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Offenbarungen aus den Himmelsräumen

© 2025 Lilo Keller

Offenbarungen aus den Himmelsräumen

1. Auflage 2025

© Schleife Verlag, Pflanzschulstrasse 17

CH-8400 Winterthur, Switzerland

Tel. +41 (0)52 2322424

E-Mail: verlag@schleife.ch www.schleifeverlag.ch

ISBN 978-3-907675-01-4

Bestellnummer: 120.205

E-Book-ISBN 978-3-907675-02-1

E-Book-Bestellnummer: 120.205E

Die Bibelstellen sind, wenn nicht anders angegeben, der Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen.

Die Bibelstellen aus der Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen, sind mit ELB gekennzeichnet.

Die Bibelstellen aus der Hoffnung für alle, © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc., sind mit HfA gekennzeichnet.

Die Bibelstellen aus dem Bibeltext der Schlachter, © 2000 Genfer Bibelgesellschaft, sind mit SLT gekennzeichnet.

Die Bibelstellen aus der Neuen Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen, © 2011 Genfer Bibelgesellschaft, sind mit NGÜ gekennzeichnet.

Umschlaggestaltung: Pia Maurer, Atelier für Dimensionen Lektorat: Judith Petri und Thomas Bänziger Satz und eBook: Nils Großbach Druck: Booksfactory, Berlin

Alle Rechte vorbehalten, auch für auszugsweise Wiedergabe und Fotokopie.

Vorwort

Der Himmel ist uns näher, als wir denken. Im Buch Genesis wird beschrieben, wie die Erde bzw. der Garten Eden Teil von Gottes Wohnraum war. Gott «wandelte in der Abendkühle im Garten» (1. Mose 3,8). Und auch den Menschen, den er in den Garten setzte, um ihn zu bebauen und zu bewahren, schuf er aus der perfekten Symbiose zwischen Materie und Geist. Kein anderes Wesen war privilegiert, den Atem Gottes eingehaucht zu bekommen. So ist der Mensch der ideale «Schnittpunkt» zwischen Himmel und Erde. Er ist von seinem Schöpfer eingeladen, durch die entsprechende Tür zu gehen, die uns die jeweiligen Welten tiefer erschliesst: So wie wir auf unserem Planeten auf Reisen gehen, um dessen einzigartige Schönheit zu erkunden, dürfen wir auch die Räume des Himmels erforschen. In Jesus Christus haben wir die explizite Einladung und den Zugang dazu.

Einmal mehr lädt uns Lilo Keller mit diesem Buch ein, die Realitäten des Himmels nahe an unser Herz zu lassen. Sie sind weder fern noch abstrakt und werben dafür, dass wir unserem Alltag nicht entfliehen, sondern diesen davon durchdringen lassen. Offenbarungen des Himmels sind keine Trophäen, mit denen man sich rühmen oder schmücken kann. Sie werden von Lilo als «Ausdrucksformen des Heiligen Geistes» beschrieben, «mit denen er himmlische Wirklichkeiten in unser Herz hineinlegt und uns seine Liebe und Anteilnahme sehen und schmecken

lässt». Ob Sie in diesem Forschen schon Erfahrung gesammelt haben oder noch Novizen sind: In Ihnen wird die Dankbarkeit und Liebe Ihrem Schöpfer und Erlöser gegenüber wachsen. Aber nicht nur das, das Schauen, Staunen und Erfragen der Geheimnisse Gottes führt auch zu einer spürbaren Veränderung Ihres ganzen Wesens.

