Mentale Stärke, körperliche Balance und Rückengesundheit schaffen ein ganzheitliches Wohlbefinden.
Großes Interview | Schönheit Mensch
„ICH MÖCHTE NICHT EINEN TAG JÜNGER SEIN“
In seinem neuen Programm ‚Lovemachine‘ feiert Atze Schröder die Rückkehr zum Menschlichen. Im Gespräch spricht er über Selbstoptimierungswahn, Trauerarbeit, Gesundheit – und das Glück, einfach mal alt zu werden.
Großes Interview | Rückengesundheit
BEWEGUNG IST ALLES
Olympiasieger Fabian Hambüchen erklärt, warum Rückengesundheit mit Bewegung beginnt und wie mentale Stärke dabei hilft, dauerhaft aktiv zu bleiben.
HAUT, PSYCHE, DARM: ALLES CONNECTED
„Psoriasis, Neurodermitis und Akne inversa tehen in engem Zusammenhang mit Darmgesundheit und Psyche. Dr. Rachel Sommer vom UKE erklärt, wie stark Betroffene leiden und wo sie Hilfe finden.
INNOVATIVE APPS
AUF REZEPT
Seit 2020 können Ärzte und Therapeuten auch „Apps auf Rezept“ verordnen. Diese sollen helfen, die wachsende Anzahl von Patienten bei knappen Ressourcen gut zu versorgen.
Text: Andreas Schack, Nadine Wagner, Kirsten Schwieger, Karin Kudla, Hauke Brost, Gunnar von der Geest, Silja Ahlemeyer, Thomas Soltau, Katja Deutsch, Luisa Riek
Coverfoto:
Shutterstock, Boris Breuer, Vitesse/Fabian Hambüchen
Distribution & Druck:
Die Welt, 2025, Axel Springer SE Contentway
Wir erstellen Online- und Printkampagnen mit wertvollen und interessanten Inhalten, die an relevante Zielgruppen verteilt werden. Unser Partner Content und Native Advertising stellt Ihre Geschichte in den Vordergrund.
Die Inhalte des „Partner Content“ und „Hotspot Highlight“ in dieser Kampagne wurden in Zusammenarbeit mit unseren Kunden erstellt und sind Anzeigen.
Für die Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Die Formulierungen sprechen alle Geschlechter gleichberechtigt an.
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Schönheit Mensch
5. Lola Weippert
6. Dr. Silja Schäfer
10. Arbeitsgesundheit
23. Kollagen
Rückengesundheit
26. Detlef Detjen
28. 4 Rückenleiden
30. Ergonomie
31. Fußgesundheit
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Wer gut sitzt, kündigt seltener Nicht nur cholerische Chefs, auch körperliche Schmerzen können ein Kündigungsgrund sein – nämlich dann, wenn sie ihren Ursprung in nicht-ergonomisch gestalteten Arbeitsplätzen haben.
Schön & Gesund
Gesundheit bedeutet heute mehr als die Abwesenheit von Krankheit – sie ist das Ergebnis von Balance. Zwischen Körper und Geist, Innen und Außen, Belastung und Entlastung. Gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken, spüren wir das sofort: im Wohlbefinden, im Spiegelbild oder im Rücken.
In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 5,3 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Zweifel, Ängste und Minderwertigkeitsgefühle belasten das Selbstbild. Die Ursachen sind vielfältig: Schicksalsschläge, genetische Veranlagung, privater oder beruflicher Stress. Besonders in der Arbeitswelt nimmt die Bedeutung der mentalen Gesundheit zu. Burn-out, Depressionen und Angststörungen zählen längst zu den häufigsten Gründen für Frühverrentung. Hinzu kommen oft finanzielle Sorgen oder körperliche Beschwerden – von Sodbrennen bis hin zu Hautproblemen. Wie eng Psyche, Haut und Darm zusammenhängen können, erklärt etwa Dr. Rachel Sommer, Leiterin der Psychodermatologie am UKE Hamburg, in unserem Interview.
Was macht Menschen schön? „Menschen mit Macken. Menschen mit Geschichte, die finde ich schön“, sagt beispielsweise Comedian Atze Schröder. Schönheit ist vielfältig, individuell und spiegelt Lebenswege wider. Sie kann in kleinen Eigenheiten ebenso liegen wie in Ausstrahlung, Stärke und Authentizität.
Gleichzeitig zeigt sich, dass der gesellschaftliche Umgang mit Schönheit im Wandel ist. Mehr als 620.000 Schönheitsoperationen wurden im letzten Jahr in Deutschland durchgeführt. Über Chancen und Risiken ästhetischer Eingriffe sowie den Einfluss von Social Media-Trends spricht Dr. Helge Jens, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chir-
urgie, im Interview. Während Operationen weiterhin gefragt sind, zeichnet sich zugleich ein Gegentrend ab: Natürlichkeit und ein bewusstes, gesundes Leben gewinnen an Bedeutung. Kein Wunder also, dass „Longevity“ immer stärker in den Fokus rückt.
Neben psychischen Belastungen gehören Rückenschmerzen zu den größten Gesundheitsproblemen unserer Zeit. Mit 17,8 Prozent sind sie aktuell der zweithäufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland. Umso wichtiger ist es, im Beruf wie auch im Alltag auf Ergonomie und rückenfreundliche Gewohnheiten zu achten.
Oft unterschätzt wird dabei die Bedeutung der Füße. Sie tragen uns durch den Tag und sind doch wesentlich für unsere Haltung und Stabilität. Wer regelmäßig barfuß geht oder auf ein gutes, unterstützendes Schuhwerk achtet, stärkt damit nicht nur die Fußmuskulatur, sondern beugt auch Rückenproblemen vor.
Auch die Ernährung wirkt sich unmittelbar auf den Rücken aus. „Insbesondere pflanzliche Lebensmittel haben eine gesundheitsfördernde Wirkung“, betont Rückenspezialist Dr. Dietrich Grönemeyer im Interview.
Doch manchmal lassen sich Rückenschmerzen trotz gesunder Gewohnheiten nicht vermeiden. In diesen Fällen ist Physiotherapie oft der nächste Schritt. Neu ist, dass solche Therapien inzwischen auch digital unterstützt werden können: Medizinprodukte als App oder Physiotherapie-Programme per Rezept eröffnen Patienten neue, flexible Wege der Behandlung.
Ob innere Stärke oder körperliche Stabilität –erst wenn wir beides im Gleichgewicht halten, können wir Gesundheit in ihrer ganzen Vielfalt erleben und in Balance bleiben.
Nothilfe
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Urlaubsgeld von der Krankenkasse
Yoga, Entspannung, Ernährung: Gesundheits- und Präventionsreisen können die Gesundheit fördern. Oft übernehmen die Versicherungen einen Teil der Kosten.
Auch in dieser Ausgabe:
Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, Arzt & Psychologe
Seite 06
Dr. Rachel Sommer, Leiterin der Psychodermatologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Seite 16
Prof. Dr. med. Dietrich Grönemeyer, Mediziner, Rückenspezialist & Autor
Seite 29
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Die weltweiten Katastrophen nehmen zu. Aktion Deutschland Hilft steht Menschen in ihrer größten Not bei.
Helfen Sie uns Leben zu retten – mit Ihrer Spende. Aktion-Deutschland-Hilft.de
Bündnis der Hilfsorganisationen
Power für den Rücken
Prävention ist der Schlüssel für einen gesunden Rücken. Mit alltagstauglichen, wissenschaftlich fundierten Onlinekursen lässt sich der innere Schweinehund überwinden.
Rückenbeschwerden gehören zu den häufi gsten Schmerzproblemen. 80 Prozent der Deutschen gab an, im vorangegangenen Jahr Rückenschmerzen gehabt zu haben. Fast ein Drittel der Bevölkerung war deswegen in ärztlicher Behandlung. Laut AOK Gesundheitsatlas sind ärztlich dokumentierte Rückenschmerzen bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorhanden – mit steigendem Alter nehmen sie jedoch zu. Rückenschmerzen haben eine hohe Chronifi zierungsrate und verursachen enorme gesamtwirtschaftliche Kosten. So belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten hierzulande auf geschätzte 53 Milliarden Euro. Wobei die direkten Kosten – etwa durch Arztbesuche, Physiotherapie oder Rehabilitation – daran „nur“ einen Anteil von 46 Prozent ausmachen. Den größeren Anteil von 54 Prozent bilden indirekte Kosten infolge von Arbeitsunfähigkeit und verminderter Produktivität.
An den Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen lässt sich ablesen, dass die meisten Betroffenen unter unspezifi schen Rückenschmerzen leiden. Bei einem Großteil der Betroffenen sind die Schmerzen auf Bewegungs- und Kraftmangel zurückzuführen. Unspezifi scher Rückenschmerz wird in der Regel mit Krafttraining therapiert. Krafttraining ist auch DIE Stellschraube, um Rückenbeschwerden gar nicht erst entstehen zu lassen. Anstatt erst bei akuten Schmerzen zu handeln, sollte regelmäßiges Rückentraining ein fester Bestandteil des Alltags sein.
Wer wüsste das besser als BLACKROLL ® Grund genug für das Unternehmen – einer der führenden Anbieter von Gesundheits- und Regenerationstools – einen Online-Präventionskurs für den Rücken
Das Trainingskonzept verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der den Körper von Kopf bis Fuß in Bewegung bringt.
zu entwickeln. „Ganzkörperkräftigung für einen gesunden Rücken“ ist ein zertifiziertes Trainingsprogramm, um Rückenbeschwerden vorzubeugen, die Haltung zu verbessern und die allgemeine Fitness zu stärken. Der Kurs richtet sich an alle, die ihren Alltag aktiver und gesünder gestalten wollen – egal ob Berufstätige, Eltern, Senioren oder Sporteinsteiger. Der Onlinekurs kann ohne viel Equipment bequem von zuhause aus durchgeführt werden – ein Gratis LOOP BAND gibt es bei Anmeldung dazu.
Konzipiert wurde das Programm von BLACKROLL ® selbst. Das Trainingskonzept verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der den Körper von Kopf bis Fuß in Bewegung bringt. Im Mittelpunkt stehen funktionelle Übungen zur Kräftigung, Mobilisation und Stabilisation – mit besonderem Fokus auf die Rücken-, Rumpf- und Tiefenmuskulatur. Umgesetzt wird er von BLACKROLL ® Master Trainer Stefan Schneider und Olympiasiegerin Magdalena Neuner. Die mit Abstand erfolgreichste deutsche Biathletin aller Zeiten hat während der Dreharbeiten den Kurs selbst vollständig durchlaufen – und war überrascht, wie gut ihr das strukturierte, aber alltagstaugliche Training getan hat.
In acht rund 50-minütigen Einheiten kombinieren die beiden gezielte Ganzkörperkräftigung mit Mobilisations- und Stabilisationsübungen. Jede Einheit orientiert sich an einem klaren Bewegungsfokus und enthält ein kurzes Warm-up, funktionelle Kräftigungsübungen für den gesamten Körper sowie Dehnübungen und FaszienSelbstmassage und ein Cool-Down zur Regeneration. Der Kurs ist bewusst so
konzipiert, dass er ohne spezielle Vorkenntnisse oder Geräte durchführbar ist – das eigene Körpergewicht und wenige Hilfsmittel wie ein Faszien- oder Tennisball und ein Fitnessband genügen. Ziel des Trainingskonzepts ist es, muskuläre Dysbalancen auszugleichen, die Körperhaltung zu verbessern und typische Belastungen aus dem Berufs- und Familienalltag wirksam auszugleichen – ohne Leistungsdruck, aber mit nachhaltigem Effekt.
Hier geht’s zum Kurs
BLACKROLL® versteht sich als „Healthstyle Company“, die Menschen dazu befähigt, selbst für ihre Gesundheit, Regeneration und Leistungsfähigkeit zu sorgen – von Muskelaktivierung über Schmerzprävention bis hin zu verbessertem Schlaf. www.blackroll.com
Begleitend zu den Übungen vermittelt der Kurs in kompakten Wissensmodulen nutzwertige Hintergrundinformationen zu Themen wie Rückengesundheit, Ergonomie oder Stressreduktion. Auf diese Weise entsteht ein Programm, das den ganzen Menschen stärkt – körperlich und mental. Die geballte Rückenpower wird durch das Präventionssystem der gesetzlichen Krankenkassen unterstützt: Bei Absolvieren der acht Kurseinheiten innerhalb von zwölf Wochen, erstatten deutsche Krankenkassen bis zu 100 Prozent der Kurskosten zurück. Wie viel Prozent die eigene Krankenkasse übernimmt, zeigt ein Anteilsrechner auf der Kurswebseite.
Bei einem Großteil der Betro�enen sind die Schmerzen auf Bewegungs- und Kraftmangel zurückzuführen. Unspezi�scher Rückenschmerz wird in der Regel mit Krafttraining therapiert.
Depression kann jeden treffen
EINLEITUNG
Jeder Mensch erlebt Konflikte, Verlusterlebnisse, körperliche Erkrankungen und andere Bitternisse in seinem Leben, in denen nichts Freude macht, alles grau in grau und deprimierend erscheint. Dies sind normale menschliche Reaktionen und dürfen keinesfalls mit der Erkrankung Depression verwechselt werden. Depressionen sind etwas anderes, sie sind schwere, oft auch lebensbedrohliche Erkrankungen.
Foto: Katrin Lorenz
Entscheidend ist hierbei die Veranlagung. Menschen mit dieser Veranlagung rutschen meist nicht nur einmal, sondern mehrfach in depressive Krankheitsphasen – selbst, wenn sie eine gute Familiensituation haben, beruflich erfolgreich sind, es ihnen von außen betrachtet gut geht. Umgekehrt können Menschen ohne diese Veranlagung die allergrößten Schicksalsschläge erleiden, ohne jemals an einer richtigen Depression zu erkranken. Die Veranlagung zu Depression kann einerseits vererbt sein. Deshalb sind sehr häufig auch Eltern oder Geschwister erkrankt. Andererseits kann sie aber auch durch Traumatisierungen und Missbrauchserlebnisse in der Kindheit erworben sein. Die Lebensumstände sind ebenfalls wichtig, da sie bei Menschen mit einer Veranlagung als Auslöser für eine depressive Krankheitsphase wirken können.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland ca. 5,3 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression – vom Kind bis zum älteren Menschen. Diese schleicht sich typischerweise langsam über mehrere Wochen hinweg ein, sie kann sich aber auch innerhalb weniger Tage entwickeln.
Wie zeigt sich eine Krankheitsphase? Die Menschen leiden mehr und mehr unter Freudlosigkeit, Schlafstörungen und Erschöpfungsgefühlen. Oft fällt es ihnen schwer, kleinste Entscheidungen zu treffen, hinzu kommen Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle mit Grübelneigung, oft
auch Appetitmangel mit Gewichtsverlust. Typisch ist, keine Gefühle mehr erleben zu können – auch keine negativen, wie Trauer. Die Betroffenen fühlen sich wie innerlich abgestorben, ein sehr quälender Zustand. Hinzu kommt das Gefühl, in einer ausweglosen Situation zu sein, was häufig zu Suizidgedanken oder sogar Suizidimpulsen führt.
Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, die mit Hirnfunktionsstörungen einhergeht. Die positive Nachricht: Sie ist meist gut behandelbar. Antidepressiva und Psychotherapie sind die wichtigsten Behandlungssäulen. Der erste Ansprechpartner für die Diagnose und Behandlung kann der Hausarzt sein. Bei einer hartnäckigen und schwereren Depression können sich Patienten auch direkt an einen Facharzt (Psychiater) wenden, der medikamentös und/oder psychotherapeutisch behandeln kann. Eine Anlaufstelle sind auch Psychologische Psychotherapeuten, das sind Psychologen mit einer Zusatzausbildung, die Psychotherapie anbieten und diese Leistung wie Ärzte über die Kasse abrechnen können. Der Patient muss nichts bezahlen.
Wie verhalte ich mich als Angehöriger? Wenn sich jemand über längere Zeit zurückzieht und verzweifelt wirkt, sollte der Betroffene ermutigt werden, sich professionelle Hilfe zu suchen. Freunde und Familie können unterstützen, indem Sie zum Beispiel einen Termin beim Hausarzt oder Facharzt organisieren und die
Jedes Jahr erkranken in Deutschland ca. 5,3 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression – vom Kind bis zum älteren Menschen. Diese schleicht sich typischerweise langsam über mehrere Wochen hinweg ein, sie kann sich aber auch innerhalb weniger Tage entwickeln.
betroffene Person dorthin begleiten. Denn an Depression erkrankten Menschen fehlt oft die Kraft und Hoffnung, um sich Hilfe zu holen. Angehörige sollten sich zudem gut über die Erkrankung informieren, damit Missverständnisse vermieden werden. Angehörige sollten wissen, dass sie nicht Schuld an der Erkrankung sind, auch wenn es Konflikte gegeben hat. Das familiäre Umfeld ist auch nicht für die Heilung zuständig, ebenso wenig wie bei anderen schweren Erkrankungen.
Roter Faden Online – Partner Content
Wissen, Selbsttest und Adressen rund um das Thema Depression: www.deutsche-depressionshilfe.de
Unterstützen Sie die Arbeit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention mit einer Spende unter www.deutsche-depressionshilfe.de/spenden
Mentale Stärke in Unternehmen neu gedacht
Junge Generationen gehen o�ener mit seelischer Belastung um. Das kann auch Unternehmen verändern.
Psychische Belastungen zählen heute zu den größten Herausforderungen in der Arbeitswelt. Während Ältere gelernt haben, still durchzuhalten, formulieren Jüngere ihre Grenzen klarer. Ein Fortschritt, der jedoch auch Konfl ikte auslösen kann.
Frau K., 27, engagiert, beliebt im Team. Doch nach mehreren familiären Verlusten und dem Suizidversuch ihres Bruders bricht sie zusammen. In der psychologischen On-
line-Beratung lernt sie: Überforderung ist keine Schwäche, sondern menschlich. Sie übt, Grenzen zu setzen und Verantwortung für sich zu übernehmen. Doch ihre Chefi n versteht ein Angebot zur Entlastung falsch: „Dann melden Sie sich doch krank. Entweder ganz oder gar nicht.“
Solche Missverständnisse erleben wir bei Roter Faden Online häufig. Ältere Generationen funktionieren, Jüngere sprechen Belastungen offen an – nicht immer konfl iktfrei. Studien zeigen: Besonders die Gen Z berichtet häufiger von Erschöpfung oder innerem Druck, spricht aber zugleich offener über mentale Gesundheit. Begriffe
wie Hochsensibilität oder Neurodivergenz sind für sie Teil des Alltags.
Hier setzt unsere Arbeit an. Viele bei Roter Faden Online gehören selbst zur Millennial-Generation und kennen das Gefühl, „zu empfi ndlich“ genannt zu werden. Diese doppelte Perspektive macht unsere Beratung besonders: fundiert und empathisch. Psychologische Online-Beratung baut Brücken zwischen Generationen und schafft Arbeitskulturen, die leistungsfähig und menschlich sind.
„Was früher verschwiegen wurde, wird heute ausgesprochen. Das ist kein
Roter Faden Online ist nicht nur eine Plattform für psychologische Beratung – sie verstehen sich als Teil einer Bewegung. Eine Bewegung, die psychische Gesundheit aus der Tabuzone holt und das Bewusstsein für ihre Bedeutung stärkt. www.roter-faden.online
Rückschritt, sondern ein Fortschritt in Menschlichkeit,“ sagt Maja LovricPreuss, Psychologin und Gründerin von Roter Faden Online.
Maja Lovric-Preuss, Psychologin & Gründerin von Roter Faden Online
Prof. Ulrich Hegerl, Vorsitzender Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Mehr Verständnis für unsichtbare Erkrankungen
AWARENESS
TV-Moderatorin und Influencerin Lola Weippert moderiert nach ihrem Abschied von „Temptation Island“ jetzt die neue ARD-Dating-Show „City of Love“. Hinter der Kamera spricht sie über Themen, die viele Frauen betreffen und doch zu wenig Gehör finden: ADHS und Endometriose. Zwei Diagnosen, die ihren Alltag prägen und ihr Leben verändert haben. Ein Gespräch über Unsichtbares, Mut und den Wunsch nach mehr Sensibilität.
Text: Andreas Schack Foto: Felix Rachor
Lola Weippert, Moderatorin & Influencerin
Was beschäftigt Sie gerade beruflich und privat?
Beruflich habe ich meine neue Schmuckkollektion gelauncht und einige Drehs abgeschlossen. Privat versuche ich mir im Moment mehr Inseln für mich selbst zu schaffen, etwa auf meinem Bauernhof in Berlin. Und ich frage mich, ob ich nicht doch endlich eine Weltreise machen sollte. Wir wissen nie, wie viel Zeit uns bleibt. Bis vor einigen Tagen war ich noch im Krankenhaus.
Warum sind Ihnen die Themen ADHS und Endometriose so wichtig?
Es ist mein eigener Lebens- und Leidensweg. Beide Krankheiten bekommen immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit. Denn es ist leider immer noch oft der Fall, dass Endometriose als normale Regelschmerzen abgetan wird. Und bei ADHS sind viele noch der Auffassung, dass das nur den lauten Zappelphilipp in der Schule anbelangt. Mir ist es wichtig, zu sensibilisieren und andere Betroffene zu bestärken, für sich einzustehen.
Wie war Ihr Weg zur Diagnose der Endometriose?
Es war bei mir wie bei vielen anderen auch. Erstmal wusste ich jahrzehntelang nicht einmal, dass es die Krankheit überhaupt gibt. Dann wurde ich jahrelang nicht ernst genommen und musste mich zu meiner Diagnose kämpfen. Denn bis heute ist die Krankheit leider noch nicht gut erforscht. Zum Glück habe ich jetzt eine sehr gute Frauenärztin, die mich super betreut.
Wie gelingt es Ihnen, Ihren Beruf mit dieser Erkrankung zu vereinbaren?
Es ist oft eher ein Durchziehen als ein Wohlfühlen. Doch ich kann nicht am Set fehlen, wenn da 40 Menschen auf mich warten. Aber wenn es möglich ist, versuche ich, die Zeiträume, in denen ich meine Regel habe, nicht mit hoch anstrengenden Jobs zu verbinden. Doch man kann das nicht immer verhindern.
Neulich stand ich mit enormen Schmerzen am Set einer internationalen Kampagne. Da heißt es dann: Augen zu und durch. Denn ich möchte immer mit hundert Prozent am Start sein und abliefern.
Wir sind richtig, so wie wir sind. Ob wir laut oder leise, extrovertiert oder introvertiert sind – nichts ist besser oder schlechter als das andere.
Was wünschen Sie sich mehr im Umgang mit Endometriose?
Ich wünsche mir, dass viel mehr Geld in die Forschung zu Endometriose fließt. Und ich wünsche mir mehr Aufklärung, Transparenz von Betroffenen, aber auch Verständnis von außen. Dass anerkannt wird, dass es sich bei Endometriose um eine ernst zu nehmende Krankheit handelt.
Was bedeutet ADHS heute für Sie? Es ist eine andauernde Achterbahnfahrt. In meinem Kopf sind unzählige Autobahnen. Bin ich aber auf einem Job, gehe ich in den Hyperfokus und nehme nichts anderes mehr wahr, vergesse zu essen und zu trinken. Ich nenne ADHS meine Superkraft. Aber das heißt nicht, dass ich mir manchmal nicht auch mehr Ruhe in meinem Chaos-Kopf wünschen würde und weine, weil ich mit all den Baustellen überfordert bin.
War die Diagnose ADHS eine Belastung oder eine Erleichterung?
Totale Erleichterung, weil ich endlich die Bestätigung hatte, was mit mir „los“ ist. Als ich meinem Umfeld davon erzählte, war die Antwort: „Das war doch klar!“ Niemand war überrascht. Meine Psychologin am allerwenigsten.
Was möchten Sie unseren Leserinnen noch mitgeben?
