
Positionspapier |Afrikapolitik |Rohstoffe
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Positionspapier |Afrikapolitik |Rohstoffe
Chancen einer verstärkten Zusammenarbeit im Rohstoffsektor
Publikation
https://bdi.eu/publikation/news/afrika-als-strategischer-partner
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3.

Damit deutsche Unternehmen im afrikanischen Rohstoffsektor erfolgreich agieren können, braucht es einen strategischen, europäisch eingebetteten Ansatz.

Verlässlicher Zugang zu Rohstoffen ist Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Für die Technologien der Zukunft in einer dekarbonisierten Welt, etwa beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, bei der Mobilitätswende, bei Künstlicher Intelligenz und der Digitalisierung, aber auch in der Verteidigungsindustrie und damit für die nationale Sicherheit sind sie unverzichtbar.
China, das sowohl bei der Förderung als auch im besonderen Maße bei der Weiterverarbeitung vieler metallischer Rohstoffe eine marktbeherrschende Stellung einnimmt, spielt für den Import von Rohstoffen eine zentrale Rolle. Diese einseitige Importabhängigkeit stellt eine erhebliche strukturelle, wirtschaftliche und geopolitische Gefahr für die deutsche Industrie dar. Denn China setzt seine dominante Position im globalen Rohstoffsektor verstärkt als Druckmittel ein. Diversifizierungsstrategien der deutschen Industrie werden erschwert, da chinesische Unternehmen kostengünstiger produzieren und durch ihre Monopolstellung in der Lage sind, Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Umso wichtiger ist der Schulterschluss zwischen deutscher und europäischer Politik und Industrie.
Vor diesem Hintergrund gewinnt Afrika als rohstoffreicher Kontinent zunehmend an Bedeutung für Deutschlands De-Risking- und Diversifizierungsstrategie: Durch einen stärkeren Direktbezug von Rohstoffen aus Afrika und die Unterstützung beim Aufbau lokaler Weiterverarbeitungsstätten kann der Kontinent entscheidend zur Verringerung der Abhängigkeit von Importen aus China beitragen. Der BDI fordert, dass die Afrikapolitik der Bundesregierung der neuen Bedeutung des Kontinents gerade auch zur Rohstoffsicherung Rechnung trägt. Damit deutsche Unternehmen im afrikanischen Rohstoffsektor erfolgreich agieren können, braucht es einen strategischen, europäisch eingebetteten Ansatz, welcher Unternehmen planbare Preise gewährleistet, und zugleich auf verlässliche Partnerschaften mit afrikanischen Staaten baut.
Wie wachsender Bedarf und steigende Abhängigkeiten Deutschland herausfordern.



Hohe einseitige Importabhängigkeiten von einzelnen Ländern, gesteigerter Bedarf bei gleichzeitigem Angebotsdefizit und die Geopolitisierung der Rohstoffmärkte bedrohen die Rohstoffversorgung der Unternehmen und erhöhen das Risiko von Lieferausfällen. Die Monopolstellung Chinas erschwert die Diversifizierungsbemühungen der Industrie.
Europas Wettbewerbsfähigkeit in den Leitmärkten der Zukunft hängt von der sicheren Versorgung mit Rohstoffen ab. Insbesondere für wichtige metallische Rohstoffe spitzt sich die globale Versorgungslage zu.
Der technologische Wandel hin zu Elektromobilität, Digitalisierung und erneuerbaren Energien treibt den Bedarf und die Nachfrage insbesondere nach kritischen und strategisch wichtigen metallischen Rohstoffen massiv in die Höhe. Auch für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie ist der Zugang zu Rohstoffen unerlässlich. Das antizipierte Nachfragewachstum liegt bis 2030 weit über historischen Hochständen. Das Angebot an Rohstoffen kann nicht schnell genug gesteigert werden, um die wachsende Nachfrage zu decken.
Der wachsende Rohstoffbedarf und die hohe Importabhängigkeit werden zu Europas Achillesferse in einer Welt, in der wirtschaftliche Sicherheit immer häufiger gleichgesetzt wird mit nationaler Sicherheit.
den Rohstoffmarkt
Zudem sind Förderung und Weiterverarbeitung vieler kritischer Rohstoffe auf sehr wenige Länder – meist mit komplizierten politisch-wirtschaftlichen Verhältnissen – angewiesen. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist die Konzentration bei der weltweiten Produktion von kritischen Rohstoffen in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen (OECD, 2023). So ist etwa die Hälfte aller Länder bei der Einfuhr von Mineralien von drei oder weniger Exportländern abhängig und ein Viertel von nur einem (Internationale Währungsfonds, 2023). Dies macht sie anfällig für Versorgungsunterbrechungen. China im Besonderen hat die strategische Bedeutung von Rohstoffen erkannt. Peking baute in den letzten Jahrzehnten entlang von strategischen Rohstoffwertschöpfungsketten sein Engagement u.a. durch Preis- und Ansiedlungspolitik sowie Beteiligungen im Ausland gezielt aus. China stieg damit auch unter Inkaufnahme hoher Kosten zum wichtigsten Akteur im globalen Rohstoffmarkt auf.
Auch üben geopolitische Dynamiken in zweifacher Hinsicht weiteren Druck auf Rohstoff-Lieferketten aus. Erstens wächst die strategische Bedeutung von kritischen Rohstoffen für eine gute Wettbewerbsposition auf den Leitmärkten der Zukunft (grüne und digitale Transformation). Daher verfassen immer mehr Länder entsprechende Rohstoffstrategien. Neben der aus 2020 stammenden Rohstoffstrategie Deutschlands und dem Critical Raw Materials Act der Europäischen Union hat die IEA knapp 200 politische Initiativen identifiziert. Auf Seiten rohstoffimportierender Staaten – so z.B. der EU oder den USA – zielen diese Initiativen darauf ab, im Zuge ihrer Industriepolitik (Net Zero Industry Act, Inflation Reduction Act) neue Rohstoffimportquellen zu erschließen.
Gleichzeitig nimmt vor allem auf Seiten rohstoffproduzierender Staaten die Anzahl an Handelseingriffen laut OECD stark zu. Die Zahl der weltweiten Ausfuhrbeschränkungen für kritische Rohstoffe hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verfünffacht (OECD, 2023). China nutzt Abhängigkeiten seit Jahren als geopolitisches Druckmittel in Konfliktsituationen.
