerjungfrauenästhetik des Kleids bei. In den Medien spalteten sich die Meinungen über das Kleid. Einerseits wurde dessen Handwerkskunst und Detailverliebtheit gelobt, anderseits wurde aber auch die Ähnlichkeit zu Christian Diors Entwurf kritisiert, da Zuhair Murad zuvor keine Angaben zu seinen Inspirationen gemacht hatte. Später wurden diese Vorwürfe jedoch aufgeklärt, als er Christian Dior öffentlich als seine Inspiration zu dem Entwurf nannte.

Seit Jahrzehnten begeistern Junon und Vénus mit ihrer Strahlkraft. Ihr kultureller Einfluss und ihr zeitgeschichtlicher Kontext einer Gesellschaft im Wandel machen sie zu weitaus mehr als schönen Gewändern: Sie sind eine Vision, die Designer*innen und die Modewelt über Jahrzehnte hinweg inspiriert und geprägt hat. Diese Kleider sind der Beweis, dass Kunst und Kreativität selbst in den dunkelsten Zeiten für Licht sorgen können.

REBELLISCHE ROMANTIK

FÜR

DIE EWIGKEIT

VIVIENNE WESTWOOD BRIDAL 2026COLLECTION

Auf der Barcelona Bridal Fashion Week präsentierte das englische Modelabel Vivienne Westwood eine Kollektion inspiriert von historisch-femininer Kleidung –eine Ode an Träger*innen, die stolz darauf sind, sie selbst zu sein.

Lagen über Lagen von Tüll, Satin und Spitze vermitteln in Vivienne Westwoods 2026 Bridal Collection ein so ausgeprägtes Gefühl von Romantik wie nie zuvor – ohne dabei die weltberühmte Punkästhetik des Hauses zu verlieren. Die Kollektion, welche in der Universidad de Barcelona vorgestellt wurde, basiert auf massgeschneiderten Korsetts und voluminösen Silhouetten, die den Looks ein verspieltes und gleichzeitig strukturiertes Erscheinungsbild verleihen. Jedes einzelne Design strahlt dabei rebellische Femininität aus: Dramatische Schleier aus Spitze, detailverliebte Drapierungen, lange Röcke sowie Blumenelemente erinnern and die Viktorianische Ära – ein Stil, welcher gebrochen wird durch kurze Rocklängen und maskuline Accessoires wie lange Ketten und locker gebundene Schals, welche an traditionelle Krawatten erinnern. Diese Kollektion verkörpert eine neue Form von Romantik, in welcher die Träger*innen einen unvergesslichen Auftritt hinlegen – nicht nur weil sie im Mittelpunkt stehen, sondern auch ungezwungen ganz sie selbst sind.

PRESTIGE

ZIMMERLI

Summer Lounge

Hose lang – navy

OLIVER PEOPLES & ROGER FEDERER

FRESH LOOKS FÜR HEISSE TAGE

BENCI BROTHERS

TOMMY HILFIGER
Jacke aus der «Hilfiger Sailing Collection»
Cordovan Scrambler

HANRO

Herrenschlafanzug

PEPE JEANS

Hemd mit Brusttasche,

CALZEDONIA

Bade-Boxershorts

X WIKIPEDIA

MCM X SNIPES
Rucksack

BEAUTY & WELL BEING

BEAUTYSTANDARD SCHÖNHEITS-OP

Schönheitsideale – jedes Land hat sie, viele hassen sie und viele lassen sich mitreissen. Jedoch sind Schönheitsideale nirgends so stark ausgeprägt wie in Südkorea.

Das Ziel? So nahe an das Schönheitsideal herankommen wie nur möglich. Doppel-Augenlider, helle Haut, ein kleines V-förmiges Gesicht und symmetrische Augenbrauen bilden das «perfekte» Aussehen in Südkorea. Das Schönheitsideal der extrem hellen Haut stammt noch aus früheren Dynastien, als helle Haut mit Wohlstand und Unschuld assoziiert wurde. Trotz plastischer Chirurgie ist der koreanische Beautytrend stets darauf bedacht, natürlich und «gesund» auszusehen, mit einer reinen, strahlenden Haut und grossen Augen. Die K-Pop-Bewegung trägt ausserdem stark zum Fokus auf das Äussere bei, wodurch immer mehr Bürger Südkoreas versuchen, dem Aussehen ihrer VorzeigeStars nachzueifern. Um ihre helle Haut beizubehalten, verlassen viele ihr Haus auch bei höchsten Sommertemperaturen nicht ohne lange Ärmel, Schirme und Visiere. Wer nicht den Schönheitsidealen entspricht, wird oft ausgegrenzt. Ein Phänomen, welches vom Koreanischen ins Englische übersetzt als «Lookism» bezeichnet wird. Diese Ausgrenzung führt nicht selten zu extremen Mobbingfällen und kann sogar die Jobsuche beeinträchtigen.

In einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Harper’s BAZAAR erklärt ein koreanischer Schönheitschirurg, dass viele Südkoreaner der Meinung sind, Schönheit sei nichts, womit jeder geboren wird, sondern etwas, das im Nachhinein noch ergänzt werden kann. Rund 20 Prozent der Frauen im Alter von 19 bis 49 Jahren, die in der Landeshauptstadt Seoul leben, haben sich mindestens einmal einer Schönheitsoperation unterzogen. Korea hat ausserdem die höchste prozentuale Anzahl an plastischen Chirurgen im

Wie ein Trend in Südkorea zur gesellschaftlichen Norm wurde

Verhältnis zu anderen Ärzten, wodurch eine enorme Konkurrenz entsteht. Durch diesen Konkurrenzkampf sind die Qualität und der Entwicklungsstand der kosmetischen Eingriffe in Südkorea extrem hoch. Der beliebteste Eingriff unter den Südkoreanern? «Die Double-Eyelid Surgery» – ein Eingriff, welcher die in Asien weit verbreiteten Mono-Augenlider in Doppelaugenlider verwandelt. Hierbei wird oft ein Schnitt in das Augenlid gesetzt und der Muskel verkürzt, wodurch ein Doppelaugenlid entsteht. Der Korea Consumer Agency zufolge machen Double-Eyelid Surgeries circa 67.8 Prozent von 1000 Schönheitseingriffen in Südkorea aus. Durch den Einfluss von sozialen Medien und K-Medien wie koreanischen Dramaserien und K-Pop ist Südkorea auch eine beliebte Anlaufstelle für ausländische Kunden geworden. Über die Jahre hinweg ist diese Zahl so stark angestiegen, dass ausländische Patienten mehr als 50 Prozent aller Schönheitseingriffe in Korea ausmachen. Im Jahr 2019 wurden durch den Schönheitstourismus allein 2.6 Milliarden US-Dollar eingenommen. Filter und KI-Tools verzerren vor allem bei Teenagern die Selbstwahrnehmung. Ständig werden sie auf sozialen Medien mit scheinbar perfekten Gesichtern und Körpern konfrontiert, welche bei vielen den Wunsch erwecken, ebenfalls schnell solch ein Aussehen zu erlangen. Sogenannte «AR-Filter», auch bekannt als «Augmented-Reality-Filter» oder auf Deutsch «erweiterte Realitätsfilter», in Beauty-Apps wie «Snow» oder «Meitu» normalisieren vor allem in asiatischen Ländern

bestimmte Gesichtszüge wie grössere Augen, kleinere Nasen, ein zierliches Kinn und extrem helle Haut. Um schnellere, kostengünstigere Ergebnisse zu erzielen, investieren viele Nutzer einen Grossteil ihres Verdiensts in Kosmetikprodukte. So geben Südkoreaner laut einer Studie von Statista aus dem Jahr 2021 circa 13.1 Milliarden US-Dollar für Schönheits- und Körperpflegeprodukte aus. Der südkoreanische Beautymarkt boomt – jedoch nicht nur durch seine Bevölkerung. Sheet Masks, BB Creams und Essenzen mit Schneckenschleim, besser bekannt als K-Beauty, gelten als hochinnovativ, wirksam und sind gleichzeitig auch billiger als westliche Produkte. Besonders sogenannte Hightech-Hautpflegeprodukte, die bestimmte Peptidzusammensetzungen beinhalten, und Retinol-Behandlungen sind sehr beliebt. Die Kombination aus hoher Wirksamkeit, niedlich gestalteten Verpackungen und einer mehrstufigen Pflegeroutine führen dazu, dass immer mehr Verbraucher, vor allem durch Werbung auf den sozialen Medien, darauf aufmerksam werden und koreanische Beautyprodukte inzwischen jährliche Exporte im Wert von über 8.5 Milliarden US-Dollar erzielen.

Doch der Schönheitshype existiert nicht nur bei Frauen. Während Schönheitsoperationen und Beautyprodukte in westli-

chen Ländern meist noch als «Frauensache» interpretiert werden, sind diese Dinge in Südkorea längst auch zur Normalität für Männer geworden. Immer häufiger lassen auch Männer ihr Aussehen durch kosmetische Eingriffe optimieren. Auch hier sind besonders Augenlidkorrekturen, Nasenoperationen und Kieferverkleinerungen beliebt. Selbst das Tragen von Make-up ist völlig normalisiert: Eyeliner, eine leichte BB Cream und Liptints gehören zur täglichen Routine der männlichen Bevölkerung. Diese Schritte sind inzwischen nötig, um auf dem südkoreanischen Arbeitsmarkt und in der Datingkultur vor Ort mithalten zu können, denn gutes Aussehen wird hier mit einer erfolgreichen Karriere und Selbstdisziplin in Verbindung gebracht. Egal ob Hightech-Hautpflege, filigrane Beautyeingriffe oder internationaler Hype: In einer Welt voller Ideale und Wunschvorstellungen liegt die grösste Herausforderung darin, sich selbst nicht zu verlieren. Die südkoreanische Beautywelle zeigt, wie sich Trends positiv, aber auch negativ auswirken können und wie schnell sich äussere Faktoren auf unser Selbstbild auswirken. Gleichzeitig wächst dadurch das Bewusstsein dafür, dass sich Schönheit weiterentwickelt und dass sie oft dort beginnt, wo der Vergleich endet.

CHENOT X FORMETTĀ

DIE HAUT GEHT

Wenn wir über Jugend und Schönheit sprechen, denken wir oft an traditionelle Schönheitsideale wie glänzende Haare und faltenfreie Gesichter mit strahlenden Augen. Was uns jedoch nicht bewusst ist: Jugend und Schönheit beginnen oft im Inneren. Mit genau diesem Phänomen beschäftigen sich Formettā-Gründerin Dr. Vanessa Craig und Dr. George Gaitanos, Chief Operating Officer der Chenot Group. Auf einem Event im Chenot Palace Weggis haben wir mit beiden über ihre gemeinsame Kollaboration gesprochen.

Autorin_Nathalie Becker

Bilder_Formettā

PRESTIGE: Wir befinden uns hier im Chenot Palace Weggis am Vierwaldstättersee. Wofür steht Chenot beziehungsweise was können Ihre Gäste erwarten?

DR. GAITANOS: Unsere Gäste erwartet ein ganzheitliches Gesundheitskonzept, das weit über Wellness hinausgeht. Bei Chenot steht die präventive Gesundheitsoptimierung im Fokus – basierend auf über 50 Jahren Forschung. Mit modernster Diagnostik und den Chenot Lifestyle Biomarkers® analysieren wir den Einfluss des

Warum sollte man Nahrungsergänzungsmittel nehmen? Welche langfristigen Vorteile bringen sie?

DR. GAITANOS: Es geht bei Chenot um Longevity – das unsere Gesundheit und unser Wohlsein zu steigern sowie möglichst lange zu erhalten. Für mich bedeutet das, Nahrungsergänzung zu erhalten. Nach dem Alter von 15 Jahren fangen wir biologischer Sicht an zu altern, jedoch können wir diesem Proproaktiv entgegenwirken. Das, was das Altern auslöst, sind körperliche Schäden, die oft erst unsichtbar bleiben, zum BeiEntzündungen. Der Schlüssel zur Langlebigkeit ist unter andie Behandlung von Entzündungen. Mit Nahrungsergänzungsmitteln kann man dem Körper entzündungshemmende die der Körper ab einem bestimmten Alter aufhört zu produzieren, wieder zur Verfügung stellen.

Viele Menschen sind skeptisch gegenüber Nahrungsergänzungsmitteln und Longevity. Wie begegnen Sie dieser Skepsis?

DR. GAITANOS: Bei Longevity geht es darum, sich um Wohlsein zu kümmern. Bei Chenot zum Beispiel sehen wir eine Art Boxenstopp, bei dem man etwas Gutes für sich selbst kann. Man nimmt sich Zeit für sich selbst. Viele Menschen glaudass die wichtigste Komponete unserer Gesundheit Proteine Meiner Meinung nach sind jedoch Knochengesundheit und

Stärke viel wichtiger. Durch die regelmässige Einnahme von passenden Nahrungsergänzungsmitteln können wir positiv dazu beitragen. Ich selbst nehme seit längerer Zeit Formettā und habe gemerkt, dass meine Knieschmerzen nachgelassen haben. Es ist also auf jeden Fall einen Versuch wert.

Dr. Craig, Formettā enthält keine Zusatzstoffe und keine Konservierungsmittel. Wie schwierig war es, solch eine «clean formulierte» Rezeptur zu entwickeln, die trotzdem effektiv ist?

Sie betonen die Bedeutung von Ernährung für die Gesundheit. Wie kann man durch Ernährung die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln wie Formettā unterstützen?

DR. CRAIG: Es gibt viele Dinge, auf die man achten kann. Aber ich würde sagen, vor allem das Vermeiden von Zucker hilft enorm. Zusätzlich ist es wichtig, genug zu schlafen und sich viel zu bewegen. Denn Schlaf- und Bewegungsmangel gehören zu den Hauptstörfaktoren von Kollagen.

Dr. Craig, Sie haben sich bei Formettā für ein Pulver zum Anrühren entschieden. Warum genau diese Form – und nicht etwa Gummibärchen oder Kapseln?

DR. CRAIG: Um die von uns gewünschte Wirkung zu erzielen, ist eine bestimmte Dosis nötig. Ein Beutel beinhaltet 16 Gramm Formettā-Pulver. Hätten wir die Kapsel- oder die Gummibärchenform gewählt, hätten die Verbraucher*innen 16 Kapseln oder 16 Gummibärchen einnehmen beziehungsweise essen müssen. Aus diesem Grund erschien die Pulverform als die effizienteste Form zur Einnahme. Wenn Sie Kollagen in Form von Kapseln oder Gummibärchen einnehmen, bedeutet dies, dass Ihre Dosis viel zu niedrig ist. Eine Alternative wäre eine flüssige Formulierung gewesen, da diese auch sehr effektiv ist. Jedoch ist diese Form nicht so stabil oder steril wie die Pulverform und wir hätten Konservierungsstoffe hinzufügen müssen, was für uns ein No-Go war.

DR. CRAIG: Es war wirklich sehr schwer. Ich habe jahrelang daran gearbeitet, das perfekte Kollagen-Nahrungsergänzungsmittel zu entwickeln. Wir benutzen unsere eigenen patentierten bioaktiven Kollagenpeptide, um die besten Ergebnisse und die beste Formulierung zu erzielen. Ich wollte ein Kollagen-Nahrungsergänzungsmittel schaffen, welches ich selbst auch einnehmen würde, da ich bis dato noch nichts gefunden hatte, was tatsächlich etwas bewirkt. Der Geschmack war mir hierbei nie wirklich wichtig, weil für mich nur die Wirkung zählt. Als wir aber die ersten Exemplare verkauften, beschwerten sich vereinzelt Kund*innen über den Geschmack. Und so wurde der geschmackliche Aspekt zu einer unserer Hürden. Da wir für unser Kollagen-Supplement keinen Zucker verwenden, um einen Zusammenbruch des Kollagens zu verhindern, mussten wir Alternativen wie Stevia austesten und verwenden. Wir haben jedoch mit unserer jetzigen Formulierung die perfekte Mischung aus Geschmack und Wirksamkeit erreicht.

Formettā steht für Qualität und Transparenz. Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Inhaltsstoffe diesen Ansprüchen gerecht werden?

DR. CRAIG: Wie vorhin schon erwähnt, verwenden wir viele patentierte Präparate, welche teils in der Schweiz hergestellt werden. Bei uns wird alles regelmässig zertifiziert und getestet, um unseren Kunden die höchte Qualität ohne Schwermetalle und Toxine zu garantieren.

Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Chenot und Formettā?

DR. GAITANOS: Aufgrund der einzigartigen und überzeugenden Formulierung empfehlen wir Formettā sehr gerne unseren Gästen, um die erzielten positiven Ergebnisse im Anschluss an ihren Aufenthalt weiter zu unterstützen. Wir stellen selbst keine eigenen Nahrungsergänzungsmittel her, daher ist die Zusammenarbeit mit verlässlichen Partnern wie Formettā sehr wichtig für uns.

«Bei uns wird alles regelmässig zertifiziert und getestet, um unseren Kunden die höchte Qualität ohne Schwermetalle und Toxine zu garantieren.»
Dr. Vanessa

Craig, Formettā-Gründerin

Dr. Craig, was waren die grössten Herausforderungen bei der Gründung von Formettā für Sie?

DR. CRAIG: Ich bin Wissenschaftlerin und identifiziere mich auch als Wissenschaftlerin und nicht als Geschäftsfrau.

Meine grösste Herausforderung war daher das Marketing und der Verkauf meines Produkts. Ich war offen gesagt ständig mit den Marketingbegriffen frustriert, die oft benutzt wurden, um unser Produkt zu beschreiben, weil sie einfach nicht zutrafen. Es fiel mir anfangs schwer, die richtigen Worte zu finden, um den Leuten klar zu machen, warum Formettā anders ist als die anderen Kollagenprodukte, die bereits auf dem Markt sind.

Gibt es Trends oder Entwicklungen in der Welt der Longevity, die Sie besonders spannend finden?

DR. CRAIG: Ich bin auf jeden Fall interessiert an anderen Sachen ausserhalb von Kollagen. Als Wissenschaftlerin bin ich immer neugierig und gewinne gerne Einblicke in andere Themenbereiche! Natürlich ist Kollagen der Themenbereich, dem meine Leidenschaft hauptsächlich gewidmet ist, aber wie gesagt bin ich immer offen für Neues. Wir planen, die Produkte auf den Markt zu bringen, die ich tatsächlich auch benutze – genau wie bei Formettā, welches ich entwickelte, weil ich mit keinem anderen Kollagenpräparat zufrieden war. Und weil ich eben auch andere Nahrungsergänzungsmittel nehme, welche ebenfalls nicht perfekt sind, möchte ich diese für mich und für unsere Kunden neu entwickeln.

Was würden Sie sich für die Zukunft der Longevity und der Nahrungsergänzungsmittel wünschen?

DR. CRAIG: Ich persönlich würde mir strengere Auflagen, Kontrollen und höhere Standards, was die Wahrheit von Marketingkampagnen angeht, wünschen, damit Hersteller nicht mehr ungestraft davonkommen, wenn sie falsche Versprechungen machen.

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Am 22. Mai eröffnete Technogym einen Pop-up-Store im Herzen von Basel – einen Ort, der Bewegung, Design und Wohlbefinden in einer neuen, luxuriösen Dimension erlebbar macht.

Der über 100 Quadratmeter grosse Store bietet eine Ausstellungsfläche für die Trainingsgeräte sowie einen flexibel nutzbaren Bereich für Veranstaltungen und Trainingseinheiten. Gestaltet wurde der Store im typischen TechnogymStil – klar, funktional und auf das Wesentliche fokussiert: die Verbindung von Bewegung, Technologie und individuellen Trainingserlebnissen.

Während der Laufzeit finden regelmässig Veranstaltungen statt, darunter:

› Vorträge und Gespräche zu Themen wie Bewegung, Contemporary Design und Wellness Culture,

› interaktive Erlebnisse, in denen digitale Innovation und körperliche Aktivität nahtlos verschmelzen,

› Personal Trainings

Mit diesem Pop-up zelebriert Technogym nicht nur Bewegung, sondern einen Lebensstil – modern, urban und bewusst. Eine Einladung an alle, die Exzellenz suchen – im Training und darüber hinaus.

«Wir freuen uns, unser Konzept von Healthness in Basel präsentieren zu können – in einer Stadt, die kulturelle Vielfalt mit Offenheit für Innovation verbindet», so Andrea Matteucci, CEO von Technogym.

POP-UP-STORE

Technogym Pop-up

Freie Strasse 84 CH-4051 Basel

Autor_Technogym Bild_ Harold Cunningham

Autor und Bilder_Lalique

EINE SKULPTURALE KREATION

Zwei Häuser, ein Kunstwerk: Brioni und Lalique haben erneut ihre Leidenschaft für Exzellenz und Handwerkskunst vereint. Das Ergebnis: Dualité, Crystal Edition Perfume, ein auf 18 signierte Flakons limitiertes Sammlerstück, das auf dem Salone del Mobile zum 80. Jubiläum von Brioni vorgestellt wurde.

Im Inneren des Flakons verbirgt sich ein Meisterduft von Michel Almairac – ein Extrait de Parfum, das auf edler Irisbutter basiert und die Dualität von Frische und Tiefe, Moderne und Klassik meisterhaft widerspiegelt:

› Kopfnoten: Ozonakkord, grüner Apfel

In vier Jahren entstanden, verkörpert Dualité die Quintessenz beider Marken: künstlerische Vision, handwerkliche Meisterschaft und eine tiefe Wertschätzung für Luxus. Entworfen wurde das Objekt von Norbert Stumpfl, Designchef bei Brioni, und Marc Larminaux, künstlerischer Leiter von Lalique. Gemeinsam schufen sie einen Kristallflakon in Form eines achteckigen Prismas – ein Symbol für Brionis acht Jahrzehnte währende Designgeschichte. Die klaren geometrischen Linien treffen auf ein dramatisches Inneres: Eine eingefrorene Explosion aus Kristallsplittern reflektiert das Licht in faszinierenden Facetten – inspiriert von der Struktur eines Gletschers. Jeder Flakon ist ein Unikat und wird im aufwendigen Cire-perdue-Verfahren gefertigt – ein althergebrachtes Wachsausschmelzverfahren, das von den Glasmachern bei Lalique neu interpretiert wurde. Norbert Stumpfl beschreibt die Kreation als «eine perfekte Verbindung seltener Elemente, die das Wesen von Schönheit einfangen.» Marc Larminaux ergänzt: «Diese Edition steht für unsere gemeinsame Leidenschaft für Kunst, Exzellenz und die menschliche Note, die wahre Meisterwerke auszeichnet.»

› Herznoten: Veilchen, Ambroxan, Irisbutter

› Basisnoten: Zedernholz, Moos, trockener Amber Der Duft beginnt mit einer abstrakten, frischen Brise und der vibrierenden Klarheit von grünem Apfel. In der Herznote treffen samtige Iris und florale Veilchen auf die moderne, warme Textur von Ambroxan. Die Basis vereint die elegante Tiefe von Zedernholz mit weichem Moos und trockenem Amber – ein sinnliches, lang anhaltendes Finale.

Der imposante 340-Milliliter-Flakon wird in einer aus purem Alabaster gefertigten Box präsentiert, die sich zu einem skulpturalen Sockel entfalten lässt – ein Statement für Brionis Gespür für Form, Stil und zeitlose Ästhetik.

WWW.BRIONI.COM

WWW.LALIQUE.COM

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STILLES DESIGN,

Mit seinen filigranen Materialien und minimalistischen Formen definiert Alexander Lamont den Begriff des «leisen Luxus» neu. Denn während die Welt gefühlt im Chaos versinkt und wir mit visuellen Reizen nur so überflutet werden, setzt der britische Designer mit Sitz in Bangkok auf stille Haptik. Im Gespräch erläutert Lamont, warum er ungewöhnliche Werkstoffe wählt, welche technischen und klimatischen Herausforderungen er dabei meistert und wie sein kompromissloser Fokus auf Nachhaltigkeit und Handwerkskunst zeitlose Möbelstücke erschafft.

EWIGE SCHÖNHEIT

PRESTIGE: Herr Lamont, Sie sagen, dass Oberflächen «berührt werden wollen». Welche Rolle spielt Haptik in Ihrer Gestaltung und wie beeinflusst sie die Beziehung zwischen Mensch und Objekt?

