Das neue Magazin über Natur, Gesundheit und Bewusstsein
natur heilkraft
Januar - März 2026
Ausgabe 1/26
Preis 4,95 €

Wo Wärme heilt

Kälte
Wenn die Natur ihre Apotheke öffnet Das Heilwissen der Tiere und Tiere unsere Seele berühren und stärken
Warum wir Wälder & Wasser mehr denn je brauchen
MERAN & UMGEBUNG UND VINSCHGAU
Das Gerstl Mals
Amaril Kastelbell
Tonzhaus Schnalstal
Schulerhof Naturns
Waldhof Rabland
Golserhof Dorf Tirol
Zirmerhof Riffian
Waltershof Ulten
EISACKTAL
Sporthotel Zoll Sterzing
Gassenhof Ratschings
Rainer Ratschings
Valserhof Vals
Lärchenhof Meransen
Tratterhof Meransen
Taubers Unterwirt Feldthurns
Lüsnerhof Lüsen
DOLOMITEN
Erica Deutschnofen
Pfösl Deutschnofen
Vajolet Tiers
Cyprianerhof Tiers
Bad Ratzes Seis am Schlern
Terentnerhof Terenten
Montis Reischach
Drumlerhof Sand in Taufers
Falkensteiner Antholz Antholz
Magdalenahof St. Magdalena
Berghotel Sexten Sexten
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MIT DER NATUR.

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Wenn die Natur uns auffängt –Natur als Rettungsanker

Es gibt Tage, an denen uns Menschen müde machen. Nicht alle Menschen sind uns wohlgesinnt, nicht alle sind heil.
Wir alle kennen sie – diese Begegnungen mit „speziellen“ Menschen, in denen wir uns unverstanden, ausgelaugt oder schlicht fehl am Platz fühlen. Doch dann gibt es einen Ort, an dem alles leichter wird: die Natur.
Draußen, wo der Wind keine Meinung hat und das Moos kein Urteil fällt, dürfen wir einfach sein. Die Bäume fragen nicht, warum wir traurig sind. Der Himmel kommentiert unsere Taten nicht. In der Stille eines Waldes, im warmen Blick eines Tieres, im Rauschen eines Flusses finden wir etwas, das uns Menschen manchmal fehlt: bedingungslose, unkommentierte Präsenz.

Besuchen Sie uns online:
Ein Spaziergang zwischen alten Buchen kann mehr Trost spenden als ein langes Gespräch. Ein Pferd, das sich ohne Angst und aus freien Stücken uns anschließt, weil es bei uns sein möchte, erinnert uns daran, dass Vertrauen möglich ist. Und wer je erlebt hat, wie ein Tier unsere eigenen Emotionen zu spüren scheint – ohne Worte, ohne Ratschläge – weiß, dass Verständnis nicht immer Sprache braucht.
Vielleicht ist es genau das, was wir in schwierigen Zeiten so dringend brauchen: eine Rückverbindung zu dem,


was echt ist. Die Natur zeigt uns, wie man loslässt, wie man wächst, wie man Fülle lebt, wie man still heilt. Sie verlangt nichts – und schenkt doch so viel.
In dieser Ausgabe widmen wir uns der Kraft, die aus der Natur entsteht, wenn das Leben uns beutelt. Wir erzählen von Kindern, die in Wald und Wiese Frieden und Geborgenheit finden, von Tieren, die zu Gefährten in dunklen Stunden wurden, und von der leisen Magie des morphogenetischen Feldes, das uns immer wieder erinnert, dass alles mit allem verbunden ist. Und wir selbst im scheinbar dunkelsten Dickicht eines Waldes niemals allein sind.
Denn manchmal ist der sicherste Ort nicht ein Zuhause aus vier Wänden –sondern ein Ort aus Wind, Fell, Erde, Licht und Sternenstaub.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Lisa Gutzelnig
@heilkraft_natur_das_magazin cda.verlag.com/heilkraft-natur l.gutzelnig@cda-verlag.com
Inhalt
JANUAR - MÄRZ 2026
06 NATUR-NEWS
Aktuelle Meldungen und spannende
Entdeckungen aus der Welt der Natur News
Naturschutz
10 FASZINIERENDE TIERFAKTEN
Überraschende Tierfakten, die zeigen, wie faszinierend und emotional Tiere wirklich sind
12 POSIDONIA OCEÁNICA –NEPTUNGRAS
Warum Neptungras ein jahrtausendealter Schatz des Mittelmeers – und gefährdet – ist
Treffpunkt Natur
16 WENN TIERE HEILEN
Roswitha Zink, Gründerin des Lichtblickhofs, erklärt im Interview die Kraft tiergestützter Therapie

Mit wärmenden
Gewürzen und vitalen Lebensmitteln bringen wir unseren Körper in Balance

Heilkraft Natur
22 HEILSAME KÄLTE
Eisige Temperaturen fördern Regeneration, Immunstärke und innere Balance zugleich
26 DIE HEILKRAFT DER NATUR
Warum wir gesunde Wälder, bunte Wiesen und frisches Wasser mehr denn je brauchen
30 ALLES IST ENERGIE
Das faszinierende Phänomen des morphogenetischen Feldes
34 HEILSAMES KAMINFEUER
Knisterndes Feuer als natürliche Quelle für Ruhe, Geborgenheit und mentale Erholung

Wie der Lichtblickhof mit Therapietieren besondere Momente der Nähe schafft 16
Viele Menschen berichten, dass die Natur selbst wie eine therapeutische Begleiterin wirkt 26

Naturapotheke
36 IMMUNSYSTEM NATÜRLICH
STÄRKEN
Mit dem gezielten Einsatz von Vitalstoffen kann man seinem Körper Gutes tun
40 DAS HEILWISSEN DER TIERE
Wenn die Natur ihre eigene Apotheke öffnet und sich selbst heilt
Gesellschaft
46 GENIESS DICH GESUND
Wer beim Essen nur an Transfette und Kalorien denkt, vergisst, dass Genuss dem Körper guttut
50 WIR SIND HERDENTIERE, DIE IM NEBEL STEHEN
Im Bann der Zugehörigkeit werden Trends, Meinungen und Bilder verfolgt, bis wir vergessen, wer wir wirklich sind
54 VOM MANGEL IN DIE FÜLLE
Warum wahre Fülle ein Bewusstseinszustand ist – kein äußerer Besitz
Heilsame Rituale
58 DIE RAUNÄCHTE
Wir werfen einen Blick auf die Ursprünge und die Rituale für zwölf besondere Nächte
62 WIE DIE RICHTIGE ERNÄHRUNG
DEN STOFFWECHSEL AKTIVIERT
Kleine Küchenrituale, die Verdauung fördern und Lebendigkeit zurückbringen
Heilsame Orte
66 DER JAKOBSWEG
Für viele Menschen ist der Jakobsweg ein Rettungsanker und eine "Reise der Seele"
70 TOSKANA IM SPÄTSOMMER
Umgeben von Olivenbäumen und Wildkräutern kann die eigene Balance wiedergefunden werden
72 TEUTOBURGER WALD
Dieser Wald ist nicht nur ein Naturparadies, sondern auch eine der traditionsreichsten Heilbäder- und Kurregionen Deutschlands
Naturkosmetik
74 AYURVEDISCHE KOSMETIK
Erica Ramsay und Ewa SchiffmannRamsay erklären wie ayurvedische Naturkosmetik wirkt

Wie die Rückbesinnung auf die Ursprünge uns zurück zum Wesentlichen führt - besonders spürbar in den Rauhnächten 58
Ein Plädoyer für Selbstbestimmung und innere Freiheit
Natur-News

Text: Lisa Gutzelnig
Medizin-Nobelpreis für T-Zellen-Forscher
Entdeckung der regulatorischen T-Zellen eröffnet neue Wege bei Autoimmunerkrankungen, Krebs und Transplantationen.
Der diesjährige Medizin-Nobelpreis ehrt die Entdeckung der sogenannten regulatorischen T-Zellen (Tregs). Diese Zellen verhindern, dass das Immunsystem den eigenen Körper angreift. Auf dieser Grundlage könnten künftig Therapien zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, Krebs oder Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen entstehen, wie Experten erläutern.
Den mit rund elf Millionen schwedischen Kronen (etwa eine Million Euro) dotierten Preis teilen sich Shimon Sakaguchi (Japan), Mary Brunkow und Fred Ramsdell (beide USA) für die Entdeckung der peripheren Immuntoleranz.
Zentral für die Kontrolle des Immunsystems sind die von Sakaguchi in den 1990er-Jahren entdeckten Tregs. Sie wirken wie körpereigene Sicherheitskräfte: bremsen andere T-Zellen, verhindern Autoimmunreaktionen und sorgen dafür, dass das Immunsystem nach einer Abwehrreaktion wieder zur Ruhe kommt. Während in der Thymusdrüse bereits T-Zellen eliminiert werden, die körpereigene Strukturen erkennen – ein Prozess, der als zentrale Toleranz bezeichnet wird –, verhindern die regulatorischen T-Zellen, dass überlebende schädliche T-Zellen das eigene Gewebe angreifen.
bit.ly/hn-nobelpreis

Luca Lorenz – Europas Naturfotograf 2025
Der 20-jährige Berliner begeistert mit spektakulären Tieraufnahmen und beweist, dass echtes Talent stärker wirkt als jede KI.
„Die Leute denken: Das ist KI – das kann gar nicht echt sein“, sagt Luca Lorenz und lacht. Die Presse nennt ihn bereits „einen der spannendsten Tierfotografen Deutschlands“ und „einen der besten seiner Generation“. Der 20-Jährige sieht aus wie der Junge von nebenan. Auf seinem YouTube-Kanal nimmt er seine Follower mit, wenn er mit dem alten Drahtesel zu einem See in der Nähe von Berlin fährt, wo seine Familie lebt.
Lorenz’ Motive sind oft alltäglich, die Ergebnisse dafür umso spektakulärer. Dafür wurde er jetzt zum Europäischen Naturfotografen 2025 gekürt – nur eine Woche, nachdem er beim „Wildlife Photographer of the Year“ als Rising Star ausgezeichnet wurde.

Korallensterben vor Florida
Nach Jahrtausenden sind Elchhorn- und Hirschhornkoralle verschwunden – das Ökosystem der Riffe steht vor einem Umbruch.
Zwei Jahre nach der Rekordhitzewelle von 2023 haben Forschende bestätigt, dass zwei ikonische Korallenarten, die seit über 10.000 Jahren vor der Küste Floridas existierten, nun ausgestorben sind. Sowohl die Elchhornkoralle (Acropora palmata) als auch die Hirschhornkoralle (Acropora cervicornis) überlebten zuletzt nur noch an vereinzelten Riffen.
Eine im Oktober 2025 in Science veröffentlichte Studie belegt nun: Es sind so wenige Exemplare übrig, dass sie im Ökosystem keine funktionelle Rolle mehr spielen. „Dieses Ökosystem ist für immer verändert“, sagt Ross Cunning, Korallenbiologe am John G. Shedd Aquarium in Chicago.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden die Riffe Floridas wiederholt von Korallenbleichen heimgesucht, ausgelöst durch steigende Wassertemperaturen. Die Hitzewelle 2023 traf Florida besonders früh und heftig: Die Meerestemperaturen lagen über 41 Tage lang bei mehr als 31 °C – zwei- bis viermal länger als je zuvor gemessen.
bit.ly/hn-koralle



Neue „Super-Erde“ entdeckt
Astronomen finden mit Gliese 251 c einen erdähnlichen Exoplaneten in der habitablen Zone – Hoffnung auf Lebensspuren.
In kosmischer Nachbarschaft haben Astronomen einen Exoplaneten entdeckt, den sie als „Super-Erde“ bezeichnen. Gliese 251 c, rund 18 Lichtjahre von der Erde entfernt, umkreist den roten Zwergstern Gliese 251 in der sogenannten habitablen Zone – also in jenem Bereich, in dem Leben möglich sein könnte.
Daten deuten darauf hin, dass der Planet eine ähnliche Gesteinszusammensetzung wie die Erde hat und fast viermal so massereich ist. Ein internationales Forschungsteam entdeckte Gliese 251 c durch die Auswertung von über 20 Jahren gesammelter Archivdaten.
Schon in wenigen Jahren könnten neue Großteleskope die Atmosphäre des Planeten auf mögliche Lebensspuren untersuchen, berichten US-Wissenschaftler im Astronomical Journal. „Der Exoplanet befindet sich eindeutig in der lebensfreundlichen Zone seines Sterns“, erklärt Co-Autor Suvrath Mahadevan von der Pennsylvania State University.
bit.ly/hn-supererde
Auszeichnung für naturnahe Waldwirtschaft
NABU ehrt die Stadtförster Martin Levin und Knut Sturm für ihr nachhaltiges Waldkonzept, das Ökologie und Forstwirtschaft vereint.
Den Wald bewirtschaften, ohne dass er es merkt – für diesen Ansatz wurden Martin Levin und Knut Sturm, langjährige Leiter der Stadtwälder Göttingen und Lübeck, vom NABU mit der Waldmedaille 2025 ausgezeichnet. Die beiden gelten als Pioniere des naturnahen Waldmanagements. Über Jahrzehnte entwickelten sie eine Form der Waldbewirtschaftung, die sich an den Prozessen natürlicher Ökosysteme orientiert – die sogenannte prozessschutzorientierte Waldwirtschaft (PSW). Dabei kann der Wald seine natürlichen Entwicklungsstadien durchlaufen und seine volle Arten- und Strukturvielfalt entfalten. Das Ergebnis: mehr Widerstandskraft gegen Hitze, Stürme und Schädlinge – und ein Wald, der wirklich lebt.


bit.ly/hn-nabu

Winterdepression? Nein, danke!
Überwindung saisonaler Tiefs: Fokus Immunsystem
Wenn die Tage kürzer werden und die Sonne sich rar macht, kann das nicht nur auf das Gemüt drücken, sondern auch zu einem Vitamin-D-Mangel führen – beides mögliche Auslöser einer Winterdepression. Doch genauso wie mangelndes Licht und trübe Gedanken beeinflussen uns ebenso physiologische und hormonelle Veränderungen: Hierbei spielen Melatonin und Cortisol tragende Rollen, während ein Mangel an Serotonin und Vitamin D das Risiko für depressive Stimmungen erhöhen kann.
Ein wesentlicher Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Wechselwirkung zwischen Immunsystem und psychischer Gesundheit - ein Ungleichgewicht kann das Risiko für Stimmungsschwankungen und psychische Probleme erhöhen. Genau hier setzt die Mikroimmuntherapie an, eine innovative Methode zur Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte: Diese Therapie nutzt natürliche Substanzen, um die Immunzellkommunikation gezielt zu fördern, ohne dabei aggressiv einzugreifen.
Zurück ins psycho-emotionale Gleichgewicht
Die Mikroimmuntherapie möchte das Gleichgewicht zwischen entzündungsfördernden und -hemmenden Prozessen unterstützen. Dabei setzt
sie auf niedrig dosierte Zytokine und Nukleinsäuren, um die Immunantwort gezielt zu modulieren – was besonders in der herausfordernden Winterzeit hilfreich ist. Diese bewährte Methode aktiviert die Abwehrkräfte nachhaltig, ohne das Immunsystem unerwünscht zu beeinflussen. Daher sind auch keine Nebenwirkungen bekannt.

Bedenken Sie: Eine gestörte Immunbalance kann zur Entstehung oder Verschlimmerung von Depressionen und anderen psychischen Störungen beitragen. Ein gesundes Immunsystem
ist nicht nur ein Schutzschild gegen Krankheiten, sondern auch essentiell für das seelische Wohlbefinden. Die Mikroimmuntherapie bietet hier eine vielversprechende Ergänzung zu klassischen Behandlungen bei Winterdepressionen und optimiert die interne Immunkommunikation.
Never walk alone!
Für eine individuelle Anpassung stehen ausgebildete und kompetente Mikroimmuntherapeuten bereit, die sich auf psychoneurologische Erkrankungen spezialisiert haben und gezielte Behandlungsansätze entwickeln können. Diese persönliche Unterstützung kann einen entscheidenden Unterschied bei der Behandlung von Winterdepressionen machen und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
BIN ICH GEFÄHRDET
FÜR
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Faszinierende Tierfakten
Text: Lisa Gutzelnig
Wussten Sie, dass Moskitos 47 Zähne haben? Wir auch nicht! Tiere gehen – genau wie Menschen – enge Beziehungen ein, sind zu tiefen Gefühlen fähig und erstaunen uns immer wieder mit ihren Fähigkeiten und ihrem körperlichen Erscheinungsbild. Hier sind sechs verblüffende Entdeckungen aus der Tierwelt.

Hummer sind „unsterblich“
Hummer sind nicht im eigentlichen Sinne unsterblich, da sie dennoch sterben können. Sie altern jedoch nicht, weil sie ein Enzym namens Telomerase besitzen, das ihre Zellen am Leben hält und zur ständigen Regeneration der Körperzellen befähigt. Die Zellen der Hummer können sich also ihr ganzes Leben lang erneuern, wodurch der Körper jung und widerstandsfähig bleibt. Da der Panzer jedoch nicht mitwächst, sterben Hummer, wenn sie sich nicht mehr häuten können und ihr Panzer sie erdrückt – oder sie werden anfällig für Krankheiten und Parasiten, die sich im Panzer ansammeln.
Schmetterlinge schmecken mit ihren Füßen
Ja, es ist wahr: Schmetterlinge schmecken tatsächlich mit ihren Füßen, die mit feinen Geschmackssinneszellen (Sensillen) ausgestattet sind. Diese Fähigkeit hilft ihnen, Nektar zu erkennen, und ist besonders wichtig für weibliche Schmetterlinge, die mit ihren Füßen prüfen, ob eine Pflanze für ihre Raupen geeignet ist, bevor sie ihre Eier darauf ablegen. An den Füßen befinden sich haarähnliche Gebilde, sogenannte Sensillen, die wie winzige Geschmackssensoren wirken. Schmetterlinge „trommeln“ mit ihren Füßen auf Blättern und anderen Oberflächen, um die Geschmacksstoffe zu analysieren, die sie damit aufnehmen.




Haie ersetzen ständig ihre Zähne
Haie ersetzen ihre Zähne ein Leben lang durch ein sogenanntes Revolvergebiss, bei dem mehrere Zahnreihen hintereinander liegen. Wenn ein Zahn verloren geht oder abgenutzt ist, rutscht ein neuer Zahn aus der dahinterliegenden Reihe nach und füllt die Lücke – sodass der Hai nie zahnlos ist. Manche Arten bilden in ihrem Leben sogar bis zu 30.000 Zähne. Fossile Haizähne gehören deshalb zu den am häufigsten gefundenen Versteinerungen.
Delfine schlafen nur mit einer Gehirnhälfte
Delfine gehören zu den intelligentesten Tieren der Welt, sie sind möglicherweise sogar intelligenter als Menschenaffen. Sie müssen ständig in Bewegung bleiben, etwa um zum Atmen an die Wasseroberfläche zu schwimmen. Daher funktioniert der Delfin-Organismus während des Schlafs im Standby-Modus: Um nicht zu ersticken, „schläft“ bei Delfinen abwechselnd immer nur eine der beiden Gehirnhälften. Sie müssen bewusst atmen und können nicht – wie Menschen – unbewusst durch den Schlaf hindurch atmen. Während eine Gehirnhälfte ruht, bleibt die andere aktiv. Delfine können dabei ein Auge schließen und eines offen halten, um ihre Umgebung zu beobachten. Wenn ein Delfin verletzt oder krank ist, halten andere Artgenossen ihn oft an der Wasseroberfläche, damit er atmen kann.



Quallen profitieren von der Verschmutzung der Ozeane
Quallen-Überpopulation und Meeresverschmutzung sind eng miteinander verbunden. Der Klimawandel und die Überfischung der Ozeane begünstigen die Vermehrung der Quallen, da sie weniger Fressfeinde und Konkurrenten haben und sich besser an saure Gewässer anpassen können. Die steigenden Wassertemperaturen und die zunehmende Versauerung der Meere durch erhöhte CO₂-Konzentrationen kommen den Quallen zugute, während andere Meerestiere mit Kalkskeletten darunter leiden. Derzeit wird erforscht, wie ihre besonderen Eigenschaften – etwa die Schleimbildung – zur Bekämpfung von Mikroplastik genutzt werden könnten. Das EU-finanzierte Projekt GoJelly untersucht, wie Quallen-Schleim dabei helfen kann, Kunststoffpartikel aus Abwasser zu filtern, bevor es ins Meer gelangt.
Pferde können den Herzschlag von Menschen hören und spüren
Diese Wahrnehmung beeinflusst ihr Verhalten und ihre Stimmung. Studien zeigen, dass Pferde ihren eigenen Herzschlag sogar mit dem des Menschen synchronisieren können – ein Hinweis auf eine tiefe Verbindung zwischen Mensch und Tier. Pferde haben ein sehr gutes Gehör und können den Herzschlag eines Menschen bis zu einem Meter Entfernung wahrnehmen. Durch ihre feinen Antennen für Körpersprache und Emotionen spüren sie auch Veränderungen im Herzschlag und die damit verbundene Anspannung oder Entspannung – und reagieren entsprechend darauf.

Posidonia oceanica –Neptungras
Ein geheimer Schatz vor den Küsten der Baleareninseln

Die meisten von uns haben sie schon einmal gesehen – die grau-braunen, abgeworfenen Seegrasblätter der Posidonia, die im Herbst an die Küsten der Balearen gespült werden und dort dichte Lagen bilden. Was wir manchmal als optisch störend oder sogar etwas eklig wahrnehmen, ist in Wahrheit ein Zeichen für die Gesundheit des Meeresökosystems.
Als einzige Art der ansonsten ausschließlich in Australien heimischen Gattung Posidonia ist die Posidonia oceanica im Mittelmeer verbreitet – ein wichtiges Ökosystem und teilweise bis zu 80.000 Jahre alter Schatz.
Wer das erste Mal die Küsten der Baleareninseln Mallorca, Ibiza und Formentera besucht, wird wahrscheinlich überrascht sein, wie klar das Wasser ist. Dafür ist – wie viele sicher schon wissen – eine ganz besondere Pflanze verantwortlich, die hier heimisch ist: das Posidonia-Seegras.
Die Wiesen der Posidonia oceanica bedecken große Teile der mediterranen Küstenlinie und spielen eine zentrale Rolle bei der Erhaltung des Meeresbodens. Sie stabilisieren den Untergrund mit ihren Wurzeln, bilden Riffe, die gewissermaßen als Barriere wirken, tragen zum Sedimentgleichgewicht bei und schützen die Küsten und Strände vor Erosion. Sie reinigen das Wasser, beherbergen Meereslebewesen und schützen – wenn ihre Blätter im Herbst fallen – die Strände vor Stürmen.
UNESCO Weltnaturerbe
Die Seegraswiesen der Baleareninseln sind auf verschiedene Orte verteilt. Die größten befinden sich bei Ses Salines d’Eivissa i Formentera, im Süden Formenteras, in Sant Antoni de Portmany, im Süden Menorcas sowie auf Mallorca in den Buchten von Alcúdia, Palma und Pollença und vor der Insel Cabrera.
Die Seegraswiesen wurden 1999 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Bei den Posidonia-Seegraswiesen handelt es sich um eine Spezies, die nur im Mittelmeer und nirgendwo sonst auf der Welt vorkommt. Sie

Bedeutung der Seegraswiesen
1 Früher wurden die Blätter der Posidonia zur Dämmung der Dächer von Bauernhäusern verwendet, als Schlafunterlage für das Vieh und zum Verpacken zerbrechlicher Güter.
2
Aktuell wird an Möglichkeiten geforscht, die Pflanze in der Biogasproduktion einzusetzen.
3
Die älteste Kolonie ist rund 100.000 Jahre alt (die Pflanze wächst ca. 1–2 cm pro Jahr).
4
5
Ein Quadratmeter Seegraswiese kann bis zu 14 Liter Sauerstoff pro Tag produzieren.
Die Posidonia-Seegraswiesen bieten über 1.000 Tierarten Schutzraum und Nahrungsquelle.
wächst – je nach Klarheit des Wassers – in Tiefen von bis zu 30 bis 40 Metern.
Von Landpflanze zur Wasserpflanze
Bei der Posidonia oceanica handelt es sich um eine höhere Pflanzenart, die sich von einfachen Algen dadurch unterscheidet, dass sie über Blätter, einen Stamm, Wurzeln, Blüten und Früchte verfügt.
Das Vorhandensein von Blüten deutet darauf hin, dass die Pflanze ursprünglich an Land wuchs und sich dann an das Leben unter Wasser angepasst hat, wo Blüten keine Insekten zur Bestäubung mehr anziehen müssen.
Die Blätter der Posidonia gleichen flachen Bändern von etwa 1 cm Breite und 10 bis 150 cm Länge, je nach Jahreszeit.
Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, wachsen auch die Blätter der Posidonia. Im Sommer erreichen sie ihre maximale Länge und werden nach und nach von anderen Organismen und Algen besiedelt, die eine dichte Decke aus Aufsitzerpflanzen – den sogenannten Epiphyten – bilden.
Im Herbst, wenn die Wassertemperaturen sinken und vermehrt Stürme auftreten, wirft die Pflanze ihre Blätter ab. Im Winter verfügt sie nur über wenige, kurze und junge Blätter.