Ich hoffe, dass wir alle verstehen: Wir sind richtig, so wie wir sind. Ob wir laut oder leise, extrovertiert oder introvertiert sind – nichts ist besser oder schlechter als das andere. Ich wünsche mir mehr Akzeptanz. Hört auf euer Bauchgefühl und macht das, was euch guttut.
Fakten
Lola Weippert (29) moderiert die ARD-Dating-Show „City of Love“ und ist künftig auch bei Amazon Prime in „FBOY Island!“ zu sehen. Offen spricht sie über ADHS und Endometriose und macht sich auf Social Media stark für mehr Sichtbarkeit und Verständnis rund um Frauengesundheit.
ADHS ist wie Diabetes im Kopf –nur mit ganz viel Facetten
INSPIRATION
ADHS bei Frauen wird oft übersehen – zu lange galt es als reine „Kinderkrankheit“. Sängerin Leslie Clio bekam ihre Diagnose erst mit 35 und spricht heute offen darüber, wie sehr das Verständnis für Neurodivergenz in Deutschland hinterherhinkt. Ein Gespräch über fehlende Nachsorge, innere Zerstreutheit und den Mut, Platz einzunehmen.
Text: Nadine Wagner Foto: Presse
Im Mai 2022, im Alter von 35 Jahren, erhieltst du die Diagnose ADHS. Was hat sich seitdem verändert?
Ich werde gerade nochmal neu erwachsen. Mit und in dieser Diagnose. Früher war ich 24/7 verfügbar und hab immer funktioniert. Heute sage ich mir: Ich muss nicht alles schaffen. Wenn ich mich nicht konzentrieren kann und meine Gedanken wild springen, dann hat es jetzt hier die Erklärung. Ich gehe jetzt viel bewusster mit mir und meinen Bedürfnissen um, weil ich sie jetzt besser kenne und verstehe und nicht mehr so tun muss, als ob mir z. B. das Zuhören meines Gegenübers in einem lauten Restaurant leichtfallen würde.
Ich sehe die Diagnose daher als Schlüssel, mit dem ich ganz neu auf die Welt schauen kann. Und habe viel Mitgefühl für das Kind und die Frau, die ich bis hierhin war; immer gut maskiert – zwar auch oft mit meinem Verhalten irritiert –, aber am Ende des Tages trotzdem immer abgeliefert. Und ich bereue auch nicht, dass die Diagnose so spät kam. Vielmehr freue mich, dass ich mich jetzt einfach besser erklären kann.
Inwiefern beeinflusst dich die Erkrankung generell im Alltag?
ADHS wie Krebs als Krankheit zu bezeichnen, finde ich falsch. Ich bin nämlich davon überzeugt bin, dass ADHS evolutionär seinen Sinn hat. Die Welt braucht Menschen wie uns, die in Stresssituationen ruhig und gefasst bleiben können und denen es nichts ausmacht, auf Hochleistung zu arbeiten. Was mich wohl am meisten im Alltag beeinflusst ist, dass ich mir manchmal nichts mehr merken kann. Das fühlt sich an, als hätte ich Alzheimer. Jetzt weiß ich, es ist „nur“ ADHS. Es nervt aber trotzdem, wenn ich feststelle, dass ich leider alles aus dem Telefonat von vor 20 Min. schon wieder vergessen habe.
Wie kamst du überhaupt auf die Idee, dass du an ADHS erkrankt sein könntest?
Der erste Impuls kam von einer Freun-
Neurodivergent zu sein, heißt, dass das Hirn nun mal etwas anders funktioniert und arbeitet; das ist kein Charakterzug und auch keine Stimmungsschwankung.
Leslie Clio, Sängerin & Songwriterin
Ich gehe jetzt viel bewusster mit mir und meinen Bedürfnissen um, weil ich sie jetzt besser kenne und verstehe und nicht mehr so tun muss, als ob mir z. B. das Zuhören meines Gegenübers in einem lauten Restaurant leichtfallen würde.
din, die sagte: „Viele deiner Symptome sprechen für ADHS.“ Unaufmerksam, schnelles Denken & Themenspringen, Impulsivität & Emotionalität, von außen vielleicht ein wenig chaotisch. Sie gab mir dann den Kontakt zu einer Berliner Psychologin, die sich auf Diagnosestellungen zu ADHS bei Kindern spezialisiert hat. Ich fuhr zwei Mal zu ihr in die Praxis und bekam dann letztlich die Gewissheit.
Wie ging es für dich weiter? Erstmal ist lange gar nichts passiert. Anfangs war es tatsächlich erstmal eher nur eine Randnotiz, die ich so hingenommen habe. Ich wusste nicht: Was bedeutet die Diagnose jetzt genau? Bis ich mich dann zwei Jahre später noch einmal genauer mit dem Thema auseinandergesetzt habe und bemerken musste: Wow, das bin gar nicht ich, das ist alles ADHS! Ich dachte immer, so wie ich bin, das ist doch normal. Aber dann zu bemerken, hier fängt die Neurodivergenz an, das war krass. Gerade als Frau maskierst du ja die ganze Zeit. Im Zweifel kommt es gar nicht dazu, dass du als Mädchen als neurodivergent giltst, denn die innere Zerstreutheit zeigt sich komplett anders. Abwesenheit wird als Desinteresse gewertet. Überforderung als schlechte Laune oder zickig. Der unterschiedliche Narrativ der Geschlechter zeigt sich bei ADHS nochmal besonders, finde ich.
Medikamentierst du?
Nach der Diagnose war ich neugierig, was z. B. Medikinet oder Elvanse für mich verändern würde. Deshalb wollte ich es ausprobieren und habe Elvanse verschrieben bekommen. Allerdings wurde ich bei der Dosierung dann komplett allein gelassen. Gleichzeitig ist die Anleitung der Dosierung so kompliziert, dass ich es bis heute nicht hinbekommen habe. Und ehrlich gesagt habe ich auch keine Lust, allein mit Amphetaminen in...
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Ganzheitlich gesund(en)
MENTALE GESUNDHEIT
Welchen Einfluss Stress, Persönlichkeitsmerkmale und soziale Beziehungen auf die mentale wie körperliche Gesundheit haben, erklärt Psychoneuroimmunologe Prof. Christian Schubert.
Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, Arzt & Psychologe
Welche Wechselwirkungen existieren zwischen Psyche, Nerven- und Immunsystem?
Über komplexe Mechanismen ist alles massiv miteinander verwoben. Psyche und Immunsystem regulieren sich gegenseitig, der mechanische Vermittler dazwischen ist das Nervensystem. Und mit dieser, seit gut 50 Jahren bekannten, Verschränkung müsste die Medizin eigentlich revolutioniert werden. Weg vom Dualismus und dem Fokus auf Symptome, hin zu einer ganzheitlichen Medizin, welche den Ursachen mentaler wie körperlicher Krankheit auf den Grund geht. Die Psychoneuroimmunologie (PNI) erforscht die wissenschaftlichen Grundlagen dieser Verknüpfung von Körper, Geist und Seele. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen von Stress auf die menschliche Gesundheit.
Welchen Einfluss hat Stress denn?
Unser Immunsystem steht in ständiger Wechselwirkung mit unseren Gedanken, unserem Verhalten und unseren Gefühlen. Neueste Studien zeigen: Chronischer Stress, z. B. in Beziehungen oder im Job, führt zu Entzündungen im Körper und macht uns nicht nur anfälliger für Infektionen, sondern auch für Autoimmunkrankheiten und Krebs. Menschen, die ständig überfordert sind und innere Konflikte haben – aufgrund von narzisstischen Problemen oder was auch immer – und diese therapeutisch nicht angegangen sind, werden ihr Leben immer wieder im Stress verbringen.
Also ist Stress immer schädlich?
Nein, wenn akuter Stress als kontrollierbar erlebt wird, hat er als positiver Stress eine motivierende Funktion – worauf das Immunsystem in einer positiven Form reagiert. Wie sehr der Sympathikus mit seiner pro-entzündlichen Wirkung in Stresssituationen hochgefahren wird, hängt auch von Persönlichkeitsmerkmalen ab. Optimistische, resiliente Menschen mit einem hohen Selbstwirksamkeitsgefühl sind mental wie immunologisch gesünder. Auch der Parasympathikus steht stark unter psychischem Einfluss. Seelische Vorgänge bestimmen die Immunbalance.
Wie lässt sich dieses Wissen nutzen?
Die gute Nachricht ist: Positive Gedanken und seelische Ausgeglichenheit mobilisieren Selbstheilungskräfte, die Krankheiten lindern oder gar verhin -
dern können. Mit der Kraft der Psyche und einer Achtsamkeitsbasierten Stressreduktion können wir unser Immunsystem stärken. Eine ähnliche Wirksamkeit haben zwischenmenschliche Beziehungen. Die Beziehungsqualität wirkt sich direkt messbar auf die Immunfunktion aus. Entsprechend können gelungene Beziehungen ein Gesundheitselixier sein. Neben den Abwehrkräften unseres biologischen Immunsystems verfügen wir nämlich auch über psychische und soziale Abwehrkräfte. Über dieses ganzheitliche Immunsystem habe ich gerade ein Buch geschrieben: „Immunsystem neu gedacht“.
Und wenn man schon krank ist oder war, beispielsweise Krebs besiegt hat? Dem lebensgeschichtlichen Sinn einer körperlichen Erkrankung mit Hilfe von Psychotherapie zu erkunden, ist auf jeden Fall empfehlenswert. Insbesondere mithilfe von tiefenpsychologischen Therapieansätzen lassen sich individuelle Stressoren identifizieren, um an diesen zu arbeiten – neben etwaiger medikamentöser Behandlung. Auf diese ganzheitliche Weise lässt sich auf die Ursachen einer Erkrankung Einfluss nehmen, anstatt nur auf Symptome. Es ist bewiesen, dass Psychotherapie immunologisch wirksam ist, also die Immunfunktion verbessern kann.
Beziehungsqualität wirkt sich direkt messbar auf die Immunfunktion aus.
Fakten
„Immunsystem neu gedacht: Wie psychische und soziale Faktoren unsere Gesundheit stärken“ (Arkana, 10. Sept. 2025) wirft einen bio-psycho-sozialen Blick auf das Immunsystem und vermittelt einen ganzheitlichen Zugang zum Menschen. Es ermöglicht den Lesern, sich immunologisch aktiv zu verhalten, um Kontrolle über ihre Umwelt zu bekommen und langfristig gesund zu bleiben.
Bunt ist frauengesund
ERNÄHRUNG
Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin, beantwortet im Gespräch zentrale Fragen rund um gesunde Ernährung für Frauen in allen Lebensphasen – von ausgewogenen Mahlzeiten über den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln bis hin zu besonderen Bedürfnissen in den Wechseljahren.
Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin
Frau Schäfer, dass die Ernährung allgemein zum Großteil aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen bestehen sollte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wie jedoch können Frauen ihre Gesundheit besonders gut fördern?
Indem sie vor allem auf eine stimmige Basis achten. Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. Das Motto sollte sein „Eat the rainbow“. Das bedeutet, dass wir Lebensmittel in allen Farben zu uns nehmen sollten. Wer das berücksichtigt, darf auch gern etwas zyklusorientiert essen und sich zum Beispiel während der Periode mal Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen, wenn das Bedürfnis da ist.
Wie stehen Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln?
Supplemente sind da sinnvoll, wo sie benötigt werden. Bei jungen Frauen mit starker Blutung etwa ist es manchmal notwendig, Eisen zuzuführen. Wer die Pille nimmt oder auch viel Stress hat, zum Beispiel durch Kleinkinder im Haushalt, der hat oft ein einen verstärkten Bedarf an B-Vitaminen. Im Winter herrscht bei sehr vielen Frauen ein Vitamin-D-Mangel. Allerdings sollte man die Notwendigkeit für Zusatzvitamine zuerst einmal beim Hausarzt abklären und sie nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Ein Zuviel an Nahrungsergänzungsmitteln kann auch schaden. Und auch hier gilt: Die allgemeine Ernährung muss ausgewogen sein. Wer drei Burger im Fast-Food-Restaurant isst und
Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen.
denkt, sich dann mit einer Multivitamintablette als Ausgleich etwas Gutes zu tun, liegt leider falsch.
Wie verändert sich die Ernährung in den Wechseljahren?
Die Wechseljahre bedeuten Umschwung. Die Muskulatur wird weniger, wenn man sie nicht trainiert, und der Grundumsatz sinkt. Diese Voraussetzungen führen bei vielen Frauen zu Übergewicht und ungesundem Bauchfett. Das ist oft der Beginn zukünftiger Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung so einzustellen, dass man gar nicht erst ins Übergewicht kommt. Das klappt unter anderem durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und auch mal mehrstündigen Essenspausen zwischendurch.
Was können Frauen tun, wenn sie merken, dass in den 40ern die Hormone abfallen?
In den Wechseljahren nimmt erst das Progesteron, etwas später dann Östrogen, immer weiter ab. Frauen sollten jetzt darauf achten, genug Proteine zu sich zu nehmen, etwa aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Bohnen. Zucker stört den Hormonhaushalt zusätzlich und sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig ist auch: Der Mythos „Fett macht fett“ ist falsch. Gesunde Fette sind wichtig für uns Frauen. Olivenöl, Leinöl, Fisch und Algen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und helfen ebenfalls, gut durch die Wechseljahre zu kommen. Wer vermehrt Probleme mit dem Hormonumschwung hat, kann fermentiertes Soja ausprobieren, am besten in Form von Misopaste oder Tempeh.
Text: Kirsten Schwieger Foto: Presse, Eye for Ebony/unsplash
Text: Silja Ahlemeyer Foto: Claudia Timmann/ZS Edel Verlagsgruppe, Rangga Ispraditya/pexels
Das Motto beim Essen sollte „Eat the rainbow“ lauten.
Was lange gärt, wird richtig gut!
Warum ein Gärgetränk aus Sauerteigbrot das Internet auf den Kopf stellt und welche Rolle Kriegsrückkehrer aus Russland nach dem Zweiten Weltkrieg dabei spielten.
Das Internet ist voller Lobgesänge auf Brottrunk. Sogar Teenager und Twens tauschen Rezepte und Erfahrungen aus über ein Getränk, das –euphemistisch ausgedrückt – nicht gerade den Olymp der Köstlichkeit erklimmt. Doch um Geschmack geht es BrottrunkKonsumenten auch nicht, sondern um seine Inhaltsstoffe. In erster Linie dem darin enthaltenen Vitamin B12 sowie Milchsäurebakterien. Denn Brottrunk ist ein fermentiertes Getränk, welches aus vergorenem Sauerteigbrot hergestellt wird. Mit Wasser versetzt, setzen Milchsäurebakterien die Fermentation in Gang und vermehren sich in diesem Prozess stark – deshalb ist das fertige Produkt so reich an den gesunden Milchsäurebakterien und deren Stoff wechselprodukten. Außerdem steckt Brottrunk voller Mineralstoffe und Vitamine – allen voran das bereits erwähnte B12 Vitamin, welches bei verschiedenen Stoff wechselvorgängen eine wichtige Rolle spielt. So trägt es u. a. zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung.
In Gang gesetzt hat den Social MediaHype übrigens eine junge TikTokerin, die im Frühjahr 2023 von den Wirkungen des Kanne Brottrunks schwärmte. „Dieses Video hatte über drei Millionen Klicks, wodurch auch große Radio- und Fernsehsender über unseren Brottrunk berichteten“, erinnert Geschäftsführer Wilhelm
Karl Kanne und fügt hinzu: „Es war ein erstklassiges Sprungbrett für uns, denn dadurch wurden insbesondere auch junge Menschen auf den Brottrunk und seine Wirkungen auf die Gesundheit * aufmerksam“.
Entwickelt hat den Brottrunk Kannes Vater Karl Wilhelm Kanne, ein Enkel des Bäckereigründers Wilhelm Kanne, der das Familienunternehmen 1904 gegründet hat. Dazu inspiriert wurde der Brottrunk-Erfi nder durch Erzählungen von Kriegsheimkehrern aus Russland nach dem Zweiten Weltkrieg. Geschäftsführer Kanne erinnert sich: „Diese erzählten meinem Vater von einem fermentierten Gärgetränk aus altem Brot und Obst, dank dessen sie den Krieg durchstanden hätten.“ Das als „Kwas“ bekannte Gärgetränk wird in Russland seit Jahrhunderten getrunken. Wobei die russische Variante auch Alkohol enthält.
Von diesen Erzählungen beeindruckt und von der Kunst der Fermentation fasziniert, machte Kannes Vater sich an erste Versuche, ein Gärgetränk aus Vollkornbrot herzustellen. Es vergingen einige Jahre des Experimentierens, bis er mit seinem Ergebnis zufrieden war. 1981 gründete er die Firma Kanne Brottrunk, die das Gärgetränk auf den Markt brachte. Bis heute kommt das nun beinahe fünfzigjährige Originalrezept in der Produktion unverändert zum Einsatz, wie Kanne erläutert: „Wir backen eine spezielle Brotsorte aus Roggen, Weizen Hafer, Natursauerteig und Steinsalz. Anschließend werden die Brote mit Quellwasser in große Gärtanks gegeben, in denen das Getränk fermentiert und über einige Monate hinweg vergoren wird.“
Nach dem Gärungsprozess wird der Brottrunk gefi ltert und abgefüllt, bevor er seinen Weg in europäische Länder oder gar nach Übersee antritt. Der Kanne Brottrunk in Bioqualität schmeckt zwar sauer, wird aber im Körper basisch verstoff wechselt und kann somit den Säure-Basen-Haushalt regulieren. Da das Gärgetränk nicht pasteurisiert wird, enthält es eine hohe Zahl an lebendigen Milchsäurebakterien, bioaktiven Fermenten und säureresistenten Hefezellen. „Durch eine regelmäßige Einnahme solcher fermentierten Lebensmittel können die Darmbakterien regeneriert und aufgebaut werden, was sich unter anderem positiv auf das Immunsystem* auswirken kann“, weiß Kanne. Von diesen Vorteilen ist man im Unternehmen seit dessen Gründung überzeugt. Genauso wie Tausende zufriedener Kanne Kunden –neben unzähligen Internetnutzern, die den TikTok-Beitrag kommentiert und eigene Erfahrungsberichte ins Netz gestellt haben.
Brottrunk enthält Vitamin B12. Vitamin B12 trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel, zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung und zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
Kanne Bio Brottrunk ® ist die pure Wohltat, denn der Trunk enthält wertvolle Inhaltssto� e, wie beispielsweise Vitamin B12 sowie Mengen- und Spurenelemente. www.kanne-brottrunk.de
Kanne Bio Brottrunk Seit 1981
Langer Atem
LONGEVITY
Warum Langlebigkeit keine Raketenwissenschaft, sondern gelebte Achtsamkeit und Veränderung ist, verrät Longevity-Experte Michael Altewischer.
Text: Kirsten Schwieger
Foto: Presse, Vlada Karpovich/pexels
Michael Altewischer, Vorsitzender Deutsche Longevity Gesellschaft e.V. (DLGeV)
Wichtig ist, dass man anfängt, auf seine Ernährung zu achten und Dinge umzusetzen, die in den Alltag passen.
Herr Altewischer, was bedeutet Longevity und warum ist es aktuell in aller Munde?
Beim Prinzip der Langlebigkeit geht es darum, möglichst lange gesund zu leben. Also dafür Sorge zu tragen, dass die Phase, in der es einem schlecht geht, so kurz wie möglich ist. Wobei es natürlich Krankheiten gibt, die das ausschließen. Fortschritte in der Genetik und Biotechnologie haben in den vergangenen Jahren
spannende Erkenntnisse und in der Folge einen regelrechten Hype ins Rollen gebracht.
Muss ich nun mein biologisches Alter bestimmen, Metformin nehmen und Plasmatransfusionen machen lassen?
Können Sie alles tun. Aber die Frage ist, was bringt Ihnen das? Ich persönlich bin ein großer Fan von: Messen, Machen, Messen. Ein großes Blutbild kann Aufschluss über versteckte Entzündungen im Körper geben, spezielle Bluttests entlarven Nährstoffmängel. Gibt es Defizite im Körper, die ich eventuell auffüllen kann? Entweder durch (Umstellung der) Ernährung oder, wenn erforderlich, Nahrungsergänzung. Um danach wieder zu messen und zu schauen, was hat sich verbessert und welcher Bedarf hier und heute besteht.
Welche Rolle spielt Ernährung dabei?
Die Longevity-Forschung bringt sowohl die Mittelmeerdiät (viel Gemüse, Obst, Olivenöl und Fisch) als auch die traditionelle japanische Ernährung (reich an Meeresfrüchten, Algen, fermentierten Lebensmitteln und grünem Tee) mit einer Verlangsamung des Alterungsprozesses und einer erhöhten Lebensspanne in Verbindung. Dennoch bin ich niemand, der sagt, es muss jetzt eine reine vegetarische Ernährung sein. Wenn man mit Freunden unterwegs ist, kann man auch mal
ein Stück Hähnchenbrust essen – oder ein Gläschen Wein trinken. Wobei Fakt ist: Wer Alkohol trinkt, schläft definitiv schlechter. Wichtig ist, dass man anfängt, auf seine Ernährung zu achten und Dinge umzusetzen, die in den Alltag passen. Eben keine riesigen Portionen essen, keine Zuckerbomben, nicht so fleischlastig. Das sind alles Kleinigkeiten, die jeder von uns jetzt und sofort erfüllen kann. Ich bin ein großer Fan der Ein-Prozent-Methode. Irgendwann nach hundert Monaten einprozentiger Änderung habe ich 100 Prozent meines Lebensstils verändert, und zwar: So, wie ich persönlich es wollte!
Welche Rolle spielen Stressmanagement und Entspannung?
Die Fähigkeit, Stress wirksam zu managen und zu akzeptieren, trägt – genau wie Bewegung – zur Langlebigkeit bei. Aber auch hier wieder ganz undogmatisch: Der eine meditiert, die andere macht entspannte Spaziergänge. Ganz wichtig für das psychische Wohlbefinden sind jedoch soziale Kontakte. Das Thema Einsamkeit ist eines der größten Probleme unserer westlichen Zivilisation.
Auf der Webseite Ihres Verbandes wird auf Longevity Hotels verwiesen – was hat es damit auf sich?
Longevity im Hotel bedeutet, dass die Location spezielle Programme und Dienst-
leistungen anbietet, die darauf abzielen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gäste nachhaltig zu fördern. Diese Angebote basieren auf den vier grundlegenden Säulen der Longevity: Schlaf und Regeneration, Ernährung, Bewegung und psychisches Wohlbefinden. Ziel ist es, den Gästen Werkzeuge und Wissen an die Hand zu geben, um langfristig gesünder zu leben und die eigene Lebensqualität zu steigern. Da kann man mit dem Hotel seiner Wahl auch darüber sprechen, ob man längerfristig telemedizinisch begleitet werden kann, um beispielsweise einmal im Monat Ziele für den nächsten Monat zu definieren. Hauptsache, man fängt an und bleibt dran!
Fakten
Longevity ist ein vielschichtiges Konzept, das sowohl die individuelle Gesundheit als auch soziale und umweltbedingte Faktoren umfasst. Die Kombination aus Genen und Umwelteinflüssen (Epigenetik) entscheidet darüber, wie alt wir letztendlich werden. So hat der Lebensstil großen Einfluss darauf, wie wir gesund und glücklich alt werden, Erkrankungen minimieren und den Alterungsprozess verlangsamen können.
Quelle: deutsche-longevity-gesellschaft.de
Longevity beginnt dort, wo Körper und Geist zur Ruhe kommen.
Quell des Lebens
Wellness tut gut. Noch viel besser als kurzfristige Wohlfühl-Boosts sind Maßnahmen für nachhaltige körperliche und geistige Regeneration im Sinne der Longevity-Lehre.