Das Kennenlernen der Himmelsräume ist weder das Privileg von ein paar wenigen noch ein Hobby für die Interessierten. Jesus hat diesbezüglich gegenüber den Schriftgelehrten und dem Volk sowohl eine Notwendigkeit wie auch eine Dringlichkeit angedeutet. Er wurde nach Zeichen gefragt, stattdessen schalt er sie, dass sie zwar die offensichtlichen Wetterphänomene, nicht aber die Zeichen der Zeit deuten könnten (siehe Matthäus 16,1–4). Das Erkennen und Einordnen der Zeichen der Zeit, auf dem Fundament des Wortes Gottes, gibt uns Zuversicht, Hoffnung und ein inneres Gehaltensein. Diese Wachheit im Geist ist jetzt vonnöten, damit uns weder die Bequemlichkeit noch der Terror des Weltgeschehens davon abhalten können, uns in das «Heer der Morgenröte» einzureihen und dem «Herrn der Heerscharen» zu folgen.

Das innig ausgeführte letzte Kapitel «Wegwarten» spricht von der Verletzlichkeit, der Qualität und dem Charakter dieser Frau, die mich neun Monate unter ihrem Herzen getragen hat. Ich bin ihr über alles dankbar, dass sie während Jahrzehnten einen mutigen und geraden Weg gegangen ist, der viele Leserinnen und Leser inspiriert hat, in Liebe, Wahrheit und Klarheit dem Lamm nachzufolgen, wohin es auch geht.

Andreas Keller, Gesamtleiter der Stiftung Schleife

Geleitworte

Wir leben in absolut spannenden Zeiten. Vielleicht nie zuvor in der Geschichte der Gemeinde Jesu gab es so viele offene Türen und Möglichkeiten, das Evangelium zu verkünden und das Reich Gottes auf dieser Welt auszubreiten, wie in unserer Zeit. Und zugleich so viele Herausforderungen und damit Gelegenheiten, sich auf dem Weg der Nachfolge falsch auszurichten und in Richtung Kompromiss, Rückzug, Unglauben oder Zynismus abzudriften.

Genau für «eine Zeit wie diese» (Ester 4,14) hat Gott uns bestimmt, den entscheidenden Unterschied zu machen, indem wir klar und in Liebe auf unseren Bräutigam ausgerichtet unseren Weg gehen und so zu Wegweisern für viele andere sowie zu effektiven Bauleuten des Reiches Gottes hier auf der Erde werden. Damit wir jedoch diesen Weg «dem Lamm nach» konsequent bis zum Ende gehen können, brauchen wir immer wieder dringend frischen «Proviant» vom Himmel, der uns stärkt, ermutigt und klare Sicht und Ausrichtung gibt. Dieses sehr zu empfehlende Buch meiner wunderbaren Freundin Lilo Keller ist «ein ganzer Sack» von solch himmlischem Proviant in Form von Offenbarungen und tief gehenden Einsichten einer der bewährtesten prophetischen Stimmen im deutschsprachigen Raum und damit ein wahrer und immer wieder neu zu hebender und im Herzen zu bewegender Schatz für alle, die ihre Bestimmung

als Teil der Braut Christi in dieser speziellen Zeit bis zum Ende erfüllen wollen!

Georg Karl, Gründer und Leiter des Glory Life Netzwerkes, Deutschland

Ausleger sagen über den Propheten Jesaja, er sei mit beiden Füssen auf dem Boden gestanden und hätte zugleich mit seinem ganzen Wesen im Himmel gelebt. Genau das mag ich über Lilo Keller und ihr vorliegendes Buch sagen.

Es dreht sich um das Kerngeschäft unseres Glaubens, um Gottes totale Liebe für alle Menschen, Jesus Christus als Lamm und Bräutigam, stille werden vor dem Herrn, seine Stimme und Gegenwart immer tiefer erkennen und erleben, sich auf das stets neue Wirken des Heiligen Geistes einlassen, Erneuerung unserer Herzen und Gesinnungen, mit Gott zusammen kreativ und kraftvoll wirken zugunsten der Menschen und der ganzen Welt, und das alles nicht nur allein, sondern fröhlich verbunden mit der ganzen Kirche in allen ihren Formen und Schattierungen.