Zweitens wirkt sich der US-China-Konflikt immer direkter auf globale Rohstoffmärkte aus. Je mehr der Handelsund Technologiekonflikt zwischen den USA und China eskaliert, und je mehr die USA versuchen, Chinas technologischen Fortschritt aufzuhalten, desto mehr wird China seine dominierende Marktmacht bei kritischen Rohstoffen ausspielen und die globale Verfügbarkeit kritischer Rohstoffe verknappen. Diese Dynamik ließ sich zuletzt im April 2025 beobachten, als China in Reaktion auf US-Zölle gegen China den Export schwerer Seltener Erden und entsprechender Permanentmagnete einschränkte. In den kommenden Jahren ist daher mit einer wachsenden Konkurrenz um die nur begrenzt verfügbaren kritischen Rohstoffe zu rechnen. Dies hat weitreichende Konsequenzen für globale Wertschöpfungsketten und die deutsche Industrie.
Drittens sind Europa – und insbesondere Deutschland –einseitig von Importen kritischer Rohstoffe aus China ab-
hängig: 40 Prozent des globalen Kupferbedarfs, 60 Prozent des Lithiums, 70 Prozent des Kobalts, 90 Prozent des Mangans und 100 Prozent des Grafits werden in China weiterverarbeitet (IRENA, 2023).
Die einseitige Abhängigkeit von China bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen ist eine geopolitische Herausforderung. Die notwendige Diversifizierung von Rohstoffimporten wird jedoch erschwert, da Chinas Preisvorteile bei der Produktion kritischer Rohstoffe die Kosten der Diversifizierungsvorhaben für deutsche Unternehmen stark erhöhen. Aufgrund staatlicher Subventionen werden chinesische Unternehmen auch zukünftig in der Lage sein, Rohstoffe kostengünstiger zu produzieren. Diversifizierung muss man sich leisten können und sie konfrontiert deutsche Unternehmen unweigerlich mit der Preisfrage.
Global gesehen findet die kostengünstigste Produktion von kritischen Rohstoffen in China statt. Über Jahrzehnte hinweg hat China vom Abbau über die Verarbeitung bis hin zu eigenen Innovationskapazitäten strategisch eine umfassende Wertschöpfungskette aufgebaut. Chinesische Unternehmen werden staatlich so stark subventioniert, dass sie stärker als westliche Konkurrenten unternehmerische Risiken eingehen und außerhalb betriebswirtschaftlicher Sachzwänge agieren können. Das Ausmaß staatlicher chinesischer Subventionen für heimische Rohstoffunternehmen wird besonderes im Aluminiumsektor explizit deutlich. Laut der OECD gingen zwischen 2013 und 2017 85% der bis zu 70 Milliarden US-Dollar an globalen Subventionen für die Aluminiumindustrie an lediglich fünf chinesische Unternehmen (OECD, 2019). Im Gegensatz dazu sehen sich Unternehmen in Europa oder Nordamerika, unter anderem durch strengere Umweltauflagen, höhere Löhne und Energiepreise, mit deutlich höheren Produktionskosten konfrontiert. Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen oftmals nicht bereit, Rohstoffe und dazugehörige Zwischenprodukte von außerhalb Chinas zu beziehen, da dort die Preise nicht wettbewerbsfähig sind.
Eine weitere große Herausforderung ist Chinas Manipulation der globalen Rohstoffmärkte: bei vielen Rohstoffen ist China in einer Monopolstellung. Durch gezielte Überproduktion und das Schwemmen des Marktes mit bestimmten Rohstoffen senken chinesische Unternehmen die Rohstoffpreise so stark, dass Minenbetreiber außerhalb Chinas unter massiven wirtschaftlichen Druck geraten und ihre Produktion kürzen oder einstellen müssen. Dies verstärkt nicht nur bestehende Abhängigkeiten von chinesischen Rohstoffimporten, sondern schränkt auch den für Diversifizierungsvorhaben elementaren Aufbau alternativer
Bezugsquellen für kritische Rohstoffe außerhalb von China ein. Betroffen sind wichtige metallische Rohstoffe. 2023 eröffnete das australische Bergbauunternehmen Jerovis im US-Bundesstaat Idaho die einzige Kobaltmine in den USA. Nachdem die Kobaltpreise zwischen Mai 2022 und Mai 2025 um 59,5% einbrachen, musste das Unternehmen die Mine im selben Jahr bereits wieder schließen. Auch bei Seltenen Erden ist mit weitreichenden Folgen zu rechnen: Die Preise für Neodym-Praseodym-Oxid, das als wichtige Seltene Erden-Verbindung für viele Bereiche der Hochtechnologie benötigt wird, sind 2025 auf unter USD 60 pro Kilogramm gefallen. Bleiben diese Preise bis 2030 unter diesem Niveau, dürfte etwa die Hälfte des Angebots außerhalb Chinas wirtschaftlich unrentabel werden (CSIS, 2025).
Die Krise trifft vor allem strategische Zukunftsfelder mit dem größten Potenzial für Wettbewerbsfähigkeit, Wertschöpfung, Wachstum und Wehrhaftigkeit.
Schlüsselfelder wie die Energie- und Mobilitätstransformation, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, ebenso wie Sicherheit und Raumfahrt sind besonders betroffen. Demnach können Lieferausfälle Auswirkungen auf praktisch alle Unternehmen haben. Denn die Herstellung von für viele Produktionsprozesse notwendigen Elektromotoren, Permanentmagneten und Batteriesystemen ist abhängig von der Verfügbarkeit von kritischen Rohstoffen wie Seltenen Erden, Lithium oder Kupfer. Permanentmagnete sind unverzichtbar für den Betrieb von Windkraftanlagen, während Kobalt und Nickel zentrale Bestandteile von Batteriespeichersystemen darstellen.
Zudem zeigen sich die Risiken besonders deutlich in den Bereichen Digitalisierung und Mikroelektronik. Kritische Metalle wie Gallium und Germanium sind essenzielle Komponenten in der Halbleiterfertigung, für KI-Anwendungen sowie in der Telekommunikationstechnik.
Nicht zuletzt ist auch die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie betroffen. Moderne militärische Systeme – darunter Radar, Lenkflugkörper, Drohnen und satellitengestützte Systeme – basieren auf der zuverlässigen Verfügbarkeit von rohstoffsensiblen Komponenten wie Halbleitern, Batterien und Magneten.
Abb.1: Bedarfsprognose für kritische Rohstoffe bis 2050 (Angaben in Prozent)
Kobalt
Grafit
Bauxit
Quelle: Bhutada, 2021
Abb.2: Subventionen für den Aluminiumsektor im internationalen Vergleich (Angaben in Millionen US-Dollar für den Zeitraum 2023 und 2017)
Quelle: IW Köln, 2021 Lithium

Wie strategische Partnerschaften mit dem Kontinent neue Chancen eröffnen.
