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IsraelisteinWunderGottes!

1948 wurde der moderne Staat Israel gegründet, doch das Heilige Land hat eine über 3000-jährige Geschichte. Jedes Jahr besuchen Millionen Pilger Israel mit der Bibel in der Hand, um das Land kennenzulernen. Doch im modernen21.Jahrhundertfällteseinemnichtimmerleicht,sichdasIsraelwiezubiblischenZeitenvorzustellen.Dies warvorüberhundertJahrennochanders.AlsabMittedes19.JahrhundertsdieerstenTouristendasdamalsunter türkischer Herrschaft stehende Land besuchten, meinten sie, die Zeit sei stehen geblieben und fühlten sich fast in biblischeZeitenzurückversetzt.DiesesFotobuchzeigtAufnahmendesspäten19.undfrühen20.Jahrhundertsund stellt Fotos der Gegenwart gegenüber. Eindrücklich zeigen die Bilder, wie sich Israel entwickelt hat und sich die Prophezeiungen Gottes über den wiedererstehenden Staat vor unseren Augen erfüllen. Der Leser wird zu einer Zeitreise „Israel – einst und heute“ eingeladen. Der Autor Alexander Schick leitet seit 25 Jahren biblische StudienreisendurchdasHeiligeLand.ImmergriffbereitistdabeiseineFotokamera.Erhatversucht,anvielenStellen genau von der Position aus die Fotos aufzunehmen, von der aus die Fotografen auch vor hundert Jahren ihre Aufnahmengemachthatten.Soistmit140FotosundvielenwertvollenErläuterungeneinBildbandentstanden,der den Betrachter zu einer faszinierenden Zeitreise mitnimmt. Erleben Sie das Land der Bibel in eindrücklichen aktuellenAufnahmennebenhistorischenFotografienvongroßemdokumentarischemWert.

Israel – einst und heute

Wunder Gottes in Bildern

Israel – einst und heute

Wunder Gottes in Bildern

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.de abrufbar.

Alexander Schick/Westerland auf Sylt, geb. 1962, ist Wissenschaftspublizist und gilt als profunder Kenner Israels. Er ist Initiator der Qumran- & Bibelausstellung Sylt, dem größten mobilen Bibelmuseum im deutschsprachigen Europa (www.bibelausstellung.de). Seit

Jahren ist er Gastdozent für „Welt und Umwelt der Bibel“ am Bibelseminar Bonn und dem Martin-Bucer-Seminar. Schick ist Fachmann für die Geschichte von alten Bibeldrucken und Handschriftenfunden. So gehört zu seinem Fachgebiet u. a. die Entdeckungsgeschichte der Schriftrollen vom Toten Meer sowie die Funde im Katharinenkloster (Sinai) durch den deutschen Bibelforscher Konstantin von Tischendorf. Von Schick erschien dazu in unserem Verlag das Sachbuch „Tischendorf und die älteste Bibel der Welt – Die Entdeckung des Codex Sinaiticus im Katharinenkloster“.

International bekannt wurde Schick durch seine Bestseller „Faszination Qumran“ und „Das wahre Sakrileg“. Er ist Mitherausgeber des „Lexikon zur Bibel“ und der „Neues Leben: Israel-Bibel“. Schick ist zudem Verfasser des archäologischen Studienteils der bekannten „Elberfelder Bibel mit Erklärungen“.

Seine große Liebe gilt den Ländern der Bibel, und so führt er seit über zwei Jahrzehnten Reisegruppen durch Israel, Jordanien und Ägypten mit dem Ziel, den Reiseteilnehmern die Bibel aus archäologischer, kultureller und landschaftlicher Sicht zu erschließen.

Kontakt zum Autor: www.bibelausstellung.de und E-Mail: Schick.Sylt@gmx.de

Schick, Alexander Israel – einst und heute

© 2023 by Alexander Schick, 25980 Sylt/Westerland

© 2023 by concepcion SEIDEL OHG, Hammerbrücke 08262 Muldenhammer

Best.-Nr.: 644.251

ISBN: 978-3-86716-251-7

Foto: Caroline Schick
Blick über die Altstadt von Jerusalem in südlicher Richtung.
„Wer hat so etwas je gehört, wer

hat

dergleichen

je gesehen? Wird ein Land an einem einzigen Tag zur Welt gebracht oder eine Nation mit einem Mal geboren?

Denn

Zion bekam Wehen und gebar auch schon seine Söhne.“

Jesaja 66,8

Israel ist ein faszinierendes Land, das jedes Jahr fast 3 Millionen von Touristen und Pilgern anzieht. Es ist das Land der Propheten und Könige Israels und vor allem das Land des Messias. Es ist das Land der Bibel und doch auch ein ganz junger Staat.