ALEXANDER LAMONT: Es ist ein natürlicher Instinkt. Man sieht etwas Schönes und möchte es sofort berühren. Durch die Berührung entsteht ein anderes, tieferes Verständnis zum Objekt. Wenn es mir gelingt, ein Material zu gestalten, das genau dieses Gefühl bei jemandem auslöst, dann ist das etwas Besonderes – gerade in einer Welt, in der wir ständig mit Reizen überflutet werden. Und deshalb interessiert mich die Frage: Wie kann ein Objekt inmitten dieser Reizflut herausstechen? Nicht durch schrille, laute Farben oder Avantgarde, sondern durch Stille und Intimität.

Wie interpretieren Sie dieses Konzept des «leisen Luxus» in Ihrer Arbeit? Was macht ein Objekt für Sie wirklich zeitlos und unaufdringlich statt einfach nur minimalistisch? Ein Objekt muss nicht laut sein, um viel zu sagen – im Gegenteil: Es braucht Ruhe und Substanz, wie ein japanischer Tempel. Ich frage mich bei jedem Stück, ob es in einer solchen Umgebung bestehen könnte – wenn nicht, ist es für mich nicht stimmig. Für mich ist leiser Luxus eng mit der Qualität von Materialien und einer einfachen, aber perfekten Form verbunden. Ich entwerfe keine exzentrischen Objekte, sondern konzentriere mich auf zeitlose

Dinge wie Schalen, Boxen und Tabletts –Formen, die schon vor Jahrtausenden wichtig waren und heute noch genauso relevant sind. Das Ziel ist es, Schönheit durch Schlichtheit zu erreichen.

Die Qualität der Materialien steht für Sie an oberster Stelle und sie gelten als Meister, wenn es um deren Verarbeitung geht. Wie kommen Sie auf die Idee, so aussergewöhnliche Materialien wie Chagrin, Strohmarketerie, Pergament oder Eierschalen in Ihre Designs zu integrieren?

Ich suche immer nach Formen, die es dem Material ermöglichen, in seiner ganzen Schönheit zu erstrahlen. Wenn man zu viel gestaltet, übernimmt das Design und man verliert den Blick auf das Material selbst. Es geht darum, dem Material Respekt zu zollen. Bei Materialien wie Rochenhaut arbeitet man zum Beispiel mit

Detailaufnahme zweier seltener Materialien aus Alexander Lamonts Werkstatt: zerbrechliche Eierschale, in mühevoller Handarbeit zu kunstvollen Oberflächen gefügt, und edles Chagrin – die charakteristische, fein genoppte Rochenhaut.

der ganzen Haut eines Tieres. Das ist etwas völlig Natürliches, Einzigartiges – und ich möchte sicherstellen, dass dieses Stück auf eine Weise behandelt wird, die seiner Besonderheit gerecht wird.

Welche Schwierigkeiten ergeben sich bei der Arbeit solch delikater Materialien?

Die grösste Herausforderung besteht darin, Möbel zu schaffen, die in feuchten oder extrem trockenen Klimazonen überdauern können. Besonders das Chagrin stellte sich als äusserst schwierig heraus – es dauerte zwölf Jahre, bis wir herausfanden, wie man es unter extremen klimatischen Bedingungen verwenden kann. Denn die Lederhaut, die oft für Taschen verwendet wird, ist für Möbel eigentlich völlig ungeeignet, da sie bei Feuchtigkeit schrumpft und sich verzieht. Ein weiteres Material, mit dem wir viel arbeiten, ist Eierschale. Die Schalen werden mit Holzpins bearbeitet, um sie zu zerbrechen, und jedes Stück wird von Hand in das gewünschte Muster eingelegt – ähnlich wie bei einem Puzzle. Es ist ein sehr detaillierter und geduldiger Prozess. Dieser Aufwand zahlt sich jedoch aus, da die Eierschale eine schöne und zeitlose Oberfläche schafft, die an die Handwerkskunst der Art-déco-Ära erinnert und den Möbeln eine Authentizität verleiht, die in der heutigen industrialisierten Produktion oft verloren geht.

«DAS ZIEL IST ES, SCHÖNHEIT DURCH SCHLICHTHEIT ZU ERREICHEN.»

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema Ihrer Arbeit – sowohl in der Materialwahl als auch in der Langlebigkeit der Objekte. Wie sehen Sie Ihre Verantwortung als Designer in diesem Kontext?

Ich glaube, dass natürliche Materialien mit der Zeit immer schöner werden und ihren Wert über Jahrhunderte hinweg bewahren. Im Gegensatz dazu haben synthetische oder recycelte Materialien oft nicht die gleiche Schönheit oder Lebensdauer, da sie bereits verarbeitet wurden und dann erneut verarbeitet werden müssen, was doppelt so viel Energie verbraucht. Mein Ziel ist es, Möbel zu schaffen, die nicht nur heute, sondern auch in 100 Jahren noch wunderschön sind. Ein gut gepflegtes Möbelstück aus Bronze beispielsweise wird mit der Zeit eine Patina und eine Geschichte entwickeln. Ich möchte, dass die Objekte, die wir erschaffen, niemals weggeworfen werden – sie sollen ein Leben lang halten. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, natürliche Materialien in einem respektvollen und langlebigen Design zu nutzen.

Lernen Sie immer noch neue Materialien und Techniken kennen?

Ja, das ist ja das Schöne, wenn man seine Berufung gefunden hat und wirklich liebt, was man tut. In unserer neuen Kollektion XXV arbeiten wir erstmals mit Alabaster und Travertin. Das ist aufregend, weil sie ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung eröffnen.

Was glauben Sie, warum sich Kunden für Ihre Objekte entscheiden? Ist es das tiefere Verständnis für die Handwerkskunst, die Materialien oder das Design?

Kunden kommen zu mir, weil sie das, was ich tue, wirklich schätzen. Aber es geht mir nicht um Glamour. Ich möchte einfach ehrlich sein und mein Wissen über die Produkte weitergeben. Wer sich die Zeit nimmt, die Geschichten hinter den Objekten zu verstehen, entscheidet sich meist aus Überzeugung zu kaufen.

Alexander Lamont war kürzlich auf Einladung einer seiner starken Schweizer Kunden – RoomDresser – zu Besuch in Zürich. Das InteriorDesign-Unternehmen verfügt über einen der interessantesten Showrooms in Zürich und ist stets auf der Suche nach originellen und innovativen Designs, die aus einzigartigen und charakteristischen Materialien gefertigt sind – selbstverständlich nach höchsten handwerklichen Standards.

RoomDresser, Zeltweg 4, CH-8032 Zürich

EINE HARMONISCHE VERBINDUNG VON KUNST & DUFT

n diesem Frühjahr interpretiert Lalique seine Voyage-de-Parfumeur-Kollektion neu und präsentiert eine exklusive limitierte Edition, die Duft und Kunst in vollendeter Harmonie vereint. Drei ikonische Düfte – Figuier, Neroli und Santal – erstrahlen in kunstvoll siebbedruckten Designs und verwandeln sich in begehrte Sammlerstücke. Tief verwurzelt in der traditionsreichen Handwerkskunst von Lalique, bringt diese neue Edition die Schönheit des Reisens und der Natur zum Ausdruck. Inspiriert von der Mittelmeerregion, Marokko und Indien, fängt jede Duftkomposition die Essenz ihrer Destination ein, während die filigrane Siebdrucktechnik jede Kerze zu einem Meisterwerk der Luxuskunst erhebt.

FIGUIER – SONNENDURCHFLUTETE KÜSTEN VON AMALFI

Eine strahlende Kreation mit Noten von Zitrusblüten, Feige und Zistrose, die die warme Mittelmeerbrise einfängt. Das sanfte Design in Beige, Indigo und PeriwinkleBlau spiegelt die üppigen Feigenbäume der Amalfiküste wider.

Lalique präsentiert die limitierte Frühjahrskollektion 2025 von Voyage de Parfumeur.

NEROLI – EIN GARTEN UNTER STERNEN IN CASABLANCA

Ein leuchtendes Bouquet aus Bitterorange, Neroli, Jasmin und Patschuli, das an die goldene Aura marokkanischer Gärten erinnert. Das Siebdruckmotiv in Salbei, Farn und dem ikonischen LaliqueAntinea-Grün zollt der Eleganz der Natur Tribut.

SANTAL – DIE MYSTISCHE SEELE GOAS

Ein satter, cremiger Akkord aus Sandelholz, Patschuli, Kardamom und Kreuzkümmel, der die warme Atmosphäre Indiens widerspiegelt. Das Design in Rosenholz, Koralle und Blush-Tönen verleiht der Kreation Tiefe und Raffinesse.

KUNSTVOLLE HANDWERKSKUNST OLFAKTORISCHE EXZELLENZ

Die Etiketten dieser exklusiven Kollektion wurden mittels raffinierter Siebdruck technik gefertigt. Dabei werden feine Pigmente Schicht für Schicht aufge tragen, um lebendige, von der Natur inspirierte Muster zu erschaffen. Dieser aufwendige Prozess hebt die VoyageParfumeur-Linie auf ein neues Niveau und macht sie zu einer begehrten Sammleredition.

Autor und Bilder_Lalique

EINE REISE NACH JAPAN HEISST,

Das Inselreich im Fernen Osten hat sich trotz jahrzehntelanger Vernetzung im globalen, westlich geprägten Wirtschaftsleben seine eigentümliche, aus unserem Blickwinkel gar exotische Lebensart bewahrt, die fasziniert und bisweilen auch irritiert.

Souvenir mit Geschichte: weltberühmtes Porzellan aus Arita

Der im Vergleich zu Japanern eher raue europäische Besucher wird bei Ankunft von den gruppendynamischen Einheimischen sofort in Watte gepackt, von Sanftmut und Höflichkeit umgarnt und Zeit seines Aufenthalts mit «Sumimasens» (Entschuldigung) und «Dozos» (Bitte) herumgereicht. Will man die Japaner und ihr Land verstehen, geht man am besten essen! Die japanische Ess- und Trinkkultur gehört zum Höhepunkt einer jeden Japanreise. Brodelnde Suppenküchen, urige Sake-Kneipen oder Yakiniku-Lokale, in denen feines japanisches Wagyu-Rind am Tisch gegrillt wird, reihen sich in den Gassen der Ausgehviertel aneinander. Sushi, das Weltgericht, wird man erst richtig in seiner Heimat zu schätzen lernen.

OSAKA – EXPO-STADT UND HIP-TOWN Während Tokio von gehetzten Bürokraten bevölkert ist, sind die Menschen in Osaka spontan und lebensfroh. Diese Mentalität ist in der Geschichte als Handelshauptstadt verwurzelt und kommt bei Besuchern gut an. Osaka ist bunt, aufgeschlossen und mit einem unwiderstehlichen Essensangebot der «Bauch Japans». Allabendlich ziehen Osakas berühmte Neonreklamen die Nachtschwärmer an

Autor_Urs Huebscher

© Kyushu Online Media Center

den Dotondori-Kanal. Shoppen in der 2.6 Kilometer langen Einkaufspassage Tenjimbashisuji macht hungrig. Zudem findet in diesem Jahr die Expo 2025 unter dem Motto «Designing Future Society for Our Lives» in Osaka statt und vereint auf dem Gelände der künstlichen Insel Yumeshima Beiträge aus rund 150 Ländern, von internationalen Organisationen sowie zahlreichen Unternehmen. Die Besucher können sich in über 100 Pavillons mit Themen wie Nachhaltigkeit, Technologie, Gesundheit und globaler Zusammenarbeit auseinandersetzen.

Der Schweizer Pavillon sorgt für lange Warteschlangen, leuchtende Augen und jede Menge Selfies mit Heidi. Der Pavillon nimmt die Besuchenden mit auf eine immersive Reise durch fünf Sphären, die die Innovationskraft der Schweiz eindrucksvoll in Szene setzen – «From Heidi to High Tech». Die Expo läuft noch bis zum 13. Oktober 2025.

KUNSTHANDWERK ALS KOMPASS

Seit Jahrhunderten steht Japan für raffiniertes Design und hochstehendes Kunsthandwerk. Eine Reise zu den Ursprüngen dieser Traditionen lässt in ein komplett anderes Land eintauchen. Hier findet sich jene Welt, in der einst in Europa begehrte Trouvaillen wie das Arita-Porzellan, die Ukiyo-e-Holzschnitte oder die Lackwaren von Aizu entstanden sind.

Ruhiges Händchen gefragt: Keramikmalen wie die Meister von Arita

ALLE SINNE ZU SENSIBILISIEREN!

Es muss nicht immer Hightech sein Japan gilt als äusserst erfinderisch – und dies seit eh und je. Im Land der aufgehenden Sonne kann man eine Welt entdecken, in der ursprünglichstes Brauchtum und Handwerk mit ultramodernen Lebensweisen harmonisch koexistieren. Wem der Sinn nach Beschaulichkeit steht, liegt auf einer Reise zu den schönen Dingen des Lebens goldrichtig. Die Spuren führen zur Herstellung der mitunter weltberühmtesten Keramik, zu den Farbholzschnitten auf handgeschöpftem Papier oder zu begehrten Lackwaren, die in Europa Kultstatus geniessen. Sammler und Jäger kommen auf einer Entdeckungstour der Kunsthandwerke doppelt auf ihre Kosten – nebst Staunen und Shopping ist auch die eigene Fingerfertigkeit gefragt. Zum Beispiel in Arita, einem malerischen Provinzstädtchen auf der südlichen Halbinsel Kyushu – und dies ist ganz wörtlich gemeint. Denn Arita ist die Geburtsstätte der modernen japanischen Keramiktradition. Es bezaubert durch seine engen Gässchen, alten Gebäude und charakteristischen Schornsteine. Diese signalisieren, wo sich die Töpferöfen befanden. Das berühmte Arita-Porzellan, einst exklusiv für die japanische Elite gefertigt, fand durch Exporte seinen Weg nach Europa und beeinflusste dort massgeblich die Keramikmanufakturen. Heute beherbergt Arita einen exquisiten Porzellanpark mit weitläufigem Garten und einem Schloss im deutschen Barockstil, das eine umfangreiche Sammlung von Arita-Keramik präsentiert. Eine besondere Augenweide ist auch der Tozan- jinja-Schrein, der offiziell als Sueyama-jinja bekannt ist. Dessen Bauweise ist deshalb einzigartig, weil die meisten seiner Bestandteile, die sonst üblicherweise aus Stein hergestellt wurden, stattdessen aus Porzellan gefertigt sind. In der Nähe von Arita – im verwunschenen Imari – liegt Okawachiyama, auch bekannt als «Dorf der geheimen Brennöfen». Vom 17. bis 19. Jahrhundert war es das Zentrum für die Herstellung hochwertiger Keramik für den kaiserlichen Hof und hochrangige Fürsten. Der dafür zuständige Nabeshima-Clan liess sich etwas einfallen, verlegte er doch die Produktion von Arita in dieses abgelegene Nest, um die wertvollen Techniken geheim zu halten. Streng bewachte Brennöfen sicherten die Exklusivität der Produktion. Heute verbinden die Brennöfen in Okawachiyama moderne Techniken mit traditionellen Praktiken und bewahren so das über 350 Jahre alte Erbe.

© Kyushu Online Media Center

Und wer ein gutes Auge, Geduld oder einen gewieften Guide zur Seite hat, entdeckt auf manch einem lokalen Markt erschwingliche Kunstwerke – nebst exklusiven Stücken, die als Souvenir im Gepäck nach Hause mitreisen.

HOLZSCHNITTE, DIE DIE WELT

EROBERTEN

Wer kennt sie nicht, «die grosse Welle vor Kanagawa»? Es fasziniert bis heute: das magische Kunstwerk mit den drei dramatischen Booten, die in einer gewaltigen Wasserwalze vor der Küste Kanagawas schaukeln, während der majestätisch-magische Mount Fuji im Hintergrund thront. Das ikonische Sujet prangt heute als Magnet an manchem Kühlschrank oder ist als T-Shirt in den Strassen Zürichs unterwegs. Der Farbholzschnitt gehört zur Serie «36 Ansichten des Berges Fuji» und wurde 1760 vom Künstler Katsushika Hokusa angefertigt. Von diesem Kunstwerk soll es laut Experten einige 100 Originale geben. Diese weisen in ihrer Farbigkeit und Abnutzung allesamt kleine Unterschiede auf. Der Farbholzschnitt zählt zu den «Ukiyo-e», einem Genre in der Malerei und im Holzschnitt, das die Kultur der Edo-Kaiserzeit zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert repräsentiert.

«Ukiyo-e» bedeutet so viel wie «Bilder aus der schwebenden Welt» und orientiert sich dabei an den Namen der Vergnügungsviertel Tokios. Die favorisierten Motive der Künstler*innen waren neben Szenen des städtischen Lebens auch Reiselandschaften und Frauen. 100’000 Exponate, die eine lokale Kaufmannsfamilie im Laufe der Jahrhunderte gesammelt hat, sind heute im Japan Ukiyo-e Museum in Matsumoto (Präfektur Nagano) auf der Nordinsel zu bestaunen. Dies ist die weltweit grösste private Sammlung mit einer Vielzahl von Genres, Künstlerinnen und Künstlern sowie Medien, zu welcher neben Holzschnitten auch bemalte Leinwände, Hängerollen und vieles mehr gehören.

Pittoresk ist auch die Umgebung – und imposant ist der Besuch auf der Burg des Ortes, die als Nationalschatz gilt. Wer buchstäblich selbst Hand anlegen will, der legt auf seinem Weg auf der historischen Tokaido-Route von Kyoto nach Tokio in Shizuoka einen Halt ein. Und lernt dort im Shizuoka City Museum of Art, wie man einen Holzdruck heute im Stile von Utawaga Hiroshige (1797 – 1858) herstellt –jenem grossartigen Künstler, der Van Gogh als Vorbild diente und heute in Matsumoto ausgestellt ist.

BLAUE WUNDER IN DER NATUR

Ob blaue Lagunen mit weissen Sandstränden, ein mystischer See im Vulkankrater oder eine imposante Flussschlucht: Japan überrascht mit einer Reihe spektakulärer Naturwunder. Von der subtropischen Inselwelt Okinawas über den Blauen Teich auf Hokkaido bis zur Mogami-Schlucht auf der

Mystisches Wasser auf Hokkaido
© Visit
Hokkaido

Hauptinsel – an natürlichen Schönheiten in allen Blaunuancen mangelt es in Japan nicht. Und: Diese «Blue»-Spots sind definitiv No-Spots – abseits der klassischen Pfade gelegen und damit eine Entdeckung wert.

Sie reicht vom Okhotsk-Meer im Norden bis zum Ostchinesischen Meer im Süden: Die japanische Inselgruppe ist eine Welt der Kontraste und umfasst über 6852 Inseln, und immer wieder tauchen neue auf – beim Zählen dieser kleinen Paradiese. Während die nördlichen Inseln mit kühlen Sommern, dichten Wäldern, heissen Quellen und spektakulären Landschaften punkten, verzaubern die südlichen Inseln mit tropischem Flair, tiefblauem Wasser und warmem Klima. Was viele nicht wissen: Japan hat sich nicht nur als Naturparadies einen Namen gemacht, sondern gilt auch als Stranddestination par excellence. Ein leuchtendes Beispiel dafür ist der Wakasa-Wada-Strand in Takahama: Er wurde 2016 als erster Strand in Asien mit der blauen Flagge für exzellente Wasserqualität, Sauberkeit, Sicherheit und Umweltmanagement ausgezeichnet. Unterdessen tragen 14 Strände und Marinas in Japan dieses begehrte Label – und können damit anderen bekannten Badedestinationen in Asien bei Weitem das Wasser reichen.

INSELHÜPFEN IN OKINAWA

Strände mit glasklarem Wasser, durchsetzt mit unzähligen Fischarten – das subtropische Okinawa bildet die südwestliche Spitze

LINKS

Weltweit bekannt: Die Grosse Welle vor Kanagawa (Kanagawa oki nami ura), aus der Serie «36 Ansichten des Berges Fuji (Fugaku sanjûrokkei)». Katsushika Hokusai, circa 1830 – 1831

Japans und umfasst insgesamt 160 Inseln. Oft wird es als «Hawaii Asiens» bezeichnet. Einzigartig sind nicht nur die fotogenen Ausflüge ins Inselparadies, sondern auch dessen historischer Hintergrund. Vor der Gründung der Präfektur Okinawa im Jahr 1879 war die Region ein unabhängiges Land, bekannt als Königreich Ryukyu. Die Ryukyu-Kultur ist noch heute lebendig, dies zeigt sich insbesondere bei der Essenskultur, die sich von der auf dem japanischen Festland deutlich unterscheidet. Sie gilt als besonders gesund, weil fettarm und vorwiegend fleischlos. Ein Grund, weshalb sich hier eine sogenannte «blaue Zone» befindet – eine von weltweit nur vier Regionen, in denen die meisten 100-Jährigen leben. Heute ist Okinawa voll und ganz auf den Westen eingestellt. Dies rührt von der amerikanischen Verwaltung Okinawas seit Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1972 her.

Nur eine einstündige Bootsfahrt von der Hauptinsel entfernt liegen die «Kerama-Inseln», eine Gruppe von über 20 Inseln, von denen nur vier bewohnt sind. Seit 2014 ist das Gebiet ein Nationalpark und beherbergt neben Buckelwalen auch eine Vielzahl von Korallenarten. Die Strände mit ihrem weissen Sand sind flach abfallend und eignen sich als Lebensraum für Schildkröten. Das hiesige Meer ist für sein «Kerama-Blau» bekannt. Die Farbe ist deshalb so einzigartig, weil die Kuroshio-Strömung die Planktonkonzentration niedrig hält. Zudem fehlen Flüsse, die Sedimente ins Meer tragen. Damit bleibt das Meer extrem klar und absorbiert alle Farben des Sonnenlichts – ausser dem magischen Blau.

GESICHTER DER ONSEN-KULTUR

Sie sind eine angenehme Nebenerscheinung, da Japan auf dem Pazifischen Feuerring sitzt: die heissen Quellen – Onsen genannt. Aufgrund vulkanischer Tätigkeiten im Erdinnern dringt allenthalben heisses, mit Mineralien versetztes Wasser an die Oberfläche. Die Temperaturen variieren stark, von kühlen 25 bis zu stolzen 60 Grad Celsius. Das mineralreiche Wasser, oft mit Schwefel, Eisen oder Kalzium angereichert, soll bei verschiedenen Beschwerden wie Arthritis oder Hautproblemen helfen. Die jahrhundertealte japanische Badekultur sieht in Onsen nicht nur eine Quelle der körperlichen Erholung, sondern auch einen Ort für geistige und seelische Entspannung – sozusagen die perfekte Gelegenheit, um «blau zu machen». Drinnen, draussen, am Meer, in den Alpen, für die Füsse oder den ganzen Körper: Japans Onsen-Kultur überrascht mit einer Vielfalt an Badeerlebnissen. Der Spannungsbogen reicht von den traditionellen Innenbädern «uchiburo» bis zu den naturnahen Aussenbädern «rotemburo», von der idyllischen Insel Shikinejima mit ihren natürlichen Onsen bis hin zu wilden, unberührten Thermalquellen auf Hokkaido – Japan macht alle Wasserratten glücklich. Ob entspannende Bäder mit Meerblick, ein Fussbad während einer Zugfahrt durch spektakuläre Landschaften oder ein Abstecher in abgelegene Freiluft-Onsen – diese versprechen eine perfekte Kombination aus Natur, Kultur und Erholung.

WWW.JAPAN.TRAVEL/DE

EIN ZUHAUSE

Autorin_Nathalie Becker

Bilder_Vispring

Egal ob nach einem langen Tag im Büro, einem glamourösen Event oder einer Familienfeier –Ruhe und Schlaf gehören zu den zentralen gesundheitsnotwendigen Komponenten. Besonders wichtig ist hierbei ein qualitativ hochwertiges Bett mit einer hoch wertigen Matratze.

Das Traditionshaus Vispring, welches seit 1901 Betten in unvergleichlicher britischer Qualität produziert, ist bekannt für seine individuell an Kundenwünsche angepassten, handgefertigten Betten. Diese werden nur aus feinsten, natürlichen Materialien wie britischer Wolle, echter Shetlandwolle, Kaschmir, Rosshaar und Seide hergestellt. Mit hauseigenen, revolutionären Innovationen wie dem Taschenfederkern sowie der Fasermischung aus Kaschmir, Seide und Baumwolle wird für Atmungsaktivität und Temperaturregulation gesorgt. Denn der Schlüssel zu einem ruhigen, erholsamen Schlaf ist eine ideale Schlafumgebung, wodurch dieser durch nichts gestört wird.

Ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Aspekt von Visprings Werten ist der Fokus auf eine qualitativ hochwertige Herstellung. Seit der Gründung ist Vispring seiner traditionellen Handwerkskunst treu geblieben und näht auch heute noch seine Seitenränder mithilfe einer jahrhundertealten, über Generationen weitergegebenen Technik. Diese komplizierte Fertigkeit, welche das Nähen mit einer gebogenen Nadel beinhaltet, kann nur mit jahrelanger Erfahrung gemeistert werden.

Besonders die Eigenproduktion der Taschenfedern hebt Vispring von anderen Bettenherstellern ab. Jede einzelne Feder wird in Baumwolltaschen eingenäht und von Hand mit Zwirn umschlossen, welches für einen Ausgleich jeglicher Bewegungen im Schlaf sorgt. Ein Komfort, welcher nur von Menschenhand gewährleistet werden kann. Diese Technik, die einst auf Ozeandampfern wie der Titanic oder der Queen Elizabeth II geschätzt wurde, lebt heute in den Suiten der prestigeträchtigsten Hotels weiter: im Dorchester in London, im Beverly Hills Hotel, im Park Hotel Vitznau oder dem Bvlgari Hotel in Peking.

Clare Schifano, Global Marketing Director bei Vispring, kommentiert Visprings Mission wie folgt: «Bei Vispring glauben wir, dass ein Zuhause mehr ist als nur ein Ort. Es ist die warme Umarmung am Ende eines langen Tages. Seit über einem Jahrhundert sind wir das Juwel der Bettenkultur und fertigen Matratzen, die jede Nacht zu einem Zuhause machen. Jede VispringMatratze wird individuell mit Präzision und Sorgfalt gefertigt. Unsere Geschichte ist eine Verbindung aus Tradition und Innovation – wo der zeitlose Charme britischer Handwerkskunst auf die Bedürfnisse des modernen Lebens trifft, um ultimativen Luxus zu schaffen. Ein Luxus, der Sie kennt, sich an Sie erinnert und Sie jedes Mal mit offenen Armen empfängt, wenn Sie zur Ruhe kommen.»

FÜR IHRE TRÄUME

MIT

LUXUS SEELE

DIE GESCHICHTE

VON MAURA WASESCHA UND IHRES LEBENSWERKS IN ST. MORITZ

Autor_Urs Huebscher Bilder_Maura Wasescha AG

Ein Haus kann vieles sein: Statussymbol, Rückzugsort, Sehnsuchtsziel. Doch in den Händen von Maura Wasescha wird es mehr – ein Stück Identität, massgeschneidert, stilvoll und persönlich. Willkommen in der Welt der Maura Wasescha AG.

St. Moritz – der Name allein klingt wie eine Einladung, nach Sonne auf glitzerndem Schnee, nach stiller Noblesse und alpinem Understatement. Wer hierher kommt, sucht nicht nur ein Zuhause, sondern ein Lebensgefühl. Und wer wirklich ankommen will, landet früher oder später bei einem Namen, der seit Jahrzehnten tief mit dem Ort verbunden ist: Maura Wasescha. Die gebürtige Italienerin ist weit mehr als eine Maklerin. Sie ist die Grande Dame des Engadiner Immobilienmarkts – mit einem Erfahrungsschatz, der seinesgleichen sucht. Seit über 46 Jahren ist sie hier tätig, kennt das Tal, seine Architektur und vor allem die Wünsche seiner anspruchsvollen Klientel wie keine Zweite. «Ich sehe nicht nur Mauern», sagt sie. «Ich sehe Möglichkeiten.» Und mit genau diesem Blick hat sie 1998 die Maura Wasescha AG gegründet – mit einem klaren Anspruch: Immobilienvermittlung auf höchstem Niveau, getragen von Diskretion, Herzlichkeit und kompromissloser Qualität.

PIONIERIN DES PERSÖNLICHEN LUXUS

Schon in den Anfangsjahren spezialisierte sich die Firma konsequent auf den Luxusmarkt – und zwar auf ihre ganz eigene Weise. Nicht mit überladener Opulenz, sondern mit Fokus auf Echtheit, Stil und einem unvergleichlichen Servicegedanken. Wer mit Maura Wasescha zusammenarbeitet, merkt schnell: Hier geht es nicht um schnellen Umsatz, sondern um Vertrauen, um Langfristigkeit. Viele ihrer Kunden begleitet sie über Jahrzehnte – als Beraterin, Vertraute, manchmal fast als Freundin.

Das Angebot ist ebenso exklusiv wie umfassend: die Vermittlung von Kauf- und Mietobjekten, ergänzt durch eine Vielzahl an Zusatzservices – von Hausverwaltung und Concierge-Leistungen über Interior-Beratung bis hin zu ganz persönlichen Gesten wie einem perfekt gedeckten Tisch zur Ankunft. Was andere als «Full Service» bewerben, ist bei Wasescha seit jeher selbstverständlich. Luxus bedeutet hier nicht nur Exklusivität, sondern Entlastung, Tiefe, Menschlichkeit.

Wahrer Luxus beginnt nicht beim Preis, sondern bei der Haltung.

2020 – JAHR DER KRISE, JAHR DER KREATIVITÄT

Dann kam das Jahr 2020. Die Pandemie liess das Reisen zum Stillstand kommen – und mit ihm den internationalen Immobilienmarkt. Doch während andere auf Rückzug setzten, fand Maura Wasescha einen neuen Ausdruck für ihre Leidenschaft: CASAMAURA.

Mit dieser neuen Marke öffnete sie ein weiteres Kapitel –und brachte ihre Liebe zum Detail in den Alltag ihrer Kunden. CASAMAURA ist eine Hommage an Qualität, Handwerk und italienische Ästhetik. Jedes Produkt – ob feinste Bettwäsche, edles Besteck, Tischwäsche, Decken oder Kissen – ist von Maura selbst designt und wird in kleinen Manufakturen in Italien von Hand gefertigt. Das Ergebnis: stilvolle, handverlesene Lifestyle-Produkte, die jene Wärme und Eleganz transportieren, für die auch die Immobilien der Maura Wasescha AG stehen. Über den eigenen Onlineshop sind diese Produkte heute weltweit erhältlich – ein Stück Engadiner Lebenskunst für zu Hause.

HANDSCHRIFT STATT HEKTIK – WARUM DIE

MAURA WASESCHA AG EINZIGARTIG BLEIBT

DIE NÄCHSTE GENERATION –MIT NEUEM BLICK IN DIE ZUKUNFT

Im Jahr 2017 trat Michael Wasescha, der dritte Sohn der Gründerin, in das Familienunternehmen ein. Mit seiner fundierten Erfahrung im Bauwesen brachte er neue Perspektiven in die Firma –und eine Erweiterung des Angebots: Seitdem betreut die Maura Wasescha AG verstärkt Renovationen und Neubauten, in der Schweiz wie im Ausland.

Ob ein historisches Chalet im Oberengadin behutsam restauriert oder eine moderne Villa an einem europäischen Sehnsuchtsort geplant wird – das Unternehmen agiert heute als ganzheitlicher Immobilienpartner. Design, Architektur, Umsetzung: alles in einem Guss, begleitet von einem Team, das Werte wie Ästhetik, Präzision und Nachhaltigkeit lebt.

Die Verantwortung in der Firma teilt sich mittlerweile –Michael ist aktiv an der Geschäftsführung und Weiterentwicklung beteiligt. Die Verbindung aus Mauras emotionaler Intuition und Michaels technischem Know-how macht die Maura Wasescha AG heute zukunftsfest – und gleichzeitig ihrem Ursprung treu.

Was Maura Wasescha auszeichnet, ist nicht nur ihr Wissen – es ist ihre Haltung. Sie glaubt an echte Beziehungen, an Verbindlichkeit, an Klasse ohne Lautstärke. Ihr Unternehmen ist kein anonymer Player auf dem globalen Immobilienmarkt. Es ist eine Manufaktur im besten Sinne – klein genug für persönliche Betreuung, gross genug für internationale Strahlkraft. Diese Haltung spiegelt sich in allem wider: in der Auswahl der Objekte, im Umgang mit Partnern, in der Art der Kommunikation. Wer eine Immobilie über die Maura Wasescha AG kauft oder mietet, betritt nicht einfach vier Wände – er tritt ein in eine Welt, in der der Mensch zählt. Es ist kein Zufall, dass viele ihrer Kunden internationale Persönlichkeiten sind – Unternehmer, Künstler, Visionäre –, die genau diesen seltenen Mix aus Diskretion, Geschmack und Verlässlichkeit schätzen.

FAZIT: EIN UNTERNEHMEN MIT HERZ, STIL UND WEITBLICK Maura Wasescha hat mit ihrer Firma mehr geschaffen als eine Immobilienagentur. Sie hat einen Ort des Vertrauens etabliert –mitten im Engadin, einem der begehrtesten Rückzugsorte Europas. Ihre Marke steht für Substanz statt Show, für Beständigkeit in einer schnellen Welt.

Mit CASAMAURA und der nächsten Generation an Bord bleibt das Unternehmen nicht stehen – es wächst. Leise, aber kraftvoll. Und immer mit dem Ziel, nicht nur Räume zu schaffen, sondern Leben darin möglich zu machen.

In einer Zeit, in der Echtheit zur Seltenheit wird, ist Maura Wasescha ein leuchtendes Beispiel dafür, was entsteht, wenn Leidenschaft, Qualität und Menschlichkeit zusammenkommen. Denn wahrer Luxus beginnt nicht beim Preis, sondern bei der Haltung.

PRESTIGE

Standuhr

RKARLA OTTO X SWAROVSKI

Servierplatte

ROCHE BOBOIS

Bombom – Design von Joana Vasconcelos, Outdoor-Version besteht aus Sofas, Couchtischen, Teppichen und Kissen mit organischen Formen

RAUM FÜR INSPIRATION

LOUIS VUITTON

L«Totem Vinyle» Plattenspieler

DS X TUCURINCA

Leuchtenschirm

OBUMEX

Collected «The Endless Table»

SWEEF

Modulsofa Dromedaren in Maya-Leder
STINE
«Stine Stool 01»-Hocker

TR AV EL

Die Geschichte der Kreuzfahrtindustrie

Wie entstand die Kreuzfahrt, so wie wir sie heute kennen? Ob edle Luxusyacht, buntes Familienschiff oder schwimmende Vergnügungsstadt –Kreuzfahrten werden immer beliebter. Die vielen Annehmlichkeiten an Bord, den Koffer immer dabei und dabei fremde Kulturen und ferne Ziele entdecken – so kennen wir unsere heutige Kreuzfahrt. Doch deren Geschichte begann schon in der Antike. Wir haben uns auf eine spannende Reise durch die Geschichte der Kreuzfahrt begeben und die Meilensteine erkundet, die dieses Reiseerlebnis zu dem gemacht haben, was es heute ist.

Die Geschichte der Kreuzfahrten reicht weit zurück in die Vergangenheit, in der See- und Entdeckungsreisen einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Zivilisation hatten. Die ersten Seereisen in der Antike stellen einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Kreuzfahrten dar. Bereits im dritten Jahrtausend vor Christus unternahmen die Ägypter Seereisen zu Handels- und Erkundungszwecken. Es ist bekannt, dass sie dabei sowohl den Nil als auch das Rote Meer befuhren. Die Phönizier, die im östlichen Mittelmeerraum ansässig waren, gelten als die ersten Seefahrer, die regelmässig auf Langstreckenreisen gingen. Sie waren sowohl im Handel als auch in der Erkundung aktiv und legten den Grundstein für die Entwicklung von Schiffsdesigns und Navigationsmethoden. Es waren die Römer, die erkannten, dass Schiffsreisen auch für Freizeit- und Vergnügungszwecke genutzt werden könnten. Zu Zeiten des Römischen Reiches wurden Schiffe für luxuriöse Vergnügungsreisen genutzt, bei denen die Reichen und Adligen ihre Freizeit an Bord verbrachten und sich auf das Mittelmeer begaben, um Regionen wie Griechenland, Ägypten und Nordafrika zu besuchen.

Auf diesen ersten Kreuzfahrten legten die Reisenden Wert auf Komfort und Unterhaltung. Die Schiffe boten luxuriöse Kabinen und Annehmlichkeiten wie Badeeinrichtungen, Speisesäle und sogar Bibliotheken. Auch kulturelle Veranstaltungen wie Theateraufführungen und Musik wurden an Bord angeboten. Es ist bemerkenswert, dass einige dieser Elemente auch heute noch Teil der Kreuzfahrterfahrung sind. Mit der Entdeckung des Potenzials von Seereisen für Handel, Erkundung und Vergnügen ebneten die antiken Zivilisationen den Weg für die Entstehung einer der populärsten Formen des Tourismus, die heute Millionen von Menschen jedes Jahr geniessen.

Die Entdeckungsreisen von Vasco da Gama oder Christoph Kolumbus hatten einen wesentlichen Einfluss auf die kulturelle Entwicklung Europas.

ENTDECKUNGSREISEN IM ZEITALTER DER RENAISSANCE

Im Zeitalter der Renaissance erfuhr die Schifffahrt eine bedeutende Wende: Die Entdeckungsreisen des 15. und 16. Jahrhunderts ermöglichten es den Menschen, neue Länder und Kulturen zu erkunden. Die Entdeckungsreisen von Vasco da Gama oder von Christoph Kolumbus im Jahr 1492 hatten auch einen wesentlichen Einfluss auf die kulturelle Entwicklung Europas. Die Begegnung mit anderen Kulturen und der Austausch von Ideen und Wissen förderten das Interesse an fremden Ländern und trugen so zur Entstehung des Tourismus bei. Die ersten Kreuzfahrten können als eine direkte Folge dieser Neugier und des Wunsches nach Erkundung gesehen werden. Diese historischen Ereignisse und Fortschritte bildeten das Fundament für die spätere Entstehung und den Erfolg der Kreuzfahrtindustrie.

VOM AUSWANDERERSCHIFF ZUR TRAUMKREUZFAHRT

WER ERFAND DIE ERSTE RICHTIGE KREUZFAHRT?

Im Jahr 1831 brach die SS Orion von England aus zu einer Reise ins Mittelmeer auf und legte damit den Grundstein für die moderne Kreuzfahrtindustrie. Diese war jedoch noch weit entfernt von den heutigen Luxuserlebnissen. Sie diente vor allem dem Transport von Passagieren, insbesondere Auswanderern, und bot nur rudimentäre Annehmlichkeiten. Die Erfindung der richtigen Kreuzfahrt als Vergnügungsreise wird der «Peninsular and Oriental Navigation Company» zugeschrieben. Diese Reederei begann als Schifffahrtslinie zwischen England und der Iberischen Halbinsel und ab 1844 wurden Luxuskreuzfahrten nach Gibraltar, Malta und Athen angeboten.

Eines der weiteren ersten Kreuzfahrtschiffe war auch die SS Great Eastern, die 1858 vom Stapel lief. Mit einer Länge von

OBEN

Die Titanic war das damals grösste Passagierschiff der Welt und galt als Inbegriff von Luxus und Komfort.

UNTEN

Von 1936 bis 1967 war die Queen Mary im wöchentlichen Expressdienst zwischen Southampton, Cherbourg und New York auf dem Nordatlantik unterwegs.

MASSENTOURISMUS IN DEN 1960ER- UND 1970ER-JAHREN

211 Metern und einer Kapazität von bis zu 4000 Passagieren war sie das grösste Schiff ihrer Zeit. Die Great Eastern war zwar kein reines Kreuzfahrtschiff, sondern diente auch als Transatlantik-Passagierschiff und Kabelleger, doch ihre luxuriöse Ausstattung und die Möglichkeit, lange Seereisen zu unternehmen, legten den Grundstein für die Entwicklung der Kreuzfahrtindustrie.

DIE LUXUSLINER DER 1920ER- UND 1930ER-JAHRE

Die wirkliche Blütezeit der Kreuzfahrt begann im frühen 20. Jahrhundert. Ozeandampfer wie die Titanic (1912) und die Queen Mary (1936) wurden zu Symbolen des Luxus und des Reisens über die Weltmeere. Diese Schiffe waren wahre schwimmende Paläste und zogen wohlhabende Passagiere aus aller Welt an. Die Transatlantiküberquerung wurde zu einer glamourösen Angelegenheit, bei der prominente und wohlhabende Reisende die Überfahrt genossen. Diese Schiffe waren nicht nur beeindruckende technische Meisterwerke, sondern auch Symbole des Fortschritts und des Wohlstands der damaligen Zeit. An Bord gab es prächtige Speisesäle, elegante Salons und luxuriöse Kabinen, die den Passagieren ein unvergleichliches Reiseerlebnis boten. Die 1930er-Jahre waren von einem Wettlauf um das schnellste und luxuriöseste Passagierschiff geprägt. Die Luxusliner trugen massgeblich zur Entwicklung der Kreuzfahrtindustrie bei und schufen einen Massstab an Luxus und Komfort, der auch heute noch auf modernen Kreuzfahrtschiffen präsent ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Kreuzfahrtindustrie weiter. Grössere und modernere Schiffe wurden gebaut und in den 1960erJahren führte die Einführung von Kabinen mit Balkonen und die Erweiterung des Unterhaltungsangebots zu einem weiteren Boom der Branche.

In den 1960er- und 1970er-Jahren änderte sich die Einstellung der Reedereien ihrer Kundschaft gegenüber. Immer mehr Schiffe suchten Gäste, das Luxussegment alleine reichte nicht mehr aus. Die Kreuzfahrten wurden für den Mittelstand bezahlbar, Themenund Eventkreuzfahrten wurden initiiert – die heutige Kreuzfahrt entstand. In dieser Zeit erlebte die Welt einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung, was dazu führte, dass mehr Menschen die Möglichkeiten hatten, in den Urlaub zu fahren und neue Reiseziele zu entdecken. Die Kreuzfahrtindustrie erkannte das Potenzial dieser wachsenden Zielgruppe und begann, ihre Angebote an die Bedürfnisse und Wünsche der Massen anzupassen. Die Schiffe boten eine Vielzahl an Kabinen in verschiedenen Preisklassen, sodass Passagiere entsprechend ihrem Budget eine Kreuzfahrt buchen konnten.

Die 1970er-Jahre waren geprägt von einer weiteren Expansion der Kreuzfahrtindustrie und einem rasanten Anstieg der Passagierzahlen. Während zu Beginn des Jahrzehnts noch etwa 500’000 Menschen pro Jahr an Kreuzfahrten teilnahmen, stieg diese Zahl bis 1980 auf über zwei Millionen. Ein weiterer bedeutender Faktor, der zum Erfolg des Massentourismus in der Kreuz-

Die Aufzeichnungen der Familie Aponte reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, woraus sich 300 Jahre Erfahrung in der Seefahrt sowie eine angeborene Leidenschaft und Achtung für das Meer entwickelt haben.

1675 wird Familie Aponte erstmals im Zusammenhang mit dem Seeverkehr von und nach Neapel genannt. Aufbauend auf jahrhundertelanger Erfahrung und Expertise gründete diese Familie aus Schiffseignern und Kapitänen später das Unternehmen MSC Cruises.

fahrtindustrie beitrug, war die Einführung von All-inclusivePaketen. Diese ermöglichten es, alle Kosten im Zusammenhang mit der Reise – von der Unterkunft über die Verpflegung bis hin zu Aktivitäten an Bord – im Voraus zu bezahlen, was die Urlaubsplanung erheblich vereinfachte. Die Kreuzfahrtindustrie erlebte in dieser Zeit ein rasantes Wachstum in den folgenden Jahrzehnten.

MSC – VOM EIN-SCHIFF-BETRIEB

ZUM WELTWEITEN UNTERNEHMEN

Die Geschichte nimmt ihren Anfang in Sorrent, mit einem neapolitanischen Kapitän namens Gianluigi Aponte und einem kleinen Frachtschiff, der MV Patricia. Zusammen mit seiner Partnerin aus der Schweiz, die er als Passagierin bei einer seiner Überfahrten

kennenlernte, gründete er MSC. Das Unternehmen ist heute mit Sitz in Genf die drittgrösste Kreuzfahrtgesellschaft weltweit und das grösste Unternehmen für Schiffsreisen in privater Hand.

Bei MSC Cruises reicht die Liebe zum Meer schon über viele Generationen zurück. Deshalb sollen alle Kreuzfahrten für jeden Gast zu einer Entdeckungsreise mit unvergesslichen Emotionen werden. Ein einzigartiges und sicheres Kreuzfahrterlebnis, bei dem internationale Küche, erstklassige Unterhaltung, preisgekröntes Familienprogramm und die modernsten, benutzerfreundlichsten Technologien an Bord genossen werden können. Die Schiffe fahren das gesamte Jahr über im Mittelmeer und in der Karibik (mit Besuch der Ocean Cay Marine Reserve, der MSCPrivatinsel auf den Bahamas).

Die MSC World Europa ist das ökologisch fortschrittlichste, mit Flüssigerdgas (LNG) angetriebene Kreuzfahrtschiff von MSC Cruises.

Das hochmoderne neue Flaggschiff ist das zweite Schiff der World Class von MSC Cruises.

Die EXPLORA I eröffnet eine neue Ära des luxuriösen Reisens auf See und beeindruckt mit einem Ambiente, das an eine private Yacht erinnert.

Ein Meilenstein war die Indienststellung der MSC Melody im Jahr 1982, dem ersten eigenen Kreuzfahrtschiff. Heute besteht die Flotte aus über 20 modernen und luxuriösen Schiffen. Die MSC World Europa, das erste Schiff der MSC World Class, besticht durch eine völlig neue, bahnbrechende Architektur, die innovative Technologien und branchenweit einmalige Designmerkmale wie die einzigartige Y-Form vereint. Die MSC World Europa, die im November 2022 ausgeliefert wurde, ist das erste LNG-betriebene Schiff in der Flotte von MSC Cruises und das derzeit umweltfreundlichste. Die MSC World America ist kürzlich als zweites Schiff der innovativen World Class vom Stapel gelaufen. Sie bietet moderne Kreuzfahrten in der Karibik ab Miami mit neuen, faszinierenden und einzigartigen Erlebnissen auf See.

MSC Cruises plant, die Flotte zu erweitern, um noch mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, die Welt auf einem MSC-Schiff zu erkunden. Die zukünftigen Schiffe werden durch ihr einzigartiges Design, exklusive Routen und eine luxuriöse Ausstattung herausstechen. Erstklassiger Service an Bord garantiert einen unvergesslichen Aufenthalt für die Gäste. Das Unternehmen hat auch Umweltfreundlichkeit im Blick und setzt auf Eco-Schiffe, um nachhaltige Kreuzfahrten zu ermöglichen.

EXPLORA JOURNEYS:

LUXUSKREUZFAHRTEN IN OZEANREISEN VERWANDELN

Für die 2020er-Jahre hatte sich die Familie Aponte das Ziel gesetzt, eine einzigartige und entspannte Erfahrung auf See zu schaffen, die dem Reisen mit einer Yacht gleichkommt und kosmopolitisches Flair mit dem behaglichen Gefühl verbindet, zu Hause zu sein. Das aus dieser Vision entstandene Unternehmen Explora Journeys bietet Reisen an, die auf den eigenen Reiseerfahrun-

Die zukünftigen Schiffe werden durch ihr einzigartiges Design, exklusive Routen und eine luxuriöse Ausstattung herausstechen.

gen und Traumzielen der Familie basieren. Seit 2023 ist der Traum mit der Explora 1 Wirklichkeit geworden. Der Ehrgeiz und der lang gehegte Traum der MSC-Gruppe und der Familie Aponte, ein transformierendes Luxusozeanreiseerlebnis und eine Marke zu schaffen, die die Kategorie der Luxuskreuzfahrten neu definiert, wurde wahr. Die Schiffe sind wahre Meisterwerke des Designs und Konzepts. Jedes wurde mit akribischer Liebe zum Detail gestaltet und schafft eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Vom eleganten Interieur der Kabinen bis zu den öffentlichen Bereichen wurde jeder Sektor sorgfältig geplant, um höchsten Ansprüchen gerecht zu werden. Auch die Ausstattung und der Service lassen keine Wünsche offen. Von erstklassigen Restaurants bis hin zu luxuriösen Spa-Bereichen – der Komfort und das Wohlbefinden der Gäste stehen an erster Stelle. Die Schiffe sind so gestaltet, dass sie die Intimität einer privaten Yacht in einer neuen Ära des Luxusozeanreisens hervorrufen, mit einer kuratierten Sammlung von gehobenen kulinarischen Wellness-, Lounge- und Unterhaltungsbereichen. Reiseziele sind exklusive Routen und Destinationen, die man sonst nirgendwo findet – von entlegenen Inseln bis hin zu historischen Städten.