Die Seegraswiesen wurden 1999 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Bei den Posidonia-Seegraswiesen handelt es sich um eine Spezies, die nur im Mittelmeer und nirgendwo sonst auf der Welt vorkommt.
Durch die niedrigen Temperaturen wächst sie in dieser Zeit bis zum nächsten Frühling nur minimal.
Fortpflanzung
Die Posidonia oceanica gehört zu den blütentragenden Meerespflanzen und kann sich sexuell über ihre Blüten und Früchte fortpflanzen. Die eigenartigen und unscheinbaren Blüten sind zwittrig angelegt – das heißt, sie verfügen über männliche und weibliche Geschlechtsorgane. Am häufigsten erfolgt die Vermehrung jedoch auf vegetativem Weg, also asexuell. Dies geschieht über Ausläufer (horizontal wachsende Knospen) und ermöglicht die Vergrößerung der Seegraswiese.
Es wurde außerdem beobachtet, dass sich ganze Pflanzenbüschel vegetativ fortpflanzen können, wenn sie während eines Sturms ausgerissen werden und an einem neuen Standort Fuß fassen – vorausgesetzt, der Meeresboden bietet geeignete Lebensbedingungen.
Aktuelle Bedrohungslage
Die Posidonia oceanica ist zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Einerseits reagiert die Pflanze sensibel auf Unterschiede in der Wassertransparenz. Wenn das Wasser – etwa durch Aufwirbelungen oder Verschmutzungen – trüb ist, leidet die Seegraswiese darunter.
Andererseits ist die Pflanze auch von ankernden Booten negativ betroffen, da sie in geringer Tiefe wächst. Bei vielen Bootshaltern und Seglern herrscht Unkenntnis über die Posidonia –sie ankern wie gewohnt und entwurzeln damit direkt die Pflanzen.
Zudem haben die Gewässer des westlichen Mittelmeers inzwischen besorgniserregende Temperaturen erreicht. Mit Werten von über 29 Grad lag die Wassertemperatur bis zu zwei Grad höher als für die Jahreszeit üblich. Diese Zunahme ist kein Einzelfall mehr, sondern hat sich als jährlich wiederkehrende und immer intensivere Tendenz erwiesen.
Die anhaltende Erwärmung des Meeres hat bereits sichtbare Folgen für die marine Biodiversität. Einige Arten sind in kühlere Regionen ausgewichen, während andere – wie die Posidonia – ortsgebunden sind und unter starkem physiologischem Stress leiden. Sie zeigt bereits alarmierende Anzeichen von Verfall.



Fern vom Trubel – ganz bei sich
Frische Bergluft, packende Ruhe, echte Naturerlebnisse. Im Alpina Rauris wartet Raum fürs Wesentliche – und eine Winter-Auszeit, die ECHT guttut.
Es gibt ihn noch – den Winter, der nicht laut sein muss. Ohne Lärm, ohne Hektik, aber im Einklang mit der Natur. Während man sich mit aufgefellten Skiern durch stille Landschaften bewegt. Ganz ohne Trubel oder langes Anstellen genussvoll über präparierte Pisten gleitet. Und an jeder Ecke den perfekten Hang für lustige Schlittenfahrten findet. Wo diese Art des Glücks zuhause ist? Nur etwa eine Autostunde südlich von Salzburg im wunderbaren Raurisertal. Zu Füßen des hohen Sonnblicks,

**** Hotel Alpina Rauris
Marktstraße 4, A-5661 Rauris
Tel. +43 (0) 6544/6562

info@hotel-alpina-rauris.at www.hotel-alpina-rauris.at
inmitten des Nationalpark Hohe Tauern, hat Familie Prommegger mit ihrem **** Hotel Alpina einen besonderen Rückzugsort geschaffen. Und Urlauber, die das Ursprüngliche, das Echte und auch das Entspannte lieben, kommen hier regelmäßig für eine wohltuende Auszeit vorbei.
Grenzenloses Wintervergnügen draußen
Direkt vor der Hoteltür schlägt das Herz eines Winters, der echte Erlebnisse verspricht: Mit dem kostenlosen Skibus erreicht man entspannt das kleine, feine Skigebiet Rauris mit 30 übersichtlichen Pistenkilometern. Statt Hektik und großen Menschenmengen gibt’s Weitblick, Bergpanorama und gemütliche Hütten für die Pause zwischendurch. Wer lieber abseits der Pisten unterwegs ist, zieht seine Bahnen auf Langlaufskiern durch stille Wälder, kraxelt imposante Eiswände hoch oder stapft im wildromantischen Talschluss mit Schneeschuhen dem Alltag davon.
Absolute Wohlfühlmomente drinnen
Nicht nur draußen spürt man die Weite und Ruhe – auch im Alpina öffnet sich

Raum zum Wohlfühlen: In den liebevoll gestalteten Themenzimmern mit hochwertigen Gesundheitsmatratzen und weiten Blicken in die faszinierende Winterlandschaft findet man erholsamen Schlaf. Müde Muskeln werden im Wellnessbereich mit finnischer und Zirbensauna, Infrarotkabine und Ruheraum wieder locker. Und kulinarisch verwöhnt das Haus mit einer kräftigen Nachmittagsjause und abwechslungsreichen, regional geprägten Abendmenüs. So entsteht im Zusammenspiel von Natur, Erholung und regionaler Küche ein Winter, der ECHT guttut.
Wenn Tiere heilen
Zu Besuch am Lichtblick hof

Text: Lisa Gutzelnig
Pferde sind nicht nur Therapietiere, sie sind Brücken zwischen Körper und Seele. Sie spüren, was wir fühlen, geben Halt, ohne festzuhalten und senden heilsame Impulse – ganz ohne Worte. Seit 2001 begleitet der gemeinnützige Verein Lichtblickhof mit einem multiprofessionellen Mensch-TierTeam Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen, Behinderungen oder traumatischen Erfahrungen. Seit 2004 gibt es den Lichtblickhof als heilsamen Ort in Wien.
Das therapeutische Angebot umfasst sowohl ambulante als auch stationäre Formen an zwei Standorten – in Wien und in Niederösterreich. Im Mittelpunkt steht dabei stets das Wohl der Tiere, ihre besonderen Fähigkeiten und die Beziehung zu den Klientinnen und Klienten. Die Tiere werden speziell ausgebildet und ihre Selbstwirksamkeit wird im Training stark gefördert. Sie lernen, dass sie ein Mitspracherecht haben, „Nein“ sagen dürfen und ihre Wahrnehmung während der Therapieeinheit stets rückmelden können.
An diesem besonderen Ort haben wir Mag. Roswitha Zink getroffen, eine der Gründerinnen des Lichtblickhofs. Wir sprachen mit ihr über die Heilkraft der Tiere, über Wunder im Alltag einer Kinderhospizeinrichtung und warum der Sanftmut der Pferde manchmal mehr bewirkt als jedes Wort.
Treffpunkt Natur - Das Interview

Liebe Frau Zink, Sie haben hier –man kann sagen mitten in Wien – eine grüne Oase erschaffen, einen Platz des Sternenstaubs. Ein Therapiehof der ganz besonderen Art, mit Gemüsebeeten, Pferden, Katzen, Hunden, Hasen und Schafen. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die Vermittlung der Heilkraft der Natur beziehungsweise der Tiere?
Ja, ich glaube, die Natur ist für uns alle die Basis – das Fundament, unsere Wurzeln und das, was uns interkulturell und weltweit verbindet. Zugleich steckt in ihr noch viel mehr, als uns im Alltag bewusst ist. Die Kraft, die wir aus der Natur schöpfen können – besonders in existenziellen Notsituationen wie der Konfrontation mit dem Tod – wird gesellschaftlich stark unterschätzt. Ich bin überzeugt, dass hier ein großes, noch weitgehend unerschlossenes Potenzial liegt, das es zu erforschen und zu nutzen gilt.
Für welche Menschen ist Tiergestützte Therapie geeignet? Gibt es bestimmte Krankheitsbilder oder Situationen, bei denen sie besonders hilfreich ist?
Ich glaube, dass der Umgang mit Tieren sehr heilsam ist – für all diejenigen, die eine Beziehung und eine
Interview mit Mag. Roswitha Zink
Offenheit zu Tieren und zur Natur haben, denn das Allerwichtigste ist das „in Beziehung treten“ oder „Bezug zueinander aufbauen“. Und das funktioniert am besten mit der Tierart, zu der der Mensch ein offenes Herz hat. Ich glaube auch, dass tiergestützte Angebote besonders für Menschen, die keine Sprache haben, sehr wertvoll sind, weil Tiere ohne Worte helfen –aber trotzdem muss eine Begeisterung da sein.
Wie reagieren die Pferde auf die Menschen – spüren sie deren Emotionen wirklich so intensiv? Man sagt ja, dass Pferde den Herzschlag von Menschen wahrnehmen können und deren Anspannung im Körper spüren. Stimmt das?
Also, die Pferde spüren – ich würde sagen – eine Million Mal mehr als wir Menschen. Sie riechen den Hautwiderstand, die Emotionen, und es ist davon auszugehen, auch wenn es wissenschaftlich noch nicht beweisbar ist, dass die Tiere unsere Gefühle wahrnehmen, bevor sie in unserem Gehirn angekommen sind. Sprich: Das Tier kennt meine Gefühle schneller, als ich sie selbst erfassen kann. Und wenn es einmal so weit käme, dass man das beweisen könnte, würde man manches besser verstehen – etwa, warum Tiere so besonders feinfühlig sind. Wenn sie dann lernen, Verantwortung für einen Menschen mitzuübernehmen (was die Therapietiere bei uns tun), können sie – sozusagen als Seismograph an der Seite einer Therapeutin oder eines Therapeuten – ein absolut wirkungsvolles und fast unschlagbares Instrument sein.
Kinder haben bei Ihnen am Lichtblickhof die Möglichkeit, sich um ein Lebewesen zu kümmern, es zu versorgen und zu füttern. Sie können also selbst Fürsorge zeigen, statt –wie im Alltag oft – auf Hilfe angewiesen zu sein. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach dieser Rollenwechsel, dieses aktive Tun – und das inmitten der Natur?
Gerade bei den tiergestützten Angeboten denkt man sich oft: „Na ja, gut, jetzt kann sie gut mit Pferden oder Hunden umgehen – aber was bringt ihr das dann in der Klasse oder im restlichen Leben?“
Und gerade da ist die Studienlage sehr eindeutig: Für Kinder und Jugendliche, die mit Hunden oder Katzen aufwachsen, ist das ein sehr großer sozialer Benefit. Sie sind besser im Lesen von Emotionen anderer und haben in sozialer Intelligenz und Kompetenz

deutliche Vorteile gegenüber anderen Kindern und Jugendlichen.
Und weil Sie auf die Rollenumkehr zu sprechen kommen: Nicht jede Familie kann ein Haustier haben – schon gar nicht eine Familie mit einem schwer erkrankten Kind. Die Aufgaben sind einfach sehr groß, die Lebenslast enorm, und ein eigenes Tier wäre hier wirklich ein Fehler, weil es weder für das Tier noch für die Familie ein Gewinn wäre, sondern eine zusätzliche Belastung.
Deshalb ist es so wunderschön, dass es die Therapietiere gibt – sie sind wie „eigene Tiere auf Zeit“, wie „Engel auf Zeit“. Sie begleiten die Familien und die Kinder, helfen in der Beziehung, können wie Therapeutinnen und Therapeuten eine Phase im Leben mittragen, Kraft schenken, wenn übergroße Aufgaben zu viel Energie kosten – und lassen die Kinder gestärkt wieder ins Leben ziehen.
Die Fürsorge für die Tiere ist sicher für viele Kinder die größte Motivation, hierher zu kommen. Diese Chance, mehr auf Augenhöhe zu sein und da oder dort einmal „der Chef“ oder „der Profi“ zu sein, hilft vielleicht auch, wieder Profi für die eigenen Probleme und das eigene Leben zu werden.


Wie wichtig ist das Gefühl des „Getragenwerdens“, des „Sich-geborgenFühlens“ für die Kinder? Da oben auf dem Pferd zu sitzen ermöglicht bestimmt eine andere Perspektive auf vieles.
Also, speziell Kinder und Jugendliche, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, berichten von dieser Würde und dem Zurückgewinnen von Stolz und eigener Kraft. Es ist ein erhabenes Gefühl, durch die Luft zu schweben und getragen zu werden – auch dieses Vertrauen aufzubringen, sich in die Obhut von jemandem zu geben. Das ist schon ein sehr starkes und schönes Gefühl, das ich hier mit den Therapiepferden nicht missen möchte, weil es ohne Worte in fast jeder Situation maximale Wirkung entfaltet.
Kinder mit stark lebensverkürzenden Krankheiten fühlen sich bestimmt oft auch ohnmächtig im Alltag. Können Pferde und andere Tiere den Kindern helfen, mit dieser Ohnmacht besser umzugehen? Pferde erleben ja auch Frustration und Ohnmacht in der Herde.
Ohnmacht hat ja ganz viele verschiedene Seiten – einerseits dieses Nicht-
in-der-Möglichkeit-Sein, selbstwirksam zu sein, was bei einer Erkrankung von Kindern enorm schwierig ist. Dass sie im Krankenbett nie entscheiden können, was der nächste Schritt ist. Dass sie Medikamente bekommen, die sie schwächer machen, als sie vorher waren – also das erst einmal zu verstehen, dass das Heilung sein soll, ist ein sehr langer Gedanke, der für Kinder komplex ist.
Und da sind die Tiere erfrischend, denn denen geht’s genauso. Zugleich kann man von ihnen lernen, dass man manchmal Dinge durchhalten oder aushalten muss – wie Sie gesagt haben, in der Herde läuft nicht immer alles rund. Man nimmt den Moment, wie er kommt, und die Kinder nehmen sich da immer unfassbar viel an Langmut, Ausdauer und Durchhaltevermögen mit.
Wir Menschen sind ja schon etwas „abgepufferter“ von den Gezeiten –von Wärme, Nässe, Regen. Tiere sind oft stundenlang nass und halten das einfach aus. Es ist im Winter jedem Tier kalt, und da sind wir Menschen ein bisschen „geschonter“. Auch einmal auf die Tiere zu schauen und zu sehen: Ein Pferd schläft manchmal
monatelang nur zwei bis drei Stunden – es hält das aus. Wenn ich ein paar Monate nur drei Stunden schlafe, mache ich mir also keine Sorgen.
Kinder müssen also lernen, mit Frustration umzugehen. Nicht jeder Tag ist gleich – an einem fühlen sie sich schlechter, am nächsten besser. Müssen auch Pferde lernen, mit Frustration umzugehen, also eine Frustrationstoleranz zu entwickeln?
Pferde müssen lernen, dass Menschen auch nur „Pferde“ sind – dass Menschen Gefühle haben, wie Menschen funktionieren und wie man sie verstehen kann. Frustrationstoleranz spielt dabei eine große Rolle, weil die Pferde immer Analogien finden müssen. Wenn ich als Fohlen gelernt habe, Zufriedenheit sieht bei einem Pferd so und so aus, dann erkenne ich das ja nicht automatisch bei einem aufrechtstehenden Menschen, der nicht vier Füße, sondern nur zwei hat. Am Anfang ist es für die Pferde ganz schön anstrengend zu verstehen, wie Menschen sind. Menschen weinen, wenn sie traurig sind – Pferde ziehen sich bei Traurigkeit eher zurück. Es macht Sinn, eine andere Spezies zu verstehen, aber es ist für die Tiere anfangs ein ziemlich harter Lernprozess, zu begreifen, wie wir Menschen eigentlich funktionieren.
Oft heißt es, Pferde spiegeln die Gefühle und das Verhalten der Menschen. Sie haben aber einmal gesagt, dass Pferde nicht 1:1 spiegeln. Was genau ist darunter zu verstehen? Ich bin totale Antiverfechterin der Spiegel-Theorie. Kein Tier würde je auf die Idee kommen, irgendetwas zu spiegeln. Man würde auch nie sagen, eine Mutter spiegelt den Säugling –und trotzdem ist es die gleiche Art von Interaktion. Mütter interagieren mit dem Säugling, machen Geräusche, ver-
wenden Rhythmen oder grimassieren, um in Kontakt zu treten.
Diese Interaktion über Rhythmus – da geht es viel um Synchronisation, um das Abstimmen aufeinander und darum, immer wieder leichte Dis-Abstimmungen einzubauen, die letztlich zur Kommunikation führen. Und genau in dieser Form der Interaktion sind Pferde Profis, weil sie ihr ganzes Leben so kommunizieren. In der Psychologie gibt es ein Konzept, das heißt „Mentalisierung“. Es beschreibt die Fähigkeit, zu erkennen, dass Handlungen des Gegenübers emotionale Ursachen haben können, die nicht in einem selbst liegen. Das ist enorm wichtig fürs Leben – zu verstehen, dass die belebte Umwelt Intentionen und Gefühle hat, die sich auf meine beziehen. Das ist der Beginn von Beziehung, Bindung und Interaktion. Und das kann man von niemandem besser lernen als von einem Tier.
In einem Podcast haben Sie einmal von Kindern mit stark lebensverkürzenden Krankheiten als „Weltenwandlern“ gesprochen. Können Sie erklären, was Sie damit meinen? Also, was wirklich sehr faszinierend ist, ist, dass diese Kinder und Jugendlichen, die ich begleiten durfte, alle sehr starke, außergewöhnliche Persönlichkeiten sind und waren – und eine unfassbar intensive Entwicklung in dieser kurzen Lebensspanne durchgemacht haben.
Ich glaube, das ist schon ein „Zeitraffer-Sommernachtstraum“ – diese Kinder sind vom Leben viel stärker herausgefordert, was gleichzeitig auch eine Art Entwicklungs-„Boost“ ist, der sie zwingt, sich noch intensiver mit dem Leben und der Welt auseinanderzusetzen.
Sie müssen emotional schon innerhalb ihres Lebens zwischen vielen ver-
schiedenen Welten hin- und herwechseln. Und ich glaube, auch ein langer Krankenhausaufenthalt und der damit verbundene, zwangsweise ermöglichte Raum, sich mit sich und seiner Welt zu befassen – fast auf sich selbst zurückgeworfen zu sein – hinterlässt in den Seelen dieser Kinder tiefe Spuren. Manche dieser Spuren sind destruktiv, aber viele auch produktiv – sie führen dazu, dass diese Kinder sehr bewusst und fast ein wenig geistig gereifter sind, mit intensiveren, tieferen Seelen.
Denken Sie, dass die Natur und die Tiere helfen können, sich wie ein Schutzmantel um die Seele zu legen? Also, es gibt ein Buch, das wir gerne mit Jugendlichen lesen – es heißt Der mechanische Prinz. Es ist ein Jugendbuch, und der allerletzte Satz lautet ungefähr so: „Wer mag die Schönheit dieser Welt erkennen, ehe er nicht in die absolute Dunkelheit und das Schrecklichste der Welt geblickt hat.“

Ich glaube, dass Kinder und Jugendliche, die diesen extrem schweren Weg gehen, wirklich Einblick in andere Welten bekommen – und dass das den Kontrast größer macht, ihre Seele aber zugleich tiefer, facettenreicher und, wenn man so will, ein Stück weit schöner werden lässt. Nicht zerstört, sondern bewusster: Sie lernen, ihre Seele zu behüten.
Ich glaube, was wir wirklich von Tieren lernen können, ist, die ununterbrochene Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit weniger verdrängen zu müssen, sondern sie stärker integrieren zu können. Tiere haben ein Bewusstsein für Leben und Sterben, das

meines Erachtens dem der Menschen überlegen ist. Aber Tiere leben auch im Hier und Jetzt, müssen sich um viele Dinge kümmern und haben ebenfalls einen „busy“ Alltag – auch das kann ein gutes Vorbild sein.
Bleibt bei Ihrer langjährigen wissenschaftlichen Arbeit und Forschung rund um das Verhalten von Pferden auch noch etwas Unergründliches, etwas Magisches – eine Art Zauber
im Umgang mit Pferden, der Sie nach wie vor ins Staunen bringt?
Also, die Arbeit mit Tieren und der Natur hat unter anderem diese großartige Chance, dass man ununterbrochen staunen kann – und es wird immer ein großer Teil unergründlich bleiben, weil Interaktion etwas so Schönes ist, das nie vorhersehbar ist. Die Fähigkeiten dieser Tiere und ihre Präsenz – und wie sie mit diesen Fähigkeiten mit anderen in Austausch treten – das ist hoch faszinierend. Man kann sich als Mensch überhaupt nicht vorstellen, wie es ist, wenn man als Hund zehntausendfach besser riecht. Ist das vorstellbar – in einer Geruchswelt zu leben? Diese Andersartigkeit der Tiere ist so faszinierend, und dennoch finden wir uns in derselben Welt zurecht, obwohl ihre Wahrnehmung so völlig anders ist.
Diese Schnittstelle zwischen meiner Welt und der Welt meines Hundes –obwohl seine Wahrnehmung nicht im Ansatz deckungsgleich mit meiner ist – das ist eigentlich wie ein ScienceFiction-Roman. Es ist fast unmöglich, dass wir uns aus so unterschiedlichen Perspektiven so innig begegnen können. Und doch tun wir es.
Ist es wichtig, dass die Pferde in der Therapie freien Handlungsspielraum haben – dass sie also noch „Pferd“ sein dürfen und auch einmal ein Veto einlegen können?
Also, in den zwei Jahren Ausbildung lernen wir mit allen Tieren sehr stark Selbstwirksamkeit und eine eigene Stimme. Das heißt, das „Veto“ ist eigentlich das Zentralste, was jedes Therapiepferd lernen muss – damit sie nicht ausbrennen und langfristig selbst von ihrer Arbeit profitieren können. Wenn eine therapeutische Situation wirklich heilsam sein soll, dann muss sie auf allen Ebenen stimmig sein. Wenn sie Ausbeutung wäre, könnte sie auf Dauer nicht wirkungsvoll sein.
Deshalb glaube ich, dass es ganz wichtig ist, dass die Pferde eine Stimme haben. Gleichzeitig lernen sie in diesen zwei Jahren Ausbildung, ihre Stimme nicht von null auf hundert jemandem ins Ohr zu brüllen, sondern sie so zum Ausdruck zu bringen, dass sie in der Therapie gut „handelbar“ ist.
Also zum Beispiel zu sagen: „Achtung, das ist mir zu viel – können wir etwas ändern?“ Dann habe ich die Chance zu antworten: „Kein Problem, wir ändern etwas.“ – „Achtung, das ist mir zu viel, können wir was ändern?“ sagen sie sicher in jeder Einheit fünf- bis sechsmal.
Und wie teilen sie das mit? Sie haben in letzter Zeit intensiv das Feld der Schnaubkorrespondenz bei Pferden auch wissenschaftlich untersucht. Könnten Sie kurz erläutern, um was es sich dabei genau handelt?
Wir haben ganz gezielt mit den Pferden ein Konzept entwickelt, das wir Schnaubkorrespondenz genannt haben. Es basiert auf der einfachen Erkenntnis, dass ein tiefer Atemzug jedem Säugetier hilft, sein Nervensystem und seine Hormone wieder zu beruhigen – einfach einmal tief einatmen, kurz innehalten und langsam ausatmen.
Die Pferde machen das von Natur aus, wenn sie laufen oder in der Herde leben: Sie schnauben. Und je mehr Pferde schnauben, desto besser ist ihre Herzfrequenz und desto stabiler und resilienter ist ihre Stressachse. Als wir das verstanden haben, begannen wir, gezielt zu üben, dass sie mehr schnauben – das Schnauben also positiv zu sehen und sie dafür zu feiern, wenn sie es schaffen zu schnauben.
Die Pferde haben uns gelehrt, dass es sehr verschiedene Schnauber gibt. In den Schnaubern sind unterschiedliche Intonationen zu erkennen. Es gibt zum Beispiel einen sehr melodischen zufriedenen Schnauber den Pferde

uns hören lassen wenn sie Freude an der Bewegung haben, oder ihnen ein Manöver wie ein Galoppwechsel gut gelungen ist. Ort ist es auch Ausdruck dafür, dass Mensch und Pferd gut harmoniert haben, das finden Pferde offenbar angenehm. Für Pferde ist Bewegung Sprache sie lieben es sich auszudrücken und sie brauchen Bewegung um Atmung und Herzschlag in sich selbst gut zu synchronisieren. Dieser Gleichklang fühlt sich gut an und löst bei vielen einen fast tonleiterartigen „Glückseligkeits-Schnauber“ aus.
Was war für Sie das Wunder des Jahres 2025?
Es ist wirklich ein riesiges Glück, dass wir so viele Wunder erleben dürfen. Ich habe in diesem Jahr ein sehr schwer krankes Mädchen begleiten dürfen, mit deren Eltern wir oft gemeinsam überlegen mussten. Eine Jugendliche, die mit so viel Würde und einer ganz besonderen Lebensästhetik ihre letzten Lebensmonate gestaltet hat – und sich gewünscht hat, bis zuletzt das Recht zu haben, ein Risiko eingehen zu dürfen.
Und natürlich stellt sich die Frage: Je schwächer die Kinder werden – geht
man noch ausreiten? Dürfen sie noch galoppieren? Können sie dies und das noch machen? Wir suchen nach Lösungen, bei denen das subjektive und das objektive Risiko gut abgewogen sind. Pferde sind sehr große Tiere und potenziell natürlich auch gefährlich. Es hat mich in diesem Jahr sehr berührt, dieser große Wunsch des Mädchens, am Leben teilzuhaben – auch wenn es lebensgefährlich ist.
Und ich glaube, ich werde das nie vergessen – auch für mein eigenes Leben: selbst entscheiden zu dürfen, welches Risiko man eingeht, und bis zum letzten Atemzug am „Puls des Lebens“ bleiben zu dürfen. Auch wenn dieser Puls tödlich sein könnte – wie wichtig das ist, war mir davor nicht bewusst.
Sie haben kürzlich ein neues Buch veröffentlicht – Dr. Katze. Gemeinsam mit zwei Co-Autorinnen untersuchen Sie darin die heilsamen Effekte von Katzen. Wie kam es dazu, Katzen als Therapietiere einzusetzen? Mit dem Buch Dr. Katze haben wir versucht zusammenzufassen, welche Studien es zu den heilsamen Effekten von Katzen gibt – beziehungsweise,
welche weltweite Studienlage dazu existiert. Das Buch ist für alle, die sich für Tiere und ihre Heilkräfte interessieren, wirklich spannend. Wir haben darin auch viele Fallbeispiele aus unserem Betrieb erzählt.
Am Lichtblickhof ist die Therapie mit Katzen durch ein Mädchen entstanden, das bereits verstorben ist – sie war unfassbar fasziniert von Katzen und hat sich gewünscht, dass auch Katzen als Therapietiere am Lichtblickhof mitarbeiten. Wir hatten zwar immer Katzen, aber nie so gezielt eingesetzt. Dank der Lena, die nach wie vor hier sehr wirkungsvoll „mitarbeitet“, auch wenn ihre Seele weitergezogen ist, haben wir uns intensiv mit dem Training und der Ausbildung der Katzen beschäftigt.
Mein Weltbild auf Katzen hat sich dadurch um mindestens 100 Grad verändert und ich bin sehr dankbar für diese neue Perspektive. Katzen sind eine Tierart, die in vielerlei Hinsicht Pferden erstaunlich ähnlich ist – sie sind sehr fein, oft nicht auf den ersten Blick für jedermann zu „lesen“, und haben dennoch ganz besondere Fähigkeiten, die in der Therapie extrem wertvoll eingesetzt werden können.