Mit der Entstehung des modernen Staates Israel ist ein Name eng verbunden: Theodor Herzl (1860-1904). Der jüdische Schriftsteller war der Vordenker des politischen Zionismus. Sein Ziel war es, eine „gesicherte Heimstätte des jüdischen Volkes in Palästina“ zu schaffen. Palästina nannte man das Heilige Land seit den Zeiten des römischen Kaisers Hadrians (2. Jh. n. Chr.).

Nach dem 1. Zionistenkongress in Basel schrieb Herzl am 3. September

1897 in sein Tagebuch: „Fasse ich den Baseler Congress in ein Wort zusammen – das ich mich hüten werde öffentlich auszusprechen – so ist es dieses: in Basel habe ich den Judenstaat gegründet. Wenn ich das heute laut sagte, würde mir ein universelles Gelächter antworten. Vielleicht in fünf Jahren, jedenfalls in fünfzig wird es Jeder einsehen.“ Herzls Vision sollte sich erfüllen!

Genau 50 Jahre später, am 29. November 1947, wurde von der UN-Generalversammlung dem Teilungsplan für Palästina zugestimmt. Bibelleser horchten sehr auf und erinnerten sich an die Prophezeiung aus Jesajas 66, 8: „wird ein Land an einem einzigen Tag zur Welt gebracht oder eine Nation mit einem Mal geboren?“ (Jesaja 66,8)

Kaum bekannt ist, dass in den Vormittagsstunden des 29.11.1947 noch ein weiteres Wunder geschah. Professor Eliazar Sukenik (1889-1953) war unter Lebensgefahr ins arabische Bethlehem gefahren und konnte dort für die Hebräische Universität die ersten Schriftrollen vom Toten Meer erwerben. Ein arabischer Beduinenhirte hatte diese im Frühjahr in Höhlen nahe bei Qumran entdeckt. Während die Familie Sukenik die Abstimmung der UN-Vollversammlung am Abend im Radio verfolgte, las Sukenik in den ältesten jüdischen Dokumenten.

Rund 2000 Jahre hatten die Schriftrollen in einer Höhle am Toten Meer versteckt gelegen, und nach fast 2000 Jahren sollte nun ein jüdischer Staat wieder erstehen. Beide Ereignisse trafen am 29.11. zusammen. Wie meinte David Ben Gurion (1886-1973) einmal? „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“

Seit 1917 hatten die Briten das Heilige Land besetzt, das seit 1920 britisches Mandatsgebiet Palästina genannt wurde. Die Juden nahmen den UN-Teilungsbeschluss an, die Araber lehnten ihn jedoch ab. Nun war es wichtig zu wissen, wann genau die Briten abziehen würden, denn nur wenn man sofort die Schlüsselpositionen besetzen würde, könnte die

Gründung des Staates Israel gelingen. Doch das genaue Abzugsdatum war unbekannt. Ein Hund half, das Geheimnis zu lüften!

Der britische Kommandant in Jerusalem war ein Hundenarr. Die Haganah, der Vorläufer der israelischen Armee, importierte daher einen Afghanen. Beim Gassigehen traf der Kommandant den Haganah-Agenten, der ihm klagte, er müsse den Afghanen bald einschläfern lassen, da er noch nicht einmal genügend Essen für seine Familie habe, geschweige denn für den Hund. Der Offizier befahl, dem Hund täglich eine Ration Corned Beef zuzuteilen. Der jüdische Agent kam so jeden Tag ins Militärlager (Bild links), um das Fressen für sein Tier abzuholen. Eines Tages bekam er einen ganzen Karton voller Dosen Corned Beef, und der Koch erklärte:

„Wir ziehen heute Nacht um Mitternacht ab, also gebe ich dir etwas Proviant.“ So erfuhr die Haganah die genaue Uhrzeit des Abzugs und konnte wichtige Schlüsselpositionen in Jerusalem erobern.

Am Freitag, dem 14. Mai 1948, trafen sich um 16 Uhr im Dizengoff-Museum in Tel Aviv die Mitglieder des Provisorischen Staatsrates. Unter dem zwischen zwei israelischen Fahnen hängenden Bild von Theodor Herzl proklamierte Ben Gurion den Staat Israel. Die Stühle für die 400 Gäste hatte man sich aus den lokalen Cafés ausgeliehen. Mit der Nationalhymne Ha Tikwa (die Hoffnung) endete die Zeremonie nach gerade mal 32 Minuten um 16.32 Uhr – rechtzeitig vor Beginn des Sabbats! Die Menschen feierten ausgelassen in den Straßen. Doch nur kurze Zeit später sollten sieben arabische Armeen einmarschieren und versuchen, den jungen Staat Israel zu vernichten und die „Juden ins Meer zu treiben“.