Die Menschen werden immer älter. Genießen kann diesen Umstand aber nur, wer fit und überwiegend gesund ist. Genau darum geht es beim Konzept der Longevity: Die Lehre der Langlebigkeit zielt darauf ab, neben der Lebensdauer auch die Lebensqualität zu verbessern. Die gute Nachricht: Es gibt dafür verschiedenste Stellschrauben und vieles liegt in der eigenen Hand. Das Beherzigen der vier Longevity-Säulen Ernährung, Bewegung, psychisches Wohlbefinden und Schlaf legt den Grundstein für ein langes, erfülltes Leben. Ein Großteil davon ist einfach umzusetzen, wenn man weiß, worauf man achten muss. Ein kurartiger Aufenthalt in einem spezialisierten Wellness-Hotel kann eine gute Idee sein. Die Auswahl einer geeigneten Location ist dabei von großer Bedeutung. So geht es nicht „nur“ um einen kurzfristigen Wellness-Boost, sondern darum, sich mit den Prinzipien der Langlebigkeit vertraut zu machen und individuelle Strategien für deren Integration in den Alltag zu entwickeln.
In dieser einzigartigen Schnittmenge aus Thermal Spa, Wellness und ganzheitlichem Gesundheitsansatz erleben die Gäste des Mühlbach eine Auszeit, die wirklich etwas bringt.
Im Mühlbach thermal retreat & wellness resort in Bayern bei Bad Füssing geschieht dies auf fast magische Weise. Das einzigartige Wohlfühlareal, bestehend aus mittlerweile drei Häusern und einem riesigen Gartenidyll, liegt über einer natürlichen Thermalquelle. Aus 1.000 Meter Tiefe speist diese insgesamt fünf Pools mit einzigartigem Heilwasser: ein Thermalwasserschatz aus Schwefelverbindungen und erdigen Salzen, der den Körper reinigt und nachweislich psychischen Stress mindert. Energie und Materie für Körper und Geist. So wundert es nicht, dass das familiengeführte Wellness-Hotel eines der ersten Mitglieder des 2024 gegründeten Longevity-Verband darstellte. So sind sämtliche Locations und Angebote im Mühlbach im Einklang mit den vier Longevity-Säulen. Auf 5.000 m² bietet das Thermal Spa alles, um Körper und Seele in Einklang zu bringen. Ob schwitzen in den Saunen des großzügigen Wellnessbereichs, relaxen auf warmen Heilsteinliegen und gesund atmen im warmen Sole-Tepidarium: Hier gibt es Wärme für Seele und Sinne im Einklang mit der Natur.
Im weitläufigen Entspannungsgarten lockt die LandTherme mit Bayerns längstem 30-Meter-Thermal-Seepool und einem Bio-Naturbadesee. Bewegung und Entspannung gehen hier Hand in Hand. Genauso wie im Sky Spa auf der Dachterrasse wo Gäste mit spektakulärem Weitblick im Infinity-Thermalpool und der stilvollen Sky Lounge die Seele baumeln lassen. Im Bachhaus SPA bieten Wohlfühlexperten aus Physiotherapie, Massage und Kosmetik vielfältige Treatments zur Lösung von Blockaden, Tiefenentspannung, Detox und Anti-Aging. Abgestimmt mit Naturfango und frischem Thermalwasser führen die ganzheitlichen Gesundheitsanwendungen zu einem schnellen und wirksamen Erfolg. Wer möchte, kann die körpereigene Entgiftung auf natürliche Weise pushen. Die
Das Mühlbach Thermal Retreat & Wellness Resort in Bad Füssing ist ein exklusives 4-Sterne-Superior-Hotel, das auf über 5.000 m² Thermal Spa, ganzheitliche Wellnessangebote, Fitnessprogramme und gesunde Küche für Erholung, Gesundheit und Genuss kombiniert. www.muehlbach.de
ländliche Idylle mit ihrer wohltuenden Ruhe tut ein Übriges für körperliches und mentales Wohlbefinden.
Das tägliche Aktivprogramm des Mühlbach mit Angeboten wie Yoga, Faszientraining, Rückenfit, Pilates, Wassergymnastik und Nordic Walking macht Bewegung zur Quelle neuer Energie. Der großzügige, lichtdurchflutete Fitnessbereich und die inspirierende Naturkulisse schaffen hierfür optimale Bedingungen. Professionelle Kundalini- und Vinyasa-Yogaeinheiten vitalisieren und entspannen gleichermaßen. Durch erweiterte Methoden wie Sound Healing und Mentaltraining geht die Tiefenentspannung noch schneller und tiefer: ein aktiver Weg zu innerer Fülle, Ruhe und Ausgeglichenheit.
Im Mühlbach weiß man, dass viele Wege zu Glück, Vitalität und Zufriedenheit führen – und einer davon führt durch die Küche. Ob Wellness-Menü oder vitalreiches Büffet, original bayrische Spezialitäten oder frische vegetarische und vegane Köst-
Das Beherzigen der vier Longevity-Säulen –Ernährung, Bewegung, psychisches Wohlbefinden und Schlaf – legt den Grundstein für ein langes, erfülltes Leben.
lichkeiten: Die aromatische Küche auf Basis hochwertiger regionaler Zutaten bietet kulinarisch-gesunde Geschmackserlebnisse. Nach einem Tag voll vitalisierender Bewegung, tiefgreifender Entspannung und kulinarischer Genüsse sinken die meisten Gäste abends glücklich in die Mühldorfer Betten. Deren einzigartige Qualität sorgt mit Temperaturausgleich und schneller Feuchtigkeitsaufnahme für hohen Schlafkomfort. Kein Schwitzen, kein Frieren, sondern Regeneration pur. In dieser einzigartigen Schnittmenge aus Thermal Spa, Wellness und ganzheitlichen Gesundheitsansatz erleben die Gäste des Mühlbach eine Auszeit, die wirklich etwas bringt.
Gamechanger Mental Health
ARBEITSGESUNDHEIT
Beim sensiblen Thema psychische Gesundheit hapert es nicht selten an strategischen, unternehmerischen Konzepten für eine nachhaltige Gesundheitskultur.
Text: Kirsten Schwieger Foto: Seema Miah/unsplash
Arbeitsverdichtung, Zeitdruck, technologischer Wandel und ständige Erreichbarkeit: Die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt werden immer komplexer und belastender. Nicht selten fühlen sich Beschäftigte großem Stress ausgesetzt, überfordert und ausgebrannt. Die Forschung geht davon aus, dass die heutige Arbeitswelt in vielen Fällen die Entstehung psychischer Erkrankungen begünstigt. So zählen Burn-out, Depressionen oder Angststörungen zu den häufigsten Ursachen für Frühverrentungen und krankheitsbedingten Fehlzeiten. Laut Deutscher Rentenversicherung beträgt ihr Anteil an den krankheitsbedingten Frühverrentungen 41,5 Prozent. Und jeder zehnte Krankheitstag entfällt mittlerweile auf psychische Belastungen, wie sich im DAK Psychreport 2024 lesen lässt. Mit jährlichen 56,4 Milliarden Euro sind die wirtschaftlichen Kosten immens.
So nimmt das Thema mentale Gesundheit in Unternehmen an Relevanz zu.
38,5 Prozent der befragten Personalverantwortlichen einer TK-Studie gaben an, dass psychische Belastungen am Arbeitsplatz bereits jetzt eine große Bedeutung in ihren Unternehmen haben. Für die nächsten drei Jahre prognostizieren sogar 70 Prozent der befragten Unternehmen, dass die psychischen Belastungen ansteigen und in vielen Branchen die körperlichen Belastungen überholen werden. Dennoch wird das sensible Thema in vielen Unternehmensstrategien oft stiefmütterlich behandelt oder verdrängt und in die Verantwortung der Einzelnen gelegt. Während physischer Arbeitsschutz klar geregelt ist, fehlen systematische Konzepte und langfristige Strategien zur Prävention psychischer Belastungen. Häufig wird das Thema erst angegangen, wenn Probleme bereits eskaliert sind.
Anstatt nur auf Probleme zu reagieren, sollten Unternehmen mentale Gesundheit als wirtschaftlichen Erfolgsfaktor begreifen und gezielt in das psychische Wohlergehen der Mitarbeitenden investieren. Damit stärken sie nicht nur deren Resilienz, sondern auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit. Stellschrauben gibt es genug: Neben der Arbeitsintensität spielt auch die Gestaltung der Arbeitszeit und Arbeitsumgebung eine wichtige Rolle. Auch kompetente Führung und ausreichende Handlungs- und Entscheidungsspielraum sind für die mentale Gesundheit der Belegschaft ein bedeutender Faktor. Die Crux: Obwohl Führungskräfte meist die erste Anlaufstelle bei Belastungen im Team sind, verfügen sie oft nicht über die nötige Unterstützung oder Ressourcen. Zudem kämpfen sie selbst mit zunehmendem Stress.
Geht es an die praktische Umsetzung stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, geeignete Maßnahmen zu identifizieren und nachhaltig einzuführen. Dabei sollte es nicht nur um Einzelinitiativen handeln. Vielmehr gilt es, psychisches Wohlbefinden als Gesundheitskultur fest im Unternehmen zu verankern. Gefragt sind ganzheitliche Ansätze, die strukturelle Anpassungen, digitale Lösungen und individuelle Beratung miteinander kombinieren.
Fakten
Ein Beispiel für personalisierte Unterstützung sind Employee Assistance Programs (EAP). Sie bieten Mitarbeitenden und Führungskräften anonyme, niedrigschwellige Beratung: analog oder digital, von akuten Krisensituationen bis zur langfristigen Prävention.
Psychische Störungen sind die zweithäufigste Diagnose bei Arbeitsunfähigkeit, nur Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sind noch öfter die Ursache für eine Arbeitsunfähigkeit.
Dem Stress keine
Chance geben
MORGENROUTINE
Mit einer guten Auswahl an Klamotten und Utensilien sowie vorausschauender Planung lässt sich ein entspannter Start in den Tag realisieren.
Text: Kirsten Schwieger Foto: The 5th/unsplash
Keine Sorge, man muss nicht um 5 Uhr morgens aufstehen und eine halbe Stunde meditieren, um die nötige Klarheit für den Tag bzw. die Wahl des passenden Outfits zu haben. Laut einer amerikanischen Studie nimmt es aber erheblichen morgendlichen Stress, den Wecker zehn Minuten früher zu stellen. Eine gut durchdachte Morgenroutine und Vorbereitung braucht es dennoch, um stressfrei in den Tag zu starten.
Der größte Gamechanger (für alle die nicht im Homeoffice arbeiten) ist dabei eine gut geplante Kleiderauswahl. Wer erinnert sich nicht daran, wie erholsam die Pandemie in puncto morgendlicher Klamottenwahl war. Damit sich auch in Zeiten von Präsenzpflicht keine zermürbende „Decision Fatigue“ einstellt, empfiehlt es sich, bereits am Vorabend ein Outfit auszuwählen und herauszulegen – inklusive Schuhe und Accessoires. Natürlich nach Konsultation der Wettervorhersage. Auch ein Blick in den Terminplaner ist sinnvoll. Nicht nur das wichtige Kundenmeeting sollte bei der Outfitauswahl berücksichtigt werden, sondern auch eventuelle Pläne für den Feierabend.
Um das Tagesoutfit variabel an die Happy Hour mit Kollegen oder die Vernissage mit Freunden anzupassen, ist eine guter Fundus flexibel kombinierbarer Pieces von Vorteil. Eine gute Auswahl von Klassikern in hochwertiger Qualität stellt sicher, dass immer genügend kombinierbare Kleidungsstücke vorhanden sind. Flugs den Blazer gegen Bolero getauscht und schon kann die „zweite Schicht“ stilecht beginnen. Manchmal reicht schon ein neues Accessoire wie ein edler Seidenschal oder hipper Gürtel, um das Tagesoutfit für den Abend abzuwandeln.
Ein gut ausgestatteter wie sortierter Kleiderschrank ist auch von Vorteil, bei bspw.
Auch eine eingespielte Routine für die morgendlichen Abläufe reduziert Chaos und ist Balsam für die Nerven.
morgendlichen Überraschungen durch einen Wetterumschwung oder einem Malheur beim Kaffeetrinken oder Zähneputzen. Mit einem Griff eine andere Bluse parat zu haben und nicht gleich das ganze Outfit austauschen zu müssen, kann den ganzen Tag retten. Auch eine eingespielte Routine für die morgendlichen Abläufe reduziert Chaos und ist Balsam für die Nerven. Also zum Beispiel: Duschen, Anziehen, Frühstücken, Zähneputzen, Schminken. Je simpler der Ablauf, desto ruhiger der Start. Automatisierung hilft dabei, nicht jeden Tag aufs Neue Überlegungen anstellen oder Entscheidungen treffen zu müssen. Je weniger morgendliche Entscheidungen, desto weniger Stress.
So lässt sich auch bei den anderen morgendlichen Tätigkeiten durch abendliche Vorbereitung nicht nur Zeit, sondern auch mögliches Stresspotenzial einsparen. Also Duschutensilien bereitlegen, Frühstücks-Müsli wie Mittagssnack schon vorbereitet im Kühlschrank deponieren, Bürotasche packen, Auto- oder Fahrradschlüssel bereitlegen. Auch eine unkomplizierte wie erprobte Schminkund Hairstyle-Routine ist von Vorteil. Selbstredend, dass sich auch nicht erst morgens auf die Suche nach der genialen Haarspange oder dem perfekt zum Kleid passenden Lippenstift gemacht wird. Eine Routine gibt dem Tag eine Struktur und verringert Überforderung, da wichtige Dinge bereits geplant sind.
Fakten
Studien belegen, dass Menschen morgens anfälliger für Stress sind. So ist das Stresshormon Cortisol nach dem Aufwachen am höchsten. Bewältigungsmechanismen für die morgendliche Hektik in Form einer individuellen Morgenroutine zu entwickeln, ergibt also besonders Sinn.
Je simpler der Ablauf, desto ruhiger der Start.
Rundum gesund
Unternehmen, die gezielt und nachhaltig in das mentale Wohlbefinden ihrer Belegschaft investieren, stärken deren Resilienz und die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Überforderung am Arbeitsplatz, persönliche oder finanzielle Probleme, Zukunftsangst: Immer mehr Menschen fühlen sich verunsichert, ausgebrannt und sind am Ende ihrer Kräfte. Psychische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch und stellen eine enorme Belastung für die betroffenen Personen, die Unternehmen und die Volkswirtschaft dar. Jeder zehnte Krankheitstag entfällt mittlerweile auf mentale Probleme. Die durchschnittliche Krankheitsdauer beträgt 39 Tage und liegt damit etwa dreimal so hoch wie die einer regulären Krankschreibung. Damit gehen hohe Krankengeldkosten einher – vor allem für Unternehmen, die in den ersten sechs Wochen die Lohnfortzahlung tragen müssen.
Das kann auch Tatjana Schmidt, Head of Mental Health bei der Dearest.Life GmbH, bestätigen: „Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Zahlreiche Beschäftigte
sehen sich mit vielfältigen beruflichen wie privaten Belastungen konfrontiert. Empirische Studien belegen, dass der Einsatz eines Employee Assistance Programs (EAP) einen signifikanten Beitrag zur Stärkung der Widerstandskraft von Mitarbeitenden leistet. Darüber hinaus fördert ein EAP nachweislich die Produktivität, reduziert krankheitsbedingte Fehlzeiten und trägt zu einer positiven Arbeitsatmosphäre bei. In der Gesamtschau resultieren daraus geringere Gesundheitskosten, eine erhöhte Arbeitgeberbindung sowie eine nachhaltige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.“
Das 2021 gegründete Unternehmen ist seit 2024 Teil der PIMA Health Group und unterstützt Unternehmen dabei, die mentale Gesundheit und Entwicklung von Mitarbeitenden ganzheitlich zu fördern. „Unsere maßgeschneiderten Lösungen helfen, psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu stärken, Stress abzubauen und Resilienz zu steigern. Unser Ansatz kombiniert präventive Maßnahmen, individuelle Unterstützung und langfristige Strategien“, erläutert die studierte Psychologin Frau Schmidt. Neben Psychischen Gefährdungsbeurteilungen sowie Workshops und Webi-
naren in der hauseigenen Mental-HealthAcademy, ist das Herzstück von Dearest. Life ein App-basiertes Employee Assistance Program. Dieses bietet niedrigschwelligen Zugang zu einem Expertenteam aus Psychologen und Coaches. Die Experten sind 24/7 erreichbar und ermöglichen eine professionelle wie vertrauliche Beratung zu arbeitsbezogenen und persönlichen Anliegen, auch bei akuten Krisen. Die Beratung erfolgt virtuell, telefonisch oder vor Ort in den bundesweiten Gesundheitszentren der PIMA Health Group. Mitarbeitende haben die Möglichkeit, anonym Unterstützung zu erhalten, egal, ob es um akute Überlastung, Konflikte, Mobbing, Burn-out, persönliche, finanzielle Herausforderungen oder auch Suchtproblematiken geht.
Ergänzend stellt die App ein breites Spektrum an Inhalten zu Stressmanagement, Resilienz und Achtsamkeit zur Verfügung. Die angebotenen Dienstleistungen von Dearest.Life zeichnen sich durch hohe Flexibilität und Skalierbarkeit aus und sind sowohl für kleine Unternehmen als auch für Großkonzerne bedarfsgerecht einsetzbar. Frau Schmidt fasst es treffend zusammen: „Als kompetenter arbeitspsychologischer Partner setzt sich Dearest.Life dafür ein, die mentale Gesundheit und Entwicklung von Mitarbeitenden ganzheitlich zu fördern – für gesündere und produktivere Organisationen.“
Dearest.Life hat sich zu einem kompetenten arbeitspsychologischen Partner entwickelt und bietet Lösungen zur Förderung der mentalen Gesundheit in Unternehmen, um das Wohlbefinden und die Entwicklung von Mitarbeitenden nachhaltig zu verbessern. www.dearestlife.de
Unser Ansatz kombiniert präventive Maßnahmen, individuelle Unterstützung und langfristige Strategien.
Wenn Kleidung zur Konstante wird
Vielseitige Out� ts reduzieren Entscheidungsstress und schenken Sicherheit vom Büro bis in den Feierabend – ein unterschätzter Faktor für mehr Ausgeglichenheit.
Wer morgens das Haus verlässt, profitiert von unkomplizierten Styles, die unterschiedliche Situationen souverän meistern. Ein Look, der im Büro überzeugt und sich auch nach Feierabend bewährt, reduziert Stress, der aus wechselnden Rollen entsteht, und stärkt die innere Ordnung. Das schaff t Selbstsicherheit und mentalen Freiraum im Umgang mit den Herausforderungen des Alltags – auch dann, wenn sich Anforderungen schnell ändern. Das
Ideal ist, wenn die Vielseitigkeit die eigene Persönlichkeit unterstreicht und einen kompromisslosen Wohlfühlfaktor durch alle Stationen des Tages garantiert.
Geheimnis liegt in einer vielseitigen Garderobe, die nahezu überall funktioniert und deren Teile sich stilsicher untereinander kombinieren lassen. Ideal ist, wenn die Vielseitigkeit die eigene Persönlichkeit unterstreicht und einen kompromisslosen Wohlfühlfaktor durch alle Stationen des Tages garantiert. Genau auf diese Bedürfnisse antwortet das britische Modelabel Boden mit seiner Capsule-Kollektion für die Arbeit und danach.
Boden ist weltweit längst zum Synonym für Lebensfreude geworden. Die Liebe zu Farben und charakteristischen Mustern spiegelt den fröhlichen britischen Charme der Marke wider. Gleichzeitig ist Boden die erste Adresse für klassische Pieces und elegante Business-Styles, die dem Alltagslook das gewisse Etwas verleihen. Im Fokus der neuen Kollektion stehen sorgfältig designte Styles, die sowohl im klassischen Bürosetting als auch nach Feierabend überzeugen und auch an stressigen Tagen modischen Anspruch mit angenehmem Tragegefühl vereinen. Perfekt für Tage, die kaum Pausen zwischen Meeting-Marathon, Kita-Abholung und spontanen Verabredungen lassen.
Die Kollektion setzt auf durchdachte Essentials, darunter elegante Hemdblusenkleider, die die stilvolle Basis für mühelose Stylings schaffen. Ergänzt wird die Linie durch zeitlose Jacken, die den selbstbewussten Auftritt gekonnt vervollständigen. Den Rahmen bilden klare Silhouetten, teils akzentuiert durch Statement-Knöpfe, stilvolle Kragen oder feine Raff ungen. Dazu gesellt sich ein Mantel aus hochwertigem italienischem Wollstoff, der mit klassischem Karomuster moderne Präzision und zeitlose Eleganz vereint.
So entstehen Kombinationen, die nahtlose Stilsicherheit ermöglichen und damit zum Schlüssel für mehr Gelassenheit und Präsenz werden. Klug gesetzte Details wie praktische Midi-Längen zeigen, wie mühelos moderne Workwear Funktionalität und Ästhetik verbinden kann. Dazu gehört auch die bewusste Materialauswahl: Fließender Jersey, knitterfreier Ponte und atmungsaktive Baumwollmischungen sorgen für einen durchweg gepflegten Look, der mit hohem Tragekomfort und maximaler Bewegungsfreiheit überzeugt und gleichzeitig zuverlässig in Form bleibt. Die Verwendung langlebiger Stoffe spiegelt zugleich die Philosophie der Marke wider,
Boden ist ein britisches Unternehmen und verkauft hochwertige Mode für Damen, Kinder und Babys. Die Marke legt großen Wert auf verantwortungsvolle Materialbescha� ung und kann 100 Prozent ihrer reinen Kaschmirstücke bis zu Produzenten zurückverfolgen, die nach dem „Good Cashmere Standard“ zerti�ziert sind. In Deutschland vertreibt das Unternehmen seine Mode über den Katalog sowie online. www.bodendirect.de
Kleidung zu schaffen, die begeistert und lange begleitet.
Die Kollektion wird offi ziell Ende Oktober gelauncht und ist exklusiv im deutschen Onlineshop www.bodendirect. de vorbestellbar. Wer sich frühzeitig für die neuen Styles entscheidet, kann die Gelassenheit einer durchdachten Garderobe schon vorab für sich entdecken.
Boden – Partner Content
Tatjana Schmidt, Head of Mental Health, Dearest.Life GmbH
Stress, der schmerzt
Sodbrennen kann auch durch chronischen Stress verursacht oder verstärkt werden. Mit diesen Maßnahmen lässt sich der brennende Schmerz lindern oder gar verhindern.
Ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein, aus dem Bauch in Richtung Hals aufsteigend: Umfragen zufolge leidet fast die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland regelmäßig oder gelegentlich unter Sodbrennen –meist nach dem Essen, im Liegen oder bei körperlicher Belastung. Das Symptom tritt auf, wenn der Magen zu viel Magensäure produziert und die Säure aufgrund eines geschwächten Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre in diese aufsteigt. Die Ursache für zu viel Säure oder deren Rückfluss muss nicht immer falsche Ernährung, Alkohol- oder Nikotinmissbrauch sein. Auch chronischer Stress kann Sodbrennen verursachen oder verstärken.
Dies beruht auf natürlichen Stoffwechselmechanismen. So hat ein ständig erhöhter Stresshormonspiegel zur Folge, dass die Verdauungsorgane nicht mehr optimal durchblutet werden. Denn bei Stress versetzt der Körper sich in Alarmbereitschaft und schüttet vermehrt das Hormon Cortisol aus. Dieser Anstieg hat Auswirkungen
auf den gesamten Körper, einschließlich des Magen-Darm-Trakts. Dieser ist über die sogenannte Darm-Hirn-Achse direkt mit dem zentralen Nervensystem verbunden. Wird der Körper in Alarmbereitschaft versetzt, sorgen Stresshormone dafür, dass die Energie dorthin geleitet wird, wo sie am meisten benötigt wird: im Herz, Gehirn und in den Skelettmuskeln. Energieintensive, aber kurzfristig nicht lebensnotwendige Körperfunktionen wie die Verdauung werden in der Folge heruntergefahren. Bleibt die Nahrung aber länger im Magen liegen, stimuliert das die Säureproduktion. Darüber hinaus kann die mangelnde Durchblutung auch die Funktionsfähigkeit des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre beeinträchtigen. Dichtet dieser nicht mehr richtig ab, dringt Magensaft in die Speiseröhre.