Heilsame Kälte
Die therapeutische Wirkung der kontrollierten Kälte
Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, haben viele von uns das Bedürfnis, sich in der warmen Stube auf der Couch einzukuscheln. Eine Tasse heißer Tee rundet das kleine Wohlfühlprogramm an kalten Tagen ab. Manche flüchten zu dieser Jahreszeit – ähnlich wie die Vögel – in wärmere Gefilde, um der Eiseskälte zu entfliehen. Doch wussten Sie, dass Kälte zahlreiche Vorteile für unsere körperliche und mentale Gesundheit mit sich bringt?
Frostige Temperaturen können sich ausgesprochen positiv auf unseren Körper auswirken. Kälte findet in einigen medizinischen Bereichen therapeutische Anwendung und gilt im Spitzensport längst nicht mehr als Geheimtipp, wenn es um rasche Regeneration nach intensivem Training geht. Die vor mehr als 130 Jahren entwickelte Wassertherapie erfährt seit einigen Jahren ein echtes Revival. Selbst wenn allein der Gedanke an die eisigen Temperaturen viele Menschen erzittern lässt, lohnt sich eine Kältekammer-Anwendung – besonders im Herbst und im Winter. Denn gerade zu dieser Jahreszeit wirkt die Kälteanwendung bei abgekühlten Außentemperaturen besonders gut.
Kälte als Schmerztherapie
Auch wenn man bei Schmerzen intuitiv lieber Wärme mag, nützt Kälte oft mehr: Kälte fördert viele Regenerationsprozesse im Körper. Immer beliebter – vor allem bei Sportlern – sind Kältekammern.
Bei der Ganzkörper-Kältetherapie, auch Kryotherapie genannt, begibt man sich im Badeanzug für drei Minuten in eine Kältekammer und lässt die eisigen Temperaturen, konkret -85 bis -110 Grad, auf den Körper wirken. Die Ganzkörper-Kältetherapie kommt vor allem zur Entzündungshemmung und/ oder Schmerzbehandlung nach Operationen, Bänder-, Gelenk- und Muskelverletzungen, verschleißbedingten Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, spastischen Muskelverspannungen oder rheumatischen Erkrankungen zum Einsatz. Durch die Trockenheit der Kälte in einer Kältekammer sind die extrem niedrigen Temperaturen erstaunlich gut auszuhalten und werden oft als angenehm empfunden. Diese trockene Kälte bietet einen wohltuenden Kontrast zum häufig nasskalten Wetter in Herbst und Winter.
Auch Petra Klingler, die beste Sportkletterin der Schweiz, wagt sich regelmäßig in die Kältekammer: „Nach der Kältekammer fühlt sich mein Körper vollständig regeneriert an, sogar nach harten Trainings. Und ich stelle eine Leistungssteigerung fest.“ Auch mental fühlt sie


„Im eisigen Wasser findet der Körper neue Energie –und der Geist seine Ruhe.“
sich nach dem Kältebad fokussiert und startet motivierter in das nächste Training.
Lokale Kältetherapien werden vor allem zur Beseitigung oberflächlicher Hautveränderungen eingesetzt, etwa bei Warzen, Akneknoten, Pigmentstörungen oder Blutschwämmchen. Weitere Anwendungsgebiete sind entzündliche Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates, Verletzungen, „Tennisarm“, Fersensporn sowie rheumatische Beschwerden. Die Dauer einer Kurzzeittherapie liegt bei mindestens 30 Sekunden ein- oder mehrmals, jene einer Langzeittherapie bei mindestens 20 bis 30 Minuten in festgelegten Intervallen. Die Kälteanwendung erfolgt in Form von Kältepackungen, Eisabreibung oder Kältespray. Die lokale Anwendung sehr tiefer Temperaturen wird als sogenannte Vereisung zur Schmerzausschaltung verwendet.
Eisbaden - Adrenalinkick und Immunbooster
Eisschwimmen oder Eisbaden ist mehr als nur eine Modeerscheinung. Der frostigen Mutprobe werden zahlreiche medizinische Vorteile zugeschrieben. Die traditionsreiche Wassertherapie, die auf den bekannten Theologen Sebastian Kneipp zurückgeht, erfährt


Positive Effekte des Eisbadens
• Verbesserung der Immunantwort
• Erhöhung der Produktion von weißen Blutkörperchen
• Aktivierung von antioxidativen Abwehrmechanismen (Eisbaden kann als natürliche Entzündungshemmung betrachtet werden - ohne die Notwendigkeit von Medikamenten)
• Eisbaden hilft, die Poren zu verfeinern und die Hautstruktur zu verbessern
• Bessere Hautdurchblutung

stetig wachsende Beliebtheit bei Jung und Alt. Und das nicht ohne Grund: Der menschliche Körper verfügt über Temperaturrezeptoren, die bei Kälte reagieren und einen faszinierenden Mechanismus aktivieren. Unser Immunsystem wird stimuliert, die Durchblutung gefördert und das Herz-Kreislauf-System trainiert. Die Kälte setzt einen intensiven Reiz für den Körper, wodurch unsere Abwehrkräfte gestärkt werden.
Wissenschaftler konnten zudem nachweisen, dass das Baden im eiskalten Wasser den Stoffwechsel aktiviert, was wiederum die Fettverbrennung anregt und die Reduktion von Körperfett fördern kann.
Durch regelmäßige Kälteexposition wird das Immunsystem gestärkt, was zu einer erhöhten Resistenz gegenüber Erkältungen und anderen Krankheiten führt. Dieser Effekt kann besonders in den kalten Monaten von großem Nutzen sein, wenn die Anfälligkeit für Infektionen steigt.
Frostige
Temperaturen können sich ausgesprochen positiv auf unseren Körper auswirken.
Die regelmäßige Praxis des Eisbadens kann somit als eine Art Training für das Immunsystem betrachtet werden, das uns widerstandsfähiger gegenüber Krankheitserregern macht. Es ist eine natürliche und effektive Methode, um die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken und die Gesundheit zu fördern.
Doch es ist Vorsicht geboten, denn das Eisbaden ist nicht für jedermann und will gut durchdacht sein. Bevor Sie also ins nächste Eisbad springen, beachten Sie folgende Punkte:
• Tasten Sie sich am besten langsam und in Begleitung an die ungewohnte Belastung für den Körper heran.
• Gehen Sie zunächst nur mit den Beinen ins Wasser und steigern Sie sich von Mal zu Mal.
• Halten Sie Ihr Eisbad unter drei Minuten.
• Schützen Sie Ihren Kopf mit einer warmen Mütze und halten Sie wärmende Kleidung und Decken für die Erholung nach dem Eisbad bereit.
Kälte im Spitzensport
Im Spitzensport trifft Kältetherapie nach intensiven Trainingseinheiten seit Jahren auf großen Zuspruch. Ob Kältekammer, Eistonne oder der Sprung in den kalten See – die positiven Effekte sind vielfältig. Durch die körperliche Beanspru chung beim Sport kommt es zu kleinen Mus kelfasereinrissen und bei Überbeanspruchung zu entzündlichen Prozessen im Körper. Durch die Einwirkung von Kälte wird die Muskulatur besser durchblutet, Entzündungen werden in Schach gehalten und Verspannungen gelockert. So profitieren Sportler von einer deutlich schnelleren Regeneration.
Kneippen für müde Wanderfüße
Für beanspruchte Füße nach einer ausgedehn ten Wanderetappe ist das sogenannte Wasser treten – besser bekannt als „Kneippen“ – genau das Richtige. Am besten steigen Sie auf Ihrer Tour in den nächsten Bergbach entlang des Weges. 30 bis 60 Sekunden reichen aus, um die Durchblutung zu fördern und den Kreislauf zu aktivieren.
Für eine optimale Wirkung achten Sie dar auf, bei jedem Schritt den Fuß vollständig aus dem Wasser zu ziehen und die Fußspitze nach unten zu richten. Eine einfache, aber effektive Maßnahme für die rasche Regeneration auf Ihrer Wanderreise. Kristallklare Gewässer bieten Naturerlebnis und Regenerations booster zugleich – sie bringen Ihre Energien im wahrsten Sinne des Wortes in Fluss. Ob idyllischer Bergsee, eiskalter Gebirgsbach oder kleiner Wasserfall: Die Kraft des Was sers ist eine wahre Quelle für Gesundheit und Wohlbefinden.
warm-kalte Wechselduschen, den Körper für den Winter vorzubereiten. Nach dem Vorbild der Kneippschen Therapie ist sich die Wissenschaft hier mittlerweile einig: Diese Maßnahme hilft in der Tat, die Häufigkeit von Schnupfen, Husten und Heiserkeit zu reduzieren.
Warum das so ist, ist zwar noch nicht in

Warm-kalt: Die Wechseldusche
Wenn Sie die Kältetherapie lieber zu Hause anwenden möchten, helfen bereits tägliche
Eintauchen, aufatmen, Ruhe spüren im Nationalpark Kellerwald-Edersee Gesundheit beginnt in der Natur
Jetzt mehr erleben!

Die Heilkraft der Natur
Warum wir gesunde Wälder, bunte
Wiesen und frisches Wasser mehr denn je brauchen


Peter Schweighofer ist Psychotherapeut (Systemische Familientherapie), Hypnosystemischer Berater und Therapeut, staatlich geprüfter psychosozialer Berater, Lehrsupervisor und BusinessCoach. In seiner Praxis in Wien und Mödling verbindet er Psychotherapie mit naturbezogenen Heilansätzen. Schon als Kind prägte ihn der Kräutergarten seines Vaters in der Steiermark – und damit eine tiefe Verbundenheit mit der Heilkraft der Natur. psychotherapie-schweighofer.at Über den Autor

Mag. pth. Peter Schweighofer, BA MSc
Ein schmaler Pfad, das Rascheln der Blätter, das einfallende Licht der Morgensonne: Wer in den Wald geht, spürt sofort – hier geschieht etwas mit uns. Gedanken verlangsamen sich, die Schultern sinken ab, die Atmung wird tiefer und ruhiger. Es ist, als würde die Natur uns umarmen und behutsam tragen. Was wir dabei erleben, ist mehr als eine angenehme und wohltuende Auszeit. Wir empfinden es als Heilkraft – eine Kraft, die Körper, Geist und Seele gleichermaßen sanft berührt und uns gerade in Zeiten von Digitalisierung, Krisen und Stress zum Rettungsanker werden kann.
Die alte Triade – neu entdeckt
Seit Jahrtausenden sprechen Philosophen, Mediziner und Heiler vom Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Heute klingt das fast selbstverständlich – und doch steckt darin eine tiefe Lebensformel:
• Die Seele schenkt uns inneren Frieden und Sinn quellen.
• Der Geist ermöglicht Denken, Bewusstsein und Orientierungshilfen.
• Der Körper als Resonanzraum unserer Bedürfnisse und ... Wohlbefinden.
Alle drei wirken zusammen als Einheit. Gerät eine Seite aus der Balance, reagieren die anderen sofort. Genau hier wird die Natur zur unverzichtbaren Partnerin: Sie harmonisiert, balanciert, nährt und stabilisiert diese Triade. Sie bildet die Grundlage jeder Erfahrung, bestimmt unsere Gesundheit und beeinflusst unsere Lebensfreude. Dabei zeigt sich: Heilung geschieht nicht nur im Organismus, sondern im Zusammenspiel mit einer gesunden Umwelt – und vor allem mit der Heilkraft der Natur. Die Epigenetik belegt, wie Umwelteinflüsse unsere Zellen und damit unseren Körper an ihre Umgebung anpassen.
Seele: Heimat im Inneren
Die Seele war über Jahrhunderte hinweg Gegenstand von Religionen und verschiedenster Heilkünste. Im Mittelalter suchten Heiler nach der „verlorenen Seele“, während die Aufklärung versuchte, sie in messbare Daten zu fassen. Heute verstehen wir sie als den „inneren Erfahrungsraum“ aus Emotionen, Erinnerungen, Fantasien, Idealen und Wünschen.
In der Psychotherapie - und hier die Hypnosystemik als eine aufmerksamkeitsfokussierte und wertschätzende Interventionsform - zeigt sich, wie kraftvoll seelische Prozesse wirken können. Eine gesunde und zufriedene Seele schenkt uns innere Balance – eine verletzte Seele lässt Geist und Körper leiden. In Trance erleben Klienten oft tiefe Wandlungen: Blockaden lösen sich, Erholungsprozesse setzen ein und Heilung darf geschehen. Moderne Psychotherapie betrachtet das Unbewusste dabei als bedeutende Ressource.
Viele Menschen berichten, dass die Natur selbst wie eine therapeutische Begleiterin wirkt: „Im Wald komme ich wieder zu mir“, sagen sie. Der britische Biologe Rupert Sheldrake geht noch weiter: Er sieht die Seele nicht auf das Gehirn beschränkt, sondern im ganzen Körper – und darüber hinaus, verbunden mit Natur, Ahnen und kosmischen Kräften.
Goethe fasste es in „Faust“ poetisch: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.“
Geist: Denken zwischen Bewusstem und Unbewusstem
Wir halten uns oft für „Kopfwesen“ oder „kopflastig“. Neurowissenschaften zeigen: Bevor wir einen Gedanken bewusst fassen, kann es sein, dass bereits vorangehend unbewusste Prozesse im Gehirn ablaufen. Das bedeutet: Der Geist ist also nicht nur rational, sondern ein Zusammenspiel bewusster und unbewusster Ebenen.
Psychotherapeutische Modelle – von Freuds Es, Ich und Über-Ich bis zu modernen hypnosystemischen Ansätzen – verstehen den Geist als Bühne, auf der viele „innere Anteile“ auftreten. In der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson gilt das Unbewusste als Schatzkammer verborgener Fähigkeiten und Ressourcen. So wird der Geist zum kreativen Vermittler zwischen unserem bewussten Ich und den unbewussten Kräften, die unser Leben lenken. Der Geist ist mehr als nur Verstand. Und die Natur? Sie schenkt dem Geist, was er so dringend braucht: gesunde Gedanken und Klarheit. Wer schon einmal nach einer Wanderung im Grünen plötzlich wusste, wie eine Entscheidung zu treffen ist, hat die reinigende Kraft der Natur auf den Geist erlebt.
Körper: unterschätzte Quelle des Wissens
Wir spüren Schmerzen im Knie, nicht im Gehirn – auch wenn dort die Signale verarbeitet werden.

Für viele Forscher ist klar: Der Körper ist mehr als Hülle. Er ist Mitspieler im Geflecht von Erfahrung und Heilung.
Embodiment-Studien belegen: Haltung beeinflusst Stimmung und Bewegung beeinflusst Gedanken. Sie zeigen, dass Gedanken, Gefühle und Körper untrennbar verbunden sind. Kleine Gesten oder bewusste Atemzüge können große Veränderungen anstoßen.
„Wenn wir schon einen Körper dabeihaben, dann nützen wir ihn doch auch“, sagt der Arzt und Hypnosystemiker Gunther Schmidt.
Hypnosystemische Methoden wie die „Mirroring-Hands“-Technik machen sich das zunutze – kleinste Bewegungen, verbunden mit innerer Aufmerksamkeit, können heilende Prozesse anstoßen. Durch achtsame Handbewegungen
„Die positive Wirkung von Bäumen auf das seelische Wohlbefinden des Menschen hält länger an als kurzfristige Glücksmomente.“
Dr. Qing Li (Professor an der »Nippon Medical School« in Tokio, Experte für Waldmedizin)
öffnen sich unbewusste Räume, in denen Heilung geschehen darf. Körper und Psyche arbeiten dabei Hand in Hand.
Und wieder ist die Natur der große Verbündete: Wer barfuß über Wiesen geht, wer den Wind auf der Haut spürt oder das Knistern von Zweigen unter den Füßen hört, verbindet sich unmittelbar mit diesem Körperwissen.
Natur
als Rettungsanker – unsere ursprüngliche Heilerin
Wo aber finden wir heute Orte, die Körper, Geist und Seele gleichzeitig stärken und heilen?
Die Antwort liegt nahe: draußen, in der Natur. Der Wald produziert Sauerstoff, reinigt die Luft, klärt das Wasser – und schenkt uns etwas, das keine Technologie ersetzen kann: Geborgenheit, Wohlbefinden und Regeneration. Rituale von Naturvölkern, heilende Pflanzen, die stille Kraft der Bäume – vieles davon erscheint einigen von uns noch fremd. Und doch beginnt die Wissenschaft, diese alten Erfahrungen zu untersuchen und zu bestätigen. Heute entdecken wir dieses Wissen neu. »Waldbaden«, Biophilia-Forschung
und ökopsychologische Ansätze zeigen, wie sehr wir die Natur zum Überleben brauchen – nicht nur physisch, sondern auch psychisch und seelisch. »Waldbaden«, Biophilia-Forschung und ökopsychologische Ansätze zeigen: Wir brauchen die Natur zum Überleben – nicht nur physisch, sondern auch psychisch - für unser Seelenwohl.
Waldbaden – die Heilkraft des Waldes
Japan war Vorreiter: 1982 startete dort das staatliche Gesundheitsprogramm „Shinrin Yoku“ (Im Wald wandeln), das »Waldbaden«. Seitdem belegen zahlreiche Studien, wie wirksam ein bewusster Aufenthalt im Wald im Grünen ist:
• Blutdruck, Herz-Kreislauf und Stoffwechsel stabilisieren sich.
• Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin sinken.
• Stimmung, Konzentration, Gedächtnis und Schlaf verbessern sich.
• Sauerstoffreichtum der Waldluft sowie natürliche ätherischen Öle, sogenannte Terpene oder Phytonzide, die die Bäume ausströmen. Ihr frischer, harziger Duft – mit Noten von Zitrone, Kräutern wie Basilikum oder Dill – wirkt nachweislich positiv auf unser Seelenleben.
• Das Immunsystem wird gestärkt.
„Ein starkes Immunsystem macht glücklich“, sagt der japanische Mediziner Dr. Qing Li. Ein zweistündiges Waldbad kann Körper, Geist und Seele in einen heilsamen Zustand versetzen. Doch Waldbaden ist mehr als Biochemie. Wer bewusst durch den Wald geht, erlebt Entschleunigung, Präsenz und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit.
Biophilia – unsere genetische Liebe zur Natur
Warum fühlen wir uns im Grünen so wohl? Der Biologe Edward O. Wilson nannte es Biophilia –die angeborene „Liebe zum Leben“. Wir sind genetisch darauf programmiert, die Natur zu lieben. Evolutionsbiologisch ergibt das Sinn: Über Millionen Jahre lebten wir im engen Austausch mit unserer Umwelt, mit der Natur. Wälder, Wasser und Tiere waren lebensnotwendig. Erst in den letzten Jahrhunderten entfremdeten wir uns. Auch Clemens Arvay schrieb: Schon der Blick auf eine Landschaft kann Heilprozesse fördern. Pflanzen kommunizieren mit unserem Immunsystem, ohne
dass wir es merken. Bäume setzen Stoffe frei, die unser Wohlbefinden steigern.
Studien zeigen, dass schon wenige zusätzliche Bäume in einer Straße die Lebensqualität messbar erhöhen. Menschen fühlen sich gesünder, glücklicher und sogar jünger. Selbst das Betrachten von Naturbildern kann Stress senken und Mitgefühl fördern.
Naturkontakt ist nicht nur Freizeitbeschäftigung, da Pflanzen mit unserem Immunsystem kommunizieren und unsere Widerstandskräfte stärken.
Morphogenetische Felder –Resonanzräume des Lebens
Ein ungewöhnlicher Gedanke des britischen Biologen Rupert Sheldrake: Lebewesen werden nicht nur durch Gene, sondern auch durch „morphogenetische Felder“ geformt – unsichtbare Resonanzräume, die Verhalten und Entwicklung beeinflussen.
Ob man diese Theorie nun wissenschaftlich stützt oder als Metapher versteht – sie öffnet den Einblick: Vielleicht erklärt sie, warum wir uns im Wald verbunden und getragen fühlen, warum Bäume „Antworten“ in uns auslösen, warum Natur oft wie ein Spiegel wirkt, warum Rituale wirken und warum Heilung oft mehr ist als Biochemie. Sie erinnert uns daran, dass wir Teil eines größeren, unsichtbaren Netzes sind – verbunden mit Menschen, Natur und Kosmos.
Heilkraft Natur – eine Einladung
Die Natur heilt nicht, indem sie Krankheiten „wegmacht“, sondern indem sie uns zurückführt in unsere Ganzheit. Sie erinnert uns daran, dass wir Teil eines größeren Geflechts sind.
Die Einheit von Körper, Geist und Seele ist mehr als ein theoretisches Konstrukt – sie ist spürbar: im Atem, im Denken, im Fühlen. Sie wird gestärkt durch die Natur, die uns nährt und heilt.
Biophilia, Waldbaden, Hypnosystemik und selbst visionäre Ideen wie morphogenetische Felder weisen in dieselbe Richtung: Heilung entsteht aus Verbundenheit – mit uns selbst, mit anderen, mit einem gesunden Umfeld, mit der Natur. Wer heute den Wald betritt, geht nicht nur spazieren. Er kehrt gestärkt zu seiner eigenen Mitte zurück, denn:
Kleine Anleitung zum
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Waldbaden
Handy ausschalten – digitale Stille gehört dazu.
Langsam gehen – keine Eile, jeden Schritt bewusst setzen.
Alle Sinne öffnen – hören, riechen, fühlen, sehen, schmecken.
Einen Baum wählen – anlehnen, hinsetzen, verweilen.
Atmen – ruhig, tief und bewusst.
Einfach da sein - im „Hier & Jetzt“ – ohne Ziel und Leistungsdruck.
Nach wenigen Minuten tritt Entspannung ein, nach ein bis zwei Stunden spürbare Erholung.

• Der Körper tankt Sauerstoff, Bewegung und Kraft.
• Der Geist findet Ruhe, Klarheit und Inspiration.
• Die Seele erfährt Frieden, Geborgenheit und Sinn.
Gerade in Zeiten von Beschleunigung, Krisen und Überforderung brauchen wir diese Rettungsanker dringender denn je.
Heimkehr
Wer heute in den Wald geht, kehrt nicht nur mit frischer, sauerstoffreicher Luft in der Lunge zurück. Er kehrt heim – zu sich selbst, zu den eigenen Kräften, zu einer Quelle, die nie versiegt. Vielleicht liegt die größte Medizin der Zukunft nicht nur in technischen Apparaten, sondern draußen im weichen Moos, im frischen Wind, im glitzernden Sonnenlicht zwischen dem Grün von Bäumen in unseren fein duftenden und heilbringenden Wäldern - in der Einheit der Sinne zwischen Körper, Geist und Seele.
in die hypnosystemische Therapie und Beratung. (7 Ausg.). Heidelberg, Deuschland: Carl-Auer.

Alles ist Energie
Die geheimnisvolle Verbindung –das MORPHOGENETISCHE FELD
Text: Lisa Gutzelnig
Das morphogenetische (auch morphische) Feld ist ein faszinierendes Phänomen, das weit über die Grenzen der traditionellen Wissenschaft hinausgeht. Es wirkt auf geheimnisvolle Weise in unserem Alltag und beeinflusst unser Verhalten sowie unsere Beziehungen.
Der britische Biologe Rupert Sheldrake, gewissermaßen der Entdecker dieses Feldes, hat mit seinen Forschungen unseren Blick auf die Welt verändert. Er prägte den Begriff der „morphogenetischen Felder“. Damit sind jene im Hintergrund wirkenden Energien gemeint, die wir mit bloßem Auge nicht sehen können. Diese Schwingungen sind ständig um uns –und wir können sie wahrnehmen, wenn wir tief in uns hineinspüren.
Das menschliche Sein mit all seinen einzigartigen Feldern, Bewusstseinsebenen, seelischen Ausdrucksformen und biochemischen Prozessen folgt einem hochintelligenten Design und ist von großer Faszination. Die Vorstellung, dass Raum und Zeit keine starren Konzepte, sondern miteinander verflochtene Dimensionen sind, eröffnet neue Möglichkeiten für unser Verständnis der Realität. Diese Erkenntnisse fordern uns heraus – und laden uns ein, den Mut zu haben, neu und anders zu denken.
Die Entdeckung des morphischen Feldes
In den 1970er-Jahren erforschte Rupert Sheldrake das Verhalten von Tieren und entdeckte Muster, die weder durch genetische Vererbung noch durch Lernen allein erklärbar waren. Daraus schloss er, dass es ein unsichtbares Feld geben müsse, das die Grundlage für diese Verhaltensmuster bildet.
Seine Arbeit wurde kontrovers diskutiert, fand aber auch viele Anhänger, die seine Ideen weiterentwickelten. Sheldrake betont, dass das morphische Feld eine dynamische, sich entwickelnde Kraft ist, die alle Lebewesen miteinander verbindet. Es speichert Informationen über Erfahrungen und Erkenntnisse innerhalb einer Art und beeinflusst so Verhalten und Entwicklung in der Natur.