Erschütternd ist das Bild von 1945, das ehemalige KZ-Buchenwald-Häftlinge auf einem Schiff im Hafen von Haifa zeigt. Unter den Briten war die Einwanderung von Juden behindert und am Schluss sogar verboten worden. Zu den ersten Maßnahmen des jungen Staates Israel gehörte es, jüdischen Menschen ab sofort die Einwanderung zu ermöglichen.

In Jeremia 16,15 wird prophezeit: „So wahr der HERR lebt, der die Söhne Israels aus dem Land des Nordens heraufgeführt hat und aus all den Ländern, wohin er sie vertrieben hatte! Und ich werde sie in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe. “

Die Fotos auf den folgenden Seiten möchten Sie auf eine Reise ins Heilige Land mitnehmen. In den letzten 150 Jahren hat sich das Land der Bibel eindrücklich verändert. Staunen Sie über das „Einst und Heute“ und lassen Sie sich von den historischen Fotos beeindrucken. Die Wiedergeburt Israels nach dem 2. Weltkrieg wird von vielen Christen als ein Wunder Gottes angesehen, als Erfüllung der biblischen Verheißung vor unseren Augen: „Am Israel Chai“ – das Volk Israel lebt.

Tel Aviv ist eine sehr junge Stadt. 1906 hatten sechzig in Jaffa lebende jüdische Familien eine Vereinigung zum Bau einer Gartenstadt in den Sanddünen nördlich von Jaffa gegründet. In den folgenden Jahren wurden mit dem Geld des KKL (Keren Kayemeth LeIsrael/Jüdischer Nationalfond) rund 130.000 m² Land angekauft, das am 11. April 1909 unter den 66 Anteilseignern auf einer Sanddüne verlost wurde. Die Lose waren Muscheln vom Strand, auf die die Namen der Gesellschafter – und auf weitere Muscheln die Parzellennummern geschrieben wurden. Das Foto oben links ist eine Momentaufnahme dieses historischen Moments. Nach Herzls Roman „Altneuland“ wurde der Ort „Tel Aviv“ genannt – in Anlehnung an Hesekiel 3,15 (Tel Abib). Tel ist ein antiker Siedlungshügel und steht für „alt“, Aviv (Frühling) für „neu“. Tel Aviv, der „Frühlingshügel“ war die erste jüdische Stadt im Heiligen Land.

1917 hatten die türkischen Machthaber alle Einwohner zum Verlassen der Stadt gezwungen. Erst nach der Einnahme Süd-Palästinas durch die Briten im Herbst jenes Jahres durften die Juden zurückkehren. Nach den blutigen Ausschreitungen 1921 gegen die in Jaffa wohnenden Juden wurden diese zum Teil nach Tel Aviv evakuiert. Die Stadt wuchs auf über 12.000 Einwohner. Heute ist Tel Aviv die modernste Stadt Israels und zählte 2022 rund 444.000 Einwohner. Berühmt ist Tel Aviv wegen seines „Silicon Wadi“ mit Hochtechnologieunternehmen aus der Computer- und Internetbranche.

Blick auf den Tempelberg aus südwestlicher Richtung um 1920, in der Mitte der islamische Felsendom aus dem späten 7. Jh. n. Chr., der bis 1962 ein schwarzes Bleidach hatte. Hier stand zur Zeit Jesu der jüdische Tempel. An der Südmauer befindet sich die Al-Aksa-Moschee – hier war zur neutestamentlichen Zeit die königliche Säulenhalle, aus der Jesus die Wechsler vertrieb (Markus 11,15ff.). Das Areal vor der Südmauer war im 19. und 20. Jh. eine Schaf- und Ziegenwiese. Links sieht man die Westmauer, an die über Jahrhunderte die Gebäude direkt angebaut wurden. Die sog. Klagemauer kann man nicht erkennen, sie war damals nur eine 3 Meter breite und 22 Meter lange Gasse.

Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 wurde die schmale Gasse der Klagemauer verbreitert, und so entstand der heutige Platz an der ha-Kotel ha-Maʿaravī, an der Kotel (Mauer, links im Bild). Entlang der Südmauer erstreckt sich der Ophel, die „Erhebung“. Das Areal wurde 1968-1978 ausgegraben. Weitere Grabungen folgten 1994-96 am südlichen Ende der Westmauer – und von 2009-2018 im östlichen Teil des Ophel. Die faszinierenden Funde aus jener Zeit kann man heute im Jerusalem Archaeological Park bestaunen. In der südöstlichen Ecke des Plateaus sieht man eine gewaltige Freitreppe, die entgegen dem Status-Quo 1999-2001 als Zugang zur neuen unterirdischen Marwani-Moschee gebaut wurde.

Abendstimmung nördlich von Caesarea Maritima. Direkt am Stand befinden sich die Überreste eines sechs Kilometer langen Aquädukts. Die antike Stadt wurde so mit Wasser aus dem etwa 10 Kilometer entfernten Karmelgebirge versorgt.

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