Circa 30 Prozent der Reserven von kritischen Rohstoffen befinden sich in Afrika (Atlantic Council, 2024). Bei vielen für die Industrietransformation entscheidenden Rohstoffen sind afrikanische Länder sogar Hauptlieferanten. Dennoch können diese Länder bislang kaum von ihrem Rohstoffreichtum profitieren.
In vielen afrikanischen Ländern nimmt der Abbau von mineralischen Rohstoffen eine bedeutsame Stellung ein. Rohstoffexporte stellen häufig den größten Posten in den jeweiligen Außenhandelsstatistiken afrikanischer Länder dar (Germany Trade and Invest, 2025). Bei neun der 34 von der Europäischen Kommission identifizierten kritischen Rohstoffen sind afrikanische Länder die größten Produzenten: Bei Bauxit (Guinea), Kobalt und Tantal (Demokratische Republik Kongo, DRK), den Metallen der Platingruppe1 und Mangan (Südafrika) (Europäische Kommission, 2023 & United States Geological Survey (USGS), 2025). Weiterhin werden signifikante Mengen an Kupfer (DRK, Sambia), Chrom (Südafrika), Grafit (Mozambik, Madagaskar und Tansania) und Lithium (Simbabwe) gefördert (Internationale Energieagentur, 2024).
Durch die geopolitischen Spannungen werden zudem auch die Reserven von Seltenen Erden relevanter, die bislang nicht gefördert wurden — etwa in Malawi, Südafrika und Madagaskar (Deutsche Rohstoffagentur, 2024).
Durch ihre Rohstoffproduktion sind afrikanische Länder bereits wichtige Akteure in der Energiewende. In weiteren Rohstoffreserven schlummert nicht genutztes Potential.
Angesichts des wachsenden globalen Rohstoffbedarfs wird der afrikanische Rohstoffsektor künftig eine stärkere Rolle erlangen (Bernhart et al., 2024). Bislang allerdings fließen lediglich 2,8% des weltweiten Bergbaukapitals in afrikanische Projekte (Discovery Alert, 2025). Allen voran China hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten eine dominante Stellung aufgebaut, sowohl was Investitionen in den afrikanischen Bergbausektor als auch den Offtake afrikanischer Rohstoffe anbelangt (Benabdallah, 2024). Zwischen 2005 und 2015 sind die chinesischen Investitionen in den afrikanischen Bergbausektor um das 25-Fache gestiegen (Zero Carbon Analytics, 2024). Seit dem Start der Belt-and-Road-Initiative im Jahr 2013 verfolgt China eine umfassende rohstoffpolitische Strategie, die auf eine führende Position entlang der gesamten Wertschöpfungskette abzielt. Insbesondere bei der Weiterverarbeitung und Raffination kritischer Rohstoffe nimmt China eine dominierende Rolle ein.
Afrikanische Rohstoffe und die Energiewende
• Die DRK produziert ca. 76 Prozent des weltweiten Kobalts, das für die Batterien von Elektrofahrzeugen unerlässlich ist (Cobalt Institute, 2025).
• Chrom macht mehr als ein Drittel des Mineralienbedarfs für geothermische Energie und Wasserkraft aus. Allein auf Südafrika entfielen 2021 43,9 Prozent der weltweiten Chromproduktion. Auf afrikanische Länder entfielen 2020 80 Prozent der weltweiten Chromexporte (Mo Ibrahim Foundation, 2022).
• Grafit macht fast ein Drittel aller in Elektroautos verwendeten Mineralien aus. Madagaskar (8,1 Prozent), Mosambik (7,8 Prozent), und Tansania (5,6 Prozent) verfügen zusammen über mehr als ein Fünftel der weltweiten Reserven an Grafit (Mo Ibrahim Foundation, 2022)
Abb.3: Afrikanische Rohstoffreserven
Quelle: Mo Ibrahim Foundation, 2022
Guinea Weltweit größte Bauxitreserven
Gabun
Zweitgrößter Produzent von Mangan
Demokr. Republik Kongo
70 % der weltweiten Kobaltproduktion
Südafrika
90% der weltweiten Platinmetallreserven
Kupfer
Mangan
Kobalt
Bauxit
Platinmetalle
Grafit
Chrom
Sambia
Weltgrößter Exporteur von unraffiniertem Kupfer
Mosambik
Drittgrößter Produzent von Grafit
Simbabwe
Drittgrößter Exporteur von Chromerzen
Abb.4: Schematischer Überblick der Kobaltgewinnung und -verarbeitung
Quelle: Cobalt Institute, 2025
Rückstände
Bergbau
Abfallaufbereitung Erz
Nicht erneuerbare & erneuerbare Ressourcen
Wasser
Produktion von:
• Elektrizität
• Kraftstoffe
• Versorgungsdienstleistungen
• Hilfsstoffe
Abwasseraufbereitung
Aufbereitung
Weiterverarbeitung
Pyrometallurgie Hydrometallurgie
Veredlung
Raffiniertes Kobaltmetall
Tricobalttetroxit
Rohes Cobalthydroxid
Nebenprodukte:
• Nickelprodukte
• Kupferprodukte
• PGM
• Schwefelsäure
Emissionen in Luft, Boden und Wasser
Sekundärrohstoffe und Schrott
Wasser
Rohstoffe aus Afrika, Wertschöpfung
In der DRK befinden sich von insgesamt 17 Kobaltminen 15 im Besitz chinesischer Unternehmen (Goldman Sachs, 2023). Tatsächlich findet in afrikanischen Staaten meist nur die Rohstoffgewinnung statt, während überwiegend in China die Weiterverarbeitung und Raffination erfolgt. Im Jahr 2024 entfielen 76 Prozent der globalen Kobaltproduktion auf die DRK, während China mit einem Anteil von 78 Prozent die Raffination dominierte (Cobalt Institute, 2025). Eine Raffination des Kobalts findet in der DRK hingegen kaum statt.
Das Gleiche gilt auch für das Aluminiumerz Bauxit, dessen weltweit größter Produzent das westafrikanische Guinea ist. Guinea verfügt über ein Viertel der weltweiten Bauxitreserven und hatte 2024 einen Anteil von über 28 Prozent an der weltweiten Bauxitproduktion (USGS, 2025). Die Erze werden allerdings vollständig exportiert, vor allem nach China, der guineische Anteil an der Aluminiumproduktion liegt bei unter einem Prozent (The Observatory of Economic Complexity, 2024).
Auch bei weiteren afrikanischen Rohstoffen ergibt sich ein ähnliches Bild: 2020 importierte China etwa ein Drittel der afrikanischen Ausfuhren von unverarbeiteten Mineralien und Metallen (Benabdallah, 2024).