Rupert Sheldrake
Der britische Biologe und Bewusstseinsforscher gilt als Begründer der Theorie der morphogenetischen Felder. Mit seinen visionären Ideen über ein unsichtbares, verbindendes Energiefeld zwischen allen Lebewesen öffnete er neue Wege des Denkens in Wissenschaft und Spiritualität.
Bekannt wurden seine Versuche mit Tieren, die zu wissen schienen, wann ihr Mensch sich auf den Heimweg machte. Hunde oder Katzen stellten sich im richtigen Moment ans Fenster oder zur Tür. Manche Hunde holten Kinder von der Bushaltestelle ab und wussten genau, wann sie zurückkamen. Viele Varianten wurden getestet – mit anderen Zeiten, Orten oder in abgeschotteten Räumen. Selbst wenn die Heimkehr nur gedanklich beabsichtigt wurde, reagierten die Tiere: Sie warteten an der üblichen Stelle oder liefen am Gartenzaun entlang.
Weitere Beispiele
Bei der Tsunami-Katastrophe in Thailand 2004 starben viele Menschen, doch kaum Tiere. Sie hatten die Gefahr frühzeitig gespürt und ihrem Instinkt vertraut. Noch bevor Seismografen ausschlugen, suchten sie höher gelegene Orte auf.
Das morphogenetische Feld
Ein unsichtbares Energiefeld, das alles Leben verbindet. Es speichert Erfahrungen, formt Bewusstsein und wirkt als Schwingung, die Natur, Geist und Seele miteinander in Resonanz bringt.

Die Welt der kleinsten Teilchen
Die Quantenphysik beschreibt das Verhalten von Materie und Energie auf kleinster Ebene. Sie zeigt, dass physikalische Größen nur diskrete Werte annehmen und Teilchen zugleich Wellen sein können.
Auch beim Tod einer Ameisenkönigin kann beobachtet werden, dass jede Ameise des Staates in ihrer Tätigkeit innehält – selbst wenn sie sich weit entfernt befindet.
Sheldrake zeigte in Experimenten, dass Menschen fühlen können, wenn sie angestarrt werden. Ebenso konnten Testpersonen überdurchschnittlich oft erraten, wer sie gleich anrufen würde. Dieses Phänomen kennen viele: Man denkt an jemanden – und genau diese Person ruft an.
Auch bei Familienaufstellungen zeigen sich regelmäßig Phänomene, die wissenschaftlich kaum erklärbar sind, etwa wenn ein Stellvertreter die Emotionen einer seit Jahrzehnten verstorbenen Ahnin empfindet.
Quantenphysik und das morphogenetische Feld
Das morphogenetische Feld ist besonders spannend, weil es eine Brücke zwischen Physik und Spiritualität schlägt. Es bietet eine Basis, die auch wissenschaftlich orientierten Menschen erlaubt, sich dem Thema rational zu nähern. Thesen der Quantenphysik stützen die Glaubwürdigkeit dieses Modells zunehmend.
Die Quantenphysik erforscht die kleinsten Teilchen der Materie und zeigt, dass Teilchen und Wellen miteinander verbunden sind und sich über große Distanzen gegenseitig beeinflussen können. Dieser Bereich der Wissen-

schaft liefert faszinierende Einsichten in die grundlegenden Bausteine des Universums. Was zunächst als rein materielle Welt erschien, zeigt sich nun als ein komplexes Geflecht von Energie und Information.
Die Intelligenz des Universums
Das Universum entfaltet seine Intelligenz in den harmonischen Zusammenhängen seiner Teile. Es sind messbare Schwingungen, die in einer mathematischen Abfolge durch Vibration, Energie und Frequenzen miteinander interagieren – in jeder Materie, in jedem Leben. Es geht um das Wahrnehmen einer Atmosphäre in einem Raum oder wenn wir ganz bewusst den Unterschied spüren, ob wir uns im Wald oder in einer Stadt bewegen.
Nicht nur zwischen einzelnen Menschen lässt sich diese atmosphärische Schwingung spüren, sondern auch innerhalb einer Gesellschaft, sind diese Energien wahrnehmbar. Spätestens seit der Corona-Pandemie haben wir als Laien einen Einblick bekommen und können – auch ohne psychologische Ausbildung – sehr gut erkennen, ob eine kollektive Schwingung von Angst, Wut oder Vertrauen dominiert.
Unser Gehirn als Empfängerfeld
Stellt man sich vor, dass eine Energie existiert, die alle Informationen des Universums speichert und überall verfügbar macht, dann braucht es lediglich einen „Empfänger“, der auf ihre Frequenz eingestellt ist.
Was zunächst fantastisch klingt, wird von Menschen, die mit Trance oder intuitiver Arbeit vertraut sind, als Realität erlebt. Begriffe wie Lesen im morphischen Feld bezeichnen das bewusste Abrufen solcher Informationen. Statt auf zufällige Eingebungen zu warten, wird aktiv kommuniziert – das Feld präsentiert Inhalte in der Form, die wir verstehen können.
Schon seit Jahrzehnten gibt es eine Vielzahl von Theorien, dass das menschliche Gehirn in der Lage ist, sich gezielt in das morphogenetische Feld „einzuloggen“, um Informationen daraus abzurufen (also eine Art „Hellsichtigkeit“). Bestimmte Bewusstseinszustände, etwa tiefe Meditation oder Trance, sollen diesen Zugang erleichtern.
Besonders bekannt sind in diesem Zusammenhang die „Samadhi-Meditation“, aber auch andere Meditationstechniken, die von buddhistischen Mönchen oder indischen Yogis praktiziert werden und denen nachgesagt wird, dass sie die „Erleuchtung“ bzw. ein besonderes Wissen bringen, das dem Durchschnittsmenschen nicht zugänglich ist.
Die richtige Frequenz einstellen
Und genau hier ist der Punkt, an dem jeder etwas für sich selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft und sogar für die gesamte Menschheit tun kann: Denn stellen wir unsere Frequenz ähnlich wie bei einem Radiogerät, auf eine Schwingung des Mitgefühls, des Verständnisses und der Liebe zu anderen Menschen sowie zu allen Wesen ein, die diesen Planeten als ihre Heimat bezeichnen, so ändert sich etwas in uns, aber vor allem um uns, denn Energie folgt Energie.
Menschen besitzen die Fähigkeit, Selbstheilungsprozesse in ihrem Körper anzuregen. Durch gezielte Gedanken und Handlungen können regenerative Prozesse in Gang gesetzt werden. Entscheidend ist das Bild, das wir von uns selbst haben: Je harmonischer unser Selbstbild ist, desto besser ist der Einfluss, den unser Geist auf unsere eigenen Zellen ausübt. Darüber hinaus sorgt ein positiveres Selbstbild dafür, dass wir erfüllendere Umstände anziehen - denn wir empfangen stets die Energie, die unserer eigenen Schwingung entspricht.
Das Unergründliche
ist unsichtbar
Es ist kein Geheimnis, dass die unbewussten Anteile eines Menschen mit den unbewussten Anteilen anderer Menschen in Verbindung stehen und doch ist es uns oft nicht bewusst. Dies wirkt wie ein unterirdisches Wurzelwerk. Das eigene Unterbewusstsein wirkt auf das Unterbewusstsein der anderen ein. So teilen sich verborgene Wünsche, Entscheidungen und Haltungen mit, oft ohne Worte.
Ein Leben im Einklang mit der Natur, dem eigenen Wesen und den inneren Werten schafft eine Anbindung an das Unergründliche. Dies funktioniert, weil das eigene Wesen auch Natur ist und Entscheidungen, die im Einklang mit

Die Kraft der inneren Frequenz
Wenn wir unsere innere Schwingung auf Mitgefühl, Liebe und Vertrauen ausrichten, verändert sich nicht nur unser eigenes Energiefeld – auch unsere Umgebung beginnt, in Resonanz zu gehen.
der eigenen Lebensaufgabe, dem Seelenauftrag und der Natur getroffen werden, werden vom Unergründlichen unterstützt. Das Unergründliche wirkt im Verborgenen. Das Unergründliche hat seine eigene Zeit. Das Unergründliche wirkt aus sich selbst heraus.
Sein Wirken zeigt sich am deutlichsten im Wachsen von Pflanzen, Tieren oder Kindern. Wie ist es zu verstehen, dass aus einer winzigen Kastanie ein mächtiger Baum entsteht? Natürlich gibt es für all diese Phänomene wissenschaftliche Erklärungen. Doch wer tiefer fühlt, spürt das Geheimnis dahinter. Das Unergründliche bleibt unergründlich und das macht seine Kraft und sein wunderbares Geheimnis aus.
Im Grunde ist jeder von uns ein einzigartiges Universum, das alle Informationen, Möglichkeiten, Potenziale, Fähigkeiten und Welten in sich trägt. Letztlich sind wir die Schöpfung selbst. Wir sind Schöpfung, bestehen aus Schöpfung und gestalten sie mit – in jedem Moment unseres Lebens.

Heilsames Kaminfeuer
Mehr als nur Wärme und Gemütlichkeit
Nun ist sie wieder da – die Zeit des Jahres, in der man es sich gerne zuhause gemütlich macht und mit dicken Socken und einer Tasse Tee dem Knistern des Kaminfeuers lauscht.
Wärme und Geborgenheit gehören zu den tiefsten menschlichen Bedürfnissen. Schon in früheren Zeiten sicherte das Element Feuer unser Überleben, indem es Wärme spendete und Nahrung genießbar machte. Zugleich stand es für Schutz und „Zuhause“. Das Knistern und Leuchten eines Kaminfeuers übt bis heute eine beinahe magische Anziehungskraft aus. Kein Wunder – die natürliche Wärmestrahlung eines Kachelofens wirkt wohltuend auf Körper und Seele, schafft ein angenehmes Raumklima und vermittelt Geborgenheit und Entspannung. Besonders die Psyche reagiert positiv auf die Reize, die von brennendem Holz ausgehen.
Feuer als Quelle der geistigen Entwicklung
Der Psychologe Matt J. Rossano von der Southeastern Louisiana University sieht im Feuer mehr als nur eine Wär-
mequelle. Er vermutet, dass rituelle Zusammenkünfte am Feuer einst die geistige Konzentration schärften und die Fähigkeit förderten, Symbole und Bedeutungen zu verknüpfen. Diese geistige Fokussierung habe langfristig sogar genetische Veränderungen begünstigt, die zu unserem heutigen Gedächtnis und Denkvermögen beitrugen.
„Wir haben gute Beweise dafür, dass schamanistische Rituale sehr tief in der Geschichte verankert sind und positive psychologische Auswirkungen hatten“, sagt Rossano, dessen Theorie im Cambridge Archaeological Journal veröffentlicht wurde.
Matt Rossano ist Professor für Psychologie an der Southeastern Louisiana University. Er promovierte 1991 an der University of California, Riverside, und gilt als Experte für die Evolution von Religion, Moral, Bewusstsein und Geist.
Feuer fördert Denken und Gemeinschaft
Die interessante Studie zur kognitiven Evolution zeigt, dass Feuer evolutionsbiologisch eine zentrale Rolle in der Entwicklung des menschlichen Geistes spielte – und immer noch tut. Die von Matt Rossano durchgeführte Studie belegte, dass bis heute Feuer die Fähigkeit stärkt, über mehrere Dinge gleichzeitig nachzudenken und sie miteinander zu verknüpfen. Rund um das Lagerfeuer entwickelten sich soziale Interaktion, Sprache und Kultur. Menschen erzählten Geschichten, schmiedeten Pläne und lösten gemeinsam Aufgaben – das Feuer wurde zum Ursprung des gesellschaftlichen und geistigen Lebens.
Rossano bezeichnet dieses Phänomen als „Feuerblick-Meditation“: Der meditative Blick in die Flammen habe unser Gehirn so geprägt, dass Symbolik und Sprache überhaupt erst entstehen konnten.
Kaminfeuer – Entspannung für Körper und Geist
Das Verweilen am Kamin suggeriert Gemütlichkeit und Entschleunigung. Ob in Filmen, Märchen oder Wohn-

räumen – das Feuer steht für Wärme, Ruhe und Beisammensein.
Die sanfte Strahlungswärme und die tanzenden Flammen senken Stresshormone, lockern die Muskulatur und bringen den Geist zur Ruhe. So kann sich der Körper ohne bewusstes Zutun entspannen.
Kachelofenbesitzer berichten von wohliger Wärme, Geborgenheit und umfassender Muskelentspannung. Die langwellige Strahlungswärme wirkt ähnlich wie Sonnenstrahlung: Sie fördert die Durchblutung, aktiviert Abwehrzellen und stärkt die Selbstheilungskräfte. Auch Muskelverspannungen und Schmerzen können so gelindert werden.
Sanfte Hilfe bei Stress und hohem Blutdruck
Stress kann den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und den Blutdruck erhöhen. Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder Qi Gong helfen – doch auch ein Abend vor dem Kamin hat nachweislich entspannende Wirkung.
Das leise Knistern und die rhythmische Bewegung der Flammen senken Puls und Blutdruck auf natürliche Weise – ganz ohne Leistungsdruck, einfach durch Beobachtung und Ruhe.
Tiefere
Atmung und besserer Schlaf
Vor dem Kamin vertieft sich die Atmung fast automatisch. Der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt, was die Entspannung zusätzlich fördert.
Wer nach einem anstrengenden Tag schlecht abschalten kann, sollte den Computer ausschalten und sich für eine halbe Stunde den Flammen widmen. Eine Tasse Lavendeltee oder warme Milch rundet das abendliche Ritual sanft ab – und oft fallen die Augen zu, noch bevor das zehnte Schäfchen gezählt ist.
Immunsystem natürlich stärken
Mit dem gezielten Einsatz von Vitalstoffen kann man seinem Körper Gutes tun. Den Stoffwechsel positiv zu unterstützen und Körperzellen in ihrer Alterung zu bremsen, hilft die Lebensqualität zu steigern –und im Winter gesund zu bleiben.

Dem Immunsystem wird zu Beginn der Husten- und Schnupfenzeit gerne erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist jetzt die Aufnahme von Vitaminen wichtig. Sellerie, Feldsalat und Grünkohl unterstützen die Abwehrzellen mit Vitamin A, Brokkoli und Paprika mit Vitamin C. Die Aufnahme von hochwertigen Ölen und Nüssen bewährt sich ebenso wie scharfe Komponenten in Gestalt von Chili, Meerrettich oder Senf, da die u.a. enthaltenen ätherischen Öle das Potential haben, die Atemwege freizuhalten. Um die Schleimhäute freizuhalten und die Barrierefunktion bei trockener Heizungsluft aufrechtzuerhalten, ist es auch in der kalten Jahreszeit wichtig, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr – also bis zu zwei Liter – zu achten. Ein wesentlicher Faktor ist zudem die Bewegung – vorzugsweise an der frischen Luft, selbst wenn die Temperaturen nicht unbedingt ins Freie locken. Neben Spaziergängen sind moderate Ausdauersportarten wie Walken, Langlauf oder Schneeschuhwandern empfehlenswert, weil das Training das Immunsystem stimuliert. Eine Überanstrengung durch intensive Belastung wiederum ist zu vermeiden, weil es hinsichtlich der Abwehrkraft gegen Infekte den gegenteiligen Effekt hat. Weitere Tipps haben wir uns bei Sabine Eilmsteiner, die sich in ihrem kürzlich im Kneipp Verlag erschienen Buch „Die große Waldapotheke“ mit der tradierten Volksmedizin, Phytotherapie und Studien in Bezug auf heilkräftige Pflanzen, Pilzen und Flechten auseinandersetzt, geholt.
Nachgefragt beim Profi
Eilmsteiners Rezept, um gesund durch den Winter zu kommen, klingt beruhigend einfach und wird auch gleich von einem ersten spannenden Tipp mit historischer Bedeutung begleitet: „Viel frische Luft! (Wald-)Spaziergänge sind für unsere Gesundheit essenziell. Selbstfürsorge, die sich unter anderem in einer heiteren Lebenseinstellung, in der Vielfalt und Kreativität des täglichen Essens sowie in bewussten Auszeiten zeigt, darf man nicht unterschätzen. So sehr uns heilsame
Inhaltsstoffe aus Pflanzen und Pilzen unterstützen mögen – wenn wir Raubbau an unseren körperlichen Ressourcen betreiben, können auch sie nichts ausrichten.
Das mit dem gesunden Essen schaffe ich neben der Arbeit übrigens leider auch nicht immer, aber zumindest ist die Bemühung in die Richtung vorhanden. Noch ein persönlicher Tipp für die Erkältungszeit – wenn rund um einen alles hustet und schnupft: Eine Wacholderbeere (Juniperus communis) gut zerkauen und schlucken. Wacholderbeeren wurden mit ihrer keimtötenden Wirkung bereits in Pestzeiten zur Vorbeugung verwendet.“
Kräuter, die das Immunsystem stärken
Kräuter ernten hat im Winter Pause, erst wenn im Frühling das frische Grün wächst, wird bis in den September hinein gesammelt und bevorratet. Ab Ende September sind Pflanzen wirkstoffärmer und durch die nasskalte Witterung zunehmend von Schimmelpilzen besiedelt und nicht mehr für den Verzehr bzw. die Weiterverarbeitung geeignet. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die

„Das beste Mittel um das eigene Immunsystem zu stärken, scheint mir in erster Linie der Waldbesuch an sich. Bereits kurze Aufenthalte wirken sich äußerst positiv auf uns aus – so ist alleine das Sammeln eine Wohltat für Körper und Geist.“

Rezept Tannenpunsch
• 3 Handvoll frische Tannennadeln, klein geschnitten
• 1/2 unbehandelte Zitrone oder Orange
• 1 l Wasser
• etwas Orangensaft
• getrocknete Früchte und Beeren (Apfel, Hagebutten, Kornelkirschen, Himbeeren etc.)
• 1 kleines Stück frischer Ingwer
• Gewürze (Nelken, Zimt, Sternanis etc.)
Tannennadeln mit einem Keramikmesser fein schneiden, Zitrone oder Orange in Scheiben schneiden und mit den weiteren Zutaten in Wasser aufkochen lassen.
10 Minuten ziehen lassen. Nach Belieben mit Likör oder Schnaps (Schlehe, Waldbeeren etc.) und/oder Honig bzw. Kandiszucker verfeinern.
Für die innerliche Anwendung werden nur die Nadeln der äußersten Triebspitzen verwendet, der Rest des Tannenastes kann getrocknet und klein geschnitten als Räuchergut bevorratet werden.
aus dem Buch
„Die große Waldapotheke“, Kneipp-Verlag, 10 Seiten, ISBN 978-3-7088-0880-2
falsche Brunnenkresse (Cardamine amara) – sie wächst entlang von Bachläufen und kann auch in den Wintermonaten geerntet werden. Sie schmeckt herrlich auf einem Butterbrot, kann aber auch zu einer Tinktur weiterverarbeitet werden. Ihre Wirkung ist vor allem stoffwechselanregend, entzündungshemmend und abwehrstärkend. Wer bereits im Frühling und Sommer gesammelt hat, setzt jetzt beim Thema Immunsystemunterstützung auf den antibiotisch wirkenden Bärlauch (Allium ursinum) oder die Blüten bzw. die gekochten Beeren vom Holunder (Sambucus nigra) – um nur einige aus der großen Fülle der Waldapotheke zu nennen.
Wie oft und in welcher Form
Naturmedizin anwenden?
Die Art der Anwendung sollte an die Vorlieben des Anwenders angepasst sein. So gesehen führen viele Wege ans Ziel. Ich persönlich bin zum Beispiel keine Teetrinkerin – nutze die heilsame Kraft von Kräutern, Pilzen & Co. lieber kulinarisch und baue sie immer wieder mal in Gerichte ein. Grundsätzlich gilt Abwechslung als wichtigste Grundregel. Wer regelmäßig immer die gleiche Kräuterteemischung trinkt, kann abgesehen von einem Gewöhnungseffekt sogar gesundheitliche Probleme
bekommen. So gesehen sind vier bis sechs Wochen schon das äußerste Maximum –Vielfalt ist angesagt. Zum einen sollte man natürlich bedarfsorientiert arbeiten – also nur bei Beschwerden Anwendungen durchführen. Zum Beispiel eine Salbe vom Storchenschnabel (Geranium robertianum) bei Hautekzemen. Andererseits darf man gerne in den eigenen Körper hineinhorchen und sich ab und zu einfach selbst verwöhnen –ein Bad mit Tannensalz nehmen oder eine aufbauende Brennnesselsuppe essen.
Was der Winterwald hergibt
Eilmsteiner ist ein großer Fan von Winterpilzen. Nachdem sie standorttreu sind, kann man sie jedes Jahr an denselben Orten suchen. Flechten wie das Isländische Moos (Cetraria islandica) oder das Eichenmoos (Evernia prunastri) können bei schneefreier Witterung ebenso gesammelt werden. Gehölze und Harze finden sich immer – zum Räuchern, für Salben, Inhalationen oder im Fall von Tannenreisig auch für einen herrlichen, winterlichen Punsch.
Wirkung von Vitalpilzen auf das Immunsystem
Bilder: Shutterstock.com

Je nach Art wirken Pilze unterschiedlich auf unseren Körper. Der heimische Winter- bzw. Samtfußrübling (Flammulina velutipes) ist hier mehrfach heilsam. Zum einen wirkt er antiviral und kann so in Erkältungszeiten den einen oder anderen Infekt im Vorfeld abwehren. Zum anderen wurde in Studien nachgewiesen, dass er hemmend auf Tumore und Metastasen wirkt. Die honiggelben kleinen Pilze wachsen häufig erst ab Dezember. Sie brauchen Frost um zu wachsen. Fündig wird man vor allem an Weide oder Pappel. Der ab Februar auftauchende Fichtenzapfenrübling (Strobilurus esculentus) dürfte vor allem durch seine antibakterielle Wirkung das Immunsystem unterstützen. Wie sein Name schon verrät, wächst er auf Fichtenzapfen die am/ im Waldboden liegen.
Wie nutzt man ihre Wirkung optimal?
„Ich persönlich bin kein Befürworter von Kapseln oder Pulvern“, so Eilmsteiner. Für sie steht der Genuss im Vordergrund – daher sind Vitalpilze für sie vor allem in schmackhaften Gerichten passend. Eine vielfältige Ernährung mit hochwertigen und regionalen Produkten (dazu zählt für sie auch alles, was sie im Wald und auf Wiesen sammeln kann) tut auf allen Ebenen gut. Eine Ausnahme bilden für sie die im Sommer gesammelten Eierschwammerl/ Pfifferlinge (Cantharellus cibarius), die vor allem im rohen Zustand gesundheitsfördernd wirken. Da sie aber roh nicht bekömmlich sind und für kulinarische Zwecke mindestens 15 Minuten gekocht werden müssen, kann man hier ein Pulver oder eine Tinktur herstellen. Diese wirken gegen (Darm-)Parasiten und stärken ebenso das Immunsystem.
Pflanzliche Immunbooster und ihre Wechselwirkungen
Bei der Einnahme von Medikamenten oder Vorerkrankungen ist es anzuraten, kurmäßige Anwendungen immer mit dem Arzt zu besprechen. So sollten zum Beispiel Menschen mit Herz- oder Nierenschwächen auf häufige Zubereitungen der Brennnessel (Urtica dioica) lieber verzichten. So gut sie auch mit ihrer stoffwechselanregenden Wirkung unser Immunsystem unterstützt, für manche Menschen ist sie nicht geeignet.
Um ein Beispiel für eine Wechselwirkung bei Medikamenten zu nennen: Menschen, die blutverdünnende Mittel einnehmen, sollten das Judasohr (Auricularia auricularia-judae) lieber meiden. Der kleine, schwarze Pilz, der auch in der asiatischen Küche verwendet wird, hat neben seiner äußerst positiven Wirkung auf das Immunsystem auch eine blutverdünnende Wirkung und würde in zu großer Menge genossen (bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten) mitunter gefährlich werden. Auch in der Schwangerschaft gilt besondere Vorsicht bei Kräuter- und Pilzverzehr.

Tipp Wacholder
Eine Wacholderbeere (Juniperus communis) gründlich zu zerkauen und zu schlucken kann sich keimtötend auswirken.
Man muss sich bei der Bestimmung des Sammelgutes immer zu hundert Prozent sicher sein – im Zweifelsfall lieber einen Experten fragen! Bestimmungs-Apps wie ObsIdentify, PlantNet, Flora incognita oder Picture Mushroom können übrigens auch gute Begleiter sein – blind darauf verlassen, darf man sich aber nicht.


Das Heilwissen der Tiere
Wenn die Natur ihre
eigene Apotheke öffnet
Tiere trösten, helfen und heilen uns – und sie tragen ein erstaunliches Heilwissen in sich. Auch sie nutzen uralte medizinische Prinzipien: Sie beugen Infektionen vor, nehmen Medizin, pflegen ihre Kranken oder halten Abstand von Ansteckungsquellen. Von Ameisen über Bienen bis hin zu Hirschen und Wölfen – viele Tiere nutzen Pflanzen, um sich zu heilen. Sie besitzen eine ganz spezielle Intuition und wissen instinktiv, wie viel sie von „giftigen“ Kräutern fressen dürfen, und können Ursache und Wirkung verknüpfen. Forschende rätseln bis heute, ob dieses Wissen über die Heilkräuter angeboren, also in den Genen übertragen wird oder erlernt ist.
Schimpansen und das Bitterkraut
Wie funktioniert tierische Medizin? Es dauerte Jahrzehnte, bis dem Primatenforscher Michael Huffman zufällig das merkwürdige Verhalten eines Schimpansenweibchens in einem Wald in Tansania auffiel. Huffman bemerkte, dass es einer Schimpansin nicht gut ging. Sie baute sich ein Nest in einem Baum, legte sich hinein und döste dort den ganzen Tag vor sich hin. Ihr Junges turnte derweil unbeaufsichtigt im Baum herum – etwas, das Schimpansenmütter üblicherweise nicht zulassen würden.
Am Ende des Tages stand sie auf, kletterte langsam herab und suchte einen Strauch. Sie kaute die Blätter, schluckte den Saft und spuckte den Rest wieder aus.
Huffman fragte einen einheimischen Begleiter von den Tongwe, was das für ein Strauch sei. Der Strauch sei giftig, sagte der Mann, seine Leute würden die Blätter aber als Medizin gegen Bauchschmerzen, Darmkrankheiten und Parasiten verwenden. Biologen fanden heraus, dass der Strauch Vernonia amygdalina (deutsch: Bitterkraut) zwölf unterschiedliche Inhaltsstoffe gegen Parasiten besitzt.
Die Schimpansin hatte also einen ganzen Medikamentencocktail gefuttert – und zwar genau so viel, wie ihr gut bekam und sie nicht umbrachte. Sie wusste nicht nur, was sie einnehmen musste, sondern auch, wie viele Blätter sie brauchte, um wieder gesund zu werden.
Huffman achtete fortan darauf, wann die Schimpansen die Blätter von Vernonia amygdalina fraßen, und untersuchte ihren Kot. An solchen Tagen fand er bis zu 90 Prozent mehr Wurmeier in den Haufen. Die Tiere begaben sich also auf eine natürliche Wurmkur. Der Primatologe will künftig noch klarere Zusammenhänge finden: Was macht Schimpansen krank? Was unternehmen sie dagegen? Und hilft das wirklich? Zig Beobachtungsstunden, Tage, Monate, Jahre fließen in sein Projekt.