Unguter Kollateralschaden: Aufgrund der mangelnden Durchblutung wird die Schleimhaut anfälliger für Reizungen, was den Leidensdruck bei Sodbrennen zusätzlich erhöht. Dazu kommt oft, dass chronisch Gestresste oft ungesunde
Bewältigungsmechanismen entwickeln, wie übermäßiges Essen von ungesunden Lebensmitteln oder erhöhten Alkoholkonsum: Ein Teufelskreis setzt sich in Gang. Um stressbedingtes Sodbrennen zu lindern, empfiehlt sich aktives Stressmanagement mit Entspannungstechniken wie Autogenem Training, Yoga oder Meditation sowie ausreichend Schlaf. Darüber hinaus sollte immer langsam und bewusst gegessen und auf eine ausgewogene Ernährung mit möglichst wenig fetten und säureproduzierenden Lebensmitteln geachtet werden. Außerdem hilft es, viel zu trinken, um den Magensaft in der Speiseröhre herunterzuspülen. Allerdings sollte auf Kaffee und Pfefferminztee verzichtet werden, da diese den Schließmuskel zur Speiseröhre entspannen und öffnen können. Empfehlenswert sind Getränke ohne Kohlensäure, insbesondere Mineral- oder Heilwasser mit einer hohen Konzentration an Hydrogencarbonat. Dieser Stoff wirkt basisch und kann Säuren besonders gut neutralisieren. Erst ab einem Gehalt von 600 Milligramm pro Liter (mg/l) sind Mineralwasser reich
an Hydrogencarbonat und dürfen als bicarbonathaltig bezeichnet werden.
Um stressbedingtes Sodbrennen zu lindern, empfiehlt sich aktives Stressmanagement mit Entspannungstechniken wie Autogenem Training, Yoga oder Meditation sowie ausreichend Schlaf.
Fakten
Zusammenhang von Sodbrennen und Psyche: Eine Studie mit Patienten, die unter Ängsten und Depressionen litten, ergab, dass Sodbrennen dreimal häufiger auftrat als bei Menschen ohne besonderen psychischen Stress.
Manchmal schlägt Stress auf den Magen, was sich durch Sodbrennen äußert.
REFLUX
Wenn Schulden an der Seele nagen
SCHULDENFALLE
Geldsorgen sind mehr als nur ein Minus auf dem Konto. Sie rauben den Schlaf und belasten unser Denken und Fühlen.
Text: Thomas Soltau
Foto: Emil Kalibradov/unsplash
Wer nachts wachliegt und über unbezahlte Rechnungen grübelt, kennt den Druck. Stress, Schlaflosigkeit, Angst oder sogar Depression können folgen. Fachleute sprechen von einem Teufelskreis: Psychische Probleme führen leichter in die Schuldenfalle. Umgekehrt können Schulden seelisch krank machen. In allen Altersgruppen zeigt sich, wie eng Geld und Psyche verwoben sind. Laut einer Umfrage der ING Deutschland aus 2023 geben 55 Prozent der Befragten an, dass Geldsorgen ihre Gesundheit belasten, bei den 18- bis 34-Jährigen sind es 59 Prozent. Psychologen erklären, dass dauerhafte finanzielle Not das Nervensystem reizt, Schlaf raubt und Ängste verstärkt. Körper und Psyche kommen kaum noch zur Ruhe. Dauerstress treibt den Blutdruck nach oben, fördert Verspan-
nungen und kann langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Langanhaltender Druck mündet nicht selten in Burn-out. Schon die Caritas-Studie der Universität Mainz von 2012 belegte den Zusammenhang: Überschuldung steigert das Risiko für Depressionen und Angststörungen erheblich.
Alle sind betroffen
Überschuldung steigert das Risiko für Depressionen und Angststörungen erheblich.
Private Krisen wie Jobverlust, Krankheit oder Trennung können rasch in die Schuldenfalle führen. Doch niemand ist immun. Auch Studierende, Alleinstehende, Familien oder Rentner geraten in Not. Das Statistische Bundesamt meldete 2024 rund 595.000 Personen, die Hilfe bei Schuldnerberatungen suchten. Besonders überrepräsentiert waren Alleinlebende und Alleinerziehende. Rund die Hälfte aller Überschuldeten lebte allein – oft fehlt dann der Rückhalt. In 40 Prozent der überschuldeten Haushalte wachsen Kinder auf. Sie erleben den Druck direkt mit, was wiederum die psychische Entwicklung belasten kann. Laut einer Jugendstudie des Redaktionsnetzwerks Deutschland von 2025 geben 20 Prozent der 14- bis 29-Jährigen an, verschuldet zu sein. Viele
berichten zusätzlich von erheblichem Stress und Zukunftsangst.
Teufelskreis
Schulden und psychische Probleme verstärken sich gegenseitig. Wer erkrankt, verliert womöglich den Job – die Rechnungen türmen sich. Dauerstress mindert das Selbstwertgefühl, Schuldner ziehen sich häufig zurück. Das Institut für Finanzdienstleistungen in Hamburg stellte 2022 fest, dass überschuldete Menschen ein bis zu dreifach höheres Risiko für Depressionen und Ängste haben. Wer kein soziales Netz hat, rutscht tiefer in einen Kreislauf aus Angst und Hoffnungslosigkeit. Betroffene verlieren das Gefühl, ihre Lage je verbessern zu können. Psychiater weisen darauf hin, dass gerade diese Hoffnungslosigkeit gefährlich wird, weil sie den Blick für Auswege versperrt. Manchmal reicht schon der Gedanke an den nächsten Kontoauszug, um Panikattacken auszulösen.
Auswege und Hilfe Wer Unterstützung annimmt, kann sich befreien und wieder durchatmen. Schuldnerberatungen erstellen Finanzpläne
Wer Unterstützung annimmt, kann sich befreien und wieder durchatmen.
und verhandeln mit Gläubigern. Viele berichten, dass es ihnen nach einer Restschuldbefreiung auch gesundheitlich besser ging. Wichtig ist der Blick nach vorn: Ein Haushaltsplan, gezieltes Sparen und ein Notfallfonds schaffen Sicherheit. Vor allem aber: Scham ablegen. Ein Gespräch mit Beraterinnen und Beratern nimmt oft schon Druck von der Seele. Die Caritas und andere Träger berichten, dass viele Schuldner erleichtert sind, wenn sie merken, dass es Wege aus der Krise gibt und sie nicht allein sind. Auch die Politik reagiert langsam: Das Schuldnerberatungsgesetz soll 2025 reformiert werden, um Wartezeiten zu verkürzen und den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern. Damit wird anerkannt, dass finanzielle Stabilität längst auch eine Frage der Gesundheit ist.
Mehr Klarheit bei Konsumkrediten
Viele Deutsche nutzen Kredite im Alltag. Transparenz entscheidet, ob sie zur Hilfe oder zur Belastung werden.
Der Kredit ist für viele längst alltäglich, sei es für ein neues Handy, eine Renovierung oder eine unerwartete Rechnung. Eine aktuelle repräsentative Untersuchung vom Marktforschungsinstitut Kantar befragte 1.013 Personen zwischen 18 und 54 Jahren. Das Ergebnis: 71 Prozent haben schon Konsumkredite aufgenommen. Jeder Vierte musste mindestens einmal Mahngebühren zahlen. Zwei von fünf Befragten gaben an, dass ihre Kredite sie spürbar eingeschränkt haben. Gleichzeitig sehen viele Konsumkredite auch als nützliches Werkzeug, um Anschaff ungen fl exibel und planbar zu fi nanzieren. Entscheidend ist, wie fair und nachvollziehbar die Konditionen sind. Trotz der weiten Verbreitung ist das Wissen über
Kreditprodukte sind häu�g teuer, mit langen Laufzeiten und hohen Zinsen. Die Konditionen sind oft bewusst kompliziert gestaltet, sodass Verbraucher:innen sie kaum durchschauen.
Kredite oft begrenzt. Mehr Klarheit und bessere Rahmenbedingungen können verhindern, dass kurzfristige Hilfe zu langfristigem Druck wird. Genau hier setzt ein Fintech-Unternehmen mit seiner seriösen Lösung an. Mit Anyfi n können Verbraucher:innen teure Kredite oder Ratenkäufe unkompliziert umschulden und so ihre Zinskosten deutlich senken. Welche weiteren Vorteile Anyfi n bietet, erklärt Co-Founder Filip Polhem.
Herr Polhem, was macht Any� n eigentlich genau, und worin unterscheidet sich Ihr Angebot von klassischen Banken? Anyfi n hilft Menschen, bei bestehenden Schulden Geld zu sparen, indem wir ihnen den Zinssatz geben, den sie wirklich verdienen. Klassische Banken verdienen an leicht zugänglichen Krediten mit langen und teuren Konditionen. Wir drehen das um: Wir helfen Menschen, bestehende Schulden zu besseren Konditionen umzuschulden und unterstützen sie bei der Rückzahlung. Unser Produkt ist deshalb weniger ein Kredit- als vielmehr ein Rückzahlungsprodukt. Oder, wie wir uns selbst sehen: ein kluger und freundlicher Delfi n unter Kredithaien.
Sie wollen die Kreditkosten Ihrer Kundschaft massiv senken – welche konkreten Erfolge können Sie in Deutschland vorweisen?
Bei zum Beispiel Kreditkartenschulden spart ein Kunde im Schnitt 984 Euro mit Anyfi n. Für viele bedeutet das: ein Urlaub,
neue Kleidung oder schlicht etwas mehr Luft im Budget. Insgesamt haben wir unseren Kund:innen in allen Märkten über 225 Millionen Euro an Zinsen erspart – und diese Zahl wächst täglich.
Ihre Studie zeigt, dass Kreditnutzung Alltag ist – wo sehen Sie die größten Probleme?
Das Problem liegt nicht im Kredit an sich, sondern in der Art und Weise, wie die Branche funktioniert. Kreditprodukte sind häufi g teuer, mit langen Laufzeiten und hohen Zinsen. Die Konditionen sind oft bewusst kompliziert gestaltet, sodass Verbraucher:innen sie kaum durchschauen. So zahlen Menschen mehr, als nötig wäre, oder bleiben länger verschuldet. Genau das wollen wir ändern.
Wie helfen Sie Kund:innen, den passenden Rückzahlungsplan zu � nden?
Wenn jemand mit einem Kredit zu uns kommt, prüfen wir, ob wir bessere Konditionen anbieten können. Ist das der Fall, machen wir ein Angebot, mit einem klar strukturiertem Rückzahlungsplan. Es gibt keine versteckten Gebühren, und Kund:innen können jederzeit schneller mit höheren Raten zurückzahlen oder auch mal einen Monat pausieren.
Welche neuen Funktionen planen Sie für die Any� n App?
Wir entwickeln kontinuierlich neue Features, die den Rückzahlungsprozess einfacher und effi zienter machen. Zudem
Polhem, Co-Founder von Any� n
Wir helfen Menschen, bestehende Schulden zu besseren Konditionen umzuschulden und unterstützen sie bei der Rückzahlung. Unser Produkt ist deshalb weniger ein Kredit- als vielmehr ein Rückzahlungsprodukt. Oder, wie wir uns selbst sehen: ein kluger und freundlicher Del�n unter Kredithaien.
arbeiten wir – auf Basis unserer neuen Bankenlizenz – aktuell an Anlageprodukten. Bei allem gilt: Unser Ziel ist es, Menschen mehr Kontrolle über ihre Finanzen zu geben.
Filip
Haut, Psyche, Darm: alles connected
HAUTGESUNDHEIT
Psoriasis, Neurodermitis und Akne inversa hängen stark mit gesunder Darmflora und Psyche zusammen und beeinflussen sich oftmals gegenseitig.
Dr. Rachel Sommer, Leiterin der Psychodermatologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), erläutert, wie massiv Betroffene unter erkrankter Haut leiden – und wo sie Hilfe und Unterstützung erhalten können.
Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Ron Lach/pexels
Dr. Rachel Sommer, Leiterin der Psychodermatologie am Universitätsklinikum HamburgEppendorf (UKE)
Ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom kann Hautprobleme wie Akne, Ekzeme oder Trockenheit begünstigen.
Frau Dr. Sommer, wie eng sind Haut und Psyche eigentlich miteinander verbunden?
Haut und Psyche sind sehr eng miteinander verbunden und beeinflussen sich auf vielfältige Weise, was Medizin und Psychologie sehr gut in vielen nationalen und internationalen Studien belegen kann. Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis werden mit einer Vielzahl unterschiedlicher psychischer Begleiterkrankungen assoziiert: Betroffene leiden unter vermindertem Selbstbewusstsein und geringem Selbstwert. Viele schämen sich für ihre Erkrankungen, und ziehen sich sozial zurück. Auch Angststörungen wie soziale Ängste oder depressive Symptome kommen bei Menschen mit chronischen Hauterkrankungen häufiger vor. Viele erfahren auch Stigmatisierung, sowohl im beruflichen Umfeld als auch in der Freizeit. Die Hauterkrankung kann sich auch durch Stress verschlimmern. Diese Trigger-Faktoren spielen bei Psoriasis, Dermatitis, und auch Akne inversa eine wichtige Rolle.
Welche Hauterkrankungen sind besonders stark mit psychischer Belastung verknüpft?
Mit einer chronischen, nicht heilbaren Erkrankung wie Vitiligo, Akne inversa, und auch einige anderen leben die Patienten ja zum Teil über Jahrzehnte. Das führt besonders zu psychischer Belastung, weil die Hauterkrankungen einen sehr großen Einfluss auf viele Lebensbereiche haben. Betroffene haben nicht nur mit den typischen körperlichen Symptomen wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen der Haut zu tun, sondern sind zudem oft psychosozial stark beeinträchtigt, was sich an Angststörungen, Depressionen, und sogar erhöhten Suizidraten ablesen lässt!
Gibt es biologische Mechanismen wie eine Skin Brain Axis (Haut-Gehirn-Achse) oder sogar Intentional Skin Brain Axis (Darm-Haut-Gehirn-Achse), die Auswirkungen auf die Haut haben? Ja, die gibt es auf jeden Fall und in der Forschung hierzu hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die sogenannte HPA (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) schüttet bei Stressreaktionen Cortisol aus. Dieses schwächt die Hautbarriere, fördert Entzündungen und kann Heilungsprozesse hemmen. Haut und Darm sind nicht isoliert voneinander, sondern stehen über die sogenannte Darm-Haut-Achse in engem Austausch. Ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom kann Hautprobleme wie Akne, Ekzeme oder Trockenheit begünstigen. Umgekehrt unterstützt eine gesunde Darmflora das Immunsystem und die Nährstoffaufnahme und hat positive Effekte auf die Haut – während andersherum eine gestörte Flora Entzündungen fördern kann.
Welche Rolle spielen Depressionen und Angststörungen bei der Verschlechterung von Hautsymptomen?
Depressionen können durch die alltäglichen Belastungen der Psoriasis entstehen, teilen aber auch gemeinsame biologische Grundlagen: Beide Erkrankungen gehen mit vermehrten neutrophilen Zellen und chronischer Entzündung einher. Verschiedene Prozesse fördern letztendlich oxidativen Stress und depressive Symptome. Bei Psoriasis ist die Depression also oft Teil der Erkrankung. Werden die systemischen Entzündungen durch Medikamentengabe reduziert, bessern sich meist Haut und auch depressive Symptome. Treten Depressionen dagegen vor allem als Folge starker Beeinträchtigung der Lebensfreude und -qualität auf, sind zusätzliche Therapien wie Psychotherapie oder spezifische Antidepressiva sinnvoll.
Wird die psychische Gesundheit inzwischen in dermatologischen Behandlungen berücksichtigt?
Noch hängt es stark von der jeweiligen Praxis oder Klinik ab, es hat sich aber schon viel getan. Inzwischen wird in der Dermatologie bei allen Patientinnen und Patienten routinemäßig die Lebensqualität erfasst. Dieser Parameter hat direkten Einfluss auf die Wahl der Therapie – wer stark eingeschränkt ist, erhält schneller Zugang zu bestimmten Behandlungsoptionen. In manchen Zentren wird zusätzlich standardmäßig auf psychische Belastungen wie Angst oder Depression gescreent, meist mit kurzen Fragebögen. So lassen sich Risiken früh erkennen und passende Hilfsangebote vermitteln. Mit der neuen Leitlinie zur psychosomatischen Dermatologie, die nächstes Jahr erscheint, erwarten wir eine weitere deutliche Verbesserung in der Versorgung.
Welche psychotherapeutischen Ansätze oder Strategien oder vielleicht auch ganz einfach Übungen können Patienten mit Hauterkrankungen helfen?
Sehr hilfreich können Selbsthilfegruppen sein, die es in Deutschland für viele Hauterkrankungen gibt, etwa Vitiligo, oder auch Psoriasis. Dort erhält man Unterstützung, Wissen über die eigene Erkrankung, praktische Tipps und vor allem das Gefühl, nicht allein zu sein. Ergänzend ist vor allem die kognitive Verhaltenstherapie wirkungsvoll, um negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern. Ganz neu ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt Hautkompass. Dabei handelt es sich um ein evidenzbasiertes Online-Programm für Menschen mit chronischen Hauterkrankungen, das Stigmatisierung vorbeugen und die psychische Gesundheit stärken soll. Es wurde gemeinsam mit Patientinnen, Dermatologen und
Psychologen entwickelt und umfasst acht Sitzungen à etwa 20 Minuten, die flexibel online absolviert werden können. Jedes Modul kombiniert Psychoedukation mit interaktiven Übungen. In einer ersten Studie konnte bereits die Wirksamkeit bei fünf Hauterkrankungen gezeigt werden. Ab September wird das Programm für alle Hauterkrankungen geöffnet – mit dem Ziel, es langfristig kostenfrei allen Betroffenen zur Verfügung zu stellen.
Sehr hilfreich können Selbsthilfegruppen sein, die es in Deutschland für viele Hauterkrankungen gibt, etwa Vitiligo, oder auch Psoriasis.
Viele Betroffene leiden unter Akne und Depressionen, eine Kombination aus körperlichen Symptomen und psychischen Belastungen.
Lichtblicke für Hautkranke
Sie juckt. Sie reißt ein. Sie schmerzt. Psoriasis und Neurodermitis sind mehr als chronische Hautkrankheiten, sie greifen in den Alltag, rauben Lebensqualität und Selbstbewusstsein. Die Ursache liegt in einer entzündlichen Überreaktion der Haut. Beide Erkrankungen sind seit dem Mittelalter bekannt, und schon damals bemerkte man: Sonnenlicht kann Linderung bringen, das Licht schien heilende Kräfte zu haben. In den 1960er- bis 1980er-Jahren entwickelte sich die moderne Phototherapie, die gezielt Lichtwellen zur Behandlung chronischer Hauterkrankungen einsetzt. Dabei werden die Lichtwellen stark ge� ltert und präzise auf die wirksamen Wellenlängen abgestimmt, um die entzündungshemmende Wirkung zu maximieren und gleichzeitig die Risiken für Hautschäden zu minimieren. Denn schon früh zeigte sich, dass unkontrollierte UV-Strahlung nicht nur die Hautalterung beschleunigen, sondern auch das Risiko für Hautkrebs deutlich erhöhen kann. Doch das „richtige“ Licht wird zum Ho� nungsträger für Millionen von Menschen mit chronischen Hauterkrankungen. Jan Elsner, Gründer und CEO von Skinuvita, möchte Menschen mit Schuppen� echte ein Stück Lebensqualität zurückzugeben. Eigene Erfahrungen mit der Krankheit verwandeln er und sein Team in Antrieb, anderen den Weg leichter zu machen. Das treibt ihn mit großer Freude an!
Jan, inwiefern helfen Lichtwellen bei der Behandlung von Psoriasis? Genau defi nierte Lichtwellen können Entzündungen der Haut gezielt hemmen, vor allem UV-B-Licht mit einer Wellenlänge von exakt 311 Nanometern. Dieses Licht wirkt direkt auf die Entzündungsprozesse, lindert die Symptome – und zwar ohne das Risiko für Hautkrebs zu erhöhen.
Wie ist Skinuvita entstanden? Ich lebe seit meinem dritten Lebensjahr mit Schuppenflechte. Erst die Lichttherapie half wirklich, doch sie war sehr aufwendig und ist für viele kaum umsetzbar – wir reden hier von 25 Terminen in einer Fachpraxis. Genau dieses Problem war der Ausgangspunkt für Skinuvita: Eine Heimtherapie mit digitaler Begleitung, die es nun Menschen ermöglicht, ihre Behandlung einfach in den Alltag zu integrieren.
Welche Form der medizinischen Therapie bietet Skinuvita an? Wir haben mit der klassischen Lichtthera-
pie angefangen, denn sie hilft den meisten und ist für uns als Start-up technisch am einfachsten umzusetzen. Weitere Anwendungen, zum Beispiel mit lichtsensibilisierenden Cremes, planen wir für die Zukunft.
Wie siehst du die Rolle von Phototherapie im Vergleich zu Biologika? Es gibt leider kein Wundermittel gegen Schuppenflechte. Biologika sind sinnvoll bei schweren Fällen oder Gelenkbeteiligung, Phototherapie dagegen bei der Behandlung von lokal begrenzten Symptomen.
Wie groß, schwer, teuer ist dieses Gerät und wie bekommt man es für zu Hause?
Wir haben mit handlichen Teilkörpergeräten im DIN-A3-Format begonnen, denn diese sind ideal für stark betroffene Stellen wie Hände und Füße. Weitere Varianten für Ellenbogen, Knie oder Körperfalten sowie spiegelgroße Ganzkörpergeräte sind geplant.
Wir haben seit einem halben Jahr die Zulassung und schließen nun Verträge mit Krankenkassen ab. Aktuell arbeiten wir bereits mit sechs Kassen, weitere stehen kurz vor Vertragsabschluss. Über Partner-Praxen kann man die Therapie verordnet bekommen.
Wie funktioniert die Anwendung zuhause?
Der große Vorteil ist die Kombination aus Flexibilität und ärztlicher Sicherheit. Ärzt:innen erstellen digital den Therapieplan, wir liefern das Gerät nach Hause, und die Patient:innen sind fl exibel, wann sie die Sitzungen machen – z. B. abends oder am Wochenende. Über unsere App werden Behandlungsschritte dokumentiert und der Arztpraxis ein Foto zugesendet, sodass die Dosis laufend angepasst werden kann. So ist die Therapie sicher, fl exibel und nahtlos in den Alltag integrierbar. Und, ganz wichtig: Mit unserer Software fallen wir unter die Kategorie Medizinprodukte, das heißt es ist nach
Genau de�nierte Lichtwellen können Entzündungen der Haut gezielt hemmen, vor allem UV-B-Licht mit einer Wellenlänge von exakt 311 Nanometern.
Skinuvita ist ein digitales Versorgungsmodell, das die Lichttherapie für chronische Hauterkrankungen wie Psoriasis und Neurodermitis in den eigenen vier Wänden ermöglicht. Es kombiniert ein smartes Therapiegerät mit einer benutzerfreundlichen App, die dich durch die Behandlung führt. www.skinuvita.de
Medizinproduktestandard zertifi ziert. Höchster Datenschutz ist also unser Kernthema.
Wie wird sichergestellt, dass die UV-Dosis individuell angepasst wird? Die Therapie startet mit einer niedrigen Dosis und wird je nach Hautreaktion schrittweise angepasst. Patient:innen dokumentieren ihre Behandlung per Foto und Selbsteinschätzung in der App, Ärzt:innen prüfen die Daten und passen den Plan an. Bei Auff älligkeiten wird pausiert, zusätzlich überwacht ein Algorithmus die Sicherheit. So bleibt die Behandlung auch zuhause wirksam und kontrolliert.
Ärzt:innen erstellen digital den Therapieplan, wir liefern das Gerät nach Hause, und die Patient:innen sind �exibel, wann sie die Sitzungen machen – z.B. abends oder am Wochenende.