© Oceania Cruises

LUXUS AUF KLEINEM SCHIFF – 20 JAHRE OCEANIA CRUISES

Was als kleine Familie begann, ist gar nicht mehr so klein. Aber es ist immer noch Familie. Die Familie, ob absichtlich oder zufällig, wurde auch Teil der DNA von Oceania Cruises. Väter und Söhne. Töchter. Gebrüder. Schwestern. Cousinen. Auch die Gäste wurden schnell zur Familie und dieses Kreuzfahrt-Unternehmen letztendlich zu dem Erfolg gebracht, wie er heute verzeichnet werden kann. In diesem Jahr feiert man das 20-jährige Jubiläum, im Mai wurde das siebte Schiff, die Vista, begrüsst und im Sommer 2025 wird das Schwesterschiff Allura in die Flotte kleiner, luxuriöser Schiffe aufgenommen. 2027 plant Oceania Cruises die Einführung des ersten Project-Quattro-Schiffs.

Der Unterschied von Oceania Cruises zu anderen Schiffen muss man erlebt haben, um ihn richtig erklären zu können. Es ist die Art und Weise, wie die Offiziere und die Besatzung die Gäste fühlen lassen. Sie begrüssen die Gäste, als würden sie in ihrem eigenen Zuhause beherbergt – nie spiessig oder kriecherisch. Die Besatzung und die Offiziere empfinden Service als Privileg und Ehre, weshalb viele Gäste dreimal, zehnmal oder fünfzigmal wiederkommen. Man ist bekannt dafür, die feinste Küche auf See zu servieren, aber das ist nicht nur ein Slogan, sondern ein Mantra, um das herum das Geschäft aufgebaut wurde. Essen ist die Grundlage dessen, was an Bord der Schiffe und weltweit an den Reisezielen, die man besucht, geschieht.

Die O-Klasse-Schiffe Marina und Riviera wurden von Feinschmeckern für Feinschmecker entworfen und bieten die allererste Kochschule auf See an – ein Element, das mit Vista und Allura noch weiterentwickelt wurde. Schiffe der R-Klasse wie die Nautica, Sirena, Regatta und Insignia sind alle mit einer Auswahl an Spezialitätenrestaurants sowie dem gehobenen Speiseangebot des Hauptrestaurants im Grand Dining Room ausgestattet. Für Gäste, die ein exklusiveres Erlebnis suchen, bietet man private Fine-Dining-Erlebnisse wie Privée und La Reserve, die sorgfältig Kombinationen für Feinschmecker an Bord zusammenstellen. Um die tadellose Qualität jedes Gerichts zu gewährleisten, kommen auf zehn Gäste ein Küchenchef. Tatsächlich widmet sich die Hälfte der Besatzung an Bord dem Kochen oder Servieren von Speisen. Sehr stolz darauf ist man, dass jedes der Schiffe so frisch und einladend aussieht wie bei seiner ersten Aufnahme in die Flotte. Mit den endlosen Kategorien von Reisezielen auf den Schiffen wurde ein Zuhause in der Ferne kreiert, während der Gast alle sieben Kontinente der Welt entdeckt. Für die fachmännisch zusammengestellten Reiseerlebnisse an Bord der von Designern inspirierten kleinen Schiffe werden mehr als 600 Boutique-Häfen

OBEN

Die elegante Marina spiegelt das elegante Ambiente der renommierten Schiffe für maximal 1238 Gäste wider. Die Lalique-Doppeltreppe und die Owner’s-Suiten im Stil von Ralph Lauren Home sind Beispiele für den bequemsten Wohnkomfort.

UNTEN

Die Allura serviert die berühmte feinste Küche auf See von Oceania Cruises und überzeugt durch aussergewöhnlichen, personalisierten Service mit herzlichen und freundlichen Mitarbeitern.

in Europa, Alaska, Asien, Afrika, Australien, Neuseeland, Neuengland und Kanada, Bermuda, der Karibik, dem Panamakanal, Tahiti und dem Südpazifik angelaufen, zusätzlich zu epischen 180-tägigen Weltumrundungen. Die Landausflüge bieten dem Gast einzigartige Möglichkeiten, durch glaubwürdige Quellen und gut vernetzte Partner vollständig in die verschiedenen Kulturen der Welt einzutauchen. Dem Reisenden wird so die Möglichkeit geboten, persönliche Verbindungen zu pflegen und ein weitaus tieferes Verständnis für die lokalen Kulturen und Lebensweisen zu entwickeln, was bei traditionellen Landausflügen nicht möglich ist.

SCHWIMMENDE STÄDTE

Megakreuzfahrtschiffe haben in den letzten Jahrzehnten die Kreuzfahrtbranche revolutioniert und bieten den Passagieren eine nahezu grenzenlose Auswahl an Aktivitäten, Unterhaltung und Annehmlichkeiten. Diese Schiffe sind in der Lage, Tausende von Passagieren und Besatzungsmitgliedern zu beherbergen, und bieten eine Vielfalt an Kabinenkategorien, Restaurants und Entertainment-Optionen. Die neuesten Schiffe gleichen schwimmenden Städten, gegen die sogar eine Legende wie die «Titanic» wie ein Bötchen wirkt. Die Schiffe werden immer spektakulärer und grösser. Grösstes Kreuzfahrtschiff der Welt ist aktuell die mehr als 364 Meter lange «Icon of the Seas» der Reederei Royal Caribbean International. Das grösste Kreuzfahrtschiff der Welt ist also mehr als fünfmal so gross wie die Titanic. Die Ausstattung ist gigantisch: Bis zu 5610 Gäste haben Platz auf 18 Passagierdecks mit 40 Restaurants und Bars, einem Wasserpark und dem weltgrössten Pool auf See und einer Indoor-Eisbahn.

DIVERSIFIZIERUNG DES KREUZFAHRTANGEBOTS

Die Megaschiffe sind zwar populär, aber es steigt die Nachfrage nach kleineren, exklusiveren Schiffen, die ein persönlicheres Erlebnis ermöglichen als die oben erwähnten Schiffe der Explora Journeys oder die der Oceania Cruises. In puncto Reiseziele setzen Kreuzfahrtunternehmen ebenfalls auf Diversifizierung. Abseits der klassischen Mittelmeer- und Karibikrouten gewinnen neue Destinationen immer mehr an Bedeutung. Insgesamt zeigt die Geschichte der Kreuzfahrten, dass sie sich ständig weiterentwickeln und anpassen, um sowohl den Bedürfnissen der Reisenden als auch den ökologischen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden. In einer Welt, die immer stärker vernetzt ist, bieten Kreuzfahrten weiterhin einzigartige Erlebnisse und unvergessliche Momente.

WWW.OCEANIACRUISES.COM

WWW.MSCCRUISES.CH

WWW.EXPLORAJOURNEYS.COM

Mehr als fünfmal so gross wie die Titanic – die Icon of the Seas von Royal Caribbean
Royal Caribbean

FREYA STARK DIE FASZINATION DES ORIENTS

Die Geschichte ist voll von Frauen, die sich den Konventionen ihrer Zeit widersetzten, um die verborgensten Ecken der Welt zu entdecken. Man stelle sich vor, mit welchen Widerständen die Frauen früherer Zeiten zu kämpfen hatten. Berühmte Abenteurerinnen, Weltenbummlerinnen und Entdeckerinnen sind darum eine grosse Inspiration. Sie zeigen uns, dass Grenzen relativ sind und wir mit genügend Selbstvertrauen und Leidenschaft Dinge erreichen können, die andere für unmöglich halten. Aber damit wir heute diese Freiheit geniessen können, musste es Reisepionierinnen geben, die uns die Grenzen des Möglichen erweiterten.

Freya Stark war eine britische Entdeckerin und Reiseschriftstellerin. Während ihres 100-jährigen Lebens bereiste sie unterdrückte Regionen und schrieb über ihre Erlebnisse. Sie war eine der ersten Westlerinnen, die das Elburs-Gebirge im Iran besuchte, und schrieb über ihre Erlebnisse in «Die Täler der Assassinen». Stark diente im Ersten Weltkrieg als Krankenschwester und im Zweiten Weltkrieg als Aktivistin. Sie erhielt 1933 den Back Award der Royal Geographical Society, 1935 die Mungo Park Medal, 1942 die Founder's Gold Medal und wurde 1972 zum Ritter geschlagen.

Autor_Urs Huebscher

Freya Madeline Stark wurde am 31. Januar 1893 in Paris geboren, verbrachte aber den Grossteil ihrer Kindheit in Asolo in Norditalien. Sie war krankheitsbedingt oft ans Haus gebunden und interessierte sich für das Lesen. Stark erhielt als Kind keine formale Schulbildung, las aber gern Französisch und brachte sich selbst Latein bei. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs verliess sie die Schule, um in Bologna als Krankenschwester zu arbeiten. Anschliessend zog sie nach London und arbeitete als Zensorin für internationale Korrespondenz. Anschliessend absolvierte Stark eine Ausbildung beim Voluntary Aid Detachment (VAD) und arbeitete von 1917 bis Kriegsende in Italien. Mit 30 Jahren schrieb sich

Stark am Bedford College und der School of Oriental and African Studies (SOAS) ein, um Sprachen zu studieren, wobei sie sich auf Arabisch und Persisch konzentrierte.

1927 unternahm Stark ihre erste Reise in den Osten und ging nach Beirut im Libanon. Sie reiste grösstenteils heimlich, auf einem Esel, mit einem drusischen Führer und einer Engländerin. Aufgrund des Mandats für Syrien und den Libanon war Reisen in die Region verboten. Obwohl sie nachts und in abgelegenen Gebieten unterwegs waren, wurden sie von französischen Armeeoffizieren gefasst. Die Offiziere hielten die Frauen für Spione, liessen sie aber nach drei Tagen wieder frei. Im Anschluss an die Reise veröffentlichte Stark 1928 ihren ersten Zeitschriftenartikel und schrieb über die Misshandlungen, die das syrische Volk durch das französische Regime erlitten hatte.

1930 machte sich Stark auf die Suche nach den Tälern der Assassinen im heutigen Westiran. Zu dieser Zeit war dieses Gebiet von Europäern kaum erforscht, und sie wollte geografische und archäologische Studien durchführen. Nach drei Reisen schrieb sie

«Die Täler der Assassinen» (1934).

1934 brach Stark zur antiken Stadt Schabwa auf. Sie segelte das Rote Meer hinunter und hoffte, der Weihrauchroute des Hadramaut zu folgen. Obwohl sie die Region umfassender erkundete als jeder andere Westler, erkrankte sie und musste ihre Reise abbrechen. Dennoch veröffentlichte sie drei Bücher: «The Southern Gates of Arabia: A Journey in the Hadhramaut» (1936), «Seen in The Hadhramaut» (1938) und «A Winter in Arabia» (1940). 1942 erhielt Stark die Gründergoldmedaille der Royal Geographical Society.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Stark im Informationsministerium und beteiligte sich am Aufbau von Ikhwan al-Hurriya, einem Propagandanetzwerk, das Araber dazu bewegen wollte, die Alliierten zu unterstützen oder neutral zu bleiben. Stark beschrieb ihre Erfahrungen in «Briefe aus Syrien» und «Ost ist West». Starks erste Nachkriegsreisen führten sie in die Türkei, worüber sie in ihren Werken «Ionia a Quest», «The Lycian Shore», «Alexander’s Path» und «Riding to the Tigris» schrieb. 1968, im Alter von 75 Jahren, unternahm Stark ihre letzte Expedition nach Afghanistan. Sie besuchte das Minarett von Jam und schrieb «Das Minarett von Djam: Eine Exkursion nach Afghanistan».

Anschliessend zog sich Stark nach Asolo, Italien, zurück, wo sie an einer kurzen Studie mit dem Titel «Türkei: Eine Skizze der türkischen Geschichte» und einem neuen Essayband mit dem Titel «Ein Höhepunkt in Darien», «Briefe» und «Das Echo der Reise» arbeitete. 1972 wurde sie zum Ritter geschlagen und als Dame Freya Stark bekannt.

Freya Madeline Stark starb am 9. Mai 1993 im Alter von 100 Jahren in Asolo. Sie verfasste über zwei Dutzend Bücher über ihre Reisen durch den Nahen Osten und Afghanistan sowie zahlreiche autobiografische Werke und Essays.

ZEITLOSE ELEGANZ

Autor_Urs Huebscher

Bilder_Heritage Resorts

AUF MAURITIUS

& HERITAGE LE TELFAIR GOLF WELLNESS RESORT

Das Resort, welches Mitglied der «Small Luxury Hotels of the World» ist, verfügt über einen neuen Adults-only-Bereich, der ganz im Zeichen von Rückzug und Entspannung steht. Dieses exklusive Refugium innerhalb des Fünf-Sterne-Resorts bietet eine ruhige Atmosphäre, erstklassigen Service und durchdachte Annehmlichkeiten.

Eingebettet in das 2500 Hektar grosse Domaine de Bel Ombre bieten die Heritage Resorts & Golf eine exklusive Kollektion hochwertiger Resorts, die einen nachhaltigen Ansatz für Luxus verfolgen. Es werden einzigartige, authentische Erlebnisse geschaffen, die die aussergewöhnliche Schönheit ihrer Umgebung widerspiegeln.

Konzipiert, um zu inspirieren, zu verbinden und transformierende Erfahrungen zu ermöglichen, sind die Resorts von Heritage Orte, an denen unvergessliche Reiseerlebnisse Wirklichkeit werden. Geprägt von der Natur und den besonderen Menschen vor Ort, ist jedes Resort individuell gestaltet – mit einem ganz eigenen Charakter und Stil. Kultur, Geschichte und das Lebensgefühl des jeweiligen Standorts spiegeln sich in jedem Detail wider und bereichern den Aufenthalt der Gäste.

Die Marke Heritage entstand aus der Leidenschaft für Entdeckung und Verbindung. Ihr Anspruch ist es, neue Massstäbe für einen nachhaltigen Resort-Lifestyle zu setzen – mit subtiler Eleganz, Komfort und echter Gastfreundschaft. Die Gäste erleben authentische und erinnerungswürdige Momente voller Entdeckungen und Abenteuer, getragen von einem verantwortungsbewussten Tourismusverständnis.

OASE IM HERZEN DES FÜNF-STERNE-RESORTS

Ideal für Paare, die eine stilvolle Auszeit suchen, ergänzt der neue Bereich das bestehende Angebot des Heritage Le Telfair Golf & Wellness Resort um eine noch luxuriösere, massgeschneiderte Erfahrung. Die Adults-only-Suiten sind elegant in U-Form um einen beheizten Pool angeordnet und bieten so ein besonders privates Ambiente mit Blick auf den Ozean. Zu den Highlights dieses neuen Erlebnisses gehören ein persönlicher Butler-Service am Pool, erfrischende Cocktails und Snacks an der Tiki-Bar, besondere Aufmerksamkeiten auf dem Zimmer sowie ein eigener Resident-Host – alles für einen unvergesslichen Aufenthalt.

EXKLUSIVE ANNEHMLICHKEITEN

Die Gäste des Adults-only-Bereichs geniessen eine Vielzahl exklusiver Vorteile wie eine Espressomaschine in jeder Suite inklusive täglich aufgefüllter Kapseln, einen persönlichen Service durch einen Resident-Host, der den Aufenthalt mit individueller Aufmerksamkeit bereichert, oder eine Auswahl an lokalen Kräutertees auf dem Zimmer. Hinzu kommen Pool-Services wie Handtuchbereitstellung, Sonnenbrillenreinigung, frische Obstspiesse, aromatisiertes Wasser über den Tag hinweg sowie Eiscreme am Nachmittag. Zudem gibt es einen exklusiven Butler-Service am Adults-only-Pool. Direkt am Strand, neben dem Adults-only-Pool, bietet die Tiki-Bar einen exklusiven Food- & Beverage-Service mit erfrischenden Cocktails und leichten Snacks.

LUXURIÖSE SUITEN FÜR EINE PERFEKTE AUSZEIT

Der Adults-only-Bereich bietet eine exklusive Auswahl an Suiten für anspruchsvolle Reisende: 19 Deluxe-Seaview-Suiten (54 bis 62 Quadratmeter) als grosszügig geschnittene Rückzugsorte mit herrlichem Blick auf die türkisfarbene Lagune; acht DeluxeBeachfront-Suiten (je 54 Quadratmeter), direkt am Strand gelegen oder mit Balkon in der oberen Etage – ideal für einen Aufenthalt in unmittelbarer Meeresnähe; acht Junior-Beachfront-Suiten (81 Quadratmeter) – lichtdurchflutete, grosszügige Suiten mit Panoramablick auf die Weiten des Indischen Ozeans; vier Senior-Seaview-Suiten (102 Quadratmeter) mit höchstem Komfort und spektakulären Ausblicken auf das Meer – perfekt für Gäste mit höchsten Ansprüchen.

Mit der Erweiterung wurde das Ziel erreicht, eine ideale Umgebung zu schaffen, in der erwachsene Gäste – ob allein oder als Paar – neue Energie tanken können, und das in einem eleganten, exklusiven Rahmen. Jedes Detail dieses Erlebnisses wurde mit grösster Sorgfalt gestaltet, um den Gästen höchsten Komfort zu bieten und eine stilvolle, gleichzeitig entspannte Atmosphäre zu schaffen. Das Angebot erfüllt die Erwartungen anspruchsvoller Reisender, die auf der Suche nach massgeschneidertem Luxus sind. Mit seiner minimalistischen Ästhetik und der eleganten, ganz in Weiss gehaltenen Architektur empfängt das Heritage Le Telfair seine Gäste in einer wahrhaft zauberhaften Umgebung. Das Resort bietet kulinarische Erlebnisse auf höchstem Niveau, exklusive Wellnessangebote sowie privilegierten Zugang zum Le Château Golf Course – dem besten Golfplatz des Indischen Ozeans – und zu den La Réserve Golf Links, dem ersten und einzigen modernen Links-Golfplatz der Region.

WWW.HERITAGERESORTS.MU

FAIRMONT GOLDEN PRAGUE

Gut 50 Jahre nach der Eröffnung erfuhr das imposante Bauwerk eine umfassende Renovierung, um in neuem Glanz anspruchsvolle Reisende zu empfangen. Strenge Geometrie und klare Einfachheit inmitten der Prager Altstadt zeichnen das Hotel als architektonisches Wahrzeichen aus.

Autor_Urs Huebscher

Bilder_Fairmont Golden Prague

Doch nicht allein die äusserlichen Merkmale des Brutalismus sind bemerkenswert: Im Inneren des Luxushotels findet sich neben Originalwerken verschiedener Kunstgattungen, die das Interieur des Hauses gestalten, zudem eine kuratierte Kunstsammlung. So vollenden die neuen Eigentümer des Hotels als leidenschaftliche Kunstsammler und Filmenthusiasten die Idee des Gesamtkunstwerks, welches im Konzept der Architekten um Karel Filsak begründet liegt. Das Haus ist eine grosse Bereicherung für Prag. Dank seiner zentralen Lage ist es sowohl für lokale Gäste als auch für internationales Publikum ein spannender neuer Dreh- und Angelpunkt innerhalb der Stadt. Eingebettet in die Historie der Tschechischen Republik, repräsentiert das Haus zudem ein einzigartiges Ensemble an Kunst und Kunsthandwerk, vereint mit der modernen böhmischen Glaskunst, welche seit dem vergangenen Jahr auf der Liste des immateriellen UNESCO-Welterbes steht. Die 297 eleganten Zimmer und Suiten sowie die 23 Serviced Residences sind als moderne Refugien konzipiert, die die Kultur der tschechischen Hauptstadt würdigen. Teilweise raumhohe Fenster geben den Blick auf die Altstadt oder die Moldau frei.

ARCHITEKTUR UND KUNST

Das Fairmont Golden Prague ist eines der letzten Bauwerke im Stil des Brutalismus, die es in der Tschechischen Republik gibt, und Anwärter für den Denkmalschutz. Doch nicht nur das Gebäude gilt als Kunstwerk, für die Gestaltung des Innenbereichs wurde eine Reihe bekannter tschechischer Künstler beauftragt. Es gibt eine beeindruckende Sammlung, die umfassend restauriert wurde, darunter einige Holzskulpturen des «Zauberwalds» des Bildhauers Miloslav Hejný, die den Kamin in der Lobby einfassen, René Roubíčeks Kronleuchter, die an Distelblüten erinnern, und die Deckenskulpturen von Čestmír Kafka. Im Dachrestaurant Zlatá Praha ist ausserdem noch die goldene Lichtinstallation von Hugo Demartini zu bewundern. Die Eigentümer behalten als versierte Sammler den Schwerpunkt auf die tschechische Kunst bei.

WWW.GOLDENPRAGUEHOTEL.COM

Ein epochalesGesamtkunstwerk gepaart modernemmitLuxus

VON DEN SEEN ÜBERS LAND

Bentley präsentiert die Riviera Collection – Grund genug für Konstantin Arnold, sie auf ihre Riviera-Fähigkeiten zu testen und von den Seen Norditaliens mit ans Meer zu nehmen und in jenen Hotels vorzufahren, in denen sich die Geschichte am liebsten in den Ferien abgespielt hat.

NBIS ANS MEER

atürlich kann man nicht einfach erzählen, wie eine Reise war, und erwarten, dass jemand was damit anfangen kann, wenn er nicht schon selbst da gewesen ist oder die Sehnsucht verspürt und an einer Hotelbar mit dem Barmann in Genua oder Nizza darüber gesprochen hat. Es gibt auf Reisen immer gute Geschichten und lustige, die die Leute mögen – und sie wollten diese Geschichten auch hören. Den Rest behält man für sich oder schreibt ihn auf oder wartet, bis die Leute selbst dagewesen sind und mehr hören wollen. Man kann nicht einfach erzählen, wie wir den Bentley nach drei Flaschen Rosé im Café de La Place über die Hügel von Nizza prügelten und wie schön sie aussahen, als wir 280 fuhren und sie, das Meer und Nizza zu ihrer Rechten schneller, schneller schrien. Das wurde mir am Ende sehr klar, als wir im Café des Amis sassen, mit Freunden, wie der Name schon sagt, die sich darüber echauffierten. Man kann höchstens erzählen, wie wir danach im Grand Hotel du Cap Ferrat festsassen und die Rechnung nicht bezahlen konnten – und den Sprit, um den Zwölfzylinder zurück nach Mailand zu bekommen, und Franz schreiben mussten, meinem Verleger in Wien, und ihm vorheulten, dass wir hier festsitzen wie tote Idole und die Drinks zahlen müssen und den Sprit. Ich war blank, wie immer, vielleicht mehr als immer, aber

hätte ich ihn nach etwas zum Anlegen gefragt, nach Geld für die Miete oder eine Lebertransplantation, er hätte gelacht und nichts bezahlt, um das Leben zu meistern. Aber so gab er uns etwas Geld, das sogar noch für ein paar Drinks unterwegs reichte. Franz ist vielleicht der einzige Verleger, der das heute noch versteht.