Instinktive Medizin im Urwald
Schimpansen nutzen gezielt Heilpflanzen: Wenn sie krank sind, kauen sie die Blätter des Bitterkrauts Vernonia amygdalina – spucken die Fasern aus und schlucken nur den Saft. Eine natürliche Wurmkur mit erstaunlicher Präzision.



Man kann außerdem beobachten, dass die Tiere nach Verletzungen nicht nur antibakterielle Blätter auflegen – als eine Art Verband –, sondern zusätzlich eine Insektentherapie anwenden und gezielt Insekten fangen. Das Insekt wird in den Mund genommen und zwischen den Lippen zerdrückt. Dann nehmen die Tiere das Insekt mit den Fingern aus dem Mund und tragen es auf die Wunde auf, meistens auf den Wundrand. Welche Tiere bevorzugt für die Insektentherapie ausgequetscht werden, ist bislang noch unklar. Häufig beobachtet wurden bei dieser „Insektensalbe“-Medikation jedoch Zuschauer in der ersten Reihe: junge Tiere aus der Herde, hoch interessiert, die sich die Behandlung abschauen und lernen wollen.
Die Korallen-Kur der Delfine Forschende haben Delfine bei einem seltsamen Verhalten beobachtet: Sie reiben sich im Riff regelmäßig an Korallen. Der Grund offenbart ein erstaunliches medizinisches Wissen der Tiere. Die Korallen und Schwämme, die offenbar gezielt ausgewählt werden, enthalten wertvolle

Vier Wege zur Selbstheilung
Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Methoden, wie sich kranke Tiere heilen, erklärt Biologe Huffman.
Strategie 1: sich schlicht fernhalten von allem, was krank macht – etwa schmutzigem Wasser. Tiere haben zu ihrem Schutz ein ähnliches Ekelempfinden wie wir Menschen.
Strategie 2: Prophylaxe. Etliche Tiere fressen zu bestimmten Jahreszeiten besondere Pflanzen, die sie weniger anfällig für Parasiten machen.

Bei Strategie 3 und 4 wird es richtig spannend: Da geht es darum – was nehme ich ein, also stecke ich als Heilmittel in den Mund? Und was trage ich auf – wie eine Art Lotion auf die Haut oder als „Wandverputz“ ins Nest?
biologisch aktive Stoffe, die von den Tieren aktiv zur Behandlung von Hautkrankheiten eingesetzt werden.
Gefunden wurden insgesamt 17 Substanzen mit teils antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften. Dies bestärkt die Hypothese, dass die Tümmler das Sekret der vielzelligen Meeresorganismen gezielt nutzen. Laut den Forschenden könnten die Inhaltsstoffe tatsächlich dazu beitragen, das Mikrobiom der Delfinhaut zu stärken. Auch bei Infektionen oder Hautkrankheiten könnte der Schleim helfen – oder diesen sogar prophylaktisch vorbeugen.
Drachenbaumpaste als Prophylaxe
Orang-Utans auf Borneo reiben ihre Arme und Beine mit einer grünlichen Paste aus Speichel und zerkauten Blättern des Drachenbaums ein.
Das hilft gegen Muskelkater, Verspannungen und Schwellungen. Und der willkommene Nebeneffekt: Danach schaut kein Parasit mehr freiwillig vorbei.
Selbstmedikation im Alltag der Tiere
Ein naheliegendes Beispiel für die Selbstmedikation, auch Zoopharmakognosie genannt, sind unsere Haustiere Hund und Katze. Jeder Hundebesitzer kennt den Anblick seines grasfressenden Vierbeiners. Was oft als verrückte Eigenheit abgetan wird, hat einen konkreten Nutzen: Mit dem Gras behandeln Hunde und Katzen Magenverstimmungen – das Grün wirkt wie ein natürliches Brechmittel.
Neben Pflanzen spielt auch Erde eine große Rolle für die Verdauung vieler Tiere. Ein Beispiel dafür sind die Aras im Amazonasgebiet. Die bunten Papageien fressen besonders gern den tonhaltigen Boden der Flussufer. Die Erde neutralisiert das natürliche Gift in vielen Samenpflanzen und erweitert so das Nahrungsspektrum der Vögel.
Eine ähnliche Strategie haben die Koalas in Australien. Zu ihrer Nahrung gehören Hunderte von teilweise giftigen Eukalyptusarten. Die kleinen Beutelbären wissen normalerweise genau, welche Sorten sie vertragen und welche nicht. Erwischen sie doch einmal einen falschen Stängel, fressen sie Erde, um das Gift zu neutralisieren.

Rauch und Ameisen gegen
Milben
Montserrat Suárez Rodríguez von der Universität Mexiko-Stadt beobachtete, dass Spatzen auf dem Campusgelände Zigarettenstummel sammelten und in ihre Nester brachten. Menschen in Mexiko nutzen seit Jahrtausenden die parasitenabwehrende Wirkung von Tabak – Tabakblätter und Tabaksude helfen im Haus gegen Ameisen und Parasiten. Doch woher wussten die Spatzen das?
Suárez Rodríguez und ihre Kolleginnen untersuchten daraufhin die Nester, stellten Wärmekameras auf und entdeckten: In den Nestern mit Zigarettenstummeln tummelten sich deutlich weniger Milben als in den anderen.
Viele Vögel hüpfen bei zu viel Ungeziefer im Gefieder auch gerne mal in ein Ameisenbad. Die Ameisen wehren sich mit Ameisensäure – Läuse, Milben oder Zecken finden das unausstehlich und ziehen aus dem Federkleid aus.
Woher wissen Tiere, was hilft?
Von den Bärenspinnerraupen gibt es weltweit über 11.000 Arten, mehr als 100 davon in Europa. Die Raupen dieser Schmetterlinge sind kleine, graue, flauschige „Pelzwiesen“, die sich häufig mit parasitären Wespen herumschlagen müssen, so Verhaltensforscher Huffman. Viele Wespen legen ihre Eier in die Raupen, deren Larven dann im Inneren wachsen – ein tödlicher Prozess.
Diese Raupen müssen nichts lernen und handeln nicht bewusst: Wenn sie befallen sind, stellt sich automatisch das Verlangen nach heilenden Substanzen oder Blättern ein.
Andere Arten wiederum lernen durch Erfahrung und Ausprobieren. Woher weiß etwa ein Schimpansenjunges, dass die Blätter eines bestimmten Strauchs die Mutter geheilt haben, wenn die Wirkung erst einen Tag später eintritt?
Die meisten Tiere nutzen natürliche Medikamente eher aufgrund angeborener als erlernter Verhaltensweisen. Säugetiere erwerben Medizinkenntnisse meist im Laufe ihres Lebens, indem sie das Verhalten anderer beobachten.
Primatenforscher Huffman, der heute an der Universität Tokio lehrt und sich auf die Selbstmedikation von Tieren spezialisiert hat, geht davon aus, dass Menschen in früheren Zeiten ebenfalls von Tieren gelernt haben. Sie beobachteten sie

und probierten dann selbst Blätter oder Wurzeln aus. Der Wald und seine Bewohner waren also schon vor Jahrtausenden medizinische Lehrmeister des Menschen.
Ob es auch unter den Tieren – auf der Kuhoder Schafweide – ausgewiesene „Heiler“ gibt, dafür sucht die Forschung noch Belege. Sicher ist jedoch: Die medizinische „Basisausbildung“ macht immer die Mutter. Sie zeigt dem Lämmchen, dass Klee gegen Bauchweh oder Infektionen hilft – und das Lämmchen macht es nach.
Fazit
Es wäre nicht nur für Landwirte ratsam, Vertrauen in die Selbstmedikation zu setzen und Tieren die Möglichkeit zu geben, durch den Verzehr bestimmter Wiesenkräuter sich selbst zu heilen. Auch die Naturheilkunde könnte davon profitieren.
Bei der Entwicklung neuer Arzneimittel könnten die Erkenntnisse aus dem Tierreich hilfreich sein, denn neue Wirkstoffe werden dringend benötigt. Gegen viele Volkskrankheiten – Arteriosklerose, bestimmte Krebsformen, rheumatische und vor allem allergische Erkrankungen – gibt es nach wie vor keine wirksamen Arzneien.
Etwa 60 Prozent aller Medikamente gehen auf Naturstoffe wie Pflanzen, Bakterien und Pilze zurück. Von den weltweit bekannten 300.000 Pflanzenarten sind jedoch gerade einmal 10 bis 20 Prozent biologisch und chemisch vollständig erforscht. Die Heilpflanzen, mit denen Tiere seit Jahrmillionen experimentieren, könnten für die Naturmedizin wertvolle Wegweiser sein.
Koalas und ihr Heilinstinkt
Koalas wissen genau, welche Eukalyptusarten sie vertragen – und welche giftig sind. Greifen sie doch einmal daneben, fressen sie Erde, um das Gift zu neutralisieren. Ein Beispiel für instinktive Tiermedizin aus Australiens Wildnis.


Brustkrebs - ein Weg zurück ins Leben
Wie eine Patientin nach der Krebstherapie
durch biologische Medizin neue Energie fand
Nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung kam eine 55-jährige Patientin, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Kinder, zu uns in die Swiss Mountain Clinic. Die schulmedizinische Behandlung mit Operation, Chemotherapie und Bestrahlung war erfolgreich abgeschlossen, doch sie fühlte sich weiterhin erschöpft. Ihr Immunsystem war geschwächt, sie litt unter Verdauungs- und Schlafstörungen. Trotz Yoga, gesunder Ernährung und Meditation blieb eine innere Unruhe und die Angst vor einem Rückfall. Ihr größter Wunsch war es, wieder mehr Energie und Lebensfreude in den Alltag zu bringen.
Ein ganzheitlicher Therapieansatz
Am Anfang stand das Zuhören – die persönliche Begegnung mit ihr und ihrer Geschichte. Neben klassischen Laborwerten wurden Entzündungsmarker, Hormon- und Mikronährstoffstatus sowie die Darmfunktion überprüft. Die Befunde zeigten Hinweise auf chronische Belastungen: erhöhte Entzündungswerte, eine geschwächte Darmbarriere und Mangelzustände bei Vitamin D, Selen und Omega-3-Fettsäuren. Auch im Kiefer fanden sich alte Entzündungsherde, die das Immunsystem zusätzlich beanspruchten.
Ziel war es, den Körper zu entlasten und seine Regenerationskraft zu stärken. Mit modernen Verfahren der Blutreinigung wurden Stoffwechselrückstände, Schwermetalle und entzündungsfördernde Substanzen ausgeleitet – ein sanfter Neustart für das Immunsystem. Ergänzend kamen Leber-, Nieren- und Darmaufbau, Infusionstherapien und gezielte Phytotherapie zum Einsatz.
In Zusammenarbeit mit erfahrenen Zahnärzten erfolgte anschließend die Sanierung der betroffenen Kieferbereiche. Begleitende Ausleitungstherapien halfen dem Körper, diesen Prozess gut zu bewältigen.
Ein wichtiger Teil des Programms war die Darmgesundheit. Eine individuell abgestimmte, entzündungshemmende Ernährung, kombiniert mit Probiotika und fermentierten Lebensmitteln, half, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Biologische Infusionen unterstützten das Immunsystem dabei, die körpereigene Abwehrkraft neu zu regulieren.
Ebenso wesentlich war die psycho-emotionale Begleitung. Atemübungen, Gespräche und sanfte Entspannungsverfahren halfen, Ängste loszulassen und Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen. Das ruhige Umfeld der Klinik – umgeben von Bergen und Natur – bot Raum für Regeneration und innere Stabilität.

Dr. med. Petra Wiechel
ist Chefärztin der Swiss Mountain Clinic in Castaneda (CH). Sie verbindet biologische Medizin mit moderner Diagnostik und jahrzehntelanger klinischer Erfahrung. Ihr Leitsatz: „Heilung braucht Wahrheit.“
Neue Energie und Lebensfreude
Bereits nach einigen Wochen zeigte sich eine spürbare Verbesserung: Die Patientin schlief tiefer, ihre Verdauung stabilisierte sich, und die chronische Erschöpfung wich einem Gefühl von Ruhe und Kraft. Die Blutwerte besserten sich, Entzündungszeichen gingen zurück. Nach der Zahnsanierung verschwanden Druckgefühle im Kiefer und sie berichtete über deutlich mehr Energie im Alltag. Mit jedem Tag kehrten Zuversicht und Freude zurück. Sie begann wieder zu lachen, nahm aktiv am Familienleben teil und fand neue Begeisterung für ihre Arbeit. Auch die Nachkontrollen bestätigten diesen stabilen Zustand: Die Tumormarker blieben unauffällig, das seelische Gleichgewicht gestärkt. Genesung bedeutet mehr als die Kontrolle eines Tumors. Wenn Körper, Geist und Seele in Einklang kommen, kann Heilung umfassend geschehen. Die Patientin fand ihren persönlichen Weg zurück ins Leben – geprägt von Dankbarkeit, Lebensfreude und Vertrauen in die eigene Kraft.

Heilungbraucht Wahrheit
Healing needs truth



SWISS MOUNTAIN CLINIC UNTER DEM SCHUTZ DES PENTAGRAMMS
Unsere Klinik liegt in einem kraftvollen geomantischen Feld – eingebettet in ein regelmäßiges Pentagramm, dem Symbol für Schutz, Ausgleich und geistige Harmonie. Diese bewusst gewählte Lage unterstützt nicht nur unsere Patient*innen,



sondern auch unser ganzheitliches medizinisches Wirken.
• Einzigartig in der Welt
• Energie. Heilung. Kohärenz.
• Komm an einen Ort, an dem auch der Raum heilt.


Text: Lisa Gutzelnig
Gesundheitswahn, Selbstoptimierung und Lifestyle prägen heute unsere Ernährung wie nie zuvor – auch an Weihnachten, wo es eigentlich um Genuss in der Gemeinschaft gehen sollte. Essen wird zum gesellschaftspolitischen Statement, Genuss zur Nebensache. Für viele bedeuten so strenge Regeln an Weihnachten meist nur Verzicht oder psychische Belastung – mit genussvollem Essen hat das kaum noch etwas zu tun. Wer beim Essen nur an Transfette und Kalorien denkt, vergisst, dass Genuss dem Körper guttut.
N Genieß Dich gesund!
un ist sie wieder da: die schönste Zeit des Jahres. Mit dem Gerangel um die besten Weihnachtsgeschenke im Einkaufszentrum und der Suche nach dem schönsten, geradlinigsten Weihnachtsbaum kommen auch die vorweihnachtlichen Gewissensbisse über die bevorstehende Kalorienzufuhr durch Omas himmlische Weihnachtskekse auf.
Doch genauso wie kleine Familienzwistigkeiten unterm Weihnachtsbaum verderben uns heute oft selbst auferlegten Verbote und Essensregeln den Genuss: bloß nicht zu viel von diesem und nicht zu wenig von jenem, unbedingt genug Vitamine und ja nicht zu viel vom abendlichen Weihnachtsessen. War früher die Angst vor Kalorien groß, so werden heute Weißbrot und Eier gefürchtet – ganz zu schweigen vom schlechten Gewissen, wenn Fleisch auf dem Teller liegt.
Wenn gesunde Ernährung krank macht
Für viele Menschen geht es beim Essen vor allem darum, das Richtige zu tun und das Falsche zu vermeiden. Als wäre die Weihnachtszeit ein Gesundheitswettbewerb, werden die herrlich duftenden
Kekse von Oma dankend abgelehnt und das Weihnachtstiramisu vorbildlich weitergereicht. Wer am Neujahrstag mit den wenigsten Kalorien dasteht, erhält sinnbildlich die goldene Medaille des Verzichts, der Einschränkung und Selbstoptimierung. Orthorexie nennt man es, wenn der Wunsch nach gesunder Ernährung zwanghaft und krankhaft wird. Menschen, die darunter leiden beschäftigen so intensiv mit ihrer Ernährung und halten sich so streng an Essensregeln, dass sie Partnerschaft,
„Wer alle Sinne beim Essen einsetzt, isst gesünder.“

Familie und Freunde vernachlässigen, und manchmal auch berufliche Schwierigkeiten bekommen.
Viele junge Menschen sind dem Trend der Essens-Selbstoptimierung erlegen und nehmen in ihrer kurzen Mittagspause lange Wege auf sich, nur um im „gesündesten“ Bio-Restaurant der Stadt zu essen – um dort ihr Gericht in zehn Minuten hastig herunterzuschlingen.
Genuss als Heilmittel
Wer kennt es nicht – das Gefühl von zart schmelzender, lauwarmer Schokolade im Mund? Genuss kann tatsächlich die Lösung sein! Wer genießt – und das in Gemeinschaft – hat nicht nur mehr Freude beim Essen, sondern tut auch seinem Körper etwas Gutes. Denn wer bewusst genießt, isst besser und meist auch weniger. Dazu gehört, sich ab und zu etwas zu gönnen – ohne schlechtes Gewissen.
„Das Genießen mit allen Sinnen aktiviert und vernetzt viele Regionen im Gehirn – und kann wie ein Hirntraining wirken.“

Eine solche Haltung wäre ein Paradigmenwechsel: Bislang ging es vor allem darum, was man isst. Natürlich ist das wichtig – doch ebenso entscheidend ist das wie. Das zeigen die Arbeiten von Ernährungswissenschaftlern, die in den letzten Jahren sprichwörtlich über den Tellerrand geschaut haben. Sich mehr mit dem Heilpotenzial des Genießens zu beschäftigen, lohnt sich. Denn für ein neues Verständnis von Ernährung braucht es nicht viel – schon gar keine Tipps von hippen Influencern. Um den Genuss beim Essen wiederzuentdecken, reichen unsere Sinne: riechen, schmecken, hören, sehen, fühlen.
Der Duft des Genießens
Die wichtigste Rolle im fein abgestimmten Zusammenspiel der Sinne spielt der Geruchssinn. Der Kaffee am Morgen ist das beste Beispiel: Man kann die Tasse unter die Maschine stellen, während man am Smartphone Nachrichten liest, im Bad die Zähne putzt oder den Kindern die Brotboxen vorbereitet – oder man nimmt sich bewusst Zeit. Lauscht dem Mahlen der Bohnen, spürt die Wärme der Tasse, betrachtet die schaumige Crema, atmet den Duft ein und nippt schließlich an dem bitteren, goldbraunen, süßlich duftenden Getränk.
Dabei muss es nicht der morgendliche Kaffee sein. Auch ein Butterbrot oder eine Zimtschnecke können mit allen Sinnen erlebt werden. Dann wird der morgendliche Kaffee keine Pflicht mehr, sondern Erfüllung.
Thomas Vilgis, der am Max-Planck-Institut für Polymerforschung die Food Science Group leitet, sagt: „Das Genießen mit allen Sinnen aktiviert und vernetzt viele Regionen im Gehirn – und kann wie ein Hirntraining wirken.“ Wer also keine Lust auf Sudoku hat, könnte einfach eine Tasse Kaffee richtig genießen.
Riechen und Schmecken
„Viele Menschen können zwischen Riechen und Schmecken nicht unterscheiden und loben den köstlichen Geschmack eines Essens, obwohl sie eigentlich von seinem Geruch schwärmen müssten“, sagt die Neurowissenschaftlerin Jessica Freiherr von der Friedrich Alexander Universität Erlangen.
Sie erforscht das Zusammenspiel der Sinne. Gerade fürs Genießen sei es wichtig, den Unter-

schied zu kennen und zu trainieren – etwa, indem man einmal mit zugehaltener Nase kostet. So lernt man Lebensmittel neu kennen und achtet bewusster darauf, was man wirklich schmeckt und riecht.
Wie wichtig der Geruchssinn für das Genießen ist, zeigt sich daran, dass er uns ein Leben lang prägt. Der Geruch des Hauses unserer Oma, oder das Parfum eines Ex-Partners – all diese Gerüche wecken Emotionen und Erinnerungen.
Gerüche werden zusammen mit Emotionen im Gehirn gespeichert, die wir im Moment des Riechens haben. Das Lieblingsgericht aus der Kindheit kann zu Weihnachten noch Jahrzehnte später ein besonderer Genuss und Trostspender sein.
Abwechslung gegen Langeweile
Abwechslung und Überraschung auf dem Teller sind entscheidend für das Genießen – und auch dafür, wie viel wir essen. Wenn sich jeder Bissen im Geschmack, Geruch, in Konsistenz und Kaugeräusch unterscheidet, kauen wir mehr, essen langsamer, sind achtsamer – und sind früher satt.
Thomas Vilgis ist überzeugt: „Wer alle Sinne beim Essen einsetzt, isst gesünder.“
Smartphone, Computer und Fernseher sollten beim Essen ausgeschaltet bleiben, denn der Sehsinn ist so dominant, dass er alle Aufmerksamkeit fordert. Wird das Gehirn abgelenkt, ist bewusstes Genießen kaum möglich.
Ein herzliches Ja zum Genuss am Weihnachtsabend. Ein Ja zum traditionellen Raclette am Silvesterabend. Und ein Ja zu Omas liebevoll gebackenen Keksen, deren Duft und Geschmack uns ein Leben lang begleiten können.
Wenn schon ungesund, dann richtig
Oft geht bei all den Ernährungstrends unter, dass Essen auf viele Weisen positiv wirken kann – auch, wenn man einmal etwas „Ungesundes“ genießt.
Wer sich kleine Freiräume für Süßigkeiten oder Snacks lässt, ohne sich dafür zu verurteilen, erlebt Essen als Freude statt als Zwang. Ganz nach dem Motto: Wenn schon, dann bewusst ungesund –aber mit Genuss und Freude. So bleibt man achtsam – und isst automatisch weniger.
Fazit: Mehr Lebensfreude
Wenn Menschen gemeinsam essen, entstehen tiefgreifende Bindungen von ungeahntem Potenzial – und die sind wichtig für unser Wohlbefinden. Ich wünsche Ihnen ein tolles genussvolles Weihnachtsfest 2025. Ein magisches Fest, welches den Familienzusammenhalt beim gemeinsamen Essen besonders stärkt und tolle Gespräche in einer wohltuenden Essensgemeinschaft. Wenn der Abend gesellig ist, Sie starke emotionale Gefühle haben und ein tolles Gemeinschaftsgefühl entsteht, dann greifen Sie zu.
Ein herzliches Ja zum Genuss am Weihnachtsabend. Ein Ja zum traditionellen Raclette am Silvesterabend. Und ein Ja zu Omas liebevoll gebackenen Keksen, deren Duft und Geschmack uns ein Leben lang begleiten können. Greifen Sie zu, Ihr Gehirn wird es Ihnen danken.