Die Konzentration der Weiterverarbeitung führt zu Bottlenecks in der vorgelagerten Lieferkette deutscher Unternehmen. Die deutsche Industrie weist starke Abhängigkeiten von China auf, dem weltweit größten Produzenten von Aluminium, sowie verarbeitetem Kupfer, Kobalt, natürlichen Grafit, Mangan und verarbeiteten Seltenen Erden (Europäische Kommission, 2024).
Afrika als natürlicher Partner der deutschen Industrie
Der Direktbezug von kritischen Rohstoffen aus Afrika kann einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffsicherung deutscher Unternehmen leisten. Der Direktbezug kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, etwa über eine Beteiligung an einem bestehenden Minenprojekt in Kombination mit langfristigen Abnahmeverträgen mit den jeweiligen Bergbauunternehmen. Eine größere Bedeutung erlangt auch das „Remining“, die Rückgewinnung von Rohstoffen aus bestehenden Bergbauhalden oder ehemaligen Abbaugebieten.
Der Aufbau von Raffinationskapazitäten in afrikanischen Staaten stellt einen weiteren zentralen Aspekt des Direktbezugs dar, um Umwege der Rohstoffe über China zu vermeiden.
Ein stärkeres Engagement im afrikanischen Rohstoffsektor ist nicht nur für deutsche Unternehmen von Vorteil, sondern kann auch für afrikanische Länder eine Möglichkeit sein, stärker von den eigenen Rohstoffvorkommen zu profitieren. Denn bislang gelingt es rohstoffreichen Staaten SubsaharaAfrikas kaum, ihren Ressourcenreichtum in dauerhaftes wirtschaftliches Wachstum zu überführen: Sie verzeichnen eine vergleichsweise schwache Wirtschaftsleistung sowie Defizite bei Einkommensverteilung und Gesundheitsversorgung im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten ohne größere Rohstoffverkommen (Lee & Gueye, 2015).
Viele afrikanische Staaten führen deshalb Exportverbote und Local-Content-Vorgaben ein, um weitere Wertschöpfungsstufen und Veredlungsprozesse von Rohstoffen im Heimatland anzusiedeln (Acheampong, 2024). In der Umsetzung richten sich diese Local-Content-Maßnahmen vorrangig auf Kapitalbeteiligungen, die Einbindung lokaler Zulieferer, Vorgaben zur Beschäftigung einheimischer Arbeitskräfte, den Aufbau von Fachkompetenzen sowie die Übertragung technologischen Know-hows.
Die DRK und Sambia leiteten 2021 konkrete Schritte ein, um eine regionale, grenzüberschreitende Batteriewertschöpfungskette aufzubauen (Mususa & Lutandula, 2024).
Diese industriepolitischen Maßnahmen sollen nicht nur Arbeitsplätze vor Ort schaffen, sondern auch dem Aufbau von Weiterverarbeitungsanlagen und Raffinerien als Blaupause für die Industrialisierung afrikanischer Länder dienen und die Ansiedlung weiterer Industriesektoren anstoßen.
Beispiel 1: Gewinnung von Germanium aus der Abfalldeponie Big Hill in Lubumbashi, DRK (Umicore, 2024)
• Das belgische Unternehmen Umicore unterzeichnete 2024 eine Partnerschaftsvereinbarung mit dem kongolesischen Unternehmen STL.
• Gegenstand der Vereinbarung ist die Gewinnung von Germanium aus metallhaltiger Schlacke von Big Hill.
• Umicore erklärte sich bereit, die Aufbereitungsanlage von STL zu optimieren, indem das Unternehmen seine Expertise in den Bereichen Raffination und Recycling einbringt. Im Gegenzug erhält das Unternehmen exklusiven Zugang zum aufbereiteten Germanium, das für die Entwicklung hochwertiger Materiallösungen im Hightech-Bereich verwendet wird.
Schwache Governance erschwert deutsches Engagement
Deutsche Unternehmen im afrikanischen Rohstoffsektor sind, jenseits von Maschinenbauern und Dienstleistungsunternehmen, eine Rarität. Auch weil der afrikanische Rohstoffsektor mit großen Herausforderungen verbunden. Die hier genannten afrikanischen Rohstoffförderländer erzielen bis auf Sambia und Südafrika im letzten Ease of Doing Business Report der Weltbank unterdurchschnittlich Ergebnisse (Weltbank, 2020). Die Regierungsführung in allen diesen Ländern ist laut Bertelsmann Transformation Index „mäßig“ bis „gescheitert“ (Bertelsmann Stiftung, 2024).
Schlechte Regierungsführung und eine unzureichende Etablierung und Durchsetzung rechtlicher Standards wirken sich unmittelbar auf den Rohstoffsektor aus – insbesondere dann, wenn Verstöße gegen soziale und ökologische Vorgaben nicht verfolgt werden. Besonders problematisch ist dies bei Rohstoffen, die aus informellen oder kleingewerblichen Abbaustrukturen stammen. Arbeitsstandards können hier nur schlecht durchgesetzt, Menschenrechtsverletzungen kaum geahndet werden.
Beispiel 2: Gewinnung von Lithium aus Tailings in der ehemaligen Kamativi-Mine in Simbabwe
• Die afrikanische Bravura Holdings ist in Besitz großer Lithium Vorkommen in Form von Abraumhalden der ehemaligen Kamativi-Mine in Simbabwe.
• Bravura plant, aus diesen Vorkommen batteriefähiges Lithium herzustellen. Die Konzentration und erste Verarbeitungsschritte sollen in Simbabwe, die Endverarbeitung in Deutschland stattfinden. Die Produktion soll 2027 / 2028 beginnen.
• Die deutsche Tochter, die Bravura Lithium GmbH, befindet sich in Gründung.
• Bravura verhandelt mit deutschen Großkonzernen zu möglichen Abnahmen, ebenso gibt es erste Gespräche über Subventionen und Finanzierungen mit deutschen und europäischen Banken sowie staatlichen Institutionen.
Für die deutsche Industrie ist der verantwortungsvolle Rohstoffbezug ein wichtiges Anliegen. Viele Unternehmen engagieren sich in Branchen- und Multistakeholder-Initiativen und haben Risikomanagementsysteme etabliert, um Menschenrechtsrisiken in ihrem Einflussbereich zu ermitteln, vorzubeugen und im konkreten Fall Abhilfe zu schaffen. Fehlt jedoch vor Ort der notwendige institutionelle Rahmen, um unternehmerische Verantwortung zu stützen und Rechtssicherheit zu gewährleisten, kann dies Unternehmen in ihrem Handeln erheblich einschränken –und im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich deutsche Akteure aus bestimmten Rohstoffmärkten, etwa in Afrika, zurückziehen bzw. gar nicht erst einsteigen.