Skinuvita – Partner Content
Jan Elsner, Gründer & CEO von Skinuvita
Foto: Philippeigner.com
Foto: Maria Bayer
Foto: Philippeigner.com
ATZE SCHRÖDER
„Ich möchte nicht einen Tag jünger sein“
GROSSES INTERVIEW
In seinem neuen Programm „Lovemachine“ geht es um mehr als nur Lacher. Atze Schröder feiert die Rückkehr zum Menschlichen – mit all seinen Ecken, Kanten und grauen Haaren. Im Gespräch spricht er über Selbstoptimierungswahn, Trauerarbeit, Gesundheit – und das Glück, einfach mal alt zu werden.
Text: Thomas Soltau
Foto: Boris Breuer
Herr Schröder, in Ihrem neuen Programm dreht sich alles um echte Nähe. Was vermissen Sie im analogen Miteinander am meisten? Absicht. Dass Menschen sich wirklich mal fragen: Was will ich eigentlich? Was tut mir gut? Heute funktioniert so vieles nach außen – ob bei Instagram, im Job oder in Beziehungen. Immer im besten Licht, aber nie echt. Ich wünsche mir mehr Mut zur Unvollkommenheit, mehr Mut zum Menschsein. Dieses Ganze Sich-selbstoptimieren macht auf Dauer einsam.
Sie werden bald 60. Viele hätten da Angst vor Falten und anderen Unannehmlichkeiten. Sie nicht? Null. Ich genieße das Alter sogar. Ich möchte wirklich nicht einen Tag jünger sein. Letztes Wochenende habe ich vor 3.000 Leuten in Bremen gespielt. Und da habe ich gesagt: Leute, wir kommen eh alle nicht lebend hier raus – dann lasst uns wenigstens das Leben feiern! Eine junge Frau hat mir danach geschrieben, dass
Wir sehnen uns alle nach Tiefe. Nicht nach Sixpacks oder Smoothies.
ihr Vater Tränen in den Augen hatte. Das zeigt doch: Wir sehnen uns alle nach Tiefe. Nicht nach Sixpacks oder Smoothies.
Wie schafft man echte Nähe in einer Welt, die sich immer schneller dreht? Indem man erstmal bei sich ankommt. Nähe beginnt mit Selbstakzeptanz. Wenn du nicht echt bist, spüren das andere sofort. Ich bin super kontaktfreudig, setze mich draußen einfach zu Leuten an den Tisch. Meine Freundin sagt: Wenn du irgendwann mal mit einem Hund an der Alster spazieren gehen solltest, kommst du mit fünf Telefonnummern zurück. So entsteht Nähe – durch Neugier, durch Offenheit, nicht durch perfekte Profile.
Sie sprechen offen auch über Ihre Therapie. Was hat sie mit Ihnen gemacht?
Eine ganze Menge. Als mein Vater plötzlich starb – wir hatten uns gerade noch die Hand gegeben – dachte ich: Alles ist geklärt. War es aber nicht. Die Trauer kam später, heftig und unerwartet. In der Therapie habe ich dann tiefer gegraben. Alte Geschichten, familiäre Muster – das alles hat plötzlich Sinn ergeben. Es hat mir geholfen, nicht nur zu verstehen, sondern zu vergeben. Und das war wirklich heilsam.
Im Podcast „Betreutes Fühlen“ diskutieren Sie mit Leon Windscheid über große Gefühle – was war das Überraschendste, das Sie über sich selbst gelernt haben?
Dass ich wirklich trauern muss. Ich, der immer sagt: Tod gehört zum Leben. Aber als es so weit war, hat es mich umgehauen. Ich hatte immer gedacht, ich sei ein nach vorne schauender Typ, den nichts erschüttern kann. Aber echte Trauer will gefühlt werden – nicht weggegrinst. Das hat mir geholfen, menschlicher zu werden. Und genau darum geht es doch bei „Schönheit Mensch“. Trauer ist kein Defekt, sondern ein Zeichen von Tiefe.
Wie sieht bei Ihnen ein schlechter Tag aus – und was hilft dagegen?
Schlechter Tag heißt bei mir: keine Energie, keine Lust. Dann helfen Bewegung, Musik, gutes Essen – oder einfach mal nichts tun. Früher hätte ich gesagt: Bier auf, Problem zu. Heute trinke ich kaum noch. Vielleicht einmal im Monat. Der Trick ist: sich selbst was Gutes tun, ohne sich zu betäuben. Und ja, ein gutes Abendessen kann da Wunder wirken –zum Beispiel von meiner Freundin. Die ist nämlich eine verdammt gute Köchin.
Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich in Sachen Gelassenheit, Glück und Gesundheit gern mit auf den Weg geben?
Sei nachsichtiger mit dir. Und trink weniger! Ich hab‘ echt zu viel gesoffen früher –jede Tour, jede Party mitgenommen. Nicht pathologisch, aber eben zu viel. Heute bin ich froh, dass ich das nicht mehr brauche. Ich bin klarer im Kopf, wacher im Herzen.
Und ich bin trotzdem noch der gleiche Atze – nur mit weniger Restalkohol. Humor braucht keinen Kater.
Und was bedeutet für Sie ganz persönlich „Schönheit Mensch“? Menschen mit Macken, Menschen mit Geschichte. Die finde ich schön. Nicht dieses Glatte, Sterile. Ich liebe schräge Vögel, auch komplizierte Charaktere. Schönheit hat für mich nichts mit dem Gesicht zu tun, sondern mit dem Blick, mit Haltung und Charakter. Ich will mit 80 aussehen wie ein verwitterter Alm-Öhi. Und Narben? Die trägt man mit Würde.
Schönheit hat für mich nichts mit dem Gesicht zu tun, sondern mit dem Blick, mit Haltung und Charakter. Ich will mit 80 aussehen wie ein verwitterter Alm-Öhi.
Fakten
Atze Schröder ist zurück mit LOVEMACHINE – einer Liebeserklärung ans Echte: Nähe statt Emojis, Gefühl statt WLAN. Sein neues Live-Programm ist ehrlich, witzig und menschlich. Für alle, die wissen wollen, wie Liebe ohne App geht. Mehr Infos: www.atze-schroeder.de
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Narben – Wunden, die auch im Kopf wehtun
MAKEL
Sie erzählen Geschichten, die man nicht immer erzählen will: Narben prägen nicht nur die Haut, sondern auch die Seele. Studien zeigen, dass sichtbare Spuren das Selbstwertgefühl belasten können. Doch moderne Wundversorgung verspricht Hilfe – für Haut und Kopf.
Text: Thomas Soltau
Foto: Karolina Grabowska/pexels
Narben hat fast jeder. Ob Schnitt, Sturz oder Operation – kleine und große Male bleiben. Nach Schätzungen und Umfragen tragen rund die Hälfte aller Erwachsenen mindestens eine sichtbare Narbe. Für manche sind sie kaum der Rede wert, andere hadern täglich damit. Psychologen betonen: Narben sind mehr als Hautsache. Sie können das Selbstbild schwächen, soziale Isolation fördern und das Risiko für Depressionen erhöhen. Frauen berichten deutlich häufiger von solchen Belastungen. Manche nennen Narben spöttisch „Tattoos, die keiner bestellt hat“.
Im Alltag gelten Narben oft als Makel. Viele Betroffene empfinden sie als Störung der eigenen Attraktivität. In einer britischen Untersuchung gaben Menschen mit Gesichtsnarben an, doppelt so oft unter Depressionen oder Ängsten zu leiden wie Vergleichsgruppen ohne sichtbare Male. So eine Narbe wirkt wie ein Gast, der sich ungefragt im Spiegel einnistet. In unserer durchgestylten Gesellschaft kratzt ein Kratzer schnell an der Seele, während in anderen Kulturen Narben als Zeichen von Stärke gelten.
Auch Kinder bleiben nicht verschont. Laut einer Schweizer Studie berichteten vier von zehn Kindern mit auffälligen Narben, bereits deswegen gehänselt wor-
Narben erzählen von überstandenen Verletzungen, manchmal auch von Wendepunkten im Leben.
den zu sein. Ornella Masnari, Psychologin am Kinderspital Zürich, warnt: Wird ein Kind wegen einer Narbe ausgegrenzt, drohen Rückzug, Ängste oder depressive Verstimmungen. Besonders in der Pubertät, wenn das Selbstbild ohnehin wacklig ist, können Narben schwer wiegen. Eltern und Lehrer sind gefragt, zuzuhören und Verständnis zu zeigen. Ein klärendes Gespräch kann hier oft mehr bewirken als ein Pflaster.
Doch Pflaster helfen tatsächlich – zumindest medizinisch. Silikonpflaster gelten heute als Goldstandard in der Narbenbehandlung. Dermatologen erklären, dass die feuchte Kammer unter dem Pflaster das Gewebe geschmeidig hält und Wulstbildungen reduziert. Viele Produkte sollen Narben langfristig glätten, aufhellen und unauffälliger machen. Klinische Studien bestätigen ihre Wirksamkeit: Sichtbarkeit und Dicke von Narben lassen sich deutlich mindern. Das senkt nicht nur den Juckreiz, sondern auch die psy-
chische Last. Denn je weniger eine Narbe auffällt, desto weniger Raum nimmt sie im Kopf ein.
Auch Erwachsene profitieren von dieser modernen Wundversorgung. Viele berichten, dass schon nach wenigen Wochen mit Pflasterpflege die Narbe weicher wirkt und weniger ins Auge sticht. Das steigert die Lebensqualität – fast so, als hätte man den ungebetenen Spiegelgast freundlich vor die Tür gesetzt. Manche Dermatologen nennen Narbenpflaster scherzhaft „Pflaster fürs Selbstvertrauen“. Ganz falsch ist das nicht. Am Ende bleibt: Narben erzählen von überstandenen Verletzungen, manchmal auch von Wendepunkten im Leben. Mit der richtigen Pflege werden sie Teil der Geschichte, nicht länger deren Stolperstein. Haut und Seele danken es gleichermaßen. Pflaster drauf, Kopf hoch, weitergehen.
Besonders in der Pubertät, wenn das Selbstbild ohnehin wacklig ist, können Narben schwer wiegen. Eltern und Lehrer sind gefragt, zuzuhören und Verständnis zu zeigen.
Natürlichkeit – das neue
Schönheitsideal
Schönheitschirurg Dr. Dr. Frank Muggenthaler (64) ist Facharzt für Mund-Kiefer- Gesichtschirurgie, hat eine Klinik im Breisgau und eine Praxis in Basel.
Text: Hauke Brost Foto: Presse
Dr. Dr. Frank Muggenthaler, Vizepräsident der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD)
Herr Dr. Muggenthaler, warum kommen Patientinnen zu Ihnen?
Ich bin auf Eingriffe im Gesichts- und Halsbereich spezialisiert. Meistens geht es um altersbedingte Veränderungen der Haut: Schäden durch Sonneneinstrahlung, Verhornungsstörungen, zu viel oder zu schlaffe Haut. Und in der Augenregion um das Anheben der Augenbrauen oder die Beseitigung von Tränensäcken.
Hat sich das Schönheitsideal verändert?
Die meisten möchten einfach nur natürlich aussehen. Der Einfluss von Social Media wird überschätzt. Also die Leute kommen nicht mit einem Foto und sagen, so möchte ich auch aussehen. Sondern die Gesichtspartie soll unauffällig sein. Es geht nur selten darum, das Aussehen zu verändern, also ein anderer Typ zu werden – z. B. durch die sog. „Foxy Eyes“ mit einem leicht asiatischen Touch – sondern darum, dem früheren Zustand wieder nahe zu kommen.
Wie entsteht ein Schönheitsideal?
Es geht immer darum, möglichst gesund auszusehen. Gesundes Aussehen signalisiert dem Unterbewusstsein nämlich eine gute Fortpflanzungsfähigkeit. Das gilt für Lippen, Augen, Haare, Zähne und Hals. Um bei den Lippen zu bleiben: Frauen mit ausreichend Östrogen, also vielen weiblichen Hormonen, haben von Natur aus vollere Lippen. Das heute weit verbreitete „Aufspritzen“ der Lippen ist also nichts weiter als ein Signal: Schau her, ich bin gesund und deshalb begehrenswert.
Ist das so einfach?
Ja, das ist genauso wie bei Männern, wenn sie in die Mucki-Bude gehen: Auch ein Signal: „Schau her, ich habe Bizeps, ich bin ein ganzer Kerl.“
Apropos Männer: Kommen die auch zu Ihnen?
Auf acht Patientinnen kommen etwa zwei Männer. Es geht ihnen meistens um das Gleiche: Gesundes Aussehen signalisiert Erfolg, auch beruflich. Wenn z. B. der Hals nicht mehr klar definiert ist, sieht man buchstäblich alt aus.
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Ob Schnitt, Sturz
Schneller heilen, weniger Narbenrisiko
Ein modernes Pflaster setzt auf Hydrokolloid-Technologie und bringt feuchte Wundheilung in den Alltag.
Trocken verheilt am besten? Dieser Mythos hält sich erstaunlich hartnäckig. Wer eine Schürfwunde an der Luft trocknen lässt, bekommt zwar rasch den vertrauten braunen Schorf, doch dadurch entstehen nicht optimale Wundheilungsbedingungen: Er behindert Zellen beim Wandern und Teilen. Die Idee der feuchten Wundheilung dreht das Prinzip um. Statt Antrocknen entsteht unter einem Verband ein mikrofeuchtes Milieu, in dem neue Hautschichten ungestört wachsen können. Das senkt das Risiko von Rissen beim Verbandswechsel und kann Narbenbildung mindern. Hydrokolloide machen sich diesen Effekt zunutze. Sie nehmen Wundflüssigkeit auf und bilden ein Gelpolster direkt über der Verletzung. So entsteht eine Art Mini-Bioreaktor auf der Haut: geschützt vor Wasser, Schmutz und Bakterien, zugleich atmungsaktiv, damit überschüssige Feuchte entweichen kann. Der Clou: Wenn Gel und Trägerfolie ultradünn und flexibel sind, sitzt der Verband selbst an beweglichen Stellen sicher, bleibt mehrere Tage haften und fällt kaum auf. Das ist praktisch im Büro, beim Sport und unter der Dusche. Wie das konkret aussieht und welche Wunden profitieren, weiß Dr. Ernesto Osorio, R&D Director Health Care bei der Beiersdorf AG, der das Zweite-Haut-Schutzpflaster von Hansaplast mitentwickelt hat.
Wie genau funktioniert das ZweiteHaut-Schutzpflaster von Hansaplast?
Das Pflaster schützt die Wunde und schafft durch Hydrokolloid-Technologie ein feuchtes Milieu, das die Heilung fördert und Narbenrisiken senkt. Die Klebkraft ist auf mindestens 72 Stunden sicheren Halt ausgelegt. Es ist ultradünn und sehr flexibel, fühlt sich wie eine zweite Haut an. Dreimal dünner als unser Blasenpflaster doppelt so flexibel wie „Aqua Protect Schnelle Heilung“. Der Träger ist 100 Prozent wasserdicht und atmungsaktiv – die Wunde bleibt vor Wasser, Schmutz und Bakterien geschützt.
Für welche Arten von Wunden oder Hautverletzungen ist das Pflaster vorgesehen, und gibt es Einschränkungen? Es ist geeignet für oberflächliche Wunden wie Kratzer, Schnitt- und Schürfwunden mit geringer bis mittlerer Exsudation, auch an Ellbogen und Knien. Es ist nicht geeignet bei tiefen, stark blutenden oder infizierten Wunden, bei empfindlicher oder stark behaarter Haut sowie bei Allergien gegen Inhaltsstoffe.
Wodurch unterscheidet sich das ZweiteHaut-Schutzpflaster grundlegend von herkömmlichen Wundpflastern? Es besitzt keine klassische Wundauflage. Beim Aufsaugen der Wundflüssigkeit bilden Hydrokolloid-Partikel direkt über der Verletzung ein Gel – die Heilkapsel. Sie verklebt nicht mit der Wunde und entsteht dort, wo sie gebraucht wird; die Wunde muss nur vollständig bedeckt sein.
Im Gegensatz zu Standardpflastern, bei denen die Wunde austrocknet, bleibt sie hier feucht. Somit wird der Heilungsprozess beschleunigt, indem Zellen sich dadurch schneller vermehren und bewegen können. Publikationen, wie zum Beispiel die von Nuutila und Eriksson aus 2021 (Nuutila K, Eriksson E. Moist Wound Healing with Commonly Available Dressings. Adv Wound Care (New Rochelle). 2021 Dec;10(12):685-698. doi: 10.1089/ wound.2020.1232)), bestätigen, dass ein feuchtes Milieu die Heilung fördert und das Risiko von Narbenbildung verringert.
Aus welchen Materialien und Komponenten besteht das Pflaster? Hydrokolloide sind in der Klebmasse eingebettet und auf eine dünne Polyurethanfolie aufgetragen, die 100 Prozent wasserdicht und atmungsaktiv ist. Eine Applikationshilfefolie erleichtert das Aufbringen. Die Hydrokolloide nehmen Flüssigkeit auf und bilden ein Gel als Wundauflage.
Dr. Ernesto Osorio, R&D Director Health Care bei der Beiersdorf AG
Das Pflaster schützt die Wunde und schafft durch Hydrokolloid-Technologie ein feuchtes Milieu, das die Heilung fördert und Narbenrisiken senkt.
Hydrokolloid-Pflaster sind in der Wundversorgung etabliert, im Alltag vor allem als Blasenpflaster.
Welche Herausforderungen gab es bei der Entwicklung, um die klinische Hydrokolloid-Technologie für den Alltag nutzbar zu machen?
Hydrokolloid-Pflaster sind in der Wundversorgung etabliert, im Alltag vor allem als Blasenpflaster. Ziel war ein Pflaster zu entwickeln, das die Hydrokolloid Vorteile zeigt und kosteneffizient, dünn und flexibel ist. Als höherklassiges Medizinprodukt waren die regulatorischen Anforderungen hoch. Zahlreiche Prototypen wurden vom Labor bis zur Serienproduktion getestet. Dank interdisziplinärer Zusammenarbeit entstand ein unauffälliges Pflaster mit fortschrittlicher Technologie für Alltagswunden.
Seit über 140 Jahren ist Hansaplast Experte für die Wundversorgung und Prävention von Verletzungen. Egal, ob Pflaster für den Alltag oder größere Wunden, Gelenk-Bandagen oder Sport Tapes – im Hansaplast Sortiment gibt es die passenden Lösungen, die einen schmerzfreien Alltag oder eine rasche Heilung ermöglichen. www.hansaplast.de
Verfeinern statt verändern: Moderne Ästhetik mit nachhaltigem Effekt
EXPERTEN
Die ästhetische Medizin ist eine der am schnellsten wachsenden Disziplinen. Der Trend geht eindeutig in Richtung Natürlichkeit. Produkte und Technologien werden ständig weiterentwickelt – das Ziel ist heute Auffrischung statt Veränderung.
Text: Katja Deutsch Foto: Presse, Dr.
Dr. med. Michaela Montanari, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie & Fachärztin für Chirurgie in Bochum
Biostimulanzien verbessern die Gewebestruktur langfristig Überwiegend wünschen sich meine Patienten ein frisches, natürliches Aussehen, ohne „gemacht“ zu wirken. Neben klassischen Oberlidliftings und auch viel Brustchirurgie, sind im minimal-invasiven Bereich zunehmend Verfahren zur Biostimulation, die die körpereigene Regeneration anregen, sowie Ansätze aus der Longevity-Medizin, die nicht nur ästhetisch wirken, sondern auch die Funktionalität erhalten, gefragt. Etwa Behandlungen zur Verbesserung der Hautqualität oder zur Stärkung des Beckenbodens nach Schwangerschaft und im Alter. Ob das Ergebnis möglichst
natürlich aussieht, hängt zum einen von der Erfahrung und der Qualifikation des behandelnden Arztes ab, zum anderen von den Methoden, die die Selbstheilungskräfte aktivieren und frisches Kollagen und Elastin abbilden. Bei funktionellen Themen wie Harninkontinenz unterstützen nicht-invasive Technologien wie hochfokussierte Elektromagnetstimulation, indem sie die Beckenbodenmuskulatur trainieren. Viele Technologien orientieren am Patientenwunsch nach einer geringen Ausfallzeit. Dafür gibt es dann häufig mehrere Behandlungszyklen. Im Mittelpunkt stehen derzeit Biostimulanzien, die die Gewebestruktur langfristig verbessern, erhalten oder wiederherstellen. Das reicht über den Einsatz von Energien wie mikrofokussiertem Ultraschall, Radiofrequenz, oder Elektromagnetik über Polynukleotide, Calciumhydroxylapatit und andere Filler. Alles ist insgesamt schmerzärmer und meist ganz ohne Ausfallzeit für die Patienten umsetzbar und dabei sehr effektiv geworden. Nebenwirkungen sind selten und meist auf leichte Rötungen oder Muskelkater-ähnliche Empfindungen beschränkt.
Kate Switka, Fachärztin für ästhetische Medizin in Hamburg
Schritt für Schritt frischer aussehen Die meisten unserer Patienten leiden darunter, dass ihr Umfeld sie immer wieder fragt: „Geht es dir gut? Hast du nicht geschlafen?“. Dabei fühlen sie sich bestens und sind lebensfrohe, aktive Menschen, die möchten, dass ihr äußeres Erscheinungsbild wieder zu ihrem inneren Gefühl passt. Deshalb äußern viele den Wunsch, weniger müde und dafür frischer und erholter auszusehen. Das Wichtigste in der ästhetischen Medizin ist die individuelle Begleitung. Manche Prozesse brauchen Zeit und Geduld. Wer ein natürliches, frisches Ergebnis wünscht, muss den Weg gemeinsam mit
Dr. med. Daniel Sattler, Leiter der Plastischen & Ästhetischen Chirurgie der Beta Klinik Bonn
Verfeinern, ohne zu verfälschen: Natürlichkeit im Fokus Bei meinem Schwerpunkt, der Gesichtschirurgie, begleiten wir nicht nur weibliche Patientinnen, sondern ebenso viele Männer und transidente Menschen. Mein Fokus liegt auf Facelifts und Nasenkorrekturen, die häufig mit Lidchirurgie, Kinnimplantaten, Jochbeinaugmentationen, Fettabsaugungen im Gesichts- und Halsbereich oder einer Bichektomie kombiniert werden. Im Vordergrund steht dabei meist das Bedürfnis, das äußere Erscheinungsbild mit dem inneren Empfinden in Einklang zu bringen. Bei transidenten Menschen spielt zudem die gezielte
uns Schritt für Schritt gehen. Wir begleiten unsere Patientinnen teilweise jahrelang durch den Prozess der sanften Verjüngung. Wir nennen das unseren Begleitungs-Ansatz: Mit maßgeschneiderten Behandlungsplänen für die kommenden Jahre sorgen wir für eine kontinuierliche, natürliche und effektive Veränderung – nie alles auf einmal, sondern durch eine behutsame und nachhaltige Transformation. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die Wahl des richtigen Spezialisten für minimalinvasive Verjüngung. Nur so können sichere, harmonische und natürliche Ergebnisse entstehen. Heute nutzt man abbaubare, körpereigene Substanzen wie Hyaluronsäure, zusätzlich erhöhen moderne Geräte mit KI-Systemen die Sicherheit. Immer mehr Patientinnen setzen auf frühzeitige, kleine Maßnahmen, denn Vorbeugen wirkt besser als Korrigieren. Ergänzend unterstützen Hautpflege und Supplementierung die Natürlichkeit der Resultate. Während früher meist nur dauerhafte chirurgische Eingriffe möglich waren, bieten heute minimalinvasive Methoden sanfte, flexible und wirksame Alternativen.
geschlechtsspezifische Harmonisierung des Gesichts eine besondere Rolle. Minimalinvasive Eingriffe wirken am überzeugendsten, wenn sie harmonisch und proportional gestaltet werden. Jeder plastische Chirurg entwickelt dabei seinen eigenen Stil. Heute liegt der Schwerpunkt zunehmend auf subtilen Optimierungen, die im Alltag kaum auffallen, aber dennoch eine spürbare Wirkung haben. Entscheidend ist, die individuelle Anatomie präzise zu verstehen, realistische Erwartungen zu setzen und Überzeichnungen zu vermeiden. Mein Ziel ist stets, das Erscheinungsbild zu verfeinern, ohne die natürliche Ausstrahlung zu verändern. Im Gespräch äußern Patienten ihre Wünsche, ich erläutere die unterschiedlichen Möglichkeiten, diese zu erreichen. So lassen sich Falten minimalinvasiv oder operativ korrigieren, Augenbrauen und Lider gezielt anheben oder Fettdepots – ob operativ oder durch sanfte Methoden – reduzieren. Moderne Techniken ermöglichen natürliche, langlebige Ergebnisse: Der frische Effekt ist besonders im ersten Jahr sichtbar und bleibt auch nach fünf Jahren und länger noch spürbar.