Unsere Reise ging von den Seen Norditaliens über das Land bis ans Meer, ohne zu wissen, an welches. Das musste man so früh im Jahr aber auch noch nicht. Man fragt sich auf dem Weg von Mailand an die Riviera natürlich, ob es sinnvoll ist, für ein paar Negronis extra noch zwischen Cernobbio und Ravenna zu halten. Aber Angelo arbeitet im Sommer da in der Villa d’Este, nachdem er den Winter in St. Moritz im Kulm gearbeitet hat. In den Bergen leitet er das Grand Restaurant, hier bringt er einem die Drinks und wenn er einem die Drinks gebracht hat, an einem Abend unter Bäumen, mit Blick auf den See und dem Knirschen seiner Schritte im Kies und dem Klang von Eiswürfeln im Glas, das von ihm über den Kies getragen wird, fragt man sich das nicht mehr. Man schwelgt in Erinnerungen und denkt über den Sommer nach, redet mit Angelo über die besten der alten Orte und einige neue, an denen man mit seinem Leben gerne mal in den Ferien weitermachen würde. Badeorte, Bergdörfer, Inseln, Paläste. Ans Meer

fährt man sicher, aber hier am See, zwischen Norden und Süden, das meinte Angelo auch, müsste man noch nicht wissen, an welches. Man macht die nötigen Korrespondenzen, studiert die Wetterkarten und Ausstellungsverzeichnisse der Zeitungen, trifft Vorkehrungen und Verabredungen, organisiert Zusammenkünfte, Lunches, los ging’s!

Mailand war so dunkel wie bei Nacht und all die Wolken der Welt schienen sich im Becken vor den Alpen zu sammeln. Wir holten unseren Bentley und standen im Feierabendverkehr mit all diesen Warnsystemen in Nordatlantiktiefgrau. Der Innenraum dieses Autos sah aus wie der einer Boeing und man sass auch wie in der First Class, mit Sicherheitshinweisen, die dafür sorgten, dass man sonst nichts mehr zu tun hatte, ausser sich beim Fahren Notizen zu machen. Ich schlug vor, einen grösseren Umweg zu fahren, weil man beim Bentleyfahren das Fahren sowieso nicht mitbekommt. Der Verkehr war saulang und bis wir aus der Stadt kamen, zog sich die Zeit, mehr tat sie nicht. Man musste beim Fahren nicht viel denken, weil das Fahren der Bentley für einen übernahm, also dachte man nur selbst gemachte Gedanken. Aber selbst die, so substanzlos sie sind, brauchen einen Stützpunkt, sonst beginnen sie zu rotieren und sinnlos um sich zu kreisen und zu fragen, was

wäre, wenn Ich dachte die ganze grosse Ebene darüber nach, die nach Mailand kommt, bis zu den Tunneln, weil man dann keine Zeit mehr zum Denken hat und ganz nah an den Lastern vorbeimuss. Die Raststätten waren toll und voller netter Leute. Die Männer hinter den Theken sagten Bongiorno und die Reginella wurde mit Liebe gemacht. Der Kaffee lief exakt 22 Sekunden. Das muss man gar nicht mehr schönschreiben. Es war wundervoll, vom Innenraum des Bentleys in den Aussenraum der Welt zu sehen, mit ihrem braunen Arm auf dem weissen Leder der Armatur und den Seen dahinter, die den Meeren glichen.

VILLA EMDEN – ISOLE DE BRISSAGO

Normalerweise bekommt man leicht Panik, wenn man für einige Tage eine Insel ohne Bentley und Bar betritt, aber so verkatert, wie wir waren, schien das eine sehr schöne Veranstaltung. Wir verbrachten die Tage mit Schlafen und Gewitter in den Bergen, von 1000 Pflanzenarten und viel Wasser umgeben. Auch Leben ist eine Kunst, schrieb Max Emden auf die Fassade seiner Villa Emden. Manchmal nehmen Erinnerungen ihren Platz ein und hinterlassen Spuren, die das Bild eines Ortes erzeugen, etwas, über das man sich freut, wenn man von Weitem sorgsam genug damit umgeht. Es ist dann nie grösser oder kleiner und immer so, wie die Orte auch sind. Die Erinnerung wird zu einem Gefühl, das Parfüm einer Zeit, und man macht mit seinem Leben weiter, an den besten der alten Orte und einigen neuen. Das letzte Mal war eine Zeit, in der ich viel in Hesses Romanen las, jetzt blieb keine Zeit zum Lesen. Ich hatte nur ein Buch von Jean Paul mit und eines von Remarque, der hier irgendwo auch eine Villa hatte, aber das Buch spielte in Paris und im Regen und es war so schon schwer genug, andere Geschichten zu verstehen als die, in der man gerade lebt. Ich verschwendete keinen Gedanken daran. Keine Ahnung, wie sie das schaffte. Frauen sind ein Wunder, Männer keins. Aber da war ohnehin nichts

mehr von ihr, nur wir und die Erinnerung daran und daran, dass ich ihr dieses und jenes zeigen wollte. Ein paar Orte vielleicht, die man wiedererkennt, wie die andere Insel, zu der man geschwommen ist, mit dem flachen Riff davor und den Schneebergen hinter den Palmen, wo man immer die Füsse hochgelegt hat und Briefe schrieb am Abend und mal einen Rückwärtssalto ins Wasser gemacht hat. Für sie hatte ich aber bereits einen Salto-Köpfer vom Dreier im Reids Palace auf Madeira gemacht. Wenn wir nicht im Bett lagen oder schwammen, spazierten wir zwischen den Blumen und versuchten nicht zu streiten, weil es keine Bar gab. Ich war laut Freunden ohne Espumante kaum zu ertragen.

Seit Menschen reisen, sind sie von dieser Region begeistert. 196 vor Christus erobern die Römer Como und das südliche Tessin. Ein halbes Jahrtausend später kommen Alemannen von Norden her, werden aber von den Römern aufgehalten. Gott sei Dank! Dazwischen Langobarden, 1496 der Treueeid, 1530 werden Locarno und das Maggiatal eidgenössisch. Nirgendwo knallt das Mediterrane so gewalttätig auf das Alpine. Nirgendwo ist ein Küstenort so sehr in den Bergen. Gletscher und Eis, die unter der sündhaft schönen Sonne des gleichen Südens liegen. Man fährt durch einen Tunnel und ist im gleichen Land zweier verschiedener Nationen. Vorbei die grünen Wiesenteppiche der Schweiz, die Postkartenkulissen, der Buttermilchfrieden. Jedes Dorf hat seinen Brunnen und seine Post und sein Gasthaus «Zur Post». Die Kirchtürme stehen hoch und hohl im Tal, wie Antennen zu Gott. An den Strassen nun weltmännische Dorftypen, die ihr Moped an einer Bushaltestelle testen und einer Monica Bellucci hinterherrufen. Ein Wirt im Lokal, der die erste Zeile von Verdis La Traviata pfeift.

Die Landschaft wird von Zypressen beherrscht und von Säulen gehalten. Alles ist grün, blau und weiss – und so, dass man eigentlich nicht rauchen muss. Es soll für die Bewohner des Sees keine Erlösung geben, kein Paradies, weil sie schon hier leben durften.

Die Seen sind so tief wie die Berge hoch. Gesehen hat das noch keiner, aber fühlen kann man das schon. Sie sind ganz weich und flach und ähneln Meeren, neben stillsteilem Fels. Altgediente römische Legionäre verbrachten hier ihren Lebensabend. Flaubert hielt die Region für den sinnlichsten Ort der Welt, sogar der Orient Express hielt damals in Stresa. Hier schafften es Künstler unter Palmen und voll mit Pasta, endlich mal nichts zu tun. Nirgends wurde sich in der Literatur schöner vorm Krieg versteckt. Die Dörfer schön, die Gipfel weiss, die Sehnsüchte der Menschen spiegeln sich in den Wellen wider, die manchmal blau und meistens grün sind. Die Welt könnte untergehen und man würde das hier erst ein paar Tage später mitbekommen, durch die unaufgeregte Information eines Concierge. Man sagt, dass die Götter hier in den Wolken wohnen und im Regen die Frauen befruchten, und Stendhal schrieb, wer zufällig ein Herz und ein Hemd besitzt, verkaufe es, um am Lago di Como zu leben.

VILLA D’ESTE

Es gibt mittlerweile viele Hotels hier am See und es gibt die Villa D’Este. Keins gibt es so lange und keins wird es so lange geben und keins ist so nah am See. Alte italienische Familien finden hier seit Generationen ein Zuhause, wenn sie nicht zu Hause sind. Ein Hotel ist immer erst mal ein Haus, in dem man eigentlich nicht zu Hause ist. Die Zimmer gehören mehr denen, die es aufräumen, den Eingang bewacht ein Portier und der Nachtisch ist eine Pflicht den Kellnern gegenüber. Das Treiben ist eher hektisch. Ein einziges Schaulaufen, wie im Tremezzo mit all den üblichen Verdächtigen, Blendern, Salonlöwen, neureichen Gehversuchen und denen, die da sein müssen, die üblichen paar Tage im Jahr. Dazu Lebemänner und Frauen, die alles lieben, was aufregend ist und einen Wechsel der Szenerie bedeutet. Sie kommen aus Monte Carlo, Nizza, Antibes und all den anderen hübschen Orten, an denen das Spiel der Ver-

führung in subtiler, undurchsichtiger und geschickter Weise über die Bühne geht. Nicht so die Villa D’Este, in der man noch leben kann wie in seinem Leben. Die Lobby ist himmelhoch, die Kellner tragen Manschettenknöpfe und verteilen Häppchen. Alles ist Gold und Blau, draussen stehen Tische unter Kastanien im Kies und drinnen sitzt man auf Polstern, auf die man seine Ellenbogen beim Sprechen stützen kann oder einfach nichts sagt und stumm stützt und durch den Raum hinaus auf den See sieht. Zwischen klassischen Häusern wie dem hier und neureichen Scheisshäusern, in die Leute gehen, um reich zu sein, liegt ein Unterschied in Form einer Wahrheit, die jeder selbst entschlüsseln muss, indem er herausfindet, welche damit gemeint ist. Sie ist auf jeden Fall nicht mit Geld gleichzusetzen – ausser für Leute, die den Wert von etwas nur kennen, wenn sie wissen, was etwas wiegt, welches Mass es misst oder wie viel es kostet. Ich interessiere mich nicht für Geld, denn ich habe keins. Ich lebe in Lissabon und Rom und doch nirgendwo, schreibe Geschichten, die alle toll finden und keiner verlegen will, und versuche mich von meinen Leidenschaften zu ernähren. Meine Adresse in Rom ist das Hassler, in Lissabon ein altehrwürdiges Café. Ich lebe deshalb nicht über meine Ansprüche, sondern, um ihnen gerecht zu werden, wie Krull, Larbaud, Roth oder Ripley, und doch so wie alle, die wir uns als jemand ausgeben, der wir nicht sind, bis wir es werden, weil wir lange genug so getan haben als ob. Wir bekamen eine Suite in der Mitte des Hotels. Sicher geworden durch Portier, Lobby, Aufzug und Anzug und die Anrede Mr. & Mrs. Arnold, begann ich mich zu erholen. Eine ältere Dame prostete uns zu, als man uns die Bar zeigte. Der nächste Schaumwein war nun nicht weit. Ich stellte meine Schuhe vor die Tür und gab unsere Wäsche auf. Es war schwer, dann weiter unglücklich zu sein, und nach zwei Flaschen und einer Schachtel Zigaretten mit Blick auf den See war alles wieder gut und wir im Bett. Danach gingen wir schwimmen, nahmen ein Bad und liebten uns noch

einmal. Wir sahen vom Bett durch die offenen Fenster zum See, an den schweren Villa-D’Este-Vorhängen vorbei, die wie Bilderrahmen den Blick einfingen. Man sieht den See und das andere Ufer, trinkt und sieht noch etwas mehr. Wir sehen uns die Dinge ohnehin nie lange genug an, mit unserer eigenen, reduzierten Bildfrequenz, die doch, so scheint es, die Zeit stillhält, indem sie ihre Wahrnehmung verlängert. Zeitlosigkeit entsteht, etwas Endloses, einen Aufenthalt lang. Wir lagen lange so da und rauchten und sahen auf den See und sahen, wie die Welt dunkler wurde, mit dem grossen Dunklen des Sees und den Reflexionen der Dörfer auf der anderen Seite, die sich am Abend zeigten. Dann machten wir uns fertig. Ich ging schon mal runter, weil sie sich länger fertig machen musste und ich es gar nicht erwarten konnte, dort unten, unter Kastanien, mit einem Drink auf sie zu warten. Alte Angewohnheit von mir. Ich ertrage es nicht, wenn man sich beim Ankleiden sieht, die Unentschlossenheit, die Selbstzweifel, die Sachen, die nicht mehr passen. Ausserdem konnte ich meine Gedanken so ordnen und das Überraschungsmoment geniessen, weil ich nicht wusste, was sie trägt.

Der Kellner liess nicht lange auf sich warten und brachte mir meinen Negroni im dunklen Jackett auf einem Silbertablett. Ich konnte ihn von Weitem im Kies herankommen hören, den Klang von Eis im Glas, wie eine schwerelose Entschuldigung am Leben zu sein, nachdem man sich geliebt hat und bevor man miteinander isst. Das waren die Abende, für die man den Tag überlebt und weiterlebt, trotz der Angst des Sterbens. Man hatte einen Drink vor sich stehen, Zigaretten und einen Abendhimmel, in den man rauchen konnte. Man hatte Hunger und eine Reservierung auf der Veranda und jemanden, auf den man warten kann – und man wusste, man lebt in einer guten Zeit, und eine Zeit lang war ich sogar auch ganz glücklich. 7000 Angestellte sorgten Abend für Abend dafür, dass das so war. Sie führten längst vergessene Höflichkeiten auf und taten, als ob alles in Ordnung wäre. Europas schönstes Schauspiel. Der Garten schuf Stille um mich herum. Dann hörte ich wieder ein Knirschen im Kies und wusste, wem diese Beine sind. Sie trug ein schwarzes, kurzes Kleid und hatte einen Blazer drübergelegt. Sie war zum Sterben schön, mit ihren dünnen Armen und den drallen Brüsten, den braunen Beinen und diesem magisch nordafrikanischen Gesicht. Das Geheimnis der Wüste lag in ihren Augen, als wenn man nur die sieht und durch einen Turban guckt.

Wir sehen uns die Dinge ohnehin nie lange genug an, mit unserer eigenen, reduzierten Bildfrequenz, die doch, so scheint es, die Zeit stillhält, indem sie ihre Wahrnehmung verlängert.

Ich hätte nie gedacht, dass man so von einer Frau schreiben kann, mit der man zusammen ist. Ich dachte, das geht nur mit denen, mit denen man nicht zusammen ist. Sie war das Heisseste, was ich je gesehen hatte. Es machte mir natürlich Angst, so zu fühlen, und ich hoffte, sie fühlte das auch, ohne mein Fühlen von ihrem abhängig zu machen. Es wurde ein wunderschönes Dinner. Das Essen war top, die Kellner schnell, der Wein kam kühl. Wir sassen nebeneinander an einem runden Tisch, den See im Blick, das Restaurant im Rücken und führten fliegende Gespräche. Dazwischen genossen wir Turbot mit Kaviar, Ravioli mit Shrimps, uns und Egg Jogg. Das Licht war angenehm, die Temperatur perfekt und man konnte sich beruhigt den Tatsachen hingeben, ohne sie aneinander auslassen zu müssen. Momente des Schweigens. Manchmal sahen wir uns beim Essen an, sagten nichts, brauchten auch nichts zu sagen, denn Sagen wäre dann nur das Ausmerzen von Zweifeln gewesen, die es nicht gab. Man wusste es und lächelte, was vielleicht der schönste Moment war. Neben uns sassen alte italienische, aristokratische Familien, die seit Generationen kamen – und gleich hinter uns die alte Dame mit ihrem Mann. Sie sagte irgendwas von wegen, er hätte mal wieder alles falsch verstanden, was uns zum Lachen brachte, weil sie das immer zu mir sagt. Zum Nachtisch assen wir Crêpes Suzette und hofften, sie später an der Bar zu treffen. Wir wollten ein bisschen tanzen und als wir kamen, waren sie schon da, wie geölt, so wie man nur tanzen kann, wenn man alles miteinander durchgemacht hatte. Wir bestellten und kamen auch gleich ins Gespräch. Sie sagten, sie kämen seit 30 Jahren hierher und wären seit 60 zusammen und machten uns ein nettes Kompliment. Es war die Art Paar, die sich freut, weil es die ganze Sache gelebt und geschafft und verstanden hat und immer noch leben kann. Sie war Amerikanerin, aber gar nicht so, und er ein kleiner, stolzer Kubaner, der immer aufstand, wenn sie austreten ging. Sie war Ende 70 und konnte ganz wunderbar trinken und essen. Wir wollten eigentlich gar nichts mehr essen, aber sie kannten den Barmann und den Küchenchef aus Tunesien, der uns eine Pizza mit Schinken und Foie Gras backte. Sie kannten alle und ganz Italien und wir sprachen darüber, was Italien ist und was Amerika war und was nicht und dass Italien ein junges Land ist, das sich gewissen Problemen gegenübersieht, die sie in Amerika bereits haben. Wir tranken und sprachen über Beziehungen und dann eine Zeit über Businesssachen, die ich nicht verstand, und dann wieder über Beziehungen und den Papst, der sagte, man solle nie wütend miteinander ins Bett gehen. Sie hielten davon nichts und ich war froh, Leute zu treffen, die davon auch nichts hielten. Sie empfahlen aber, uns auszuziehen, wenn wir das nächste Mal wütend streiten, ohne dass Sex den Streit besser machen würde.

In dieser Nacht brauchten wir nichts von ihren Ratschlägen. Wir schliefen bei offenem Fenster, ohne Angst. Ich wachte ein paar Mal auf und hörte das Wasser schwappen und sah auf den See. Jemand, der noch wach war, ging über den Kies. Ich sah sie im Mondlicht schlafen und war sehr glücklich, im Bett auf der Welt mit ihr zu sein, obwohl ich noch ein ganzes Stück Nacht vor mit hatte. Ich fühlte mich allein auf der Welt, aber ohne einsam zu sein, weil ich meine Einsamkeit mit ihr teilen konnte und wusste, dass der nächste Schaumwein nicht weit ist. Das ist die Botschaft der Grandhotels, Schlafwagen, Stammtische, Kaffeehäuser und Umschlaghäfen, eine zeitliche Grenzenlosigkeit, Immerbereitschaft, Morgenröte, Abend für Abend, immer ein neuer Morgen, der sein Versprechen über den Tag halten will. Ein nobler Versuch, Gelassenheit in den unvorhersehbaren Wahnsinn der Menschheit zu bringen. Ich wurde schon früh wach im Morgengrauen und schrieb und sah aus dem Fenster. Ich sah, wie die Sonne ungesehen hinter den Bergen vorkam und ihr erstes Licht auf den See warf und die Nacht aus den Wäldern und Gedanken vertrieb. Der See war noch ganz ruhig, ein Traum zum Riva-Fahren. Ich überlegte zu schwimmen, überlegte es aber nur und schlief noch mal ein. Dann hörte ich die Vögel und wusste, dass die Nacht nun rum war. Es war einer von diesen Morgen, an denen man schon einen Tag gelebt hatte, bevor er überhaupt begann und die ganze Nacht Luft geatmet hatte. Man konnte dann früh arbeiten oder Briefe schreiben wie in Ravello und schwimmen wie in Antibes.

Wir frühstückten lange und zu viel. Sie malte dann auf der Terrasse und ich schwamm, um die Benedikts und French Toasts wegzukriegen. Manchmal sah sie her und manchmal sah ich hin, ohne dass sie hersah. Für den Nachmittag hatte uns der Concierge ein Riva-Boot organisiert. Für mich ist das der Bentley der Seen und Meere. Das Schönste, was überhaupt je hergestellt wurde. Das Mahagoni, die Pfeilform und Farben und wie sich das alles mit dem See und den Bergen zusammentut und einer Frau, die hinten vor der Italienflagge auf einem sitzt. Erio, der Fahrer, war ein toller Mann mit weissem Haar und Basecap, wie aus dem Bootbilderbuch, der lässig mit einer Hand fuhr und uns selbst am Haus der Clooneys vorbeifahren liess. Mit an Bord war noch ein anderer toller Mann, der Englisch sprach und noch keine weissen Haare hatte, aber auch ein sympathischer Italiener war. Er erzählte die Story von Riva und den anderen Rivas, die gar keine richtigen Rivas waren. Die richtigen Rivas waren einfache, bodenständige Leute mit bodenständigen Problemen und einer sehr traurigen Geschichte, die hier nicht hingehört, aber zeigt, was Familie wirklich ist, nicht nur, was man so sagt und was sie sein sollte. Ich hatte keine Ahnung, warum sie uns so lieb behandelten und was der Concierge ihnen gesagt hatte, wir waren total unwichtig. Sie aber hatten den Lago di Como erfunden und überhaupt erst für die Legende gesorgt. Das Heck eines Riva-Boots mit Italienflagge im grünen Wasser, das ist wie Beckenbauer für Adidas, Schumacher für Ferrari, Parmesan für die Emilia, der Eiffelturm für Paris, der Untergang für die Titanic. Wir verstanden uns gut und sie nahmen uns mit nach Hause für einen Drink und brachten uns zurück an den Anleger der Villa D’Este, noch bevor der Regen begann.

Am nächsten Tag fuhren wir nicht gleich, wir fuhren noch ein bisschen rum und sie übte das Bentleyfahren. Sie sah nun die Strassen vom Fahrersitz aus, die Wolken in der Ferne vor den Bergen und das Licht am Nachmittag und ich wusste, sie hatte sich verliebt. Es war mein dritter Bentley, nach einem GT Speed und einem GTC Convertible, die ich beide mit in Italien hatte. Auf einer langen

Geraden gab sie ordentlich Gas und ich sagte, dass da vorne ein schöner Hügel käme, über den man fliegen kann. Ich zeigte ihr, wo Mussolini erschossen wurde, bevor man ihn kopfüber in Mailand aufhängte, und sich ein alter Freund früher die Joints drehte. Dann liefen wir die Gärten der Villa D’Este ab und liessen unser Auto vorfahren. Ich mochte es, wie Giacomo, der Portier, meinte, dass das nicht nur ein Auto sei, sondern ein Bentley. Er gab mir eine neue Zeitung mit und sagte, dass der Papst gestorben sei, falls wir das nicht mitgekriegt hätten, Seite fünf. Er gedachte, mir das mitzuteilen, weil meine Zeitung schon eine Woche alt sei. Ich war nicht kirchlich, wollte aber nicht in einer Welt ohne Päpste und Kirchen leben, schon gar nicht die von Sant’Ampelio in Bordighera, an der wir auf dem Weg an die Riviera vorbeikamen.

GRAND HOTEL DU CAP FERRAT

Jetzt kam eine ganz andere Welt am Meer, die auch aus Himmel und Hotel bestand, aber aus anderen. Wenn Gott nicht über uns wäre, er wäre dort unten. Unterwegs schwärmte ich von den Farben. Das Weiss des Hotels, das Grün der Pinien und das Blau des Meeres, das unter dem Blau des Himmels liegt – alles leuchtet klar in den Farben und grenzt sich durch Gefühle voneinander ab, so wie sie Beckmann gemalt und man sie vorher gar nicht gesehen hat. Es ist ganz anders als die Costa Amalfitana oder die Côte des Basques oder andere grosse Küsten. Sie sagte, sie sei schon mal hier gewesen, nur noch nicht so. Die Ecke hätte ihr immer gefallen und ich erklärte ihr das mit den Farben und dann wusste sie, was ihr daran so gefällt. Wenn man das alles weiss und all die Villen und Buchten sieht, die um all die Kaps gehen, fragt man sich natürlich, warum man nicht hier lebt, bis einem einfällt, dass man arm ist und die Riviera in Frankreich liegt. Hier spielt sich die Geschichte am liebsten in den Ferien ab, mit weltpolitischer Bedeutung. Zuerst nur im Winter mit englischem und russischem Adel, und dann Stéphen Liégeard, der das Lebensgefühl der Riviera in seinem Buch La Côte d’Azur erfand. Es kamen Diktatoren und Generäle, Würdenträger, Industrielle, Prinzen, Emire, Zaren, Maharadschas, deren Namen exotische Bilder aus fernen Ländern hinaufbeschworen, obwohl ihre Reiche kurz vor dem Kollaps standen. Sie kamen als Aristokraten und sind als Tellerwäscher geblieben. Bis die Künstler im Sommer kamen, kam keiner im Sommer, und als Coco Chanel dann zum ersten Mal mit einem braunen Teint aufkreuzte, war der Skandal gross und die Sommersaison an der Riviera eröffnet. Man baute eine Zugverbindung und die Küste avancierte zum ersten internationalen Ferienziel für Exilanten. Heute sind da vor allem Popstars, die in den Lobbys internationale Hässlichkeit verbreiten, anstatt die Wände mit der ihnen zur Verfügung stehenden Würde nicht zu zerstören.