Ein weiteres Hemmnis ist die unzureichende Infrastruktur und Energieversorgung. Das Straßennetz in Afrika weist erhebliche Lücken in der Infrastrukturkapazität und -qualität auf (Africa Finance Cooperation, 2025). Es braucht belastbare Straßennetze, um Rohstoffe aus der Abbaustätte zur Weiterverarbeitungsanlage bis hin zu Häfen zu transportieren, um sie von dort nach Europa zu exportieren. Auch kann es zu Transportausfällen kommen, wenn bestehende Infrastruktur nicht gewartet oder aufgrund von Klimaeinflüssen stark beschädigt ist. Unternehmen müssen in Subsahara-Afrika oft zunächst massiv in Infrastruktur investieren, um abgelegene Rohstoffprojekte wirtschaftlich zu machen (Global Construction Review, 2024 & Glencore, 2012).
Auch die für die Weiterverarbeitung vor Ort benötigte Energieversorgung ist in vielen afrikanischen Ländern unzureichend. Der Energieausbau kommt dem gestiegenen Energiebedarf nicht hinterher und gefährdet somit den Aufbau von Weiterverarbeitungskapazitäten. Bis 2024 wurden schätzungsweise 6,5 GW an Stromerzeugungskapazität in Betrieb genommen, was jedoch weit unter dem liegt, was erforderlich ist, um die steigende Nachfrage zu decken (Africa Finance Cooperation, 2025).
Diese im afrikanischen Rohstoffsektor vorherrschenden Rahmenbedingungen stellen chinesische (Staats-)Unternehmen vor wesentlich geringere Probleme als ihre westlichen Wettbewerber. Denn chinesische Unternehmen erhalten starke finanzielle Rückendeckung vom Staat und unterliegen kaum Regularien. Dadurch können chinesische Bergbauunternehmen größere Risiken beim Rohstoffengagement eingehen und sind weit vor ihren Konkurrenten in der Lage, in die Rohstoffexploration zu investieren, d.h. noch bevor eine Wirtschaftlichkeit des Projekts nachgewiesen werden kann. Zugleich ermöglicht die staatliche Absicherung ein Engagement in politisch instabilen Ländern, ohne dass die Unternehmen selbst die vollen Risiken tragen müssen. Auf diese Weise gelingt es chinesischen Akteuren, sich in Märkten zu positionieren, die für westliche Unternehmen mit deutlich höheren Hürden verbunden sind (Zhou, Chrochet & Wang, 2023).
Dieses staatlich unterstützte unternehmerische Engagement wird flankiert durch die Belt and Road Initiative (BRI), Chinas umfassende Strategie zum globalen Ausbau von Infrastruktur. In Afrika verfolgt die BRI gezielt strategische Interessen: Infrastrukturprojekte – etwa Verkehrsverbindungen zwischen Bergwerken und Häfen – werden zielgerichtet entlang rohstoffrelevanter Korridore umgesetzt. Parallel dazu treibt China massiv den Ausbau der Energieversorgung auf dem Kontinent voran (Ze Yu, 2023).
Der Infrastrukturausbau ist aber nicht nur im chinesischen Interesse, sondern Teil des „Resource for Infrastructure“Modells, welches rohstoffreichen afrikanischen Ländern zinsgünstige Darlehen im Gegenzug zum Rohstoffzugang anbietet. Dieses Modell verbindet wirtschaftliche Interessen mit geopolitischer Einflussnahme und verstärkt die strukturelle Präsenz Chinas in rohstoffreichen Regionen Afrikas.
Um den strukturellen Nachteilen europäischer Unternehmen im Wettbewerb mit chinesischen Akteuren entgegenzuwirken, bedarf es einer massiven Unterstützung von europäischer und deutscher Seite. „Nur“ auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zu setzen, wird nicht zu einer stärkeren Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen im afrikanischen Rohstoffsektor führen (Benabdallah, 2024).

Chinas gezielte Kombination aus staatlicher Absicherung und Infrastrukturinvestitionen verschafft seinen Unternehmen im afrikanischen Rohstoffsektor einen erheblichen Wettbewerbsvorteil.
Handlungsempfehlungen für eine schlagkräftige Rohstoffpolitik am Beispiel Afrika.



Deutschland muss entschlossen handeln, um die Rohstoffversorgung langfristig zu sichern. Da auf dem globalen Rohstoffmarkt marktwirtschaftliche Prinzipien ausgehebelt sind, darf sich Deutschland nicht der Illusion hingeben, dass das Verbessern von Rahmenbedingungen allein zur Rohstoffsouveränität führt. Es braucht einen gemeinsamen Kraftakt von Politik und Wirtschaft, um den deutschen Industriestandort zukunftsfähig zu halten. Am Beispiel des afrikanischen Rohstoffsektors wird deutlich, dass die deutsche Rohstoffpolitik noch zu kleinteilig agiert, um volle Schlagkraft zu entwickeln. Der BDI plädiert für eine Politik, die strategisch ausgerichtet und europäisch eingebettet ist und auf verlässliche Partnerschaften setzt.
Strategisch
Die Rohstoffpolitik muss sich zum Ziel setzen, die Kosten der Diversifizierung zu senken und Anreize für Unternehmen zu schaffen, trotz starkem globalem Wettbewerbsdruck und Standortnachteilen selbst in Rohstoffprojekte u.a. in Afrika zu investieren bzw. Direktbezüge zu sichern.
Rohstoffpolitik erfüllt keinen Selbstzweck. Ihr Ziel ist es, die nationale Versorgungssicherheit zu erhöhen, um die eigene Industrie wettbewerbs- und das eigene Militär verteidigungsfähig zu halten. Eine erfolgreiche Rohstoffpolitik ist strategisch ausgerichtet: Sie verbessert nicht nur die Rahmenbedingungen, sondern befähigt Unternehmen, Ausfallrisiken zu senken und im globalen Rohstoffsektor aktiv zu werden. Und sie analysiert die Hürden, welcher einer Versorgungssicherheit im Weg stehen und entwickelt passgenaue Maßnahmen.
Die Rohstoffabhängigkeit von China wird bedingt durch die günstigen Produktionsfaktoren in der Volksrepublik und einer starken Subvention des Sektors von staatlicher Seite. Das verzerrt Rohstoffpreise und ermöglicht es chinesischen Unternehmen, ihre Rohstoffe stets zu günstigeren Preisen anzubieten. Diversifizierungsstrategien werden so zur Kostenfrage.