Michaela Montanari
Straffes Programm
Kollagen ist nicht gleich Kollagen: Welche verschiedenen Kollagen-Typen und Quellen es gibt und wie sich letztere auf die Qualität von Nahrungsergänzung auswirken.
Ab dem 25. Lebensjahr nimmt die körpereigene Produktion von Kollagen ab und dessen Qualität sinkt. Mit zunehmendem Alter wird die Haut deshalb schlaffer und faltiger – Gelenke, Sehnen und Muskulatur werden weniger belastungsfähig und die Knochen spröde. Denn das Strukturprotein gibt diesen Halt und sorgt für Festigkeit und Elastizität. Mit einem Anteil von etwa 30 Prozent ist es das häufigste Protein im Körper. Es gibt verschiedene Kollagen-Typen, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen – je nachdem, um welche Bindeund Stützgewebe es sich handelt. Am häufigsten sind Typ I, II und III. Während Typ I vor allem in Haut, Knochen, Sehnen und Bändern vorkommt, findet sich Typ II gehäuft in Knorpelgewebe und Typ III in retikulärem Bindegewebe wie Fettgewebe oder Knochenmark.
Um Kollagen zu bilden, braucht der Körper die Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin, die in vielen Lebensmitteln stecken. Kollagen aus Nahrungs -
ergänzungsmitteln liegt meist in Form von hydrolysiertem Kollagen vor. Dieser Mix aus Kollagenpeptiden, die reich an Hydroxyprolin sind, werden im Darm in kleine Peptide und Aminosäuren zerlegt und über den Blutkreislauf zu verschiedenen Geweben transportiert. Dort wirken sie als „Signalstoffe“, welche die Zellen anregen, mehr eigenes Kollagen zu produzieren. Natives – also undenaturiertes – Kollagen (meist Typ II) wirkt über das Immunsystem im Darm und kann insbesondere bei Gelenkbeschwerden eine Rolle spielen.
Kollagenpräparate gibt es in verschiedenen Darreichungsformen: Pulver, Kapseln, Tabletten, Trinkmischungen und Cremes. Bei der oralen Einnahme von Kollagenhydrolysat zeigen klinische Studien positive Effekte in puncto verbesserter Hautelastizität, Feuchtigkeit, Faltenreduktion, Schmerzlinderung und Knochenmineraldichte – wobei weitere groß angelegte Studien notwendig sind, um diese Ergebnisse endgültig zu bestätigen.
Allerdings hängt die Wirkung und Qualität stark von der Quelle des verwendeten Ausgangsmaterials, deren Reinheit und dem Herstellungsverfahren ab. Kollagen wird in der Regel aus tierischem Gewebe gewonnen, hauptsächlich aus Schlachtnebenprodukten von Schweinen und Rindern oder aus Fischresten. Veganes oder pflanzliches Kollagen gibt es nicht – bei dem irreführenden Begriff handelt
HAUTELASTIZITÄT ANZEIGE
Ab dem 25. Lebensjahr nimmt die körpereigene Produktion von Kollagen ab und dessen Qualität sinkt.
es sich um Aminosäuren-Gemische. Erst durch den Prozess der Hydrolyse wird das Kollagen enzymatisch in kleinere Peptide zerlegt, die über den menschlichen Blutkreislauf aufgenommen werden können.
Marines Kollagen zeichnet sich durch eine kleinere Molekülgröße und bessere Bioverfügbarkeit als landtierhaltiges Kollagen aus. Zudem ist die DNA von Fischen der des menschlichen Körpers ähnlich. Studien belegen, dass Fischkollagen bis zu 150 Prozent besser absorbiert wird als Rinder- und Schweinekollagen. Darüber hinaus besteht bei marinem Kollagen keine Übertragungsgefahr von Säugetierkrankheiten wie BSE. Auch das Allergiepotenzial ist geringer. In
puncto Nachhaltigkeit sind Fischabfälle insofern klimaschonender, als dass Fische – anders als Rinder – kein umweltschädliches Methan produzieren. Aber selbst bei marinem Kollagen gibt es noch Qualitätsunterschiede zwischen mit Antibiotika behandeltem Zuchtfisch aus kleinen Teichen und Wildfang aus dem Meer.
Fakten Gut zu wissen: Für die Kollagenbildung sind zusätzlich Mikronährstoffe wie Vitamin C, Zink, Eisen und Selen notwendig. Die Co-Faktoren aktivieren die Enzyme zum Aufbau von Kollagenfasern.
KOFFEIN JETZT. KOLLAGEN FÜR SPÄTER.
Social Media gefährdet die Schönheit
SCHÖNHEITSIDEALE
Mit einer Petition setzen verantwortungsbewusste Plastische und Ästhetische Chirurgen auf eine Kennzeichnungspflicht für digital bearbeitete Bilder.
Text: Karin Kudla
Foto: Antoine Beauvillain/unplash, Porträt: Domhof-Klinik Aachen
Im Interview erklärt Dr. med. Helge Jens, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Präsident der Deutschen Gesellschaft für ÄsthetischPlastische Chirurgie, wie Social MediaBilder auf das Schönheitsbild junger Menschen wirken.
Worin liegt wahre Schönheit?
Wahre Schönheit entsteht, wenn Inneres und Äußeres im Einklang stehen. Sicherlich gibt es allgemeingültige Schönheitsideale wie z. B. den Goldenen Schnitt, aber letztlich setzt sich in meinen Augen Schönheit aus mehreren Komponenten zusammen: Selbstvertrauen, Authentizität, Ausstrahlung und auch Gesundheit –das hat nichts mit Perfektion, Idealmaßen oder Trends zu tun.
Welche Behandlungen liegen aktuell im Trend?
Laut unserer DGÄPC-Statistik liegen bei den jüngeren Patienten anatomisch bedingte Fehlanlagen im Fokus – auch ein Grund, warum die Brustchirurgie hier jahrelang auf Platz 1 liegt. Die etwas älteren Patienten wünschen sich überwiegend natürliche Ergebnisse bei operativen Eingriffen und minimalinvasiven
Wahre Schönheit entsteht, wenn Inneres und Äußeres im Einklang stehen.
Dr. med. Helge Jens, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie & Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC)
Bearbeitete Fotos und Filter vermitteln unrealistische Schönheitsideale und bringen die Selbstwahrnehmung ins Ungleichgewicht, was nicht nur dazu führt, dass man sich weniger attraktiv fühlt, sondern sich auch immer mehr Körperwahrnehmungsstörungen entwickeln.
Behandlungen. Gefragt sind Botulinumund Fillertherapien, Hautstraffung sowie regenerative Verfahren mit Biostimulatoren, die die körpereigene Hauterneuerung aktivieren. Parallel steigt die Nachfrage nach Körperformen und -Bodyliftings sowie Facelifts, insbesondere nach starkem Gewichtsverlust, sowie nach ästhetischen Behandlungen für Männer.
Wie wirken sich manipulierte Bilder im Internet auf das Selbstbild junger Menschen aus?
Manipulierte Bilder in sozialen Medien haben einen spürbaren Einfluss auf das Selbstbild junger Menschen. Laut der
aktuellen DGÄPC-Statistik erreicht der Wunsch nach ästhetischen Eingriffen in diesem Jahr seinen bisherigen Höchstwert. Bearbeitete Fotos und Filter vermitteln unrealistische Schönheitsideale und bringen die Selbstwahrnehmung ins Ungleichgewicht, was nicht nur dazu führt, dass man sich weniger attraktiv fühlt, sondern sich auch immer mehr Körperwahrnehmungsstörungen entwickeln.
Warum kann eine Kennzeichnungspflicht helfen?
Eine Kennzeichnungspflicht für digital bearbeitete Bilder kann helfen, das Selbstbild junger Menschen zu schützen. Sie schafft Transparenz, indem klar erkennbar wird, wann Fotos retuschiert wurden und das das eben nicht real ist. Das kann das Selbstwertgefühl stärken und psychischen Belastungen vorbeugen. Gleichzeitig fördert sie die Medienkompetenz junger Menschen und trägt dazu bei, dass Unternehmen und Influencer mehr Verantwortung für ihre Inhalte übernehmen müssen.
Oft ist der Hals vorgealtert, nicht das Gesicht…
Für den Ersteindruck ist das Gesicht entscheidend: Neben den Augen, wo Schlupfl ider und Tränensäcke Müdigkeit vortäuschen können, ist ein anderer anatomischer Bereich für ein profi liert homogenes Aussehen verantwortlich: Der Hals.
Ein Doppelkinn verantwortet einen ungerechtfertigt adipösen Eindruck, bis zur Schlüsselbeingrube reichende Halsstränge vermitteln ein sehnig vorgealtertes Aussehen, und fehlt am Übergang vom Kinn zum Hals ein klassischer Winkel, geht das markante Profil verloren.
Deshalb führen oft alleinige Profilmaßnahmen am Hals – Necklift genannt – zu einer deutlichen Besserung des Aussehens: Mit einem kleinen versteckten Schnitt am Kinn kann man einsehen, was für das fehlende Profil verantwortlich ist: Das Fett oder die Stränge kann man von da aus gezielt
entfernen, und die Haut wird so angepasst, dass wieder ein schönes Halsprofil entsteht.
Auch faltige Hälse, mal genetisch bedingt, mal von der Sonne gegerbt, können ein sonst jugendliches Erscheinungsbild verhageln. Dieses Manko lässt sich ähnlich beseitigen.
Konturwiederherstellende Eingriffe nur am Hals sind effizient und wenig invasiv, die Komplikationsrate ist gering, die Narbe so gut wie nicht sichtbar und der Zufriedenheitsgrad hoch. Die Erholungsphase ist im Vergleich zu anderen Eingriffen kurz, weil wenig Schwellung entsteht und diese im Unterkieferbereich kaum sichtbar ist. Männer sind für hierfür besonders empfänglich, weil sie Facelifts oft verweigern.
Der Hals allein wird zunehmend im Fokus von Verjüngungsmaßnahmen stehen.
Wer sollte sich operieren lassen – und wer sollte es nicht tun?
Eine ästhetische Operation ist dann sinnvoll, wenn der Wunsch gut überlegt ist, die Erwartungen realistisch sind und keine gesundheitlichen Risiken bestehen. Weniger geeignet ist es für Menschen mit unrealistischen Vorstellungen, psychischen Belastungen oder, wenn der Eingriff aus gesellschaftlichem Druck und falsch verstandenen Schönheitsidealen erfolgt. Entscheidend sind eine gründliche Aufklärung und eine verantwortungsbewusste gemeinsame Entscheidung.
Fakten
Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) wurde 1972 gegründet und ist die älteste Fachgesellschaft für ästhetisch-plastische Chirurgie in Deutschland. Laut Statistik wurden 2024 in Deutschland 626.200 Schönheitsoperationen durchgeführt – davon waren knapp 85 Prozent Frauen.
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Weitere Infos unter: www.fi nckenstein.de
Eine Kennzeichnungspflicht für digital bearbeitete Bilder kann helfen, das Selbstbild junger Menschen zu schützen.
Natürliche Schönheit
Die äußere Erscheinung mittels ästhetischer Eingriffe zu harmonisieren, kann die Selbstwahrnehmung und das mentale Wohlbefinden stärken –weiß Dr. Sattler, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie.
Niemand kann sich gänzlich frei machen von gesellschaftlichen Erwartungshaltungen und Schönheitsidealen. Insbesondere durch die sozialen Medien werden diese so stark wie nie zuvor vorgelebt. Dies kann zu innerer Unzufriedenheit und Selbstzweifeln führen. Eine ästhetische Behandlung sollte jedoch nicht allein aus dem Vergleich mit anderen heraus durchgeführt werden. Wenn aber das Aussehen als nicht stimmig mit dem inneren Selbst empfunden wird, kann dies Leidensdruck, verminderte Lebensqualität und sogar psychische Probleme zur Folge haben. Experten sprechen dann von Inkongruenz. In derartigen Fällen kann ein ästhetischer Eingriff das Wohlbefinden steigern, die Selbstwahrnehmung verbessern und somit ganzheitlich zu mehr Lebensqualität führen.
In der ästhetischen Chirurgie müssen nicht nur technische Fähigkeiten vorhanden sein, sondern auch empathische, um zu verstehen, wo der Patient hinmöchte.
Dr. Sattler, können Sie dies mit Ihr Erfahrung bestätigen?
Absolut. Wenn ein Patient nach einer Rhinoplastik, also Nasenkorrektur, zwei Wochen später hier durch die Tür hereinkommt, neu gestylt und sich fühlt wie ein neuer Mensch, freut uns das sehr. Und ist eine Hauptmotivation für mich als
plastischer Chirurg. Dabei macht es keinen großen Unterschied, ob es um Gesichtsverjüngung oder die Korrektur von Merkmalen geht, unter welchen der Patient schon sein halbes Leben gelitten hat. Vielmehr korreliert das neue Wohlbefinden stark damit, wie viel Bedeutung es für den Patienten hat.
Mit welchen Anliegen kommen Ihre Patienten?
Manche kommen mit konkreten Behandlungswünschen, beispielsweise einer Oberlidstraffung. Im Verlauf des Gespräches finde ich dann oft heraus, dass es eigentlich ein Stirnlift braucht, weil die eine Etage zu tief gerutschten Augenbrauen das Problem sind. Andere wiederum kommen mit einem zehn Jahre alten Foto von sich und möchten wieder genau so aussehen. Dafür gibt es verschiedenste Stellschrauben, an denen man drehen kann – je nachdem, wie viel Effekt gewünscht ist. Mit einem Midfacelift könnte ich der Person schon mal fünf Jahre schenken. Es ist wichtig, den Patienten zu vermitteln, dass sich aus dem chirurgischen Portfolio verschiedenste Register ziehen lassen, um auf (fast) jeden Wunsch sinnvoll eingehen zu können.
Beratung hat also einen großen Stellenwert?
Auf jeden Fall. In der Regel gilt es, Key Procedures zu identifizieren, also die Prozedur, welche mit dem kleinsten Eingriff die größte zu erwartende Wirkung erzielt. Um die Dosierung der Korrektur einordnen zu können, muss ich wissen: Wo möchte der Patient hin, was sind die Beweggründe? Das hat viel mit Taktgefühl
Dr. med. Daniel Sattler, Leiter der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie in der Beta Klinik Bonn
zu tun, einen Zugang zum Patienten zu haben, vertrauenswürdig zu sein. In der ästhetischen Chirurgie müssen nicht nur technische Fähigkeiten vorhanden sein, sondern auch empathische, um zu verstehen, wo der Patient hinmöchte. Neben dem ersten Beratungsgespräch führen wir eine Woche vor dem Eingriff ein weiteres Gespräch, damit es am OP-Tag keine Überraschungen gibt. Gerade bei jüngeren Patientengruppen ist eine umfassende Beratung – auch über Nachsorgemaßnahmen und Rekonvaleszenzzeiten –ungemein wichtig.
Warum?
Auf Social Media werden Schönheits-OPs bagatellisiert. Patienten kommen hier herein wie zum Friseur: „Machen Sie mal meine Nase schick, ich sehe das jeden Tag auf Insta“. Aber auch Ältere kommen und sagen: „Wieso operieren, machen Sie bitte ein Liquid Facelift.“ Aber ganz ehrlich: Beides sind unrealistische Erwartungen.
Was braucht es dann für nachhaltige Verjüngung?
Gewebe, die über die Jahrzehnte der Schwerkraft folgend nach Süden abgesackt sind, können nicht mit Füllungen oder Fadenliftings wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht werden. Das ist eine Indikation für ein Facelifting:
Die Beta Aesthetic wurde 2014 von Dr. Daniel Sattler als Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie an der Beta Klinik in Bonn gegründet. Dr. Sattler und sein Team bieten alle Eingriffe der modernen Plastischen Chirurgie an und arbeiten interdisziplinär mit 50 Medizinern aus 25 Fachrichtungen zusammen. Hierbei realisieren die Mediziner seit mehr als zehn Jahren die Vision der Klinik: „Zeit für Patienten und höchste Qualitätsstandards bei der Behandlung durch Spezialisierung.” www.beta-aesthetic.de
ein eigentlich supernatürlicher, fast schon rekonstruktiver Ansatz. Ich spritze da nicht irgendetwas unter die Haut, was auch mit 25 nicht da gewesen ist, sondern bringe die Gewebe tatsächlich an die Stelle zurück, wo sie vor fünf oder zehn Jahren waren.
Auch beim Facelift gibt es verschiedene Arten, richtig?
Genau, das Deep Plane Facelift (DPFL) führt in meinen Händen zu der effektivsten und nachhaltigsten Gesichtsstraffung. Bei dieser Operationstechnik wird die oberflächliche Schicht intakt gelassen und in den tieferen Schichten präpariert. Im Prinzip werden dabei die ersten fünf Zentimeter vor dem Ohr bis zum ventralen Rand der Ohrspeicheldrüse übersprungen und direkt da eingestiegen, wo die Falten entstehen. „Bypassen“ nennt man das. Ein DPFL kann auch wunderbar mit einem Liplift, einer Anhebung der Stirnpartie oder Augenbrauen oder Nasenchirurgie kombiniert werden.
Was sind Ihre häufigsten Eingriffe? Bei mir definitiv die Gesichtschirurgie, vor allem das DPFL. Man muss die Alterungszeichen nicht bedingungslos akzeptieren. Aber auch eine Rhinoplastik kann Gesichter wunderschön harmonisieren, da die Nase ein signifikanter Bestandteil des Gesichts ist. Im Zusammenspiel mit Gesichtsimplantaten gelingt es mir, Gesichter zu verjüngen, zu feminisieren, markanter oder charakteristischer zu gestalten.
Man muss die Alterungszeichen nicht bedingungslos akzeptieren.
Bewegung und Ergonomie für ein Rücken-gesundes Leben
EINLEITUNG
Rückenschmerzen gehören heute zu den verbreitetsten Volkskrankheiten in Deutschland.
Foto: Presse
Eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Aktion Gesunder Rücken e. V. (AGR)1 ergab, dass mehr als 80 Prozent der Arbeitnehmenden aller Branchen in Deutschland mehrmals jährlich unter Rückenschmerzen leiden. Die Ursachen dafür sind vielfältig: am häufigsten liegen sie in einem bewegungsarmen Lebensstil, Fehlbelastungen, Stress sowie ungünstigen ergonomischen Bedingungen im Alltag.
Muskel-Skelett-Erkrankungen – insbesondere Rückenschmerzen – sind laut „Arbeitsunfähigkeitsdaten 2024“ des BKK Dachverbandes2 für rund 20 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage verantwortlich. Dies zeigt: Rückenschmerzen sind weit verbreitet – und sie kosten nicht nur Lebensqualität, sondern auch Geld.
In der AGR-Umfrage gaben Arbeitnehmende mit rückenfreundlicher Ausstattung an, 5,6-mal weniger von Rückenschmerzen betroffen zu sein, als Beschäftigte ohne ergonomischen Arbeitsplatz. Fazit: Wer ergonomisch arbeitet, hat nachweislich weniger Rückenschmerzen. Arbeitgebende, die in rückengerechte Ausstattung investieren, fördern nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden, sondern steigern zugleich deren Motivation und Produktivität.
1 https://agr-ev.de/de/umfrage-ergebnisse
Rückenschmerzen sind in vielen Fällen vermeidbar, denn Prävention beginnt im Alltag – rund um die Uhr. Ob im Büro, in der Schule, im Auto, beim Schlafen oder in der Freizeit: unser Rücken ist ständig gefordert. Wer hier auf ergonomisch gestaltete Produkte und ausreichend Bewegung achtet, kann Schmerzen effektiv vorbeugen. Die AGR zertifiziert seit nunmehr über dreißig Jahren in Zusammenarbeit mit einem unabhängigen Team aus Medizinern, Sport- und Bewegungswissenschaftlern sowie Therapeuten rückenfreundliche Produkte mit dem AGR-Gütesiegel.
Ein zusätzlicher, wichtiger und oft unterschätzter Aspekt ist das persönliche Umfeld. Denn Bewegung, Stressabbau, ausgewogene Ernährung und erholsamer Schlaf sind ebenfalls wichtige Bausteine, damit Rückenschmerzen erst gar nicht entstehen. Aber auch, wer bereits unter Rückenschmerzen leidet, sollte nicht zögern, aktiv zu werden – mit gezielter Bewegungstherapie, individueller Beratung und professioneller Begleitung durch medizinisches und therapeutisches Fachpersonal. Die Kombination aus Bewegung, ausgewogener Ernährung, erholsamen Schlaf, Stressabbau, Haltungsschulung und rückengerechter Alltagsgestaltung ist auch hier der Schlüssel zum Erfolg.
NIOSH, RULA, Leitmerkmal-Methode. Höhenverstellbare Tische, Schlauchheber, Rückenkurse. Normen eingehalten, Geld investiert – Wirkung verfehlt. Warum? Klassische Ergonomie schützt – aber sie unterstützt nicht aktiv. Gesetzliche Vorgaben schaffen statische Lösungen und zwingen Menschen in starre Abläufe.
Das Ergebnis: Fehlende Bewegung. Fehlende Dynamik. Anhaltende Beschwerden – bei Mitarbeitenden und Arbeitgebern.
Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken e. V. (AGR)
Ein gesunder Rücken ist kein Zufall – jeder kann aktiv dazu beitragen. Wer Verantwortung für seinen Körper übernimmt, sich regelmäßig bewegt, sich informiert und sein Umfeld rückenfreundlich gestaltet, legt den Grundstein für ein schmerzfreies Leben.
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Das SoftExo® unterstützt natürliche Bewegungen – ohne sie einzuschränken. Dynamische Haltungen bleiben erhalten, Fehlhaltungen werden sanft ausgeglichen.
DGUV empfiehlt:
SoftExo® – das erste und einzige Exoskelett, das auf Basis der offiziellen Empfehlungen der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) entwickelt wurde. Statt nur über Ergonomie zu sprechen, macht das SoftExo® sie spürbar – bei jeder Bewegung, in jeder Situation, in der du arbeitest. Wie eine ergonomische Schulung – nur dauerhaft. Deine Bewegungen werden automatisch geführt, ohne dass du aktiv daran denken musst. So wird Ergonomie zur Selbstverständlichkeit – nicht nur für einzelne Muskelgruppen, sondern für den ganzen Körper.
Anleiten statt kontrollieren: Das SoftExo® fördert ergonomisches Verhalten durch gezielte Unterstützung – wie ein tragbarer Coach, der spürbar entlastet, bevor Beschwerden entstehen.
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Ob Heben, Bücken, Vorbeugen – das SoftExo® entlastet spürbar: Bis zu 25 % weniger Belastung bei typischen Bewegungen im Arbeitsalltag – egal ob aus der Hocke oder bei Tätigkeiten im Oberkörperbereich. Und mit jeder geführten Bewegung verbessert sich die Haltung – das entlastet den Rücken zusätzlich um bis zu 50 %.
Das bedeutet: Ergonomie, die nicht von Disziplin oder Technik abhängt – sondern einfach da ist. Immer dann, wenn du arbeitest. Immer dort, wo du bist.
Wenn es im Rücken schiefläuft
Es gibt viele verschiedene Ursachen für Rückenschmerzen. Oft vermutet man den Grund in der Rückenmuskulatur oder Wirbelsäule. Die Ursache für Schmerzen im Rücken kann auch tiefer liegen: in den Füßen.