Wir sind Herdentiere, die im Nebel stehen
Das neue Zeitalter des Individualismus bringt einen erstaunlichen Konformismus hervor. Immer häufiger definiert sich der junge Mensch über Gruppenzugehörigkeit. Wie wir uns anziehen, wie wir reden, was wir erfinden: Schon seit einiger Zeit sprechen viele junge Menschen wie Sprechroboter, die sich derselben Begriffe bedienen Weltweit geben vor allem junge Menschen bereitwillig ihren ganz individuellen Ausdruck auf, ziehen sich gleich an – und halten sich dabei doch für so originell wie nie zuvor.
Text: Lisa Gutzelnig
Schon seit einiger Zeit sprechen viele Jugendliche wie Anglizismen-Roboter, die immer dieselben Begriffe verwenden: „Narrativ, literally, nice, bro, cringe, mega, lowkey, safe.“ – Begriffe, die heute zum Standard-Sprachgebrauch vieler Jugendlicher gehören. Früher hätten Lehrer oder Eltern bei dieser Sprache wohl ein kleines Veto eingelegt - und den einen oder anderen vielleicht zum Logopäden oder Therapeuten geschickt. Früher verriet Sprache noch Herkunft und Alter. In der neuen digital-selbst-gleichgeschalteten Welt reden sie alle gleich.
Weltweit geben Menschen bereitwillig ihre Sprache, ihre Zeichen und ihren ganz persönlichen Ausdruck auf - egal ob Schüler, Berufstätige oder Politiker.
Es wirkt, als seien die Gehirne dieser Menschen alle miteinander vernetzt oder als hätten

sie keine eigenen mehr, sondern wären Außenstellen eines großen cloud-basierten Zentralgehirns. Sie sind Teil eines Algorithmus – und bemerken es nicht. Gleichzeitig aber halten sie sich für so originell und individuell wie nie zuvor.
Einmalig und unvergleichlich möchten sie gerne als Individuum sein. Doch die Masse verdaut ihre Eigenheit bis zur Unkenntlichkeit. Identität und Einzigartigkeit setzt die Arbeit am ICH voraus. Sind sie dafür auch bereit?
Gleichsein als Instinkt
Die deutsche Psychologin und Hochschullehrerin Prof. Dr. Melanie Steffens erklärt, wie die soziale Identität des Menschen entsteht und wie sie unser Verhalten prägt. Für sie kommt es vor allem auf die Gruppengröße an. Eine kleine Gruppe – etwa eine Kinderbande – schafft eigene Rituale, Abläufe und

Hierarchien, die es den Mitgliedern leicht machen, sich stark zu identifizieren. Je größer die Gruppe ist, desto weniger orientieren wir uns an einzelnen Vorbildern. Wir empfinden uns selbst zunehmend als austauschbar und verlieren das Gefühl für unsere Individualität. Vorherrschend ist jedoch immer das Bedürfnis, dazuzugehören. In einem bekannten Experiment gaben fünf eingeweihte Teil -
Die Natur - und wir sind ein Teil von ihr - handelt nicht aus Eigennutz, sondern im Dienst eines größeren Ganzen. Alles dient einander.
nehmer absichtlich die falsche Antwort auf eine Frage – und der sechste, ahnungslose Proband tat es ihnen meist gleich, aus Angst, ausgeschlossen zu werden.
Wie Gruppen uns verändern
Prof. Steffens ist überzeugt, dass wir unsere individuelle Identität nicht vollständig verlieren. Doch innerhalb der Gruppe kann es dazu kommen, dass wir ein radikaleres Verhalten an den Tag legen und Dinge tun, die wir allein nie tun würden. Individuen verschwimmen mit der Masse. Weil persönliche Normen in den Hintergrund treten, kann eine Gruppe Dynamiken entwickeln, die gefährliches Verhalten hervorbringen. Dieses Phänomen nennt sich Deindividuation: Wir ordnen uns in bestimmten Situationen der Gruppe so stark unter, dass wir entgegen unserer sonstigen Werte handeln. So lässt sich unter anderem das Verhalten von Hooligans erklären.
Auch Uniformiertheit spielt dabei eine Rolle – gleiche Kleidung unterdrückt Individualität. Das beginnt bereits im Jugendalter, einer entscheidenden Phase der Persönlichkeitsentwicklung. Markenklamotten werden wie eine
Uniform getragen: Alle wollen dasselbe Label, um dazuzugehören.
Doch egal, wie wir uns anziehen, wie wir reden, wie wir uns zeigen, was wir erfinden oder woran wir glauben – ob wir in Berlin, Paris oder Gummersbach leben: Wir sind Herdentiere, die im Nebel stehen und meist nicht weiter als 50 Zentimeter sehen können - nämlich bis zu unseren Handys. Dort, wo die scheinbare Welt uns sagt, wie wir zu sein haben.
Wieso werden Menschen zu Mitläufern?
Dass manche Menschen zu Mitläufern werden, kann viele Gründe haben – Sozialisation, Lebensbedingungen, Umfeld. Wir wissen aus der Forschung: sozialer Ausschluss verursacht Schmerzen. Wenn wir von einer Gruppe nicht akzeptiert werden, tut das weh. Das ist eine besondere Macht, die Gruppen ausüben können. Viele vermeiden diese unangenehme

Im Bann der Zugehörigkeit
Aus Angst vor Ablehnung passen wir uns an – oft stärker, als uns bewusst ist. In der digitalen Welt verschwimmt das Ich in der Masse: Wir folgen Trends, Meinungen und Bildern, bis wir vergessen, wer wir wirklich sind.
Erfahrung, indem sie ihre Verhaltensweisen der Gruppe anpassen und diese auch öffentlich zeigen, ohne innerlich überzeugt zu sein, dass dieses Verhalten richtig ist. Forschungen zeigen: Wie stark wir uns Gruppen anpassen, hängt davon ab, wie wichtig uns diese Gruppe ist und wie sehr sie unseren Alltag prägt. Habe ich Alternativen oder bin ich auf Zugehörigkeit angewiesen?
Zurück zum eigenen Selbst
Während unser Ego fragt: „Bin ich gut genug?“ „Ist das sicher für mich?“ „Sehe ich dabei gut aus?“, fragt die Seele: „Wie kann ich dienen, während ich hier bin?“ Es ist spannend, denn wenn man sich die Natur ansieht, merkt man schnell, dass viele Pflanzen hauptsächlich hier sind, um zu dienen. Die Sonne scheint nicht für sich selbst, die Blumen verströmen ihren Duft nicht, um selbst daran zu riechen, der Apfelbaum trägt keine Früchte, um sie selbst zu essen. Die Natur - und wir sind ein Teil von ihr - handelt nicht aus Eigennutz, sondern im Dienst eines größeren Ganzen. Alles dient einander.
Vielleicht ist die Frage „Bin ich gut genug?“ nur deshalb in uns, weil wir uns mit unserem wahren Selbst noch gar nicht beschäftigt und verbunden haben. Sie entspringt einem echten Gefühl des Mangels, das daher rührt, dass wir vergessen haben, wer wir in Wahrheit sind: schöpferische Wesen, Träger des Göttlichen, Teil des Universums.
Solange wir uns nicht trauen, dieses Potenzial zu leben, zu dienen, beizutragen, uns zu zeigen – mit all unseren Fehlern und unserem Wachstum –, werden wir uns nie gut genug fühlen. Weil wir so getrennt sind von unserer Seele, jagen wir einer Welt hinterher, die uns suggeriert: Wenn wir all diese coolen Wörter benutzen, wenn wir uns gleichschalten mit unserem Umfeld, mit unserem Aussehendann fühlen wir uns gut genug. Doch nichts im Außen wird uns jemals das Gefühl geben, das wir suchen.
Das Gefühl, gut genug zu sein, kommt in dem Moment, in dem es uns nicht mehr dar-

Im Dienst des Größeren
Wahre Erfüllung entsteht, wenn wir uns mit unserer Seele verbinden und nicht fragen, was wir bekommen, sondern was wir geben können. Wie die Natur selbst entfalten wir Sinn, wenn wir zum Wohle des Ganzen wirken.
um geht, dazuzugehören, sondern darum, was wir geben können. Nicht wie wir aussehen, wie wir sprechen, was wir dafür bekommen, ob wir dazugehören – sondern dass wir den Mut haben, uns zu verbinden mit unserem grenzenlosen Potenzial, mit diesem einzigartigen Mosaik, das wir selber sind - als Individuen auf dieser einzigartigen Erde. Ideen kommen zum Menschen, nicht umgekehrt. Und sie werden so lange anklopfen, bis wir sie letztendlich einlassen, sie erkennen - und uns selbst darin wiederfinden.

Vom Mangel in die Fülle
Die Kunst, das Genug zu erkennen
Text: Lisa Gutzelnig
Mangel und Fülle – zwei Welten, die wir alle kennen, aber selten wirklich verstehen. Jeder von uns erlebt Phasen, in denen wir uns unvollständig fühlen und das Gefühl haben, nicht genug zu haben oder zu sein. Doch was, wenn genau das der Schlüssel ist, um innerlich zu wachsen und mehr Selbstbestimmung und Glück zu finden? Es lohnt sich, genauer hinzuschauen, wie wir von einem Mangeldenken in die Fülle gelangen –und dadurch unseren Selbstwert stärken können.
Mangel ist mehr als nur das Fehlen von etwas. Es ist ein Zustand, den wir oft unbewusst einnehmen. Vielleicht haben wir alle schon einmal gedacht: „Ich habe nicht genug Geld, Liebe oder Anerkennung.“ Das Problem daran? Dieses Denken macht dich klein und hält dich in einem Kreislauf der Selbstzweifel gefangen. Denn der Mangel lenkt ab – und er hilft, das Konsumieren, Leisten und Optimieren am Laufen zu halten. Doch der Mangel macht auf Dauer auch unzufrieden, erschöpft und vor allem krank. Irgendwann glaubt der Mensch, dass das Mangelhafteste er selbst sei. Oft reicht jedoch schon ein Perspektivwechsel, und wir erkennen, dass überall um uns Fülle ist. Die Natur ist Fülle. Das Leben ist Fülle. Die Natur ist Leben. Und wir selbst sind Fülle. Je mehr Aufmerksamkeit ich einer Sache gebe, desto stärker und mächtiger wird sie. Fülle zieht Fülle an. Und umgekehrt gilt leider, dass auch Mangel nur noch mehr Mangel erschafft.
Entscheidend ist, dass wir angemessen darauf reagieren. Wir leben immer in der Spannung zwischen Bild und Bildlosigkeit, zwischen Leere und Fülle, zwischen Loslassen und Beschenktwerden. Als Menschen benötigen wir immer wieder Bilder – doch das wahre Leben führt uns immer wieder über
all diese Bilder hinaus, hin zu einem inneren Grund, der leer ist von Formen, Bildern und Vorstellungen – bloß rein und frei.
Was bedeutet gelebte Fülle?
Hauptsächlich bedeutet es, dass nichts fehlt; denn in der Fülle gibt es keine Leere, keinen Mangel. Fülle zu sein bedeutet, in jeglicher Hinsicht genug zu sein – so, wie man ist. Fülle zu sein heißt, so wie man gerade ist, in seiner ganzen Essenz vollkommen zu sein – nicht im Sinne von Perfektion, sondern im Sinne von Ganzheit.
Die Fülle ist dabei kein abstraktes Konzept; sie ist etwas, mit dem wir uns stetig und jederzeit verbinden können – und zwar immer nur im gegenwärtigen Moment. Fülle ist also kein Kontostand, keine Karriere und auch kein perfektes Leben im Außen. Fülle ist ein Bewusstseinszustand. Es geht darum, zu erkennen: „Ich bin wertvoll. Genau hier. Genau jetzt.“
Die Essenz der Fülle bleibt von all dem Äußeren, von all den Hürden und vermeintlichen Problemen, komplett unberührt. Gerade in Momenten, in denen uns die Idee der Vollkommenheit und Fülle schwerfällt, kann uns die Fülle am meisten dienen. Sie kann uns helfen, das große Ganze zu sehen, ohne uns dabei im Kleinen zu verlieren. Ein schwieriges und gutes Beispiel dafür ist der Verlust eines geliebten Menschen. Das größte
Leid entsteht oft dann, wenn wir den ganzheitlichen Blick auf das Leben verlieren und uns emotional völlig mit dem momentanen Verlust, mit Gefühlen der Traurigkeit und des Schmerzes, umhüllen.
Wo Stille laut wird
Ein häufiger Grund, weshalb wir uns überernähren mit Reizen, uns mit Aufgaben vollpacken, ständig unseren Tag durchplanen und organisieren und immer auf Achse sind, liegt in der Vermeidung von belastenden inneren Erfahrungen. Diese können störende Gedanken, schmerzhafte Gefühle oder unangenehme Empfindungen sein.
Lassen wir aber einmal unsere äußeren Aktivitäten ruhen, reduzieren unsere Nahrungsaufnahme und treten einen Schritt zur Seite – dann entsteht Stille. Je ruhiger das Außen, desto lauter wird es innen. Dialoge entstehen, Filme laufen ab, Erinnerungen kommen hoch, Befürchtungen und Mangelgedanken

breiten sich aus. Doch hier ist die Wahrheit: Der Mangelgedanke ist nur ein Gedanke. Und Gedanken können wir bekanntlich ändern.
Versuchen wir also nicht, uns wieder abzulenken und neue Reize aufzunehmen. Stellen wir uns stattdessen diesen völlig natürlichen Prozessen und lernen wir, sie als temporäre Phänomene in unserem Geist zu begrüßen. Denn sie kommen und gehen wie Wolken am Himmel oder Wellen im Meer.
Die Fülle als Quelle des Glücks
Indem wir uns bewusst auf die Fülle in unserem Leben fokussieren, können wir Dankbarkeit entwickeln und unsere Wahrnehmung auf positive Erfahrungen lenken. Die Fülle dient uns als Quelle der Inspiration und erinnert uns daran, wie reichhaltig und vollkommen das Leben sein kann.
Fülle ist nicht die Masse – sie ist das Maß, das uns nährt. Sie zeigt sich nicht im Überangebot, sondern im Moment, in dem wir sagen: „Das genügt. Ich bin reich beschenkt.“
All die negativen Gefühle haben ihre Berechtigung, doch werden sie uns in Zukunft weniger stark überwältigen, wenn wir unseren Blick auf die Fülle des Lebens richten. Denn Fülle bedeutet auch, alles wahrzunehmen: den Verlust – und zugleich die Fülle, die uns dennoch stets umgibt. Beides gleichzeitig wahrzunehmen kann der erste Schritt in Richtung Heilung sein.
Die Fülle der Natur
Die Natur lebt uns Fülle täglich vor – ohne Übertreibung, ohne Drama. Wir erleben Fülle im Jahreskreis als Teil des natürlichen Zyklus: Blütezeit, Erntezeit, Ruhezeit – jede Phase hat ihren Reichtum. Fülle zeigt sich in der natürlichen Vielfalt – Biodiversität – ein kreativer Überfluss: Tausende Arten von Gräsern, Blüten, Tieren, Pilzen – jede auf ihre Weise einzigartig. Sie zeigt sich in der Erde selbst – die uns Nahrung, Heilung, Schönheit und Halt schenkt, wenn wir sie achtsam und respektvoll behandeln.
Die Fülle der Natur offenbart sich dort, wo wir innehalten und lauschen. Im Herzen der
Erde pulsiert Leben – leise, kraftvoll, beständig. Jeder Tropfen Tau, jedes Blatt im Wind, jede Wurzel im Dunkel erzählt von einem Reichtum, der nicht gezählt, sondern gefühlt wird. In ihrem Rhythmus finden wir Orientierung, in ihrem Überfluss das Vertrauen, dass immer genug da ist – für jeden Moment, für jede Seele. Die Natur gibt, ohne zu fordern. Und wer sich ihr öffnet, empfängt mehr als nur Schönheit – er empfängt Heimat.
Natur als Weg zur Fülle
Wenn wir uns mit der Natur verbinden, erkennen wir: Wir sind Teil eines größeren Ganzen. Die Fülle, nach der wir oft suchen, ist kein fernes Ziel – sie ist ein Seinszustand, eine stille Präsenz in jedem Moment. Achtsame Spaziergänge öffnen unsere Sinne für das, was bereits da ist. Der Duft von Erde, das Spiel des Lichts in den Blättern, das Vogelkonzert im Geäst – sie alle erinnern uns daran, dass Leben immer fließt.
Wenn wir Kräuter sammeln, den Garten mit unseren Händen berühren oder barfuß über Wiesen gehen, spüren wir unmittelbar, was uns nährt. Wir treten in direkten Kontakt mit dem Rhythmus der Natur und damit auch mit unserem eigenen. Wer zyklusorientiert lebt – etwa im Einklang mit dem Jahreskreis – versteht, dass Fülle sich nicht erzwingen lässt – sie kommt, wenn die Zeit reif ist. Und in Dankbarkeitsritualen unter freiem Himmel erkennen wir: Fülle beginnt dort, wo wir beginnen, wirklich hinzuschauen.
Fazit
Für mich ist Fülle ein Lebensgefühl. Es ist individuelles Erleben, unabhängig vom Besitz. Fülle gibt es nicht zu kaufen. Und Fülle ist für mich auch nicht zu bemessen an meinem Kontostand oder daran, ob ich einen Partner habe. Es sind Momente, Gefühle und Erlebnisse, die mich erfüllen – ausfüllen – auffüllen und meine Seele nähren: ein In-Balance-Sein und eine Zufriedenheit. Ein Fülle-Gefühl habe ich persönlich, wenn ich ein sorgenfreies Leben führen kann – in Lebensfreude und Liebe, in Harmonie und Frieden; wenn ich den Raum

habe, mich selbst zu verwirklichen; wenn ich gesund bin, mich bewegen und draußen in der Natur sein kann; wenn ich in Verbundenheit und Gemeinschaft mit anderen Menschen und Tieren leben kann.
Fülle ist wie eine bunte, blühende Blumenwiese: nicht laut, sondern lebendig. Sie entsteht im Einklang mit der Natur – wenn wir spüren, dass wir Teil des großen Kreislaufs sind. Die Erde gibt, der Himmel empfängt, und im Zwischenraum wächst Vertrauen. Fülle zeigt sich in der Stille eines Morgens, in der Wärme der Sonne auf der Haut, im Duft einer aufgeblühten Rose. Sie ist kein Besitz, sondern eine Verbindung –zu uns selbst, zur Erde und zur pulsierenden Lebenskraft, die durch uns alle fließt.

Raunächte-Ritual: Ausräuchern
Schon bevor das Christentum hierzulande zur vorherrschenden Religion wurde, wurde das Ritual des Räucherns gelebt. Damit sollten böse Geister und Dämonen vertrieben, gute Geister willkommen geheißen und die Häuser gereinigt werden. Man geht mit einer Räucherschale durch die Räume, führt den Rauch bewusst in die Ecken und stellt sich vor, wie Belastendes sich löst und Platz für Neues entsteht – begleitet von klar formulierten Wünschen fürs kommende Jahr.
Die Raunächte
Wie die Rückbesinnung auf die Ursprünge uns zurück zum Wesentlichen führt
Text: Lisa Gutzelnig
Die Tage und Nächte sind kalt geworden. Auf den Bergen und im Tal liegt Schnee. Die Natur hat sich zurückgezogen und ist in einen tiefen Winterschlaf gefallen. Die Stille der Winterzeit, der Duft von Tannenzweigen, der Schein von Kerzenlicht – die Raunächte sind eine Zeit voller Magie, Mythen und Möglichkeiten. Die Dunkelheit erreicht ihren Höhepunkt, und mit ihr kommt die Einladung, das eigene Innerste zu beleuchten. Mit dem 21. Dezember betreten wir einen Raum des Loslassens und des Neubeginns.
Ab dem 21. Dezember werden die Tage leise und kaum merklich wieder länger – das Licht kehrt zurück. Die Wintersonnenwende ist der Auftakt zur magischsten Zeit des Jahres. Trotz Zentralheizung, voller Supermarktregale und moderner Annehmlichkeiten kommen wir Menschen besonders an Weihnachten und zum Jahreswechsel ins Grübeln. Von Weihnachten bis zum Dreikönigstag am 6. Januar halten die Raunächte Einzug. Sie gelten als die geheimnisvollste Zeit des Jahres. Mit achtsamen Ritualen helfen sie uns, das alte Jahr zu reflektieren, Ballast loszulassen und die Weichen für das neue Jahr zu stellen. In den letzten Jahren haben viele die Raunächte wiederentdeckt. Wir werfen einen Blick auf die Ursprünge und die Rituale für zwölf besondere Nächte im Jahreskreis.
Eine magische Schwellenzeit (ab 24. Dezember)
Man sagt, die Gesetze der Natur seien in diesen Nächten „durchlässiger“, die Verbindung zu unseren Ahnen ist während der Raunächte greifbarer. Manche besuchen Gräber, andere entzünden eine Kerze für die Toten, wieder andere träumen von Verstorbenen oder erinnern sich lebhaft. Vor allem aber laden die Tage rund um den Jahreswechsel dazu ein, in sich zu gehen, zu reflektieren, sich auf das neue Jahr vorzubereiten und sich mit den eigenen Zielen und Wünschen zu beschäftigen.
Zuordnung der Nächte & Räucherwerk
Jede Nacht steht für einen Monat im Jahreskreis und eine Aufgabe. Passend dazu empfiehlt sich folgendes Räucherwerk:
25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 01. 02. 03. 04. 05.
Dezember - steht für Januar: zurückblicken, Altes loslassen
Räuchern mit: Weihrauch
Dezember - steht für Februar: still werden, zur Ruhe kommen
Räuchern mit: Weihrauch, Zedernholz
Dezember - steht für März: sich öffnen – für andere und nach innen
Räuchern mit: Weihrauch, Wacholder
Dezember - steht für April: dem Inneren vertrauen
Räuchern mit: Weihrauch, Myrrhe, Tanne
Dezember - steht für Mai: sich Gutes tun, genießen
Räuchern mit: Weihrauch
Dezember - steht für Juni: verzeihen, Beziehungen heilen
Räuchern mit: Beifuß, Wermut
Dezember - steht für Juli:
Gefühle wahrnehmen
Räuchern mit: Weißer Salbei, Kampfer, Kiefer
Januar - steht für August: Entscheidungen treffen
Räuchern mit: Weihrauch, Myrrhe, Zeder
Januar - steht für September: Impulse prüfen, ordnen
Räuchern mit: Myrrhe, Tanne
Januar - steht für Oktober: achtsam im Jetzt sein
Räuchern mit: Kampfer, Weihrauch, Wacholder
Januar - steht für November:
Dankbarkeit üben
Räuchern mit: Weihrauch
Januar - steht für Dezember:
Sinn und Erkenntnis finden
Räuchern mit: Weihrauch, Myrrhe
Ursprünge: Was sind die Raunächte?
Unsere Vorfahren lebten nicht wie wir nach dem Sonnenkalender, wie wir ihn kennen, sondern nach dem Mond. Ein Mondzyklus dauert etwa 29,5 Tage; zwölf Zyklen ergeben 354 Tage. Unser Sonnenjahr hat jedoch 365 Tage. Die Differenz – elf Tage und zwölf Nächte – wurde als „Zwischenzeit“ verstanden: die Raunächte.
Die erste Raunacht beginnt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember und steht für den Januar.
„Es ist die Zeit, sich von den Spuren des alten Jahres zu erholen, in sich einzukehren und das Schicksal neu zu weben.“
Caroline Deiß, „Geheimnisvolle Rauhnächte“
Wie sich der Winter einst anfühlte, bevor es elektrisches Licht und Zentralheizung gab, lässt sich nur erahnen: düstere Abende, Kälte, Kerzenschein – nicht als Gemütlichkeit, sondern aus Notwendigkeit. Kein Wunder, dass sich in dieser Schwellenzeit Rituale verdichteten und die Geisterwelt näher erschien.
Die Raunächte sind auch heute noch eine gute Gelegenheit, in sich zu gehen und sich mit den eigenen Wünschen zu beschäftigen –ein Rückzug aus dem Alltagstrubel, um sich innerlich auf das neue Jahr vorzubereiten. Die Ursprünge der Raunächte liegen so weit zurück, dass man heute gar nicht mehr alles darüber weiß.
Fazit:
Zwischen den Welten
Die Raunächte sind eine Zeit zwischen den Jahren, in der wir besonders deutlich spüren, wie sich die Kausalketten des Lebens entfalten – magisch, still und voller Kraft. Man sagt, dass die Tür zur geheimnisvollen Geisterwelt zu dieser Zeit weiter offensteht als sonst. So fremd uns diese Vorstellungen erscheinen mag: Ende Dezember liegt ein

Jahr hinter uns – mit Höhen und Tiefen –und ein neues klopft an die Tür.
Damals wie heute haben sich Ängste, Hoffnungen und Wünsche angesammelt, die gehört werden möchten. Viele Menschen haben zum Jahreswechsel das Bedürfnis, zurückzuschauen, Altes zu verdauen und voller Zuversicht auf das zu blicken, was kommt. So werden die Raunächte zu einer Zeit zwischen den Jahren – und, wenn man so will, auch zwischen den Welten. Eine Zeit, in der wir in Kontakt kommen können, mit denen die uns vorausgegangen sind, mit den Weltenwandlern, den geliebten Seelen. Und vielleicht sind gerade sie es, die uns in dieser Zeit begleiten und uns ermutigen, neue Perspektiven zu entdecken, Trost zu finden und Zuversicht zu schöpfen. Nutzen wir die magischen Kräfte dieser Nächte für Stille, Innenschau und Neuausrichtung und versuchen wir unser Herz weit offen zu lassen für Botschaften von geliebten Menschen, die noch unter uns sind, und jenen, die bereits als Weltenwandler vorausgegangen sind und uns mit dem heiligen Gral der Weisen den Weg leuchten.
Eine besinnliche Weihnachtszeit, friedliches Innehalten und ein dankbares Nach-innenGehen wünscht Ihnen das Redaktionsteam von Heilkraft Natur.
Heimisches Räucherwerk
• Beifuß energetische Reinigung
• Fichtennadeln fördern Neuorientierung
• Johanniskraut beruhigend
• Kiefernnadeln reinigend, leicht desinfizierend
• Königskerzenblüten lösen Spannungen
• Lavendelblüten ausgleichend, entspannend
• Rosenblüten beruhigend, herzöffnend
• Rosmarin stärkt Konzentration und Willenskraft
• Salbei kräftigend
• Schafgarbe energetische Reinigung
• Thymian angstlösend, ermutigend
• Weihrauch reinigend, stresslösend
• Wacholderholz/-beeren reinigend, schützend, spendet Mut
Ritual: Traumtagebuch
In der Zeit zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag entfaltet sich – der Überlieferung nach – das kommende Jahr. Ein weiteres Raunachtsritual ist es, ein Tagebuch zu führen. Notieren Sie Wetter, Begegnungen, Stimmungen und Träume. Dies soll dabei helfen, wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen. Wie wird das Wetter im Juli? Der 31. Dezember soll Hinweise für den Juli geben; jede Nacht steht für ihren jeweiligen Monat.

Ritual: Aufräumen
Die Zeit zwischen den Jahren ist der ideale Zeitpunkt, um im Leben ein wenig Ordnung zu schaffen – im Außen wie im Inneren. Es geht nicht darum, alles auszumisten und zu entrümpeln, sondern darum, das Eigene zu klären und zu ordnen. Wer einmal so richtig ausmisten will, sollte dies vor den Raunächten erledigen. Es heißt, es bringe sonst Unglück.
Das Aufräumen beschränkt sich aber nicht nur auf physische Dinge: Auch digitale Ordnung kann befreiend wirken. Alte Chats am Handy, alte Bilder von Ihren Ex-Partnern oder alte Lernunterlagen am PC, die nur Speicherplatz belegen, dürfen ausgemistet werden.
Ritual: Schulden begleichen
Ein Ritual, das grundsätzlich zum guten Ton gehört: Wer sich etwas leiht, sollte dies vor den Raunächten dem Besitzer zurückgeben. Egal ob Geld, die geliehene CD oder das Buch. Jetzt ist der Zeitpunkt die Leihgabe zurückzugeben.

Räuchern in den Raunächten
Für das Räuchern an sich eignen sich viele heimische Heil- und Wildkräuter, die eine reinigende und schützende Wirkung haben. Hier einige Empfehlungen: Man kann sich seine ganz individuellen Räucherbündel mit Kräutern aus dem eigenen Garten übrigens auch selber zusammenstellen.