Preisstabilisierende Maßnahmen andenken:
Die Bundesregierung sollte für ausgewählte, strategisch besonders bedeutsame Rohstoffe preisstabilisierende Maßnahmen andenken. Ein solches Instrument – vergleichbar mit bestehenden EU-Interventionsmechanismen im Agrarsektor – kann Unternehmen eine verlässliche Investitionsgrundlage bieten, indem es sie vor drastischen Preisverfällen in der Zukunft absichert. Trotz hoher Preisvolatilität, intensiven Wettbewerbsbedingungen und langfristiger Kapitalbindung werden so klare Anreize für Investitionen entlang der Wertschöpfungskette geschaffen. Länder wie die USA und Australien planen bereits mit garantierten Mindestpreisen für kritische Rohstoffe (Burton, 2025 & Scheyder & Renshaw, 2025). Sobald die Preise unter das festgelegte Mindestniveau sinken, tritt ein institutioneller Käufer in den Markt ein und stabilisiert das Preisniveau durch Aufkäufe zum Mindestpreis. Staatliche Reserven, die durch diesen Interventionsmechanismus aufgebaut werden, werden bei Preissteigerungen oder Angebotsknappheiten an verarbeitende Unternehmen abgegeben, um potenzielle Lieferausfälle auszugleichen. Rohstoffreserven werden durch gute Preissignale nicht zu Verknappungen führen, sondern im Gegenteil, deutsche und europäische Minenaktivitäten stärken und somit den Output vergrößern. Ein Beispiel für eine preisstabilisierende Institution ist die Japan Organization for Metals and Energy Security (JOGMEC) Ein weiteres projektbezogenes Beispiel ist der Einstieg des US-Verteidigungsministeriums beim Unternehmen MP Materials. Dabei wurden für ein Schlüsselprodukt (Neodym-Praseodym-Oxid) verschiedene Elemente kombiniert (Aktienkapital, Wandel- und Optionsrechte, Mindestpreisgarantie (price floor) und Abnahmeverpflichtungen).
Handlungsempfehlungen 3 4 5 2 1
Zusammenspiel von AA,BMZ und BMWE stärken: Um die deutsche Industrie bei ihren Bemühungen im afrikanischen Rohstoffsektor optimal zu unterstützen, braucht es ein gemeinsames Vorgehen von AA, BMZ und BMWE. Doppelstrukturen bei Programmen müssen vermieden, klare Zuständigkeiten kommuniziert, und gemeinsame Ziele der Ministerien definiert werden.
Industrieorientierte Auswahl strategischer Rohstoffe und Rohstoffprojekte (u.a. in Afrika) sicherstellen: Die Festlegung, welche Rohstoffe und Rohstoffprojekte als strategisch relevant einzustufen sind, sollte in enger Abstimmung mit der Industrie und basierend auf existierenden Arbeiten der DERA erfolgen. Dabei ist nicht nur der aktuelle Bedarf, sondern auch die mittelfristige technologische Entwicklung und industrielle Nachfrage zu berücksichtigen. Mit der nationalen Sicherheits- und Verteidigungsindustriestrategie liegt zudem eine Grundlage für eine stärkere Berücksichtigung kritischer Rohstoffe für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie vor.
Engpassanalysen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für bestimmte strategisch relevante Produkte oder Technologien verfeinern: Deutschland und die EU sollten bestehende sowie absehbare Engpässe in der Rohstoffversorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette insbesondere für bestimmte strategisch relevante Produkte oder Technologien systematisch erfassen und bewerten. Dabei gilt es sicherzustellen, dass politische Maßnahmen zur Versorgungssicherung nicht lediglich zu einer Verlagerung von Engpässen auf andere Verarbeitungsstufen führen. Eine Stärkung der deutschen und europäischen Rohstoffaktivitäten in Afrika muss daher begleitet werden von einer Steigerung der eigenen Weiterverarbeitungsund Raffinationskapazitäten und entsprechend besseren Rahmenbedingungen für energieintensive Produktion in Europa.
Rohstofffonds ausweiten und flexibel ausgestalten: Der von der Bundesregierung eingeführte Rohstofffonds sollte ausgeweitet werden und auch Fördervolumina unter 50 Millionen Euro abdecken. Davon würden vor allem kleinere und mittlere Unternehmen profitieren, um zügig den Einstieg in den afrikanischen Rohstoffsektor zu schaffen. Der Rohstofffonds könnte zudem durch einen EZ-finanzierten Teil ergänzt werden.
• JOGMEC ist eine staatliche Organisation, die 2004 gegründet wurde und dem japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) untersteht. Die zentrale Aufgabe von JOGMEC besteht darin, in Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden und privaten japanischen Unternehmen eine stabile nationale Versorgung mit mineralischen und energetischen Ressourcen zu gewährleisten. Dafür unterstützt JOGMEC internationale Operationen privater japanischer Unternehmen im Rohstoffsektor mit Investitionshilfen und -garantien. Bspw. kann JOGMEC bis zu 50% an Erkundungen sowie bis zu 90% der Garantien zur Erschließung im Ausland absichern (GTAI, 2024a). Dadurch werden Unternehmen zur Erschließung strategischer Rohstoffquellen ermutigt. Auch auf dem afrikanischen Kontinent ist die JOGEMC aktiv. 2023 unterzeichnete sie mit Sambia, Namibia und in der DRK Abkommen zu einer verstärkten Zusammenarbeit in der Rohstoffsicherung. In Namibia und Sambia führt die JOGMEC gemeinsam mit dem Privatsektor fünf Joint-Venture Explorationsprojekte durch (JOGMEC, n.a.).
• Zudem ist die JOGMEC für ein Programm zur Bevorratung von 34 kritischen Rohsoffen/Metallen zuständig, um die heimische Nachfrage zu decken und Preise in Krisenzeiten zu stabilisieren (International Energy Agency, 2025). Dabei hält JOGMEC einen Vorrat an kritischen Rohstoffen, der mindestens 60 Tage des nationalen Verbrauchs abdeckt. In Krisenfällen, in denen die nationale Rohstoffversorgung bedroht ist – z.B. durch Produktionsstillstände, Unruhen in wichtigen Zuliefererländern oder Transportprobleme – kann die JOGMEC Rohstoffe aus der nationalen Reserve an heimische Unternehmen verkaufen. Dabei ist die Anfrage der Unternehmen der Ausgangpunkt für den Verkaufsprozess. Die endgültige Entscheidung über den Verkauf trifft das METI.