Lilo Keller spricht nun aber nicht einfach über das alles. Sie berichtet aus echter tiefer Berührung, und das Zeugnis ihres ganzen bisherigen Lebens, und sie ist schon einige Zeit unterwegs, beglaubigt ihr zentrales Anliegen. Irgendwie trägt sie die Erde unaufhörlich in den Himmel und den Himmel auf die Erde.

Beide Bereiche berühren sich. Lilo wohnt im Himmel und auf Erden, und sie schreibt so liebevoll, klar und kraftvoll darüber, dass es den Leser mitnimmt an diese Orte. Unser Glaube wird ermutigt wie auch unser tägliches praktisches Leben in al-

len seinen konkreten Bezügen inspiriert. Das ist wohl das Anliegen der Autorin, im Kapitel über die Meisterklasse vielleicht am dichtesten beschrieben.

Diese Schrift gehört zur kostbaren Sparte der geistlichen Literatur, die ich sehr schätze und die wir so sehr brauchen. Sie gründet ganz auf der Heiligen Schrift, der Bibel, und es ist Lilo ein zentrales Anliegen, dass ihr Buch nicht über diese alles tragende Basis hinausgeht. Gleichzeitig enthält es Dinge, die überraschen, die mich herausfordern, und das tut gut. Wir erleben unseren Glauben ja unterschiedlich, und auch das gehört dazu und macht die schöne Vielfalt christlichen Erbes aus und spiegelt die Grösse und Güte unseres Gottes.

Was immer wieder heraussticht und wie der Basso continuo alles untermalt und trägt, ist die Anbetung Gottes. Diese wohl schönste, wenn auch angefochtendste Sache kommt Schritt auf Schritt zur Entfaltung in diesem Buch. Die Autorin hat sich ein Leben lang nicht gescheut, in Anbetung mit all ihren Formen zu investieren. Dass dies wunderbare Tiefen eröffnet und gleichzeitig viel Leiden und Kampf bedeutet, werden alle verstehen, die sich selber immer wieder in Anbetung hineingeben. Weil aber der Heilige Geist uns hilft, so Lilo, in und trotz allem nicht aufzuhören anzubeten, führt uns unsere oft schwache Anbetung näher zum Herrn. Und dies verändert die Dinge vielleicht am stärksten, weshalb Lilo im Kapitel «Der Atompilz» Jesus sagen hört: «Wer mich anbetet, vertreibt die Finsternis und schafft Raum für mein kreatives erneuerndes, heilendes und schützendes Licht.»

Der anfangs erwähnte Jesaja hatte entscheidenden Einfluss auf das realpolitische Geschehen seiner Tage und bewirkte viel Hilfreiches für sein Volk Israel und die umliegenden Nationen.

Dasselbe wünsche ich diesem Buch. Wir haben es heute mindestens genauso nötig wie damals in den rauen Zeiten des Propheten.

Mit Lilo verbindet mich eine tiefe Freundschaft im Herzen und im Geist, die über Jahrzehnte gewachsen ist und sich in der letzten Zeit immer mehr vertieft hat. Über die Jahre habe ich sie als eine Frau erlebt, die aus einer tiefen Herzensbeziehung und Nähe zu Jesus Einsichten und Offenbarungen empfangen und diese ohne Menschenfurcht, aber in grosser Demut weitergegeben hat. Jesus konnte ihr Geheimnisse anvertrauen, die er nur denen offenbart, die in einer solchen Nähe und Vertrautheit mit ihm leben.

Als Trägerin und Verwalterin der Geheimnisse Gottes empfängt Lilo immer wieder frisch und unmittelbar das Wort des Herrn für heute. Was sie schreibt, ist so echt und authentisch, weil sie es selbst auch durchlebt hat. Sie hat sich vom Herrn immer weiter in sein Wesen und in seinen Charakter verändern lassen, in allem ausgehalten und immer wieder überwunden. Mit ihrer ganzen Person, ihrem ganzen Herzen und Sein legt sie ein Zeugnis davon ab, dass ihre Wegweisungen und Prophetien echt sind. Sie ist ein Geschenk Gottes an den Leib und an die Nationen, weil ihr Christuszeugnis immer wieder neue Türen für Jesus öffnet.