Beim Laufen tragen die Füße das bis zu 3-fache des eigenen Körpergewichts, Schritt für Schritt den ganzen Tag, ein Leben lang. Wenn hier etwas „schiefläuft“, kann das Auswirkungen auf den ganzen Körper haben. Fußprobleme durch Überbelastung, Fehlbelastung, Verspannungen und Deformitäten können Auslöser für Knie-, Hüft- oder Rückenschmerzen sein. Selbst kleine Abweichungen im Bewegungsablauf können über Jahre hinweg große negative Auswirkungen haben. Gute Schuhe sollten die Schritte abfedern und das Fußgewölbe ausreichend stützen, damit die Wirbelsäule in der richtigen Position bleibt. Welche vorbeugende und lindernde Wirkung die richtige Fußbettung hat, verrät pedag-Geschäftsführerin Ines Bürger.
Ines Bürger, Geschäftsführerin pedag International
Frau Bürger, wie helfen jetzt Einlagen bei Rückenschmerzen?
Ein ergonomischer Schreibtischstuhl oder ein ergonomischer Autositz für Berufskraftfahrer sind auch nicht nur für Menschen mit Rückenbeschwerden gedacht. Ergonomie dient in erster Linie der Vorbeugung (Prophylaxe). Darüber hinaus dienen anatomisch gestaltete Produkte auf natürliche Weise der Linderung und leichten Therapie. Das richtige Fußbett unterstützt die Füße dabei, Balance zu halten. Es entlastet den Vorfuß, unterstützt und polstert die Ferse, dämpft den Auftritt, beugt Ermüdung vor und sorgt für ein besseres Klima im Schuh. Nicht nur der Rücken wird somit entlastet. Die Schuheinlage kann sogar helfen, der Entwicklung von Fußproblemen, wie Senkfuß oder Spreizfuß, vorzubeugen und Schmerzen lindern. Unsere Einlagen sind besonders dünn und leicht, sodass sie auch wirklich getragen werden. Sie fühlen sich einfach gut an.
Und wenn die Beschwerden bereits vorhanden sind?
Ein gutes Fußbett kann bestehende Fußbeschwerden lindern. Unsere Viva® -Produktfamilie basiert auf identischer anatomi-
scher Basis, kann den Fuß entlasten. Es gibt sie für verschiedene Aktivitäten und Jahreszeiten in verschiedenen Ausstattungen und Stärken. In intensiver Zusammenarbeit mit Orthopädieärzten und orthopädischen Schuhtechnikern fließen die medizinisch-wissenschaftlichen Grundlagen in konkrete pedag-Produkte ein. Sie unterstützen optimal bei Beschwerden wie z. B. bei Plantar Fasciitis, Senk-Spreizfuß, Knickfuß sowie Fersen-, Knie- & Rückenbeschwerden.
Wenn ich meine Probleme kenne, tun es freiverkäufliche (ohne Rezept) also auch? Kommt auf die Qualität des Produkts an. Unsere Einlagen sind Medizinprodukte, jeder einzelne Produktionsschritt wird gesteuert durch unser ISO-zertifiziertes Qualitäts-Management. Unsere Einlegesohlen sind „Made in Germany“ und werden an unserem Standort in Königs Wusterhausen seit über 70 Jahren mit viel Liebe zum Detail in Handarbeit gefertigt. Dabei verwenden wir bevorzugt natürliche Materialien wie Leder, Baumwolle, Bambus oder Sisal. Diese Materialien sind besonders atmungsaktiv, nehmen Feuchtigkeit auf und werden von uns vorab in externen Laboren vorsorglich auf potenzielle Schadstoffe überprüft.
Was für Produkte gibt es noch in der pedag-Familie?
pedag hat für jede Jahreszeit die passende Schuhbettung, weil sich unsere Kunden
Ein Fußbett von pedag stützt den Fuß an verschiedenen Stellen und bringt ihn in die richtige Balance. Fersenpolster, Vorfußpolster und stützende Elemente sorgen dafür, dass deine Füße lange fit bleiben. Bestehende Fußbeschwerden werden so gelindert. www.pedag.de
genau das wünschen. In unserem Online-Shop unter www.pedag.de finden sich Geleinlagen, Aktivkohle-Sohlen gegen Fußgeruch, Fersenpolster, Fersenkissen für einen gedämpften Auftritt, Sohlen und Fußbettungen für Kinder und in Übergrößen. Wahre Wohlfühlmacher eben.
Code: pedag-Welt
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Therapie zum Mitnehmen: So geht Rückentraining heute
Die digitale Therapie-App für Schmerzlinderung, Reha und Prävention – jederzeit und überall.
Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden –und oft fehlt die Zeit für regelmäßige Praxisbesuche. Die Lösung: PHYSIO ON, eine von Physiotherapeuten entwickelte App zur Schmerzlinderung, Reha und Prävention.
So geht Physiotherapie heuteohne Rezept und Wartezeiten.
Bereits beim Einstieg erfasst die App den aktuellen Gesundheitszustand.. Auf dieser Basis wird ein maßgeschneiderter, progressiver Therapieplan erstellt mit täglichen Übungen – von Kräftigung über Stabilisation bis hin zu Dehnungen. Ein intelligentes Belastungsstufen-System sorgt dafür, dass jeder Nutzer Schritt für Schritt Fortschritte macht – ganz ohne Überlastung oder Unterforderung.
Besonders wertvoll: Die App bietet nicht nur Übungen zur Schmerzlinderung, sondern auch Programme für Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen sowie präventives Training zur Vermeidung von Haltungsschäden. Damit vereint PHYSIO ON drei zentrale Säulen moderner Physiotherapie. Und das Beste: Alle Kurse lassen sich 3 Tage kostenlos testen.
Trainingspläne für 22 Beschwerden (Rücken, Knie, Hüfte, Fuß & mehr) Ganzheitliches Konzept mit Kräftigung, Stabilisation & Dehnung Jederzeit & überall ausführbar Bei Schmerzen, Reha & Prävention Von Physiotherapeuten entwickelt
Das Kreuz mit der Bandscheibe
Der Schmerz dumpf und stechend. Manchmal strahlt er aus bis in die Füße. Taubheit im Bein, dazu ein Kribbeln. Ab zum Arzt? Auf jeden Fall. Der wird im Zweifelsfall ein MRT verordnen. Spätestens dann steht fest: Bandscheibenvorfall. Bandscheiben sind eine Art Puffer zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule. Sie fangen Erschütterungen ab. Aber im Laufe der Jahre verlieren sie Elastizität und Feuchtigkeit. Sie werden mürbe. Das gilt vor allem dann, wenn man das ganze Leben lang körperlich hart gearbeitet hat.
Bandscheiben-Probleme bekommen aber auch Menschen, die immer nur am Schreibtisch gesessen haben; manchmal reicht eine einzige falsche Bewegung!
Gegen Bandscheiben-Probleme gibt es viele Therapien. Oft verschreiben die Ärzte zunächst einmal Schmerz- oder Entzündungshemmer. Dann ist Physiotherapie dran. Sie stärkt die Muskulatur. Sind Nerven geschädigt, kann auch eine Operation notwendig sein. Dabei wird Gewebe, das auf den Nerv drückt, entfernt. In seltenen Fällen wird eine künstliche Bandscheibe eingesetzt, oder die Bandscheibe wird versteift. Das allerdings geht immer auf Kosten der Beweglichkeit.
Wenn man morgens schwer hochkommt
An der Seite der Wirbelsäule sitzen kleine Gelenke („Facetten“), die verschleißen können. Der Arzt spricht dann von der „Facettengelenksarthrose“, die sehr unangenehm werden kann.
Als Laie kann man auf Arthrose tippen, wenn die Rückenschmerzen vorwiegend morgens nach dem Aufstehen auftreten und wenn sie schlimmer werden, sobald man sich bewegt oder lange stehen muss. Hat man sich längere Zeit nicht bewegt, kommt man nur sehr schwer wieder hoch: Auch das kann auf eine Arthrose hindeuten. Der Orthopäde wird vermutlich eine Physio empfehlen. Menschen mit Übergewicht können den Druck auf die Wirbelsäule durch Abnehmen verringern und dadurch die Schmerzen reduzieren. Wichtig ist viel Bewegung; manchen Patienten hilft auch Yoga oder Pilates. Ob eine Arthrose vorliegt, ist allerdings nicht leicht festzustellen. Außer im Bereich der Wirbelsäule kann der Facettenschmerz auch in der Hüfte, dem Gesäß oder den Oberschenkeln auftreten. Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall gibt es bei einer Arthrose aber keine Taubheitsgefühle oder motorische Ausfälle, da keine Nerven eingeklemmt werden.
Brüchige Knochen tun chronisch weh
Im Alter werden die Knochen brüchig. Sie verlieren an Festigkeit. Das ist normal. Ist die Veränderung aber krankhaft, spricht der Arzt von „Osteoporose“ (wo das Wort „porös“ ja drin steckt). Sie führt zu Haltungsproblemen („Rundrücken“), zu chronischen Rückenschmerzen und – das ist am gefährlichsten – zur Gefahr von Stürzen mit Knochenbrüchen. Frauen sind davon übrigens häufiger betroffen als Männer.
Osteoporose merkt man anfangs nicht. Man spricht deshalb von einem „stillen Krankheitsprozess“. Umso wichtiger ist, dass man frühzeitig erkennt, ob man zur Risikogruppe gehört. Wenig Bewegung, Rauchen, mehr Alkohol, als der Arzt akzeptieren würde? Wenn eins davon zutrifft, ist man Osteoporose-gefährdet. Es kann aber auch sein, dass die Veranlagung in den Genen steckt. Dann ist es umso wichtiger, vorzubeugen, indem man z. B. regelmäßig Kalzium und Vitamin D einnimmt.
Osteoporose kann der Arzt z. B. durch eine Knochendichte-Messung feststellen. Es gibt auch Medikamente, die den Knochenabbau verlangsamen („Antiresorptiva“). Ganz wichtig ist aber auch, dass man Stolperfallen in der Wohnung entfernt (z. B. rutschige Teppiche usw.)
Rücken braucht aktive Hilfe
Weniger bekannt, aber deshalb nicht seltener, ist die Rückenkrankheit Skoliose. Auch sie gehört zu den mit am weitesten verbreiteten Volksleiden und betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch viele Jugendliche während des Wachstums. Skoliose ist eine Verkrümmung der Wirbelsäule, die mit einer Verdrehung der Wirbelkörper einher geht.
Dadurch kann der ganze Oberkörper aus dem Gleichgewicht kommen. Oft gibt es zunächst keine Beschwerden, sondern nur äußere Merkmale (z. B. ungleich hohe Schultern und Hüften, ein schief stehendes Becken oder ein „Rippenbuckel“ beim Vorbeugen). Später entstehen dann Rückenschmerzen und Verspannungen, in schweren Fällen sogar Beeinträchtigungen von Herz und Lunge. Diagnostiziert wird Skoliose z. B. durch Röntgenaufnahmen. Die Therapie richtet sich nach der Schwere und reicht von Physiotherapie über ein Korsett bis zur operativen Stabilisierung der Wirbelsäule. Viele Betroffene leben mit Skoliose weitgehend beschwerdefrei; auch hier gilt: Viel Bewegung, regelmäßige Kontrolle und bei Bedarf eine gezielte Therapie. Der Rücken muss unbedingt aktiv unterstützt werden: Das gilt auch für Skoliose.
Texte: Hauke Brost
Pflanzenpower für den Rücken
EINBLICK
Was Rückenschmerzen mit Ernährung zu tun haben und welche Pflanzen- und Mikronährstoffe besonders rückengesund sind, verrät Rückenexperte Prof. Grönemeyer.
Text: Kirsten Schwieger Foto: Kirsten Nijhof, Louis Hansel/unsplash
Dr. med. Dietrich Grönemeyer, Mediziner, Rückenspezialist & Autor
Prof. Grönemeyer, was hat die Ernährung mit Rückenschmerzen zu tun? Mehr als man denkt. Rückenschmerzen sind häufig bedingt durch muskuläre, strukturelle oder entzündliche Prozesse – mit einer gesunden Ernährung lässt sich hier gegensteuern. Das Bindegewebe, aus dem Bänder und Sehnen bis hin zur Bandscheibe geformt sind und das auch Muskeln und Organe umhüllt, muss mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden, um seine Elastizität zu bewahren.
Wodurch zeichnet sich eine rückengesunde Ernährung aus?
Vor allem durch ihre Vielfalt: Vollwertiges Essen und Trinken umfasst eine abwechslungsreiche Auswahl sowie eine angemessene Menge und Kombina -
tion nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel. Insbesondere pflanzliche Lebensmittel haben eine gesundheitsfördernde Wirkung. Das hilft nebenbei auch beim Abnehmen – gut für Knochen, Gelenke und natürlich den Rücken.
Backwaren, Brot, Kuchen, Limonaden, Cola, Eistees, Alkohol und rotes Fleisch besser meiden, um eine Übersäuerung des Körpers zu vermeiden.
Welche Pflanzenstoffe wirken besonders antientzündlich?
Es gibt viele sekundäre Pflanzenstoffe, die in unserem Körper antientzündlich wirken. In der Regel sind es Substanzen, die für die Schärfe und Farbe von Pflanzen verantwortlich sind. Da nicht erkannte entzündliche Prozesse im Körper Auslöser von Schmerzen sein können – so auch im Rücken – ist es sinnvoll, den Speiseplan mit solch antientzündlich wirkenden Lebensmittel zu ergänzen. Buntes Obst und Gemüse wie etwa Karotten, Tomaten, Paprikaschoten oder Aprikosen haben antioxidative Power. Lauchpflanzen geben beim Zerkleinern schwefelhaltige
Das Bindegewebe, aus dem Bänder und Sehnen bis hin zur Bandscheibe geformt sind und das auch Muskeln und Organe umhüllt, muss mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden, um seine Elastizität zu bewahren.
Insbesondere pflanzliche Lebensmittel haben eine gesundheitsfördernde Wirkung. Das hilft nebenbei auch beim Abnehmen – gut für Knochen, Gelenke und natürlich den Rücken.
Lauchöle frei, welche eine antibakterielle und blutverdünnende Wirkung haben und der Entstehung von Entzündungen vorbeugen bzw. diese zum Abklingen bringen können. Auch Ingwer punktet mit antientzündlichen und schmerzlindernden Inhaltsstoffen.
Welche Mineralstoffe und Vitamine unterstützen Muskulatur und Knochen? Kalzium, Magnesium, B-Vitamine und D-Vitamin unterstützen Muskeln und Knochen. Über eine ausgewogene Ernährung lassen sich Defizite vorbeugen. Getreideflocken, Nudeln, Reis, am besten aus Vollkorn, sowie Kartoffeln enthalten viele solcher Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Milch, Fisch und Co.: Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe wie Kalzium in Milch oder Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch. Wichtig: Bei Fisch auf anerkannt nachhaltige Herkunft achten. Wenn Nährstoff-Defizite etwa durch Krankheit oder aus anderen Ursachen bestehen, kann die Zufuhr von Mikronährstoffen (Vitamin C, D3, K2, Kalzium und Mangan) für die
Unterstützung von Knochen, Muskeln und Bindegewebe sinnvoll sein. Auch gut fürs Kreuz: Pflanzenextrakte wie Weihrauch, Kurkuma, Brokkoli und der bereits erwähnte Ingwer. Strukturgebende Spezialstoffe wie Kollagenhydrolysat, Glucosamin, Chondroitinsulfat können auch hilfreich sein.
Fakten
Seit Jahren setzt sich der emeritierte Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Mikrotherapie für die Integration von Natur- und Schulmedizin ein. 1997 gründete er das Grönemeyer Institut für Mikrotherapie in Bochum, später in weiteren Städten. Grönemeyer ist Autor zahlreicher Bestseller. In seinem aktuellen Buch „Meine Formel für einen gesunden Rücken“ veranschaulicht er, wie sich Rückenschmerzen aktiv lindern und vorbeugen lassen.
Gut fürs Kreuz: Pflanzenextrakte wie Weihrauch, Kurkuma, Brokkoli und Ingwer.
Prof.
Happy Back, happy Life!
ERGONOMIE
Dass man mit täglich langem Sitzen dem Rücken schadet, ist uns inzwischen allen bewusst. Doch häufig ist es gar nicht so leicht, rückenschonend durch den Tag zu kommen. Daher stellt sich die Frage, was man tun kann, um den Alltag möglichst ergonomisch und rückenfreundlich zu gestalten.
Die zwei wichtigsten Aspekte bei der Rückengesundheit sind Sport und eine adäquate Ausstattung. Von ergonomischen Büromöbeln über rückenschonende Bewegungsinitiativen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um den Körper mit kleinen Handgriffen bestmöglich zu unterstützen.
Der rückenschonende Morgen fängt mit einer Dehneinheit an, wobei kurze Dehnpausen – und sei es nur, sich auf dem Schreibtischstuhl kurz die Zeit zu nehmen, um den Nacken zu dehnen –enorm wichtig für die Entlastung und Entspannung der Rückenmuskulatur sind, egal ob in langen Phasen des Sitzens und anderweitiger Belastungen.
Bei ergonomischer Büroausstattung übernimmt inzwischen sogar teilweise der Arbeitgebende die Verantwortung. Aber auch im Homeoffice sollte man zumindest in manche Gadgets investieren. Vom höhenverstellbaren Schreibtisch oder rückenschonenden Stühlen gibt es verschiedene Ideen, die hilfreich sind. Auch kleinere Anpassungen, wie die richtige Bildschirmhöhe oder die Handynutzung auf Augenhöhe können Wunder bewirken. Viele Fitnessuhren oder smarte Armbänder haben Zeitlimits, die bei zu langem Sitzen dazu animieren, kurz aufzustehen oder sich zu dehnen.
Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist Bewegung. Wer allerdings Probleme mit dem Rücken hat, sollte vorsichtig sein und sich von einem Arzt oder Physiotherapeuten beraten lassen, welche Sportarten sich problemlos eignen. Generell ist Krafttraining wichtig, um explizit die Rückenmuskulatur
zu stärken. In vielen Fitnessstudios gibt es Kurse, die sich auf die Kräftigung der Rückenmuskulatur konzentrieren. Für diejenigen, die lieber zuhause Sport machen, lassen sich auch zahlreiche Videos im Internet finden. Wichtig ist hier, wie beim Sport immer, dass man auf die korrekte Ausführung der Übungen achtet.
Genauso wichtig wie Krafttraining ist ausreichende Bewegung. Für einen gesunden Rücken eignen sich vor allem Spaziergänge. Auch nur eine kleine Runde in der Mittagspause oder nach der Arbeit kann manchmal schon ausreichen. Am besten ist es natürlich, wenn man so viel Bewegung wie möglich in den Alltag einbauen kann, wie beispielsweise zur Arbeit oder zur Bahn zu laufen oder das Fahrrad zu nehmen. Diese niederschwellige Bewegung ist auch ideal, um den Kopf freizubekommen und trägt generell zur Gesundheit bei.
Wer abends auf der Couch entspannen will, sollte darauf achten in einer angenehmen Position zu liegen und den Nacken gegebenenfalls mit zusätzlichen Kissen zu stützen. Wer noch eine kurze Dehneinheit vor dem Schlafen gehen einbaut, tut sich selbst wirklich etwas Gutes.
Das Schlafen in Seitenlage
Gut ins Bett
SCHLAFGESUNDHEIT
Guter und erholsamer Schlaf ist Gold wert und enorm wichtig, um gut durch den Tag zu kommen, leistungsfähig für Arbeit oder Sport zu sein, und natürlich auch für die allgemeine Gesundheit. Denn im Schlaf regenerieren sich unser Körper und Geist. Was aber, wenn man einfach nicht gut schläft?
Auch kleinere Anpassungen, wie die richtige Bildschirmhöhe oder die Handynutzung auf Augenhöhe können Wunder bewirken.
Guter Schlaf ist kein Zufall, sondern lässt sich beeinflussen. Grundlegend sollte man für guten Schlaf einige Dinge berücksichtigen. Am erholsamsten schlafen die meisten Menschen bei Dunkelheit, Ruhe und einer kühlen Raumtemperatur –wobei es hier natürlich auch Ausnahmen gibt. Man sollte das Smartphone sowie andere Benachrichtigungen auf stumm schalten und im Idealfall auch vor dem Schlafengehen nicht mehr nutzen, um sich nicht so stark ablenken zu lassen. Feste Schlafens- und Aufstehzeiten vereinfachen außerdem das Einschlafen. Ebenso wie kein Koffein und wenig fettes Essen direkt vor dem Schlafengehen.
Darüber hinaus lässt sich das Schlafzimmer durch unkomplizierte Handgriffe perfekt gestalten. Eine ergonomische Matratze, die für das jeweilige Körpergewicht die richtige Härte hat und sich an die Körperform anpasst, ist eine wertvolle Investition in guten Schlaf. Darüber hinaus sind passende Kissen für die individuelle Schlafposition ein Must-have. Kissen lassen sich auch ideal auf Reisen mitnehmen, um überall Schlafkomfort
genießen zu können. Auch atmungsaktive Bettwäsche ist ein angenehmer Zusatz im Schlafzimmer. Wer möchte, kann auch auf ätherische Öle oder Sprays mit beruhigenden Stoffen, beispielsweise Lavendel, zurückgreifen.
Wer außerdem Geräusch- und Lichtempfindlich ist, sollte unbedingt Ohrstöpsel und Schlafmaske nutzen. So lässt es sich zuhause, wie auch in Hotelzimmern oder unterwegs, ungestört schlafen. Für technikaffine Personen gibt es smarte Gadgets wie Schlaftracker. Auch beruhigende Sounds zum Einschlafen sind sehr beliebt bei vielen Menschen.
Eine ergonomische Matratze, die für das jeweilige Körpergewicht die richtige Härte hat und sich an die Körperform anpasst, ist eine wertvolle Investition in guten Schlaf.
Text: Luisa Riek Foto: Anete Lusina/pexels
Text: Luisa Riek Foto: Ivan Oboleninov/pexels
mit leicht gebeugten Knien gilt als ideale Schlafhaltung, weil die Wirbelsäule dabei in ihrer natürlichen Krümmung liegt. Voraussetzung ist eine möglichst punktelastische Matratze.
Fitness für die Füße
FUSSGESUNDHEIT
Sie liegen nicht im Blickfeld und sind meist in Strümpfen versteckt. Dabei hätten unsere Füße deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient. Schließlich begleiten sie uns auf Schritt und Tritt, tragen unser Gewicht, dämpfen Stöße, führen Kräfte in Knie und Becken – und steuern über die Fußgewölbe die Stellung der Wirbelsäule.
Text: Gunnar von der Geest Foto: Alicia Zinn/pexels
Gerät dieses komplexe System aus dem Takt, zum Beispiel durch unpassende Schuhe, langes Sitzen, Stehen oder Bewegungsmangel, wandern die Probleme von den Füßen oft nach oben: Das Becken kippt, die Lendenwirbelsäule kompensiert, der Rücken schmerzt: Laut einer groß angelegten Studie unter mehr als 5.000 Erwachsenen in Deutschland, die das Robert Koch-Institut durchgeführt und 2021 veröffentlicht hat, litten im Erhebungszeitraum 61,3 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten unter Rückenschmerzen. Bei 15,5 Prozent waren diese sogar chronisch. Der Weiteren erklärten 45,7 Prozent, dass sie Nackenschmerzen hatten. Experten wie Orthopäden oder
Schuhe engen die Zehen ein oder verlagern aufgrund zu hoher Absätze die Last nach vorn.
Biomechaniker an Olympiastützpunkten, die Hochleistungsathleten unterschiedlicher Sportarten zusammenführen, fangen bei der Ursachen-Forschung von Rückenund Nackenschmerzen meist ganz unten an: Häufig ist nämlich die Muskulatur in den Füßen zu schwach.