Der Wettbewerb im globalen Rohstoffsektor weist eine große Kapitalintensität und Skalenvorteile in der Produktion auf. Sich von China unabhängiger zu machen und chinesische Wertschöpfungsketten zu replizieren, ist mit enormen Kosten verbunden: So belaufen sich etwa die geschätzten Kosten für die Nachahmung der chinesischen Produktion von raffinierten Seltenerdmetallen außerhalb Chinas auf 15 bis 30 Milliarden US-Dollar (Goldman Sachs, 2023). Ein stärkeres Engagement in Afrika ist ebenso mit hohen Kosten verbunden. Neben der langfristigen Kapitalbindung in Rohstoffprojekten fallen zusätzliche Kosten für den Ausbau von Infrastruktur, Energieversorgung und Logistik an, ohne die diese Projekte nicht wirtschaftlich realisierbar wären.
Eine deutsche Diversifizierungsstrategie „im Alleingang“ wird dementsprechend nicht von Erfolg gekrönt sein. Es braucht einen gesamteuropäischen Ansatz, um ausreichend Schlagkraft auf den globalen Rohstoffmärkten zu generieren. Ein europäischer Ansatz erlaubt es, Größenvorteile zu nutzen – sowohl bei der Beschaffung, beim Aufbau alternativer Wertschöpfungsketten oder der Finanzierung von Infrastruktur- und Energieprojekten in Afrika. Zugleich trägt ein abgestimmtes Vorgehen dazu bei, regulatorische Doppelstrukturen in den Mitgliedstaaten zu vermeiden und die Wirksamkeit europäischer Maßnahmen zu erhöhen.
Deutschland braucht seine europäischen Partner: Gemeinsames Handeln schafft die nötigen Größenvorteile und erhöht unsere Schlagkraft auf den globalen Märkten.
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Europäische Rohstofffinanzierung sichern, Industrie eng einbinden: Während China und die USA sich mit viel Kapital kritische Rohstoffe sichern, stellt der EU Critical Raw Materials Act (CRMA) keinen eigenen Investitionsfonds bereit. Insbesondere für die risikoreiche und kapitalintensive Explorationsphase sollte die EU Start- oder Risikokapital und Instrumente zur Risikominderung für Explorationsprojekte bereitstellen. Um Investitionen in CRM-Projekte in der EU anzuziehen, sollten finanzielle Risikominderungen, z. B. durch Investitionsgarantien oder garantierte Abnahmevereinbarungen, angeboten werden. Der EU-Wettbewerbsfähigkeitsfonds sowie der Scale Up Europe Fund sollten einen Schwerpunkt auf kritische Rohstoffe legen, das angedachte EU CRM Centre die Industrie und etablierte industrienahe Rohstofffinanzierungsspezialisten eng einbinden.
Critical Raw Materials Act (CRMA) an regionale Standards anpassen: Innerhalb des CRMAs sind vier Projekte in Afrika identifiziert worden: Seltene Erden-Projekte in Malawi und Südafrika, Kobaltweiterverarbeitung in Sambia, Gewinnung von Grafit in Batteriequalität in Madagaskar und die Gewinnung und Verarbeitung von Mangan in Batteriequalität in Südafrika. Die Projektauswahl ist ausdrücklich zu begrüßen. Allerdings kann die Auswahl zukünftiger Projekte in Afrika erschwert werden, wenn europäische Standards als Kriterium herangezogen werden, die in der Regel deutlich höher sind als jene in afrikanischen Ländern. Stattdessen sollte sich der CRMA für Projekte in Drittländern an den Standards der jeweiligen Länder orientieren und über die Entwicklungszusammenarbeit an der Verbesserung von Standards arbeiten.
Rohstoffprojekte mit Infrastrukturvorhaben untermauern: Europäische Infrastrukturinvestitionen in Afrika im Rahmen von Global Gateway sollten sich an den Rohstoffbedarfen der Industrie orientieren. Denn der Infrastrukturausbau ist die Basis für alternative Lieferketten und Handelsrouten. Der gemeinsam von EU und der USA geplante Lobito-Korridor ist ein positives Beispiel für einen kombinierten Ansatz von Rohstoffbedarfen und Infrastrukturinvestitionen. Damit Global Gateway seine finanziellen Ressourcen optimal einsetzen kann, bedarf es eine Vorabidentifizierung von strategisch wichtigen Regionen in Afrika, verbunden mit einem ganzheitlichen Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Gewinnung über die Verarbeitung bis zum Recycling. Diese Projekte sollten als eigene Kategorie innerhalb der Global-Gateway-Pipeline sichtbar gemacht und auch lokale Wertschöpfung im Blick behalten.
Instrumente zur Bedarfsbündelung ausloten: Im Bereich der Beschaffung und Abnahmeverträge werden sowohl national als auch europäisch Möglichkeiten zur Bedarfsbündelung bzw. kollaborative Ansätze wie Einkaufskonsortien diskutiert. Hier gilt es, diese sehr eng mit der Industrie mit Blick auf kritische Massen und Mehrwert sowie die Rolle von Handelshäusern zu diskutieren. Die Europäische Kommission hat am 02. Juli 2025 die neue EU-Plattform zum gebündelten Einkauf von Energie und Rohstoffen (EU Energy and Raw Materials Platform) gestartet. Europäische Abnehmer sollen mittels Bedarfsanfragen mit Lieferanten zusammengebracht werden und durch die Kumulation der Nachfrage die europäische Marktmacht in den globalen Beschaffungsmärkten gestärkt werden. Die EU sollte darauf achten, dass die Nutzung der Plattform nicht mit einschneidenden Offenlegungspflichten oder überbordender Bürokratie einhergeht. Gleichzeitig muss die EU glaubwürdige Maßnahmen im Bereich Cybersicherheit umsetzen, die gewährleisten, dass Unternehmensdaten, die an die Einkaufsplattform weitergegeben werden, auch sicher verwahrt werden. Um Unternehmen Rechtssicherheit bei potenziellen Bedarfsbündelungen zu geben, müssen des Weiteren Auslegungsfragen und Grauzonen in den Leitlinien zur Anwendbarkeit des Artikels 101 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union auf Vereinbarungen über horizontale Zusammenarbeit behoben werden.
Partnerschaftlich
Deutsche Unternehmen sind im afrikanischen Rohstoffsektor bislang vorrangig als Anbieter von Dienstleistungen, Beratung oder Industriemaschinen tätig. Bei der Förderung und der Weiterverarbeitung von kritischen Rohstoffen spielen sie kaum eine Rolle. Etablierte Akteure haben –durch langjährig gewachsene Netzwerke, Know-how und Skalenvorteile einen Wettbewerbsvorteil. Darüber hinaus erhalten viele privatwirtschaftlich operierende Bergbauunternehmen gezielte Unterstützung durch ihre Herkunftsstaaten, etwa in Form bilateraler Abkommen, strategischer Partnerschaften bei Explorationsvorhaben oder durch staatlich geförderte Infrastrukturprojekte.