Es war immer besonders, wieder an diesen Ort zurückzukehren. Man hatte die Erinnerung daran und keine Erwartungen und das Wissen und musste nichts von dem noch mal erleben. Wir reisen heute zu schnell und können den Werkstoff unserer Seele nicht einfach so von einem Ort an den anderen nehmen, ausser man kennt Benjamin, den Hoteldirektor, und weiss, wo’s zum Klo und zur Bar geht. Dann ist die Seele hier schon zu Hause. Wir bogen von der Strasse ab, die nach Villefranche führte, und kamen aufs Cap. Ich war schon ganz aufgeregt und dann stand es da, gross und weiss und stolz und wie immer in der Sonne, wie sonst nichts für immer ist. Benjamin gab uns eine Pool-Suite, was erst mal schön und dann schwer für mich war, weil die nicht im Grandhotel lag, sondern privat. Man hatte den Blick aus den Fenstern nicht, keine Balkone, nur das Nachmittagslicht und die Pinien. Sie konnte das nicht verstehen und sprang gleich in den Pool. Ich sagte, morgen, wenn wir das Zimmer wechseln, würde sie mich schon verstehen. Man müsste das Meer von einem Balkon des Hotels aus sehen, so wie Matisse ihn malt. Wir machten einen Spaziergang zum Meer, damit sie eine Idee davon bekam, wo wir überhaupt waren. Die Lobby war strahlend weiss im Licht durch die Fenster der Rotunde. Alles war

sehr symmetrisch und in schönen Formen mit starken Rändern und strahlte in tiefen, durchsichtigen Farben. Das Wetter war nicht heiss und nicht kalt und wie immer angenehm, die Luft von solcher Milde, dass sie den Aufprall unter den Dingen lindert und man seine Geldsorgen vergisst. Alle Gedanken schienen gedacht, alle Befürchtungen befürchtet, alle Gefühle gefühlt – auch die, von denen ich dachte, dass ich sie nie fühlen könnte. Es roch nach Blumen, die langsam kalt werden. Man sah, wie schön sich das Abendlicht durch die Pinien bricht. Am Horizont zeigten sich die Hügel von Cannes und dazu die Zeit, die hier nicht vergeht, mein Benjamin war keinen Tag älter.

Abends kamen Freunde aus Nizza. Das Haus mit dem Pool war dann doch ganz cool. Wir tranken eine Flasche und assen in einem Lokal in Villefranche, das ich in guter Erinnerung hatte, weil die Besitzerin nett war und Hauswein dahatte und ich da mal einen Chinesen getroffen hatte, der mich für einen Filmstar hielt. Wir assen und tranken, tranken und rauchten, aber mehr, als wir assen. Was Bentleyfahren wirklich bedeutet, konnte ich danach in den Augen meines Freundes sehen, als ich ihm die Schlüssel gab. Er fragte: Wirklich? Und ich: Ja klar, besser ist dein Führerschein weg! Er fragte, was die an mir finden, dass die mir dauernd solche Autos geben, und ich dachte einen Augenblick nach. Ich sagte, das wüsste ich auch nicht. Vielleicht, weil ich ihn durch Kuhscheisse fahre und Felder vor Grandhotels mit der Farbe der Tabakerhitzer vergleiche, die wir in ihm rauchen und alles schreibe, auch, dass der sich auch betrunken gut fahren lässt, unversichert von Freunden. Wir fuhren zu uns und schwammen noch ein bisschen rum. Irgendwer hatte die dumme Idee, noch mehr Schaumwein aus der Minibar zu nehmen, ich glaube ich. Das sollte sich rächen.

Am nächsten Tag wechselten wir das Zimmer. Sie wusste nun, was ich meinte, und verstand, warum ich nach so einer Ankunft nicht gleich zu ihr in den Pool kommen konnte. Wir hatten drei Balkone zu zwei verschiedenen Seiten und sie sagte, dass sie noch nie so einen Blick gesehen hatte. Sie sagte, sie glaube, sehen zu können, wie sich der Horizont am Ende biegt. Ich sagte: You see? Den Rest des Tages verbrachten wir am Meer, in einer Cabana, im Geheimen, wo Öffentliches auch auf Privates trifft. Wir schwammen, lasen, schliefen in der Sonne und schwammen noch mehr. Helikopter und Boote kamen vorbei. Irgendwann assen wir Lunch. Eine Flasche eiskalten Burgunder und rohen Fisch und danach schlafen. Die Hügel von Cannes, die bei Tag nur ein Hauch im Dunst waren, begannen sich zu zeigen. Sie zeigten sich erst am Abend, wenn der Tag hinter den Bergen weiterging und das Licht im Abschied an den Ränder campariorange strahlte.

Man hatte die Erinnerung daran und keine Erwartungen und das Wissen und musste nichts von dem noch mal erleben.

Später kamen noch mal unsere Freunde, aber ich war alle, im Arsch, wollte nur noch aufs Meer sehen und nichts mehr sagen. Sie überredeten uns, mit in eine Weinbar zu kommen, Café des Amis, von Freunden, wie der Name schon sagt. Christus, der Sommelier aus unserem Hotel, war auch dabei. Ich kannte mich und wusste, wie das endet, und liess mich natürlich breitschlagen. Wir sassen alle an einem grossen Tisch auf der Terrasse des Cafés, die ganze Bande, eigentlich genau mein Ding, mit Leuten, die Flaschen im Gläsertempo bestellen, ohne zu fragen, wenn ich nicht schon zwei Wochen in den Knochen und in der Leber hätte. Es war laut und voll. Mein Hirn voll mit Eindrücken, die ich langsam beim Schreiben verdauen musste. Der Sommelier war nett, sass aber am anderen Ende des Tisches. Er fragte und wollte wissen, wo wir gewesen waren und was wir getan und unterwegs so getrunken hätten, aber er konnte mit den Orten nicht viel anfangen und erzählte von anderen Orten, an denen er war. Ich erzählte ihm von der Flasche Espumante, die wir in Fontanellato gekauft und in die Gazzetta di Parma eingewickelt hatten und in Como tranken. Wir hatten nichts Gemeinsames, an das wir uns erinnern und über das wir dann reden konnten. Wir sprachen daher nur so dahin und fragten, was der eine von dieser oder jener Sache hielt, diesen und jenen Weinen, Bentley fahren, ohne damit etwas beweisen zu müssen. Es war, wie das mit Freunden eben manchmal so ist, wenn man sich verändert und denkt, dass sie das getan hätten. Man registriert seine Freunde, nimmt ihre Präsenz in der Welt wahr und gibt ihnen die Möglichkeit, den Raum auszufüllen, den man ihnen bietet.

Nizza ist nice and easy und wenn alles nice and easy ist, wird es boring. Ich war so einsam, wie man nur unter Leuten sein kann, und suchte nach Orten, auf denen ich meinen Blick ausruhen konnte, ohne zu reagieren, zu denken und lächeln zu müssen. Ihre Freunde schienen mich zu beobachten und ich spürte, wie ich einer gewissen Rolle gerecht werden musste, und sah mir aus Protest die Nizza Girls an. Ich sorgte für falsche Korrelationen und liess meinen Frust darüber, ihren Erwartungen, die eigentlich meine waren, nicht gerecht werden zu können, an ihr aus. Ich brauchte jetzt irgendetwas, das stärker war als meine Gedanken, die durch zu viel Beliebigkeitsgefasel schnell zwanghaft werden können. Ich meine, die kannten nicht mal Matisse, obwohl sie alle an der gleichen Promenade wohnten, die der gemalt hatte. Man kann natürlich trotzdem leben, ohne das zu wissen, nur nicht so, wie wenn man die Bilder kennt, die mir und den Dingen einen schöneren Hintergrund bieten. Jede Liebe, weil sie nun mal in der Welt stattfindet, wird früher oder später mit den Dingen der Welt konfrontiert. Man kann sich der Welt nicht entziehen, in der man ist, so sehr man das in den Hotels auch versucht. Die Frage ist, ob man daran scheitert oder stark genug ist und mit den schönen Dingen aufsteigt, ohne so viel darüber nachzudenken wie über andere Sachen. Über andere Sachen kann ich gut nicht nachdenken, nur über die Liebe fällt es mir schwer. Deswegen liebe ich Hotels.

WUSSTEN SIE SCHON ...?

Auf

den Spuren des

F. Scott Fitzgeralds meisterhafter

Roman «Der grosse Gatsby» feiert 2025 seinen 100. Geburtstag. Long Island, «diese schmale, stürmische Insel östlich von New York», wie Fitzgerald einst schrieb, war nicht nur Inspiration für Fitzgeralds Geschichte um den schillernden Jay Gatsby, sondern auch Schauplatz eines grossen Teils der Handlung.

Autor_Urs Huebscher

«Der grosse Gatsby» ist eines der bedeutendsten literarischen Werke der amerikanischen Moderne und gleichzeitig ein lebendiges Porträt der Goldenen Zwanziger in den USA. Dieses Jahr wird F. Scott Fitzgeralds Roman 100 Jahre alt. Der Schriftsteller selbst lebte von 1922 bis 1924 mit seiner Frau Zelda auf der Halbinsel, und zwar in Great Neck an der Nordküste. Hier begann er auch mit der Arbeit an seinem Buch. Great Neck wurde schliesslich zur Vorlage für das fiktive West Egg in der berühmten Liebesgeschichte um den schillernden Jay Gatsby und dessen Jugendliebe Daisy Buchanan.

OHEKA CASTLE

Oheka Castle, das die sogenannte Gold Coast an der Nordküste von Long Island überragt, gilt als eine der Inspirationsquellen für Fitzgeralds Darstellung von Jay Gatsbys Villa. Fertiggestellt im Jahr 1919, war das beeindruckende Anwesen im Stil eines französischen Châteaus während des Gilded Age Schauplatz rauschender Partys, zu denen Könige, Staatsoberhäupter, Hollywood-Stars und andere Prominente kamen.

ROARING TWENTIES IM INN AT GREAT NECK

Der Nobelort Great Neck an der Nordküste von Long Island diente als Inspiration für West Egg in Fitzgeralds berühmter Liebesgeschichte. Das Inn at Great Neck wurde 1995 eröffnet und ist ein einzigartiges Refugium im Stil der 1920er-Jahre und eine Hommage an die Ära des Jazz. Mit seinen 85 Zimmern und Suiten bietet es eine Fülle dramatischer Art-déco-Akzente, von Kunstwerken in vergoldeten Rahmen, die die dekadenten Partys der «Roaring Twenties» auf Long Island darstellen, bis hin zu historischen Wandgemälden, die Szenen aus «The Great Gatsby» zeigen.

GROSSEN GATSBY

GREAT-GATSBY-BOOTSTOUR

Der grösste Teil von «Der grosse Gatsby» spielt auf «dieser schmalen, stürmischen Insel östlich von New York» – auf Long Island. Fitzgerald und seine Frau Zelda lebten von Oktober 1922 bis April 1924 dort, in ihrem Haus am Gateway Drive Nr. 6 in Great Neck, wo der Schriftsteller die Grundlagen für sein Meisterwerk schuf. King’s Point und Sands Point an der Nordküste von Long Island sind die realen Vorlagen für die fiktiven Orte West Egg und East Egg im Roman. Eine 90-minütige Great-Gatsby-Bootstour führt durch die Manhasset Bay und den Long Island Sound, die einst Fitzgeralds Fantasie beflügelten. Die Gastgeberin an Bord, Eleanor Cox, unterhält die Gäste im Flapper-Kostüm mit Anekdoten über Fitzgerald und zeigt ihnen die Prohibitionsvillen in Kings Point und die prächtigen Anwesen in Sands Point.

WWW.DISCOVERLONGISLAND.COM

FILM REISEN WIE IM

Wir fahren nach Malta, weil es in Game of Thrones zu sehen ist, nach Thailand, weil dort Leo DiCaprio in The Beach plantschte, oder in den Norden Siziliens, weil uns die Landschaft in der Serie The White Lotus so getaugt hat: Reisen an inspirierende Orte, wie sie in Filmen, Serien oder teilweise auch Büchern vorkommen, wurden im letzten Jahrzehnt schon viele angetreten. Der Trend des Set-Jettings, des Reisens an Film- oder Seriensets, scheint nicht mehr aufhaltbar zu sein.

Ob malerische Landschaften, historische Städte oder moderne Metropolen – die einzigartige Verbindung von Reisen und Kino ermöglicht es, in die Welt von Filmklassikern und modernen Blockbustern einzutauchen und die Magie der Leinwand real werden zu lassen. Nach jeder Oscar-Verleihung werden die Drehorte der Filme von einigen Reiseveranstaltern mit dem eigenen Reiseangebot abgeglichen und Angebote geschnürt. So wurde zum Beispiel eine Wüstensafari in Dubai angeboten, nachdem Dune sechs Oscars erhielt und die Vorfreude auf Dune 2 schon gross war. Ganz ähnlich sieht es mit Touren ins Kolosseum und ins Forum Romanum in Rom aus: Vor über 20 Jahren gewann der Film Gladiator fünf Oscars. Mit der Fortsetzung Gladiator 2 soll wohl auch an den touristischen Erfolg des Vorgängers angeknüpft werden.

MALTA – DAS HOLLYWOOD IM MITTELMEER

Wo zeigte Robin Williams als Popeye seine Muckis? Wo erreichte Brad Pitt als Achilles das trojanische Land? Und wo heiratete Emilia Clarke als Daenerys Targaryen den Dothraki-Fürsten? Überraschenderweise lautet die Antwort auf alle Fragen gleich: Malta. Die kleine Inselgruppe im Herzen des Mittelmeers, die vor allem für ihr Weltkulturerbe bekannt ist, schlüpfte beispielsweise schon in die Rollen von Griechenland, Israel, Peru, Irak, Südfrankreich, Italien,

Autor_Urs Huebscher
© Screen Malta

aber eben auch Sweethaven, Troja sowie Westeros und Essos in der Serie «Game of Thrones». Gäbe es einen Oscar für den «Best Actor in a Location Role», Malta gehörte wohl zu den Dauernominierten. Viele Film- und Serienfans zieht es nach Malta, da hier bereits über 300 Filme und Serien gedreht wurden. Auf Malta, Gozo und Comino wurden zahlreiche Hollywood-Blockbuster, unter anderem Gladiator, U-571, Der Graf von Monte Christo, Troja und München, die BBC-Produktion Byron sowie Coronation Street –das britische Pendant zur deutschen TV-Serie «Lindenstrasse» –realisiert. Die schöne Landschaft und die beeindruckende Architektur schaffen die perfekte Kulisse. Malta, Gozo und Comino haben zudem bereits als «Double» für das alte Rom, das Marseille des 19. Jahrhunderts und auch für das Beirut der 60er-Jahre gedient. Als Drehort für das Fantasy-Epos Games of Thrones – eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre – hat Malta noch einmal an Popularität gewonnen. Besonders stolz ist Malta auf die Produktion des Blockbusters «Jurassic World: Ein neues Zeitalter».

and DREAMWORKS
/ Karen Ballard

Wir starten unsere filmische Tour in der Hauptstadt Valletta. Der Grossmeisterpalast, von den Maltesern nur il-Palazz genannt, diente im Laufe der Geschichte den unterschiedlichsten Machthabern als Amtssitz. Im Film «Monte Christo» aus dem Jahr 2002 bekommt hier jedoch der Graf von Monte Christo (James Caviezel) Besuch von seinem Sohn Albert. Sowohl das Eingangstor als auch die von Ritterrüstungen gesäumten Flure sind im Film zu sehen. In der schmalen Eagle Street versuchte Arya Stark (Maisie Williams) in «Game of Thrones» erfolglos, ihre gefangenen Tauben gegen etwas Brot einzutauschen. Gleich um die Ecke, in der parallel verlaufenden St.Dominic Street, flüchtete übrigens der bekennende Malta-Fan Brad Pitt als UN-Mitarbeiter Gerry Lane vor einer Meute Zombies im Actionfilm «World War Z». Königsmund liegt in Valletta also gleich neben Jerusalem verrückte Filmgeografie!

Der Republic Square mit der Statue von Queen Victoria diente im Film «München» von Steven Spielberg als Kulisse für das Rom der 70er. Auf dem Platz treffen sich Andreas (Moritz Bleibtreu), Avner (Eric Bana) und Tony (Yvon Attal) in einem Café. Die wohl am häufigsten als Drehort genutzte Strasse Vallettas ist die Triq Lvant, die East Street hinter dem Victoria Gate. Sie verwandelte sich in den letzten Jahrzehnten in verschiedenste arabische Städte, zum Beispiel in Aleppo im Film «The Cut» von Fatih Akin.

Mdina, die ehemalige Hauptstadt Maltas, ist zum Beispiel in «Die Piratenbraut» (Cutthroat Island) mit Geena Davis zu sehen, und für den Film «Monte Christo» wurde vor der St.-Pauls-Kathedrale die Karnevalsszene in Rom gedreht. Für «Game of Thrones» verwandelte sich das Mdina Gate, durch das Catelyn Stark mit Ser Rodrik ritt, und der Pjazza Mesquita mit der Tür zu Kleinfingers Bordell in Schauplätze von Königsmund.

Die meisten künstlich erschaffenen Filmsets werden ja leider schon kurz nach dem Dreh wieder abgerissen. Eine seltene Ausnahme bilden die Häuser des Popeye Village, welche schon vor 45 Jahren als Kulissen für den Film «Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag» mit Robin Williams in der Hauptrolle dienten. Noch immer kann man in der Anchor Bay zwischen den neufundländischen Holzhäusern spazieren, Popeye-Souvenirs kaufen und eine kleine Bootstour aufs Meer hinaus machen. Wer den Film vorher nicht gesehen hat, kann dies einfach vor Ort nachholen. Das Popeye Village, auch bekannt als Sweethaven, gehört zu Maltas bekanntesten Sehenswürdigkeiten.

Auf der Schwesterninsel Gozo, die etwas ruhiger und ländlicher als Malta wirkt, flitterten Angelina Jolie und Brad Pitt nach ihrer Hochzeit und drehten gemeinsam das Ehedrama «By the Sea». Für den 70er-Jahre-Ort in Südfrankreich diente die kleine Bucht Mgarr ix-Xini als Drehort.

Zwischen Malta und Gozo liegt die kleine Insel Comino mit der berühmten blauen Lagune. In «Troja» begegnet Achilles dort seiner Mutter Thetis und sogar Madonna stieg schon ins türkisfarbene Wasser, nämlich bei den Dreharbeiten zu Guy Ritchies Film «Swept Away».

Schade ist, dass Malta mit seiner 7000 Jahre alten, faszinierenden Geschichte in den mehr als 100 hier entstandenen Produktionen relativ selten als Malta selbst zu sehen ist. Um dem immer weiter steigenden Interesse von Produzenten nachzukommen, wurde im Jahr 1999 die Malta Film Commission (MFC) ins Leben gerufen. Die MFC ist eine staatliche Behörde, die zum Ziel hat, Filmproduktionen in Malta zu unterstützen und die maltesischen Inseln als Drehort zu bewerben. Das maltesische Fremdenverkehrsbüro Malta Tourism Authority unterstützt zusätzlich Projekte bei der Planung und Umsetzung ihrer Ideen vor Ort. Darüber hinaus gibt es perfekt ausgestattete Filmstudios mit technischem Know-how und einzigartigen Kulissen. Die Wassertanks der Mediterranean Film Studios fungieren als eine Art Infinitypool und damit als idealer Drehort für geniale Über- und Unterwassereffekte. Malta möchte eine Filmindustrie von Weltklasse aufbauen, die mit ganzjährig stattfindenden Filmproduktionen auch zahlreiche Arbeitsplätze schafft.

Auch andere europäische Orte profitieren von den Dreharbeiten vor Ort:

BÖSES ENGADIN

Wer ans Engadin denkt, der denkt an friedliche Bergtäler und feine Capuns. Im Film jedoch übernimmt die Berglandschaft mitunter die Rolle des Antagonisten. Denn Gletscher können selbst einem Sean Connery gefährlich werden. Hinter dem Eisernen Vorhang hatten Filmemacher aus dem Westen nichts zu suchen, weshalb es auch James Bond nicht nach Sibirien verschlug, wie uns der Film «Im Angesicht des Todes» weismachen will, sondern ins Bündnerland. Im Gebiet des Piz Bernina lieferte sich der Geheimagent eine heisse Verfolgungsjagd im russischen Winter.

Was kaum jemand weiss: Richard Burton und Clint Eastwood entkamen den Nazi-Häschern vom Flugplatz Samedan aus. In «Agenten sterben einsam» gewinnen die Actionhelden im Alleingang sozusagen den Zweiten Weltkrieg. Das gelingt am Ende nur, weil sie sich in einer Junkers Ju-52 in die Lüfte schwingen. Gedreht wurde 1968 in Österreich, doch als dort der Schnee ausging, wurde die nervenzerfetzende Flucht nach Samedan verlegt, marketingtechnisch auch «Engadin Airport» genannt.

Dafür rekrutierte man von der Schweizer Armee nicht nur den Piloten, sondern auch die Flugmaschine: Die «Tante Ju», wie man die Ju-52 mit der Registrierung A-702 liebevoll nannte, wurde mit den Insignien der Deutschen Luftwaffe bemalt (die Camouflage blieb bis 1986 sichtbar). Der hochalpine Flugplatz, der höchstgelegene Europas, gilt unter Piloten als besonders anspruchsvoll –und die Instrumente der Ju-52 stammten noch aus Kriegszeiten. Gleich oberhalb des Silsersees, unweit vom mondänen St. Moritz, beginnt die harsche Bergwelt von «Heidi». Stärker als die romantisierenden Filmadaptionen der Johanna-Spyri-Romane hielt sich die TV-Serie von 1978 stark an die Vorlage. Noch bevor die Rollen der Kinderdarsteller (Katja Polletin als Heidi und Katherina Böhm als Klara) besetzt waren, wollte das passende urtümliche Dorf gefunden werden. Stefan Zürcher, der sich als Location-Manager der Bond-Filme einen Namen gemacht hatte, fand einen abgelegenen Weiler, der seiner Vorstellung der authentischen Umgebung am nächsten kam: Grevasalvas. Resultat waren 26 Folgen eines Gassenfegers, der die harte Realität jener Tage abbildete und ans Herz ging. WWW.VISITMALTA.COM

Mediterranes Flair und eine kulturelle Strahlkraft, die weit über die Alpen hinausreicht: Wer 2025 nach Lugano reist, erlebt eine Region im Aufbruch – und dennoch voller Ruhe. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht das LAC Lugano Arte e Cultura, das dieses Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Ergänzt wird das kulturelle Angebot durch exzellente Gastronomie, beeindruckende Kunstausstellungen und elegante Rückzugsorte.

Lugano zeigt sich stets als Gastgeberin der Sinne – ein kultureller Kalender, der internationale Strahlkraft entwickelt, kulinarische Entdeckungen von Weltniveau und Hotels, die Rückzugsorte mit Charakter bieten. Diese Stadt versteht es, das Feine zu feiern, ohne laut zu werden. Ihre Schönheit liegt im Dazwischen: zwischen See und Alpen, zwischen italienischer Lebensfreude und schweizerischer Präzision, zwischen inspirierender Kultur und kontemplativer Stille. 2025 ist Lugano mehr denn je eine Einladung – an all jene, die das Besondere suchen, ohne das Authentische zu verlieren. Besonders im Fokus steht in diesem Jahr das LAC Lugano Arte e Cultura, das mit seinem zehnjährigen Bestehen nicht nur eine kulturelle Erfolgsgeschichte, sondern auch die Metamorphose einer ganzen Stadt markiert. Mit einem Festwochenende voller Konzerte, Performances und Installationen startet das LAC in eine neue Ära, die seine multidisziplinäre Ausrichtung noch stärker in den Vordergrund stellt.

Der Startschuss fällt mit einem einzigartigen Kulturmarathon: Über den Tag verteilt bespielt das LAC seine Räume –und die Stadt – mit Kunst für alle Sinne. Es ist eine Einladung an das Publikum, mitzufeiern, zu erleben, zu entdecken. Ein besonderer Höhepunkt folgt vom 15. bis 21. September 2025: das Operndiptychon «Cavalleria rusticana» von Pietro Mascagni und «La voix humaine» von Francis Poulenc – inszeniert von der gefeierten Emma Dante und dirigiert von Maestro Francesco Cilluffo, mit dem Orchestra della Svizzera italiana. Damit bekennt sich das LAC klar zur eigenen Rolle als Opernproduzent und Innovator auf internationalem Niveau.