Diese Gnade teilt Lilo auch mit diesem Buch aus. Es nimmt uns mit hinein in das Evangelium Jesu Christi, die Kraft seines Opfers, seiner Erlösung und seiner Herrschaft über alles, damit

wir zu dem Leib werden, von dem Ströme lebendigen Wassers fliessen, die die einzige Antwort auf die Nöte dieser Welt sind.

Wir bekommen Anteil am Lamm, dem der Vater die Rollen der Geschichte gegeben hat, um sie zu öffnen. So werden wir Teilhaber an Gottes Geschichte, die er heute schreibt.

Der ewige Strom der Liebe Gottes fliesst durch dieses Buch. Der Herr bereitet ein königliches, priesterliches Volk vor, das ein tiefes Christuszeugnis in sich trägt und der Welt noch einmal verkündigt, dass das Lamm gesiegt hat!

Olga Dammer, Theologin, Leiterin Jeremia-Werk e. V., Deutschland

Einstimmung

In den vorliegenden Kapiteln schauen Sie, lieber Leser, wie durch ein Kaleidoskop in eine Welt von kraftvollen Botschaften, die Gott mir zur Ermutigung, Stärkung und Wegweisung anvertraut hat. Dabei spiegelt sich die Liebe und Treue Gottes für seine Menschen und seine Welt, die ich in Worten, Bildern und prophetischen Visionen gesehen und erlebt habe.

Bewusst ist die Reihenfolge thematisch und nicht zeitlich geordnet, weil ich versucht habe, zeitlose Worte aus den vergangenen Jahren in einen Kontext zu stellen.

Über Jahrzehnte spüre ich ein dringliches Anklopfen des Heiligen Geistes, in eine Liebes- und Regierungsgemeinschaft mit dem Vater im Himmel durch Jesus Christus einzutreten.

Dabei ist es mein Herzensanliegen, ein Verständnis dafür zu wecken, dass Offenbarungen keinen Selbstzweck erfüllen, sondern Werkzeuge aus dem Himmel sind, die uns helfen, seine Stimme zu hören, Umstände durch die Augen eines liebenden Vaters zu beurteilen und Zeugen seiner Herrlichkeit zu sein, die vom Heiligen Geist geleitet sind.

Mein Gebet ist, dass der Klang des Himmels Sie ermutigt, heilt und tiefer hineinzieht in die ewige Anbetung des dreieinigen Gottes.

«Ich klopfe an – darf ich dich lieben?»

Sicher ist es vielen von uns nicht entgangen, dass inmitten der grossen Erschütterungen, die inzwischen wohl jedes Land der Erde erreicht haben, die Gegenwart Gottes in vielen Gemeinden und Gruppierungen spürbar zunimmt. Menschen fragen wieder neu nach Gott, und auch unter Gläubigen macht sich ein grosser Hunger und Durst nach mehr von ihm bemerkbar. Es ist, als würde das Wort Gottes den Leser lesen und nicht umgekehrt. Viele meiner Freunde, gestandene Christen, machen in dieser Zeit dieselben Erfahrungen wie ich.

Als Antwort auf unsere Bitte, dass die Kraft Gottes zunehme und wie ein Strom unsere Länder bedecke, tut der Heilige Geist zuerst nochmals ein tiefes Werk an unserem Herzen. Falsche Motive werden aufgedeckt, heimliche Götzen offenbart und verborgene Wunden geheilt.

Ich merke, wie dadurch eine neue Offenbarung der Vaterliebe Gottes zu fliessen beginnt, die zu der inneren Gewissheit führt, dass wir als Söhne und Töchter Gottes mit derselben Liebe geliebt werden, mit der der Vater Jesus geliebt hat (siehe Johannes 17,26). Eine revolutionäre Erkenntnis, die – wenn sie unser Herz erreicht und nicht einfach im Kopf stecken bleibt – uns dahin bringt, dass wir mit unserem ganzen Sein «in die Ruhe Gottes» eintreten können, um das zu tun, aber auch zu lassen, was die Liebe uns lehrt.