Um im afrikanischen Rohstoffsektor erfolgreich zu sein, muss die deutsche und europäische Politik gemeinsam mit der Privatwirtschaft den afrikanischen Partnerländern attraktive Angebote zur Zusammenarbeit unterbreiten. Kooperationen sollten sowohl die eigenen als auch die afrikanischen Interessen widerspiegeln. Ein einseitiges Auferlegen europäischer Wertvorstellungen ist zu vermeiden. Das Ziel afrikanischer Staaten, mehr Wertschöpfungsanteile in der eigenen Region zu generieren, kann die Grundlage für vielversprechende Win-Win-Partnerschaften sein. Denn deutsche Unternehmen verfügen über eine hohe Reputation im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus und können durch Wissenstransfer und Kapitalunterstützung maßgeblich zur Entwicklung lokaler Verarbeitungsstrukturen beitragen. Das trägt nicht nur zur Sicherung des deutschen Rohstoffbedarfs bei, sondern unterstützt zugleich afrikanische Industrialisierungsbestrebungen. Des Weiteren haben solche Partnerschaften einen großen entwicklungspolitischen Nutzen, da sie gut bezahlte Arbeitsplätze in der Region schaffen und deutsche Unternehmen durch Produktionsstätten vor Ort direkten Einfluss auf Arbeits-, Sicherheits- und Umweltstandards im Rohstoffsektor nehmen können.
Nachhaltiger Erfolg im afrikanischen Rohstoffsektor entsteht dort, wo Partnerschaften auf gegenseitigem Nutzen und gemeinsamer Wertschöpfung basieren.
Partnerschaften mit afrikanischen Ländern konkretisieren: Die Bundesregierung sollte bilaterale Rohstoffabkommen mit afrikanischen Staaten aushandeln. Diese sollten sich nicht auf Absichtserklärungen beschränken, sondern ganz konkret langfristige Abnahmegarantien und staatlich unterstützte Rahmenverträge für deutsche Abnehmer als Ziel haben. Dem vorgeschaltet muss ein strukturierter Austausch mit der Industrie stattfinden, damit ausgehandelte Rohstoffabkommen auf einen industriellen Bedarf treffen. Ausgelotet werden sollten partiell auch trilaterale Rohstoffprojekte in Afrika, bspw. mit Ländern wie Kanada oder Australien, deren Bergbauakteure zum Teil bereits in Afrika aktiv sind. Gleiches gilt für Länder wie Südkorea, die mit Chemie- und Stahlakteuren in Afrika präsent und für deutsche Abnehmer von Interesse sein könnten.
Handlungsempfehlungen 1 3 4 5 6 2
Afrikanische Entwicklungsziele in europäische Strategien integrieren: Die EU sollte die Entwicklungsprioritäten ihrer afrikanischen Partnerländer systematisch in ihre Rohstoff- und Industriepolitik einbinden. Dazu gehört insbesondere das Anliegen vieler afrikanischer Staaten, den Auf- und Ausbau von Weiterverarbeitungsanlagen im eigenen Land voranzutreiben.
Politische Flankierung durch die EZ: Der Koali tionsvertrag setzt einen entwicklungspolitischen Schwerpunkt auf den Zugang zu Rohstoffen. Um diesem gerecht zu werden, müssen entwicklungspolitische und industriepolitische Ziele stärker verzahnt werden. Unternehmen mit Aktivitäten im afrikanischen Rohstoffsektor sollten frühzeitig in die Projektplanung des BMZ eingebunden werden, um wirtschaftlich tragfähige und praxisnahe Vorhaben zu ermöglichen. Ziel sollte sein, Projekte so auszurichten, dass sie direkt zur Geschäftstätigkeit deutscher Unternehmen beitragen. Ein zentraler Fokus der EZ sollte auf der Verbesserung unternehmerischer Rahmenbedingungen liegen – etwa durch die Herstellung zu Kontakten in den jeweiligen Regierungen, Maßnahmen zur Verbesserung lokaler Standards, Fachkräftetrainings, Ko-Finanzierung von Infrastruktur sowie Unterstützung von Industrieclustern und Sonderwirtschaftszonen unter deutscher Beteiligung.
Verbindliche Zielsetzungen und belastbare Strukturen etablieren: Um Fortschritte messbar zu machen und eine effektive Steuerung der Partnerschaften zu ermöglichen, sollten klare und überprüfbare Zielgrößen zwischen der Bundesregierung und den Partnerländern vereinbart werden. Solche Zielvereinbarungen schaffen Verbindlichkeit, fördern Transparenz und ermöglichen eine evidenzbasierte Anpassung von Maßnahmen und Strategien im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung der Zusammenarbeit.
Doppelstrukturen vermeiden und komplementäre Ansätze fördern: Bei der Förderung von Weiterverarbeitungskapazitäten in Afrika muss vermieden werden, dass parallele Strukturen zu bestehenden europäischen Anlagen errichtet werden. Stattdessen sollte der Fokus auf komplementären Lösungen liegen, die bestehende Kapazitäten sinnvoll ergänzen und zur Effizienz sowie zur strategischen Resilienz europäischer Rohstoffversorgung beitragen.
Unterstützung regionaler Cluster: Der parallele Aufbau von Weiterverarbeitungskapazitäten in mehreren afrikanischen Ländern ist wenig effizient, gerade vor dem Hintergrund des Preisdrucks in der Rohstoffweiterverarbeitung. Stattdessen sollten regionale Cluster und grenzüberschreitende Wertschöpfung unterstützt werden. So planen etwa Sambia und die DRK die gemeinsame Produktion von NMC-Batterievorprodukten (Natural Resource Governance Institute, 2023). Abnehmer könnte in mittelfristiger Zukunft Südafrika sein, welches sich als Produzent von Batteriespeichern etablieren möchte (GTAI, 2024b). Zentrale Voraussetzung für den Aufbau regionaler Cluster ist eine zügige und umfassende Implementierung der panafrikanischen Freihandelszone (AfCFTA). Dabei sollten auch nicht-tarifäre Handelshemmnisse, etwa Infrastrukturdefizite, berücksichtigt werden, etwa durch koordinierte Investitionen in die Infrastruktur via Global Gateway.
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Stellvertretende Abteilungsleiterin
Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe und Raumfahrt
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Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe und Raumfahrt
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Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe und Raumfahrt
Vanessa Wannicke Referentin
Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe und Raumfahrt
Frederik Hermle Praktikant
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Konzeption & Umsetzung
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Stand
November 2025
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