Raunacht-Ritual: 13 Wünsche
Als Vorbereitung auf die magische Zeit zwischen den Jahren formuliert man 13 Wünsche für das kommende Jahr und schreibt diese einzeln auf Zettel. In jeder der 12 Raunächte wird dann einer der Wünsche verbrannt. 12 der 13 Wünsche erfüllt das Universum, für die Erfüllung des dreizehnten ist man selbst verantwortlich.
Nutzen Sie die Wintersonnenwende am 21. Dezember um 13 konkrete Wünsche für das nächste Jahr zu formulieren.
1
Schreiben Sie jeden Wunsch auf ein separates Blatt, falten Sie es und legen Sie alle Zettel in ein Säckchen.
2
Platzieren Sie das Behältnis mit den Wünschen an einem Ort, an dem Sie es immer wieder sehen.
3
Nehmen Sie in der ersten Raunacht, am 25. Dezember, den ersten Zettel und verbrennen Sie ihn (ohne ihn zu lesen) in einem feuerfesten Gefäß – dieser Wunsch geht im Januar in Erfüllung.
4
Verbrennen Sie an jedem weiteren Tag einen Zettel, bis von den 13 Wunschzetteln nur noch einer übrig ist. Jeder der verbrannten Wünsche wird im jeweiligen Monat in Erfüllung gehen.
5
Der letzte Wunsch wird nicht verbrannt – für seine Erfüllung sind Sie selbst verantwortlich.
Tipp: Nutzen Sie die Wintersonnenwende am 21. Dezember, um 13 Wünsche in Ruhe zu formulieren.
Wie die richtige Ernährung den Stoffwechsel aktiviert
Mit wärmenden Gewürzen, vitalen Lebensmitteln und kleinen Küchenritualen bringen wir unseren Körper in Balance – und schenken ihm neue Energie.

Manchmal fühlt sich alles ein wenig träge an: Der Körper läuft auf Sparflamme, die Gedanken ziehen schwerfällig durch den Kopf, und selbst der erste Kaffee bringt kaum Schwung. Oft liegt der Schlüssel für mehr Energie in etwas ganz Alltäglichem – in dem, was wir essen. Unser Stoffwechsel ist das innere Feuer, das jede Zelle antreibt. Wenn es ruhig glimmt, fühlen wir uns klar, wach und lebendig. Erlischt es, geraten Körper und Geist aus dem Takt.

Zum Glück lässt sich dieses Feuer mit einfachen, natürlichen Mitteln nähren. Kräuter, Gewürze und frische Zutaten sind mehr als bloße Nahrung – sie sind kleine Energieträger, die den Körper sanft in Bewegung bringen –ohne ihn zu überfordern.
Balance statt Brennstoff
Der Stoffwechsel ist kein einzelner Vorgang, sondern ein feines Zusammenspiel aus Verdauung, Energiegewinnung und Entgiftung. Er reagiert empfindlich auf das, was wir ihm zuführen – und auf das, was wir ihm abverlangen. Wenn wir hastig essen, zu spät oder zu schwer, verlangsamt er sich. Fehlt Bewegung oder Schlaf, stockt der Energiefluss.
In der Naturheilkunde wird der Stoffwechsel als Teil eines größeren Gleichgewichts verstanden. Wärme und Leichtigkeit gelten als Schlüssel: Warme Speisen, achtsames Essen und ein sanfter Umgang mit dem eigenen Körper halten das innere Feuer lebendig. Auch die Leber spielt dabei eine zentrale Rolle – sie ist unser Entgiftungsorgan und arbeitet besonders gern mit Unterstützung von Bitterstoffen wie Löwenzahn, Rucola oder Artischocke.
Ein aktiver Stoffwechsel bedeutet also nicht, ständig auf Hochtouren zu laufen, sondern in Balance zu bleiben: genug Bewegung, ausreichend Ruhe, nährende und zugleich entlastende Nahrung.
Lebensmittel mit Energie
Bestimmte Zutaten können den Energiefluss besonders wirkungsvoll anregen. Eiweiß -
reiche Speisen wie Hülsenfrüchte, Fisch oder Quinoa stärken die Muskulatur und erhöhen den Grundumsatz. Scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer oder Ingwer regen die Wärmebildung an und fördern die Durchblutung. Bitterstoffe und Kräuter unterstützen Leber und Verdauung, helfen beim Entgiften und bringen Leichtigkeit ins System. Auch hochwertige Fette – etwa aus Lein-, Hanf- oder Sesamöl –halten den Hormonhaushalt stabil und sorgen dafür, dass Energie gleichmäßig fließt. Nicht nur die Auswahl der Zutaten ist entscheidend, sondern auch die Art, wie sie zubereitet werden. Schonendes Dämpfen oder Dünsten bewahrt die Vitalstoffe, während starkes Braten oder Frittieren die Nahrung schwerer verdaulich macht. Warme, gekochte

Hochwertige Pflanzenöle wie Lein-, Hanf- und Sesamöl wirken wie kleine Energiespender aus der Natur: Sie liefern wertvolle OmegaFettsäuren, unterstützen Hormonsystem und Zellstoffwechsel und helfen dem Körper, innere Balance zu halten.

Ingweraufgüsse und Kräuter-Tees wärmen von innen, bringen den Kreislauf in Schwung und entlasten sanft den Verdauungstrakt. Ob Ingwer, Pfefferminze, Zitronenmelisse oder Brennnessel – sie unterstützen den Stoffwechsel, fördern die Durchblutung und schaffen einen Moment ruhiger Achtsamkeit im Alltag.
Speisen sind für den Körper leichter zu verarbeiten und schenken ihm innere Wärme – ein Prinzip, das auch in der traditionellen chinesischen Medizin fest verankert ist.
Kleine Rituale, große Wirkung
Manchmal sind es die leisen, wiederkehrenden Gesten in der Küche, die den größten Einfluss haben. Ein Glas warmes Wasser am Morgen, vielleicht mit einem Spritzer Zitrone, weckt die Verdauung und bringt den Kreislauf in Schwung. Über den Tag verteilt helfen Kräutertees oder ein Aufguss aus frischem Ingwer, den Stoffwechsel in Bewegung zu halten und gleichzeitig den Körper zu entlasten. Am Abend schließlich tut eine leichte, warme Mahlzeit gut – sie unterstützt die Regeneration, ohne zu beschweren, und bereitet den Körper auf erholsamen Schlaf vor.
Diese Rituale sind keine starren Regeln, sondern Einladungen zur Achtsamkeit. Wer in Ruhe isst, gut kaut und den Mahlzeiten Zeit gibt, schenkt dem Körper die Möglichkeit, das Aufgenommene wirklich zu nutzen. Das bewusste Genießen – fern von Hektik oder Ablenkung – ist oft der erste Schritt, um wieder in Kontakt mit dem eigenen Energiehaushalt zu kommen.
Bewusst essen, lebendig fühlen
Ein lebendiger Stoffwechsel entsteht nicht durch Verzicht oder strenge Diäten, sondern durch eine liebevolle Hinwendung zu dem, was uns stärkt. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, seinen eigenen Rhythmus. An manchen Tagen braucht der Körper Kraft und Fülle, an anderen Leichtigkeit und Ruhe. Wenn wir lernen, auf diese Signale zu hören, spüren wir bald, welche Speisen uns guttun und welche uns belasten.
Naturverbundenes Kochen bedeutet, mit den Gaben der Jahreszeit zu arbeiten – mit Wurzelgemüse im Winter, frischen Kräutern im Frühling, leichten Früchten im Sommer. Es ist ein Kreislauf, der uns erdet und gleichzeitig in Bewegung hält. So wird die Küche zu einem Ort der Regeneration: Hier verbinden sich Duft, Wärme und Achtsamkeit zu einer stillen Form von Selbstfürsorge.
Und manchmal genügt schon eine dampfende Schale Suppe oder der Duft frisch geschnittener Kräuter, um dieses Gefühl zurückzubringen – das Gefühl, lebendig zu sein.

QUINOA-GEMÜSE-BOWL MIT KURKUMA-DRESSING
Bunt, würzig und wohltuend
Zutaten für 2 Personen:
Für die Bowl:
• 120 g Quinoa
• 1 kleine Süßkartoffel
• 1 Brokkoli
• 1 rote Paprika
• 1 kleine Zucchini
• 1 Handvoll frischer Spinat
• 1 EL Olivenöl
• etwas Pfeffer, Salz, Kreuzkümmel
Zubereitung:
1
Quinoa in einem feinen Sieb gründlich waschen, dann nach Packungsanweisung in leicht gesalzenem Wasser garen (ca. 15 Minuten). In der Zwischenzeit das Gemüse vorbereiten: Süßkartoffel schälen und in kleine Würfel schneiden, Brokkoli in Röschen teilen, Paprika und Zucchini würfeln.
2
Süßkartoffelwürfel in einer Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten, nach wenigen Minuten Brokkoli, Paprika und Zucchini hinzufügen und alles für etwa 8–10 Minuten bissfest garen. Mit Pfeffer, Salz und einer Prise Kreuzkümmel würzen.
3
Für das Dressing Olivenöl, Zitronensaft, Kurkuma, Honig, Senf und Wasser in einem Glas verrühren oder kräftig schütteln, bis eine cremige Emulsion entsteht.
Tipp: Das Gericht schmeckt lauwarm oder kalt – perfekt auch zum Mitnehmen ins Büro oder für einen leichten Abend.
Für das Dressing:
• 2 EL Olivenöl
• 1 EL Zitronensaft
• 1 TL Kurkumapulver (oder frische, fein geriebene Kurkumawurzel)
• 1 TL Honig oder Agavendicksaft
• 1 TL Senf
• 2 EL Wasser
• Optional: Ein paar Sesamsamen oder gehackte Petersilie zum Garnieren
4
Zum Anrichten Quinoa und Gemüse in Schalen geben, frischen Spinat darüber verteilen und das Kurkuma-Dressing gleichmäßig darüberträufeln. Nach Belieben mit Sesam oder Petersilie bestreuen.


NOELIAS SCHOKOKARAMELLTRAUM
Gesunder Kuchen - geht das ? Wir präsentieren Noelias Schoko - Karamell - Traum, ganz ohne Zuckersatz und nur mit der natürlichen Süße von Datteln. Lassen Sie sich verführen von der reinen Kraft der natürlichen Süße. Sie suchen noch das perfekte Rezept für Ihren Weihnachtskuchen? Bitteschön:
Zutaten:
• 65 g Vollkornhaferflocken oder gemahlene Mandeln
• 60 g Cashewnüsse
• 3 Eier
• 100 ml Mandelmilch
• 6 entsteinte Datteln
• 2 Esslöffel Backpulver (Royal)
• 35 g dunkle Schokolade mit 70 % Kakaoanteil
• 50 g dunkle Schokoladenstückchen
• Vanillearoma (optional)
• Dulce de Leche (Milchkaramellcreme)
• Kokosraspeln
Zubereitung:
1
Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Die festen Zutaten zusammen mit der Milch und den Eiern in einen leistungsstarken Mixer oder Thermomix geben und 30 Sekunden lang auf höchster Stufe mixen. Mehl und Backpulver hinzufügen und alles gut vermischen.
2
Die Mischung in eine rechteckige Form geben (am besten eine ofenfeste Silikonform). Bei 170-180 °C backen. 10 Minuten bei Raumtemperatur abkühlen lassen.
3
Den Kuchen halbieren und mit Dulce de Leche bestreichen. Zum Schluss die Dulce de Leche auf die Oberseite streichen und mit Kokosraspeln bestreuen.
Der Jakobsweg –Natur als Rettungsanker
„Der Jakobsweg ist eine Reise der Seele“

So beschreibt die amerikanische Schauspielerin Shirley MacLaine den berühmten
Jakobsweg. Der „Camino“ ist für seine transformative Kraft bekannt – viele Pilger berichten, dass sich ihr Blick auf das Leben nach der Reise verändert hat. Auch wir suchten auf einer kleinen Etappe im Herbst genau diese Erfahrung: eine spirituelle Begegnung mit der Natur, eine mentale Herausforderung – und das Gefühl, loszulassen. Wir waren erstaunt, wie viele Menschen selbst im Spätherbst noch unterwegs sind. Die Beweggründe sind so vielfältig wie die Menschen selbst: Manche pilgern aus religiöser Überzeugung, andere auf der Suche nach Sinn, Heilung oder innerer Ruhe. Viele beschreiben den Weg als Rettungsanker – als Ort, an dem sie Halt finden, wenn das Leben ins Wanken geraten ist.
Verbindung mit der Natur als Rettungsanker
Sicherlich gehen noch immer viele Gläubige den Jakobsweg aus religiösen Motiven. Sie fiebern der Ankunft in der majestätischen Kathedrale von Santiago de Compostela entgegen, wo die Segnung der Pilger und das berühmte Weihrauchritual stattfinden. Andere wiederum wandern aus ganz persönlichen Gründen: um einen Schicksalsschlag zu verarbeiten, sich selbst neu zu entdecken oder einfach vom Alltag abzuschalten.
Die Gründe, den Jakobsweg zu gehen, wandeln sich mit den Generationen. Während Ältere oft spirituelle Nähe zu Gott suchen, möchten viele Jüngere eine ganz persönliche Glaubensreise erleben – fern von Dogmen, aber tief verbunden mit der Natur. Der Weg ist wie das Leben selbst: nie linear.
Es gibt flache Abschnitte, wo das Gehen an sich einfach ist, die Psyche aber mit Hitze und Monotonie zu kämpfen hat. Und dann gibt es wieder sehr abwechslungsreiche Strecken, wie zum Beispiel in den Bergdörfern vor Sarria, wo es im Herbst frostig werden kann. Ab Sarria beginnt die wohl bekannteste Strecke: die letzten 100 Kilometer bis Santiago, durch Eukalyptuswälder, Wiesen und verschlungene Pfade – der
ideale Abschnitt für Pilger, die nur eine Woche Zeit haben und dennoch die begehrte Compostela-Urkunde erhalten möchten.
Begegnungen am Weg
Das Knüpfen von Freundschaften mit anderen Pilgern und das gemeinsame Erleben der Natur sind unumgänglich. Man begegnet anderen Pilgern, ob man will oder nicht. In einer Herberge kurz vor Santiago treffen wir Joel, 50 Jahre alt, aus Puerto Rico. Er ist seit vier Wochen unterwegs, rund 30 Kilometer pro Tag. Nach zwei gescheiterten Ehen wollte er zu sich selbst finden. „Jeder hier trägt etwas mit sich“, sagt er. „Aber wir alle gehen in dieselbe Richtung.“
Joel hat in diesem Monat 700 km zurückgelegt – von der französischen Grenze bis fast ans Ziel. Im ersten Abschnitt bis nach Pamplona hatte er am Camino kaum Pilger getroffen, stundenlang wanderte er seelenallein. Umso sehnlicher erwartete er die abendlichen Herbergen, wo dann doch ein paar gesellige Pilger zusammensaßen. Obwohl er nicht besonders gläubig ist, hat er die Zeit genutzt, über seine eigenen inneren Glaubenssätze nachzudenken. Liebevoll bezeichnet er die Pilger, die er auf seiner Reise immer wieder trifft, als seine kleine „Camino Familie“, „alle haben dasselbe Ziel, fast alle mit denselben Herausforderungen zu kämpfen“.
Ein großes Thema ist der Rucksack. „Nach den ersten Tagen erscheint er extrem schwer,

„Jeder hier trägt etwas mit sich. Aber wir alle gehen in dieselbe Richtung“


dann wird er leichter“, erzählt Joel. Es gibt die Möglichkeit den Rucksack per Botendienst jeweils in die nächste Herberge nachzusenden und nur mit leichtem Gepäck zu wandern. Aber auch wenn Joel seit einem unglücklichen Sturz in der Stadt Burgos eine Entzündung im Knie hat, will er seinen 15 Kilogramm schweren Rucksack selbst tragen. „Jeder muss seinen Rucksack selbst tragen“, so Joel. Der Rucksack steht für ihn sinnbildlich für bestimmte Ereignisse im Leben, die man „ertragen“ muss. „Man sollte niemand anderen den Rucksack tragen lassen. Ich habe ihn gepackt und trage ihn.“
Eine Reise nach innen
Der Jakobsweg ist weit mehr als eine physische Wanderung. Er ist eine spirituelle Reise, die Körper, Geist und Seele verwandelt, und hat tiefe religiöse und mystische Wurzeln, die im Laufe der Jahrhunderte fortbestanden haben. Er bietet

für alle, die dafür offen sind, zahlreiche spirituelle Erfahrungen. Auch wir haben auf unserer Pilgerreise Momente tiefer Transformation gefunden. Auf dem Weg lernen wir, loszulassen, was uns nicht mehr dient, und das zu schätzen, was wichtig ist. Jeder Schritt ist eine Einladung, bewusster zu leben und Dankbarkeit zu spüren. Umgeben von inspirierender Natur und im Rhythmus des Gehens beruhigt sich der Geist. Viele Pilger berichten im Anschluss von signifikanten Veränderungen in ihrem Leben. Einige finden neue Lebensperspektiven, andere fühlen eine spirituelle und emotionale Erneuerung. Die Natur wird zum Spiegel der Seele: Sie zeigt, wie Heilung leise geschieht, Schritt für Schritt.
Die Reise transformiert Körper und Seele
Am Ende des Weges haben wir nicht nur Santiago de Compostela erreicht, sondern auch eine innere Reise voller Entdeckungen und Wachstum gemacht. Auch wenn wir nicht wie Joel den gesamten Weg, sondern nur eine kleine Etappe gewandert sind, durften wir entdecken, dass der wahre Schatz des Jakobswegs nicht im Erreichen des Ziels liegt. Das Ziel ist der Weg selbst – der Prozess der inneren Wandlung. Der konstante Rhythmus des Gehens wird dabei zu einem Mantra, der unseren Geist beruhigt. Es lässt oberflächliche Gedanken auflösen und schafft Raum für eine tiefere Verbindung mit sich selbst und der umgebenden Natur. Der Camino verstärkt die geistige Transformation wie ein Katalysator, indem er Räume für Stille, Reflexion und Begegnungen mit dem Göttlichen schafft, sodass wir alltägliche Sorgen hinter uns lassen können und uns mit unserem inneren Selbst verbinden können.
Nach der Pilgermesse in Santiago verabschieden wir uns von Joel, der noch eine kleine Spanientour macht, bevor er zurück nach Puerto Rico fliegt. Auf die Frage, worauf er sich am meisten freue, wenn er wieder zuhause ist, antwortet er verschmitzt „auf mein Auto“. Er wird zuhause zunächst seine 80-jährige Mutter besuchen, erzählt er uns. Denn er habe am Weg viel über sie und ihre Beziehung nachgedacht. „Wenn ich überhaupt noch Auto fahren kann, ansonsten gehe ich einfach.“
Rituale und Symbole des Camino
1. Año Jacobeo – das Heilige Jahr

Auch bekannt als „Año Santo“, wird gefeiert, wenn der Festtag des Heiligen Jakobus (25. Juli) auf einen Sonntag fällt. Dieses seltene Ereignis ist gekennzeichnet durch die Öffnung der „Puerta Santa“ (das sogenannte Heilige Tor) in der Kathedrale von Santiago.
2. Die Compostela
Pilger, die mindestens 100 Kilometer zu Fuß oder 200 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt haben, erhalten am Ziel die Compostela – das Zertifikat ihrer Reise. Dieses Dokument dient nicht nur als greifbare Erinnerung an die Reise, es steht für Durchhaltevermögen und die Kraft, den Weg zu vollenden.
3. Die Pilgermesse
Diese Messe in der Kathedrale von Santiago de Compostela wird täglich abgehalten. Hier kann man das spektakuläre Schwingen eines großen Weihrauchfasses miterleben. Der sogenannte Botafumeiro ist nicht nur ein visuelles Spektakel, sondern symbolisiert auch Läuterung und die Erhebung der Gebete der Pilger in den Himmel.

4. Das Kreuz von Ferro
Das Cruz de Ferro, ein einfaches Eisenkreuz auf einer Holzstange, findet man auf der französischen Route des Jakobswegs. Der Tradition nach bringen die Pilger einen Stein von ihrem Herkunftsort mit und legen ihn am Fuß des Kreuzes ab. Dieser symbolische Akt steht für das Ablegen seelischer Lasten und für Neubeginn. Indem sie den Stein zurücklassen, denken die Pilger über ihr Leben, ihre Hoffnungen und Herausforderungen nach.

5. Das Wasser der Reinheit

Auf einigen Abschnitten gibt es ein Ritual der Reinigung, bei dem die Pilger die Möglichkeit haben, ihre Sünden und Lasten symbolisch in einer heiligen Quelle oder einem Fluss abzuwaschen. Die Pilger können sich mit dem Wasser übergießen oder in das Wasser eintauchen und dabei über Vergebung und Erneuerung nachdenken.
6. Eine Etappe in Stille
Manche Pilger gehen bewusst einen ganzen Abschnitt schweigend. Dieser Akt ist eine Übung in innerer Einkehr und spiritueller Verbundenheit und bietet einen Kontrast zum sozialen Charakter anderer Abschnitte des Camino. Wenn Worte verstummen, spricht die Seele.
Heilsam - Toskana im Spätsommer
„Der Seele tut es gut hier zu sein“






Text: Eva Ackermann (Reiseverkehrskauffrau, Wirtschaftspsychologin und Ernährungs- und Gesundheitsberaterin)
Grüne Olivenhaine, sanfte Hügel und der Duft von Rosmarin – die toskanische Landschaft lädt zum Abschalten, Durchatmen und Innehalten ein. Je höher man in die Berge steigt, desto stiller wird es. Nur das Rascheln der Blätter, das Summen der Insekten und das ferne Läuten einer Kirchenglocke begleiten den Weg.
Im Hinterland von Lucca, fernab vom Trubel der Städte Pisa und Livorno, liegt Batticapo di Ilaria, ein liebevoll restauriertes Steinrustico in Familienbesitz. Das letzte bewohnte Haus auf einem Hügel, den eine schmale, kurvige Serpentine hinaufführt. Ein altes Holzschild weist den Weg. Vor den Häusern blühen Oleander und Geranien, Katzen dösen in der Sonne, und ältere Dorfbewohner gehen ihrer Arbeit nach – ruhig, gelassen, als wären volle Terminkalender hier unbekannt.
Ein Ort, der entschleunigt
Das Steinhaus, umgeben von Olivenbäumen und Wildkräutern, scheint aus der Zeit gefallen. Von der Terrasse blickt man über terrassenartige Haine und sieht in der Ferne weitere Rusticos zwischen den Hügeln aufblitzen. Gastgeberin Ilaria empfängt ihre Gäste herzlich und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Am Morgen wärmt die Sonne bereits den ersten Tee, und bis in die Abendstunden taucht das Licht die Landschaft in ein goldenes Leuchten. Selten verirrt sich ein Auto den Berg hinauf – nur ein Olivenbauer im alten Fiat Panda, der nach seinen Bäumen sieht. Ansonsten herrschen Stille und Natur.
Kräuter, die heilen
Im Garten wachsen Minze, Rosmarin und Salbei – Heilpflanzen, die seit Jahrhunderten für ihre wohltuende Wirkung bekannt sind. Minze lindert Verdauungsbeschwerden, Rosmarin entspannt die Muskulatur, Salbei wirkt entzündungshemmend. Zwischen den Reben rankt Portulak, reich an Vitamin A, C und B sowie an Kalium, Magnesium und Omega-Fettsäuren. Hinter dem Haus führt ein schmaler Pfad in den Wald. Wer ihm folgt, kann Maroni sammeln oder die Früchte des Erdbeerbaumes entdecken – aromatisch und reich an wert-
vollen Omega-3-Fettsäuren. Nach rund zweieinhalb Kilometern erreicht man ein kleines Restaurant, das nur an Wochenenden öffnet. Dort schmecken einfache Gerichte wie frisch gegrilltes Gemüse und Kräuterpasta besonders gut – vielleicht, weil man sich den Appetit erwandert hat.
Zwischen Olivenhain und Meer
An heißen Tagen bietet der türkisfarbene Pool vor dem Haus Erfrischung. Wer das Meer sucht, fährt rund dreißig Minuten bis nach Viareggio an die ligurische Küste. Südlich der Stadt, bei der historischen Villa Borbone, führt ein Holzsteg durch einen Pinienwald zu einem naturbelassenen Strand. Dort lässt sich in der Stille schwimmen, meditieren oder einfach den Wellen lauschen.
Auf dem Rückweg lohnt ein Halt in Lucca. Beim Spaziergang auf der alten Stadtmauer, beim Blick auf den Palazzo Pfanner oder einem Teller hausgemachter Pasta auf der Piazza dell’Anfiteatro zeigt sich die toskanische Lebenskunst in ihrer schönsten Form – genussvoll, ruhig und echt.
Ein Ort der Einkehr
Zurück in Batticapo, zwischen Olivenhainen und Wildkräutern, ist die Hektik des Alltags weit entfernt. Der Duft von Erde und Holz liegt in der Luft, ein Käuzchen ruft in der Nacht. Hier kann man loslassen, Kraft schöpfen und einfach sein.
Die Toskana ist reich an heilsamen Orten –stille Rückzugsorte, die uns lehren, wie wenig es braucht, um die eigene Balance wiederzufinden.


Entfernungen:
Pisa: 45 Min
Livorno: 60 Min
Siena: 2h
Lucca: 20 min
San Gimignano: 2h

Teutoburger Wald –Die Stille der Steine
Zwischen Mythen, Moos und Morgenlicht
Im Herzen Deutschlands liegt eine Landschaft, in der sich Natur, Geschichte und Spiritualität auf besondere Weise verbinden: der Teutoburger Wald. Sanfte Hügel, ausgedehnte Buchenwälder und klare Quellen prägen diese Region, die seit Jahrhunderten als Ort der Erneuerung und Einkehr gilt.