Während der Sommermonate habe ich dreimal erlebt, wie es in der Nacht an meine Schlafzimmertür geklopft hat. Jedes Mal bin ich aufgestanden und habe die Tür in der Erwartung aufgetan, dass Jesus oder ein Engel mich besuchen möchte. Als beim dritten Mal wieder niemand da war, wurde mir klar, dass es darum ging, Jesus die Tür meines Herzens für eine neue, tiefere Art der Gemeinschaft mit ihm zu öffnen, was ich dann auch tat.

«Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir» (Offenbarung 3,20).

«Darf ich dich lieben?»

Zu meiner grossen Überraschung kam Jesus dann in einer Zeit der Anbetung auf mich zu. Ich sah in meinem Geist, dass er etwas in der Hand trug, konnte aber nicht erkennen, was es war.

Als Jesus mir gegenüberstand, schaute er mich liebevoll an und überreichte mir einen Granatapfel mit der Frage: «Darf ich dich lieben?»

Ich war so überwältigt von dieser Frage, dass nur ein schluchzendes Ja aus mir herausbrach. Als hätte Jesus nur auf dieses Ja gewartet, überschattete mich seine Gegenwart darauf mit einem tiefen Frieden, und er sprach zu mir: «Ich bin auf dich hin da, und du bist auf mich hin da! Ich habe dich für diese Zeit vorbereitet!»

Mein Herz wollte fast zerspringen wegen dieser Liebe, die für den Verstand im Grunde unfassbar, aber so überwältigend

«Ich klopfe an – darf ich dich lieben?»

ist, dass sie fast wehtut. Ich verstand jedoch, dass Jesus mich mit seiner Frage und dem mitgebrachten Liebesapfel herausforderte, unbekannte Aspekte, neue Erfahrungen und Konsequenzen seiner Liebe zuzulassen. Das apostolische Gebet aus dem Epheserbrief wurde mir dabei zum kostbaren Wegbegleiter:

«Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heisst im Himmel und auf Erden, dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid. So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist, auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle» (Epheser 3,14–19).

Granatäpfel – ein Symbol der Liebe

Es bewegt mich, dass Jesus einen Liebesapfel gewählt hat, um mein Herz zu gewinnen und mich zu motivieren, mich weiter dem Prozess zu stellen, verwandelt zu werden in sein Bild und eingewurzelt und gegründet zu sein in seiner Liebe. Der Granatapfel ist allgemein ein Symbol für Liebe, Leidenschaft und Emotionen. Das hebräische Wort für Granatapfel ist rimon, es beinhaltet auch den Aspekt des «Aufstehens; sich Erhebens und Erhabenseins».

Der Herr Jesus, dem der Vater einen Namen über allen anderen Namen gegeben hat, steht vor uns, seiner Braut, übergibt uns einen Liebesapfel und fragt:

• Darf ich dich mit aller Leidenschaft, mit all meinen Emotionen, mit allem, was ich bin und habe, lieben?

• Darf ich dich umfangen und hineinführen in meine vollkommene Liebe?

• Darf dich meine Liebe so sehr mit meiner Kraft ausrüsten, dass ich dich «anziehen» kann wie einen Handschuh?

• Darf ich dich mit meiner Liebe gürten und dich meine Wege führen, die höher sind als die deinen?

Interessant ist, dass auf den zwei Säulen von Salomos Tempel zweihundert Granatäpfel eingraviert waren. Sie wurden auch auf dem Abschluss der beiden Säulen angebracht. Die rechte Säule hiess Jachin, was bedeutet: «Er wird etablieren!» Ich glaube, dass Jesus in uns als Tempel des Heiligen Geistes seine Liebesidentität so verstärkt, dass wir verstehen: Er ist unsere Identität! Die linke Säule hiess Boas, was bedeutet: «In ihm ist Stärke!» Gott wird zu unserer Stärke, und dieses Bewusstsein lässt uns in der Wahrheit ruhen, dass die «Schlachten Gottes» nicht durch Heer oder Kraft geschlagen werden können, sondern durch seinen Geist (siehe Sacharja 4,6).