Doch auch andere Musikrichtungen und Darbietungen finden im LAC eine Bühne: «Unsere Einzigartigkeit liegt darin, dass wir alle darstellenden und bildenden Künste gleichberechtigt unter einem Dach vereinen», betont Alessio Manzan, Head of Marketing and Communication des LAC. «In einem Land wie der Schweiz, wo die Kulturlandschaft stark dezentral ist, ist das etwas Besonderes –ein echtes kulturelles Ökosystem, das weit über die Region hinausstrahlt.» Das LAC als Forschungsstätte, Produktionshaus und Plattform für Experimente – das kommt an, wie die Besucherzahlen zeigen: Jährlich strömen über 200’000 Menschen in die Kulturstätte, fast viermal so viel wie die Bevölkerung Luganos. Auch ein engagiertes Mitgliederprogramm zählt das LAC, bei dem die Hälfte der 1500 Mitglieder zuvor kaum Berührung mit Theater hatten. «Wir haben es geschafft, das Publikum aktiv einzubinden und eine Gemeinschaft um das LAC herum aufzubauen», sagt Manzan.

Das Jubiläumsjahr fällt auch mit einer strukturellen Neuausrichtung zusammen: Die vollständige Integration der «Fondazione Lugano Musica» unter das Dach des LAC ist abgeschlossen. Damit beginnt die Saison 2025/26 mit einem geschlossenen künstlerischen Konzept – unter der Leitung von Andrea Amarante, der neue Impulse für klassische und zeitgenössische Musikformate setzt. Neben Tanz, Theater und Musik setzt das LAC 2025 / 26 verstärkt auf neue Musikgenres und Familienformate – und bleibt damit das, was es immer sein wollte: ein offenes Haus für alle. «Wir glauben an die Kraft der Kunst, kritisches Denken und eine offene Gesellschaft zu fördern», erklärt Alessio Manzan. «Unsere Vision ist es, weiterhin eine kulturelle Heimat für Künstler*innen wie Publikum zu sein – ein Ort, der inspiriert, provoziert und verbindet.»

ZWISCHEN SEE UND GIPFEL

WEITERE TIPPS DER REGION LUGANO

KUNSTLANDSCHAFT TESSIN IM FOKUS

2025 widmet sich das MASI Lugano der reichen Kunstgeschichte des Tessins. In vier Ausstellungen rückt das Museum die kreative Entwicklung der Region ins Zentrum – von historischen Bildwelten bis zur Avantgarde. So zeichnet das MASI mit «Stimmung und Beobachtung» die Entwicklung der Tessiner Kunst von 1850 bis 1950 nach – von der Spätromantik bis zum Surrealismus. Ein besonderes Highlight folgt im Herbst mit «David Weiss. Der Traum der Casa Aprile», das sich der kreativen Bohème rund um die von Meret Oppenheim erworbene Casa Aprile in Carona widmet. In den späten 1960er- und 1970er-Jahren war sie Treffpunkt und Atelier für Künstler wie David Weiss, Markus Raetz, Anton Bruhin und weitere prägende Figuren der Schweizer Kunstszene. Zeichnungen, Videos, Tonspuren und Archivmaterial lassen eine Ära gelebter Kreativität neu aufleben.

KULINARIK MIT CHARAKTER

Ein echtes Aushängeschild der regionalen Küche ist die «Osteria del Centro» in Comano. Küchenchef Piero Roncoroni wurde 2024 mit dem ersten grünen Michelin-Stern im Tessin ausgezeichnet. Seine Menüs – wahlweise mit fünf oder sieben Gängen – sind tagesaktuell, pflanzenbasiert und voller Poesie. Gekocht wird nur mit dem, was gerade wächst – und mit viel Gefühl. «Ich koche, um Emotionen und Erinnerungen zu wecken», sagt Roncoroni. Und tatsächlich bleibt hier jeder Bissen in Erinnerung – pur, authentisch und sinnlich.

LUGANOS FEINSTE FÜNF-STERNE-ADRESSE

Direkt am Ufer des Luganersees gelegen, verkörpert das neue Boutique-Hotel «La Romantica» moderne Eleganz und italienische Grandezza. Mit nur 26 Zimmern und Suiten – allesamt ausgestattet mit Balkon und ungestörtem Blick auf den glitzernden See –ist La Romantica eine Oase der Ruhe für alle, die Exklusivität und Intimität schätzen. Kulinarisch verwöhnt das hauseigene Gourmetrestaurant mit einer kreativen Küche, die sich zwischen mediterraner Leichtigkeit und alpiner Bodenständigkeit bewegt. Regionale Produkte, saisonale Aromen und eine perfekt kuratierte Weinkarte stehen im Mittelpunkt eines Genusserlebnisses, das auch anspruchsvolle Gaumen begeistert. Der stilvolle Spa-Bereich, massgeschneiderte Concierge-Services und ein hauseigener Veranstaltungsbereich für bis zu 350 Gäste machen das Haus zur neuen Topadresse am Lago di Lugano.

©Antonio Ravazza

DER WELT

ATLANTIS DUBAI DAS LUXURIÖSESTE RESORT

Ein Ort einzigartiger Unterhaltung, der aus zwei Weltklasseresorts besteht: Atlantis The Royal und Atlantis The Palm. Hier erlebt man das Aussergewöhnliche und eine Welt der Wunder: Aufenthalte, Spitzengastronomie, Unterhaltung, Attraktionen und Wellness. Das Atlantis The Royal verändert die Vorstellung von Luxus vollkommen. Wir haben uns mit Account Director Dennis De Winter über Luxusreisen und Luxushotels unterhalten.

Autor_Urs Huebscher

Bilder_Atlantis Dubai

PRESTIGE: Herr De Winter, der Markt für Luxusreisen und Luxushotels boomt. Haben Sie das Gefühl, dass es einen Trend zu «noch mehr Luxus» gibt, oder gönnen sich immer mehr Menschen einfach eine aussergewöhnliche Reise mit einem Aufenthalt in einem Luxushotel?

DENNIS DE WINTER: Der Markt für Luxusreisen entwickelt sich weiter und die Gäste wünschen sich noch mehr Exklusivität, Personalisierung und aussergewöhnliche Erlebnisse. Wir erfüllen diese Nachfrage mit zwei unterschiedlichen, aber gleichermassen luxuriösen Resorts, die jeweils unvergleichliche Erlebnisse bieten und auf unterschiedliche Luxusreisende zugeschnitten sind.

Im Atlantis The Royal können sich die Gäste mit den SkyPool-Villen mit privaten Infinitypools, einem 24 / 7-Butler-Service und einer preisgekrönten Speisekollektion in einem ultraluxuriösen Wohnen verwöhnen lassen. Der Cloud 22 Sky Pool bietet einen Panoramablick und VIP-Cabanas, die eine Atmosphäre des raffinierten Genusses schaffen. Das Atlantis The Palm verbindet Unterhaltung nahtlos mit Luxus und bietet einzigartige Suiten wie die Unterwasser-Suiten, in denen die Gäste in der Ambassador Lagoon eine atemberaubende Unterwasserwelt erleben.

Trauen Sie sich zu prognostizieren, wie sich das Reiseverhalten im Luxusbereich in Zukunft entwickeln wird? Was werden Ihrer Meinung nach die Luxusreisetrends der Zukunft sein?

Luxusreisen entwickeln sich ständig weiter und sind geprägt von sich ändernden Gästeerwartungen, neuen Technologien und dem wachsenden Wunsch nach einzigartigen, bedeutungsvollen Erlebnissen. Während die Essenz des Luxus – aussergewöhnlicher Service, Exklusivität und Personalisierung – immer bestehen bleiben wird, erwarten wir einige wichtige Trends, die die Zukunft des Luxusreisens bestimmen werden.

Die Gäste suchen nach massgeschneiderten Reiserouten und hyperpersonalisierten Dienstleistungen, die auf ihre spezifischen Interessen zugeschnitten sind, egal ob es sich um kuratierte kulinarische Reisen, private Wellness-Retreats oder einmalige Abenteuer handelt. Die Zukunft des Luxusreisens wird darin bestehen, hochgradig individuelle Erlebnisse anzubieten, die über die traditionelle Gastfreundschaft hinausgehen.

Luxusurlaub wird oft durch den Standard des Hotels definiert. Was ist ein Luxushotel für Sie?

Ein Luxushotel ist mehr als nur eine Fünf-Sterne-Bewertung – es geht darum, ein aussergewöhnliches, nahtloses Erlebnis zu bieten, das die Erwartungen übertrifft. Wahrer Luxus bedeutet, die Bedürfnisse der Gäste zu antizipieren, bevor sie entstehen, und ein Mass an Personalisierung und Exklusivität zu bieten, das jeden Aufenthalt unvergesslich macht. Bei Luxus geht es nicht nur um Extravaganz – es geht um durchdachte, intuitive Gastfreundschaft, die jedem Gast das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu sein.

Das Atlantis The Palm ist eine Ikone in Dubai mit dem weltgrössten Wasserpark Aquaventure World. Sind die Gäste hier eher Familien und Abenteuerlustige?

Das Atlantis The Palm wird dank Aquaventure World, dem grössten Wasserpark der Welt, dem Lost Chambers Aquarium und der Dolphin Bay oft mit Abenteuerlustigen und Familien in Verbindung gebracht. Während diese Attraktionen ein grosser Anziehungspunkt sind, richtet sich das Resort aber nicht nur an Abenteuerbegeisterte, sondern auch an ein viel breiteres Publikum.

Das Atlantis The Royal wurde in relativ kurzer Zeit zum neuntbesten Hotel der Welt gewählt. Was glauben Sie, ist der Grund?

Das Atlantis The Royal hat sich bereits als ikonisches Wahrzeichen Dubais etabliert und definiert das Verständnis von Luxusgastfreundschaft neu. Ob Kulinarik, Mode oder Unterhaltung – das Resort leistet Pionierarbeit bei innovativen Kooperationen wie der Partnerschaft mit Dolce & Gabbana, um den Raum im Infinitypool Cloud 22 zu übernehmen, oder der Feier seines ersten Jubiläums mit massgefertigten Louis-Vuitton-Vivienne-Statuen. Das Anwesen ist einzigartig – so viel mehr als seine 760 eleganten Zimmersuiten und charakteristischen Penthäuser: Die Gäste können hier in Sky-Pools zwischen den Wolken schwimmen, in mehr Starrestaurants speisen als irgendwo sonst auf der Welt und sich von Springbrunnen faszinieren lassen, die buchstäblich Feuer speien.

RI UM CU LINA

DER KOCH, BLEIBEN

James Baron

James Baron lebt und denkt Kulinarik mit Tiefe, Gefühl und Konsequenz. Mit der Krone – Säumerei am Inn in La Punt hat der britische Sternekoch zusammen mit seiner schweizerisch-thailändischen Frau Natacha im Jahr 2022 ein historisches übernommen und verjüngt, das heute zusammengewürfelte, weltoffene Gästeschar anspricht. Ein Porträt über einen Mann, anders – und vieles besser – macht.

James Baron denkt. Und er hört zu. Präzise. Mit einem feinen Blick für das Grosse im Kleinen. Wenn er spricht – ruhig, überlegt und fast zurückhaltend –, merkt man: Hier steht jemand in der Küche, der ein Lebensgefühl vermitteln möchte. Baron gehört zu einer Generation bodenständiger Köche, die sich vom klassischen Starkult verabschiedet hat. Es geht ihm nicht um Rankings, Ratings oder Rituale. Sondern um Substanz. Um den Ort und die Regionalität. Um Produkte. Und vor allem um die Menschen, für die er kocht.

INTERNATIONAL GEPRÄGT, HANDWERKLICH GEERDET

Ein britischer Gentleman mit österreichischem Feinsinn und asiatischer Gelassenheit – so liesse sich James Baron am besten beschreiben. Diese ungewöhnliche Mischung spürt man in allem, was er tut. Sie hat viel mit seinem Werdegang zu tun. Der Sternekoch absolvierte seine Ausbildung im Restaurant JSW (ein Michelin- Stern) im

englischen Petersfield. Danach arbeitete er unter anderem bei Didier de Courten in Siders (zwei Michelin-Sterne) und als Souschef bei Andreas Caminada auf Schloss Schauenstein (drei Michelin-Sterne). Als Küchenchef kochte er im Hotel Tannenhof im österreichischen St. Anton am Arlberg (18 Punkte Gault&Millau), wo er auch seine Frau Natacha kennenlernte. Anschliessend war er ab Ende 2020 als Chef de Cuisine im Landmark Mandarin Oriental in Hongkong (drei Michelin-Sterne,) tätig. Die strengen Corona-Massnahmen sorgten jedoch dafür, dass sich die Barons neu orientieren mussten. Sie ergriffen die Chance, in die Schweiz zurückzukehren und das Hotel Krone –Säumerei am Inn mit seinen 18 Zimmern und dem Fine-Dining-Restaurant in Eigenregie zu führen.

Seit 2022 ist James Baron Küchenchef und Gastgeber der Krone – Säumerei am Inn. Inzwischen ist dieses rund 450 Jahre alte Gasthaus mit dem ursprünglichen Dorf am Fusse des Albula für die Familie zu einer neuen Heimat geworden. Auch die Handschrift seiner Frau Natacha, einer ausgebildeten Tee-Sommelière, ist klar spürbar. Sie ist nicht nur seine Lebenspartnerin, sondern auch seine Inspirationsquelle und kreative Mitgestalterin. Wer James Baron

© La
Chavallera

erlebt, merkt schnell, wie sehr sie Teil seiner Welt ist. Während James in der Küche seine kulinarischen Visionen formt, schafft Natacha die Räume dafür: mit Gespür für Stil und Atmosphäre sowie einem Auge fürs Wesentliche.

EINE REMINISZENZ AN DIE REGION UND AN JENE, DIE AUF DEN ALTEN SAUMPFADEN IN DIE SCHWEIZ GELANGTEN

Für James Baron ist die Krone aber nicht nur ein Betrieb. Sie ist ein Ausdruck. Ein Spiegel seiner Haltung: saisonal, ehrlich, durchdacht. Hier wird nicht einfach gekocht, hier wird gebaut: am Geschmack, an der Atmosphäre und an der Beziehung zwischen Küche und Gast. «Für mich beginnt Kochen mit Zuhören», sagt Baron. «Zuhören, was die Natur gerade anbietet. Was das Team braucht. Was die Gäste wirklich suchen – oft ohne es zu wissen.»

Barons Küche in der Krone ist daher nicht laut oder effekthascherisch. Sie ist feinsinnig, alpin inspiriert und auf das Wesentliche reduziert. Dabei hat er stets ein feines Gespür für Zutaten und Aromen. Mit zwei Konzepten – Fine Dining und Brasserie –schafft er unterschiedliche, anspruchsvolle Zugänge, ohne an Tiefe zu verlieren. Die Brasserie ist bodenständig, elegant und zugänglich. Das Fine-Dining-Restaurant «La Chavallera» (romanisch für «die Säumerin») ist klar ambitioniert und hat das Ziel, die meist lokalen Produkte und kulinarischen Schätze, die die Säumer während der belebten Geschichte der Krone aus Paris, Venedig, München oder der Côte d’Azur ins Engadin brachten, zu einer exzellenten Alpenküche zu verbinden.

DAS FÖ & FLAMMA DAL BARUN SOLL EIN ORT WERDEN, AN DEM SICH JUNG UND ALT, GÄSTE UND EINHEIMISCHE WOHLFÜHLEN.

Neu ist, dass es im Restaurant «La Chavallera» ab der Sommersaison 2025 eine flexible Menüstruktur gibt. Die ambitionierten Fine-Dining- Menüs werden durch À-la-carte-Angebote ergänzt. Der Anspruch ist es, sich kulinarisch auf einem hohen Niveau zu entwickeln, ohne dabei die lockere, einladende Atmosphäre zu verlieren. Die Krone versteht sich als Antithese zum steifen FünfSterne-Kosmos: Sie ist jung, lebendig und unkompliziert, hat aber den kompromisslosen Anspruch, echte, herzliche Gastfreundschaft zu bieten. Die Kreativität bleibt weiterhin tief in den Wurzeln der Region verankert und wird von der Kultur, der Natur und den Menschen des Engadins inspiriert. Seit Sommer 2024 ist das Hotel ausserdem offiziell als Vier-Sterne-Betrieb klassifiziert – ein Schritt, der die Positionierung als hochwertige, aber unprätentiöse Adresse weiter festigt.

«FÖ & FLAMMA DAL BARUN» – EIN NEUER TREFFPUNKT IN LA PUNT CHAMUES-CH

Mit dem neuen Projekt Fö & Flamma dal Barun schreiben James Baron und sein Team die kulinarische Geschichte der Alpen ein Stück weit in die Zukunft. In der ehemaligen Bäckerei auf der anderen Strassenseite des Hotels entsteht ab Ende Juli 2025 ein ungezwungenes Lokal mit eigenem Holzofen, grosszügiger Aussenterrasse und einem Geschenkeshop, in dem James Barons Produkte erworben werden können. Getreu dem Namen des Lokals spielen Feuer und Flammen (Fö & Flamma) die Hauptrolle. Es werden Brote gebacken sowie unkomplizierte Grillspezialitäten und neu interpretierte traditionelle Gerichte aus dem alpinen Raum serviert. Das Fö & Flamma dal Barun soll ein Ort werden, an dem sich Jung und Alt, Gäste und Einheimische wohlfühlen. Ein Platz, an dem es einfach ums Geniessen geht, ganz zwanglos und zu jeder Tageszeit. Es bleibt spannend!

© James Baron

GENUSS

Franken – das ist eine Region voller Geschichte, lebendiger Städte und idyllischer Landschaften. Doch wer das wahre Herz dieser fränkischen Kulturlandschaft spüren will, sollte sie sich auf der Zunge zergehen lassen. Ob Sternerestaurant oder gemütliches Wirtshaus: Franken ist das Land der Genüsse.

Autor_Urs Huebscher

© Schloss Frankenberg
© Schloss Frankenberg

Tradition und Moderne verbinden sich hier auf köstlichste Weise. Regionale Klassiker wie Schäufele, Bratwurst oder Spiegelkarpfen treffen auf kreative Gourmetküche mit saisonalen Zutaten. Spargel vom Feld nebenan, Wild aus heimischen Wäldern und Kräuter aus dem Bauerngarten – die Frische ist sprichwörtlich. Genusswanderungen durch Weinberge, kulinarische Stadtführungen, Bier- und Weintouren oder die geselligen Genussfeste machen Franken zum Paradies für Feinschmecker. Verführung – von Küche, Keller und gelebter Gastfreundschaft.

DINING AFFAIRS – DIE GENUSSVIELFALT IN NÜRNBERGS KÜCHEN Nürnberg ist nicht nur für Lebkuchen und Rostbratwürste bekannt – mit neun Michelin-Restaurants weist die Stadt die höchste Sternedichte Deutschlands auf. Laut Chef’s Pencil belegt sie weltweit Platz 13, europaweit Platz acht. Nachhaltige Spitzenküche trifft hier auf regionale Zutaten – etwa aus dem Knoblauchsland, einem der grössten Gemüseanbaugebiete Deutschlands. Offene Küchenkonzepte sorgen für ein transparentes Ambiente und einzigartige Erlebnisse. Die kulinarische Identität Nürnbergs ist tief in traditionellen Gerichten verwurzelt. Durch die Neuinterpretation der Klassiker wird die Tradition in ihrer Authentizität bewahrt und gleichzeitig mit neuen Impulsen bereichert. Die erstklassige Qualität und die unvergleichliche Genussvielfalt, die die Nürnberger Küche bietet, machen sie zu einem herausragenden Ziel in der

ZWISCHEN FACHWERK UND FINE DINING

Fine-Dining-Szene. Nürnberg zählt somit zu den Geheimtipps in der Feinschmeckerszene und begeistert nationale wie internationale Gäste.

In Nürnbergs gehobener Gastronomie liegt der Fokus nicht allein auf exquisiten Speisen, sondern auch auf dem Erlebnis rund um das Essen. Viele Restaurants setzen auf offene Küchen, die Einblicke in die Zubereitung der Speisen ermöglichen.

SCHLOSS FRANKENBERG – AUS MOMENTEN WIRD GESCHICHTE

2025 feiert Schloss Frankenberg, ein architektonisch und historisch bedeutsames Juwel im Herzen von Bayern gelegen, sein 800-jähriges Bestehen. Liebevoll und behutsam restauriert im Rahmen des European Heritage Project, steht es heute für Spitzengastronomie, zeitlose Eleganz und behaglichen Luxus. 27 luxuriöse Zimmer und Suiten, ein Gourmetrestaurant mit Michelin-Stern, die historischen Amtshausstuben mit typischer regionaler Küche, ein eigenes Schlossweingut sowie mehrere aussergewöhnliche Veranstaltungsräumlichkeiten, insbesondere für luxuriöse Hochzeiten, machen diesen Ort zu einer Oase für Gäste, die Ruhe, Natur und Romantik in historischem Ambiente schätzen. Erhaben thront es über einem romantischen Tal mit Blick auf sanfte Weingärten und in nächster Nähe zu Kulturstätten wie Würzburg, Nürnberg und Rothenburg ob der Tauber gelegen.

WWW.SCHLOSS-FRANKENBERG.DE WWW.FRANKENTOURISMUS.DE WWW.TOURISMUS.NUERNBERG.DE

Die Schlachtschüssel aus dem etz – neu interpretiert
©Cristopher Civitillo
© Kristof Göttling

Viandante

del Cielo

Im Jahr 2007 erweiterte das in Kalifornien ansässige Unternehmen Skywalker Vineyards seine Präsenz, indem es 24 Hektar Land am Nordufer des malerischen Trasimenischen Sees in Umbrien erwarb. Das italienische Weingut erfuhr eine Umgestaltung des Klosters Il Convento dei Cappuccini aus dem 16. Jahrhundert in Il Convento Viandante del Cielo, re-imagined by George Lucas & Mellody Hobson. Das der Vision von George Lucas folgende Weingut präsentiert drei neue Jahrgänge: den 2019 Viandante Rosso Umbria IGT, den 2021 Lungolago Bianco Umbria IGT und den 2019 Pristinvm Rosso Umbria IGT –traditionelle Kreationen von Viandante del Cielo, die zur Skywalker Vineyards Collection gehören.

Viandante del Cielo, italienisch für Skywalker, vereint Tradition und Innovation inmitten der terrassierten Hänge des Trasimenischen Sees. Das Weingut verfolgt einen naturnahen Anbau ohne invasive Methoden, wodurch die Reben harmonisch in ihrer Umgebung gedeihen. Die hohe Pflanzdichte fördert eine gesunde Konkurrenz und verstärkt die Wurzelstruktur in den kalkhaltigen Böden, die den Weinen ihren unverwechselbaren Charakter verleihen. Die Weinproduktion vereint moderne Technologien mit traditionellem Handwerk. Hier entstehen die einzigartigen Weine Viandante, Pristinvm und Lungolago, die jeweils eine besondere Interpretation des umbrischen Terroirs darstellen.

EIN STILVOLLER RÜCKZUGSORT IM HERZEN ITALIENS

Ziel war es, mit der Umgestaltung des Klosters einen einladenden und eleganten Rückzugsort zu schaffen, der Geschichte mit moderner Raffinesse vereint. Die Arbeiten wurden auf das umliegende Land ausgedehnt und die Terrassen neugestaltet. Eine Mischung aus internationalen und einheimischen Rebsorten wurde gepflanzt, um die aussergewöhnlichen Weine des Weinguts zu erzeugen. Bei der sorgfältigen Renovierung, umgesetzt im Jahr 2024 vom renom-

mierten Innenarchitekten Michael S. Smith, wurde die ursprüngliche architektonische Schönheit des Klosters bewahrt und gleichzeitig ein zeitgemässer Komfort geschaffen, um den anspruchsvollen Reisenden von heute gerecht zu werden. Von geschmackvoll eingerichteten Suiten bis hin zu erstklassigen Annehmlichkeiten wurde kein Detail übersehen, um eine Atmosphäre der Gelassenheit und Kultiviertheit zu schaffen. 25 engagierte Mitarbeiter sorgen rund um die Uhr für ein unvergleichliches Serviceniveau, um den Gästen ein wahres Erlebnis des Genusses und der Entspannung zu bieten. Heute ist Il Convento Viandante del Cielo eine Hommage an sein klösterliches Erbe und bietet den Besuchern eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Kultur und feinem Wein. Das Retreat bietet zehn einzigartig gestaltete Suiten, die jeweils mit internationaler Filmkunst aus der Privatsammlung von George Lucas dekoriert sind. Die Gäste können Annehmlichkeiten wie holzbefeuerte Kamine, geräumige Badezimmer und hochmoderne Entertainment-Center geniessen. Das Anwesen verfügt über fünf Hektar kunstvoll angelegte Gärten, unberührte Rasenflächen, Obstgärten und Olivenhaine, die eine ruhige Umgebung zum Entspannen bieten.