Zwischen den alten Bäumen ragen die Externsteine auf –mächtige Sandsteinfelsen, die wie steinerne Finger in den Himmel wachsen. Schon früh ein Ort der Verehrung – später
Ziel christlicher Pilger. Heute kommen Menschen aus aller Welt, um die besondere Energie dieses Ortes zu spüren – eine Kraft, die in der Stille liegt und doch tief berührt.
Der Teutoburger Wald ist ein Ort, der durch Ruhe wirkt. Wer innehält, spürt das Gleichgewicht der Elemente: den Duft feuchter Erde, das Rascheln der Blätter, das Licht, das sanft durch die Baumkronen fällt. Besonders im Frühling und Herbst, wenn Nebel und Sonne sich begegnen, entfaltet die Landschaft ihre ganze Heilkraft.
Viele Besucher berichten, dass sie nach einem Tag hier ruhiger atmen, klarer denken, tiefer schlafen. Vielleicht, weil die Natur hier Raum lässt – und uns daran erinnert, dass Heilung oft in der Einfachheit beginnt.
Zwischen den Wegen liegen stille Schönheiten wie das Silberbachtal, in dem das Wasser über glatte Steine rinnt, oder der Hermannsweg, einer der schönsten Höhenwanderwege Deutschlands. Wer sich auf den Wald einlässt, wird Teil seiner Stille – beim Meditieren an den Externsteinen, beim Barfußgehen über Moos oder beim Beobachten des Lichtspiels zwischen den Blättern.
Ort, der Körper und Seele heilt
Der Teutoburger Wald ist nicht nur ein Naturparadies, sondern auch eine der traditionsreichsten Heilbäder- und Kurregionen Deutschlands. Seit Jahrhunderten nutzen Menschen hier die Kraft von Wasser, Salz und Luft, um Körper und Geist ins Gleichgewicht zu bringen.
In Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen und Bad Driburg sprudeln Quellen, die schon Könige und Künstler schätzten. Der historische Kurpark Bad Oeynhausen erzählt von vergangenem Glanz und bietet zugleich moderne Erholung – in Thermalbädern, Musikpavillons und weiten Alleen. In Bad Salzuflen wirkt das Gradierwerk wie eine natürliche Inhalation, während Yoga, Klangtherapie und Waldbaden sanfte Wege zur Entspannung eröffnen. Bad Driburg wiederum vereint medizinische Prä-
zision mit Naturverbundenheit: Hier liegen Kliniken und Rehaeinrichtungen inmitten gepflegter Gärten und ruhiger Wälder.
Wandern, atmen, ankommen
Wandern im Teutoburger Wald bedeutet mehr als Bewegung – es ist ein Weg zu innerer Ruhe. Der Hermannsweg führt über 150 Kilometer von Rheine bis Horn-Bad Meinberg, stets entlang des Kamms. Er zählt zu den schönsten Höhenwanderwegen Deutschlands und belohnt mit weiten Ausblicken über Täler und Wälder.
Daneben locken stille Pfade wie der Eggeweg, der Viadukt-Wanderweg bei Altenbeken oder die Waldbadepfade rund um Schlangen und Detmold. Hier darf man gehen, wie man möchte – langsam, achtsam, barfuß oder mit Wanderstock. Viele dieser Wege führen an alten Buchen, klaren Bächen und versteckten Kraftorten vorbei. Orte, an denen man innehält, ohne genau zu wissen, warum – vielleicht, weil die Landschaft selbst spricht.
Auszeit mit Tiefenwirkung
Der Teutoburger Wald vereint, was viele suchen: Bewegung, Regeneration und Naturverbundenheit. Hier wirken die Elemente – Wasser, Luft, Erde und Licht – in stiller Harmonie zusammen. Ob für einen Kuraufenthalt, eine Reha oder ein verlängertes Wochenende im Grünen: Die Region schenkt innere Ruhe, Klarheit und neue Energie. Wenn am Abend das Licht durch die Baumkronen fällt und das Zwitschern der Vögel langsam verstummt, entsteht jene leise Magie, die man kaum beschreiben kann – aber spürt. Heilung muss nicht laut sein. Sie geschieht im Rhythmus des Waldes – still, tief und beständig.
„Heilung muss nicht laut sein. Sie geschieht im Rhythmus des Waldes – still, tief und beständig.“
Naturkosmetik

„Besonders häufig verwenden wir Neem, Ashwagandha und Amla. Diese Pflanzen sind echte Klassiker der ayurvedischen Heilkunde.“
GInterview mit Erica Ramsay und Ewa SchiffmannRamsay
„Das altbewährte Wissen des Ayurveda – also das ‚Wissen vom Leben‘ – hat schon vor Jahrhunderten gezeigt, wie stark die Natur unser Wohlbefinden unterstützen kann. Pflege ist im Ayurveda nie nur äußerlich gedacht, sondern immer Teil eines ganzheitlichen Gleichgewichts von Körper, Geist und Seele.“
erade heute, in einer Zeit, in der viele Menschen wieder bewusster leben und auf natürliche Produkte achten, ist es schön, die alten Rezepturen neu zu entdecken und an die moderne Lebensweise anzupassen. Genau das machen Erica Ramsay und Tochter Ewa Schiffmann Ramsay in ihrem Familienunternehmen Spavivent seit 2010. Auf Vertrieb und Herstellung zertifizierter Naturkosmetik spezialisiert, haben sie mit ihrem Hof Fuhrenkamp in der Nähe von Hamburg – umgeben von Pferden und Natur – einen besonderen Firmensitz.
Wie wichtig ist es in der Anwendung sein eigenes Dosha zu kennen?
Erica: Das eigene Dosha zu kennen, ist auf jeden Fall hilfreich, aber kein Muss. Ayurveda geht davon aus, dass jeder Mensch eine individuelle Konstitution hat – also eine bestimmte Kombination aus den drei Doshas: Vata, Pitta und Kapha. Diese bestimmen, wie unser Körper reagiert, wie unsere Haut beschaffen ist und was uns ins Gleichgewicht bringt. Aber auch ohne exakte Dosha-Analyse profitiert man von ayurvedischer Kosmetik, denn sie wirkt ausgleichend auf alle Hauttypen.
Welche Pflanzenstoffe werden am häufigsten verwendet und warum?
Ewa: Im Ayurveda spielen Heilpflanzen eine zentrale Rolle – sie sind das Herzstück unserer Rezepturen. Besonders häufig verwenden wir Neem, Ash -




wagandha und Amla. Diese Pflanzen sind echte Klassiker der ayurvedischen Heilkunde: Neem wirkt klärend und antibakteriell, Ashwagandha stärkt und regeneriert die Haut. Amla, die indische Stachelbeere, liefert wertvolle Antioxidantien und unterstützt die natürliche Vitalität.
Ist beim Umstieg auf Naturkosmetik eine „Eingewöhnungsphase“ nötig, bis sich positive Veränderungen zeigen?
Erica: Ja, ein bisschen Eingewöhnungszeit ist ganz normal, wenn man auf Naturkosmetik umsteigt. Natürlich ist das auch von Typ zu Typ unterschiedlich – jede Haut reagiert ein bisschen anders. Da muss man einfach schauen, was einem selbst guttut und wie es am besten passt. Wichtig ist, der Haut die Zeit zu geben, die sie braucht.
Was ist der Vorteil von ayurvedischer Mund- und Zahnpflege?
Erica: Ayurvedische Mund- und Zahnpflege geht weit über das klassische Zähneputzen hinaus. Besonders Rituale wie Ölziehen und Zungenschaben spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie helfen, den Mundraum gründlich zu reinigen, Bakterien zu binden und
Im Ayurveda gilt der Mund als „Haustür des Körpers“. Deshalb ist die Mundpflege hier ein ganzheitliches Ritual, das Reinigung, Pflege und Balance miteinander verbindet.
den Stoffwechsel zu unterstützen. Das sorgt nicht nur für frischen Atem und gesundes Zahnfleisch, sondern wirkt sich auch positiv auf das allgemeine Wohlbefinden aus. Selbst wenn man beim Ölziehen oder Zähneputzen mal eine kleine Menge schluckt, ist das völlig unbedenklich – im Gegenteil, viele der Kräuter und Öle haben sogar eine pflegende oder entgiftende Wirkung. Wir haben daraus ein ganzheitliches Zahnpflegekonzept entwickelt, das Tradition und moderne Wirksamkeit perfekt vereint – mit Kräuterzahnpasta, Mundöl, Zungenreinigungsgel, Lippenpflege und Zungenschaber.
Wie geht man bei Mundhygiene und beim Zähneputzen richtig vor?
Ewa: Wenn morgens Zeit bleibt, genieße ich mein kleines ayurvedisches Mundpflege-Ritual. Ich beginne mit dem Zungenschaben, um den Belag zu entfernen, der sich über Nacht bildet –das sorgt sofort für ein frisches Gefühl. Danach folgt das Ölziehen: Dafür nehme ich einen Esslöffel unseres Mundöls auf Sesambasis und bewege es etwa fünf bis zehn Minuten im Mund hin und her. Anschließend spucke ich das Öl aus (nicht schlucken!) und spüle den Mund
Beispielsweise enthält die ayurvedische Kräuterzahncreme von Apeiron 24 Heilpflanzen und Kräuter. mit warmem Wasser aus. Zum Schluss putze ich mir die Zähne mit unserer ayurvedischen Kräuterzahnpasta – natürlich gründlich – und reinige auch die Zahnzwischenräume mit Zahnseide. Danach fühle ich mich jedes Mal richtig frisch und rundum wohl. Was ich ab und zu zusätzlich verwende, ist unser Mundwasserkonzentrat: ein paar Tropfen in ein Glas Wasser geben und im Mund hin- und herbewegen –das rundet die Pflege perfekt ab und sorgt für einen angenehm sauberen Geschmack. Ich gehe regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung – und bekomme dort immer wieder Lob für meine gute Pflege. Das zeigt mir, dass meine Routine wirklich wirkt. Zahnpflege ist nicht nur für ein schönes Lächeln, sondern für das ganze Wohlbefinden wichtig.
Ayurvedische Naturkosmetik ist grundsätzlich für jeden geeignet. Durch die sanften, pflanzlichen Inhaltsstoffe ist sie besonders gut verträglich – auch für empfindliche oder sensible Haut.
Heilende Energie der Weiblichkeit
In unserer Gesellschaft gibt es viele Herausforderungen, die Frauen aktuell daran hindern, ihre volle feminine Kraft zu leben.
Wir werden oft mit unrealistischen Schönheitsstandards, sexueller Idealisierung, dem Druck Mutter und Karrierefrau gleichzeitig zu sein sowie vielen anderen Themen konfrontiert. Über viele Generationen hinweg haben Frauen ihre verletzte Weiblichkeit verdrängt und folgen bis heute oft unbewussten Prägungen der Unterordnung und Aufopferung. Auf den folgenden Seiten widmen wir uns den Möglichkeiten, wie die moderne, bewusste Frau aus dem weiblichen Schmerz hinauswachsen und aus ihrer YinKraft ein bewusstes Frausein gestalten kann.
Lustvoll leben
Vielen Frauen entwickeln sich heute mehr und mehr in eine selbstbestimmte Weiblichkeit, doch die Wunden der Herabwürdigung, Entwertung und ohnmächtigen Abhängigkeit tragen sie noch immer in sich. Denn die jahrhundertelange Unterdrückung weiblicher Freiheit und Entfaltung ist tief im Zellbewusstsein als Erinnerungsmahnmal ihrer Urahnen gespeichert. Das ist einer der Gründe, warum sich viele Frauen auch heute noch mit einem Leben arrangieren, in dem sie möglichst wenig
Widerstand generieren und eher funktionieren, statt selbst zu gestalten. Wenn Frauen Aufmerksamkeit und Zuwendung nur über ihre verletzte Weiblichkeit erfahren, wandeln sich zutiefst weibliche Werte wie Fürsorge und Hingabe in ein Muster der Selbstaufgabe und Opferhaltung. Bewusstes Frausein bedeutet, sich über den weiblichen Schmerz zu erheben, indem sich die Frau in ihrer Weiblichkeit neu definiert und ausrichtet. Es geht darum, uns in unserer YinKraft zu zentrieren und aus unserer weiblichen Essenz heraus dem Leben zu öffnen. Uns wieder mit den weiblichen Rhythmen zu verbinden und aus unserem tiefen Sein zu verwirklichen.
Verletzte Anteile wandeln
Doch um diese neue Weiblichkeit bewusst und erfüllt zu leben, brauchen viele Frauen erst einmal ein Grundverständnis für die Dynamik der weiblichen Energie und die Prinzipien von Yin und Yang. Sonst versuchen sie vergeblich, ihre verletzte Weiblichkeit mit männlichen Mechanismen (wie z. B. sich in die Arbeit zu stürzen oder sich mit vielen anderen Dingen abzulenken) zu befreien und bewegen ihre schmerzlichen Prägungen immer tiefer ins Leben hinein. Im Yin-Bewusstsein können wir unser Frausein in der Tiefe erfahren und

“Die Kaiserin spinnt mit großem Vergnügen”
von Ulja Krautwald (aus dem Buch „Die Geheimnisse der Kaiserin“)
Spinn doch nicht rum! Oh doch! Die Kaiserin spinnt! Und wie sie spinnt, wie der Faden tanzt, wie sie sich alles ausmalt, wie sie spinnt, was sie für wunderbare Ideen hat, wie sie spinnt und wie sie zusammen mit anderen Kaiserinnen spinnt, wie der Faden immer dicker wird, wie die Fäden zusammenlaufen, wie sich Netze bilden, wie sich Kaiserinnen austauschen, wie sie zusammenkommen, wie sie spinnen und Freude haben, wie sie spinnen, wie sie aufgefangen sind im gemeinsamen Gesponnenen. Und wie sie von dort ihre Streifzüge ausspinnen. Und wen sie alles fangen. Und alles nur für das Vergnügen und die Freude der Kaiserinnen!

„Die Heilung der weiblichen Energie und Kraft ist ein sehr
individueller Prozess und kann sich nicht
vom ersten Moment an toll anfühlen.”
die schöpferische Energie erwecken. Wieder kreativ werden, uns selbst entdecken, herausfinden, wer wir wirklich sind und die weibliche Kraft und Fülle, die unter unseren Wunden liegt, behutsam aufdecken. Die „erwachte“ Frau darf lernen: Wenn auch die sexuellen Energien wieder frei fließen können, folgt alles andere (wie z. B. finanzielle Fülle) nach. Für die erwachte Frau eröffnet sich ein sehr freies und selbstbestimmtes Leben.
Raus aus der Ohnmacht der modernen Welt
Frauen fühlen sich in einer Art Ohnmacht und von ihrer Kraft getrennt. Die Historie zeigt: Jahrhundertelang wurden Frauen ganz bewusst von Mächten denunziert, die Stellung der Frau und das Bewusstsein der weiblichen Kultur entwertet und untergraben. Und heute? Befinden wir uns in einem Zeitalter der Technik, der
Wissenschaft und des Forschens. Alles erscheint analysierbar, erklärbar, beweisbar. Die Dynamik der Zeit erschlägt uns beinahe in einem Prozess von „höher, schneller, weiter”. Kosten werden optimiert, Gewinne maximiert. Auch die modernen Frauen passen sich diesem System an und verlieren. Allem voran die Verbindung zu sich selbst – verlieren die Anbindung nach oben, an das Göttliche in ihnen und somit die Verbindung zu unserem Planeten, Mutter Erde. Die Auswirkungen sind leicht zu erkennen: Die Menschheit verliert die Verbindung zum einzelnen Individuum. Menschen werden zu Faktoren in Unternehmen, ihre Arbeit dient der Gewinnmaximierung. Dies um jeden Preis, bis hin zur Erschöpfung. Weibliche Werte scheinen ihren Platz zu verlieren: Mitgefühl, Stille, Innehalten, Ruhen, Miteinander, Harmonie, Verbindung, Tradition und Natürlichkeit. Doch damit geriet rückblickend die Welt in eine Dysbalance.
Wie funktioniert Heilung?
Um hochfliegen zu können, ist es essenziell wichtig, in die Tiefe zu gehen und zu erkennen, wo wir uns im Leben vielleicht noch selbst sabotieren und gerne Gründe finden, weshalb etwas nicht möglich ist. Diesen Schritt zu wagen, für sich als Frau loszugehen, braucht Mut und es wird Momente geben, wo sie zweifelt, wo sie alles hinschmeißen will. Aber das Fortschreiten wird sich lohnen. Egal, wie stürmisch es im Außen ist: Wenn Frau ihre innere Mitte, ihren Zugang zu ihrer Weiblichkeit gefunden hat, kann sie alles schaffen. Sie kann das Leben jederzeit wie einen süßen Pfirsich genießen. Sie ist ganz im Leben zuhause und angekommen. Sie nimmt sich, was sie braucht. Viele Frauen hoffen immer noch darauf, dass ihnen Schicksal, Partner oder berufliche Entfaltung geben, was sie brauchen. Bescheiden, als seien sie in ihrem Leben lediglich zu Besuch, warten sie geduldig darauf. Verständlicherweise meist vergebens. Die „erwachte“ Frau wartet nicht, bis ihr Dinge offeriert werden. Sie ist in ihrem eigenen Leben zuhause. So schafft sie sich alle Möglichkeiten, die ihr guttun. Sie sagt deutlich, welche Arbeit sie tun möchte und schafft sich selbst ihr berufliches Umfeld. Diese Frau weiß, was sie braucht und macht sich selbst die kostbarsten
und wertvollsten Geschenke: Blumen, gute Kleidung, schöne Schuhe oder köstliches Essen. Sie erfüllt sich ihre Bedürfnisse und Wünsche. Sie ist nicht darauf angewiesen, dass ein Mann ihr gnädig etwas gibt. Sie macht sich in der Erfüllung ihrer Wünsche und Bedürfnisse von niemanden abhängig. Die Frau, die in ihrer weiblichen Urkraft ist, nimmt sich was sie braucht. Das ist weder peinlich, noch egoistisch noch unangemessen. Es ist selbstverständlich. Es hat damit zu tun, erwachsen und wirklich zuhause angekommen, zu sein. Wer zu Besuch in einem fremden Haus ist, der wartet höflich darauf, dass ihm Getränke, Essen oder ein Schlafplatz angeboten werden. Wer aber das Haus selbst bewohnt, nimmt sich selbstverständlich von alldem, was er oder sie braucht. Wer also in seinem eigenen Leben und auf der Welt zuhause ist, weiß, dass für sich selbst alles da ist, was er oder sie braucht.
Individueller Prozess
Die Heilung der weiblichen Energie und Kraft ist ein sehr individueller Prozess und kann sich nicht vom ersten Moment an toll anfühlen. Doch versuchen Frauen es, fühlt es sich wie eine Einladung an. Die Einladung an sich selbst, sich selbst zu entdecken und zu erkennen, dass es sie auf dieser Erde nur einmal gibt. Die neu „erwachte“ Frau folgt ihren eigenen inneren Gesetzen, ihrer eigenen Wildheit. Sie lebt ihre Fantasien und ist sich selbst eine Bereicherung. Großzügig gönnt sie sich von allem das Beste. Treten Schwierigkeiten auf, wenn z. B. andere Menschen ihre Transformation nicht erkennen oder sie nicht erwacht sehen wollen, sondern funktionierend, dann ist das nicht ihr Problem. Denn sie hat sich als moderne Frau entschieden, das zu leben, was in ihr ist und sie ist letztendlich ausschließlich sich selbst Rechenschaft schuldig.
Fazit
Die Frauen der neuen Zeit schälen sich aus den alten Mänteln heraus, wie ein Schmetterling aus seinem Kokon. Sie suchen ihren eigenen, weiblichen Weg. Und da hier keiner den roten Teppich ausrollt, ist es mühsam. Sie bekommen dafür auch keinen Applaus. Immer wieder grei-

fen alte Muster und Glaubenssätze. Die Frau der neuen Zeit jedoch macht sich davon frei, sucht sich ein wohlwollendes Umfeld – einen Kreis oder eine Community, die sie dabei stärkt. Gelingt das nicht auf Anhieb, sollte sie Sanftheit walten lassen und Selbst-Mitgefühl trainieren.
Denn die meisten Frauen hatten keine Vorbilder für natürliche, tiefe Weiblichkeit. Sie wurden und werden auch heute noch unterdrückt, klein gehalten, begrenzt. Sie sehen sich mit einer unendlich langen Tradition in der Gesellschaft und in den Familien konfrontiert, die sich weiterhin fortsetzt. Doch ist es der Zeitgeist, der sanft, aber kontinuierlich hin zum Weiblichen atmet. Der das Yin in Erinnerung ruft. Damit sind gleichzeitig die Frauen gerufen.

Der weibliche Weg als Pfad des Yin ist ein fühlender Weg, der in die Tiefe führt und in der eigenen Tiefe die Verbindung sucht: Den Kontakt mit dem weiblichen Bewusstsein.
Buchempfehlungen

Preis: 23 Euro

Buchenleben – ein Baum erzählt seine erstaunliche Geschichte
von Peter Wohlleben
Die Wälder sind sein berufliches Zuhause, die Arbeit mit Bäumen sein Leben. Unter vielen alten Bäumen steht das Forsthaus, in dem er gerne seine Entdeckungen zu Papier bringt. Sein zweites Zuhause ist die Waldakademie in Wershofen in der Eifel, bei der er als Dozent und Referent seine Erfahrungen weitergibt. Die Rede ist von Peter Wohlleben, dem wohl bekanntesten deutschen Autor über Bäume. In diesem einzigartigen Roman – dem ersten seiner Art – inszeniert Peter Wohlleben die spannende und berührende Geschichte einer
Über 200 Jahre ist sie alt, jetzt blickt sie ihrem Lebensende entgegen: Eine Buche, zu deren Füßen ihre Sämlinge heranwachsen – doch bald wird sich alles ändern. Wie kann sie die kleinen Bäume auf eine Zukunft vorbereiten, in der sie auf sich gestellt sind und nur überlebt, wer die Gesetze der Natur versteht? So beginnt sie zu erzählen – von Lebenslust und Neugier, Gefahr und Verlust. Der Autor ist zu ihrem „Ghostwriter“ geworden und lässt sie ihre Geschichte selbst erzählen. Weil alles so passiert ist und auch wissenschaftlich Kapitel für Kapitel untermauert wird, lernen wir beim Lesen nicht nur alles über die Welt der Bäume, sondern erkennen, dass ein Leben von 200 Jahren an einem Ort spannend wie ein Krimi sein kann. Eine Geschichte, die unseren Blick auf die Natur für immer verändern wird.
ISBN-13: 978-3453281516


Preis: 24,00 Euro
Dr. Katze
von Renate Deimel, Karin Hediger, Roswitha Zink
Schnurren von Herz zu Herz. Können Katzen uns wirklich verstehen? Ist das unabhängigste Tier unter den Hausgenossen tatsächlich willens, auf den Menschen einzugehen? Sie sind Meister der Wahrnehmung. Kaum ein Tier hat ein feineres Sensorium. Sie hören, riechen, sehen und spüren um ein Vielfaches besser als ein Mensch einen anderen wahrnehmen könnte – besonders dann, wenn jemand Hilfe braucht.
Wenn der Mensch aus dem Gleichgewicht gerät, nimmt die Katze das unmittelbar wahr. Dieses Potenzial wird von den Autorinnen in ihrem beruflichen Alltag entwickelt und umgesetzt. Die Vielfalt der therapeutischen Wirkung von Katzen geht neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge weit über die bestätigte Wirkung des Schnurrens hinaus. Was die Katze traurigen, traumatisierten Menschen geben kann, berichten die Autorinnen mit fundierter Theorie und lebendiger Praxis.
ISBN-13: 978-3711003454


Preis: 24,70 Euro


Preis: 23 Euro
Sein statt Haben von Lilly Gebert
Lilly Gebert ist die Stimme einer neuen Generation. Nach ihrem Studium in Geografie mit Nebenfach Meteorologie und Ozeanografie entschied sie sich, das Leben nicht länger durch institutionelle Milchglasscheiben betrachten zu wollen. Oberflächliche Lösungen ermüdeten sie schnell. Sie wollte wissen, worin die wahren Ursprünge von Entfremdung und Einsamkeit bestanden. Enttäuscht von Politik, Universität und gesellschaftlicher Falschheit im Allgemeinen, beschloss sie, zu schreiben – um den Fragen, die sie so bedrängten, selbst auf den Grund zu gehen.
Sie weiß: Da draußen gibt es so viel mehr! Was uns von dieser Fülle abhält, ist unser Mangel an Vorstellungskraft und Sehnsucht. Wenn beides fehlt, bleiben wir im ewigen Film des nicht gelebten Lebens hängen. Damit dieser Film endlich endet und unsere Lebendigkeit zurückkehren kann, stellt sich die Frage: Was befeuert sowohl Vorstellungskraft als auch Sehnsucht? Lilly Gebert meint, es seien die Formulierungen und zu Geschichten aufgetürmte Worte, die uns erkennen lassen, was möglich wäre. Worte, die nicht durch den Verstand gefiltert werden, erreichen direkt unsere Seele. Die Resonanz und das Erklingen dieser Worte machen es uns möglich, wiederzufinden, was wir verloren glaubten: unseren Lebenswillen – und mit ihm das, wonach wir uns eigentlich sehnen: Verbindung. Eine Form von innerer Nähe zu dem, was das Leben ausmacht, aber auch uns einst auszumachen vermochte: Vielfalt und Eigensinn. Das Buch ist ein Aufruf zu einem neuen, bewussten Individualismus. Es verbindet auf perfekte Weise Ratio mit Emotion und schafft so einen Anreiz für Veränderung hin zu mehr Liebe und Fülle im Leben.
ISBN-13: 978-3958036406
Die Natur-Apotheke
von Karin Buchhart
Bärlauch als Blutdrucksenker, Fichte zur Entspannung, Heidelbeeren für einen ruhigen Darm: Vor unserer Haustüre finden wir eine Apotheke voller Pflanzen, Bäume und Früchte, die täglich unser Wohlbefinden steigern kann. In dieser erweiterten Ausgabe des Bestsellers stellen Karin Buchart und Miriam Wiegele bekannte und weniger bekannte Heilpflanzen mit ihren Wirkungsweisen und Anwendungsmöglichkeiten vor. Und rufen uns so wieder ins Gedächtnis, was in den jeweiligen Kräutern, Blumen und Bäumen steckt. Altbewährtes Heilmittelwissen und wertvolles Kräuterwissen werden zusammengeführt – für Körper und Seele. Dieses Werk ist eine stimmungsvolle Sammlung traditionellen Heilkundewissens für den Alltag.
ISBN-13: 978-3710401718

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