Schuhe engen die Zehen ein oder verlagern aufgrund zu hoher Absätze die Last nach vorn. Weiche, instabile Sohlen nehmen den Füßen zudem wichtige Sinnesreize. Was hilft? Vier „Problem-Löser“. Erstens: passendes Schuhwerk. Maßgeblich sind Länge, Weite und Zehenfreiheit. Die Sohle sollte torsionsstabil sein, der Vorfuß ausreichend flexibel. Eine Daumenbreite Platz vor den längsten Zehen ist ein guter Richtwert. Da über den Tag hinweg die Füße länger und breiter werden, sollten neue Schuhe abends anprobiert werden. Zweitens: Fußgymnastik oder auch kleine Übungen, zum Beispiel die Fußsohlen über einen Tennisball hin und her rollen. Regelmäßige Aktivierungen der „Laufwerkzeuge“ sind dabei effektiver als lange Trainingseinheiten.
Da über den Tag hinweg die Füße länger und breiter werden, sollten neue Schuhe abends anprobiert werden.
Drittens: das sogenannte Grounding, herkömmlich besser bekannt unter „Barfußgehen“ auf nicht scharfkantigen Untergründen. Der direkte Kontakt mit dem Boden stärkt die kurzen Fußmuskeln und verbessert die Sensorik. Auch hier gilt: Anfangs nicht übertreiben, sondern die „Dosis“ langsam steigern, besonders nach
vielen Jahren in stark gedämpften Schuhen. Und viertens bei ärztlich diagnostizierten, gravierenden Fehlstellungen der Füße: orthopädische Einlagen. Diese sind kein Widerspruch zum Training, sondern bieten eine Entlastung oder Korrektur.
Doch auch ohne krankhaften Befund können hochwertige Schuheinlagen aus dem Fachhandel einen signifikanten Mehrwert für die „Fuß-Fitness“ bieten. Wichtig ist, dass diese Produkte über eine dynamische Mittelfußbrücke einen dauerhaften Kontakt zwischen Schuh und Fuß herstellen – im Alltag, Beruf und Sport. Oder wo unsere Füße sonst noch eine tragende Rolle im Leben spielen.
Dynamisches Fundament – gesunde Füße!
Zu den häufigsten „Volkskrankheiten“ gehören Fußschmerzen. Einlegesohlen sorgen für Linderung. Aber nur, wenn sie den Fuß nicht in ein Korsett zwängen, sondern ihn aktivieren.
Füße sind unsere Fundamente – und anatomische Meisterwerke: Sie verfügen zusammen über 52 Knochen, knapp 30 Gelenke, 60 Muskeln, mehr als 100 Bänder und 200 Sehnen. Da ist es nicht verwunderlich, dass selbst kleinere Schwachstellen in diesem komplexen System größere Folgen haben können. Nach der bislang umfassendsten Fußmess-Studie in der Bundesrepublik, durchgeführt vom Deutschen Schuhinstitut und dem Bundesverband der Schuhund Lederwarenindustrie mit knapp 5.000 Teilnehmenden, kommen 98 Prozent der Bevölkerung mit gesunden Füßen zur Welt. Als Erwachsene leiden jedoch etwa 60 Prozent unter Fußproblemen. Ursache hierfür sei vor allem unpassendes Schuhwerk. Doch auch Fehlbelastungen, zum Beispiel langes Sitzen und Stehen, sowie starre Einlagen können Probleme bereiten. Welche positiven Effekte dynamisch wirkende Einlegesohlen auf die FußFitness haben, erklärt Til Wagner, Senior Brand Manager von Currex.
Herr Wagner, was war die Initialzündung für die Gründung von Currex vor mehr als 20 Jahren?
Gegründet wurde Currex von Björn Gustafsson, der 1989 Junioren-Weltmeister im Triathlon war, aber bereits mit 23 Jahren seine Karriere aufgrund einer Überlastungsverletzung beenden musste. Nach dem Studium der Sportwissenschaft widmete er sich intensiv der Bewegungsanalyse
Til Wagner, Senior Brand Manager, CURREX GmbH
Durch ihre dynamische Struktur und die innovative Drei-Zonen-Technologie wird der Druck im Schuh gleichmäßig verteilt.
Weitere Informationen unter: www.currex.de
mit dem Schwerpunkt „Fußgesundheit“. Die von Currex entwickelten Einlegesohlen richten sich gleichermaßen an Freizeit- und Leistungssportler unterschiedlicher Disziplinen, aber auch an all jene, die abends nicht das Gefühl schmerzender und völlig erschöpfter Füße haben wollen.
Welche Philosophie steckt hinter den Einlegesohlen von Currex? Basierend auf jahrelanger Expertise und Forschung entstanden unsere Performance Insoles, die für einen ganzheitlichen Kraftschluss sorgen. Dies bedeutet: Als entscheidendes Bindeglied zwischen Fuß und Schuh unterstützen die Einlegesohlen bewegungsorientiert und arbeiten aktiv mit den Füßen zusammen. Durch ihre dynamische Struktur und die innovative Drei-Zonen-Technologie wird der Druck im Schuh gleichmäßig verteilt. Das Resultat: spürbar mehr Komfort und eine verbesserte Kraftübertragung, sodass die Füße weniger schnell ermüden. Im Gegensatz zu klassischen Orthopädiesohlen soll die Currex Insole keine strukturelle Veränderung herbeiführen; sie fördert vielmehr die individuelle Bewegung. Auch im höheren Alter können unsere „Gehwerkzeuge“, die so einzigartig wie ein Fingerabdruck sind, immer noch etwas dazulernen.
Wie findet man das passende Sohlen-Modell?
Einerseits sind unsere Produkte und entsprechende Bewegungsanalyse-Tools an rund 400 Stellen im Handel zum Beispiel Sportfachgeschäften zu finden. Andererseits können Interessierte online über unseren Currex Insole Finder ein Foto ihrer Füße hochladen und dieses KI-gestützt auswerten lassen. Mit einer 60-tägigen Zufriedenheitsgarantie kann man die Currex Insole absolut risikofrei testen.
Barfußgehen stärkt die kurzen Fußmuskeln und verbessert die Sensorik.
Currex – Partner Content
Bewegung ist alles
FABIAN HAMBÜCHEN
GROSSES INTERVIEW
Olympiasieger Fabian Hambüchen erklärt, warum Rückengesundheit mit Bewegung beginnt und wie mentale Stärke dabei hilft, dauerhaft aktiv zu bleiben.
Text: Andreas Schack
Foto: Vitesse/Fabian Hambüchen
Wer Kunstturner Fabian Hambüchen begegnet, trifft auf einen Mann mit vielen Talenten. Ob als Speaker auf der Bühne, als Tänzer bei „Let‘s Dance“, als Moderator bei Eurosport oder als Crossfit-Botschafter im Gym. Bewegung gehört für ihn ganz selbstverständlich zum Alltag. Nicht weil er muss, sondern weil er will. Und weil er weiß, wie schnell sich der Rücken meldet, wenn man zu lange stillhält. „Mir geht es erstaunlich gut“, sagt der 37-jährige Goldmedaillengewinner über seinen Rücken. „Viele denken, dass ich nach meiner Turnerkarriere angeschlagen sein müsste. Aber ehrlich gesagt bin ich da ziemlich gut rausgekommen.“ Einige Verletzungen hat er überstanden. Die Schulter machte nach der Karriere nochmal Probleme. Doch den Rücken hält er sich durch
Ob Schwimmen, Crossfit oder Nordic Walking. Hauptsache es macht Spaß. Dann bleibt man auch dabei.
regelmäßiges Training stabil. „Wenn ich viel im Auto sitze oder unterwegs bin und weniger mache, dann zwickt es schon mal. Aber solange ich dranbleibe, ist alles schmerzfrei.“
Bewegung im Alltag
Der Rücken sei ein Frühwarnsystem, sagt Hambüchen. Besonders in Zeiten von Homeoffice und Bewegungsmangel. „Spätestens wenn es irgendwo zieht, sollte man aktiv werden, besser aber noch vorher schon anfangen.“ Für ihn ist Bewegung das A und O. Und wer sagt, er habe keine Zeit für Sport, dem entgegnet er entschieden: „Wenn man wirklich will, dann findet man die Zeit. Zwanzig bis dreißig Minuten reichen oft schon aus. Nicht täglich, aber regelmäßig.“ Dafür müsse es nicht immer gleich ein Fitnessstudio sein. „Spazierengehen ist der einfachste Einstieg“, rät er. Handy weg, raus an die Luft, egal bei welchem Wetter.“ Hambüchen selbst geht täglich mit seinem Hund raus, zwei Mal mindestens, jeweils eine Dreiviertelstunde. „Das bringt schon viel.“ Im Alltag lasse sich oft mehr tun, als viele glauben. „Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, öfter mal stehen oder sich bewusst strecken. Das hilft schon enorm.“
Für alle, die ihren Rücken gezielt trainieren wollen, empfiehlt er Klassiker wie Kreuzheben und Glute-Bridges – eine der Brücke ähnliche Übung für den Po und den unteren Rücken. Noch wichtiger sei aber, überhaupt in Bewegung zu kommen. „Ob Schwimmen, Crossfit oder Nordic Walking. Hauptsache es macht Spaß. Dann bleibt man auch dabei.“ Und wenn
die Motivation mal fehlt? Dann hilft bei ihm: seine Frau. „Wenn ich mal keine Lust habe, kommt garantiert eine Ansage. Und das ist auch gut so.“ Begeistert ist Hambüchen auch von Crossfit. „Da bist du nach 12 Minuten schon mal komplett im Eimer, aber auch total zufrieden. So eine Einheit am Tag sollte man sich immer freischaufeln.“ Heute trainiere er nicht mehr wettkampforientiert, sondern für sich selbst. „Ich will fit und gesund bleiben. Das ist mein Antrieb.“ Mit seiner Frau trainiert er fünf- bis sechsmal pro Woche. „Wir motivieren uns gegenseitig, manchmal gemeinsam, manchmal mit unterschiedlichen Plänen.“
Fit sein im Kopf
Was viele unterschätzen, ist die mentale Komponente. Als Speaker spricht Hambüchen oft über mentale Stärke. Ein Thema, das auch in Sachen Rückengesundheit eine Rolle spielt. „Wer sich ständig über Dinge ärgert, raubt sich wichtige Energie. Diese Kraft fehlt dann später, um etwas Gutes für sich zu tun.“
Sein Trick: Atemübungen, inspiriert vom Eisbaden. „Drei Sekunden einatmen, drei aus, dann fünf, sieben, zehn. Damit beruhigt man sich, senkt den Puls und wird wieder klar im Kopf.“ Diese Technik helfe ihm, nach anstrengenden Tagen runterzukommen oder sich zu fokussieren.
„Man kann mit der richtigen Atmung gezielt Stress abbauen. Das ist ein mächtiges Werkzeug.“ So verbindet sich für ihn das Körperliche mit dem Geistigen. „Alles ist Training, physisch wie psychisch.
Beim Körpertraining verstehen wir das alle sofort. Beim Kopf dauert es oft etwas
länger.“ Ob Spaziergang, Atemtechnik oder kurze Sporteinheit, wer seine Routinen findet, bleibt länger gesund. Oder, wie Hambüchen es formuliert. „Motion is Lotion – Bewegung ist wie ein Schmiermittel für den Körper.“
Hambüchen live erleben
Wer Fabian Hambüchen live in Bewegung sehen möchte, hat in den kommenden Monaten gleich mehrfach Gelegenheit dazu. Im Herbst geht er auf große Tour mit der „Let‘s Dance Show“, die in rund zwanzig Städten Station macht. Außerdem ist er regelmäßig in der beliebten Galileo-Reihe „Real Survivor“ zu sehen, wo er sich Extremsituationen stellt, die nicht nur körperlich fordern. Auch dort zeigt er, dass Bewegung weit mehr ist als Sport allein.
Lieblingsrückenübung:
Glute Bridges Motivation: Einfach loslegen, dann läuft‘s. In Bewegung kommen: Mit regelmäßigen Spaziergängen. Früh- oder Spätaufsteher: Definitiv früh. Nach dem Training: Erstmal ein Proteinshake. Musik beim Training: Am liebsten Hard Rock
Innovative Apps auf Rezept
DIGITALE GESUNDHEITSANWENDUNGEN „
Seit 2020 können Ärzte und Therapeuten auch „Apps auf Rezept“ verordnen. Diese sollen helfen, die wachsende Anzahl von Patienten bei knappen Ressourcen gut zu versorgen.
Text: Gunnar von der Geest
Foto: Nappy/unsplash, Porträt: Mariia Streltsova
Herr Doktor, ich habe vorab recherchiert, leide wohl unter Krankheit xy und würde folgende Tabletten präferieren…“ Zunehmend berichten Ärzte davon, dass ihre Patienten via Internet bereits Anamnese und Behandlungsplanung vorgenommen haben. Einerseits ist es zu begrüßen, wenn sich Menschen aufgeschlossen gegenüber digitalen Anwendungen zeigen. Andererseits birgt vor allem die „Selbstdiagnose“ aufgrund von mehr oder weniger seriösen Web-Portalen und Blogs zahlreiche Gefahren. Zumal es kein Zufall ist, dass in Deutschland die gesamte Ausbildung vom Medizinstudium bis zum Facharzt bis zu zwölf Jahre dauert. Eine innovative Entwicklung, die von wichtigen „Playern“ im Gesundheitsweisen gefördert wird, sind indes „Apps auf Rezept“, offiziell als „Digitale Gesundheitsanwendungen“ (DiGA) bezeichnet. Vor fünf Jahren führte Deutschland – als erstes Land – DiGA ein und leistete damit international Pionierarbeit. Im Gegensatz zu Gesundheits- und Fitness-Apps, die beispielsweise Kalorien oder Schritte zählen, handelt es sich bei DiGA um nach strengsten Regeln zertifizierte Medizinprodukte für Smartphones,
Durch die Verschreibung von DiGA entfällt die Notwendigkeit für viele Routine-Besuche beim Arzt oder in der Physiotherapie.
Tablet-PCs oder Computer. Ärzte und Therapeuten können entsprechende Apps verordnen, die bei der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen sollen. Alle gesetzlich Krankenversicherten haben Anspruch auf eine Versorgung mit DiGA. Die Krankenkassen versenden einen Freischaltcode, mit dem ihre Mitglieder die DiGA aktivieren können. Laut Recherchen der „Apotheken Umschau“ (15.8.2025) belaufen sich die Entwicklungskosten je App auf bis zu eine Million Euro. Hinzu kämen 300.000 bis 950.000 Euro für Zertifikate zu Datenschutz, Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit. Derzeit sind 44 Apps unbefristet beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
gelistet (Stand: 21.7.2025). Eine Übersicht zeigt alle erstattungsfähigen DiGA und die jeweiligen Erkrankungen, bei denen sie eingesetzt werden können.
„DiGA erlauben Ärzten eine kontinuierliche Betreuung ihrer Patienten auch über größere örtliche und zeitliche Distanzen hinweg. Sie dokumentieren beispielsweise Übungen, welche die Personen zu Hause machen. Das ermöglicht den Behandlungsteams, Fortschritte zu verfolgen und bei Problemen früh zu unterstützen“, erklärt Prof. Dr. Georg Osterhoff. Der 44-Jährige übernahm zum 1. Juli 2025 die Professur für Traumatologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Durch die Verschreibung von DiGA entfällt die Notwendigkeit für viele Routine-Besuche beim Arzt oder in der Physiotherapie. Das spart Kosten für das Gesundheitssystem und schafft Ressourcen für eine tiefergehende Betreuung“, ergänzt Osterhoff, zugleich Ärztlicher Direktor (Unfallchirurgie, Orthopädie) am BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin – und Digitalisierungsexperte im Medizinbereich. Fünf Jahre nach Einführung der „App auf Rezept“ besteht allerdings noch „Luft nach oben“. Laut Analyse des Zentralinstituts (ZI) für die kassenärztliche Versorgung gab es 2024 rund 400.000 Verordnungen für DiGA, aber etwa 700 Millionen kassenärztlich verordnete Arzneimittel. Die „Operation DiGA“ ist eben komplex und erfordert viel Aufklärungsarbeit.
Prof. Dr. Georg Osterhoff, Professor für Traumatologie der Charité –Universitätsmedizin Berlin
DiGA erlauben Ärzten eine kontinuierliche Betreuung ihrer Patienten auch über größere örtliche und zeitliche Distanzen hinweg.
Welche DiGA gibt es? Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt alle erstattungsfähigen DiGA auf, u. a. für folgende Erkrankungen: Stoffwechsel (z. B. Diabetes), HerzKreislauf, Krebs, Muskeln/Knochen/ Gelenke, Psyche (z. B. Depressionen), Nervensystem, Geschlechtsorgane, Ohren (z. B. Tinnitus), Sprech- und Sprachzentrum, Verdauungstrakt. www.diga.bfarm.de
Deutschland als Vorreiter: Rückentherapie jetzt auch per App möglich
Therapie im eigenen Wohnzimmer? In Deutschland ist das jetzt möglich.
Es gibt sie noch, die Innovationen „Made in Germany“ – zum Beispiel im Gesundheitswesen. Dass digitale Anwendungen und Services in verschiedenen Lebenssituationen hilfreich sein können, ist längst bekannt. Nun aber sind ausgewählte Gesundheits-Apps auch per Rezept vom Arzt erhältlich und für Patienten kostenfrei: ein Meilenstein für die Gesundheitsversorgung und ein System, das ganz Europa nun nach deutschem Vorbild umsetzen will. Gerade für Patienten mit Problemen im Muskel-Skelett-Bereich erö� nen die „Apps auf Rezept“ ganz neue Möglichkeiten und nehmen eine der großen Volkskrankheiten in Angri�. Aber wie funktioniert das?
Wenn Andrea Seiber * zu ihrer täglichen Physiotherapie-Sitzung geht, muss sie nur das Zimmer wechseln. Die 54-Jährige arbeitet seit längerem in einer Münchner Rechtsanwaltskanzlei, vor Ort oder auch im Homeoffice, und sitzt dabei zu oft und zu lange vor dem Computer. Die Folge: hartnäckige Schmerzen im unteren Rücken und ein zunehmend eingeschränktes Leben, egal ob bei der Arbeit oder im Privaten. Nach und nach wurde das Thema Rückenschmerz für Andrea Seiber so zum täglichen Begleiter.
Eine neue Therapieform, die sich anpasst Bis sie vor einigen Wochen bei ihrem Arzt eine neue Therapieform kennenlernte: Eine „App auf Rezept“ mit dem Namen eCovery, ein Kunstwort mit Anlehnung an „recovery“ (Genesung), die eine medizinisch fundierte Physiotherapie von zuhause ermöglicht. Die App führt Andrea Seiber seitdem fast täglich durch ein Therapieprogramm von 20 bis 30 Minuten. Videoanleitungen erklären jede Übung und weisen auf die richtige Ausführung hin. Auch Wissenswertes zu ihrem Leiden und kleine Alltagsübungen sind in der App vorhanden – und darüber hinaus eine Terminfunktion, die zuverlässig an die anstehenden Trainings erinnert. Das Beste an der digitalen Gesundheitsanwendung ist aber die Anpassung an ihre
Nutzer: Aus den Feedbacks von Andrea Seiber lernt die eCovery-App und passt das Therapieprogramm individuell für sie an. So kommt jeder Schmerzpatient in seinem eigenen Tempo voran, jederzeit und überall.
Ärzte und Physiotherapeuten stehen für die Inhalte ein
Die eCovery-App ist ein Medizinprodukt und wurde von Ärzten und Physiotherapeuten entwickelt. Einer davon ist Jens Bentlage: Seit über 20 Jahren behandelt er Patienten in seiner eigenen Praxis – und viele Übungen in der App sind aus seiner Feder. „Wir wollen praxisnahe, wirksame Therapien nach Hause ins Wohnzimmer bringen“, erklärt er. „Deshalb achten wir darauf, dass in jeder Therapiesitzung alles zusammenpasst und die Anleitung leicht verständlich ist.“ Zusammen mit seinem Kollegen Gerd, ebenfalls Physiotherapeut, ist Jens Bentlage in vielen Videos zu sehen.
Die Therapie-App ist für den Einsatz speziell zuhause entwickelt und kommt mit Stuhl, Handtuch und gelegentlich einer Wasser�asche aus.
Mehr über die neue Therapie-App eCovery gegen Rückenschmerzen erfahren Sie unter: www.ecovery.de
Er erklärt Übungen, zeigt die korrekte Ausführung und macht auch deutlich, welche Ziele hinter welcher Bewegung stecken. So verstehen Patienten den Sinn jeder Übung und können selbst bestmöglich zu ihrer Genesung beitragen. Und das ohne zusätzliche Trainingsgeräte: Die Therapie-App ist für den Einsatz speziell zuhause entwickelt und kommt mit Stuhl, Handtuch und gelegentlich einer Wasserflasche aus.
Rezept vom Arzt, Code von der Krankenkasse
Zwei Wege führen zur Therapie-App gegen Rückenschmerzen: Der Hausarzt oder Orthopäde kann eCovery einfach per Rezept verordnen, die Patienten senden das Rezept an ihre Krankenkasse und erhalten einen Freischaltcode zurück. Das geht über die verschiedenen Kanäle der Krankenkassen. Noch einfacher geht es bei eCovery selbst: Mit einem Rezept-Service, bei dem man seine Verordnung kurzerhand fotografiert und hochlädt – das ist in einer Minute erledigt. Alternativ dazu können Patienten auch eine bereits vorliegende Diagnose bei ihrer Krankenkasse nachweisen und sich dort direkt um einen DIGA-Code bemühen. In beiden Fällen vergeben die Kassen den Code innerhalb weniger Tage per Brief. Für die Versicherten entstehen dabei keinerlei Kosten.
Die erste App speziell für die Lendenwirbelsäule
Mit der eCovery-App wurde 2025 erstmals eine Therapie zugelassen, die speziell für den unteren Rücken entwickelt wurde. Sie zielt auf die Linderung von Schmerzen und die Verbesserung der Beweglichkeit ab und ist eine absolute Neuheit. Denn nur wenige Apps können tatsächlich vom Arzt verschrieben werden – es herrschen höchste Ansprüche an Datenschutz, Patienten-
sicherheit und die Qualität der Inhalte. Insgesamt haben nur knapp 60 solcher Anwendungen die Zulassung erhalten, im Bereich Physiotherapie gibt es bislang kaum eine Handvoll. Diese sind dafür entsprechend weit entwickelt, bieten meist Inhalte für bis zu 12 Wochen Therapie und damit eine konstant hochwertige Betreuung ohne erneute Arztbesuche – und ohne Nebenwirkungen. Für Andrea Seiber hat sich mit eCovery das Wohnzimmer zur Physiopraxis verwandelt. Und der Weg zurück zu einem schmerzfreien Leben ist wortwörtlich kürzer geworden.
Name von der Redaktion geändert
Auch Wissen zur Erkrankung spielt eine Rolle. Physiotherapeut Jens Bentlage erläutert in Ruhe alle Details.
-20%* RABATT MIT CODE KT6D
SO LÖSEN SIE MICH EIN: Geben Sie Ihren Angebotscode in das Feld „Rabattcode oder Gutscheincode" auf der Seite „Zahlung" ein. *Angebotsbedingungen: Das Angebot von 20% Rabatt gilt auf Bestellungen, die bis zum 31.10.2025 um 23:59 Uhr bei uns eingehen. Es können Versandkosten anfallen. Rückgaben sind kostenlos. Ausnahmen gelten und eine Liste aller ausgeschlossenen Artikel ist unter boden.com/Ausnahmen verfügbar. Dieses Angebot ist einlösbar unter boden.com und ausschließlich für Privatkunden, gewerbliche Wiederverkäufer sind davon ausgeschlossen. Für bereits getätigte Einkäufe ist das Angebot nicht gültig. Das Angebot ist nur einmal einlösbar und gilt nicht in Verbindung mit weiteren Rabatt-Aktionen oder sonstigen Sonderangeboten. Unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen finden Sie unter boden.com/AGB. JP Boden (Netherlands) B.V., Konnetlaantje 4, 1435HW Rijsenhout. Firmennummer: 75806630