Exklusive Jahrgänge aus Umbrien: Viandante, Pristinvm und Lungolago

2021 LUNGOLAGO DI VIANDANTE DEL CIELO –ELEGANTER WEISSWEIN, INSPIRIERT VOM TERROIR DES TRASIMENISCHEN SEES

Dieser elegante Weisswein zeigt sich in einem brillanten Strohgelb mit grünlich- silbernen Reflexen, klar und fliessend im Glas. Sein intensives Bouquet verführt mit reifen weissen Früchten wie goldener Apfel, Quitte, Williams-Birne, Banane und Pfirsich, ergänzt durch feine Noten von weissem Pfeffer, Vanille, Anis und Akazienhonig. Eine subtile Holznote durch die Reifung in französischen Eichenfässern unterstreicht seine elegante Aromatik. Am Gaumen überzeugt er mit einer perfekten Balance aus Frische und Mineralität, gepaart mit einem geschmeidigen, leicht würzigen Abgang. Seine strukturierte Textur macht ihn zu einem vielseitigen Begleiter für raffinierte Speisen wie gegrillten Wolfsbarsch mit Stängelkohl und italienischem Cascia-Safran. Der Lungolago 2021 wird idealerweise bei acht bis zehn Grad Celsius in eleganten ChardonnayGläsern serviert, um sein volles Aroma zu entfalten. Eine Reifung von vier bis fünf Jahren wird empfohlen, um die Komplexität und Balance weiter zu verfeinern.

2019 VIANDANTE DEL CIELO – KRAFTVOLLE

KREATION MIT BORDEAUX-CHARAKTER UND

UMBRISCHER IDENTITÄT

Dieser kraftvolle Rotwein präsentiert sich in einem intensiven Purpurrot mit leuchtenden violetten Reflexen. Sein Bouquet besticht durch Aromen reifer roter Früchte wie Erdbeere, Pflaume und Himbeere, ergänzt durch florale Noten von Rose und Veilchen sowie würzige Akzente von rotem Paprika. Am Gaumen präsentiert er sich trocken, rund und mit lebendiger Säure. Dieser Wein, der den Namen des Weinguts trägt, verkörpert perfekt die Philosophie von Viandante del Cielo, geprägt von Eleganz und Tradition. Die traditionell angebauten Trauben reifen in französischen Barriques und verleihen ihm Tiefe und Struktur. Der Viandante del Cielo 2019 eignet sich ideal als Begleiter zu gegrilltem Rinderfilet oder Parmigiana di Melanzane. Empfohlen wird eine Serviertemperatur von 15 Grad Celsius in Bordeaux-Gläsern, um die feinen Aromen vollständig zu entfalten. Ein Wein mit grossem Reifepotenzial von bis zu zehn Jahren, der mit seiner Balance und Komplexität begeistert.

2019 PRISTINVM DI VIANDANTE DEL CIELO –

HOMMAGE AN DIE JAHRTAUSENDEALTE

WEINBAUTRADITION MITTELITALIENS

Dieser ausdrucksstarke Rotwein zeigt sich in einem tiefen Purpurrot mit leuchtenden violetten Reflexen und einer dichten, beständigen Textur. Sein Bouquet entfaltet intensive Aromen reifer roter Früchte wie Pflaume und Kirsche, ergänzt durch florale Noten von Veilchen und Ginster sowie würzige Akzente von schwarzem Pfeffer, Vanille und Nelken. Am Gaumen zeigt er sich trocken, warm und kraftvoll, mit frischer Säure und mineralischen Nuancen, die ihm eine bemerkenswerte Eleganz verleihen. Die Balance aus Struktur und Intensität macht den Pristinvm 2019 zu einem idealen Begleiter für gefülltes Perlhuhn mit Kastanien und Kürbispüree. Empfohlen wird der Genuss in Sangiovese-Gläsern bei einer Serviertemperatur von 14 Grad Celsius, um die feinen Aromen vollständig zur Geltung zu bringen. Durch eine Reifung von fünf bis sechs Jahren entfaltet dieser Wein sein volles Potenzial und entwickelt zusätzliche Tiefe und Finesse.

Die Weine sind bei ausgewählten Fachhändlern, darunter Mövenpick Wein, erhältlich.

WWW.CONVENTOVIANDANTEDELCIELO.COM

LOUISVILLE

BOURBON-GESCHICHTE(N) ENTDECKEN

Wer nach Kentucky reist, interessiert sich oft für Pferde – dann kommt er zum Derby am ersten Samstag im Mai. Jede andere Reisezeit legt nahe, dass es eher um Whiskey geht. Bei einer Tour durch die vielen historischen Brennereien oder bei exklusiven Verkostungen wird schnell klar: In dieser Stadt wird nicht nur Bourbon hergestellt. Louisville liebt und lebt den Bourbon.

Autor_Detlef Berg

Bilder_Louisville Tourism

Für viele Amerikaner und auch Europäer gilt Kentucky als «flyover state» –ein US-Bundesstaat, den man auf Reisen gut auslassen und einfach überfliegen kann. Doch es lohnt sich, in den lediglich vier Millionen Einwohner zählenden Bundesstaat zu reisen, der den Mittleren Westen und den Süden der Vereinigten Staaten begrenzt. Louisville, die grösste Stadt des Staates, liegt am Ohio River direkt an der Grenze zu Indiana und ist ein Beispiel für das typische, das klassische Amerika. Die Bohemians der Neuenglandstaaten, die Sonnenkinder Kaliforniens, die Elitären des Grand Old South – von allem sind Spuren, aber eben nur flüchtige Zitate vorhanden. Was auffällt, ist die echte Herz-

lichkeit der Menschen. Schon nach wenigen Sätzen im Supermarkt oder an der Tankstelle kann eine ernst gemeinte Einladung zum Barbecue folgen – oder eben zu einer Whiskey-Verkostung.

Auch am Bartresen im altehrwürdigen Brown Hotel, seit über 100 Jahren die gute Stube der Stadt, komme ich schnell mit meinen Nachbarn ins Gespräch. Woher und wohin ich will, fragen sie, und ob ich schon einen Mint Julep probiert habe. «Das ist hier der beliebteste Cocktail», sagt George und bestellt mir den aus frischer Minze, Bourbon Whiskey, Zuckersirup und zerstossenen Eiswürfeln bestehenden Drink. «Er ist auch so etwas wie das offizielle Getränk zum Derby, stilvoll im silbernen Becher serviert», erfahre ich weiter. Er schmeckt wunderbar frisch, ist aber auch etwas süss. «Stimmt», pflichtet mir der Barkeeper bei und empfiehlt einen Ali Smash. «Das war der Lieblingscocktail des legendären Boxers Mohammed Ali, der sehr oft hier an dieser Bar seinen Wunschcocktail bestellt hat.» Der Barkeeper verwendet dafür Old Forrester Rye Whiskey, Puma- Granatapfel-Likör, sechs Pfefferminzblätter und zwei Zitronenscheiben – einfach grossartig. Am nächsten Tag steht eine Besichtigung der Old Forrester Distillery auf dem Programm. Sie befindet sich wieder dort, wo 1870 alles begann: in der Main Street, besser bekannt als Whiskey Row. Vor der Prohibition gab es in diesem Quartier bis zu 50 Brennereien. Heute, über 150 Jahre und fünf Generationen später, strahlt hier eine neue Anlage mit glänzendem Kupfer und poliertem Holz. Produziert wird aber nach wie vor in althergebrachter Tradition. Das Herzstück der Destillerie, der Säulenbrennapparat, ragt über 14 Meter oder drei Stockwerke in die Höhe – ein spektakulärer Anblick. Jeder Besucher kann in die tiefen Kessel schauen und die einzelnen Produktionsschritte hautnah miterleben. Bei der anschliessenden Verkostung erfahre ich, dass sich Bourbon nur ausschliesslich in den USA hergestellter

Whiskey mit einer Getreidemischung nennen darf, die zu mehr als 51 Prozent aus Mais besteht. Reifen kann das Destillat dann in neuen, getoasteten, also innen angekokelten Fässern aus amerikanischer Eiche. Dadurch gelangen mehr Aromen in den Whiskey, die später den Geschmack bestimmen. Mein Favorit: der Old Forester 1870 Original Batch. Mit seinen weichen Vanille- und Karamellaromen hat dieser Bourbon eine wohl dosierte Süsse und ein lang anhaltendes Finish mit Anklängen an Zimt und Muskatnuss. Und er ist zu schade für ein Mixgetränk.

Wer mag, kann sich auf dem Urban Bourbon Trail begeben, um allein oder innerhalb einer geführten Tour zahlreiche Bars kennenzulernen, die sich alle mit Whiskey beschäftigen. Das Angebot reicht von eleganten Cocktail-Lounges bis hin zu historischen Lokalen mit Verbindungen zum Gangster Al Capone und dem Schriftsteller F. Scott Fitzgerald. Doch Louisville hat viel mehr als nur Hochprozentiges und das Derby zu bieten. Vor wenigen Jahren hat die Stadt ihrem berühmtesten Sohn ein eigenes Museum gestiftet. Im «The Muhammad Ali Center» werden die Biografie des grössten Boxers aller Zeiten und ihre Verknüpfung mit der amerikanischen Geschichte

anschaulich dokumentiert. Auch das Slugger-Museum lohnt einen Besuch, denn in Louisville werden die Baseballschläger für die gesamte US-Profiliga produziert.

Wie viele Südstaaten-Städte wurde Louisville durch den Flusshandel reich. Wer mit dem letzten noch existierenden authentischen Mississippi-Dampfer «Belle of Louisville» auf dem Ohio River eine Tour zum Sonnenuntergang unternimmt, geniesst nicht nur einen Blick auf die imposante Skyline der Stadt mit dem Waterfront Park und der farbig beleuchteten Fussgängerbrücke Big Four, sondern erlebt auch, dass die lange Zeit baufälligen Uferanlagen mit Cafés, Restaurants und Apartments wiederbelebt wurden. Überraschend auch das viktorianische Villenviertel Old Louisville: 45 Strassenblocks mit prächtigen Häusern, umgeben von Magnolien und Eichen, prägen das historische Quartier und sorgen für Südstaatenflair. Eine Tour mit David Dominic lohnt –er weiss viel zu erzählen und hat beinahe zu jedem Haus eine interessante Geschichte parat.

WWW.GOTOLOUISVILLE.COM

PORTUGALS

KÜHLE NEUE BRISE

Catarina Vieira und Pedro Ribeiro haben ihr Weingut Rocim innerhalb kurzer Zeit zu einem der erfolgreichsten Betriebe Portugals gemacht. Allen zugrunde liegt der kompromisslose Qualitätsgedanke, den das Paar durchgehend verfolgt.

Die Orte, an denen ihre Weine entstehen, zeichnen sich durch ihren kühlen Charakter aus, der jede Flasche zu etwas Besonderem macht. Neben den Weinen, die sie in Vale do Rocim in der Unterregion Vidigueira im Alentejo erzeugen, hat das Ehepaar in den vergangenen 20 Jahren viele weitere herausragende Spots für spannende Weine dazugewonnen.

Jeder ihrer Weine ist ein Ausdruck der Region, die Typizität des Terroirs kann man mit jedem Schluck erleben. «Den Ursprung schmecken», wie es das Winzerpaar so schön sagt. Ob aus Weinbergen in der Nähe von Lissabon, aus Dão, Bairrada, Douro, von der Algarve, aus dem erfrischenden Norden des Vinho Verde, von Madeira oder den Azoren: Die Herkunft ist im Glas unverkennbar. «Meine Philosophie ist es, das Terroir so gut wie möglich zum Ausdruck zu bringen. Dabei versuche ich stets, die elegantesten, frischesten und lebendigsten Eigenschaften der einzelnen Weinberge herauszuarbeiten», erklärt Pedro Ribeiro. Während er die Kellerei leitet, ist es seine Frau Catarina, die für die Weinberge verantwortlich ist. Sie ist es, die die Weingärten biologisch bewirtschaftet und alles von Hand pflegt.

Besonders «frisch» sind die Bedingungen in Vidigueira. Die Hügel der Serra do Mendro, an die sich die Weinberge schmiegen, bilden eine natürliche Barriere. Die kühlen Winde, die vom Meer her über den flachen Alentejo ins Landesinnere strömen, werden hier aufgehalten. Sie verleihen den Weinen von Rocim ihre mineralische Kühle bei einem – verglichen mit den Weinen aus den wärmeren Subregionen des Alentejo – geringen Alkoholgehalt von oft nur zwölf Prozent.

Pedro und Catarina sorgen nicht nur mit ihrem modernen Weinstil für frischen Wind, sie sind auch führend bei der Wiederbelebung des Ausbaus in Amphoren, den Talhas. Rocim avancierte zu einem Zentrum für diese 2000 Jahre alte Art der Weinherstellung, was alljährlich mit dem Amphorenwein-Tag zelebriert wird. Das mehrtägige Event mit Verkostungen, Masterclasses und einem Rahmenprogramm versammelt die wichtigsten AmphorenweinProduzenten aus Portugal sowie ganz Europa und gipfelt in der feierlichen Öffnung der Talhas.

ROCIM VINHA DA MICAELA 2021

Nur in Ausnahmejahren vinifiziert Rocim diese Rotwein-Cuvée. Die Trauben dafür stammen von einem winzigen, nur 0.36 Hektar grossen Weinberg in Vidigueira, Alentejo, und von mehr als 20 portugiesischen Rebsorten, einige der Weinstöcke sind 70 Jahre oder älter. Nachdem der Wein in Amphoren vergoren und ausgebaut wird, reift er 24 Monate in grossen Eichenfässern und weitere sechs Monate in der Flasche, bevor er auf den Markt kommt. Mit seiner grossen Komplexität, der markanten Frische und Mineralität ist Vinha da Micaela zweifelsohne einer der modernen Klassiker Portugals.

WWW.VINTAGE67.CH

WWW.ROCIM.PT

FIN AN CE

WERTSTABILE WHISKY

VOM «WASSER DES LEBENS» UND DESSEN RENDITEPOTENZIAL

In unsicheren Zeiten rückt eine alte Leidenschaft ins Blickfeld moderner

Anleger: Whisky. Seltene Abfüllungen etablierter Brennereien entwickeln sich zunehmend zu begehrten Wertanlagen – nicht nur bei Sammlern, sondern auch bei strategisch denkenden Investoren. Was steckt hinter dem Whisky-Boom und welche Chancen bietet die Entwicklung in den kommenden Jahren?

In einer Welt wirtschaftlicher sowie politischer Unsicherheiten, Inflationsrisiken und volatiler Finanzmärkte suchen Anleger zunehmend nach alternativen, greifbaren Werten. Whisky – einst reiner Genuss – hat sich still und leise zu einer führenden Investmentklasse entwickelt.

Bereits 2020 wurde Whisky im «Knight Frank Wealth Report» zum «Investment des Jahrzehnts» gekürt: 582 Prozent Wertzuwachs in zehn Jahren. Und obwohl sich auch der Whisky-Investment-Markt einer deutlichen Korrektur unterzogen hat, führt Whisky mit 280 Prozent Rendite laut dem 2024-Report von Knight Frank das Feld der alternativen Investmentklassen weiterhin komfortabel an.

Besonders gefragt sind limitierte Abfüllungen renommierter Destillerien wie Macallan, Ardbeg und Springbank oder japanische Klassiker wie Yamazaki, Hibiki und Chichibu. Auch das veränderte Konsumverhalten einer jüngeren, genussorientierten Generation – allen voran die Millennials – spielt dem Whisky-Markt in die Karten, da diese tendenziell weniger trinken, dafür aber mehr pro Flasche ausgeben.

WAS BEEINFLUSST DEN WERT VON WHISKY?

SELTENHEIT & HERKUNFT

Limitierte Editionen, Jahrgangsabfüllungen oder Flaschen aus geschlossenen Brennereien (Ghost Distilleries) wie Karuizawa und Brora erzielen Höchstpreise. Die Verfügbarkeit ist stark begrenzt –ein natürlicher Preistreiber und Inflationsschutz.

ALTER & REIFUNG

Ein Whisky gewinnt durch Fasslagerung an Tiefe und Komplexität: je länger die Reifung, desto knapper die verfügbaren Mengen und desto höher die Marktpreise.

DESTILLERIE-RUF & HISTORIE

Traditionsreiche Namen mit internationalem Ansehen entwickeln sich zu Marken mit Anlagecharakter. Viele Marken sind somit nicht ausschliesslich als Whisky-Marke zu verstehen, sondern sind vielmehr ein «Luxusgut».

MARKTNACHFRAGE

In Asien und Südamerika wächst die kaufkräftige Mittelklasse –und mit ihr die Nachfrage nach Premiumprodukten als Statussymbol. Whisky ist die Speerspitze im Spirituosen-Segment, welches in diesen Märkten weiterhin stark wächst und damit von den höheren Bedarfen profitiert.

LIMITIERTE PRODUKTION

Whisky lässt sich nicht beliebig schnell nachproduzieren. Die jahrelange Fassreifung verhindert ein schnelles Reagieren auf Markttrends – was zu weiterer Verknappung führen kann.

WARUM IN WHISKY INVESTIEREN?

› Wertsteigerung

In den letzten Jahren waren jährliche Renditen zwischen fünf und 20 Prozent möglich. Einzelne Abfüllungen wie der Macallan Edition No. 1 verzeichneten sogar Wertverzehnfachungen.

› Inflationsschutz

Als physischer Sachwert unterliegt Whisky nicht der Geldmengenausweitung wie Fiatwährungen, und durch die limitierten Bestandsmengen einiger Destillerien vor allem bei alten Abfüllungen müssen bei steigender Nachfrage auch die Preise steigen.

› Diversifikation

Whisky korreliert kaum mit Aktienmärkten. Er kann helfen, Portfolios zu stabilisieren, und gleichzeitig eine spannende Alternative zu den üblichen Investmentklassikern bieten.

› Langfristiges Wachstum Prognosen gehen bis 2030 von weiteren starken Preissteigerungen aus, insbesondere Whiskys mit Altersangabe und aus limitierten Editionen werden künftig profitieren.

› Steuervorteile

In vielen Ländern ist das Investieren in alternative Anlageklassen entweder komplett oder nach einem Jahr steuerfrei, was eine zusätzliche Rendite gegenüber Aktien oder anderen Anlageklassen bedeutet.

WHISKY KAUFEN UND VERKAUFEN – ABER WIE?

Investmentfähige Whiskys sind im Fachhandel, bei Auktionen oder direkt bei Brennereien erhältlich. Auch Onlinemarktplätze wie Spiritory schaffen neue, transparente Handelsplätze mit geprüften Flaschen, Preisverläufen und Portfolioübersichten.

Zudem wichtig: Whisky immer stehend, kühl und lichtgeschützt lagern.

EMPFEHLUNG FÜR 2025 Marktschwankungen und Korrekturen sind oftmals ein guter Zeitpunkt, um in interessante Investmentmöglichkeiten einzusteigen. Nach der Korrektur im Whisky-InvestmentBereich sehen wir eine Stabilisierung im Markt, was möglicherweise spannende Einstiegsszenarien für Anleger bedeuten kann.

Dennoch würden wir im Jahr 2025 weiterhin auf Altbewehrtes setzen und sehen Whiskys mit Potenzial vor allem bei:

› alten Macallan-Abfüllungen (vor allem die 18er aus den 1970er- und 1980er-Jahren),

› «Lost Distilleries» wie Hanyu, Karuizawa, Port Ellen oder Brora,

› Ardbeg-Commitee-Releases, vor allem bei den ersten Abfüllungen aus den 2000er-Jahren.

Besonderes Augenmerk gilt auch Flaschen aus den 1990er- und frühen 2000er-Jahren – eine Phase geringer Produktion, die heute für rare Jahrgänge sorgt.

FAZIT

Whisky-Investments sind gekommen, um zu bleiben. Wer strategisch und informiert kauft, kann von überdurchschnittlichen Renditen profitieren – bei gleichzeitigem Genussfaktor.

«Das Gute an Whisky ist: Wenn das Investment nicht aufgeht, hat man zumindest etwas Grossartiges zu trinken», sagt Janis Wilczura, Gründer von Spiritory. «Und das unterscheidet Whisky von jeder digitalen Anlageklasse.»

WWW.SPIRITORY.COM

Janis Wilczura ist Gründer und CEO von Spiritory, einer börsenbasierten Live-Plattform für den Handel mit seltenen Spirituosen. Als Whisky-Experte berät er Sammler und Investoren rund um Aufbau und Verwaltung ihrer Whiskysammlungen.

FÜR CHF 39.– / € 35.– / JAHR

ENGLISCHE MANIEREN VOM GUTEN TON UND FEINEM BENEHMEN

Über die feinen englischen Manieren und die Bewahrung längst vergessener Höflichkeiten, mit denen die Briten die halbe Welt regierten und ihr feines Benehmen steuern. Es gilt ja immer noch der englische Gentleman, wer auch immer das ist. Eine Spurensuche von der Kleidung bis zu längst vergessenen Höflichkeiten. Vor allem die Serie «The Crown» zeigt wunderbar, was es nicht alles für Anlässe gibt, um endlich die passende Garderobe zu tragen.

VOR SCHAU

TIMELESS FASHION

DIE ZEITLOSEN HITS DER MODE

Was waren die wichtigsten kulturellen Momente, die unsere heutige Kleidungsart noch immer beeinflussen?

Eine Anthologie der einflussreichsten Stile der letzten 200 Jahre. Ein exklusiver Blick hinter die Kulissen der Geschichte ikonischer Kleidungsstücke.

SCHNELLER ALS EIN

FORMEL-1-BOLIDE

DER MIT DEM FALKEN TANZT

Die Emiratis lieben schnelle Autos, Pferde und Kamele … aber ihre wahren Favoriten sind die Falken, welche zwischen 10’000 und 25’000 Euro kosten. Wenn diese auf Reisen gehen, wandern sie nicht in den Frachtraum, sondern sitzen mindestens in der Businessclass. Dank ihrer Schnelligkeit und Schönheit sind sie begehrte und symbolkräftige Prestigeobjekte. Kein Wunder also, dass ein Falke das Wappen der Vereinigten Arabischen Emirate ziert.

Jetzt kostenlos* Mitglied werden und profitieren.

*HEV-Mitgliedschaft bis Ende 2025. Ab 2026 gilt der reguläre Jahresbeitrag der zuständigen Sektion. Die Aktion gilt nur für Neumitglieder und bis 31.12.2025. Hier anmelden: www.hev-schweiz.ch/prestige-magazin

Hauseigentümerverband Schweiz

Seefeldstrasse 60, Postfach, 8032 Zürich www.hev-schweiz.ch, info@hev-schweiz.ch

Markus Meier Direktor HEV Schweiz

DIE RAILMASTER

Minimalistisches Design trifft auf komplexe Mechanik – das ist das Erfolgsgeheimnis der OMEGA Railmaster, die 1957 als antimagnetischer Zeitmesser für Mitarbeitende der Eisenbahngesellschaft entwickelt wurde. Die jüngste 38-mm-Version setzt diese Geschichte mit einem Zifferblatt, das mit einem grauen Farbverlauf versehen wurde, authentisch und modern fort. Grossflächige Indizes mit SuperLumiNova sorgen für optimale Ablesbarkeit, während die unerlässliche magnetische Widerstandsfähigkeit durch ein modernes Co-Axial Master Chronometer Kaliber gewährleistet wird.

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