Die Samen des Granatapfels

Ich weiss nicht, wer schon einmal versucht hat, die wunderschöne, aber widerstandsfähige Schale eines Granatapfels zu durchdringen, um an die Samen und das Fruchtfleisch heranzukommen. Da braucht es gekonnte Kunstgriffe! Die Samen haben einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C und sind äusserst gesund und energiespendend.

Genau so ist auch das Wort Gottes: voller Energie, voller Ermutigung, voll von lebendiger Substanz aus dem Himmel, die uns nährt. Wenn wir Gottes Wort, seine Verheissungen und prophetischen Zusagen wie Samen in unserem Herzen aufnehmen, haben wir seine Zusage, dass daraus ein Baum wächst, in dessen Zweigen die Vögel des Himmels nisten können (siehe Matthäus 13,32).

Es lohnt sich, jeden Widerstand zu durchbrechen, der uns hindern will, an die Liebe Gottes zu glauben. Es braucht Mut und eine klare Entscheidung, alte Enttäuschungen, schwierige Umstände und hart gewordene Herzen aufgrund von Verletzungen hinter uns zu lassen, zu vergeben, loszulassen und neu anzufangen. Das bedeutet mit anderen Worten: im Heute die Stimme der Liebe in uns höher zu achten als unsere Befindlichkeiten. Der Lohn dafür wird die süsse Gemeinschaft mit Jesus sein, die uns alle Bedrückung vergessen lässt und zum Türöffner wird, damit wir uns in den Räumen des Geistes bewegen können (siehe Kolosser 3,1–3)

Königliche und priesterliche Autorität und Würde

Granatäpfel waren auch angehängt an den Saum des Gewandes der Priester für den Dienst im Heiligtum: «Und sie machten an seinen Saum Granatäpfel aus blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand und machten Schellen aus feinem Golde; die taten sie zwischen die Granatäpfel ringsherum am Saum des Obergewandes, je einen Granatapfel und eine Schelle ringsherum am Saum, für den Dienst, wie der HERR es Mose geboten hatte» (2. Mose 39,24–26).

Blauer und roter Purpur repräsentieren priesterliche Würde, kaiserlich-königliche Macht und Majestät. Die Farben Blau und Rot stehen aber auch für Offenbarung, für die Liebe und das Blut Jesu. Im neuen Bund sind wir als auserwähltes Geschlecht dazu berufen, als Könige und Priester auf Erden zu herrschen.

Das heisst, wir sollen die Pläne Gottes auf dieser Erde umsetzen, indem wir in der Kraft und Abhängigkeit vom Vater im Himmel die Werke tun, die wir ihn tun sehen.

«Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen und hast sie unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden» (Offenbarung 5,9–10).

Der Überlieferung nach waren die Schellen bzw. Glöcklein am Kleid des Hohepriesters angebracht, damit das Volk an ihrem Klang hören konnte, ob er seinen Dienst im Allerheiligsten verrichtete. Niemand konnte ja in die Nähe des heiligen Gottes kommen, ohne zu sterben. Nur an diesem einen Tag im Jahr war es dem Hohepriester erlaubt, in das Allerheiligste zu gehen, um für seine Sünde und die des Volkes Busse zu tun.

Die Geschichte mit den Glocken

Als Geri und ich einmal einige Monate in Moravian Falls in North Carolina, USA, verbrachten, um nur mit Gott Gemeinschaft zu haben, sass ich an einem Tag in meinem Prophetenstübchen im Erdgeschoss und wartete. Plötzlich hörte ich einen sehr lauten Glockenklang, wie Kirchenglocken. Ich stand auf,

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